Nr. 191.
23. Jahrgang.
Partei- Angelegenheiten.
Verband sozialdemokratischer Wahlvereine Berlins und Umgegend. Am Dienstag, den 21. Augufi finden in Berlin Die Versammlungen statt, welche sich mit der Provinzialtonferenz und dem Manneimer Barteitag bejdjaftigen.
Wir bitten Partei und Gewerkschaften, für diesen Tag teinerlei andere Veranstaltungen zu treffen. Der Zentralvorstand. Nieder- Schönhausen. Der Wahlverein veranstaltet Geute bei Ulitz( Schwarzer Adler") in der Blankenburgerstraße als Gommerbergnügen einen Sommernachtsball. Die Barteigenoffen werden um recht zahlreichen Besuch gebeten.
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ein solcher Verkehr ist gar nicht zu vermeiden; es sei denn, der fürchterliche Gestank trotz Berbrennungs- und Ersäufungsvor man hebt nur noch Gutsbesizersöhne zu Soldaten aus. In richtung ungehindert weiter lebt, oder aber was wahrscheinlicher Wirklichkeit hat dieser Boykott in der Tat nur den einen der üblen Ausdünstungen gedacht hat. Man hat zur Beruhigung daß man überhaupt noch nicht ernsthaft an die Beseitigung Zweck, Geschäftsleute zu schädigen, und deshalb unterscheidet des Publikums eine Notiz in die Presse gebracht und im übrigen er sich auch sehr wesentlich von dem Lokalboykott der Arbeiter bleibt alles beim alten. Der Gestant wird nach wie vor filometer. und unserer Partei. Hier hätten die Leute, die sich nicht weit die Umgegend des Viehhofes verpesten. Von den zuständigen genug über uns entrüsten fönnen, Gelegenheit, ihren Be Behörden muß unbedingt verlangt werden, daß sie den Besitzer der schwerden über Geschäftsschädigung der Steuerzahler durch Beptonfabrik energisch anhalten, wirksame Vorrichtungen zur Be das Neich lauten Ausdruck zu geben. seitigung der stinkenden Ausdünstungen zu treffen. Schließlich haben doch wohl die nach Zehntausenden zählenden Bewohner, welche durch die Ausdünstungen der Fabrit belästigt werden, ein Recht, Interessen eines einzigen Unternehmers geschädigt wird. zu verlangen, daß ihre Gesundheit nicht zugunsten der geschäftlichen
I'm dritten Berliner Landtagswahlkreise haben aus Anlaß der 460 Urwahlbezirken Neuwahlen stattzufinden Im Jahre 1903 bei Erjazzwahl für den verstorbenen Abgeordneten Dr. Zwick in der Hauptwahl find in 505 Urwahlbezirken 2769 Wahlmänner gewählt worden. Bon diefen find in 460 Urwahlbezirken 1062, das heißt mehr als der dritte Teil der Wahlmänner durch Tod. Fort zug ust ausgefchieden. Für diese 1062 Wahlmänner müssen nun Neuwahlen stattfinden. Das städtische Wahlbureau hat eine Lifte der ausgefchiedenen 1062 Wahlmänner angefertigt und wird sie dem nächst veröffentlichen.
Ein folgenschwerer Hisschlag. Großes Unheil wurde gestern nachmittag durch ein Pferd. das vom Hitschlage getroffen worden war, angerichtet. Das Tier zog die Droschke Nr. 3183 den Kur fürstendamm entlang und wurde in der Nähe der Kaiser WilhelmGedächtniskirche plötzlich vom Hitschlage befallen. Es wurde das durch in einen Zustand wilder Raserei verseßt und brannte durch. Dem Kutscher Schwarzecker waren die Zügel entglitten und unaufhaltsam raste nun das Pferd dahin. In der Hardenbergstraße wurde die Droschke gegen einen Laternenpfahl geschleudert und fast vollständig zertrümmert. Das Pferd stürzte so unglücklich, daß es das Genic brach und auf der Stelle tot war. Sch. wurde in weitem Bogen vom Bock herabgeschleudert und erlitt eine Reihe von Ver legungen. Die erste ärztliche Hülfe wurde ihm auf der Unfallstation 20 zuteil.
