Nr. 242. 23. Jahrgang.
Zur Buchdruckerbewegung.
Der Verbandsvorstand erläßt folgenden Aufruf an die Mitglieder:
Die aus allen Teilen des Verbandsgebietes eingehenden Berichte über den Verlauf der Versammlungen, in denen man sich mit den Ergebnissen der Tarifverhandlungen beschäftigte, Tassen erkennen, daß in den meisten Fällen eine vollständige Verkennung der derzeitigen Verhältnisse im Gewerbe das ablehnende Urteil der in Frage kommenden Versammlungen diktierte. Der unterzeichnete Vorstand hält es daher dringend geboten, die Kollegen darauf zu verweisen, daß die Art und Weise, wie man zu den einschlägigen Verträgen Stellung nahm, dazu angetan ist, die Interessen des Verbandes und seiner Mitglieder aufs schwerste zu gefährden. Aus diesem Grunde und in Würdigung des Ansehens und der Vertragsfähigkeit und-treue des Verbandes wie in Hinblick auf die gewerbliche Lage überhaupt, müssen wir darauf aufmerksam machen, daß eine in ihrer Wirfung allgemein schädliche Verurteilung und Ablehnung der neuen Abmachungen mit der Prinzipalität in gar keinem Betracht an den rechtsgültig abgeschlossenen Verträgen etwas zu ändern vermag. Dieselben sind unter Berücksichtigung der tarifgemeinschaftlichen Entwickelung und der gewerblichen Tatsachen zustande gekommen, gleich fern von eingebildeten oder willkürlichen Vorstellungen wie von einem den Gehülfenvertretern unterschobenen freiwilligen, den Interessen der Prinzipale dienenden Entgegentommen.
Die Aufrechterhaltung des Vereinbarten ist sowohl eine Ehrenpflicht der Organisation wie sie eine zwingende Notwendigkeit für die Wahrnehmung der Interessen der Gehülfen und die Konsolidierung der allgemeinen tariflichen Errungenschaften ist. Wir müssen um des Interesses der Gesamtgehülfenschaft willen dringend wünschen, daß man von einer unfruchtbaren, leider wiederum durch die führenden Parteiorgane„ Vorwärts" und Leipziger Volkszeitung" absichtlich aufgeftachelten und genährten Opposition gegen den neuen Tarif Abstand nehmen, dafür aber bemüht sein möge, durch ein geschlossenes Vorgehen im geeigneten Momente die Vorteile des neuen Tarifes der Kollegenschaft möglichst allgemein nutzbar zu machen. Eine solche Arbeit wäre des Aufwandes an Kraft würdig, die jest anscheinend nur tatloser Opposition und bedauerlicher Disziplinwidrigkeit geopfert wird.
Ohne Preisgabe der tariflichen Vereinbarungen und deren materiellen Inhalt, ohne das Risiko tiefgreifendster und in ihren Folgen unabsehbaren Verwickelungen im Gewerbe und in der Organisation besteht keine Möglichkeit, irgend eine Abänderung an den geschlossenen Verträgen herbeizuführen. Darum möge die Kollegenschaft sich auf sich selbst besinnen und sich auf den nach langer und reiflicher Ueberlegung von ihren berufenen Vertretern gefundenen Boden vereinigen, auf dem gemäß der gefaßten Beschlüsse und getroffenen Vereinbarungen im Interesse des Ganzen zu wirken jedes Mitgliedes Pflicht ist. Berlin , 12. Oktober.
nommen:
In Forst wurde einstimmig folgende Resolution angeDie heutige Mitgliederversammlung des Ortsvereins Forst stimmt der Resolution des Ortsvereins Bielefeld bei, die die bei der Tarifrevision getroffenen Vereinbarungen auf das entschiedenste ablehnt. Sie ist ebenfalls der Meinung, daß die Erhöhung der Grundposition um rund 10 Proz. nicht im geringsten im Verhältnis zu der im Laufe der letzten fünf Jahre eingetretenen und noch anhaltenden enormen Steigerung aller Lebensmittelpreise und der Wohnungsmieten steht.
