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Nationalliberalismus und Zentrum. gefagt worden: Die Glogauer Richter werden ja dieses salomonische| tüchtig. Jn Dänemark fann man erst vom 30. Jahre ab wagten, aber bereits nach vollendetem 25. Lebensjahre gewählt werden! Die Kölnische Beitung" bringt eine Zuschrift aus national- Urteil mit ihrem Gewissen zu vereinbaren haben." Der Verteidiger Radlofs, Justizrat Hein, wendete sich dagegen, Im Landsthing haben sich die vier sozialdemokratischen mit dem Liberalen Kreisen in Sachsen  , worin der Besorgnis Ausdruck gegeben daß dem Angeklagten die Absicht der wissentlichen Beleidigung unter einen radikalen Abgeordneten zu einer Wahlgruppe" vereinigt, was wird, daß die Stellung der nationalliberalen Reichstagsfraktion zur ftellt werde. Die inkriminierte Stelle habe nur den Sinn, daß den Vorteil bringt, daß diese Gruppe nicht nur Vertreter in die Finanzreform für die Bartei in Sachsen   geradezu verhängnisvoll die Glogauer Richter bei nachträglicher Ueberlegung einsehen großen, aus 15 Mann bestehenden, sondern auch in die kleinen, aus wirken werde". Auch im übrigen sehe man in Sachsen   gewisse müßten, daß ihr Urteilsspruch fein richtiger gewesen sei. Der 11 Mann zu bildenden Ausschüsse entsenden kann.- Richtungen innerhalb der nationalliberalen Partei im Reich nicht Angeklagte habe umsomehr glauben müssen, daß ein Fehlspruch ohne schwere Bedenken. des Glogauer Gerichts vorliege, als er den Verurteilten Krakau  

eine

Amerika  . Interimistisch?"- " Man fürchtet, daß die nationalliberale Partei   in Hessen   und als ruhigen und besonnenen Mann kenne und ihm Rheinland- Westfalen   einer Verständigung mit dem Aeußerung, wie die ihm zugeschriebene, unmöglich zutrauen fönne. Washington  , 3. Oftober. Der derzeitige Gouverneur der Panama­Zentrum bei den Reichstagswahlen näher steht, Die Breslauer Straffammer gelangte nach einstimmiger Beratung Kanalzone Magoon   ist zum interimistischen Gouverneur von Kuba  als es von einer wirklich liberalen Partei er- 3zu der Auffassung, daß eine Beleidigung des Glogauer Land- ernannt worden und wird sich unverzüglich dorthin begeben. wartet werden kann. Eine derartige Verständigung würde gerichts vorliege und verurteilte Radlof zu drei Monaten Kriegssekretär Taft wird innerhalb von zehn Tagen hier zurück­man bei uns nicht verstehen. erwartet. Man kann als sicher annehmen, Gefängnis. daß sie auf das Ansehen des Nationalliberalismus in Sachsen Radlof ist bereits mehrfach von den Breslauer Richtern mit besonders schwer zurückwirken würde." schweren Gefängnisstrafen belegt worden. Unter anderem wurde er wegen angeblicher Majestätsbeleidigung zu einem Jahr Ge­fängnis verurteilt!

Die Kölnische Zeitung  " bemerkt dazu: Wir geben diese Aeußerungen eines bewährten Beurteilers wieder, weil wir glauben, daß derartige Stimmungsbilder aus den einzelnen Teilen des Reiches die Klärung erleichtern, die demnächst in Goslar   er­folgen muß."

Wenn das Blatt der rheinischen Nationalliberalen zu der Zu­fchrift weiter nichts hinzuzufügen hat, darf man annehmen, daß die Andeutung bezüglich eines Wahlkompromisses der Nationalliberalen und Klerikalen im Westen auf Tatsachen beruht. So weit unsere Kenntnisse reichen, ist namentlich das Zentrum am Werke, sich in irgend einer Weise die Hülfe der Liberalen zu sichern, damit die Gefahr des Verlustes der städtischen Wahlkreise in Rheinland- Westfalen   attendet wird.

Kolonial- Sinekuren.

Aus der Partei.