Tempelhof . Dienstag, den 21. August, Mitgliederversammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins bei Müller, Berlinerstr. 41-42. Tagesordnung: 1. Vortrag des Genossen A. Störmer fiber:„ Der Vater Staat und feine Kinder." 2. Diskussion. 3. Bericht von der Verbandsgeneralversammlung. 4. Wahl von Delegierten zur Kreisgeneralversammlung. 5. Verschiedenes. Gäste haben Zutritt. Die Handzettelverbreitung zu dieser Versammlung findet Sonntag, früh 8 Uhr, von den bekannten Lokalen aus statt. Der Vorstand. Achtung! Parteigenossen von Karlshorst . Der Bezirk Karis. horst( Wahlverein Friedrichsfelde ) feiert am Sonnabend, den 18. August, im Lokale des Herrn C. Gruhn, Prinz Adalbertstraße, Restaurant„ Fürstenbad", sein erstes Stiftungsfest. Anfang 8 Uhr. Universalmensch so ein Schuhmann sein muß. Heute ist uns aber gestern nachmittag auf dem Grundstück Holsteinischestraße 14 er Hierzu ladet die Genossen und deren Angehörige freundlichst ein
Die Bezirksleitung.
Billetts a Person 40 Pkg. sind beim Genossen M. Richter, TresckowAllee 53, Zigarrenhandlung, zu haben. Johannisthal . Am Dienstag, den 21. August, hält der Wahlberein eine allgemeine Versammlung ab im Lokale von Senftleben, Friedrichstr. 48. Auf der Tagesordnung steht: 1. Vortrag über den politischen Massenstreit. 2. Der Parteitag in Mannheim . Mit teilungen des Vorstandes und Verschiedenes.
Zum Lokalboykott.
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Bon den Leistungen des schreibenden Schuhmannes der betanntlich so ziemlich alles verstehen und alles wissen muß, was man von einem modernen Menschen erwarten darf- haben wir bisher eine nicht geringe Meinung gehabt. Was unsere Schußleute auf den Revierbureaus beobachtet, wie sie dort mit ihren dicken Aftenstücken geschäftig hantieren und über die schwierigsten Fragen aus dem Gebiete der Gewerbepolizei, der Gesundheitspolizei, der der bekommt erst einen richtigen Begriff davon, was für ein Versicherungsgefeßgebung usw. usw. unfehlbare Auskunft geben, etwas passiert, wodurch unsere Meinung doch etwas ins Wanken habe sich auf einem hiesigen Polizeibureau eine neue Quittungsgebracht worden ist. Zu uns tam ein Mann, der uns erzählte, er farte ausstellen lassen. Er legte uns eine mit dem Stempel Polizeirevier 40, Berlin " versehene neue Quittungsfarte Nr. 10 vor, die er dort bekommen habe, dazu die Bescheinigung über die Aufrechnung aus der alten Karte Nr. 9. Die neue Karte war ausgestellt am 16. August 1606"; gemeint ist natürlich„ 1906". Sie lautete auf den Schriftsezer N., der im Jahre 1887" in einem Orte des Kreises„ Ritibor" geboren sei; gemeint sind, wie in der Aufrechnungsbescheinigung richtig angegeben ist, das Jahr 1878" und der Kreis„ Ratibor". Nach Angabe dieses zweiten Schriftstückes soll Ratibor in" Schlesien " liegen; auf der Quittungskarte dagegen begegnen wir der Schreibart" Sllefien". Der Mann, der uns diese wunderlichen Schreibübungen vormies, versicherte auf flossen, der ihm am 16. August 1906 auf dem Bureau des das allerbestimmteste, sie seien der Feder eines Schußmannes ent40. Bolizeireviers die Schriftstücke ausgefertigt habe. Wir stehen einstweilen vor einem Rätsel. Dem Inhaber dieser Papiere, die selbstverständlich nirgends als gültig anerkannt werden würden, haben wir geraten, Neuausfertigung zu beantragen und sich zu diesem Zwecke an eine höhere Instanz, d. h. gleich an das Polizeipräsidium zu wenden. Vielleicht kommen wir in die Lage, über des Rätsels Lösung zu berichten.
Zu dem Streit zwischen dem Magiftrat der Stadt Berlin und der Großen Berliner Straßenbahngesellschaft über den Bau einer ist bekanntlich von den Parteien das Schiedsgerichtsverfahren beHoch- und Untergrundbahnlinie Aleganderplatz- Schönhauser Allee antragt worden. Von der Großen Berliner Straßenbahngesellschaft find der Abg. Freiherr b. Bedliß und Neukirch sowie der Technifer Eger zu Schiedsrichtern ernannt worden. Der Magistrat wird ebenfalls zwei Personen wählen, die dann einen Obmann bestimmen, unter dessen Leitung dann das Schiedsgericht zusammen
treten wird.