Die Versammlung hält vielmehr an einer allgemeinen 15prozentigen Lohnerhöhung und einer Verkürzung der täglichen Arbeitszeit um eine halbe Stunde fest als der äußersten Grenze,
innerhalb der sie einem neuen Tarifabschluß ihre Zustimmung
geben fann.
Dieses Verlangen erachtet die Versammlung als um so berechtigter, als das gehülfenseitig Erreichte in gar feinem Verhältnis steht zu den Zugeständnissen, welche den Prinzipalen gemacht wurden.
bis 49, Solmsstraße 17-27 und 30-40, 3offenerstraße 7-15, 20 bis 21, 37-45. Wahllokal des 1. Teils: Mittenwalderstraße 15 bei König.
Der 2. Teil enthält die Stadtbezirke 68, 69, 71, nämlich: Barutherstr. 1-22, Fürbringerstr. 1-17 und 20-36, Gneisenaus straße 2-21 und 93-115, Mittenwalderstr. 1-12 und 50-62, Rostizstr. 1-11 und 50-63, Solmsstr. 1-16 und 41-52, Bossenerstraße 1-6 und 46-55. Wahllokal des 2. Teils: Solms. straße 48 bei Schubert.
Der 3. Teil enthält die Stadtbezirke 72, 73, 74, nämlich: Alexandrinenstraße von Waterloobrüde bis Plan- Ufer, Blücherplatz 3, Geibelstraße ganz, Johannistisch ganz, Johanniterstr. 1-20, PlanBlücherstr. 1-24 und 61-69, Bärwaldstr. 1-11 und 68-69, Ufer 1-74, Straße 14B, Tempelherrenstr. 1-12 und 15-24, Urbanhafen, Urbanstr. 185-188, Waterloo- Ufer ganz, Wilmsstraße ganz, Zoffenerstr. 56-60. 23 a hIlokal des 8. Teils: Blüchers straße 61, bei Thiem.
Die Versammlung protestiert aus allen diesen Gründen insbesondere ganz entschieden gegen die Handlungsweise der Geist hülfenvertreter und des Zentralvorstandes, diese Abmachungen, ohne die Mitglieder um ihre Meinung zu fragen, definitiv festzulegen. Versammlung fordert vielmehr die sofortige Vornahme einer Urabstimmung und eventuelle Einberufung einer außerordentlichen Generalversammlung, um den Willen der Mitglieder unzweideutig zum Ausdruck zu bringen und über neue Maßnahmen zu beraten.
*
Wahlberechtigt
ist jeder, der in der Wählerliste steht. Die Wählerliste ist aufgestellt worden in der ersten Hälfte des Juli 1906. In der Wählerliste steht jeder, der zu diesem Zeitpunkt mindestens 24 Jahre alt war, die Staatsangehörigkeit in Preußen hatte, seit mindestens einem Jahr in Berlin wohnte, eine eigene Wohnung hatte oder als Chambregarnist galt, im letzten Jahre nicht aus öffentlichen Mitteln untertüßt worden war. Wer nur zu einem Einkommen bon 660 bis 900 Mark eingeschätzt und demgemäß zu 4 Mark Dagegen beschloß eine Versammlung in Kassel : Steuer veranlagt ist, ist wahlberechtigt, obwohl diese Steuer nicht Die am 14. Oktober in Kassel tagende Allgemeine Buchdrucker- von ihm bezahlt wird. Wer erst nach Aufstellung der Liste aus dem versammlung hat mit großem Interesse der Berichterstattung 8. Wahlbezirk verzogen ist, darf noch jezt an der Ersazwahl im über die in Berlin stattgehabten Tarifverhandlungen von seiten 8. Wahlbezirk teilnehmen, da er ja in der Wählerliste steht. des Gehülfenvertreters Kollegen Dominé zugehört und erklärt Für die Arbeiterbevölkerung ergeben sich aus den unter Dank an diesen, daß sie, trotzdem das Resultat der Ver- Besonderheiten des Gemeindewahlrechtes mancherlei Erschwerungen. handlungen durchaus nicht befriedigt, dem Errungenen ihre Nur zu vielen Arbeitern wird ihr Recht, an den Gemeindewahlen Zustimmung gibt, in der Voraussicht, daß unser Lokalzuschlag entsprechend erhöht und unser seinerzeit gestelltes teilzunehmen, durch die oben erwähnten einschränkenden Bestim Verlangen auf Arbeitszeitverkürzung um eine halbe Stunde pro munngen verkümmert. Um so mehr wird für jeden derjenigen Tag bei der nächsten Tarifberatung unbedingt gewürdigt wird. Arbeiter, die das Gemeindewahlrecht haben, die Ausübung dieses Insbesondere erwartet die Versammlung, daß auch den über Rechtes zu einer Pflicht, die keiner vernachlässigen 3 Mart über das Minimum entlohnten Kollegen eine zehn- darf. Jm 8. Wahlbezirk darf am 23. Oktober ein Wähler prozentige Lohnerhöhung zugesichert wird. Die Annahme der Resolution in der schon stark gelichteten ausbleiben, der bereit ist, einzutreten für den Kandidaten der Sozialdemokratie, den Bildhauer Paul Dupont, Versammlung erfolgte mit erheblicher Majorität. Solms str. 33.
