fStten. Wem das Regiment des Herrn NegierungSratS nicht passe.der könne sich ja beim Bezirksausschuß beschweren... Den Anlaßzu dieser scharfen Stellungnahme des Ersten Bürgermeisters kontraStadtverordneten-Versammlung bot die Frage der Volksbade--an!l a l t, die nach einem Beschlüsse der gemischten Kommission zurVorlage durch den Magistrat gebracht werden sollte. Der neueMagistrat hat aber weder von den Kommissionsanträgen,noch von dem Beschlüsse der Stadtverordneten- Versammlung,die für den endlichen Bau der Badeanstalt bereits 70 000Mark zur Verfügung gestellt hatte, Notiz genommen. Stattdenen hielt Herr Vosberg den verdutzten Stadtvätern einschneidiges Privatkolleg über„ihre Pflichten" und die„Rechte" desStadtoberhauptes. Die Herren Stadtverordneten können also jetzttmhrg zu Hause bleiben: l'Etat c'est moi— denkt der HerrBürgermeister mit einer kleinen Variante:„Die Stadt binichl"... Im übrigen parierten die Herren Stadtväter prompt, alsder Magistrat sich gegen die Volks badeanstalt erklärte. DasBoll brauche eigentlich keine Badeanstalt; jede Waschschüsseltue das auch. Um aber die Magistratspeitsche deirStadtverordneten nicht allzu fühlbar zu machen, gab's auch dasübliche Zuckerbrot. Die seit 23 Jahren beantragte, epdlich be-schlossene und nun wieder auf„Wunsch" des Ersten Bürgermeistersin den Orkus versenkte Volksbadeanstalt soll„später" durch einegroßartig eingerichtete Luxus badeanstalt ersetzt werden. Eine der-artige Anstalt paßt auch besser für die Haupt- und ResidenzstadtPotsdam, deren tonangebende Kreise durch Arbeit keine schmutzigenHände bekommen._Gerichts-Zeitung»6!tte Privatbelcidigungsklage gegen unseren Kollegen Leid,ole bereits seit länger als drei Jahren schwebt, fand gestern vordem Schöffengericht ihre endgültige Erledigung. Aus Anlaß desPommernbankprozcsses hatten wir am 1. und 4. Juli 1903 zweiArtikel gebracht. Wir hatten in den Artikeln die im Pommern-bankprozetz festgestellte Tatsache kritisiert, daß Redakteure bc-ziehungsweise Mitarbeiter an bürgerlichen Blättern Gelder von derPommernbank bezogen. Bei dieser Gelegenheit hatten wir aucherwähnt, daß Herr Christians. Herausgeber des Blattes„DerOekonomist", einer Zeitschrift für Realkredit und Hypothetenwesenzu jener Zeit Mitglied des Aufsichtsrates einer Hypothekenbank,nämlich der Pommernbank war. Die Vereinigung von zweiAcmtern dieser Art in einer Person, bezeichneten wir als einelournalistischc Korruption, womit gemeint ist, daß es einem Re-dakteur und Herausgeber eines Fachblattes für Hypothekcnwesennatürlich nicht möglich sein kann, die Tätigkeit einer Hypotheken-bank, an der er als Aufsichtsrat interessiert ist, unbefangen zubeurteilen. Herr Christians fühlte sich durch diese Erwähnungseiner Person beleidigt und verklagte unseren Kollegen Leid, derdamals den«Vorwärts" verantwortlich zeichnete. Die Verhand-lung der Klage ist bis jetzt vertagt worden, weil das Gericht erstdie Rechtskraft des Urteils im Pommernbankprozeß abwartenwollte, in welchem bekanntlich interessante Feststellungen zur Kenn-Zeichnung