Am legten Tage, 5. Oftober, stehen noch folgende Gegenstände Der Parteitag möge beschließen, die Vollendung des 1895 beauf der Tagesordnung: 1. Gesellschaftsrecht( Vortr. Georges gonnenen Wertes: Der Sozialismus in Einzeldarstellungen in die Marais , Advokat am Berufungsgericht in Paris ); 2. Allgemeine Wege zu leiten; ferner die Umarbeitung und Weiterführung des Havarie( Vortr. Dr. Paul Govare, Advokat am Berufungs - 1900 erschienenen Schippelschen Reichstagshandbuches. gericht in Paris , und Jaques Langlois, Dispacheur in Ant werpen ); 8. Handelswege( Vortr. Kommandant Riondel in Nantes ). Ausland. Frankreich . Bravo!
Paris , 14. September. Minister Clémenceau hat die Abschaffung der vier Kontrolleurposten für die auswärtigen Dienste der Sicherheitspolizei" verfügt. Diese Kontrolleure beziehen ein Gehalt von je 10 000 Frant, außerdem 25 Frant Reisespesen täglich!- Italien .
Die Verbündeten.
Rom , 14. September. Die Minister hielten gestern eine dreistündige Beratung ab, in welcher sie sich eingehend mit den öfterreichisch- italienischen Zwischenfällen der letzten Zeit beschäftigten. Es wurde beschlossen, alle Kundgebungen und Meetings gegen Oester reich zu untersagen. Weiter wurde beschlossen, die Pläne zwecks Befestigung der östlichen Grenze. welche von einem italienischen General ausgearbeitet sind, möglichst schnell durchzuführen.
Madrid , 14. September. Ein töniglicher Erlaß ist heute ver öffentlicht worden, durch welchen den Geistlichen der Verkauf von Kunstgegenständen, die sich in den Kirchen und den zugehörigen Gebäuden befinden, und besonders solcher, die einen archäologischen Wert haben, untersagt wird.
Daß diefer Erlaß überhaupt erst nötig ist, gestattet tiefe EinBlicke in die Anschauungswelt der edlen spanischen Geistlichkeit. Dder sollten die braven Schwarzen in Spanien alle so vornehm sein, daß sie samt und sonders fleptoman" veranlagt find?-
Havanna , 18. September. Der Aufstand nimmt immer größeren Umfang an, und die kleineren Städte in der Provinz Santa Clara scheinen ganz in der Hand der Aufständischen zu sein. Die beiden Städte Santa Clara und Cienfuegos find zum Widerstand gerüstet, aber die vor diesen Städten stehenden Rebellen find den Regierungstruppen an Stärke weit überlegen. Gerüchte, daß eine Truppenmacht unter General Bino Guerra auf Havanna marschiere, vers ursachen hier in Verbindung damit, daß sich immer mehr Rebellen außerhalb der Stadt versammeln, Beunruhigung. Die Vorräte der Regierung an Waffen und Munition sind ziemlich reichlich, aber die weitere Antverbung von Mannschaften stößt auf Schwierigkeiten. Hundert bewaffnete Matrosen vom Kreuzer„ Denver " landeten diesen Abend und lagern gegenüber dem Palais des Präsidenten.
Washington , 14. September. Meldungen aus Savanna be fagen: Als die Mannschaften vom„ Denver " an Land gesetzt wurden, suchte ein Emissär in Vertretung des Führers der Liberalen Zayas den Kommandanten auf und übergab ein Schreiben, in dem der General, der die Insurgenten in der Provinz Havanna befehligt, feine Uebergabe anbot unter der Bedingung, daß die Vereinigten Staaten sich für eine unparteiische gerichtliche Unterfuchung verbürgten. Der Schiffskommandant versprach, die Vorschläge nach Washington zu übermitteln. Wie jetzt bekannt wird, fand nach der Truppenlandung eine Unterredung zwischen dem Präsidenten Palma , dem amerikanischen Geschäftsträger und dem Kommandanten des„ Denver " statt, bei der Palma auf die Frage, ob die tubanische Regierung imstande sei, die Sicherheit der den Amerikanern gehörenden Eisenbahnen und des sonstigen amerikaniAmerikanern gehörenden Eisenbahnen und des sonstigen amerikanifchen Eigentums zu gewährleisten, antwortete, er hoffe, es zu fönnen, halte es aber für ratsam, vorsichtshalber zum Schuße der Amerikaner und überhaupt zur Aufrechterhaltung der Ordnung Seesoldaten an Land zu schicken.
