sprechen; dagegen wünscht Hildesheim Berlin eine reinliche Scheidung. Die ganze Entwickelung dränge dazu. Entweder für den Klaſſenkampf und gegen das Unternehmertum oder für das Unternehmertum; dann ist aber für die Werkmeister kein Plaz in der Organisation. Die Diskussion über diesen Antrag erweitert sich zu einer prinzipiellen Aussprache über die Organisation, an der fast alle Delegierte teilnehmen. Schließlich wird der Berliner Antrag mit übergroßer Mehrheit abgelehnt. Eine ganze Reihe Statutenänderungen von weniger einschneidender Natur werden erledigt. Bezüglich der Uebertrittsbestimmungen aus anderen Verbänden werden die Bestimmungen der Vorstände- Konferenz zu Berlin als Richtschnur festgelegt und dadurch gegen früher eine Erleichterung geschaffen.
Die weitere Debatte dreht sich in der Hauptsache um interne Vereins- und Organisationsfragen, die kein größeres Interesse haben. Dann wird einer Reihe von Statutenänderungen zugestimmt.
Die Abendsizung, die sich infolge des noch vorliegenden Stoffes notwendig machte, erledigte, da der Ausschußvorsitzende Lüttich Leipzig morgen abreisen muß, zunächst alle Anträge, die sich auf den Ausschuß beziehen. Nach längerer Diskussion wurde bezüglich des Ausschusses folgendes beschlossen: Der Ausschuß besteht aus 5 Personen; den Sitz desselben bestimmt die jeweilige Generalversammlung. Die Wahl der Ausschußmitglieder erfolgt mittels geheimer Abstimmung durch die Verwaltungsstelle desjenigen Ortes, der von der Generalversammlung als Siz des Ausschusses bestimmt worden ist.
Wählbar in den Ausschuß sind nur solche Mitglieder, die kein Amt in der Lokalverwaltung und in der Bezirkskommission bekleiden.
Der Ausschuß hat sich innerhalb 14 Tagen nach Schluß der Ge neralversammlung zu konstituieren und eine darauf bezügliche Bekanntmachung in der„ Bildhauer- Zeitung" zu erlassen; er hat aus feiner Mitte einen Vorsitzenden zu wählen.
Der Ausschuß prüft und entscheidet bei allen Beschwerden gegen den Zentralvorstand und die Redaktion der" Bildhauer- Zeitung". Entstehen zwischen Ausschuß und Vorstand Streitfragen über Verwaltungsangelegenheiten, Taftit bei Streiks und dergleichen, und fommt eine Verständigung auf schriftlichem Wege nicht zustande, dann haben beide Körperschaften unverzüglich zu einer gemeinsamen Sizung zusammenzutreten.
Die Amtsdauer des Ausschusses währt bis zur nächsten Generalversammlung. Scheidet während der Amtsdauer ein Ausschußmitglied aus, so hat unverzüglich eine Neuwahl stattzufinden.
Dorn. Fladung. Königstedt. Schlaucher. Heclau. Dann wurde die Gehaltsfrage erledigt. Nach einer sehr eingehenden Aussprache wurden folgende Säze beschlossen: a) Angestellte im Zentralvorstand: Anfangsgehalt 2000 De steigend in den ersten 5 Jahren um je 100 M., in den folgenden Jahren um je 50 M., bis zum Höchstgehalt von 2800 M. Diese Säße gelten für den ersten Vorsitzenden und Redakteur. Für alle übrigen Angestellten beträgt das Höchstgehalt 2600 M. b) okal beamte: Anfangsgehalt 1800 M., steigend in den ersten zwei Jahren um 100 m., dann um je 50 m. bis zu 2400 M. Der erste Satz wurde mit 12 gegen 8, der zweite mit 14 gegen 12 Stimmen angenommen. Die Generalversammlung sollte eigentlich heute geschlossen werden. Es liegt jedoch noch so viel Material vor, daß sich die Notwendigkeit ergibt, noch am Sonnabend zu tagen.