In beinahe fünfstündigen Verhandlungen nahm am Sonntag Das Flugblatt, das am Sonntag von unseren Genossen im eine außerordentliche Generalversammlung des Buchdruckervereins dritten Landtagswahlkreise verbreitet wurde, hatte eine Auflage von Hamburg- Altona zu den Tarifabmachungen Stellung. von 280 000, nicht wie gestern irrtümlich berichtet wurde von 80 000. Nachdem der Gehülfenbertreter A. Demuth sein Referat_ge= Linienverlegungen bei der Straßenbahn. Die Straßenbahn. halten, wurde von mehreren Rednern scharf gegen die aufgestellten Tarifpofitionen plädiert, die sie in Anbetracht der Teuerungs- muß verschiedene Aenderungen in der Führung ihrer Linien wegen verhältnisse als völlig unzulänglich bezeichneten, während andere Straßenbauarbeiten vornehmen. Sie beabsichtigt u. a. die GleisGehülfen für deren Annahme eintraten. Das Resultat der von freuzung der Oranien- und Adalbertstraße auszuwechseln. Es geannähernd 1500 Personen besuchten Versammlung war die schieht dies in den Nächten vom 19., zum 20., vom 22. zum 23. und Annahme der Tarifgemeinschaft. Dagegen erhoben sich 48 Stimmen. vom 23. zum 24. Oktober. In diesen Nächten ist es notwendig, die Wagen der Linie 11 Moabit- Görlizer Bahnhof von 1 Uhr an in beiden Richtungen abzulenken. Die Wagen fahren nicht durch die Dresdenerstraße, den Oranienplaß und die Oranienstraße, sondern von der Dresdenerstraße durch die Buckower-, Waldemarund die Laufiberstraße nach dem Görlitzer Bahnhof. Die Arbeiten an der Kreuzung der Pallas- und Golzstraße sind jeßt soweit getönnen. 69 Friedrichsfelde - Schöneberg und 71 HerzbergeSchöneberg, gehen von heute an wieder planmäßig durch die Potsdamer-, Ballas- und Winterfeldtstraße, nicht mehr durch die Bülowstraße, über den Nollendorfplatz und die Maaßenstraße. Straßenreinigung stand die Beratung des Etatsentwurfs auf der In der gestrigen Situng der Deputation für die städtische
Partei- Angelegenheiten.
Extra- Zahlabend.
Das Bedauern, das hier der Vorstand in einem offiziellen Schriftstück über das Verhalten der Parteipresse äußert, nimmt sich umso verwunderlicher aus, als wir von einer gleich scharfen Zurückweisung der bürgerlichen Bresse, die schon während der Verhandlungen dem noch nicht einmal formulierten Vertrage LobesHymnen sang, nichts bemerkt haben. Gerade diese Ausführungen Am Dienstag, den 23. Oktober, abends 8%, Uhr, fördert, daß die Linien dort wieder planmäßig gefahren werden der bürgerlichen Presse aber, deren Einmischung man sich nicht verbat, waren welche die Buchdrucker- findet der Bis zu jenen Vergehülfenschaft mißtrauisch machten. fammlungen am 7. Ottober, in denen jenes Mizzur statistischen Aufnahme der Mitgliedschaft der trauen in nicht mehr mißzuberstehender Weise Wahlvereine Berlins und Umgegend statt. Wir erwarten, daß zutage trat, hatte der Vorwärts" noch feine Beile alle organisierten Parteigenossen an diesem Abend unbedingt der Kritik veröffentlicht! Eine gegenteilige Behauptung heißt die zur Stelle sind. Tatsachen auf den Kopf stellen.