Havanna , 14. September. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Eine Depesche aus Cienfuegos meldet: Das amerikanische Kanonenboot„ Marietta" traf hier ein und landete eine Abteilung Marinemannschaften. Cienfuegos ist von den Insurgenten belagert; mehrere Befestigungswerke sind bereits beschädigt.
New York , 14. September. Der New York Herald " meldet aus Havanna , daß die Aufständischen in Befolgung ihrer Politit, eine Einmischung der Vereinigten Staaten zu erzwingen, mehrere Gebäude auf zwei der größten in amerikanischem Besitz stehenden Buderpflanzungen der Provinz Santa Clara verbrannt haben.
New York , 14. September. Der New York Herald " meldet aus Havanna , daß alle städtischen Beamten ihre Entlassung genommen haben. Zum Gouverneur der Stadt ist der Führer der
Landmiliz, Rodriguez, ernannt worden.
Die Kongreswahl im Staate Maine , die früher als die all gemeinen Wahlen in den anderen Staaten stattfindet, war für die organisierten Arbeiter von besonderem Interesse. Der Arbeiterbund wollte bekanntlich an der Politik teilnehmen, indem er eine bestimmte Parole für oder gegen die Kandidaten der anderen Parteien ausgab und damit die Entscheidung des Sieges in der Hand zu haben glaubte. In Maine ist es der Republikaner Littlefield, der vom Arbeiterbund als arbeiterfeindlich bezeichnet worden war, und Samuel Gompers , der Präsident des Bundes, leitet selbst die Kampagne; er hätte die neue Aftion gern mit einem Siege ein geleitet. Der Bund erlitt aber eine Niederlage; Littlefield wurde gewählt. Er erhielt eine Stimmenmehrheit von 1200. Im Jahre 1904 war er nun zwar mit einer Mehrheit von 5000 Stimmen gewählt worden, aber diese Verminderung seiner Majorität ist ein schwacher Trost.
Genossen, dann werden die Differenzpunkte von selbst verschwinden. ( Großer Beifall.) Genossin Steinbach beschwert sich über den Ton einzelner Theoretiker gegen die Gewerkschaften und wendet sich gegen die Auffassung von der Sisyphusarbeit. In der Frage des Massenstreiks vertrete sie den Standpunkt Bebels. Ohne starke Gewerk schaften könne der Kampf nicht geführt werden, mithin könnten diese nicht den zweiten Rang einnehmen.