Soziales.
Lohndruck aus Gerechtigkeit.
Zu welchen wunderbaren Begründungen man kommen kann zum Schuße des Kapitals, dafür gibt ein interessantes Beispiel ein polemischer Artikel in der Zeitschrift Glück auf". Dr. Jüngst läßt
da u. a. also sich vernehmen:
Löhne für die geleistete Arbeit zu gering find, da oft Arbeits- Folgende Mitteilung verdient noch hervorgehoben zu werden. losigkeit herrscht und da die Arbeit im Laufe des Jahres ungleich Der Vorstand kann feine Kohlenbestellungen mehr anverteilt wird. Dazu kommen noch Ursachen rein menschlicher Art, nehmen, da es dem Kohlenverkaufssyndikat gar nicht einfällt, die Erkrankungen, Laster, Trinken und Spielen, Arbeitsunfähigkeit Lieferungsverträge einzuhalten. In den letzten zwei Monaten seien und dergleichen. Ein weiterer Grund ist der, daß der Staat die 81 Wagen a 200 Doppelzentner stohle iveniger geliefert worden, als Lage seiner Armen erschwert, statt sie zu erleichtern. Er läßt bestellt worden seien. tausende seiner Kinder in Lumpen durch die Straßen gehen und Der ganze Bericht bestätigt ziffernmäßig leider alles, was die verpufft dagegen Unsummen im Kriege gegen einen alten Bauern, Sozialdemokratie vorausgesagt hat, nämlich daß der Zolltarif dem der dazu noch 7000 Meilen weit weg gewohnt hat. Die Rück- Proletariat schwere Wunden schlagen wird. schläge nach diesem Krieg haben besonders für die Armen noch auf Jahre hinaus den verhängnisvollen Einfluß. Wenn auch die Mittel, die Mr. George zur Linderung der Not vorschlägt, nicht auf streng sozialistischem Boden gewachsen sind, so ist es doch immerhin ein Verdienst, wenn jemand so klar und zusammenfassend Staat und Gesellschaft ihre Sünden vorhält.
Aus Induftrie und Dandel.
Jedem das Seine.
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Das Gußstahlwerk Witten brachte für das letzte Jahr bei einem Auch ein Beitrag zum Dienstbotenelend. Wie die„ Fränk. Volls- Aktienkapital von 4 Millionen Mark einen Bruttogewinn von tribüne" meldet, hat der Mühlenbefizer Hanold in Markt- Redwig einen 2 137 371 M. heraus. Nach sehr reichlichen Abschreibungen verbleibt elternlosen Knaben von 15 Jahren im Dienste, der es der Dienst- ein Reingewinn von 1129 676 M., woraus 20 Proz. Dividende herrschaft nicht recht machen kann. Dieser Tage wurde der Junge gegen 13 Broz. im Vorjahre zur Verteilung gelangen. Selbstwegen einer Lappalie derart geschlagen, daß sich die Nachbarn seiner verständlich sind auch, die Löhne gestiegen, die Arbeiter haben viel annehmen und ärztliche Hülfe herbeirufen mußten. Die Sache wurde aur Anzeige gebracht. Um an dem Jungen Vergeltung zu üben, mehr schaffen müssen. Durch Steigerung der Intensität der Arbeit zeigte die Herrschaft ihn wegen Diebstahls an, weil er und durch Ueberschichten haben sie das Einkommen erhöht. Aber das Hundefutter verzehrt hatte! Wahrscheinlich hat er aus Feinschmeckerei den trotzdem bleibt ihre Einkommenssteigerung hinter der Hunden das Futter abgejagt. Dividendenmacher weit zurück. Auf den Kopf der Beschäftigten berechnet stellt sich gegen das Vorjahr die Steigerung des Arbeitereinkommens auf. des Bruttogewinns auf. des Reingewinns auf der Dividendensumme auf
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12 Pro3.