des Aussichtsrates der Pommernbank gemacht wordensind. Auch der Umstand, daß wichtige Zeugen für den Prozeß gegenLeid zurzeit nicht in Berlin anwesend waren, trug zur Verzöge-rung der Verhandlung bei. DieKlagewurdegesternvomKläger zurückgezogen, nachdem durch die Bemühungendes Vorsitzenden ein Vergleich zustande gekommen war. worin Ge-nasse Leid erklärt, er habe sich überzeugt, daß Herr Christianspersönliche Vorwürfe der Bestechlichkeit und Korruption nichtgemacht werden könnten, daß er vielmehr in den Artikeln nur dievon ihm auch heute noch aufrecht erhaltene Ansicht vertreten wollte,daß der Herausgeber eines Organs für Hypothekenbankwcsen nichtMitglied des Aufsichtsrates einer Hypothekenbank sein dürfe.FifiS Abenteuer vor Gericht.„Jifi" ist nicht etwa eine niedlichekleine Tänzerin, die allabendlch durch ihre entzückenden Pas undPirouetten die Operngläser der Theaterhabitues im Mctropol-rheater in Tätigkeit treten läßt, sondern— ein niedliches kleinesAeffchen, welches gestern in den Hallen der Justitia ein kleinesGastspiel gab, das allerseits die größte Heiterkeit hervorrief. Seiteinigen Tagen glaubten verschiedene in dem Moabiter Kriminal-gericht wohnhafte Beamte an einen Spuk oder an das Treiben einesgeheimnisvolle» Diebes. Ein in dem Maschinenhaus tätiger Beamterhatte sich vor einigen Tagen gerade zum Frühstück niedergesetzt,als er abgerufen wurde. Als er nach wenigen Minuten wiederkam,war sein Kaffee ausgetrunken und das Frühstück verschwunden, trotz-dem kein Mensch den Raum betreten hatte. Am nächsten Tage ginges einem anderen Angestellten ebenso. Diesem verschwanden aufrätselhafte Weife ein paar saftige Aepfel. Zu gleicher Zeit machtesich auch ein Spuk a la Resau bemerkbar. Aus irgend einer Gegendkamen plötzlich alle möglichen Gegenstände angesaust, ohne daß esgelang, den Attentäter zu ermitteln. Erst gestern sollte diesemgeheimnisvolle Treiben eine ganz eigenarsige Auflärung erfahren.Sekretäreamer ver-H.______ PH Fenster eindunkler Gegenstand geflogen, der sich zu aller Erstaunen als einkleines Aeffchen entpuppte, welches sofort in tollem Lauf über Akten-rcgale und Pulte hinwegsetzte und ein unglaubliches Durcheinanderhervorrief. Nachdem sich die Anwesenden von dem ersten Erstaunenerholt hatten, begann unter allgemeiner Heiterkeit in dem sonst stillenBureau eine Aftenjagd. Der kleine Eindringling schien jedoch nichtso ohne weiteres gewillt zu sein, sich der Justizbehörde freiwillig aus-zuliefern, denn mit wirklich affenartiger Geschwindigkeit kletterteer in dem Zimmer umher, bis es endlich den in geschlossener Phalanxvorgehenden Beamten gelang, das Aeffchen einzusaugen. Es wurdennunmehr sofort die Polizei und auch die Direktion des ZoologischenGartens telephonisch benachrichtigt, um die baldige Auslieferungdes Gefangenen herbeizuführen. Nach einiger Zeit erschien einOffiziersbursche, der die Mitteilung machte, daß„Fifi" seinemHerrn, einem Oberleutnant v. Z. in der Lüneburaerftraße, vormehreren Tagen ausgekniffen sei. Während der Verhandlungenüber die Auslicferunysbcdingungen