Dr. Gradnauer- Dresden:
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Der Delegierte unserer französischen Bruderpartei äußerte bei Eröffnung des Parteitages, daß man im Auslande den Wunsch habe, die deutsche Sozialdemokratie möge zu der Gründlichkeit, die sie schon habe, auch noch die Schlagfertigkeit erwerben. Ich meine, daß dieser Wunsch berechtigt ist. Die Schlagfertigkeit ist nicht in dem Maße vorhanden, wie es wünschenswert wäre. Wir wollen die Einigkeit, Geschlossenheit und Schlagfertigkeit der Partei bei den fünftigen Bewegungen sichern. Wenn von diesem Gesichtspunkt aus die Resolutionen betrachtet werden, so bin ich der Auffassung, daß uns die Resolution Bebel wärts
( Beifall.)
zu bringen imstande ist. Dadurch was schon längst hätte geschehen müssen, daß ein gutes Zusammenarbeiten zwischen den beiden Hauptinstanzen der Arbeiterbewegung herbeigeführt wird. Das begrüße ich auf das lebhafteste. Aber ich fann mich gar nicht befreunden mit dem Amendement Kautsky. Ich bedauere zwar sehr, daß die Parteileiter hier mit autoritativer Wucht, ohne die Diskussion abzuwarten, die Stellung gegen Kautsky zum Ausdruck gebracht haben. Durch diese Methode sind die Genossen nur aufgereizt worden.( Sehr richtig.) Die Neworden ist.( Sehr wahr 1) Wir wollen, daß Partei und Gewerkschaften sich vertragen und zusammenarbeiten können. Das ers warten die deutschen Arbeiter von uns, aber nicht, daß wir Jm Gewerkschaftshause traten gestern die Delegierten obigen Schritte tun, die geeignet sind, die Streitigkeiten, wenn wir von Verbandes zu ihrer vierten Generalversammlung zusammen. Anhier auseinandergehen, von neuem zu entfachen. Das aber ist die wesend find 26 Delegierte, deren Mandate alle für richtig befunden Wirkung der Resolution Rautsty( Sehr wahr! Widerspruch.), worden sind. Die Generalkommission hat ihr Mitglied Knoll nicht Selbstverständlichkeiten bringt die Resolution, sondern Miß- entsandt. Den Vorsitz übernahmen Dupont und Welkerverständlichkeiten. Was soll das denn heißen, daß es den Genossen Berlin .
Nachmittagssikung.
Vor allem
folution tautsty wirkt wie ein Bantapfel, der hineingeworfen 4. Generalversammlung des Zentralvereins der Bildhauer. Frage der Verschmelzung angeschnitten wird, obgleich er persönlich
In der In
Erster Verhandlungstag.
der Broschüre von Hue, das ist seine Ansicht. 1894 hatte er noch| Gewerkschaftler erklären, für uns ist der Beschluß von Köln bindend. I in einen anderen Verband nicht in Betracht zu kommen. Redner wendet sich nunmehr zu Einzelborkommnissen im Beruf. Vor andere Ansichten, damals ging er mit Bebel scharf ins Gericht,( Lebhafter Beifall.) Liepmann- Berlin : weil er außerordentlich nach rechts geschwenkt sei. Solche Ausallem nimmt Dupont die Lohnbewegung der Holzbildhauer in führungen, wie in der Broschüre, müssen starkes Mißtrauen hervor Legien hat behauptet, die wenig freundliche Haltung des Berlin unter die Lupe; sie war recht untaktisch inszeniert. Man rufen. Nur im Interesse der Selbsterhaltung fordern wir das Parteivorstandes gegenüber den Gewerkschaften wäre auf das Be- sollte den leitenden Körperschaften doch mehr Vertrauen entgegenAmendement Kautsky.