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der
Die Konsum- Genossenschaft Berlin und Umgegend E. G. m. b. H. hat am 30. Juni d. J. ihr 7. Geschäftsjahr vollendet. Nach dem in der am Sonntag, den 30. September, in der Generalversammlung erstatteten Jahresbericht für das abgelaufene Geschäftsjahr hat die Genossenschaft einen Jahresumsatz von 665 803,38. in ihren Den eigentlichen Gewinn der günstigen Konjunktur schlucken die eigenen Geschäften zu verzeichnen. Der hierdurch erzielte Bruttogewinn betrug 101 075,48 M. Im Lieferantengeschäft, d. h. durch unternehmer fast restlos weg. Außer dem, was der Arbeiter durch den Einlauf der Mitglieder in nicht der Genossenschaft gehörigen Mehrarbeit erzielt, fallen höchstens noch einige Gnadenbröckchen für Geschäften wurde ein Gewinn von 4468,96 M. erzielt. Aus ander- ihn ab. Aber das Gewinsel über die bedrohlich hoch steigenden weitigen Einnahmen erzielte die Genossenschaft einen weiteren Ge- Löhne hört nicht auf, man möchte durch immer weiter getriebene winn von 2189,74 m., worunter sich Zinsen im Betrage von 702,31 M. Preissteigerung die Gewinne auf einen noch höheren Stand befinden. Der gesamte Bruttogewinn betrug mithin 107 734,18 M. bringen und sich dabei über die Begehrlichkeit der Arbeiter entDiesem Gewinn standen Unkosten inkl. Abschreibungen im Gesamt rüsten. betrage von 88 218,31 M. gegenüber, so daß ein Reingewinn von 19 519,87 M. zu verzeichnen war. Hierzu kommt noch der Betrag von 730,89 m. nicht verteilter Dividende aus dem Vorjahre, so daß mithin die Summe von 20 250,76 M. zur Verfügung der General versammlung bereit standen.
Die Generalversammlung beschloß. nachdem sie dem Vorstande Decharge erteilt hatte, dem Reservefonds 952,01 M., dem Dis positionsfonds 1000 m. zu überweisen und 18 298,75 M. Dividende an die Mitglieder zu verteilen. Demnach weist der Refervefonds der Genossenschaft nunmehr einen Bestand von 9265,27 M., der Dispositionsfonds einen solchen von 1461,61 M. auf. Die Aktiva der Genossenschaft betrugen am Jahresschluß 205 806,81 m., die Passiva 186 286,94 m.
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1,6 Millionen Mark Abschreibungen verteilt der Eschweiler BergGeschäftsergebnisse. Bei 4 326 220 Mart Ueberschuß und werksverein für das letzte Jahr 14 Proz. Dividende. Die Tantieme beansprucht 245 803 Mart. Hasper Eisen- und Stahlwerke bemessen. Der Reingewinn stieg von Auf 10 Proz. ist die Dividende der 750 133 Mart auf 800 434 Mark. in Bochum , die seit 5 Jahren keine Dividende abwarfen, brachten Die Westfälischen Stahlwerke für das letzte Jahr für das auf 10 Millionen Mark erhöhte Attienkapital 4 Proz. heraus. auf 22 Proz. fest. Bismarckhütte. Die Generalversammlung setzte die Dividende Beschlossen wurde, das Aktienkapital um 4 Millionen Mark auf 10 Millionen Mark zu erhöhen. 24, Mill. dienen zum Erwerbe der Bethlen- Falvahütte.
