Einzelbild herunterladen
 

Nr. 226. 23. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Freitag, 28. September 1906.

Parteitag der sozialdemokratischen

Helfershelfern gehenkt, als Helfershelfer der Henker des Barismus sein. sllaverei, also von der kapitalistischen Ausbeutung, wird die volle ( Bravo !) Darüber darf weder in Deutschland , noch in Rußland ein Menschwerdung, d. h. die unbeschränkte Anerkennung alles dessen, Zweifel sein. Das wird auch Bebel, aus dem gestern mehr seine was Menschenantlig trägt, garantiert und möglich werden. Wir

Partei Deutschlands zu Mannheim. grauen Saare, als sein immer junges Herz gesprochen, dennoch haben uns diese kurze Gegenüberſtellung der Aufgaben von Gewerk­

( Telegraphischer Bericht.)

Fortsetzung aus dem Hauptblatt. Honrath Aachen:

=

Dr. Liebknecht- Berlin :

--

Schrader- Osnabrück :

in

Hoch- Hanau :

mit aller unzweideutigen Schärfe dorthin rufen, wo man es zu schaft und Partei gestattet, um Wesen und Ziel weiter richtig zu hören hat. Auf die Stellung des deutschen Proletariats zu dieser würdigen. Wir wollen damit aber auch unsere Ueberzeugung dahin Frage blidt nicht nur die deutsche und die russische Regierung, zum Ausdruck bringen, daß jedes denkende, das Wesen der heutigen sondern auch die gesamte russische Freiheitsbewegung.( Zwischenruf.) Gesellschaft und den Zusammenhang der Dinge, die dieses Wesen Wir im Rheinland haben das Protokoll nicht aus der Einig- Bebel hat gestern von der Möglichkeit einer Intervention gesprochen. ausmachen, voll und ganz erkennende Gewerkschaftsmitglied ganz feit", sondern aus der Zentrumspresse kennen gelernt.( Hört! hört!) diesem möglichen Falle, dessen äußerste unwahrscheinlichkeit aller Fühlen und Handeln gedrängt wird. Indem wir dem Arbeiter Die von mir angegriffenen Ausführungen handeln gerade von von selbst zum Sozialismus, zum sozialistischen Denken, Da mußten wir mit Recht die Veröffentlichung verlangen. Und es dings außer Zweifel steht. ist nur zu billigen, daß das geschehen ist. Unglaublich ist es mir, tonen, daß uns kein Opfer zu groß ist für unsere russischen indem wir ihm die wahren Ursachen dieses Jammers ständig klar­Wir müssen daher einmütig be- den ganzen Jammer feiner heutigen Lage vor Augen führen, wie Regien sagen kann, daß in der Generalkommission jetzt wenig Freunde. Sollte versucht werden, das deutsche Volt zum Scharf- legen, indem wir ihn von der Notwendigkeit des Kampfes gegen Neigung besteht, wieder mit dem Parteivorstand zu verhandeln, und es freut mich, daß Bömelburg, wenn auch nicht wörtlich, so richter an der russischen Freiheit zu machen, ivas gleich sein würde unsere Ausbeuter und Bedrücker überzeugen, erziehen wir ihn zur doch dem Sinne nach das Gegenteil behauptet hat. Der Streit einer Selbstschändung und kulturellen Selbstvernichtung des deut- Solidarität, mithin zum Sozialismus." Diese Ausführungen stehen zwischen Legien und Bringmann im Vorwärts" war schließ- schen Volkes, so würde einfach alles aufhören, so würde eine von im Verbandsorgan meiner Organisation und sind von mir ge­lich, wie es bei solchen Diskussionen immer geht, nur noch ein Streit jenen Situationen vorliegen, von denen Bebel gestern in dem schrieben.