Ein Gemeinderatswahlsieg wurde in Besse  ( Hessen  - Nasau  ) Die 60 000 Mark, za deren Sammlung Herr Hofprediger a. D. erfochten. Am Sonnabend fand dort Ersatzwahl statt für die wegen Stöder in den beiden Weltblättern Staatsbürger- Zeitung" und mancherlei Unstimmigkeiten vom Kreisausschuß fassierte Gemeinderats­Während damals nur 44 " Das Reich" auffordert, sollen, wie die Lib. Korr." wissen will, wahl für die dritte Klasse im März. nicht dafür bestimmt sein, diese beiden Blätter über Wasser zu sozialdemokratische Stimmen fielen, waren diesmal unter 180 ab­halten, sondern die christlichen Gewerkschaften mit Agitationsmitteln gegebenen Stimmen 104 sozialdemokratische, sodaß alle drei ſozial­demokratischen Kandidaten gewählt sind.

zu versorgen.

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In Rußland   verboten wurde die im Verlage der Nürnberger Fräntischen Tagespost" erschienene Broschüre Rußland   und die

Revolution.

Man geht jetzt", schreibt die betr. Korrespondenz, als Antwort auf den von der sozialdemokratischen Bergarbeiterorganisation ge­machten Vorschlag einer Vereinigung aller Bergarbeiterorganis fationen mit der Absicht um, sämtliche nicht sozialdemokratische Arbeiterorganisationen im ganzen Reich unter der Flagge der christ­lichen Arbeitervereine zusammenzuschließen. Der Plan stammt nicht erst von heute. Es ist bekannt, daß sowohl Graf Posadowsky wie Fürst Bülow   der vor zwei Jahren in Frankfurt   erfolgten Gründung der christlichen Arbeitervereine vornehmlich aus dem Grunde starke Sympathien entgegenbruchten, weil sie in ihnen einen Kristallisations­punkt für alle nicht sozialdemokratischen Arbeiter erblicken zu dürfen glaubten. Das Zentrum, das aus naheliegenden Gründen sich Wieder ein sozialdemokratischer Richter in der Schweiz  . Bei öffentlich hierfür nicht engagieren möchte, unterstützt diese Aktion im geheimen, wo es mur immer fann. Man glaubt, daß die Situation den drei Ersatzwahlen, die am Sonntag in Rorschach   für das gerade jetzt für eine solche Zusammenfassung günstig sei, nachdem Bezirksgericht stattfanden, siegte die sozialdemokratisch tonservativ­fich gezeigt hat, daß der sozialdemokratische Bergarbeiterverband demokratische Stompromißliste, so daß auch unser Genosse gewählt die Hälfte der durch den Streit gewonnenen Mitglieder wurde. Die liberale Partei unterlag mit ihren zwei Kandidaten, spricht von 80 000 wieder verloren hat. Allenthalben im Lande wovon der eine ein scharfmacherischer, arbeiterfeindlicher Maler­follen jetzt Sekretariate der christlichen Arbeitervereine eingerichtet meister ist. werden, um die vermeintlich günstige Konjunktur auszunügen. Das tostet natürlich Geld, und da die christlichen Arbeitervereine über teine großen Agitationsfonds verfügen, so muß eben das Geld von anderer Seite aufgebracht werden."

Eine Parteibäckerei. Jn Wien   ist die Errichtung einer großen Bäckerei von der Wiener   Parteivertretung im Einvernehmen niit der Gewerkschaftskommission beschlossen worden. Zur Leitung des Unternehmens sind die Genoffen Staret, Hanusch und Dr. Karpeles, zur Kontrolle die Genossen David und Emmerling berufen worden. Die Bäckerei wird im 10. Bezirk, Sonnwendgasse, gebaut und mit neuesten Einrichtungen versehen sein. Mit den Arbeiten soll un­verzüglich begonnen werden.

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Ein Schulidyll in Thüringen  .

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man

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Eingestelltes Verfahren. Durch eine Notiz der Freien Presse" zu Elberfeld  - Barmen über den Bauarbeiter streit fühlten sich mehrere Polizeibeamte beleidigt und stellten des­halb seinerzeit Strafantrag gegen den Genossen Hoffmann. zweimal wurde Genosse Hoffmann in der Angelegenheit vernommen; bei der kommissarischen Vernehmung hielt man es sogar für not­wendig, fein Signalement festzustellen. Jegt hat er die Mitteilung erhalten, daß man das Verfahren gegen ihn eingestellt habe. Von Rechts wegen.