Bei der Sparkasse der Genossenschaft hatten 687 sparende Mitglieder ein Guthaben von 72 656,81 M. Die Genossenschaft verwendet diese Spargelder nicht im eigenen Geschäftsbetriebe; sie hat Und immer noch Preissteigerungen. Nochmals haben die vielmehr mehr als die Spargelder betragen, nämlich die Summe Bielefelder Leinenwebereien einen Preisaufschlag eintreten laffen. von 73 984,25 M. anderweit zinstragend angelegt. Die Hessen- Nassauische Gruppe des Vereins Deutscher EisenDie Zahl der Mitglieder. der Genossenschaft betrug am gießereien gibt einen Preisaufschlag auf Handelsgußwaren von 30. Juni ds. s. 4631, die eingezahlten Geschäftsanteile derselben 2 M. für die 100 Kilogramm bekannt mit dem Hinzufügen, daß 68 351,40 M. oder pro Mitglied durchschnittlich 14,78 M. Aus infolge der steigenden Selbstkosten mit einem weiteren Aufschlag alledem ist ersichtlich, daß die Genossenschaft finanziell fest fundiert in nicht allzu ferner Zeit gerechnet werden müsse.
ist. Noch besser würde die Genossenschaft freilich dastehen, wenn sich Das Roheisensyndikat erhöhte die Verkaufspreise für die Zahl der Mitglieder noch bedeutend vermehrte und der Umsatz Buddeleisen und Stahleisen um 10 Mart für die Tonne für das infolgedeffen steigerte. Ein lebhafter Beitritt der gewerkschaftlich erste Vierteljahr 1907. Die gleiche Erhöhung tritt für Bessemereiſen organisierten Arbeiter zur Konsumgenossenschaft, würde zur Ent- und Walzgußeisen ein. Ferner wurde beschlossen, das Vertragswickelung der Genossenschaftsbewegung in Berlin wesentlich beitragen. verhältnis zwischen der Rheinisch- Westfälischen Gruppe und der Siegerländer Gruppe bis Ende 1908 zu verlängern.
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„ Das Gesetz von Angebot und Nachfrage gilt eben auch auf Ergebnisse des Konsumvereins Leipzig Plagwit. Eine einzige Die Schweißeisenwerke in Hagen haben beschlossen, die Preise dem Arbeitsmarkt. Daraus erklärt sich, daß auch eine Zeche, die 50 und mehr Prozent Dividende verteilen kann, feinen oder doch schwere Anklage gegen Regierung, Reichstagsmehrheit und Agrarier- m 3 Mart pro Tonne auf 155 Mark zu erhöhen. Die meisten teinen wesentlich höheren Lohn bezahlt als eine andere Zeche, die tum ist der 22. Geschäftsbericht des Jahres 1905/6 des zweitgrößten Werke erklärten aber, infolge überreicher Beschäftigung nicht unter Um 2 Mart pro 100 kg setzte sich noch eben über Wasser hält. Würde sie anders handeln, so deutschen Konsumvereins Leipzig Plagwiz. In der General- 157,50 Mart verkaufen zu wollen. Die verarbeitende Inwäre dies nicht nur unwirtschaftlich, sondern es läge darin auch versammlung am Sonntag, den 30. September, führte nämlich der der Stahlröhrenverband die Preise hinauf. eine durch nichts gerechtfertigte Bevorzugung des einen Arbeiters Geschäftsführer Johannes aus, daß die Geschäfte des Konsum- dustrie wird natürlich die Verkaufspreise den gestiegenen Materialvor seinem Arbeitskollegen auf einem weniger gutgestellten Werke; vereins durch den Zolltarif entscheidend beeinflußt worden seien und preisen anpassen und dann erhöhen die