( Hört! hört!) Ich erhebe deshalb Einspruch dagegen, daß oben von mir zitierten Satz sprach. Es soll nicht in der Welt- man in der Presse behauptet hat, ich wollte die Gewerkschafts­um Worte. Gegen solche langen unfruchtbaren Auseinandersetzungen geschichte heißen: die russische Freiheitsbewegung ist durch das mitglieder vom Sozialismus abführen, wollte Disharmonie zwischen besteht mit Recht ein Widerwillen in den Reihen der Genossen. Duessel sprach von schärferen Mitteln. Ich bitte ihn, diese Mittel deutsche Volk, das zugleich die größte und stärkste Organisation des Partei und Gewerkschaften herbeiführen. Hat man doch sogar be­auf den Tisch des Hauses niederzulegen.( Heiterkeit.) Die Erfolge dieser Todsünde müssen wir uns bewahren. Wir wären erbärmliche einer Linie. Davon kann keine Rede sein. Ich stehe bezüglich der internationalen Proletariats besaß, niedergeworfen worden. Vor hauptet, Rerhäuser und Müller stehen in dieser Frage auf der Wahlrechtsbewegung zeigen sich in der Stärkung der Organi- Kerls und der Teufel sollte uns holen, wenn wir nicht dafür sorgen Frage des Massenstreiks durchaus auf dem Boden der gestrigen Aus­sationen, das muß doch genügen. Oder denkt man vielleicht an Er- würden, daß jeder etwaige Versuch, der russischen Revolution aus führungen Bebels. Ich erkläre aber auch, daß dieselben Aus­folge im Heugabelsinne?( Heiterkeit!) Es wundert mich, daß nie- Deutschland in den Rücken zu fallen, mit einer gründlichen Nieder- führungen wiederholt von hervorragenden, einflußreichen Ge­mand die Methode von Müller auf der Vorstandskonferenz genau in demselben Sinne erfolgt sind. gekennzeichnet hat: es war das dieselbe Methode wie in Dresden . lage auch der preußisch- deutschen Reaktion enden würde.( Lebhafter werkschaftsführern Beifall.) Wie man es aber Man sucht ganz Deutschland nach Sündenböcken ab, um dann die in Parteiversammlungen treibt, dafür nur einen Beweis. In einer Versammlung des ersten Sünden auf der Konferenz vorzubringen. Die Theorie, die Bringmann Genossin 4. September hat die dann vorgetragen hat, Legien sagte, der Parteivorstand habe die Lage, in die er bei Hamburger Wahlkreises am läuft darauf hinaus, daß mant nur ja nicht zu oft die sozia­der Veröffentlichung des Protokolls tam, selbst verschuldet. Ich bitte 3ieb unwidersprochen und unwiderrufen nach einem offiziellen listische Theorie betont. Und Deinhardt fagte sogar, man ihn, das näher zu erklären. Wäre eine bessere Harmonie zwischen Bericht des Hamburger Echo" folgendes ausgeführt: Mit dem müsse sich gegen die Partei zur Wehr setzen. Nun, wer die Geschichte Parteivorstand und Generalfommission vorhanden gewesen, dann Massenstreik wären auch heute schon Erfolge zu erzielen, ohne die der Partei fennt, der hat alle Ursache, stolz darauf zu sein, daß die wäre wahrscheinlich die ganze Diskussion über den Wassenstreit hier Bremserei der Gewerkschaftsvorstände.( Hört! hört!) In Sachsen , Partei so mit jeder Fafer für die Gewerkschaften eintritt.( Sehr überflüssig gewesen. Ich glaube nicht, daß die Mitglieder der ja selbst in Hamburg seien die Vorbedingungen gegeben um mit begeisterten Gewerkschaftsmitgliedern etwas richtig!) Seit 1893 hat sich die Partei derartig mit ihrem ganzen Generalfommission sich gegen die Veröffentlichung gesträubt hätten, gewesen, Aber die Antipathie der Gewerkschaftss Können, mit ihrer ganzen Beamtenschar, mit ihren Redaktionen in wenn der Parteivorstand ihnen seine Gründe mündlich auseinander erreichen zu können. hat uns an der Ausnüßung der Situation den Dienst der Gewerkschaften gestellt, daß die Parteiorganisationen gesezt hätte. Sowohl die Kölner , als die Jenaer Resolution ist vorstände darunter gelitten haben. Die Partei hat alles für die Gewerk- mißverstanden. Mo steht denn der Kölner Resolution, verhindert."