Das Opfer des Kriegsgerichts, unser Parteigenosse Sigg in Zürich  , ist mit seinem Kajsationsbegehren vom Militärkassations­gericht in Lausanne   abgewiesen worden und hat er nun die ihm zudiktierte ungeheuerliche Strafe von acht Monaten Gefängnis an­treten müssen, die er im Winterthurer   Bezirksgefäitgnis abmacht und dazu noch den Verlust des Attivbürgerrechts für zwei Jahre. Er wird nun erst recht zu einem unversöhnlichen Gegner des Klassen­staates und feiner Klassenjustiz werden.

Gewerkschaftliches. Mohrenwäsche.

Zu den ganz überflüssigen Sinekuren unserer Kolonialbureau­Iratie gehören auch die Kolonial- Attachés. Diesen eigenartigen Posten widmet die" Freifinnige tung" einen Leitartikel, in dem fie allerhand interessante Mitteilungen macht. Bereits seit einer Reihe von Jahren waren zwei Kolonial- Attachés angestellt worden, ohne daß der Reichstag von deren Existenz eine Ahnung hatte, ja über deren Tätigkeit nicht einmal im amtlichen Handbuch für das Deutsche Reich   etwas zu finden war. Diese beiden Attachés waren den Botschaften in London   und Paris   beigegeben. Einer dieser Attachés, Dr. Bumiller, hat sich selbst einmal in einem Briefe, der an den vor einem halben Jahre verabschiedeten Geheimrat Helbig gerichtet war, darüber ausgelassen, wie absolut überflüssig der Posten eines Kolonial- Attachés ist. In diesem Briefe erzählt er, daß er bereits einige Zeit der Botschaft zugeteilt gewesen sei, ohne irgend etwas zu erledigen gehabt zu haben. Als er sich wegen dieser Untätigkeit an den Botschafter gewendet habe, um ein Arbeitspensum von diesem zu erhalten, habe ihn der Wegen der Nürnberger Straßenkrawalle ist jetzt die erste Ver­Botschafter an den ersten Botschaftsrat verwiesen, aber handlung auf den 11., 12. und 13. Oftober gegen den Eisendreher auch dieser habe ihm keinerlei Tätigkeit zuweisen können. Braun und Genossen anberaumt. Zur Verhandlung sind vom Auch die übrigen Herren der Botschaft hätten auf seine Fragen Staatsanwalt 73 Zeugen geladen, dazu kommt noch eine große An­nach kolonialer Arbeit nur ein Achselzuden gehabt. So sei zahl von Zeugen, die die Verteidigung vorführen wird. Der Streit er schließlich an den Kanzleivorstand gekommen, der ihm brecher Thiel, der Fleischmann erschoß, ist von Nürnberg   ver­Die fünf Ange­indes erklärt habe, daß sich um foloniale Dinge bei schwunden und nicht mehr ausfindig zu machen. der Botschaft niemand kümmere. Die Frage flagten find seit beinahe sieben Wochen in Haft, während der Mörder Bumillers, ob denn koloniale Atten geführt würden, sei vom ungehindert entweichen konnte! Kanzleivorstand verneint worden. Auf die Frage, ob denn wenigstens das Deutsche Kolonialblatt" auf der deutschen   Bot­schaft gelesen werde, habe der Kanzleivorstand nach einigem Be Seltsame Schulzustände famen in der letzten Sitzung der finnen etwa erwidert: Ja allerdings, ich erinnere mich, es ist das Stadtverordneten Mühlhausens i. Th. bei einer Vorlage über Be­Blatt, welches ich immer meiner Frau hringe, daß diese schaffung von Lehrmitteln für zwei Volksschulen zur Sprache. Bis beim Kaffee liest, da es immer so nette chten enthält." bor   kurzer Zeit waren diese zwei Schulen zu einer vereinigt und Trotzdem ist der Posten eines tal- Attachés für London   standen unter der Leitung eines 70jährigen Rektors. Ueberfüllung im Etat für 1906 