es,
Der Korrespondent " beschäftigt sich jetzt fachlich" mit uns. Wir können uns eine Polemik gegen ihn bis auf weiteres sparen, wenn wir unsere Leser bitten, noch einmal unsere bisherigen Aeußerungen zu lesen und dann folgenden Erguß der„ Korrespondent" Redaktion daneben zu halten. Der„ Korrespondent" schreibt:
Extra- Zahlabend
Nach unserem Abkommen mit den Gewerkschaften fallen am Dienstag deren Versammlungen aus; wir richten aber auch das Ersuchen an die Gesang, Turn-, Sport, Vergnügungs- und geselligen Vereine, am 23. d. Mits. feinerlei Sitzungen oder Veranstaltungen vorzunehmen, damit jedes Mitglied der Wahlvereine Groß- Berlins diesen so wichtigen Zahlabend besuchen kann.
Mit Parteigruß
Der Aktions- Ausschuß.
„ Es ist geradezu ekelhaft, wie sich z. B. die Leipziger Volks zeitung " und der Vorwärts", die führenden Organe der sozialdemokratischen Partei, abmühen, unsere Kollegen in Berlin und Leipzig vor den entscheidenden Versammlungen zu bearbeiten, um, wenn ihr Plan nicht glückt, dann hinterher mit den unflätigsten Beschimpfungen über dieselben Kollegen Treptow Baumschulenweg. Heute abend 8 Uhr findet in herzufallen, wie wir das in Leipzig schon fo oft Speers Festsälen", Baumschulenstr. 78, die Generalversammlung erlebt haben. Aber all die Verdrehungskünfte des Wahlvereins statt. Auf der Tagesordnung steht außer dem jener beiden der Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit Kaffenbericht Bericht vom Mannheimer Parteitag, Referent Genosse dienenden Drgane werden am Ende doch wirkungslos bleiben, A. Thiel- Tempelhof . Die Wichtigkeit der Tagesordnung erfordert weil diese aufdringliche Liebe doch zu unnatürlich und gemacht das pünktliche Erscheinen aller Whitglieder beider rtsteile in dieser erscheint." Versammlung. Besondere Einladung durch Handzectel findet hierzu nicht statt. Mitgliedsbuch legitimiert. Der Vorstand.
An einer anderen Stelle heißt es:
Liebe Mühe umsonst sein."
Stänfer".
Tagesordnung.
Von der Direktion ist eine Neuorganisation des Betriebes vorgesehen, die durch Neubeschaffung von Spülwagen, Umbau von Sprengwagen und Errichtung von Baulichkeiten zur Unterbringung des Fuhrparts eine Summe von 547 000 2. erfordert. Dabei sind in personeller Beziehung 33 neue Aufseherstellen vorgesehen, deren Mehrkosten teilweise gebedt werden sollen durch den Wegfall von 4 Oberaufseherstellen, der Stelle des Juspektors und der im Tagesdienst verwendeten Vorarbeiter. Die Neuordnung wurde von der Beratung ausgeschlossen und der Direktion der Wunsch ausgesprochen, eine den finanziellen Effekt deutlich zum Ausdruck bringende Aufstellung der Betriebsänderung der Deputation vorzulegen. Sobald dies geschehen ist, wird der Elatsentwurf endgültig festgestellt. Im übrigen sind an dem Entwurf wesentliche Aenderungen nicht vorgenommen.
Zu dem Titel„ Arbeitslöhne" war der Antrag gestellt, sämtlichen Arbeitern eine Lohnerhöhung von täglich 30 Pf. und den Arbeitsburschen eine solche von 25 Pf. zu bewilligen. Der Antrag wurde gegen die Stimme des Antragstellers abgelehnt.