Der Parteitag wolle beschließen, daß die Parteilorrespondenz den einzelnen sozialdemokratischen Vereinen zugänglich gemacht wird. Die Delegierten mögen für Erweiterung des Parteivorstandes stimmen. Jm Sozialdemokratischen Verein zu Bremen Paepelow: Der Kölner Kongreß habe nicht die Debatte wurde drei Abende das Thema Parteitag erörtert und besonders über den Massenstreit verboten, sondern die Propagierung desüber Massenstreit und Partei und Gewerkschaft debattiert. Ein An- selben. Die Diskussion über den Massenstreit habe uns noch keinen trag, der Fraktion einen Tadel wegen des Fehlens vieler Ab- Schritt weiter gebracht. Seine Lebensaufgabe habe er immer darin geordneter bei der Borussia- Interpellation auszusprechen, wurde erblickt, Einigkeit zu schaffen. Bei der geplanten neuen Theorie abgelehnt. Genosse Schulz kritisierte die Teilnahme der Fraktion der Gewerkschaften handele es sich nicht um eine Theorie des an der im Reichstage stattgefundenen Weinprobe. Es solle bei dieser Grundsatzes, sondern um eine solche der Tattit; es müßten die Gelegenheit recht fidel bergegangen sein. Dieses Verhalten der Grenzen der Macht festgestellt werden. Er habe auf der Konferenz Fraktion sei zu bedauern, besonders darum, weil es leicht ansteckend gesagt, mit dieser Theorie müsse die Partei beeinflußt werden. Er wirke. Bekanntlich habe die Genossin Lily Braun ihre sonderbare fei sich klar, daß man mit den Gewerkschaften nicht die Welt aus den Meerfahrt im Kreise bürgerlicher Journalisten mit dem Verhalten Angeln heben könne, aber auf Jahre hinaus hätten die Gewertder Fraktion bei der Weinprobe zu entschuldigen versucht. Redner schaften noch Kämpfe zu führen, sei doch die politische Partei noch verzichtet darauf, einen Antrag zu stellen, es genüge ihm, die Sache nicht in der Lage gewesen, etwas abwehren zu können. Hier könne zur Sprache gebracht zu haben. eher von einer Sisyphusarbeit gesprochen werden, während die GeZum Schluß der Massenstreitdebatte wurde folgende Resolution wertschaften etwas erreicht haben. Wir haben noch ein großes Schulz gegen zwei Stimmen angenommen: Erziehungswerk vor uns.
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Die Versammlung erklärt, daß sie nach wie vor auf dem Döring: Der politische Massenstreit ist ohne Hülfe der GeBoden der Jenenser Resolution über den politischen Massenstreit werkschaften nicht durchführbar. Es muß daher eine Verständigung stebt; fie billigt die Veröffentlichung des Protokolls der Vorstände erzielt werden. Die Theoretiker dürfen nicht von Unterordnung tonferenz, weil sie unter den obwaltenden Umständen notwendig der Gewerkschaften reden, beide Bewegungen gehören nebeneinander. Die Versammlung erflärt im weiteren, daß sie die zutage von Elm polemisiert in längerer Rede gegen Fischer und getretene Ansicht, es müsse eine besondere Theorie für die kann nicht zugeben, daß die Gewerkschaften in gewissen Fällen Gewerkschaften geschaffen werden, als unrichtig und dem unterzuordnen haben, weil ohne die Mitwirkung der Gewerkschaften Wesen des Klassentampfes zuwiderlaufend zurückweist. Die nichts zu erreichen sei, auch das Endziel der Partei könne ohne diese Theorie des sozialdemokratischen Klassenkampfes wird den Gewert- Mitwirkung nicht erreicht werden. In der Jenaer Resolution ist schaften vollauf gerecht. Für die Praris des Klassentampfes hält anerkannt worden, daß starke Gewerkschaften notwendig seien. Wer die Versammlung ein inniges Hand in Hand arbeiten der von Unterordnung derselben spreche, der habe deren Bedeutung noch politischen und gewerkschaftlichen Organisationen für notwendig. nicht begriffen. Wie man von einer Sisyphusarbeit sprechen könne, Insbesondere ist dies zu erzielen durch, prinzipielle Schulung der sei ihm rätselhaft. Durch die gewerkschaftliche Tätigkeit sei doch Mitglieder der beiden Organisationen im Sinne des wissenschaft eine Regeneration der Arbeiterklasse erfolgt durch Verkürzung der lichen Sozialismus." Arbeitszeit usw. Die Gesetzgebung habe noch sehr wenig für die Arbeiter getan, und das wenige hätten wir noch nicht ohne die Gewerkschaften. Das Reden und schreiben von der Sisyphusarbeit gereiche der Arbeiterbewegung nicht zum Vorteil. Die Gewerkschaftsführer hätten doch ein gutes Stück Erziehungsarbeit im ( Buruf:" Rerhäuser!") Man dürfe nicht immer nur das für Sinne des Sozialismus geleistet, so Paepelow, Bömelburg usw. gut halten, was bom prinzipiellen Eichamt kommt. In Köln habe er Bömelburg ersucht, die Resolution zurückzuziehen und dabei auf die Amsterdamer verwiesen.( Redner muß abbrechen, da die Uhr 12 geworden ist.) Er erklärt, noch lange nicht fertig zu sein. Von Fischer und b. Elm sind Resolutionen eingegangen. Die Fortseßung der Debatte findet demnächst statt.