ließ sich„Fifi" auf einem Pultnieder und brachte dieses in einen, derartigen Zustand, daß soforteine Scheuerfreu requiriert werden mußte. Nach diesem Gefühls-ausdruck über das Kriminal trottete„Fifi" stolz neben demOffiziersburschcn den Korridor entlang seinem alten Herrn zu.Unterschlagungen in Höhe von 19 990 M. zum Schaden desWestminsterhotels hat sich der ehemalige Rechnungsführer MaxLambert, der gestern vor der 9. Strafkammer des Landgerichts lstand, zuschulden kommen lassen. Der Angeklagte, ein gelernterKaufmann, ist längere Zeit zur See gegangen und hat sich alsSteward in auskömmlicher Weise seinen Unterhalt verdient. DesSchicksals Wellen verschlugen ihn schließlich wieder an Land. ImJahre 1992 gelang es ihm, als Rechnungsführer im WesiminsterhotelStellung zu finden. Er hatte als solcher die vereinnahmten Tages-losungen m Empfang zu nehmen und an die Kasse abzuführen. Erbatte infolge seiner Tüchtigkeit das volle Vertrauen der früherenDirektoren des Hotel?, die es an der nötigen Kontrolle fehlenließen und ihm die Besorgung fast aller Geschäfte überlassen habenfallen. Als im Frühjahr dieses Jahres der neue Direktor Scheurersein Amt antrat, nahmen die Dinge bald eine andere Wendung:er kam dahinter, daß der Angeklagte eine lange Reihe von Un-rcdlichkeiten begangen hatte und überführte ihn der Unterschlagungvon 19 999 M. Ter Angeklagte flüchtete zunächst nach England,kehrte dann aber, von Gewissensbissen getrieben, nach Berlin zurückund stellte sich der Staatsanwaltschaft. Vor Gericht versicherte er,von den unterschlagenen Geldern das wenigste für sich verbrauchtzu haben; hauptsächlich habe er anderen Personen mit größerenSummen aus Verlegenheiten geholfen, aber so gut wie nichts vonden in Frage kommenden Hotelgästen und Hotelangestellten zurückerhalten. Die Annahme der Anklage, daß L.«in flottes Lebengeführt, Rennplätze besucht und gespielt habe, bestätigte sich nicht.Das Gericht erkannte auf vier Monate Gefängnis; derStaatsanwalt hatte 19 Monate beantragt.Ist eine Werkstattbesprechung über die Maifeier eine öffentlicheAngelegenheit? Zu der Verhandlung gegen den ZigarettenarbeiterMüller und Cohneich sowie den Restauraieur Schütz, über die wir'am 29. September berichteten, ersucht uns der Restaurateur Schützmitzuteilen, daß der Wunsch des Reviervorstandes um Mitteilungenüber Werkstattversammlungen in der Form eines Verlangens aus-gesprochen war und daß er glaubte, gesetzlich verpflichtet zu sein,diesem Verlangen zu entsprechen. Seitdem durch die Verhandlungdie Rechtslage klargestellt, teile er selbstverständlich das Stattfindensolcher Versammlungen nicht mehr mit.Name Schall und Rauch?Zugehör oder Zugier? Das war die Frage in einem Straf-Prozeß gegen einen Mann, der sich von jeher Zugier nannte, dessenVater ebenfalls ungehindert diesen Namen führte, dem aber derRegierungspräsident zu Posen eröffnet hatte, daß nach behördlicherFeststellung sein wirklicher Familienname Zugehör sei. Da sichZ. trotz dieser„Eröffnung" wieder Zugier schrieb, so wurde erwegen unbefugter Ännahme eines