Das Arbeitspersonal besicht zurzeit aus 509 Arbeitsburschen, 1414 Arbeitern und 133 Vorarbeitern. Das Personal hat derzeit eine Fläche von 160 000 Quadratmeter mehr wie im Vorjahre zu bearbeiten. Zieht man das vorjährige Verhältnis in Betracht, so müßten eigentlich 57 Arbeiter neu eingestellt werden. Dieser Notwendigkeit glaubt die Direktion durch die Neuorganisation des Betriebes entgehen zu können
" Freilich darf man dabei nicht vergessen, daß die hervor Johannisthal . Am Donnerstag, den 18. d. M., findet im Lokale ragendsten sozialdemokratischen Blätter wiederum die Hezer von Senftleben, Friedrichstr. 48, eine Volksversammlung statt, wo und Stänker find, genau wie 1896, aber auch diesmal wird ihrer der Genosse Dr. Maurenbrecher über das Thema:" Alles wird teurer, was ist dagegen zu tun" sprechen wird. Es ist Vflicht der Geradezu efelhaft", unflätigste Beschimpfungen", Ber- Genossen, für regen Besuch zu agitieren, besonders auch der Frauen. brehungskünfte, unnatürliche, aufdringliche Liebe", Heßer und Die Genossen, welche sich noch zum Austritt aus der Landeskirche Neues Postamt. Ein neues Bostamt wird am 1. November Wir quittieren dankend Es langt! Nur fürchten gemeldet haben, finden sich ½ Stunde vor der Versammlung ein, errichtet. Es erhält die Bezeichnung„ Berlin O. 98". Die Dienstwir, daß bei alledem die Buchdrucker der Provinz, denen da am Freitag die Abgabe der Austrittserklärung in Köpenick er- räume des Amtes kommen in das Haus Stralauer Allee 34a. Die der„ Vorwärts" nicht zu Gesicht kommt, über unsere Stellung folgen soll. nahme zu all' den in Frage kommenden wichtigen Problemen der neue Postanstalt erhält Telegraphenbetrieb und eigenen BriefGewerkschaftsbewegung, welche die diesjährige Buchdruckerbewegung Tempelhof- Mariendorf. Heute Mittwochabend 7%, Uhr findet bestelldienst. Die Postanstalt wird eine Zweigstelle des PostBei der neuen urplöglich aufgerollt hat, noch nichts wissen! eine Flugblattverbreitung statt, und zwar für Tempelhof vom amtes O. 17 auf dem Schlesischen Bahnhof bilden. Wilhelmsgarten, Neu- Tempelhof vom Müllerschen Lokale, Berliner Zweigpostanstalt können Postsendungen jeder Art und Telegramme traße 41, und für Mariendorf vom Reichardtschen Lokale, Chauffee- eingeliefert fowie gewöhnliche und eingeschriebene Brieffendungen straße 16 aus. Die Genossen und Genossinnen werden ersucht, an und Zeitungen abgeholt werden. Für den Verkehr mit dem Publifum ist das Postamt geöffnet: an Werktagen von 8 Uhr vormittags dieser Arbeit möglichst zahlreich teilzunehmen. Trebbin ( Kr. Teltow). Die Wahlvereinsversammlung findet am bis 7 Uhr nachmittags, an Sonn- und Feiertagen sowie am Sonnabend, den 20. Oktober, abends 81 Uhr, bei Wolf statt. Tages- Geburtstage des Kaisers von 8 bis 9 Uhr vormittags und von ordnung: 1. Abrechnung vom letzten Vierteljahr. 2. Mitteilungen 12 bis 1 Uhr nachmittags. Die Paketannahme bleibt Sonntags des Vorstandes. 3. Verschiedenes. Sonntag, 21. d. M., nachmittags geschlossen. 3 Uhr, findet eine öffentliche Versammlung im„ Gesellschaftshause" Ueber die Ballonwettfahrt wird noch berichtet, daß die Landungen statt, in der Genosse Heinrichs- Rigdorf über den Mannheimer Partei- der Ballons in den verschiedensten Gegenden erfolgten. Am weitesten tag referiert. Pflicht der Genossen ist es, recht rege für diese Ver- kam der Vallon„ Sohnte", der gestern nachmittag 3 1hr 25 Minuten in Knino in Rußland landete. Andere Landungen erfolgten in folgenden Orten: Jn Schmellwig( Kreis Schweidnitz ), Plan in Böhmen , Trebnik in Schlesien , Schwerta( Oberlausig), Bittau, Polegg( Nordböhmen ) und Po dau. Es scheint, daß der Berliner Ballon„ Ernst" aus dem Wettkampf in der Luft als Preisträger hervorgehen wird.