( Sehr wahr!) Ohne das Amendement treiben der Berliner Genossen zurückzuführen. Das ist total un- bringen und nicht unnötig Schwierigkeiten machen. Zum Schluß hat die Resolution Bebel feinen Wert. Ich persönlich bin richtig und durch nichts begründet. wird dann dem Zentralvorstand alles in die Schuhe geschoben. Gegenüber der Behauptung, bereit, auch das Amendement Legien mit zu schlucken, wenn nur daß die anarchosozialistische Schieberkolonne in Berlin einen Auch in Frankfurt a. M. ist erst dann, als schon alles in Fluß war, auch das Amendement Kautsty mit angenommen wird, um so ungebührlichen Einfluß habe, verweise ich darauf, daß unter dem Zentralvorstand Mitteilung gemacht worden. einen möglichst einheitlichen Beschluß herbeizuführen. Wir müssen ben Berliner Funktionären und dem Parteivorstande sich wehrten wir uns gegen die Freigabe des ersten Mai im Frankfurter uns vergegenwärtigen, wie verschieden die Führer der Partei und auch nicht ein einziger Genosse befindet, der lokalorganisiert wäre. Tarif. Wenn wir die Forderung auf Verbesserung der Arbeitsder Gewerkschaften zu der Frage der Anwendung des Massenstreits Wir werden doch nicht unsere eigenen Kinder verspeisen. ( Große zeit stellen, dann hat die Maifeier damit nichts zu tun; die feiern stehen. Bebel sagt, im Falle eines Wahlrechtsraubes müssen wir Heiterkeit.) Sassenbach wurde gerade als Gewerkschaftler von wir sowieso, wenn wir stark genug sind. Auch die Beitragsfrage alle daran, und wenn wir auf der Strecke bleiben. Legien sagt, der anarchosozialistischen Schieberkolonne in die Stadtverordneten- beschäftigte die Konferenz. er glaubt nicht, daß auch bei einem Wahlrechtsraub die Vor- versammlung gewählt und als Robert Schmidt Zentralarbeiter bedingungen für einen Massenstreit gegeben sind. Den Beschlüssen sekretär wurde, baten wir ihn, trotzdem das Mandat im 5. Wahldes Parteitages hat sich jeder zu fügen. Deshalb bitte ich nochmals, freise anzunehmen, es wäre für die Gewerkschaften von immenſem Es wird in die Debatte über die Beratungen der Bezirksdie Resolution Kautsky anzunehmen.( Lebhafter Beifall.) Nußen, wenn er Reichstagsabgeordneter wäre. Das war auch eine konferenz eingetreten. Als erster Redner betont solche anarchosozialistische Schieberei.( Sehr gut!) Als sich Berlin Königstedt- Magdeburg: Er müsse die ganze Frage resp. zentralisierte, wurde Böske aus dem Deutschen Holzarbeiterverband zum die Art und Weise, wie der Generalversammlung von der KonBeamten gewählt, weil man eben einen Gewerkschaftler wollte, von ferenz Mitteilung gemacht wird, als nicht richtig anerkennen. meiner Person ganz abgesehen. Und weiter! Von der Personen- Zunächst erkläre er sich gegen die Ansicht Duponts, als ob wir frage ganz abgesehen! Als der neue Zentralverband für Groß- immer dem Zentralvorstand Folge zu leisten haben. Man darf Berlin sein Statut ausarbeitete, wurde jedem Mitgliede zur Pflicht keinen Vergleich ziehen mit den angestellten Beamten anderer gemacht, fich der Gewerkschaft seines Berufes anzuschließen. Wer Organisationen. Wenn gesagt wird, wir haben es noch nicht notalso behauptet, die Berliner Genossen ständen den Gewerkschaften nicht wendig, uns einem Industrieverband anzuschließen, so trifft das freundlich oder nicht mit vollem Verständnis gegenüber, der behauptet zurzeit zu, aber wir müssen mit der Zukunft rechnen. Die UnterUntahres.( Sehr richtig!) Ich erinnere weiter daran, daß jezt in nehmer können Maßnahmen treffen, die uns bankrott machen Berlin den Lokalisten keine eigenen Kandidaten für die Gewerbe- tönnen. Diese Ansicht ist nicht neu; ich habe schon 1895 davon So sieht die anarcho- gesprochen. In den Industrieverbänden wird doch manches ge= vor- gerichtswahlen mehr eingeräumt werden. ein gutes Stück Sie sind nun boten, was die kleinen Organisationen nicht zahlen können; so erreicht, fozialistische Schieberkolonne aus.