anderen Familiennamens an-geklagt und in zweiter Instanz von der StrafkammerKrotoschin zu einer Geldstrafe verurteilt. Es wurde dieKabinettsordre vom Ib. April 1822 angewandt, wonach niemandseinen Familiennamen ohne obrigkeitliche Genehmigung änderndarf. Die Strafkammer erachtete obne weiteres die„Feststellung"des Regierungspräsidenten, daß der Großvater des AngeklagtenZ u g e h'ö r sich geschrieben habe und daß dies der richtige Familien-name gewesen sei, für maßgebend.Auf die � Revision des Angeklagten hob das Kammer-gericht das Urteil auf und verwies die Sache zu nochmaligerVerhandlung und Entscheidung an- das Landgericht zurück, indemes ausführte: Die Kabinettsordre von 1822 sei noch gültig. Auchbleibe der Senat bei seinem Grundsatz, daß es nicht darauf an-kommen könne, welcher Familienname von Geburt auf geführtwerde, sondern daß maßgebend wäre, welcher Familienname je-mandem wirklich zukomme. Indessen habe das Landgericht einenFehler begangen insofern, als es ohne weiteres im vorliegendenEinzelfalle für die Frage nach dem wirklichen Familiennamen dieAnsicht des Regierungspräsidenten für entscheidend erachtete. DerStrasrichter habe vielmehr diese Frage selber nachzuprüfen.Deshalb die Zurückverweisung in die VorinstanzDer Mann hieß sein Lebelang tatsächlich Zugier. Ebenso seinVater. Die Kabinettsordre von 1322 durfte daher, selbst wenn mansie für gültig hält, nicht in Frage kommen können, da vielleichtder Großvater oder Vater, nicht aber der Angeklagte, seinenFamiliennamen geändert hat. Indes das Kämmergericht meint,es müssen mit der hochwichtigen Frage sich abermals acht gelehrteRichter, zwei Staatsanwälte, ein Hausen Bureaubeamter und viel-leicht noch einige gelehrte und hochgelehrte Hülfsarbeiter der Re-gierung befassen. Wozu sind denn auch so viel Beamte im junker-lichen Preußen vorhanden?_Eine saubere Herrschaft.Eine empfindliche, aber gerechte Strafe erhielt vom Land-gericht Schweinfurt der Hofbesitzer Michael Kretz von Järkendorf.Bei ihm diente das Dienstmädchen Klein von Delitzsch, das sichkeiner besonders guten Behandlung zu erfreuen hatte. Einmalhatte er das Mädchen eingesperrt und mißhandelt, wofür er1 Monat Gefängnis bekam. Als nun das Mädchen aus dem Dienstedes Kreß trat, zeigte er sie wegen Diebstahls an, nachdem er ihrenKoffer durchsucht und aus demselben eine Kleiderbürste und einSchlachtmesser, welche Gegenstände sein Eigentum waren, ge-nommcn hatte. Zum Glück konnte die Beschuldigte nachweisen,daß der saubere Dienstherr die ilnn angeblich gestohlenen Gegen-stände selbst in den Koffer praktiziert hatte, um sich an demMädchen zu rächen. Der gewissenlose Patron erhielt IM JahreGefängnis und 5 Jahre Ehrverlust und wurde sofort verhaftet.Vermischtes.Ein Dorf in Flammen.Der Brand, der, wie wir am Sonntag meldeten, da? DorfLiebengrün bei Ziegenrück heimsuchte, ist erst nach sehr bedeutendenAnstrengungen der verschiedenen Wehren zum Erlöschen gebrachtworden. Der Feuersmacht sielen nach uns gewordenen Mitteilungen20 Wohnhäuser und 39 Scheunen zum Opfer.Auf der Pariser