angenommen: Zum Thema Parteischule wurde folgender Antrag Sanders
" Die heutige Mitgliederversammlung begrüßt die Errichtung der„ Kriegsschule", erwartet jedoch vom Parteivorstand, daß als prinzipieller Leiter der Schule nicht Genosse Mauren brecher gewählt wird, da ſein zu dieser Frage veröffentlichter programmatischer Artikel die nötige Klarheit vermissen läßt." auf die Tagesordnung des nächsten Parteitages zu setzen. Angenommen wurde endlich ein Antrag, die Alkoholfrage Gotha referierte Genoffe Bock- Gotha über die politische Lage. Auf dem Landesparteitag für das Herzogtum Er streifte die Frage des Massenstreits, die Pläne der Scharfmacher auf Beseitigung des allgemeinen Wahlrechts usw. Folgende Resolution wurde einstimmig angenommen:
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Von den Organisationen.
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" Der heutige Landesparteitag für das Herzogtum Gotha erflärt, daß Gewerkschaften und sozialdemokratische Partei zwei Auf der Generalversammlung des 9. badischen Teile der gemeinsamen Arbeiterbewegung sind Reichstagswahltreises( Durlach- Ettlingen- Pforz und daher unzertrennlich zusammengehören. heim) waren aus 25 örtlichen Organisationen 52 stimmberechtigte Er spricht die Erwartung aus, daß die Generalkommission und Genossen anwesend. Der Abonnentenstand des Volksfreund" im der Parteivorstand Mittel und Wege finden, sich über die Bezirk beziffert sich gegenwärtig auf 3000. wichtigsten Fragen in der Arbeiterbewegung stets vorher zu ver- Der sozialdemokratische Verein des anhaltischen ständigen und so den Gegnern nicht mehr das Schauspiel einer Wahltreises Bernburg - Köthen , der seit dem 1. Februar inneren Zerrissenheit bieten, die innerhalb der Arbeiterschaft in an die Stelle mehrerer Lokalvereine tritt, hatte am 1. September Wirklichkeit nicht besteht. Unser Delegierter zum Parteitag in 1390 Mitglieder. Außerdem leisten 102 Nichtmitglieder ParteiMannheim wird beauftragt, in diesem Sinne zu wirken." beiträge. Die Abonnentenzahl des Dessauer Boltsblatt" stieg vom 1. Dezember 1905 bis 1. Juni 1906 von 3167 auf 3676. Gotha , auf dem 31 Drte durch 78 Delegierte vertreten waren, Auf dem Landesparteitag für das Herzogtum wurde berichtet, daß die Ortsvereine sich im Laufe eines halben Jahres von 31 auf 38 vermehrt haben. Die Einnahmen betrugen im ersten Vierteljahr 1132 M., im zweiten 1187 M. Der Barbestand beträgt 1826 M. Der Berichterstatter Genosse Joos empfahl, auf allen Orten die Neue Zeit" zu halten.