Um sich für Versammlungszwecke Säle zu sichern, ist unsere Partei vielfach genötigt, harte Kämpfe zu führen. Unsere Genossen, vor allem die in den Vororten, sind genötigt, gegen die Saalinhaber, die ihre Säle zur Abhaltung sozialdemokratischer Versammlungen verweigern, das Mittel des Boykotts anzuwenden. Wer den Arbeitern sein Lokal zur Ausübung ihres Versammlungsrechtes vorenthält, muß eben auch darauf verzichten, daß die so Entrechteten bei ihm ihr Geld verzehren. So selbstverständlich dies sein sollte, so regen sich doch die von dem Boykott Betroffenen und mit ihnen die Vertreter jeder Arbeiterentrechtung sehr darüber auf. Es wird da von wirtschaftlicher Schädigung gesprochen und stark in Entrüstung ob des Verhaltens der Arbeiter gemacht. Versucht doch im Augenblick der Inhaber des Lokales " Fürstenhof" in Zehlendorf auf dem Zivilwege wegen den gegen sein Lokal verhängten Boykott Parteigenossen schadenerfaßpflichtig zu machen. Als ob ein boyfottierter Saalinhaber Arbeiter zum Besuch seines Lokales zwingen könnte. Nachtrag zum Fernsprechverzeichnis. Zu dem Verzeichnis der Solches Beginnen schreckt natürlich die Arbeiter feines April dieses Jahres hat die Oberpostdirektion einen Nachtrag zur Teilnehmer an den Fernsprechneßen in Berlin und Umgegend vom wegs. Mit Zähigkeit werden sie ihr Biel verfolgen, bis sie Berteilung an die Teilnehmer hergestellt. Der Nachtrag umfaßt im Kampfe obgefiegt haben. Bange machen gilt da nicht! 96 Seiten mit neuen, gestrichenen und abgeänderten Anschlüssen Wenn man die Heulmeierei unserer Gegner über wirtschaft- in den Oberpostdirektionsbezirken Berlin und Potsdam . Neue Anliche Schädigung Bestimmter Erwerbskreise durch den von schlüsse werden etwa 3500 aufgeführt. In den Vorbemerkungen Arbeitern verhängten Boykott hört, müßte man geradezu wird mitgeteilt, daß vom 1. August an das Bostamt sowie die Fernmeinen, als fomme es ihnen ausschließlich auf die Schädigung sprechvermittelungsanstalt Friedrichsberg die Bezeichnung Lichtenan. Das ist natürlich falsch. Unseren Parteigenossen ist berg bei Berlin führen. An Stelle der bisherigen Abkürzung F. lediglich die Erringung des Lokales zu Versammlungszwecken bei der Aufführung der an dieses Vermittelungsamt angeschloffenen das Ziel, und wenn dieses Ziel nur dadurch erreicht werden Nachzutragen sind folgende öffentliche Fernsprechstellen: zum OrtsSprechstellen im Teilnehmerverzeichnis ist das Zeichen Lg. getreten. kann, daß ein Schaden für den Saalverweigerer entsteht, so fernsprechnetz von Berlin gehörig: in Berlin beim Sofpostamt ist das eine Begleiterscheinung, die eben ein solcher Gastwirt( Spandauerstraße 19/22), beim Bostami 65( Nazarethkirchstr. 49a), in Kauf nehmen muß; es liegt ja nur an ihm selbst, das zu 66.( Mauerstraße 69/75) und 95( Wartburgstraße 15a); zum Ortsverhindern. Er stelle seinen Saal den Parteigenossen zur fernsprechnetz von Borhagen- Rummelsburg gehörig: in BorhagenVerfügung, und die Sache ist in Ordnung. Rummelsburg beim Postamt 1( Prinz Albertstraße 8); zum Ortsfernsprechnetz von Steglitz gehörig: in Steglitz beim Bostamt 1 ( Albrechtstraße 14a); zum Ortsfernsprechnet von Wilmersdorf bei ( Uhlandstraße 104) und 2( Kaiserplatz 6). Für den Monat Berlin gehörig: in Wilmersdorf bei Berlin beim Postamt 1 Oktober ist eine Neuauflage des Teilnehmerverzeichnisses beab beabsichtigt, die Mitte November zur Ausgabe gelangt. Anträge auf Aenderung oder Vervollständigung der Eintragungen sind möglichst frühzeitig, spätestens bis zum 10. Oktober, schriftlich und frantiert an das zuständige Fernſprechamt zu richten.