Rennbahn hat sich am Sonntag ein großerSkandal abgespielt. Bei dem dritten Rennen in Longchamp ver»sagte ein Favorit und weil deswegen das Rennen nicht für un-gültig erklärt wurde, wurde das Publikum wütend. Zuerst äußertesich der Zorn auf dem Sattelplatz und der Tribünenseite. Aberoas elegante Publikum dort begnügte sich damit, die Demissiondes Starters und die Zurückzahlung der Einsätze zu fordern. Dannmischte sich aber die Pelouse ein, wo 39 999 Menschen den Rennenzusahen, und nun wurde die Sache kritisch. Das Publikum aufder Pelouse brach das Gitter nieder und strömte über die Renn-bahn zur Tribünenseite. Die wenigen Polizisten waren machtlosgegen den Ansturm und die Besucher der Tribünenseite halfen demVolk nach Kräften. Plötzlich sah man auf der Pelouse Flammenauffch lagen. Einige Personen hatten Zeitungen und Strohum eine Totalisatorbude aufgehäuft und verbrannten unter all-gemeinem stürmischen Hallo den Pavillon. Im Nu wurdendann die vielen Totalisatorpavillons angezündet.Die Menge schreit:„Verbrennt alles" und holte aus den Re-staurants und von Automobilen Petroleum und Alkohol, lieber-all flüchten die Kassierer mit dem Gelde. Hinter den Tribünenwerden zwei Millionen zusammengetragen, die von der Polizeibewacht werden. Der Polizeipräfekt Lepine erscheint und wirdvon der Menge mit Hochrufen und auch Rufen„Herauszahlen",„Nieder mit den Dieben" begrüßt. Die Feuerwehr rückt an. Aberdie Pferde> werden ihr ausgespannt und über die Rennbahn ge-trieben. Schließlich um 4 Uhr rückt eine große Polizeimacht an,dahinter eine Schwadron republikanischer Garde. Es kommt zublutigen Zusammenstößen, die bis 6 Uhr währen. SämtlicheTotalisatorgebäude sind nur noch Aschenhausen.299 englische Bergleute verschüttet.Westhartlepool, Ib. Oktober. In Wingate(GrafschaftDurham) hat eine Grubenexplosion stattgefunden, bei der 299 Berg-leute verschüttet worden sind. Von diesen 299 Mann haben 60 indem Schacht gearbeitet, in dem die Explosion erfolgte. Bis jetztsind acht Leichen geborgen.— Nach einer späteren Meldung sindbei dem Grubenunglück 27 Personen ums Leben gekommen.Ein schweres Eisenbahnunglück hat sich auf dem Bahnhof zuEpernon(Frankreich) dadurch zugetragen, daß ein Personen-zug, der im Bahnhof auf die Vorbeifahrt des Brester Expreßzugeswartete, in dem Augenblick, als er aus einem Nebengleise heraus-fuhr, von einer einzelnen Lokomotive schräg angerannt wurde.Neun Personen sind tot, siebzehn verletzt, darunter zwei sehr schwer;zahlreiche Personen haben leichtere Verletzungen davongetragen.Der Minister der öffentlichen Arbeiten ist nach Epernon abgereist.Ein furchtbarer Strasienbahnunfall wird vom Sonntag ausBudapest gemeldet: In der Nähe der Waffenfabrik in der VorstadtElifabethdors sind zwei Straßenbahnwagen zusammengestoßen.Hierbei wurden 28 Personen, darunter 6 schwer, verwundet.Urb« eine furchtbare Schiffskatastrophewird aus Hongkong telegraphiert: Auf dem gestern früh l/sß Uhrmit 1909 Passagieren aus Kanton angekommenen Dampfer„Hankow"brach 20 Minuten nach seiner Ankunft Feuer aus. Man