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den Parteivorstand abzuführen. Die Einnahme aus der 20 prozentigen Es wurde beschlossen, in Zukunft 30 Prozent der Einnahme an Ablieferung an den Hauptvorstand betrug in zivei Quartalen 345 M., die nach Berlin gesandt wurden. Spengler berichtete über die Wahlfondssammlung, daß die Einnahme um 900 M. gegen das Vorjahr höher geworden sei, aber auch die Ausgabe sei um 600 M. gestiegen. Durch das tägliche Erscheinen des Boltsblattes" ist ein Fortschritt bas Inseratenwesen hat sich erheblich gebessert. Ebenfalls ist ein erzielt worden. Die Abonnentensteigerung beträgt über 2000. Auch Wachstum des Straft onto s zu verzeichnen.
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Partei und Gewerkschaften." Mit diesem Thema beschäftigte sich in voriger Woche eine kombinierte Mitgliederversammlung der drei Hamburger Parteibereine, die von über 2000 Genossen besucht war. Das Referat hatte Genosse Emil Fischer übernommen. Schon öfter habe es geheißen, die Partei leiste nicht genügend für die Gewerkschaften, welcher Vorwurf ursprünglich aus der Echwäche der Gewerkschaften resultierte, während jetzt dieselben Leute, die diesen Vorwurf erhoben, erklären, wir brauchen die Partei nicht mehr, denn diese ist ja von uns abhängia. Das Bild habe sich mithin verschoben. Die Klagen kämen heute aus dem Gefühl der Stärke heraus, jetzt werde gesagt, die Partei müsse sich unterwerfen. Die neuesten Differenzpunkte betreffen die Auffassung über die Maifeier und den Massenstreik. Nachdem Redner bie divergierenden Meinungen in diesen Fragen geschildert, geht die Partei erhoben worden sind. von Elm habe gefagt, die Gewerker auf die Vorwürfe ein, die auf der Gewerkschaftskonferenz gegen fchafter sollten sich mehr an den Parteiveranstaltungen beteiligen, dann würde bald die radikale Rotte fortgefegt werden. Wer hat denn eigentlich gegen die Gewerkschaften gewütet? Es gibt keinen Zum Vorsitzenden der Landesorganisation wurde Gen. Joos Sozialdemokraten, der nicht die Notwendigkeit und Nüßlichkeit wiedergewählt. der Gewerkschaften anerkennt. Redner stizziert die Aufgaben und Braunschweig , der durch 56 Delegierte und mehrere sonstige Auf dem Landesparteitag für das Herzogtum Tätigkeitsgebiete der Partei und der Gewerkschaften und geht dann Teilnehmer besucht war, wurde berichtet, daß die Zahl der organiauf den von unterschiedlichen Gewerkschaftsführern so unliebfam fierten Genossen um etwa 800 Mitglieder zugenommen hat, sie empfundenen Ausspruch von der Sisyphusarbeit der Gewerkschaften beläuft sich jetzt auf 2679. Der Landesvorstand hatte im Berichtsein, welchen Ausspruch er in dem von Rosa Luremburg und Karl Beleidigung oder Herabfebung der Gewerkschaften sein, es werde 3. Streife 76,60 M. Der Kaffenbestand war 252,24 M. Der„ BoltsStautsky gebrauchten Sinne definiert. Das könne doch nie eine jahre eine Ausgabe von 2836 M., er erhielt überwiesen vom 1. Reichstagswahlkreise 2504,96 M., vom 2. Kreise 204 m., vom damit nur fonstatiert, daß die Arbeiter fortgefeßt für fürzere Ar- freund", das Parteiorgan, befindet sich in aufsteigender Bewegung. beitszeit und höheren Lohn kämpfen müßten, während auf der Vom 1. Januar an wird er in eigener Druckerei hergestellt werden. anderen Seite die Unternehmer eine Steigerung der Preise für Das Referat des Genossen Antrick über Agitation und Organisation Produkte aller Art vornehmen, und zwar bedeutend höher als die durch Streits abgetroßten Löhne betragen, so daß