Die Verhängung des Boykotts durch Parteiorganisationen über faalverweigernde Gastwirte unterscheidet fich fogar sehr vorteilhaft von dem Lokalboykott, den die Militärbehörde verhängt. Im ersteren Falle ist der Lokalinhaber von dem Boykott unterrichtet und kann die Aufhebung herbeiführen durch Eingehen auf die gestellten Bedingungen. Anders beim Militärboykott. In diesem Falle wissen viele Gastwirte gar nicht einmal, daß sie auf der Liste der von der Militärbehörde verbotenen Lokale stehen. Diese Liste wird, wie wir annehmen, von der Polizeibehörde zusammengestellt, und an ihr ist es, zu bestimmen, wer auf die Liste kommt. Dabei pasfieren oft die wunderlichsten Dinge. Um nur ein recht charakteristisches Beispiel heraus zugreifen, ist auf einem solchen uns vorliegenden, am 30. Mai 1906 ausgegebenen Verzeichnis der für Militärpersonen verbotenen Lokale von Berlin und Umgebung das Lokal Volksgarten" in Deutsch Wilmersdorf berzeichnet. Dieses Lokal ist unseren Genossen seit Jahr und Tag entzogen, und seit dieser Zeit kämpfen unsere Genossen um das Lokal. Da der Wirt sich ständig weigerte, ist seit langer Zeit der Boykott verhängt worden. Unsere Genossen befinden sich also in guter Gesellschaft, denn Arm in Arm mit der Militärbehörde boykottieren sie das Lokal. Der Humor bei der Sache ist noch der, daß das Lokal der Gemeinde Wilmersdorf gehört. Der Wirt des Volksgarten" fann also sehen, daß er durch die Verweigerung seines Lokales an Sozialdemokraten bei der Militärbehörde keine Gnade gefunden hat.
Auch in anderer Beziehung ist die Zusammenstellung der Liste charakteristisch. Das durch und durch verseuchte sozialdemokratische Berlin rangiert seiner Bevölkerungszahl nach mit der Zahl der verbotenen Lokale erheblich hinter unserer Nachbarstadt Charlottenburg . In Berlin ist den Militärpersonen der Besuch von 91 Lokalen untersagt, während für Charlottenburg sich die Zahl auf 74 beläuft. Von den beiden Städten Nigdorf und Schöneberg hat letteres den Vorzug. Während in Schöneberg 6 Lofale in Frage kommen, sind es in Rirdorf deren 24. Da muß ia geradezu der Neid geweckt werden.
Was soll überhaupt der von der Militärbehörde verhängte Lokalboykott überhaupt für einen Sinn haben. Die Soldaten etwa vor dem Verkehr mit Sozialdemokraten zu bewahren? Das ist doch im Ernste nicht anzunehmen, denn
Eine Nonnenplage droht den märkischen Wäldern. Aus verschiedenen Teilen der Mark laufen die besonders für den Forstmann besorgniserregenden Mitteilungen ein, daß die Nonnen, ein Nachtschmetterling, in den Nadelwäldern so zahlreich auftreten, Raupen dieses Schmetterlings, der weiße, mit start gezähnten daß eine schwere Beschädigung der Forstbestände eintritt. Die schwarzen Querlinien gebänderte Oberflügel hat, sind so gefräßig, daß sie fast teinen Waldbaum verschonen, besonders verderblich werden sie den Fichten und Kiefern. Um der Gefahr entgegenzuarbeiten, ist es notwendig, daß die an den Baumstämmen sißenden Schmetterlinge getötet werden. Die Landräte verschiedener Kreise haben diesbezügliche Bekanntmachungen erlassen und Preise auf die Bertilgung der schädlichen Forstinsekten ausgesetzt.
Berschwunden. Am vergangenen Montag verschwand der vierzehn jährige Bolierlehrling Willi Scheuling aus der Neuen Bahnhofstr. 30. gewöhnlich seine Arbeitsstätte aufzusuchen. Sch. entfernte fich morgens aus der elterlichen Wohnung, um wie eingetroffen und bisher auch noch nicht zu den Angehörigen zurüdEr ist aber dort nicht gekehrt.
Die stinkende Beptonfabrik.
