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Pr. 242. 23. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 17. Oktober 1906.

Achtung, Gewerbegerichtswahl!

Arbeiter Berlins  ! Verseht Euch bis

zum Sonntag mit Wahl- Legitimationen!

Der französische   Gewerkschaftskongreß. daß fich die ökonomische Aktion, um dem Syndikalismus den sprach die Etatsberatungen, die Verhandlungen über die Gewerbe­

Bierter Tag. Nachmittags- Sizung.

Amiens  , 12. Oftober.( Eig. Ber.)

Was die Organisationen anlangt, erklärt endlich der Kongreß, fassung immer zu verschleppen und zu verhindern weiß. Der Redner größten Effekt zu sichern, direkt gegen das Unternehmertum richten inspektion, über die Verkehrspolitik( Eisenbahnen und Neckar  - Donau­muß, daß sich also die Organisationen der Konföderation, fanal), Gemeindereform, Steuerreform, Verfassungsreform usw. durch, in ihrer Eigenschaft als Gewerkschaftsgruppen, nicht mit den kritisierte die Stellung der gegnerischen Parteien in diesen Debatten Parteien und Seften zu befassen haben, die außerhalb und und begründete die von der sozialdemokratischen Fraktion im 44 eingeschriebene Redner! Selbst die ertremſten Individualiſten abseits in boller Freiheit die soziale Umwandlung anstreben einzelnen eingenommene Haltung. könnten." rehen ein, daß das Rederecht des Individuums nicht unbeschränkt Nach diesem mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrage bleiben tann. Man einigt sich, die Parteien in gleicher Weise schaffen. Die Antiparlamentarier haben sich zur Neutralität Landtagswahlen. Man sieht, diese Resolution hat eine ganz neue Situation ge- referierte Abg. Hildenbrand über die bevorstehenden zu Worte kommen zu lassen. Aber wie viel Parteien find da? Die innerhalb der revolutionären Richtungen bekannt, stehenden Landtages bezeichnete er die Schulreform. Als die dringendste Aufgabe des bevor­einen fagen zwei: die für den Antrag Textilarbeiter und die sie haben die Propaganda gegen den Parlamentarismus innerhalb Württemberg   dominiere noch immer die konfessionelle Schule, die In gegen ihn. Drei, rufen die anderen: Sozialisten, Neutralisten der Gewerkschaften abgeschworen, sie erkennen sogar die Notwendig aber vom firchlichen Einfluß befreit und als rein weltliche Anstalt und Antiparlamentarier. Und die Antiparlamentarier tragen noch feit vorläufiger Verbesserungen an. einmal einen Sieg davon. Jede Partei bekommt drei Redner. Die errichtet werden müsse. Bei einer fritischen Besprechung der bürger­Diese Tagesordnung kann den ganzen Kongreß vereinigen. Sie lichen Parteien fam er zu dem Ergebnis, daß ein enger Zusammen­Antiparlamentarier haben den Vortritt. wird mit 830 gegen 8 Stimmen und einer Enthaltung angenommen. schluß von Zentrum und Bauernbund bei den Wahlen als sicher Die Debatte bringt übrigens nicht viel Neues. Der Buchdrucker Alle Parteien sind zufrieden: die Syndikalisten, weil ihr Antrag, angenommen werden könne. Die Nationalliberalen( Deutsche Partei) Keüfer spricht für die Neutralität, gegen die Sozialisten und gegen die Neutralisten, weil ihr Prinzip angenommen ist, und auch die suchen Anschluß an den Bauernbund und haben der Volkspartei die Antiparlamentarier, besonders gegen deren antipatriotische und anarchistische Agitation, die nicht in die Konföderation hineingehöre Sozialisten, weil sie sehen, daß die Entwickelung der Gewerkschafts  - die Tür gewiesen. Dadurch sei die letztere bereits jetzt zu größerer und der Werbekraft der Gewerkschaft schade. Er legt eine Resolution bewegung über den unfruchtbaren Anarchismus hinausgeführt hat. Annäherung nach links an die Sozialdemokratie gedrängt worden. bor  , die den Schlußfaz hat: Der Kongreß erklärt, daß die parla­Die Schlußßigung. Für uns sei dies alles aber ziemlich bedeutungslos. Beim ersten mentarische Aftion parallel mit der gewerkschaftlichen vor Wahlgang müßte alle Straft zur Erzielung einer möglichst großen Amiens  , 13. Oftober.( Eig. Ber.) sich gehen soll, δα diese doppelte Tätigkeit zur Be­Stimmenzahl aufgeboten werden. Im zweiten Wahlgang könnten freiung der Arbeiterklasse und Unerwarteterweise verlief die Nachmittagssigung sehr stürmisch. nach dem neuen Wahlverfahren alle Parteien erneut auftreten; dann zur Verteidigung der werkschaftlichen Interessen beitragen kann. Also eine verschleierte Gautier legte eine Resolution vor, die die antimilitaristische fichtsreichen Kreisen zurückzuziehen, jedoch unter dem Vorbehalte, ges Auf der Tagesordnung stand der Punkt Antimilitarismus. werde es aber unsere Aufgabe sein, die Kandidaten in wenig aus­Anerkennung der Notwendigkeit der Politik, wenn auch nicht gerade Propaganda mit Berufung auf die Verwendung der Armee bei daß diejenige Partei, welche davon den Vorteil hat, uns ihre Stimmen der sozialistischen  . Unter den Unterzeichnern der Resolution befinden Streils billigte. Einige Delegierte versuchten vergebens zu Worte in einem anderen, für uns aussichtsreicher gelagerten Streiſe sich auch Sozialisten, wie der Metallarbeiter Coupat.