glaubt, dasFeuer sei infolge Rauchens in der Nähe von Baumwolleballen ent-standen, nach anderen Versionen soll es sich um Brandstiftung infolgedes Boykotts der englischen Flußdampfer handeln. Da? Schiffbrannte am Werft bis zum Waffer nieder, und 150 Personen ver-brannten bei lebendigem Leibe. Hunderte wurden gerettet einschließ»lich aller Europäer. Es fand eine panikartige Flucht der Passagierenach der Landimgsbrücke statt, die schnell durch da? Gedränge verstopftwurde. Viele wurden zu Tode getreten, verbrannten lebendig oder fielenüber Bord und ertranken. Das Feuer breitete sich furchtbar schnellüber die ganze Länge des Schiffes aus. Das Geschrei der Opferklang entsetzlich. Die Kabine der Frauen war in Flammen gehüllt,und die meisten Opfer waren auch Frauen. Ungeheuere Menschen-mengen standen am Ufer und beobachteten das grausige Schauspiel.Kapitän Brauch und seine Offiziere konnten die Panik nicht be-meistern, sie halfen aber den europäischen Passagieren, sieben an derZahl, darunter drei Damen, zu entkommen. Sie retteten sich halbbekleidet. Die Feuerwehr tat ihr möglichstes, aber ihre Gerätewaren total unzulänglich. Das Feuer erlosch um'/a7 Khr morgens.Cm«?e<?an<?ene Dnichrcbnfteii.Von der„Neuen Zeit» tStuttgart, Paul Singer) ist soeben das2, Hest des SS, Jahrganges erschienen. Es hat solgenden Inhalt:Eine kaiserliche Aktion,— Georg Bernard Shaw als Dramatlker undSozialist, Bon M. Beer,— Der Sorgesche Briefwechsel, Von FranzMehring,(Schlich,)— Die französische Presse in den ersten Jahren dergroßen Revolution. Von Heinrich Cunow, kFortsehung.)— Wandlungenin der Heilkunde und ihre Bedeutung für das Proletariat. Von Dr. Herrn.Wehl,(Schluß,)— Eine Teuerungszulage, Von H. Backhaus.— Notlageoder Trieb? Eine Erwiderung von Hans Ostwald.— Literarische Rnndschau:Felieie Ewart, Eine Abrechnung tu der Frauensrage. Von Therese Schlesinger-Eckstein. Dr. H, Bolkestein, Do colcmadu rornano ejusque origine. BonW, van Raveslehn jutr,Die„Neue Zeit" erscheint wöchentlich einmal und ist durch alle Buch-Handlungen, Postanstalten und Kolporteure zum Preise von 3,25 M, proQuartal zu beziehen; jedoch kann dieselbe bei der Post nur pro Quartalabonniert werden. Das einzelne Hest tostet 25 Ps.Probenummern stehen jederzeit zur Verfügung.Von der„Gleichheit", Zeitschrist sür die Interessen der Arbeiterinnen(Stuttgart, Verlag von Paul Singer), ist uns soeben Nr. 2t des 15, Jahr-gangeS zugegangen. Sie hat solgenden Inhalt: Die Ergebnisse des Mann»heimer Parteitages.— Die neuesten Leistungen des bürgerlichen inter-nationalen ArbeiterschuheS, Von Gustav Hoch,— Der WahlrechtSkamps inOesterreich, Von Adelheid Popp,— Kongreß sür Kindersorschung undJugendsürsorge, Von n, dt.— Die sozialdemokratische und sozialistischeJugendbewegung in Schweden, Von Kala Dalström,— Die Ansänge derproletarischen Frauenbewegung in Deutschland, Von Klara Zetkin,(Fort-setzung.)— Aus der Bewegung: Von der Agitation.— Die Beteiligungder Genossinnen am Parteitage,— Lea Heiden-Deutschmann f— PolitischeRundschau, Von<1. L.