( Hört! hört!) Diese Ausführungen der Genossin schaften getan. Ich bedauere die gegenteiligen Ausführungen von daß der politische Massenstreit nicht diskutiert werden tann? Bieb in Hamburg stehen in striktestem Gegensatz zu dem Referat Quard, denn die werden uns wieder in die Suppe gebrockt. Es Die Stimmung, die sich in manchen Anträgen äußert, des Genossen Bebel und zu der Auffassung der erdrückenden ist geradezu erstaunlich, wie ein tätiger Genosse so etwas behaupten ist die Folge der Debatten von Jena . Der Ton ist es, der die Mehrheit des Parteitages. So wird Stimmung gemacht, so wird fann. Mit Reichel bin ich darin einverstanden, daß es im Inter- Musik macht. Legien verlangt, daß der Parteivorstand sein Vor- Mißtrauen hervorgerufen, so wird eine Entfremdung zwischen Ge­effe der Einigkeit zwischen Partei und Gewerkschaft am richtigsten gehen für unrecht erklärt. Er meint, das Vertrauen der General werkschaftsführern und Mitgliedern herbeigeführt.( Sehr richtig!) wäre, Kautsky zöge seine Resolution zurück.( Beifall.) kommission zum Parteivorstand sei erschüttert. Ich erwarte, daß Dagegen habe ich mich gewandt, dagegen mußte ich mich Legien in seinem Schlußwort es als notwendig bezeichnet, daß wenden. Wenn die Resolution Bebel mit dem Amendement nicht nur das alte Verhältnis zwischen Partei und Gewerkschaften Legien zur Annahme gelangt, dann ist die Vorbedingung für eine Parteigenossen! Wenn Bömelburg bemerkt hat, innerhalb wieder eintritt, sondern daß unter allen Umständen zwischen Partei- bessere Verständigung zwischen beiden Machtfaktoren der Arbeiter­der Partei bestehe über den politischen Massenstreik eine große Un- vorstand und Generalfommission noch inniger zusammen ge- fchaft gegeben. Das Amendement Kautsky ist seinem ideellen Klarheit, ein Wirrwarr, so würde aus einer solchen Auffassung nur arbeitet wird als bisher.( Sehr gut!) Inhalte nach für jeden Gewerkschaftsleiter selbstverständlich. mit besonderer Deutlichkeit die Notwendigkeit einer möglichst inten­Trotzdem aber ist es für die gewerkschaftlichen Organisationen un­fiven Diskussion dieses Stampfmittels zu folgern sein. Wenn er aber annehmbar und undurchführbar, weil es eine programmatische als Beweis für diesen Wirrwarr auch darauf hingewiesen hat, daß Wenn wir die Resolution Kautsky so, wie sie vorliegt, an- Forderung an die Gewerkschaften ist, die die Partei den Gewerk­ein Redner auch die Möglichkeit und Zweckmäßigkeit eines eventuellen nehmen, so fassen wir wieder mal einen sehr zweifelhaften Beschluß, schaften aufzwingen will. Dagegen müssen wir uns wehren, weil Demonstrationsstreits hat erörtert wissen wollen, so befindet er sich und wir werden dann nach langen Debatten auf einem späteren die Annahme dieses Antrages eine Umwälzung in der Gewerkschaft, im Irrtum. Der politische Massenstreit kann eben verschiedene Parteitage wieder gezwungen sein zu sagen, was damit eigentlich soweit die Statuten in Frage kommen, herbeiführen müßte. Nicht Formen annehmen, zu denen auch die des Demonstrationsstreits gemeint sei. Die Bedeutung der Resolution geht aus der Be- um einen Gegensatz zwischen Partei und Gewerkschaft zu konstruieren, gehören.