( Hört! hört!) wird Hinzu wohl überzeugt, daß Legien etwas über die Berliner Funktionäre Unterstützung bei Arbeitslosigkeit, Krankheit und Streiks. behauptet hat, was er nimmermehr beweisen kann. Die Resolution fommt noch, daß die Erziehung zum Klassenkampf in den großen autsky drückt das Richtige aus, ich bitte, ihr zuzustimmen. Organisationen mehr gepflegt wird, als bei den kleinen, denen es an agitatorischen Kräften mangelt. Nur wenn ein einmütiger Die weitere Beratung wird auf Donnerstag vertagt. Uebertritt erfolgen würde, bin ich für die Verschmelzung. Ich stehe auf dem Standpunkt der Resolution, in diesem Sinne wollen wir handeln. Sch la u cher- München konstatiert mit Freuden, daß die nicht dafür ist. In München sind die Steinbildhauer nicht für Eintritt in den Holzarbeiterverband. Was gäbe das für eine Zersplitterung, wo die Arbeitsmethoden so schnell wechseln! Mit dem Uebertritt in den Holzarbeiterverband werden unsere Interessen nicht mehr so vertreten. Für Kartellverträge bin ich sehr; ich hätte gewünscht, wir hätten schon eher solche abgeschlossen. Für die Zufunft tönnten wir dann viel besser zusammenarbeiten. Bethke Berlin gibt die Erklärung ab, daß die größte Zahl der Berliner mit dem Zentralvorstand sich im Widerspruch befindet. zur Pflicht gemacht wird, sich gewerkschaftlich zu betätigen, daß sie Der Zentralvorstand hat manche Schwächen, die wir wohl kennen. aber an die Beschlüsse des Parteitages gebunden sein sollen? In der Montagssitzung teilte zunächst Dupont mit, daß zu Die Generalversammlung kann über die Berliner Verhältnisse nicht Weiter wird dann die Sozialdemokratie als die höchste den Kassenausständen einige Anträge vorliegen, diese Ausstände entscheiden, wollen Sie aber hier eine Aussprache herbeiführen, gut, Form des Klassenkampfes bezeichnet. der Situation, den betreffenden Filialen teilweise zu erlassen. Zum Kassen- dann bin ich in der Lage Rede und Antwort zu stehen. Was den in der wir uns befinden, kann das nur das eine bedeuten, berichte gab Zentralkassierer Behrends noch einige kurze Auf- Anschluß an den Holzarbeiterverband betrifft, so ist das kein Wunsch daß man den Gewerkschaften sagen will:" Ihr steht unter klärungen, die aber mehr persönlicher Natur waren. uns". Kautsky hat eine Unterscheidung zwischen Sozialdemokratie Im Auftrage der internationalen Agitationskommission gab einzelner Personen, sondern der Druck der wirtschaftlichen Verim engeren und weiteren Sinne gemacht. Ebenso könnte man die Dupont eine kurze Uebersicht über die internationale Be- hältnisse. Es berührt komisch, wenn man sagt: wir haben nichts da= Gewerkschaftsbewegung in eine engere und weitere teilen. Also, die wegung, die von Berlin aus geleitet wurde und aus welcher hervor- gegen, wenn diese Frage besprochen wird; aber wir sind noch nicht reif. Lassen Sie nur eine gründliche Aussprache stattfinden, geben Gewerkschaftsbewegung muß als vollständig gleichberechtigt an- geht, daß auch im Auslande alles vorwärts geht. gesehen werden.( Sehr wahr 1) Ich will nun auf Bebels Referat Zum Berichte des Ausschusses wünschte Lüttich , daß die Sie die notwendigen Erklärungen, und bei einer Urabstimmung eingehen. Ich kann nicht verhehlen, daß auch ich den Eindruck ge- Rechte desselben etwas erweitert werden möchten; ebenso sei der werden Sie eine große Zahl finden, die für Uebertritt in den Holzarbeiterverband sind. Wir sind auch keine Berufsorganisation, wonnen habe, daß Bebel sich heute ebenso defensiv verhalten hat, Ausschuß zu der Ansicht gekommen, daß bei Lohnbewegungen die wie er in Jena aggressiv vorgegangen ist.