— Gewerkschaftliche Rundschau,— Notizenteil:Frauenarbeit aus dem Gebiete der Industrie, des Handels- und Verkehrs-wesens,— Dienstbotensrage,— Frauenstimmrecht,— Feuilleton: EinMann, den Gott lieb hat. Von Ludwig Anzengruber.— PhantuS. VonArno Holz.(Gedicht.)Frauen- Betlage:lieber Muskeln. Von Dr.Frühe. Von Eichendorff,(Gedicht.)—!h,— Ein Kapitel von der Liebe, Von" zegnung, Bon Eduard Mörtke.Von Henr. Fürth.— Die MutterFür die'Haussrau.— Herbst, Von Franz Mäding.Ludmilla Quessel,(Fortsetzung.)—(Gedicht.)— Etwas von derals Erzieherin,(Gedicht.)Die„Gleichheit" erscheint aller 14 Tage einmal, Preis der Nummer19 Ps,, durch die Post bezogen beträgt der AbonnementspreiS vierteljährlichohne Bestellgeld öS Ps., unter Kreuzband LS Ps. Jahresabonnement2,S0 M.Der„Wahre Jakob" hat soeben die 21. Nummer seine? 22, JahrgangeS erscheinen lassen, die einige wohlgelungeue Abbildungen und Photographien sowie eine größere Plauderei über den MannheimerParteitag enthält. Außerdem erwähnen wir aus der Nummer diebeiden sarbigen Bilder„Der Wclfensitz" und„Die Zelten ändern sich",sowie die Illustrationen„Pessimisten",„Aus dem Jahrhundert der Denk-mäler",„Schwarzseher",„Die Zukunst des Zaren",„Deutsche Generäle",„Ein vielbeschäsligter Armeelieferant" und„Hauto volee". Der textlicheTeil der Nummer bringt die Gedichte„An unsere Feinde",„Braunschweig",„Deutschland",„Die Beschwichtiger",„DeS Landrats Wünschelrute" undaußer zahlreichen kleineren Beiträgen noch das größere satirische Feuilleton„Ratschläge sür Arbeitswillige".Berliner Marktpreise. Aus dem amtlichen Bericht der städtischenMarkthallen-Direktion,(Großhandel.) Rindfleisch la 69—74 pr, 100 Pfd.,IIa 63 68, lila 58-62, IVa 62- 56. Kalbfleisch, Doppelländer 105—115,la 84-90, Ha 72-82, lila 62-70, Holl, 55-62. Hammelfleisch la 75-80,Na 64—74. Schweinefleisch 64—72. Rehböcke la per Pfd. 0,65—0,87,Na 0,45—0,60. Rotwild la 0,38—0,45, Na 0,25—0,35. Damwild 0,35—0,46.Wildschweine 0,00. Frischlinge 0,65. Hasen p. Stück 2,50—3,30, Nein1,00—2,25. Kaninchen per Stück 0LS— 0,80. Wildenten per Stück 0,90—1,60.5krickenten 0,60. Bekassinen 0,50—0,65. Rebhühner, junge la 0,35—1,10,junge Na 0,50—0,80, alte 0,60—0,75, junge Nein« 0,00. Hühner,alle per Stück 1,50—2,00, alte Na 0,80—1,23, junge per Stück 0,60—0,90.Tauben per Stück 0,30—0,45, alte 0,00. Enten, junge per Stück1,10—2,00, alte p. Stück 0,00, Hamburger, junge p. Stück 3,10. Gänse,Oderbruchcr, per Psund 0,45—0,60, dito Hamburger, junge 0,00,la per Stück 3,00—4,00, IIa 2,00—2,90. PouletS per Stück 1,10.do. klein 0,00. Hechte per 100 Psd. 83—94, groß 0,00, Nein 0,00.Aland 0,00. Schleie 88—93, kleine 0,00—0,00. Bleie 61. Aale, groß 0,00,mittel 0,00, klein- mittel 0,00, unsortiert 0,00. Plötzen 0,00.Karpsen, unsortiert 0,00, do. 50er Gallzter 0,00, 100er do. 0,00,40er«chlesijche 0,00. Barsc 0,00, matt 0,00. Karauschen 0,00,do. klein 0,00. Wels 0,00. Bunte Fische 0,00, matt 0,00.