( Sehr richtig!) Es ist unmöglich, sich von vornherein gründung derselben durch Kautsky hervor. Er meint: Was soll sondern weil es nicht im Interesse von Partei und Gewerkschaften ausschließlich auf die Möglichkeit einer einzigen Form festzulegen. geschehen, wenn keine lebereinstimmung herbeigeführt wird? Und liegt, wenn wir ein derartiges Amendement annehmen, bitte ich es Legien hat gemeint, der Massenstreik müsse unbedingt in Straßen- er antwortet: Dann soll die eine Seite dem folgen, was die andere abzulehnen.( Beifall.) Herbert- Stettin: schlacht und Blutvergießen enden. Daß dies nicht richtig ist, ist beschließt. Das ist unmöglich. Ein solches Verlangen ist undurch bereits mit Recht hier und in Jena hervorgehoben worden. Zu be- führhar, nicht nur mit Rücksicht auf die Gewerkschaften, sondern auch Wenn man den Massenstreit vorbereitet, muß man zunächst die achten ist besonders die wichtige Rolle, die die stete und proflamierte mit Rücksicht auf die Partei. Es ist auch ganz unnötig, Landarbeiter zu gewinnen suchen. Dadurch sind die Junker Bereitschaft zum politischen Massenstreit befizt. Sie wird wesentlich so etwas zu diftieren, denn wenn feine Verständigung am besten zu treffen und das wird auch sehr gut gehen, die bestimmend sein für den Zeitpunkt, an dem die Reaktion ihre ent- zwischen Gewerkschaftsfunktionären und Parteifunktionären zu Landarbeiter für das Landtagswahlrecht zu interessieren. Die scheidenden Attacken gegen das organisierte Proletariat unternehmen stande kommt, dann werden schon die Wahlen im Lande pommersche Resolution ist mit großer Mehrheit beschlossen wird. Es kommt nicht nur darauf an, ob die Reaktion solche einen Zwang ausüben, damit die Verständigung erzielt wird. worden. Wir sind in Pommern ernstlich entschlossen, unser möglichstes Attacken unternehmen wird denn daß sie sie unternehmen wird,( Sehr wahr 1) Eine Verständigung ist immer möglich. Die ganze zur Erschütterung des Junkerregiments zu tun. Es ist durchaus ist mir flar-, sondern auch wann eine solche Attacke erfolgt. Je Schwierigkeit besteht doch nur darin, die richtige Form zu finden. nicht richtig, daß das Junkertum so unüberwindlich sei. Durch die weiter dieser Zeitpunkt hinausgeschoben wird, um so günstiger wird Ob sie gefunden wird von den Parteifunktionären oder den zunehmende Industrialisierung wird ihm von Jahr zu Jahr der unsere Lage. Schon aus diesem Grunde muß es für uns heißen: Gewerkschaftsfunktionären, das ist ganz gleich. Also wir brauchen Boden abgegraben. Das Bürgertum aber ist gar nicht so reaktionär, Stets das Gewehr in Anschlag! ein solches Zwangsmittel gar nicht, sondern wir haben nur im es betrachtet Konzessionen an die Arbeiter auf fozialpolitischem Legien hat die Meinung geäußert: Ein verlorener Massen- Geiste der Sozialdemokratie nach dieser Verständigung zu streben, Gebiet als das Ventil gegen eine revolutionäre Erhebung. Wenn streik bedeute eine Vernichtung der Organisation. Das ist nicht nur und deshalb bin ich der Ansicht, wir sollten uns mit der Erklärung man also ernstlich will und die Opfer nicht scheut, läßt sich wohl durch die Vorgänge in Rußland widerlegt, auf die bereits die Ge- von Bömelburg begnügen.( Sehr richtig!) Wenn wir aber durch die Gewinnung der Bandarbeiter und die Propagierung des noffin Luxemburg hingewiesen hat, sondern auch durch die der Meinung sind, es müßte das, was Bomelburg und die Massenstreits zur Erringung des allgemeinen Wahlrechts in Preußen jüngsten österreichischen Ereignisse, wo der Massenstreit, obwohl er anderen als selbstverständlich erklären, festgelegt werden, so nehmen etwas gegen das Junfertum ausrichten. Den Antrag autsty nicht zum Ziele geführt hat, einen gewaltigen Aufschwung aller Sie nicht die Form an, wie sie Kautsky beantragt hat, denn das bitte ich Sie abzulehnen. Seine Annahme würde nur böses Blut Organisationen geschaffen hat. Daß es andererseits in Belgien wäre zweideutig. Für diesen Fall habe ich mein Amendement ein- unter den Gewerkschaftlern erregen.