Rohproduzenten wieder, denn die Beschäftigung auf einem bestimmten Wert, mag es sich in Zukunft noch mehr beeinflußt sein werden. Wohl sei das weil die Preise der Erzeugnisse angezogen haben. Eine Schraube nun gut oder schlecht rentieren, ist doch nicht als ein Verdienst letzte Jahr ein Prosperitätsjahr im deutschen Wirtschaftsleben ohne Ende! oder eine Verfehlung des Betreffenden, sondern als eine rein zu ber dieser Vorteil sei doppelt und dreifach der Tageszeitungen ging kürzlich die Behauptung, daß der Einzel. gewesen, wohl haben die Löhne der Arbeiter etwas angezogen. Zur Zigarettensteuer. Durch die Fachpresse und einen Teil der Lohn nicht durch dieses Moment der Zufälligkeit bestimmi durch die Steigerung der Lebens- und Genuß- verkauf von Zigaretten vom 1. Januar 1907 an verboten werden werden, sondern für das ganze Land oder doch für ein großes Wirt- mittelpreise wieder aufgehoben worden. Der wird. Der Syndikus des Verbandes der Deutschen Zigarettenschaftsgebiet annähernd derselbe sein." Umfaß sei allerdings um 207 388 M. gegen das Vorjahr gestiegen. industrie teilt nach Rücksprache an maßgebender Stelle mit, daß Herrenmenschen stellen sich vor als Uebermoralisten, als Ultra- Pro Mitglied entfiel ein Durchschnittssay im Jahre 1904 von329,70 M., diese Frage bisher gar nicht erörtert wurde, daß aber auch gar nicht gerechtigkeitsfanatiker, die unverdienten Gewinn verurteilen. Wir im Jahre 1905 von 341,30 W. und im Jahre 1906 von 373 M. Aber die Absicht beſtehe, der Frage eines Verbotes des Einzelverkaufes empfehlen dem Herr Dr. Jüngst, seine Theorie konsequent weiter der Warenumfaß ist deshalb nicht gestiegen. Trotzdem das von Zigaretten irgendwie näherzutreten. auszubauen. Er wird dann zweifellos zu folgender Schlußfolgerung einzelne Mitglied im Jahre 1906 mehr Geld an gelangen: Wenn ein Unternehmen gut prosperiert, so ist das doch den Konsumverein bei seinem Umsatz bezahlt nicht als ein Verdienst der betreffenden Aktionäre anzusprechen, hat, hat es nicht mehr Waren dafür, bekommen cs wäre daher eine durch nichts gerechtfertigte Bevorzugung, wollte man ihnen den Gewinn in die Tasche stecken. Herr Jüngst
als im Vorjahre.
Fast alle Konsumartikel hätten im Preise bedeutend angezogen. Daraus erklärt es sich, daß der Umsatz in den Spezial-( Schuh- und für seine notwendigen Lebensmittel um so viel mehr als bisher Schnittwaren) Geschäften sich vermindert habe. Müsse der Arbeiter bezahlen, dann ist er gezwungen beim Kauf von Wäsche und sonstigen Bekleidungsmitteln zurückzuhalten.
Hus der Frauenbewegung.
Versammlungen
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Veranstaltungen.
Friedenau . Dienstag, den 2. Oktober, 19 Uhr, bei Grube: Vortrag Rigdorf. Mittwoch, den 3. Oktober, 8½ Uhr, bei Thiel, Bergdes Herrn Störmer:„ Der Kampf ums Recht". straße 150/51: Generalversammlung. Vortrag des Genossen Unger: Wie stellen sich die modernen Arbeiter zur Frauen arbeit?" Neuwahlen. Reinickendorf - Oft. Mittwoch, den 3. Oktober, 8%, Uhr, bei Gründer,
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Hoppestraße 24: Vortrag.
Vermischtes.