* AmerikanischerLachs la neuer per 100 Psd. 110—130, do. Na neuer 90—100,do. llla neuer"?5. Sprotten, Kieler, Wall 0,75—1,30, Danziger, Wall0,50. Flundern, pommerschse la, per Schock 3,00—9)10, do. pommerscheNa 2—4, Kieler, Stiege la 4—6, do. mittel ver Kiste2—3, Hamb. Stiege 5—6, halbe Kiste 2. Bücklinge, per Wall Kieler 2—3,50,Stralsunder 2,00—3,50. Aale, groß per Psd. 1,10—1,30, mittelgroß 0,80—1,00,klein 0,50—0,60. Heringe per Schock 4—5. Schellsische Kiste 3—4,do. Kiste 2. Kabiiau, p. 100 Psd. 20-25. Heilbutt 0,00. Sardellen, 1902erper Anker 95, 1ü04er 95, t905er 90, 1g06er 70. Schottische Bollheringe1905 0.00. largo 40-44, kuU. 36—38, med. 35—42, deutsche 37—44.Heringe, neue MatjeS, per To. 60—120. Sardinen, russ.. Faß1,50—1,60. Bratheringe, Büchse(4 Liter) 1,50—1,75. Neunaugen,Schocksaß 11, kleine 5—6, Riesen» 14. Hummern, kleine, per Psd. 0,00.Krebse, per Schock, große 0,00, mittel 9,00, kleine 0,00, unsort. 0,00.Galizier, groß 0,00, mittel 0,00. Eier, Land-, per Schock 4,00—4,60. Butlerper>00 Psd. la 124-127. IIa 115-120, lila 110-114, absallcnde 95-103.Saure Gurken Schock 3,50— 4,00, Pscfsergurken 3,50—4,00. Kartofjelnper 100 Psund magnum bonum 2—2,50, Dabersche 2—2,13,Rosen 0,00, weiße 1,60—1,80, Salatkartosseln 4,00—5,00. Spinatper 100 Psund 10,00—15,00. Karotten per Schockbund 2,ö0.Sellerie, hiesige, per Schock 4,00—6,00. do. pommersche 4—5,00. Zwiebelngroße, per lOOPsd. 3,00— 3,50. do. kleine 2,50—3,00. do. hiesige(Perl-)30—50. Charlotten 50—60. Petersilie, grün, Schockbd. 1,25. Kohlrabi perock 0,75—1,00. Rettlg� bayr., per Schock 2,40—4,80. Radieschen perSchock-Bd. 0,80—1,00. Salat, per Schock 1,59—2,00. Bohnen, grüne,per 100 Psund 20—30. WachSbohnen 20—25. Psesferllnge per 100 Psd.8—12. Mohrrüben per 100 Psd. 2—3. Teltower Rüben v. 100 Pfd. 10—12.Weiße Rüben, große 3— 4, kleine 7— 8. Blumenkohl p. Mandel 1,50—2,50. do.Ersurter. Kops 0,15-0,21. Wirsingkohl per Schock 4,00-7.00. Rotkohlp. Schock 4.00-8.00. Weißkohlp. SchockS, 00-6,00. Rosenkohl p. tOOPsd. 20-30.Steinpilze p. 100 Pfd. 15—25. Kohlrüben, Schock 2,50—4,00. Tomaten, hiesige100 Psd. 10-18. Kürbis 2-3. Birnen, per 100 Psd. hiesige 7-25, Tiroler20—35, böhmische 4—16. älcpscl, per 1Ö0 Psd., hiesige 4—20, Gravensteiner8-20, Tiroler 00-00, do. in Fässern 15-25, do. lose 12-13. Preißel-beeren, schwedische 23—24, GebirgS- 30—32, Wallnüsse per Schock1,00—1,50. Pflaumen, per 100 Psd., hiesige 4—6, Böhmische 3—8, do. große7—10. Zitronen, Messina 300 Stück 19,00—22,00, 360 Stück 12.50-18,00.200 Stück 10-14, 420 Stück, klein 9-13, 500 Stück, klein 10-13.Pfirsiche, Werdersche per 100 Psd. 00—00, Tiroler 0,00. italicnijche 50—70.WktiernngSüdersicht vom IS. Oktober kvvv, morgen« 8«Hr.StationenSwinemdeE amburgerlwFranks. aMMünchenWien~ Iho 5ÜSfSell«76038925®760 SSW761 NW78092758 92759, Still1 wolkig2 halb bd.I halb bd.3 bald bd.3NebelNebel» IIgrfMiStationenS|-S f1 s"1aranba 1 747@88eterSburg 7S3SW761 389298ScillyAberdeenPari«747 SSW76292sWetter2 Regen3 bedeckt3 liedeckt1 wollenl»K= ÄS»MSb1813114Wetter-Prognose für Dienstag, den 16. Oktober 1906.Etwas wärmer bei zieinlich lebhasten südwestlichen Winden und zsl-nehmender Bewölkung; leine erheblichen Niederschläge.Lerltoer Wettervnrrau.