wiederum ale einmalige Ausgabe angesetzt der Klassen führte zur Teilung der Schule. Bei dieser Gelegenheit worden! Die Freifinnige Zeitung" erwartet, daß Herr Dernburg   wurde auch der alte Herr Reftor in den Ruhestand versetzt. Zwei diese Sinekuren endgültig beseitigen werde, zumal ja angekündigt jüngere Lehrkräfte nahmen seine Stelle ein. Bei Uebernahme der worden sei, daß der neue Kolonialdirektor verschiedene Neu- Schule merkten diese nun, daß an Lehrmitteln so gut wie gar Wiederholt haben wir Gelegenheit genommen, Hirsch­forderungen beantragt habe. Die Kolonial- Attachés dürften nichts vorhanden war. Zum Anschauungsunterricht in der Natur- Dundersche des Streitbruches zu überführen und jedesmal nun ja wohl von der Bildfläche verschwinden; dafür dürfte aber geschichte, in der Physik und Geometrie fehlte jegliches Material, mißlang dann der von jener Seite unternommene Verfuch, eine Reihe neuer Sineturen geschaffen werden, deren Ueberflüffig- ebenso waren Vorlagen für den modernen Zeichenunterricht nur keit sich erst dann wieder herausstellen wird, wenn das Geld un- dem Namen nach bekannt. Ein altes Stück Leinwand sollte eine aus schwarz weiß zu machen; die Streikbrecherhaut der Hirsche wiederbringlich vergeudet ist! Denn eine Kolonialpolitik ohne Landkarte darstellen. Für den Gesangunterricht war für 28 Selassen ist so echt wie die Ebenholzschwärze unserer neuen Landsleute Sinekuren gibt es so wenia, wie Börsenunternehmungen ohne Auf- eine einzige Geige vorhanden. Auch andere Utensilien, wie Wasch in den afrikanischen Kolonien. So wurde auch in Nr. 294 sichtsräte!- becken und Wischtücher usw., fehlten gänzlich. Selbst den bürger- des Vorwärts" über den Verrat des Vorstandes vom Drts­lichen Stadtverordneten schien der Zustand fast unglaublich. Um verein der Fabrik- und Handarbeiter( Hirsch- Dunder) im Gas dem größten Uebelstand abzuhelfen, sah sich das Stadtverordneten- werke Mariendorf   berichtet. Die Berliner   Leitung des Gewerk­Der Verein der nationalliberalen Jugend in Köln   beschäftigte follegium genötigt, sofort 2000 m. zur Anschaffung von Lehr- vereins machte nun den Versuch, die im obengenannten Be­fich in seiner letzten Versammlung mit den jüngsten Ereignissen und mitteln zu bewilligen. Auseinandersetzungen in der Partei. Professor Moldenhauer, Daß in einer Industriestadt wie Mühlhausen   solche Schul- richte enthaltenen Tatsachen als unwahr hinzustellen und den einer von den Alten, fnüpfte an eine auf dem sozialdemokratischen zustände einreißen konnten, liegt an dem schönen Wahlrecht, das eine Vorstand des Ortsvereins zu rehabilitieren. Zu diesem Zwecke Barteitage gefallene Aeußerung an und meinte dazu, wenn in Vertretung der Arbeiterschaft in dem städtischen Barlament fast hatte sie zum Sonnabend, den 29. September, die Arbeiter Mannheim   gesagt worden sei, die Nationalliberalen bereuten die vollständig ausschließt. des Gaswertes zu einer öffentlichen Versammlung in das Drganisation der Jugend, so müsse er sagen, daß so die Dinge Lokal von Rauh eingeladen. In der Einladung hieß nicht lägen, sondern daß man sich im Gegenteil unbedingt freue es: In dieser Versammlung sollen die Unwahrheiten, über das Vorhandensein der Jugendbewegung. Im Prinzip be welche über unsere Organisation sowie über den Vorstand stehe durchaus teine Meinungsverschiedenheit, wenn