reklamiert für sich sogar die sozialistische Anschauung, daß für den Lohn nicht das Moment der Zufälligkeit bestimmend sein soll. Das ist sehr freundlich von ihm und wir stimmen ihm zu, wenn er diese Anschauung durch die Praris betätigt wissen will. Es ist feine Verfehlung eines Arbeiters, wenn er in ein ungeschickt ge= leitetes oder verkehrt angelegtes Unternehmen hineingerät, er hat Zum Beweise für die Preissteigerung, die die notwendigen auf alle Fälle ein Anrecht auf einen Lohn, der ein menschen Lebensmittel erfahren haben, folgendes. Die Kartoffelernte sei in würdiges Dasein zu fristen erlaubt. Herr Jüngst kann auf wirk- diesem Jahre 12 Millionen Tonnen höher als im Vorjahre. Trozzsame Mitarbeit der gewerkschaftlichen Organisationen rechnen, wenn dem stehen die Kartoffelpreise jett oft 25 und 30 Prozent es heißt, die unberechtigten Riesengewinne zugunsten der schaffenden höher. Auch die Roggen- und Weizenernte sei keine ungünstige Arbeiter zu beschneiden, damit die durch nichts gerechtfertigte Be- gewesen, aber der Preis des Kornes ist ganz unverhältnismäßig gevorzugung gegenüber anderen Aktionären bei minder gut renstiegen. Roggen notierte an der Leipziger Börse im Juni 1904 131 M., 1905 158 m., 1906 168 M. und je pt 172 M. In der Mausefalle. Sonnabend gegen 10 Uhr 30 Minuten tierenden Unternehmen etwas ausgeglichen wird. Also auf zum Der neue Zolltarif bringt allein für Roggen einen Aufschlag von wurde zwischen den Stationen Graudenz und Wossarken auf dem Kampf gegen unverdienten, nur durch Zufälligkeiten erlangten 42 Prozent. Da mit Sicherheit anzunehmen ist, daß der Kornpreis Wegübergang der Straße nach dem Pfaffenberge ein Dienstfuhrweiter steigen wird, ist der Konsumverein gezwungen, die Brot- wert des Infanterieregiments Nr. 141 beim Schließen der ZugArbeitermangel in Gefängnissen. Die bekannten oldenbur- preise zu erhöhen. Ebenso exorbitant haben die Preise für schranke eingeschlossen und vom Schnellzuge 67 überfahren. Zwei gischen Strafanstalten in Vechta sind jetzt so schwach besetzt wie feit ülsenfrüchte, Heringe und Schmalz angezogen. Die Offiziere und ein Fähnrich konnten sich durch rechtzeitiges AbJahren nicht. Die beiden für 500 Insassen eingerichteten Männer- Linsen steigen aber gar derart im Preise, daß sie aus einem springen retten. Der Kutscher, Musketier Scheme von der 4. Komgefängnisse beherbergen zurzeit nur etwas über 200 Gefangene, Nahrungsmittel zu einem Genußmittel werden müssen. Trotzdem pagnie Infanterieregiments 141, wurde schwer verletzt und, nachund auch im Weibergefängnis und vor allem im Befferungshause die Qualität schlechter sei, als in den Vorjahren, sei der Ein- dem er vom Bahnarzt, Medizinalrat Heynacker, die erste Hülfe erist der Bestand bis unter die Hälfte der gewöhnlichen Stärke faufspreis für Linsen jetzt genau so hoch, als sonst der Verkaufs- halten hatte, nach dem Garnisonlazarett geschafft. Der Wagen gefunten. Früher wurden täglich ganze Kompagnien Korrektionäre preise ei aber der Fleischk wurde zertrümmert das Pferd blieb unverlegt. Schnellzug 67 erlitt eine Verspätung von etwa 30 Minuten. Die Untersuchung über die Ursache des Unfalls ist eingeleitet, jedoch noch nicht abgeschlossen.
Gewinn!
