Telegramm auf irrtümlichen Voraussetzungen begründet ist: 1 die Doppeltätigkeit des Herrn Liman direkt am konkreten Tatbestande.[ kommen! Freilich, die neuen Ausgaben seien nicht erforderdaß Kaiser Wilhelm die Absichten, die ihm zugeschrieben und der ist der folgende: werden, niemals, niemand gegenüber und in keinerlei Form lich gewesen, wenn nicht zur Durchführung der InvalidenDr. Paul Liman ist bekanntlich allezeit als Vertreter des versicherung, zur Schaffung eines Fonds für die Witwen- und geäußert hat und daß die Veröffentlichung einer derartigen echtesten Teutschtums( er hat sogar Juden gefressen, obgleich er selbst Waisenversicherung, für die Veteranenbeihülfe und dent Nachricht als Erdichtung der tendenziösen Presse zu erachten feine Ahnen unter denen zu suchen hat, die trockenen Fußes Wohnungsgeldzufchuß für die Unterbeamten erhebliche Mehrist."( Towarischtsch".) durch das rote Meer schritten) ein großer Engländerfresser gewesen, aufwendungen notwendig gewesen wären. Unter den neuen Na also! und hat sich noch im Jahre 1908 nicht geniert, den dicken Eduard Ausgaben feien also 100 Millionen gewesen, die selbst bei Aufruf der politischen Arrestauten in Kroustadt.*) einen unwürdigen König und die Engländer eine Diebsbande zu einer Volksabstimmung mit übergroßer Majorität bewilligt Von moralischen und physischen Leiden gemartert, in denennen. Das hat den Vorurteilslosen nicht gehindert, als die Ein- worden sein würden. Rasematten der Kronstädter Gefängnisse schmachtend, wenden wir freier Reise und guter Verpflegung erging, sofort auzunehmen und testen durch eine Reichseinkommensteuer aufladung zur bekannten Journalistenfahrt nach England, das Angebot Die Deckung dieser Ausgaben sei ja am gerech Arbeiter, Matrosen und Soldaten uns an alle ehrenhaft gesinnten bie Fahrt bis in alle Einzelheiten mitzumachen. Er ließ sich die gebracht worden. Allein das Deutsche Reich sei ein Föde Bürger Rußlands : Mitbürger! Wisset, daß wir, arretiert und der Propaganda im Weine und die Braten und Trüffeln der„ Diebsbande" gut schmecken ratiostaat und die Bundesstaaten hätten gerade in der Mitbürger! Wisset, daß wir, arretiert und der Propaganda im Heere und des bewaffneten Aufstandes angeklagt, hier systematischen und verschmähte selbstverständlich nicht, der Gast des unwürdigen Einkommensteuer ihre ergiebigste und abso Torturen ausgesetzt werden. Wir sind in falte, feuchte Scheunen Königs" usw. zu sein. Iut notwendige Quelle zur Dedung ihrer Bedürfnisse. ( Zeughäuser) eingesperrt, wo wir dicht gedrängt auf fahlen Brettern Ueber diese seine Englandfahrt hat Dr. Paul Liman als guter Die Schaffung eines Einheitsstaates wäre aber für Deutschschlafen müssen. Verschimmelte Wände verbreiten einen unerträglichen Journaliſt geſchrieben. Nicht einmal, sondern zweimal, wie's ſeine land das größte Unglüd. Geruch. In den mit Leuten vollgepfropften Räumen iſt es Einmal als Englandfeind, einmal als Englandfreund. Ats England- darüber streiten, ob der Einheitsstaat tatsächlich für DeutschArt ist. Und zwar jedesmal anders, wie das auch seine Art ist. Wir wollen mit Herrn Erzberger an dieser Stelle nicht kaum möglich zu atmen; es fehlt au Licht und Luft. Die Spazier- freund in der„ Londoner Finanzchronik", einem Blatte, das mit land ein so großes Unglück wäre, wenn sich nicht auch das gänge sind uns genommen worden. Wir sind alle frank; doch ärger