Der Anarchist Broutchout erklärt in einer Rede, deren herzhafte Naivität oft Heiterkeit erregt, man müsse in der Kon­föderation die Lehren Bakunins   und Krapotkins verwirk­lichen. Aber politicien" sei für ihn kein Schimpfwort, sondern be­zeichne nur eben jemand, der Politik treibe.

Fünfter Tag.

Vormittags Sigung.

P

Die Diskussion wird zu Ende geführt. In seinem Schlußwort zitiert Renard einen Artikel Krapotkins in den Temp& Nouveaur", worin dieser das Verhältnis der Kooperation zwischen Gewerkschaft und Partei, wie es auf dem Mannheimer  Parteitag geregelt worden sei, als ganz angemessen bezeichnet. Wenn man wie Boutchour die Lehren Bakunins   befolgen wolle, müsse man für den Antrag der Textilarbeiter stimmen.

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zu kommen, ihre Reden gingen im wilden Geschrei unter. Yvetot   gelingt es endlich Gehör zu erlangen. Er beantragt eine Tagesordnung, die eine Verstärkung der antimilitaristischen und antipatriotischen Agitation empfiehlt, die allein die Stellung der Herrschenden und der Streber aller Klassen und aller politischen Schulen erschüttern könne. Es ist ein offenbarer Versuch der Shndi­kalisten, den Eindruck ihres Rückzuges vom Vormittag abzus schwächen. Die Gegenredner werden niedergeschrien. Die Ab­stimmung ergibt folgendes Resultat:

Für den Antrag Yvetot   488 Stimmen. Dagegen

Weiße Zettel Enthaltungen

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310

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49

"

23

"

Einige Delegierte verlangen eine neue Abstimmung und die Priorität des Antrages Gautier. Yvetot   erklärt, daß der Kongreß demonstriert habe, daß er nicht wie Bebel und die deutschen  Sozialisten gegen den Antipatriotismus sei.( Stürmische Protest­rufe in einem Teil der Versammlung.)

Landesversammlung

der Sozialdemokraten Württembergs.