( Sehr richtig! Heiterkeit.) Instanzen etwas mehr eingehalten werden zweds Zusammenarbeit. sondern drei verschiedene Berufe faſſen wir zusammen. Was uns Damals hat er gefagt, wir können all die Schmach, die Besonders die Berichterstattung muß mehr gewürdigt werden. Die vereinigt, sind die geistigen Interessen. Genau so gut könnten fir uns auferlegt wird, nicht mehr ertragen. Heute hat er uns die in Betracht kommenden Korporationen ständen immer vor der bei den Schneidern organisiert sein. Wir haben nicht nur unsere, sondern auch die Kämpfe anderer Organisationen. Schwierigkeiten vorgemalt. Das hat vieles Unglück verschuldet, fertigen Tatsache. Bohl- Nürnberg wünscht die Frage: Uebertritt in den Holzdaß man nicht die nötige einheitliche und klare Politik befolgte und Es folgen nunmehr einige Beschwerden über den Zentralsich immer in Superlativen bewegt hat:" Zuerst himmelhoch auf vorstand. 3 schon bringt einen Fall aus Dresden zur Sprache, arbeiterverband getrennt von der Frage Taktik bei Lohnbewegung jauchzend und dann zum Tode betrübt". I halte es für falsch, wo nach seiner Ansicht im Falle des Kollegen Weiß nicht richtig zu behandeln. Der Anregung wird zugestimmt. daß man die preußische Bewegung mit dem 21. Januar und dem gehandelt worden sei. Ueber den Fall Weiß selbst kommt es zu 18. März in Verbindung gebracht hat. Dadurch mußte bei den einer lebhaften Auseinandersetzung, die ergibt, daß der Fall sehr Massen der Eindruck entstehen, als bei sollte auch uns verschieden beurteilt wird. Die Verhandlungen dauern bei Schluß so etwas geschehen und heute erklärt man, man habe daran des Berichtes noch weiter. gar nicht gedacht. In dasselbe Rapitel gehört auch die Inzwischen ist von 8ichon- Dresden folgende Resolution Petition. Gewiß haben wir solche Schritte schon früher getan, eingegangen: aber in einer solchen Situation, wo man die russische Revolution " Der Zentralvorstand wird beauftragt, in Zukunft in solchen berherrlichen will, zugleich an das preußische Herrenhaus petitionieren, Fällen, wie der Fall Weiß, eine Entschädigung zu verweigern." harmoniert nicht zusammen.( Sehr richtig!) Es ist nicht wahr, daß Ueber die Zulässigkeit der Resolution entsteht eine ausgedehnte im Anfange dieses Jahres nicht eine große Stimmung unter dem Geschäftsordnungsdebatte; die Resolution wird schließlich gegen Volke vorhanden gewesen wäre. Da hat man in unnatür eine Stimme abgelehnt. licher Weise die Dinge übertrieben, mit revolutionären An- Der 3. Punkt der Tagesordnung betrifft die Genehmigung spielungen in Zusammenhang gebracht, und jezt will man leugnen, daß eine gewaltige Bewegung vorhanden gewesen ist. des Rechenschaftsberichtes und Entlastung des Zentralvorstandes. Wir haben in Sachsen eine Bewegung gehabt, wie wir sie vorher Hierzu bemerkt M i es ba ch= Berlin, daß er den Fall WeißBohl- Nürnberg stellt sich auf den Standpunkt des Kollegen nicht gesehen haben, eine nachhaltige Begeisterung unter den Massen. Dresden ausgeschieden wissen will, da er davon seine Zustimmung Er polemisiert gegen die Ausführungen Königstedts beWir haben auch in Sachsen damals etwas erreicht. Was die Ge- zur Entlastung überhaupt abhängig macht. Die Generalversamm Dupont. nossen aus Hamburg erzählen, beweist dasselbe. Und wie steht es lung stimmt dem zu. Ueber den Fall Weiß entscheidet die Mehr- züglich der