als die förperlichen Leiden sind die moralischen Torturen. Die richtiger Witterung fich gerade an Liman mit seinem Auftrag preußische Zentrum von so reaktionären Wachtsoldaten verhöhnen uns. Die Offiziere drohen beständig, uns einstiger Komplice des Sternberg und Treber- Schmidt, bestritt einst Strachwig kürzlich mit so zynischer Offenwandte. Diese Finanzchronik" eines gewissen Artur Rosendorff, Tendenzen beherrscht zeigte, wie sie Graf niederzuschießen, und in dieser Atmosphäre blutiger Greuel haben seine Beziehungen zu einem ähnlichen Finanzhelden, ließ aber heit geäußert hat. Aber Herr Erzberger vergißt, daß wir niemand, an den wir uns mit Klagen wenden könnten. Alle Einzelheiten des Gefängnislebens sind darauf berechnet, die gleichzeitig durch den jetzigen Chefredakteur der National- Beitung", alle die von ihm erwähnten Aufgaben and ohne nene Stenern Arrestanten mit dem unablässig plagenden Herrn Nebel, dem unbequemen Angreifer das ehrenvolle Anerbieten sehr leicht hätten befriedigt werden können, wenn von der Todesstrafe und Kriegsgericht zu verfolgen. Die Gefängnis- machen, von Berlin aus Artikel für dia„ Londoner Finanzaronit" neuen Flottenvorlage ganz abgesehen nur die Kolonialadministration sucht ihren ganzen Groll an uns auszulassen. sollten. Der Herausgeber des„ Plutus", dem diese Geschichte selber aber hat in seiner Schrift Die Kolonialbilanz" die zu schreiben, die ihm mit 100 m. pro Stüd honoriert werden ausgaben gestrichen worden wären! Herr Erzberger selbst Während der Besuche im Gefängnis ist ihr einziges Gespräch: Schilderung der Dualen, die uns bevorstehen! Einer der paſſiert ist, hat sie erst vor kurzem in seiner Wochenschrift ver- geradezu verbrecherische Verschwendung Arrestanten mußte mehrere Tage ohne Schlaf zubringen auf der vielen Hunderte von Millionen für diese Weise hoffte man, ihm Bekenntnisse abzugewinnen.- In der Finanzchronit" dieses Rosendorff also veröffentlichte unsere Kolonialpolitit so ausgezeichnet Diese Seelentortur ist unerträglich, sie hat uns ganz entkräftet, Dr. Paul Liman seinen englandfreundlichen Artikel über die England- charakterisiert, wie sie besser auch von sozialdemoVon den Gespenstern der Hingerichteten verfolgt, durch beständige der arme Yorick über„ Englische Trüffeln", unter welchem stimmungs- Vergeudung diefer Unsummen für koloniale Zwecke brauchte fahrt. Gleichzeitig aber plauderte in der Deutschen Tageszeitung" fratischer Seite nicht gekennzeichnet werden könnte. Drohungen mit Todesstrafe mutlos gemacht, erwarten wir selbst jeden Augenblick unsere bollen Titel dieselbe Englandfahrt in durchaus englandfeindlichem nur ein Ende gemacht zu werden, um auch ohne einen Hinrichtung, und biele ziehen es vor, ihr Leben durch Selbstmord zu endigen, als Sinne behandelt wird. Die Leipziger Volkszeitung" hat die fol- Pfennig nener Stenern alle die angeführten Kulturaufgaben ein solches Dasein weiter zu führen, das wie ein langer böser Traum gende ergögliche Zusammenstellung aus den beiden gleichzeitig erlösen zu können. Herr Erzberger, der unerbittliche Kritifer auf die Seele drückt. Am 24. August hat sich unser geliebter Genosse, schienenen Arbeiten desselben Dr. Paul Liman gemacht: der hochbegabte Matrose Arnoldi, im dunklen Sterker erhängt. In unferer Mitte hausen Geistestranke, die wir mit Mühe von dem gleichen Schritte abhalten wir sind ja übrigens alle geistesfrank.