auch vielleicht der Fabrik­des Drtsvereins und Handarbeiter im Temperament, in der Taktik und im Tone Alte und Junge aus­einandergingen. Nicht wegen der sachlichen Auseinandersetzungen Die Eröffnung des Reichstages follte diesmal mit besonderer breitet worden sind, zurückgewiesen werden." Doch nie Der feien die Mißstimmungen entstanden, sondern wegen der Form, in Feierlichkeit vollzogen werden. Acht Tage vorher waren die Ab ist ein Rechtfertigungsversuch fläglicher verlaufen. der man den hochverdienten Männern begegnet sei. Mit den Haupt- geordneten durch ein Schreiben überrascht worden, in dem ihnen die Berliner   Leiter des Gewerkvereins Herr Mukrasch hatte ausführungen in Hannover   könne er sich einverstanden erklären. Neuigkeit mitgeteilt wurde, daß der Haupteingang zum Reichstags- die Mohrenwäsche übernommen. Die Audienz beim Dirigenten Die Bonner   Resolution gibt zwar die Stimmung im Rheinland hause dem König mit Gefolge, den Ministern und den fremden des Werkes im vorigen Herbst konnte er nicht in Abrede wieder; aber das Rheinland   sei nicht Deutschland  , und wir müssen Diplomaten vorbehalten werden müsse, daß sie, die Abgeordneten, stellen. Ebenso mußte er zugeben, daß das Mitglied des uns dem gesamten Parteiwefen einfügen. Es möchten auf dem nur den Eingang in der Fredericiagade benutzen sollten und in Gewerkvereins Nowacki in den Ausschußsizungen gegen die Parteitag in Goslar   scharfe Worte fallen, aber das dürfe die Jugend Gala mit großen dänischen Orden und Uniform" erscheinen nicht verdrießen. Man gehöre zusammen; darüber hätten die Jungen waren von dem Reichstags- Bureauchef Kreg unterzeichnet. Wer den daß der Vorstand des Ortsvereins in der fraglichen Audienz zum jedoch, teinen Zweifel gelassen und die Alten auch nicht. Rechtsanwalt alt meinte, wenn man den Bonner   Tag richtig Mann dazu veranlagt oder ermächtigt hat, weiß man nicht. Der seine Drganisation als Arbeitswillige angeboten habe, sei eine schildern wolle, müsse man einerseits daran festhalten, daß die Alten Follethingsvorsitzende Thomsen hat auf Anfrage erflärt, daß er Verleumdung, kein Wort sei daran wahr. Zur Untersuchung feineswegs den Jungen hätten den Kopf waschen wollen; sie wollten durchaus nicht verantwortlich dafür sei und daß es selbstverständlich dieser Angelegenheit sei vom Ortsverein eine dreigliederige Lediglich eine Spaltung verhindern. jedem Abgeordneten überlassen bleibe, in welcher Kleidung er er Stommission gewählt worden. Dieser Kommission gegenüber icheine und welchen Eingang er benuze. Die Abgeordneten fehrten sich denn auch im allgemeinen habe nun Herr Pohmer, der Dirigent des Gaswerks, erklärt, durchaus nicht an jene ebenso törichten wie unberechtigten Vor- ihm sei nichts bekannt, daß der Vorsitzende Nauhut in der schriften. Sie benutzten, wie es ihr Weg mit sich brachte, bald den fraglichen Audienz der Verwaltung im Falle eines Streits die einen, bald den andern Eingang, und ohne Orden erschienen selbst Unterstützung des Gewerkvereins angeboten habe." Damit, tonservative Leute, die dieses Spielzeug im Ueberfluß besigen, meinte Herr Mutrasch, sei bewiesen, daß diese Be­wie z. B. Profeffor Magen. Betrat einmal ein in Gala gekleideter, schuldigungen zu Unrecht erhoben seien. mit Orden behängter Abgeordneter den Saal, so wurde er mit höh­nischen Zurufen begrüßt."