der Anteil ſtellte fest, daß der erste Streis 2000 Mitglieder, der zweite 304 und der Arbeiter kleiner sei als der Rebbach des Ausbeutertums. Wären der dritte 375 Mitglieder hat. Der Parteitag beschloß u. a.: die Gewerkschaften nicht vorhanden, dann sähe es noch weit schlimmer aus. Allerdings könne eine dauernde Besserung durch die Gewerkschaften nicht erreicht werden; denn wäre dies der Fall, dann brauchte man schließlich die Partei gar nicht. Die Partei stecke ihre Ziele weiter, sie wolle die Ausbeutung radikal beseitigen, deshalb könne sie sich nie den Gewerkschaften unterwerfen. Wie könne nur ein Sozialdemokrat eine so unsinnige Forderung erheben! Bei allen Fragen, welche die Gesamtinteressen der Arbeiterschaft be= Die Wählermassen in Maine wurden durch eine andere Frage treffen, müsse die Partei die Führung haben. Es sei nun eine als die der Arbeiterpolitik in große Aufregung versetzt. Es handelte Tatsache, daß der im Kleintampf Stehende den Ueberblick über die sich nämlich um die Prohibitionsgesege( gegen die ganze Bewegung nicht so befize wie der auf Grund wissenschaftalloholischen Getränke), die von den Demokraten angegriffen wurden, licher Erkenntnis theoretisch geschulte Genosse. Früher sei die Mehrwährend die republikanischen Kandidaten sich für sie erklärten. Die heit in den Gewerkschaften sozialdemokratisch gewesen, jetzt bestehe Prohibitionisten siegten: Der republikanische Staatsgouverneur Bobb höchstens nur noch die Hälfte aus Sozialdemokraten. Und da wurde mit einer Mehrheit von 8000 Stimmen gewählt.( Jm berühre es doch ganz merkwürdig, daß die Partei sich fügen solle. Jahre 1904 betrug seine Majorität 26 000 Stimmen.) Die Partei dürfe fich nur auf von Parteigenoffen gefaßte Beschlüsse Gompers erließ vor einiger Zeit einen Aufruf um Beistenern stüßen. Wir haben nun Leute, die, obwohl sie einen Vertrauens zu einem Wahlfonds. Jede Gewerkschaft sollte 5 Dollar und ein posten in der Partei bekleiden, erklären, die Beschlüsse des Gewerkjedes Mitglied der Gewerkschaft einen Dollar beisteuern. Auf diese schaftskongresses seien maßgebend. Für einen Parteigenoffen tomme Weise tönnten mit Leichtigkeit 2 Millionen Dollar zusammengebracht doch die Sozialdemokratie in erster Reihe in Frage. In Köln sei werden, um den demokratischen und republikanischen Wahlfassen ein man hinsichtlich der Frage des Massenstreits etwas voreilig geGegengewicht zu bieten. Gompers führte aus, daß allein schon für wesen. Es werde gesagt, dies sei geschehen, um der Partei einen Drucksachen bedeutende Summen nötig wären, abgesehen von den Klok ans Bein zu hängen. Dadurch seien aber die Gewerkschaftsgroßen Kosten für Massenversammlungen und Redner. Die sozia- führer in die verzwickte Lage geraten, die Zweiseelentheorie rauslistische Partei muß sich dagegen mit ganz geringen Mitteln ein- steden zu müssen, der Gewerkschafter tomme da mit sich selbst in richten, wird aber dennoch eine sehr energische Kampagne führen. Konflikt. Pflicht der Gewerkschafter sei es, ihre Mitglieder zu New- York , 18. September. Der Einwanderungskommissar ent- Parteigenoffen zu erziehen. Allzu weit dürfe man die Neutralität schied, daß die von Direktor Conried für das Metropolitan- Opernhaus angeworbenen ausländischen Chormitglieder Künstler find und infolgedessen nicht dem Gefeße über Arbeitsverträge unterstehen. Dadurch wird der Versuch des Choristen- und Theater arbeiterverbandes, die Hereinbringung ausländischer Kräfte zu verhindern, bereitelt.
Aus der Partei.