Gedanken an
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So sieht es bei uns in den Gefängnisverließen aus. Mitbürger Verbreitet überall die Nachricht von unseren Qualen, protestiert fordert öffentliche Untersuchung der Uebeltaten, die an uns begangen werden.
sid
Politische Ueberficht.
Berlin , den 5. September. Jenseits von links und rechts.
In seinen köstlichen Journalisten" hat Gustav Freytag im fleinen Schmod, der kann schreiben links und fann schreiben rechts, die Gesinnungslosigkeit jener Zeitungsschreiber gegeißelt, die ihre Feder dem Meistbietenden verkaufen, die als Klopffechter ihrer jeweiligen Auftraggeber ein erbärmliches Handwerk treiben. Gustav Freytag ist längst tot, und seine Journalisten" find so wenig mehr ein Stück unserer Zeit, daß man sie schon im Kostüm der 50er Jahre spielt. Sie muten uns altfränkisch an. Wie riesenhaft hat sich das Zeitungswesen seit den Tagen entwickelt, da Gustav Freytag den Typus des Schmocks firierte. Die Zeitung wuchs, und mit seinen höheren Zwecken wuchs auch der Schmock. Er hat Höhen der Gefinnungslosigkeit erstiegen, von denen sich der gute Gustav Freytag bei der Konzeption feiner Journalisten" wohl faum ettvas hat träumen lassen. Der Schmock der Journalisten" schreibt nach einander links oder rechts er verdingt sich seinem Brotgeber. Herr Liman aber zu Leipzig schreibt gleichzeitig derb- agrarisch und unparteiisch- industriefreundlich, gleichzeitig englandfeindlich und
englandfreundlich.
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öffentlicht.
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Ju der„ Londoner Finanzchronit" sagt Dr. Paul Liman: Denn auch ich hoffe von der Fahrt ein Gutes, zumal wenn auch Englands Journalisten die Gäſte Deutschlands sein werden: daß die Vertreter der Presse sich nicht nur untereinander als Gentlemen( c'est bon!) fennen lernen und in ihrer Polemit jede Schroffheit vermeiden lernen, sondern daß ihnen vor allem aus der frisch gewonnenen Erkenntnis das Bewußtsein erwächst: hüben wie drüben strebt und schafft ein fernhaftes, arbeitsfrohes germanisches Bolt, das voneinander vielleicht keine Liebe, sicherlich aber Respekt verlangen darf. Und an anderer Stelle:
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Des
der Kolonialforruption, besaß aber eben nicht die Konsequenz. fich gegen die Kolonialpolitik zu erklären! Er verlangt nur die Beseitigung der Kolonialforruption ein geradezu unmögliches Ding, das für unsere kapitalistische Politik nichts geringeres bedeutet, als die Quadratur des Zirkels- um dann die skrupelloseste Verschwendung von neuen Hunderten von Millionen gutheißen zu können.
Herr Erzberger hat durch seine famose Rirdorfer Rede bewiesen, daß wir ihn von Anfang an durchaus richtig beurteilt haben. Er ist nichts als ein Werkzeug der Zentrumsdemagogie, das durch sein Auftreten der Das aber wird für uns zweifellos der Gewinn dieser Fahrt sozialdeniokratischen Kritik den Wind aus den Segeln zu sein, daß wir, wenn sich Schatten zwischen unsere Wölfer legen, nehmen sucht, um dann desto eifriger für eine kolonialfreundnoch gründlicher und noch gewissenhafter( sic!) zu prüfen und liche gouvernementale 3entrumspolitik propagieren zu überschäumende Leidenschaft zu zähmen bemüht sein werden. Tageszeitung": Am gleichen Tage schrieb der arme Yorick in der„ Deutschen
Man darf die jüngste Expedition der deutschen Presse nach Englands Trüffeln und Ortailsuppen schon deshalb nicht allzu ernsthaft nehmen, weil sie durchaus die Barth - Lilysche Färbung trägt... Der Tiergarten und die umliegenden Ortschaften waren vertreten, aber nicht das deutsche Volf, wenn anders man nach der Etikette den Wein beurteilen darf. Und an anderer Stelle:
fönnen!