( Bravo !) anders war, ist bekannt. Daraus müssen wir folgern, daß die Rück- gereicht, das jedes Mißverständnis beseitigen soll. Silberschmidt- Berlin : wirkung eines nicht erfolgreichen Massenstreits auf die Organisationen Der diesjährige Parteitag charakterisiert sich gerade dadurch, je von der Spannung der politischen, sozialen und wirtschaftlichen das allseitig das Streben nach Einigkeit zutage tritt und deshalb Nachdem Genosse Bebel im Gegensatz zu der Erklärung, die Situation abhängt, daß ein Verallgemeinern hier unmöglich ist und sollten wir auch in unseren Beschlüssen vor allem das Einigende be- er im Vorwärts" veröffentlicht hat, gestern nicht mehr gesagt hat, es Sache der Lattik ist, die Möglichkeiten der jeweiligen Lage tonen. Das würden wir aber durch Annahme der Resolution daß eine absichtliche Entstellung seiner Ausführung im Protokoll rugtig zu erkennen.( Sehr richtig!) Nicht mit Unrecht ist st autsky nicht tun, denn dadurch würden wir das Einigende nur enthalten sei, und nachdem Legien in seinem Referate noch ein­schon verschiedentlich betont worden, daß die Rede Bebels stören. Ich bitte dringend, dafür zu sorgen, daß der Zug nach mal chronologisch dargelegt hat, wie die Verhältnisse sich entwickelt von gestern gegenüber seiner Jenenfer Rede fast twie Einigkeit, der unter den Parteigenossen im Lande besteht, auch hier haben, kann ich mir ersparen, darauf noch einmal einzugehen. Was eine Chamade geflungen hat. Aber Genosse Bebel in den Beschlüssen des Parteitages zum Ausdruck kommt.( Beifall.) den Generalstreit anbelangt, darf nicht vergessen werden, daß zwischen wird gewiß selbst noch Gelegenheit nehmen zu erklären, daß dieser dem, was in dem Referate Bebels dargelegt wurde, und dem, was Eindruck nur durch die polemische Stellung hervorgerufen ist, die er nach dem Jenaer Parteitage öffentlich diskutiert worden ist, ein kolossaler in seinem gestrigen Referat nach einer gewissen Seite hin glaubte Zunächst einige persönliche Bemerkungen. Ich muß es zurück- Abstand besteht. Damals wurde angedeutet, daß bei einer Wahlrechts­einnehmen zu müssen. Es ist von größtem Werte, daß gerade aus weisen, daß ich auf der Konferenz der Zentralvorstände als Referent bewegung der politische Massenstreit in Anwendung kommen solle. Das den Reihen der Delegierten heraus mit fast völliger Einmütigkeit aufgetreten bin. Es war weder ein Referent noch ein Referat vor Ablehnen des politischen Massenstreits hat dann in den Kreisen der einer solchen vermeintlichen schwachmütigeren Auffassung mit allem gesehen. Deshalb muß ich auch den Vorwurf des" Vorwärts", daß Parteigenossen ein besonderes Gefühl, das Gefühl der Enttäuschung Nachdruck entgegengetreten ist.( Sehr richtig!) Damit ist bewiesen, ich das grundsätzliche Verhältnis zwischen Partei und Gewerkschaft hinterlassen. Es ist erfreulich, daß Bebel nun diesmal in der prä daß der Massenstreifgedanke in den Massen lebendig geworden ist nicht eingehend dargelegt hätte, zurückweisen. Ich habe in jener zisesten Form gesagt hat, daß der Massenstreit nur angewendet und daß er durch nichts mehr aus den Herzen der deutschen Konferenz 32 Minuten geredet und jeder Parteitagsteilnehmer dürfte werden soll als letztes Mittel. Aber was ich nicht verstehen kann und Arbeiter herausgerissen werden kann.