Man schreibt uns: Zwar wohne ich nicht in unmittelbarer Nähe des Viehhofes, meine Wohnung ist vielmehr in der Luftlinie reichlich einen Kilometer südlich vom Vichhofe entfernt, und doch macht sich der Gestank, welcher der Peptonfabrik entströmt, hier und in noch weiterer Entfernung zeitweise so start bemerkbar, daß man sich der Uebelkeit nicht erwehren kann. Mit lebhaftem Interesse nahm ich deshalb von der in der Donnerstagnummer des Vorwärts" enthaltenen Meldung Kenntnis, welche befagt, daß nunmehr eine Einrichtung in der Beptonfabrik getroffen fei, welche die Belästigung der Anwohner durch üble Gerüche ein für allemal ein Ende machen werde, indem die besagten üblen Dünste teile berbrannt, teils durch eine Regenvorrichtung ersäuft werden sollten. Der Vorwärts" war so steptisch, an der Richtigkeit dieser Meldung auch bald von der Berechtigung dieses Zweifels. Kaum hatte ich, aus dem Rathause zu zweifeln und meine Nase überzeugte mich am offenen Fenster fibend, den Vorwärts" aus der Hand gelegt, als ein leiser Lufthauch aus Nordost den mir wohlbekannten Ges stant in mein Zimmer trieb. Damit ist also bewiesen, daß entweder
Verschüttet. Schwere Folgen hatte ein Erdeinsturz, der sich eignete. Dort werden zurzeit große Ausschachtungsarbeiten für mittag gab eine etwa 3 Meter hohe Erdwand plötzlich nach und die Grundmauern eines Neubaues vorgenommen. Gestern nachstürzte zusammen. Unter den Erdmassen wurde der 26 Jahre alte Bauarbeiter Georg Echert vollständig begraben. Einige andere Arbeiter hatten sich durch schleunigste Flucht in Sicherheit bringen fönnen. Sie machten sich dann sofort an die Rettung des verschütteten Kollegen und brachten ihn nach der Unfallstation am Zoologischen Garten. Der Arzt stellte dort schiere innere Verletzungen und Quetschungen des Unterleibes fest und ließ E., nachdem dieser die erste Hülfe erhalten, in das Krankenhaus Westend einliefern. Der Zustand des Verunglückten ist äußerst bedenklich. Die Ursache des Erdeinsturzes soll, wie uns noch mitgeteilt wurde, in der mangelhaften Absteifung zu suchen sein.
Im wissenschaftlichen Theater der Urania wird der mit zahlausgestattete Vortrag" Der jüngste Ausbruch des Vesuv " noch am reichen farbigen Bildern nach eigenen Aufnahmen des Verfassers Sonntag, Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag zur Dar stellung gelangen. Am Mittwoch wird der ebenfalls mit farbigen Bildern illustrierte Vortrag" Die deutsche Ostseeküste von den Wanderdünen bis zum Alsenfund" wiederholt werden, während am Sonnabend der Vortrag Jm Lande der Mitternachtssonne" gehalten werden soll.
Gesperrt. Die Gitschinerstraße von der Alexandrinen- bis Brandenburgstraße wird behufs Asphaltierung vom 20. d. M. ab bis auf weiteres für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. nachmittag um 5 Uhr der 7. Zug nach der Drogerie F. Jacob, Feuerbericht. Wegen einer Benzinerplosion wurde gestern Kleine Andreasstraße 11, gerufen. Dem schnellen Eingreifen der Wehr ist es zu danken, daß die Flammen bald gelöscht werden konnten. Die Personen tamen mit dem Schrecken davon. Gleich barauf erfolgte ein Alarm nach der Kopernikusstr. 2. Dort stand eine Leimfabrit in Flammen. Um diese zu löschen, mußte die Wehr kräftig Wasser geben. Ein Mann, der sich bei dem Brande Verlegungen am Kopf und Händen zugezogen hatte, wurde von ſichtigkeit entstanden. Ein großer Brand wurde aus der SchleierSamaritern der Wehr verbunden. Der Brand war durch unvormacherstraße 21 gemeldet. Möbel und anderes brannten dort. Obgleich der 11. Bug schnell zur Stelle war und kräftig Wasser gab, fonnte es nicht mehr verhindert werden, daß ein Zimmer vollständig ausbrannte. Außerdem wurde die Wehr gestern zweimal nach der Französischenstraße 53/54 gerufen, wo auf dem Dache ein Keffel mit Teer in Brand geraten war und gewaltigen Qualm berursachte. Durch Aufwerfen von Sand wurde die Gefahr befeitigt. Auf dem Nordbahnhof und anderen Etellen brannten Breßder Philippstraße 13 ein Raub der Flammen. Ferner hatte die fohlen. Möbel, Kleider usw. wurden in der Tierarzneischule in Wehr in der Anklamerstraße 28, Schönholzerstraße 5, Elsasser. straße und anderen Orten zu tun.