Herr Erzberger hat in der Provinzpresse die schärfsten der Korruptionshehler der Kolonialpolitik erhoben! Anklagen gegen den Fürsten Bülow als den Obersten Die führende Zentrumspresse, die„ Germania " und die Kölnische Volkszeitung", haben diesen Angriff aus diplomatischen Rücksichten trot unserer wiederholten Anzapfungen unterschlagen. Herr Erzberger diente also dem Zentrum dazu, sich in der Provinz als unerbittlichen Bekämpfer Es ist iminer wieder die Theorie des Einwickelns, die hier des Korruptionssystems aufzuspielen, um der eigentlichen in die holde Praxis übertragen werden soll. So wird man anch Leitung des Zentrums die Möglichkeit zu geben, mit der in Zukunft trotz aller Versicherungen des Gegenteils... auf Regierung um so unverfrorener fuhalle die Hummern und Trüffeln hinweisen, die man den teuren handeln zu können. Diese doppelte Buchführung geFreunden aus Deutschland (!) bot.... Und wenn auch Herr
Barth bei Lord Avebury speist, und Lily Braun das Evangelium hört eben zum eisernen Bestand der die öffentliche Meinung der freien Liebe in Windsor predigt, wenn der alte Rickert über in der plumpsten Weise übers Ohr hauenden Zentrumsfeine Jünger und Paul Singer über die Revisionisten segnend demagogie. In der Provinz fährt Herr Erzberger das seine Hände breitet... so würde doch nichts sich wandeln und gröbste Geschüß gegen die Regierung auf, um sich in der alles just so bleiben, wie es bisher gewesen ist. Reichshauptstadt als ebenso aalglatter Diplomat In der„ Londoner Finanzchronit" ist er entzüdt von der löst zu entpuppen wie Herr Spahn oder sonst einer der klerikalen Herr Liman ist bekanntlich ein in puncto Ehre sehr empfindlichen Nede" des Dr. Ward, Kollegienleiters von Cambridge, von Wadenstrümpfler! licher Herr. Als die Leipziger Volkszeitung" ihm für ganz außer der es heißt: S Herr Erzberger mag seine oppositionellen Clownsprünge gewöhnlich unflätigen Beschimpfungen von Parteigenossen eine HundertHier trat uns im tiefdunklen Lichte( liefdunkles Licht! echter ruhig fortsetzen; wir werden das Volksverräterische seiner fach verdiente Backpfeife applizierte, lief er wutentbrannt zum Kadi. Limanscher Grünspan) des geschichtlich Gewordenen, in leisen Demagogenkniffe bei jeder Geleaenheit in das rechte Licht Bei der sächsischen Justiz fand er soviel Verständnis, daß Genoffe und tiefen Klängen heimlich bewußter germanischer Stammes stellen! und Geistesgemeinschaft die scheinbar triviale und doch so schicialsKressin zu einem Monat Gefängnis verurteilt wurde. Den Mut, schwere Wahrheit entgegen: was find wir als Gegner? feine unflätigen Schimpfereien zu verantworten, hatte Herr Liman natürlich nicht er erzählte den gläubigen Leipziger Richtern, daß er noch nie einen Menschen beleidigt habe. Seine heldenhafte Haltung trug ihm eine weitere verdiente Abstrafung in der Leipziger Volkszeitung" ein, worauf Herr Liman, im Vollbewußtsein seiner Qualität als Ordnungsmann, die ihm den gerichtlichen Schutz fichern muß, eine neue Klage gegen die Genossen Mehring, Kressin und Seger einleitete.
19 194
Deutfches Reich.
Aus der Schuttruppe.