Junge und alte Nationalliberale.

Im übrigen war man im Kreise der nationalliberalen Jugend verschiedener Meinung bezüglich des ferneren Verhaltens. Die einen Redner meinten, daß man auf dem Delegiertentage in Hannover   zu weit gegangen sei, die anderen dagegen waren der Ansicht, daß noch schärfer von seiten der Jugend vorgegangen werden müsse. Die nationalliberalen Jungen find den Alten gut genug, um Wahlagitation mit radikalen Phrasen zu betreiben, aber die Freund­schaft ist aus, sobald die Jugend sich einfallen läßt, nun auch liberale Taten zu verlangen.

Klassenjustiz.

Ausland. Dänemark  .

Der neue Reichstag.

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Wir zweifeln keinen Moment daran, daß sich Herr Pohmer der damaligen Unterredung nur noch schwach er­In der Thronrede, die der neue König selbst verlas, tamen die innern kann, bei seiner umfangreichen Tätigkeit als Dirigent Worte vor:" Ich hoffe, daß die Wahlen den Willen, die Kraft und eines großen Werkes tann dies nicht Wunder nehmen. Der Die Breslauer zweite Straftammer verurteilte den verantwort den Mut zu fruchtbarem, gutem Zusammenarbeiten beider Thinge lichen Redakteur der Breslauer Volkswacht", Genoffen Radlof, für die Aufgaben, auf deren Lösung das Volt wartet, gestärkt Audienz haben aber noch drei andere Arbeiter, damals wegen Beleidigung der Glogauer Straffammer zu einer Gefängnis haben." Das wichtigste, was die Wahlen ergeben haben, war be- Vorstandsmitglieder des Ortsvereins, beigewohnt. Zwei von strafe von drei Monaten. Die Beleidigung wurde erblickt in der fanntlich, daß die Zahl der Sozialdemokraten im Foltething von 16 ihnen waren in der Lage, den Wortlaut der Aeußerung des Besprechung eines Urteils, das die Glogauer Straftammer am auf 24, im Landsthing von 1 auf 4 stieg! Gewiß werden ja unsere Rauhut wiederzugeben. Danach hat Rauhut gesagt: 15. Juni über die Genossen Karl Krakau und Wilhelm Klische Genoffen alles aufbieten, um die großen Reformen durchzuführen, Der Ortsverein werde im Fall einer Mobilmachung der wegen angeblicher Aufreizung zu Gewalttätigkeiten gefällt hatte. die das dänische Bolt fordert, und sie werden, was Direktion den Rücken decken".( Wörtlich!) Des weiteren Dieser letzteren Verurteilung lag folgender Tatbestand zugrunde. an ihnen liegt, auch danach streben, daß beide Häuser habe er noch hinzugefügt, die die Betriebsleitung möchte In Neusalz   war eine Textilarbeiterversammlung polizei  - des Reichstages in fruchtbarer Arbeit Aber wetteifern. nun auch ihrerseits dem Drtsverein Entgegen­lich aufgelöst weil fie nicht nicht angemeldet war. leider ist vorauszusehen, daß offenkundig oder Der zeigen. Ortsverein in Stärke bon fich an die verschlossen worden versteckt reaktionären Masse der Abgeordneten nur zu oft wieder kommen den Ausgangstüren, waren, die Maßen stauten, und die beiden überwachenden Beamten an Willen, Mut und Kraft zu so ersprießlichem Handeln fehlen und 60 Mann würde in der Lage sein, den Betrieb aufrecht blaufgezogen hatten, soll Stratau gerufen haben: Leute, daß darum auch jetzt wieder ein unablässiger Kampf gegen die zu erhalten. Diesen Ausführungen von Augen- und Ohren­gegenüber mußten alle Genossen, laßt Euch das nicht gefallen. Haut sie!" Stratau hatte Reaktion und ihre Hochburg, das Landsthing, notwendig werden zeugen Beschönigungen und bor Gericht diese Aeußerung entschieden bestritten. Elf 3eugen wird. Vertuschungsmannöver der edlen Hirsche versagen. Die Ver­bekundeten unter ihrem Eide  , daß sie derartige Worte aus dem Beide Häuser des Reichstags hielten am Montag ihre ton- fammlung bedeutete denn auch eine völlige Niederlage für sie. Munde des Genossen Kratau nicht gehört hatten. Auch der stituierenden Sizungen ab. Das Foltething wählte zu seinem Vor- Sogar die eigenen Mitglieder des Ortsvereins sprachen sich berittene Gendarm Schädel sagte aus, daß er derartige Worte fizenden wieder den Regierungsliberalen Thomsen, und zwar mit in schärfster Weise gegen die Machinationen ihrer Leitung nicht gehört habe. Das Gericht schenkte trotzdem der Aussage 62 Stimmen gegen 40 weiße Zettel. Als Vizevorfizende wurden des Oberwachtmeisters Schön, des einzigen Belastungszeugen, A. Nielsen und Bluhme, beide gegen 42 weiße Bettel, wiedergewählt. aus. Eine Resolution, welche das Gebahren der Hirsche ber­Glauben und verurteilte Stratau zu sechs Monaten Gefängnis sowie als einer der vier Sekretäre des Follethings wurde von unseren urteilt und im Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter Klische zu vier Monaten Gefängnis. Bei einer Besprechung des Urteils, Parteigenossen Redakteur Andreasen gewählt. Er ist der jüngste die allein zuständige Organisation erblickt, wurde von der start die sich an den Bericht anschloß, war in der Breslauer, Bollswacht" von allen Follethingsmännern, erst 29 Jahre alt, sehr energisch und besuchten Versammlung gegen wenige Stimmen angenommen.

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