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zuführt. Diese Situationen werden an den politischen Taft der Parteileitung und an die eiserne Disziplin unserer Wähler große Anforderungen stellen. Mit einem Appell an die Arbeits­freudigkeit aller Parteigenossen im bevorstehenden Wahlkampfe schloß der Redner seinen mit lebhaftem Beifall aufgenommenen Vortrag. Zu diesem Referat lag eine Resolution vor, die in ihren ent­scheidenden Stellen folgenden Wortlaut hat:

Bei den Bezirkswahlen muß im ersten Wahl­gange in allen Bezirken mit Hochdruck auf die Vermehrung der Stimmenzahl unserer Partei hingewirkt werden.

Erringen wir den Sieg im ersten Wahlgange nicht, so ist dort, wo unsere Stimmenzahl Aussicht auf Erfolg bietet, im zweiten Wahlgange der Kampf um das Mandat mit aller Energie durchzuführen.

In denjenigen Bezirken aber, wo ein Sieg unseres Kandidaten nicht wahrscheinlich ist, muß nicht nur darauf geachtet werden, daß das Zustandekommen einer reattio= nären Mehrheit der zweiten Kammer verhindert wird, sondern auch darauf, daß das Gewicht unserer Stimmen zugunsten der Eroberung von Man­daten in aussichtsreichen Bezirken in die Wag= ichale geworfen wird.

Bei den Proporzwahlen in den beiden Landesivahl­freifen ist es Pflicht. der Parteigenoffen im ganzen Lande, auch den letzten sozialdemokratischen Wähler zur Teilnahme an der Wahl und zur Abgabe unseres Parteizettels zu veranlassen.

Die Landesversammlung fordert von allen Parteigenossen, daß sie strengste Disziplin üben und der Parole der Parteileitung folgen.

Landesvorstand und Landesausschuß haben die Aufgabe, bis zum Abschluß der Wahlen in engster Fühlung mit den Vorständen der Kreisvereine zu bleiben."

Eine Diskussion über die wahltaktischen Ausführungen Hilden­brands sowie über die Resolution fand nicht statt. Die Re­solution wurde einstimmig angenommen.

Des weiteren wurde noch eine umfangreiche Resolution des Genossen Dr. Lindemann gegen die Lebensmittel­teuerung einstimmig angenommen.

bestimmt.