CIN
Der arme Yorick dagegen ist von der„ heimlich bewußten germanischen Stammes- und Geistesgemeinschaft" weniger gerührt wie Dr. Paul Liman, und er schreibt in der Deutschen Tageszeitung" höchst forsch: Nicht nur in der Kolonialverwaltung, auch im Offizierkorps der Wenn man die Artikel der anderen( englischen) Blätter Schuytruppe scheint es an allerlei Rivalitätsstreitigkeiten und gegenstudierte, so fand man eigentlich stets nur jene allgemeinen feitigen Verdächtigungen nicht zu fehlen. Die Tägl. Rundschau" Wendungen vom Glück des Friedens", von der Verwandtschaft weiß darüber zu berichten: der beiden germanischen Völker", die Leuten von Geschmack, um ein volkstümliches Bild zu gebrauchen, allmählich aus dem Halse heraushängen.
Die Leipziger Volkszeitung", für die der Herr also eine interessante Persönlichkeit wurde, hat sich nun erlaubt, seinen Spuren ein wenig nachzugehen und hat dabei ganz unbezahlbare Entdeckungen In seinem Artikel für die Londoner Finanzchronit" hat Dr. Paul gemacht. Vor einiger Zeit fonnte sie feststellen, daß Herr Liman, Liman für den Organisator der Englandreise, Mr. Stead, viele der in den„ Leipziger Neuesten Nachrichten", einem Selatschblait freundliche Worte. Er nennt ihn einen wackeren Jdealisten", dessen niedrigster Sorte, unparteiische nationale Politik mit blaẞ- liberal- illfommensgruß in England den deutschen Redakteuren„ wohlindustriefreundlichem Einschlag treibt, in Dertels, Deutscher Tages getan" habe. Im felben Augenblick aber verhöhnt der arme Yorick zeitung" Sonntagsplandereien derbagrarischen Aromas unter dem in der Deutschen Tageszeitung" den, wackeren Idealisten" folgenderschönen Pseudonym„ Der arme Yorick" schreibt.
Eine Woche und mehr vergingen seitdem; Herr Liman, der arme Yorick, schwieg in seinen beiden Blättern, in den industriefreundlichen„ Leipz. N. N." und der agrarischen„ Deutschen Tageszeitung", und mit ihm hielten feierliches Schweigen die Redaktion und der Berlag der Leipz. N. N." und die Redaktion und der Verlag der „ Deutschen Tageszeitung". Sie hatten alle nichts gehört, ebenso
maßen:
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Heute ist Mr. Stead aus Angelland, der Apostel irenischer Seligkeiten der Letzte und Würdigste aus dem Geschlechte jener Herbstzeitlosen, die im Revolutionsjahre gepflanzt wurden, in der Konfliktszeit gleich Zentifolien üppig den stelch erschlossen und jetzt die welten Blätter traurig in das sozialistische Spüllwasser fenten.
Das sind die Leistungen des Herrn Dr. Paul Liman des Viel wenig wie die ehrenhafte Ordnungspresse, die sich kurz vorher noch feitigen. Ob der betriebsame Herr nun für den kapitalistischen Preßüber das Kaiserwort von den unverantwortlichen und unfähigen, betrieb unmöglich geworden ist? Wir hören schon die Antwort: nicht geprüften Zeitungsschreibern leidlich aufgeregt hatte. Sie Bei uns macht man sich nie unmöglich!- alle schwiegen das Schweigen der Ertappten und Verschivorenen. Wer aber glaubt, daß Herr Liman in der Stille gegangen worden sei, der irrt sich. Die schäzbare Kraft läßt sich um solcher Kleinig Herr Erzberger hat sich am Montag auch in einer Rirteit willen kein Verleger entgehen. Noch heute schreibt Herr Liman dorfer Katholikenversammlung produziert. Aber wer da erfür die Leipz. N. N.", und nach wie vor plaudert in der„ Deutschen wartet hätte, daß er auch hier den wilden Mann spielen Tageszeitung" der„ arme Yorick". würde, wie in anderen Teilen Deutschlands , wäre bitter entIm Laufe der Kolonialforruptions- Enthüllungen ist aus dem Munde täuscht worden. Denn wenn der Bericht der„ Germania " eines in die Geheimnisse deutscher, Regierungskunst Eingeweihten das zutreffend ist, war aus dem grimmigen Kolonialgegner in Bedeutungsvolle Wort gefallen: Bei uns macht man sich Nirdorf auf einmal ein sanft sänselnder Kritiker und benie unmöglich! Im fapitalistischen Zeitungsgewerbe ist's nicht dingungsloser Bewunderer der vom Zentrum beherrschten anders! Der Nachweis, daß Herr Liman gleichzeitig agrarisch Reichspolitif geworden!