Klassenkampferziehung und betont, daß gerade die kleinen in Berlin ? Bebel sagt, es war feinerlei Neigung vorhanden, die heit gegen den Zentralvorstand. Gegen die Gesamtentlastung des Verbände nach der Richtung viel leisten. Auch die ganze ArgumenDem Ausschuß wird ein- tation des Kollegen Bethke sei nicht zutreffend. Die Kämpfe in den Bewegung weiter zu steigern. Wir haben ja keinen Massenstreit ſelben erhebt sich nur eine Stimme. Industrieverbänden spielen sich ganz anders ab, als wie Bethke verlangt, aber was wir fritisieren, das ist, daß die Begeisterung so stimmig Entlastung erteilt. Nunmehr wendet sich die Generalversammlung zum 4. Punkt: anführt. Was bringt uns der Uebertritt in den Industrieverband? mächtig abgeflaut und so schnell wieder zurüttgegangen ist.( Sehr Bericht von der Bezirksvertreter- Konferenz. Referent ist Welter- Wir haben unsere Aktionsfähigkeit bewiesen. Durch den Uebertritt richtig!) Nun also, ich halte es für das wichtigste im Referat Bebels, Berlin . Am Sonntag tagte hier im Gewerkschaftshause eine Kon- fönnen wir vorläufig gar nichts gewinnen. daß er klar gesagt hat, daß wir den Zweck der Wahlrechts: Hebel- Stuttgart gibt der Hoffnung Ausdruck, daß jetzt bewegung bestimmt umgrenzen auf das Reichstagswahlrecht und auf ferenz, die über die Taktik bei Lohnbewegungen, Kartellverträge usw. die Eroberung von Wahlrechten in den Einzelstaaten. Dadurch wird berhandelte; es waren sämtliche Bezirksvorstände, der Haupt- durch die Diskussion wieder reine Bahn für die Agitation geschaffen vorstand, die Generalkommission und der Holzarbeiterverband ver- wird. Auch dieser Redner polemisiert entschieden gegen Bethke. Auf allen diesen Dingen, die die Bewegung erschwert haben, ein Riegel treten. Auch die Verschmelzungsfrage wurde naturgemäß dabei der einen Seite wollen Sie zentralisieren, auf der anderen Seite vorgeschoben; damit kriegen wir flare Bahn, und durch gemeinsame berührt, und es ist ganz verständlich, daß Kartellverträge zu einer reißt man Berufsgruppen auseinander. Die Gegenfäße werden daArbeit mit den Gewerkschaften hoffe ich, daß wir durch den jezigen Verschmelzung hinüberleiten. Es dürfen dabei aber nur taktische durch nur verschärft. An den hohen Beiträgen wollen wir nicht Beschluß schlagfertiger werden, als wir bisher waren.( Lebhafter Erwägungen in Betracht kommen. Die Konferenz war gut ge- rütteln, wir können dafür auch etwas leisten. Von einem Uebertritt Beifall.) eignet, diese Frage zu besprechen, da ja auch Internes zur Sprache fann vorläufig noch keine Rede sein. gebracht wurde. Die Diskussion darüber war eine sehr lebhafte, Als wir am Sonntag auf Anraten Singers den An- man stand wohl anfangs auf dem Standpunkt, die Frage der Vertrag des vierten sächsischen Wahlkreises zurüdzogen, da dachten schmelzung der Generalversammlung zu überlassen; verschiedene wir nicht daran, daß wir in dem Referate Bebels Worte Gründe sprachen jedoch dagegen. Für den Zusammenschluß mit finden würden, die nicht die Zustimmung des Parteitages finden dem Holzarbeiterverband kam vor allem in Betracht, daß die großen tönnen. Ich will nicht darauf eingehen, wie weit eine deutsche Inter- Verbände mit ganz anderen Mitteln und Einrichtungen die vention unmöglich ist. Ich meine, sie ist nicht absolut unmöglich Agitation betreiben können, die wir nicht haben. Die Unter- Azmann- Berlin hält den Industrieverband nicht für die und immerhin ist kein Schaden, wenn man sich auf alles einrichtet. stübungsfrage selbst wurde gar