An Berichten über die Stellungnahme der einzelnen Ortsvereine liegen uns noch folgende vor: Die am 15. Oftober im Lokale des Herrn Schimke tagende start besuchte außerordentliche Versammlung der Mitgliedschaft 3ossen lehnt den Tarif und den Organisationsvertrag einstimmig ab aus folgenden Gründen:
Die Erhöhung der Grundpofition um rund 10 Prozent steht nicht im geringsten im Verhältnis zu der im Laufe der letzten fünf Jahre eingetretenen und noch anhaltenden enormen Steigerung aller Lebensmittelpreise und der Wohnungsmieten.
Die Versammlung hält vielmehr an einer allgemeinen sammlung zu agitieren. 15 prozentigen Lohnerhöhung und einer Verkürzung der Arbeitszeit täglich um eine halbe Stunde fest als der äußersten Grenze, innerhalb der sie einem Tarifabschluß ihre Zustimmung geben fann. Dieses Verlangen erachtet die Versammlung um so berechtigter, als das gehilfenseitig Erreichte in gar keinem Verhältnis Zur Stadtverordneten - Ersatzwahl im 8. Wahlbezirk. steht zu den Zugeständnissen, welche den Brinzipalen gemacht wurden. Die Versammlung kann dem vorliegenden Organisationsvertrag Wer hat teilzunehmen an der Stadtverordneten- Ersatznicht zustimmen, weil derfelbe in seiner vorliegenden Fassung Bara wahl, die im 8. Wahlbezirk am 23. Oftober( von morgens 10 Uhr graphen enthält, die in ihrer Auslegung zu weittragenden Folgen bis abends 8 Uhr) vollzogen wird? führen müssen, die Bewegungsfreiheit jedes einzelnen geradezu Der 8. Kommunal- Wahlbezirk gehört zum zweiten hindern und auch sonst geeignet sind, die ganze gewerkschaftliche Reichstags- Wahlkreis, bildet einen Teil der Tempel Bewegung lahmzulegen. Die Versammlung ersucht den Zentralvorstand, neue Berhand- wegen seiner Größe in drei Teile( Abstimmungsbezirke) zerlegt Die Versammlung ersucht den Zentralvorstand, neue Verhand- ofer Borstadt und umfaßt die Stadtbezirke 67-74. Er ist lungen mit der Prinzipalität auf dieser Grundlage in die Wege zu leiten. Will die Prinzipalität erneute Verhandlungen ablehnen, worden, die jeder ihr besonderes Wahllokal haben. so ist unverzüglich eine außerordentliche Generalversammlung einauberufen."
Ein Berliner Ricfelgut für die Landwirtschaftshochschule. Zwischen dem Direktorium der Landwirtschaftlichen Hochschule zu Berlin und dem Berliner Magistrat schweben zurzeit Verhandlungen wegen der Ueberlassung eines der Stadt gehörenden Gutes in der Nähe Berlins an die Hochschule zur Errichtung einer praktischen Lehranstalt. Der Berliner Magistat soll sich im Brinzip bereits damit einGutshof Rosenthal bei Reinickendorf der Hochschule zur Verfügung verstanden erklärt haben, den zum Nieselgut Blankenfelde gehörenden
zu stellen.
Der 1. Teil enthält die Stadtbezirke 67 und 70, nämlich: Neber eine Verfügung des Ministers des Innern wird berichtet: Gneisenaustraße 22-34 und 81-92, Mariendorferstraße ganz, Der Minister des Innern hat an die Polizeibehörden die Anweisung Mittenwalderstraße 18-22 und 41-49, Noftigstraße 12-25 und 37 ergehen lassen, in Butunft auf allen polizeilichen Strafverfügungen