( Lebhafte Zustimmung.) zugeben, daß man in der kurzen Zeit nicht das grundsätzliche Ver- was die große Menge draußen nicht versteht, ist, daß man sie so Die Stellungnahme zu Legiens Antrag ist schwierig. Ich für hältnis zwischen Partei und Gewerkschaften erklären kann. Damals lange in der falschen Auffassung gelassen hat. Genosse Bebel und mein Teil glaube nicht an die Identität der Kölner und der fonnte und sollte es sich darum auch gar nicht handeln. Der Punkt andere hätten längst zur Klärung der Situation das aussprechen Jenaer Resolution, wenigstens nicht, wenn die Auslegung der der Tagesordnung, wie er von mir für die Konferenz beantragt müssen, was hier ausgesprochen worden ist. Aber sie haben geduldet, ersteren, wie sie bisher zumeist gegeben worden, richtig ist. war, sollte gelten als eine Art Abwehrmaßregel gegenüber Angriffen auf daß nach Jena in einem der Begründung der Resolution ganz ent­Auch die Ausführungen Legiens hierzu waren ganz und gar nicht die Gewerkschaftsführer, die insbesondere nach Köln und vor Jena in der gegengesetzten Sinne für den Massenstreit gewirkt worden ist. Das geeignet, diese Bedenten zu beseitigen. Nach den bortrefflichen Aus- Parteipresse und in Versammlungen erhoben worden waren. Meine Ab- ist ein Versehen, das nicht scharf genug gemißbilligt werden kann. führungen Bömelburgs aber scheint es mir möglich zu sein, sicht war, durch die Erörterung dieser Vorgänge die Generalfommission zu( Sehr richtig!) Genosse Kautsky glaubt sicher, daß er mit diesen Antrag mit einer gewissen Abänderung zu afzeptieren. bestimmen, mit dem Parteivorstand dahin Verhandlungen zu pflegen, feiner Resolution der Partei und den Gewerkschaften einen Dienst Kautskys Amendement, gegen das ich die formal- juristischen Be- ob es nicht möglich sei, diesen ewigen Schimpfereien, dieser Heze erweist. Ich glaube aber nicht, daß er diese Absicht erreicht. Der denten des Genossen Sachse nicht habe, scheint mir aber wenigstens gegen die Gewerkschaftsführer ein Ende zu machen. Daß ich bei erste Teil seiner Resolution sagt absolut nichts Neues. So haben in dem Teile, gegen den sich auch Bömelburg gewandt hat, un- der Erörterung dieser Frage Angriffe gegen uns zitieren mußte, war bisher die deutschen Gewerkschaften immer gehandelt. Kein Gewerk­annehmbar. Es sucht in einem Relativsaz einige grundlegende selbstverständlich. Das grundsätzliche Verhältnis zwischen Partei schaftsführer wird eingehender als bisher sozialistischen Geist Mir ist von den Vorständen bis zu den Fragen des Verhältnisses zwischen Partei und Gewerkschaft zu ent- und Zentralverbänden halte ich überhaupt für geregelt. Ich will propagieren können. scheiden, und zwar in einem Sinne, der mit der bisher überall Ihnen eine Stimme aus einem Gewerkschaftsblatte vorlesen, das die Funktionären und Gauleitern herab kein Genosse bekannt, der nahezu allgemein vertretenen Auffassung über dieses Verhältnis Verhältnisse darlegt:" Wir sind stets der Meinung gewesen, daß die nicht jede Gelegenheit benutzte, in diesem Sinne zu wirken. in striktem Widerspruch steht. Dieser Teil des Amendements, beiden großen Armeen der deutschen Arbeiterbegung Partei und Ge- Diese ausdrückliche Festlegung in der Resolution Kautskys der in der Tat nur zu neuen unerträglichen Reibungen führen werkschaft nicht nur