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und nichtagrarisch schreibt, hat ihn weder bei den„ Leipz. N. N." Herr Erzberger unternahm es zunächst, die Steuernoch bei der Deutschen Tageszeitung" unmöglich gemacht. Opokitik der Regierung warm zu verteidigen. Die NotInzwischen hat aber die Leipziger Boltszeitung" eine neue mendigkeit, 200 Millionen Mark an neuen Steuern Seite des Vielseitigen enthüllt. Der Fall ist noch gravierender, zeigt dem Volfe aufzuerlegen, habe vorgelegen. Die Mehr 29 aufwendungen für Heer und Flotte seien zur Siche
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Als vor einigen Wochen der Berl. 2otal- Anzeiger" die Nachricht von der Verhaftung des Majors Fischer brachte, fügte er einen empfehlenden Hinweis auf den Nachfolger des Oberst Ohnesorg in der Leitung des Oberkommandos der Schutztruppe, den Oberstleutnant Quade, hinzu. Das flang, eine schwerwiegende Schuld Fischers annehmen mußte, mur natürlich. Dann trat Oberstleutnant Quade auch als Mitarbeiter des„ Tag" auf. wogegen sich natürlich ebenfalls nichts jagen läßt, da er es unter Angabe seines Namens tat. Inzwischen siderte aus der Untersuchung gegen Major Fischer soviel durch, daß sie vielleicht gar keine Handhabe zur Erhebung der gerichtlichen Anklage bieten würde, daß der Verhaftete wahr scheinlich nur wegen unerlaubten Schuldenmachens den Abschied bekommen kann. Da wurde plößlich die Deffentlichkeit durch eine neue Enthüllung des Lokal- Anzeigers" erregt. Sie hatte folgenden Wortlaut:
Uns zugehende Nachrichten weisen darauf hin, daß außer Major Fischer auch noch andere Offiziere der Schutztruppe in einem engen freundschaftlichen Verhältnis zu Herrn von Tippels. firch gestanden haben, das Beziehungen zur Folge hatte, welche zu nicht wünschenswerten Kreditgewährungen führten."
Wir bezeichneten die Meldung damals als üblen Klatsch, weil wir ihre Quelle noch nicht ermitteln fonnten. Heute aber stellen wir fest: die Meldung stammte von Oberstleutnant Dnade. Zugrunde aber lag ihr nur die Tatsache, daß ein Offizier, der dienstlich mit der Firma Tippelskirch nicht das mindeste zu tun hatte, dem Herrn von Tippelskirch Geld schuldete. Der Fall liegt demnach so, daß ein militärischer Vorgesetter über rein pribate Verhältnisse feiner Untergebenen, die auf dienstlichem Wege zu feiner Kenntnis gekommen sind, heimlich einer Beitung Mitteilung gemacht hat. Um uns nicht einen Dementi" auszusehen, fügen wir hinzu, daß die Nach richt " dem„ Lokal- Anzeiger" zunächst von anderer Seite zu gegangen war, daß Oberstleutnant Quade aber ihre Ver öffentlichung veranlagt und ihre Fassung fest. gesezt hat. Mustergültige Verhältnisse.
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Straßenkrawall in Frankfurt a. M. *) Man vergleiche unseren heutigen Leitartikel, in dem in rung und Erhaltung des Weltfriedens geallgemeinen Zügen erörtert wird, was dieser Aufruf an einem boten gewesen, und diese Mehraufwendungen feien nicht In Frankfurt a. M. haben am Dienstagabend sich tumul. speziellen Beispiel schildert. in letter Linie den breiten Massen des Volkes zugute ge- tuarische Szenen abgespielt, deren Ursache und Verlauf sich nach