Griffuethes, der im Namen des Konföderationsvorstandes das Wort ergreift, behauptet, es sei ein Widerspruch, auf die hohe Lebenslage der englischen Arbeiter hinzuweisen und doch den Wert der direkten Aktion zu bestreiten. Denn diese hohe Lebenslage fei Es werden hierauf die Berichte und Resolutionsanträge der das Werk der direkten Aktion. Dann weist er es zurück, daß er zu verschiedenen Kommissionen verlesen, die die Propaganda, den Acht­den Abgeordneten gegangen fei, um ihre Intervention zu ver- stundentag, die Stückarbeit, die Sonntagsruhe, den Minimallohn be­langen, vielmehr hätten die Abgeordneten von ihm Informationen treffen. Es wird eine Resolution angenommen, die eine Agitation verlangt. Die Konföderation sei nicht anarchistisch, im Komitee für das Bleiweißverbot empfiehlt. In bezug auf das Ver­fäßen teine zehn Anarchisten. Wenn aber Keüfer eine moralische hältnis zu den Genossenschaften wird erklärt, daß der Einheit in der Konföderation wolle, so verlange er etwas Un- Rongreß im Augenblick eine endgültige Vereinigung der Gewerk mögliches. Immer werde es einen Stampf geben, nicht zwischen schaften mit den Genossenschaften nicht für nüzlich halte. Anarchisten und Sozialisten, sondern zwischen denen, die die Kon- Die Gewerkschaftler werden indes aufgefordert, den Genossen­föderation von den politischen Mächten fernhalten wollen und ihren schaften beizutreten und zwar nur solchen, die nach der Gegnern. Der Redner tischt mun eine historische Pilanterie auf: Abschaffung des Wohnsystems streben und einen Teil Als das Ministerium Waldeck- Rousseau   ans Ruder kam, ihres Gewinns fozialen Zwecken zuwenden. Der Kongres fordert versuchte es mit der Konföderation Beziehungen anzufnüpfen. Da ebenso die Genossenschaftler zum Eintritt in die Gewerkschaften auf. die Föderationssekretäre Keüfer und Briat den Eintritt Millerands Der nächste Kongreß der Konföderation wird 1908 in Marseille  in die Regierung begrüßt hatten, schlug man der Arbeits- stattfinden. börse ein Bantett im Handelsministerium vor Mit Dankesworten an das Organisationskomitee und an die und sogar ein Karrousel unter dem Präsidium Kameraden von Amiens   schließt der den Vorsitz führende Genosse Galliffets. Damals bildete sich eine Koalition von Renard den Kongreß. Anarchisten, Guesdisten, Allemanisten und Blanquisten, die Diese Projekte bereitelte. Aber die Gefahr folcher Abwege be­Es folgte die Beratung der noch vorliegenden Anträge, von stehe immer. Der Redner bekämpft die Anträge der Textil­denen einer forderte, daß, um eine regere Agitation unter den arbeiter und Keramiker. Wer Beziehungen" sage, fage Frauen betreiben zu können, der Monatsbeitrag für weibliche Vertrag". Der Vertrag ist aber unmöglich, da jede politische Mitglieder auf 10 Pf. herabgesetzt werden soll. Der Antrag fand Partei mit der Regierung rechnen muß. Gegenüber Keifer bemerkt Stuttgart  , 14. Dftober.( Eig. Ber.) der Redner, die antimilitaristische Propaganda sei dem Komitee von Die diesjährige Landesversammlung, die angesichts der bevor- Annahme. Angenommen wurde weiter ein Antrag, der den Landes­den früheren Kongressen aufgetragen worden. stehenden Landtagswahlen von großer Bedeutung ist, hatte sich einer borstand ermächtigt, ilfskräfte für das Parteisetre­tariat nach Bedarf einzustellen. Man schreitet zur Abstimmung. Die Textilarbeiter fordern ge- starken Beteiligung zu erfreuen. Es waren 169 Ortsvereine Bei den Wahlen zum Landesvorstand wurde dieser aus trennte Abstimmung über die zwei Teile ihrer Resolution. Die durch 259 Delegierte vertreten, und außerdem waren die den Genossen Steinbrenner als Vorsitzender, Wasner als Bersammlung verweigert sie, worauf die Antragsteller erklären, sich Reichstagsabgeordneten Hildenbrand, Schlegel, Dr. Lindemann, Sekretär, Fischer- Stuttgart, Reichel, Oster, Kowald und der Abstimmung zu enthalten. Der Antrag