19 Zum Parteitag.
Auf der Generalversammlung des 9. badischen Reichstagswahltreises( Durlach - Ettlingen - Pforz heim ) wurden folgende Anträge für den Parteitag beschlossen:
nicht treiben, das könne nicht die Aufgabe eines auf dem Boden des Klassentampfes stehenden Arbeiters sein. Leider habe man nicht die nötige Zahl von theoretisch durchgebildeten Genoffen an leitender Stelle in den Gewerkschaften. Solche Leute, die unsere Theorie nicht genau kennen, sollten etwas bescheidener auftreten und nicht von einer neuen Theorie der Gewerkschaften sprechen. In rein gewertschaftliche Fragen mische fich die Partei nicht ein, aber beim politischen Massenstreit sei das anders, der müsse von Partei und Gewerkschaften geführt werden. Sachliche Differenzen in der Wertschäßung der Gewerkschaften können bestehen, lassen sich aber ausgleichen. Handele es sich um den politischen Klassentampf, dann haben sich die Gewerkschaften der Partei zu fügen, das sei doch ganz logisch. Gine Spaltung, wie die Gegner hoffen, darf es nie und nimmer geben. Sorgen wir für theoretische Durchbildung der
" Die sozialdemokratische Partei des Herzogtums beteiligt sich an den Wahlen zum braunschweigischen Landtage 1907 durch Aufstellen eigener Wahlmänner und Kandidaten. Der Wahlkampf ist unter dem Zeichen des allgemeinen, gleichen und direkten und geheimen Wahlrechts zu führen. Um den Wahlkampf zu einer nachhaltigen Kundgebung gegen die Privilegienwirtschaft und das Unrecht der Klassenwahl zu gestalten, werden die Barteigenossen aufgefordert, schon jetzt die erforderlichen Vorbereitungen zu treffen, indem sie die arbeitende Bevölkerung über die Bedeutung und Gestaltung der Landtagswahl aufklären und für den Erwerb der braunschweigischen Staatsangehörigkeit als Grundlage des Landtagswahlrechts eintreten. Der Landesvorstand wird beauftragt, eine Broschüre über die Bedeutung des Landtages für die arbeitenden Klassen herauszugeben."
Befoldete Agitationsleiter für einzelne Reichstagswahlkreise fordert die Parteiversammlung des 20. sächsischen Reichs= tagswahltreises( 3shopau- Olbernhau ) in einem Antrag an den Parteitag, der folgendermaßen lautet:
" In ärmeren, noch rückständigen Wahlkreisen, in denen ins folge Häufung der Parteiarbeiten und wegen der weiten Ausdehnung der Kreise die Agitations- und Organisationsarbeiten nicht mehr nebenamtlich bewerkstelligt werden können, sind vom Parteivorstand besoldete Agitationsleiter anzustellen, von denen die Agitation und Organisation noch intensiver und nachhaltiger betrieben werden kann."
Aus der Debatte über den Antrag ging hervor, daß die Parteiversammlung besonders einen befoldeten Agitationsleiter für den 20. Reichstagswahlkreis für nötig erachtete. Es wurde lebhaft Beschwerde darüber geführt, daß das Agitationskomitee sich bisher zur Anstellung eines Agitationsleiters für diesen Kreis ablehnend verhalten habe.
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Hätte man den Wunsch der Genossen des 20. Kreises erfüllt, bemerkt die Sächsische Arbeiterzeitung", wäre die Konsequenz ge= wesen, daß in Sachsen bald einige zwanzig folche Agitationsleiter hätten angestellt werden müssen. Daß ein Bedürfnis danach vorhanden ist, läßt sich nicht bestreiten; es fragt sich aber, ob wir Mittel zur Durchführung eines solchen Planes haben.. Bisher hat man in Sachsen geglaubt, auch ohne Parteibeamte auskommen zu können; die letzte Landeskonferenz hat sogar die Anstellung eines Parteisekretärs für Sachsen abgelehnt.