Rigdorf.
Vorort- Nachrichten.
Parteiorganisation von derart erheblicher Wichtigkeit, daß wir uns Die veränderte Wahlbezirkseinteilung in Rigdorf ist für unsere entschlossen haben, diefelbe im ganze Umfange zu veröffentlichen, möchten aber die Genossen bitten, sich diese Nummer für die später erfolgenden Wahlen gut aufzubewahren. Für die dritte Wählerabteilung find 20 Wahlbezirke gebildet, in jedem Bezirk ist ein Stadtverordneter zu wählen. Die zweite Wählerabteilung umfaßt jetzt vier Wahlbezirke, von denen jeder fünf Stadtverordnete wählt und die erste Wählerabteilung wählt wie bisher in einem Wahlbezirt, der das ganze Stadtgebiet umfaßt 20 Stadtverordnete. Die Bezirte find in folgender Weise eingeteilt:
A. III. Wählerabteilung.( 20 Bezirke.)
1. Bezirk. Friedelstraße von 18-46, Hobrechtstraße von 24-62 Rottbuser Damm von 73-103, Lenaustraße, Maybachufer von 1-22 Pflügerstraße von 1-12 und 67-82, Schinteftraße, Straße Nr. 10. Sobrechtstraße von 1-23 und 63-84, Kaiser Friedrichstraße von 1-12 und 2. Bezirk. Friedelstraße von 1-17 und 47-61, Hermannplay, 240-248, Stottbuser Damm von 62-72, Reuterplay, Reuterstraße von 18 bis 77, Weserstraße von 1-9 und 209-217.
201-208.
3. Bezirt. Kaiser Friedrichstraße von 13-15 und 236-239, Liberda ftraße, Manitiusstraße, Maybachufer von 23-45, Nansenstraße, BannierStraße, Pflügerſtraße von 13-25 und 52-66, Weserstraße von 10-16 und 4. Bezirk. Donaustraße von 1-23 u. 111-131, Fuldastraße, Harzer bis 37 und 213-235, Stöllnisches User von 66-74, Lohmühlenplay, Lohstraße von 1-3 und 115-119, Jansastraße, Kaiser Friedrichstraße von 16 mühlenstraße, Maybachufer von 46-66, Pflügerstraße von 26-51, Rütli straße, Tellitraße, Weichselplatz, Weichselstraße, Weserstraße von 17-41 und 181-200, Wiesenufer.
straße, Harzerstraße von 14-25 und 96-103, Staifer Friedrichstraße von 38 5. Bezirk. Donaustraße von 24-34 und 99-110, Bouchéstraße, Elbebis 55 und 195-212, Stöllnisches Ufer von 50-65, Laubestraße, Schandauerstraße, Schönstedtstraße, Weigandufer von 1-16, Weserstraße von 42-58 und 164-180, Wildenbruchstraße.
6. Bezirk. Berthelsdorferstraße, Donaustraße bon 35-98, Csen
straße, Erfstraße, Finowstraße, Harzerstraße von 26-95, Heidelbergerstraße, Innstraße, Kaiser Friedrichstraße von 56-86 und 161-194, Kölnisches User Beigandufer von 17-35, Weserstraße von 59-90 und 132-163, Wildenvon 18-49, Richardstraße von 1-25 und 98-120, Straße Nr. 13a, 14 bruchplay.
7. Bezirk. Bergstraße von 1-26 und 140-163, Stopfftraße bon 1-12 und 62-72, Leffingitrage von 1-12 und 33-43, Mittelweg. Bring Handjergstraße von 1-19 und 70-87, Straße Nr. 204, 207b, Waßmannsdorferstraße, Ziethenstraße von 1-18 und 67-85, Steinmetzstraße von 1-19 Hohenzollernplay, Stirchhofstraße von 1-9 und 35-50, Rosenstraße, Schön und 126-146. 8. Bezirk. Bergstraße von 27-42 und 127-139, Goethestraße, weiderstraße.
9. Bezirk. Böhmischestraße, Cannerstraße, Drorystraße, Gärtnerstraße, Herzbergstraße, Herzbergplay, Johann Hußstraße, Kaiser Friedrichstraße von