auf dauernde oder zeit- Sperka, Dieß und Blos sowie die Landtagsabgeordneten Kloß, Sarder zusammengefeyt. Der Landesausschus besteht aus wellige Kooperation nit der sozialistischen   Partei wird mit 729 gegen Tauscher, Keil und Schäffler anwesend. Zu Vorsitzenden wurden die den Genossen Bauer Stuttgart, Fischer- Cannstadt, aug­34 Stimmen und 37 Enthaltungen abgelehnt. Genossen Diet- Stuttgart und Wagner Gmünd gewählt. Krummenacer, Hildenbrand Feuerbach und Baisch- Zuffen Es liegen nun noch eine Reihe von Tagesordnungen vor. Niel Der Vorsitzende des Landesvorstandes, Genosse . hat eigentümlicherweise in feine auch von Steifer akzeptierte Stuttgart  , gab Ergänzungen zu dem gedrudt vorliegenden Tätigkeits  - hausen. als Drt der nächsten Landesversammlung wurde z Tagesordnung zugunsten der Neutralität hinterher den Satz ein- bericht, aus dem in Nr. 236 des Vorwärts" bereits die wichtigsten Nach einem begeistert aufgenommenen Schlußwort des Vor­gefügt, daß der gewerkschaftliche Kampf für sich allein zur Einzelheiten mitgeteilt wurden. Zu erwähnen ist noch, daß durch die sitzenden, Genossen Diez, wurde die Landesversammlung, deren Befreiung der Arbeiterklasse genüge! Eine verschleierte, bei einem Parteiorganisation dem verstorbenen Reichstags- Abgeordneten Agster Verhandlungen von der besten, kampfesfreudigen Stimmung erfüllt Sozialisten recht verwunderliche antiparlamentarische Erklärung. auf dem Degerlocher   Friedhof ein würdiger Grabstein errichtet wurde. Aber die Ueberraschungen sind noch nicht zu Ende. Griffuelhes legt Parteisekretär Wasner- Stuttgart gab Ergänzungen zu dem Kaffen  - waren, mit einem dreifachen Hoch auf die württembergische Sozial­demokratie geschlossen. eine von allen namhaften Syndikalisten unterzeichnete Tagesordmmg bericht, dessen Hauptangaben gleichfalls schon berichtet wurden. vor, die folgenden Wortlaut hat: Er konstatierte die erfreuliche Tatsache, daß die Einnahmen Der Gewerkschaftskongreß von Amiens   bestätigt den Artikel 2 im Berichtsjahre wesentlich das Vorjahr übersteigen, obgleich durch der Konföderationsstatuten, der sagt: Die Konföderation vereinigt das neue Organisationsstatut der Anteil der Landeskasse an dem außerhalb aller politischen Schulen alle Arbeiter, die sich des einzelnen Mitgliedsbeitrag eine Herabjegung von 10 auf 6 Pfennig Kampfes für die Abschaffung der Lohnarbeit bewußt sind. erfahren hat. Er sprach, sich bei dieser Gelegenheit für die Ein­Ein Grabdenkmal für den Genossen Meister. Der Kongreß sieht in dieser Erklärung eine Anerkennung des führung eines einheitlichen Mitgliedsbuche für ganz Deutschland   aus, Aus Hannover   wird uns geschrieben: Klassentampfs, der auf dem wirtschaftlichen Gebiet alle das in der Hauptsache Quittungsbuch zu sein habe, ohne die örtlichen Der Polizeistaat hat sich am Sonntag wieder einmal in seiner Arbeiter gegen alle Formen der Ausbeutung und Unterdrückung oder Bezirksstatuten zu enthalten. Dadurch würden beim Wechsel vereinigt. des Wohnorts der Parteimitglieder viele Umständlichkeiten und ganzen Glorie gezeigt. Ungeheures Aufsehen machte es, als morgens Materialverschwendung vermieden. Ferner erklärte er fich für gegen 8 1hr auf dem Wege zum städtischen Friedhofe in Stöcken Einführung von Wochenbeiträgen an Stelle der Monatsbeiträge. zahlreiche Stehposten und in den Anlagen vor dem Friedhofe ein Der Geschäftsführer der Schwäbischen Tagwacht", Genosse Behr Polizeileutnant, ein Polizeikommissar und zwischen 50 bis 60 Schuß­Das Friedhofstor war geschlossen Stuttgart   ergänzte den Bericht über das Beitungsgeschäft. Die Auflage der leute Aufstellung nahmen. Tagivacht" ist langfam aber stetig gestiegen. Dagegen ist der und nur der Kulanz des Pförtnerdienste verrichtenden Wachte Schriftenverlauf durch die Expedition etwas zurüdgegangen. Der meisters der Gendarmerie verdankten es der Genosse Brey und