von einem Freundschaftsband eng umschlungen kann deshalb nur einen tieferen Sinn haben. Und dieser kommt müßte, ist zudem nach den heutigen Erklärungen Bömelburgs über- werden, sondern daß zwischen beiden eine geistige und fach im nächstfolgenden Saße zum Ausdrud, wo es heißt, daß es jeden Parteigenossen sei, bei der gewerkschaft­flüssig. Nun noch eines. Bebel hat in seinem Referat unter liche Verwandtschaft das Bindeglied bildet und dieses Bindeglied Pflicht eines jeden Parteigenossen sei, anderem bemerkt: Es gibt im Leben der Parteien wie der Völker heißt Klassenkampf ."( Bravo !) Die Gewerkschaft hat die Aufgabe, lichen Tätigkeit wie bei jeder anderen öffentlichen Betätigung Situationen, in denen sie den Kampf aufs äußerste aufnehmen durch ihre Aktion für die Erhöhung der Lebenslage der Arbeiter fich an die Beschlüsse der Parteitage gebunden zu fühlen. Das ist müssen, selbst auf die Gefahr einer Niederlage hin". Wie stehen auf dem Boden der heutigen d. h. der kapitalistischen Gesellschafts- eigentlich des Budels Kern. Kautsky will hier eine obere Instanz wir nun zur russischen Revolution, in der gerade jest wieder von ordnung und Produktionsweise einzutreten. Die Partei erfüllt bis für die Beschlüsse der Gewerkschaften bilden und degradiert damit der Konterrevolution Orgien der Grausamkeit und Gemeinheit ge- zu einem gewissen Grade dieselbe Aufgabe, die eine auf gewerk die Gewerkschaften zu Filialen der Parteiorganisation, von der die feiert werden, die in der Weltgeschichte ohne gleichen sind. Das schaftlichem, die andere auf politischem, d. h. in diesem Falle auf Direktive ausgehen soll.( Sehr richtig! und Widerspruch.) So gut Blut, das unsere Brüder drüben vergießen, bergießen sie für uns, parlamentarischem Gebiete. Aber darin erblicken wir nur eine Teil gemeint das sein mag, so geht es doch nicht. Beide Organisationen für das Proletariat der ganzen Welt( Bravo !) und was immer wir aufgabe der Partei. Ihr endgültiges Ziel ist die Sozialisierung der müssen ihre Selbständigkeit, ihre Freiheit der Entschließung Das ist doch daß ganz selbstverständlich, für unsere kämpfenden russischen Brüder von hier aus getan haben, Gesellschaft, also die Aufhebung aller Klaffen herrschaft, Klaffen- behalten. ist nichts als ein kleines Scherflein, mit dem wir uns von den Blut- unterschiede, Klassenvorrechte, die ihre Ursache in der kapitalistischen Gewerkschaftsführer als Sozialdemokraten niemals auf Gewerk­etwas Wir Produktionsweise, also im Privateigentum an den Produktionsmitteln schafts- Kongressen tun werden und dürfen, was opfern lostaufen, die im Osten auch für uns gebracht werden. stehen trotz allem, was wir bisher getan haben, unendlich tief in der haben. Deshalb erstrebt die Sozialdemokratie die Aufhebung des Privat- einer der beiden Bewegungen schädlich wäre. Aber zu erklären: ihr Schuld gegenüber unseren russischen Brüdern und Schwestern. Kein eigentums an den Produktionsmitteln, will also mit der Ursache das habt euch zu fügen, ihr habt die Direktionen von dieser Stelle zu Zweifel, auch für uns deutsche Sozialdemokraten muß das Wort gelten Uebel selbst ausrotten. Erst durch die Erreichung dieses Ziels wird empfangen, das muß zur Folge haben, daß die christlichen, die und gilt das Wort: Lieber von den Henkern des Zarismus und seinen die volle Befreiung des Proletariats von den Banden der Lohn- polnischen und Hirsch- Dunckerschen Gewerkschaften uns vorhalten, wir

Paul Müller- Hamburg :

"

die