nicht oder doch nur vorübergehend richtige Form, gerade Bethke hätte als strenger Marxist alle Ver( Sehr richtig!) Bon sieben Rednern ist auf diese Möglichkeit hinge gestreift; die Lohnbewegungen drückten der ganzen Diskussion den anlassung, anders zu urteilen. Hildesheim - Berlin erklärt, daß die große Masse der wiesen worden, so von Rosa Luxemburg , die gesagt hat, das deutsche Stempel auf. Hervorgehoben wurde auch, daß unser Verband zum Proletariat müsse gegen eine solche Intervention Front machen und Teil schon bessere Lohnverhältnisse besitzt. Die Beziehungen des Berliner Kollegen gegen den Anschluß an den Holzarbeiterverband dies muß auch vom Parteitag zum Ausdruck gebracht werden. Holzarbeiterverbandes sind sehr gute, und der Vertreter Leipart ist. Er sei ein prinzipieller Gegner der Industrieverbände. Denn Die großen Ereignisse, denen wir entgegengehen, müssen auch bei hat der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß eine Verständigung sehr die Erfahrungen im Metallarbeiterverband zeigen, daß auch die uns ein starkes Geschlecht finden.( Sehr richtig 1) Ich möchte auch leicht möglich ist. Die Konferenz einigte sich schließlich auf eine großen Verbände nicht alles Heil für die Arbeiterschaft bringen. dem Wunsche der Genoffin Luxemburg beitreten, daß Bebel in Resolution, welche die bisherige Organisationsform beizubehalten 3m weiteren polemisiert Hildesheim gegen Bethke. seinem Schlußwort sich etwas energischer ausspricht. Er weiß, wie wünscht und den Zentralvorstand beauftragt, mit den in Betracht die russischen Genossen zu uns herüberblicken und er weiß es, was tommenden Organisationen Kartellverträge abzuschließen. Dieser es bedeutet, wenn in Mannheim ein entscheidendes Wort gesprochen Resolution bitte ich Ihre Zustimmung zu erteilen. wird. Bezüglich der Massenstreitsstimmung trete ich dem Vor- Dupont Berlin berichtet über den 3. Punkt der Konferenz, redner bei. In Leipzig und Dresden war die Stimmung welche sich mit den Bezirkskommissionen und ihrer Tätigkeit beeine sehr starte und wurde noch energisch gesteigert. schäftigte. Bei dem 3. Punkt spielte die Frage der Kartellverträge Man war der Meinung, daß ein Demonstrationsstreit gleichfalls eine wichtige Rolle. Vor allem war es auch die Rediese Stimmung ber sächsischen Regierung gegenüber zum folution Busse, die in Köln tot gemacht wurde. Daraus tönnte man Ausdruck bringen sollte. Bebel möge in seinem Schlußwort schließen, daß jeder Verband aufnehmen könne, wen er wolle. Der zeigen, inwieweit unter Umständen ein Demonstrations- Vertreter der Holzarbeiter gab auf eine dahingehende Anfrage die streit für die Arbeiter von Bedeutung sein kann. Es gibt Momente, Auskunft, daß sie auf dem Standpunkt stehen: Bildhauer gehören wo wir auf einen solchen Demonstrationsstreit nicht verzichten in den Bildhauerverband. In anderen Organisationen ist man tönnen. Den gufat Kautsky zur Resolution bitte ich anzunehmen. dieser Ansicht nicht, das beweist die Vorständekonferenz in Berlin . Königstedt- Magdeburg rechtfertigt nochmals seinen StandSie alle sind nach Mannheim gekommen, um gerade gegenüber den Bei dem Punkt Agitation war es notwendig, auf einzelne UnErscheinungen in Breslau und Nürnberg geschloffen zusammen zu geschicklichkeiten einzugehen und es mußte einmal Klarheit ge- punft gegenüber einzelnen Vorrednern. Er ist nach wie vor ein stehen. Aber diese Einigkeit kann nur erzielt werden durch offene schaffen werden. Die Generalversammlung muß unbedingt dahin Verteidiger und Anhänger der Industrieverbände. Fladung Frankfurt a. M. meint, man solle sich doch nicht Aussprache. Wir müssen zu der Anschauung gelangen, daß wir kommen, die Bezirksvorstände anzuweisen, dem Hauptvorstand in den Gewerkschaftlern gleichberechtigte Genossen erblicken.