Refervefonds habe gegenwärtig die Höhe von 25 000 W., der Ver- der Schreiber dieses, daß sie überhaupt Zutritt erhielten. Auf dem Aber diese Tätigkeit ist nur eine Seite der Aufgaben des mögensbestand sei 43 254,95 M. Syndikalismus. Er bereitet die vollständige Befreiung Die Debatte, die sich an die Berichte anschloß, beschäftigte sich Friedhofe wiederum Schutzmannsstehposten, die gesamte Gendarmerie vor, die sich nur durch die Expropriation der Kapiin der Hauptsache mit den Anträgen, die auf Gründung einer des Landkreises Hannover   und so manches Gesicht, das den Polizei­württembergischen Provinzpreffe in den Haupt- beamten in Zivil verriet. Und wozu dieses ungeheuerliche Aufgebot von Polizeimann­Er erflärt als Stampfmittel den Generalstreit und spricht industriegegenden des Landes abzielten. Man hielt die Frage noch die Ansicht aus, daß die Gewerkschaft, die heute eine nicht für reif, um einen bindenden Beschluß zu fassen, weshalb die schaften und Gendarmen? Das dem Genossen Heinrich Meister  Widerstandsorganisation ist, fünftig die Pro- gegebenen Anregungen dem Landesvorstand zur Erwägung über- errichtete Denkmal sollte enthüllt werden. Schon vor einigen Wochen duktions- und Verteilungsgruppe, die Grund wiesen wurden. Bemängelt wurde das Eingehen des Unter- war der Vorsitzende des Wahlvereins, Genosse Dörnke, bei dem lage der sozialen Reorganisation sein wird. haltungsblattes" der Schwäbischen Tagwacht", welches der Landes- Magistrat um die Abhaltung einer im engen Rahmen sich haltenden Der Kongreß erflärt, daß diese zweifache Arbeit für die vorstand durch die Beilegung der Neuen Welt" ersetzt hatte. Genojje Enthüllungsfeier eingekommen, die darin bestehen sollte, daß Gegenwart und Zukunft aus der Lage der Arbeiterklasse entspringt, Dr. Lindemann trat für ein obligatorisches Abonnement aller fangeskundige Genossen einige Lieber vortragen und Genosse Brey die es allen Arbeitern, welches auch ihre philo- Gemeindevertreter auf die Kommunale Praris" ein. sophischen oder politischen Anschauungen seien, Nach Erledigung diefes Teiles der Tagesordnung referierte einige Gedenkworte sprechen follte. Der Magistrat antwortete: zur Pflicht macht, der Gewerkschaft anzugehören. Landtagsabgeordneter Seil über die Tätigkeit der Land­Hannover, 27. September 1906. Auf den am 20. de. Ms.   durch den Geschäftsführer Herrn Demzufolge bekräftigt der Kongreß die volle indivi- tagsfraftion. Er gab eine gedrängte Uebersicht über die Ludwig Dörnke   namens des Sozialdemokratischen Wahlbereins duelle Freiheit für die Gewerkschaften, außerhalb Stellung, welche die Fraktion zu den einzelnen Gesetzen und Vor­beim Stadtfriedhofsamte gestellten Antrag erteilen wir hierdurch der Gewerkschaftsorganisationen an jenen Stampfformen teil- lagen eingenommen hatte. Im besonderen übte er scharfe Kritik unsere Genehmigung zur Abhaltung einer Feier zur Enthüllung zunehmen, die ihren philosophischen oder politischen Anschauungen an 8entrum, das sich mit besonderer Vorliebe als sozialreform des Denkmals für den verstorbenen Reichstagsabgeordneten Meister. entsprechen und begnügt sich, von ihnen zu fordern, daß sie in freundlich bezeichnet, wenn es aber zu praktischem Handeln Gelegen­auf dem Stadtfriedhofe bei Stöcken am 14. Oftober ds. Js. die Gewerkschaft die Meinungen, die sie außerhalb heit hat, wie bei dem sozialdemokratischen Antrage auf Er­richtung von Arbeiterkammern, die endgültige Beschluß- Wir setzen dabei voraus, daß die Feier dem Antrage ent­bekennen, nicht einführen.

Der Kongreß präzisiert diese theoretische Erklärung durch folgende Punkte: Jm täglichen Kampf verfolgt der Syndikalismus die Ver­einigung der Arbeiterkräfte, die fortschreitende Hebung der Lebensweise der Arbeiter durch unmittelbare Ber besserungen, wie Abkürzung der Arbeitszeit, 2ohnerhöhung usw.

talisten vollziehen kann.

Aus der Partei.