allem der Fleif& fonfum ganz beb ganz bedeutend ge
in den Mooren mit Erdarbeiten beschäftigt, heute ist die nicht einmal regelmäßig hinauswandernde Kolonne taum eine Korporal- fallen. Auf dem Leipziger Schlachthofe wurden im Jahre 1906 schaft start. Sonst arbeiteten sehr oft große Trupps von Zwangs- 14 876 Stück Vieh weniger aufgetrieben, und dabei ist der Vieharbeitern auch auf den benachbarten Gütern und Höfen; davon auftrieb schon im Jahre 1905 um 10 428 Stück zurückgegangen. fieht man nichts mehr und auch das übliche Abdreschen von Ge- Kein Wunder, wenn dabei die Viehpreise kolossal gestiegen sind. treide auf der Zitadelle mußte wegen Mangel an Arbeitskräften Es betrug der Breis im Auguſt in diesem Jahre abgesagt werden. Auch aus anderen Gegenden des nordwestlichen Deutschlands hört man von einem ähnlichen Rüdgange in der Besetzung der Strafanstalten und Besserungshäuser. Diese Erscheinung ist in der Hauptsache zweifellos eine Folge der in den letzten Jahren eingetretenen Besserung der wirtschaftlichen Verhältnisse. Mit zunehmender Arbeitslosigkeit und Nahrungsmittelteuerung wird auch der Zuzug zu den Gefängnissen wieder stärker werden. Daß die fatten Moralisten aus der angeführten Erscheinung etwas lernen, wagen wir nicht zu hoffen, das leidet ihr Interesse nicht.
1904 1905
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1906
für Ochsen
Stälber
75 M.
49 M.
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84
56
42
Schafe Schweine 38 M. 56 Mr. 72
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92
60
44
76
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Bei solchen Fleischpreisen müssen allerdings die Arbeiter unfreiwillig zu Vegetariern werden.
Eine internationale Luftballonwettfahrt um den GordonBennet- Preis ist am Sonntag von Paris aus veranstaltet worden. 16 Ballons beteiligten sich an der Fahrt. Mehrere Teilnehmer an der Veranstaltung, darunter die beiden Deutschen Baron Hewald und von Abercorn sind Sonntag in später Abendstunde in den nordwestlichen Departements Frankreichs gelandet. Mehrere andere Ballons nahmen ihre Fahrt über England, wo deren sechs gesichtet wurden.
Da der Bruttopreis auf 117 m. gegen 112 M. im Jahre 1904 Wargarine." Den allerhöchsten Preisaufschlag haben aber Mandeln lufien Verwüstungen angerichtet worden. gestiegen ist, steigt zwar der Konsum, aber auch der Preis der Madrid , 30. September. Durch ein Unwetter sind in AndaDie Vorstädte von und Rosinen erfahren, da allein der Zollaufschlag 200 Proz. beträgt. Sevilla sind überschwemmt, mehrere Personen sind ertrunken. Die 10 Millionen Darbender in England. Der. Präsident der Der Preis wird zu Weihnachten eine derartige Höhe erreicht haben, Eisenbahn ist in der Nähe von Cadix auf eine Strecke von mehreren. Trade- Unions, Mr. Lloyd George , hielt eine bedeutungsvolle Rede daß die Hausfrauen beim Kuchenbacken auf Mandeln und Rosinen Kilometern unterbrochen. über die sozialen Verhältnisse Englands. Er tariert die Zahl der werden verzichten müssen. Pensacola , 29. September. Hier sind gegen 2000 Menschen Unterernährten auf 10 Millionen Personen; die Gründe für diese Diese Teuerungen, führte der Geschäftsführer des durch den Orkan obdachlos geworden; die Quarantänestation ist erschreckende Tatsache sucht er in dem verkehrten System, welches Konsumvereins aus, sind nicht durch Mißernten, zerstört, das Hospital hinweggeschwemmt; das Fort Perkins ist das offene Land dem Reichen als Vergnügungslokal reserviert, so- sondern durch die Handels- und Zollpolitik des start beschädigt; mehrere Kriegsfahrzeuge sind beschädigt und ge= daß es den Armen unmöglich ist, Land zu kaufen und zu bebauen. Deutschen Reiches gekommen. Und diese Teuerung scheitert; 19 auswärtige Schiffe sind auf Land aufgelaufen, ebenso Ein weiterer Grund liegt auf dem industriellen Gebiet, da die werde leider auch noch für die Zukunft anhalten. zahlreiche kleinere Fahrzeuge; die Zahl der Ertrunkenen beträgt 25, Berantwortlicher Redakteur: Hans Weber, Berlin . Für den Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdruckerei u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co.. Berlin SW