( Sehr Folge zu leisten. Es geht nicht anders, sonst fönnen wir nicht vor- durch die großen Zahlen der Industrieverbände täuschen lassen; die richtig!) Etwas anderes wird in der Resolution gar nicht verlangt. märts kommen. Wir müssen das Beispiel anderer Verbände nach- kleinen Verbände seien prozentual mindestens so leistungsfähig. Der Zusaz ist ja auch ganz selbstverständlich. So etwas sagt man ahmen und auf ein Zusammenarbeiten drängen. Dem müssen sich Auch das geistige Uebergewicht der Bildhauerarbeiter im Holzarbeiters nicht, aber man tut es.( Sehr wahr! Hört! hört!) Ich möchte bitten, auch die örtlichen Agitationskommissionen anschließen. Darin verbande würde sehr verschwinden. Auch sonst sind für uns die daß durch möglichst einstimmige Annahme bewiesen wird, daß wir liegt unsere Aktionsfähigkeit. Eine Zersplitterung darf unter Nachteile eines Anschlusses an den Holzarbeiterverband so große, alle zusammenstehen, daß es nicht möglich ist, daß Parteigenossen als keinen Umständen eintreten; sie braucht auch bei einem Uebertritt daß er sich unter teinen Umständen für den Uebertritt erklären
Knoll als Vertreter der Generalfommission bemerkt zu der Frage: Uebertritt in den Holzarbeiterverband, daß in den großen Organisationen die Erziehung zum Klassenkampf besser sei, als in den fleinen; dagegen muß doch im Interesse Ihres Berufes Protest erhoben werden. Gerade die Bildhauer sind verschiedentlich gelobt worden. Es liegt nur an dem Geist, mit dem die Organisation durchsetzt ist. Wir haben eine ganze Reihe kleiner Organisationen, die sich das Zeugnis nicht nehmen lassen wollen, daß sie ihre Mitglieder zum Klassenkampf erziehen. Daß aber der Zusammenschluß der Organisationen die Herabsetzung der Beiträge zur Folge haben könnte, damit darf nicht operiert werden. Leistung bedingt immer Gegenleistung. Der Bildhauerverband ist noch nicht reif zum uebertritt in den Holzarbeiterverband ; eine ganze Reihe von Kleinbetrieben stehen dem noch gegenüber. Sie haben in Ihrem Verband noch ein großes und dankbares Arbeitsfeld.
Tzschorn Leipzig gibt Aufklärung über die Entstehungsgeschichte der Leipziger Anträge im übrigen betont auch dieser Redner, daß vorläufig an einen Uebertritt noch nicht zu denken sei. Brade Berlin ist gleichfalls gegen einen Uebertritt unter besonderer Berücksichtigung der Berufsverhältnisse, die er einer eingehenden Besprechung unterzieht.
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Schmidt- Mühlhausen erklärt sich ebenfalls gegen den Uebertritt in den Holzarbeiterverband, weil jetzt noch die Tischler im Holzarbeiterverband das Uebergewicht haben und naturgemäß auch die Interessen dieser Berufsgruppe am meisten vertreten werden. Welter Berlin meint, man solle doch nicht Einzelvorkomma nisse generalisieren. In der vertraulichen Besprechung hätten die Vertreter des Holzarbeiterverbandes erklärt, daß sie jederzeit die Interessen der Bildhauer zu vertreten gewillt seien. Franke Hannover erklärt namens der Steinbildhauer, daß bei ihnen keine Sympathie für einen Anschluß an den Holzarbeitera verband vorhanden sei. Wir wären eventuell gezwungen, zu den Steinarbeitern überzugehen.
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