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Nr. 256. 23. Jahrgang. 1. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Die russische Revolution.

Das Heer.

Medwed( Gouvernement Nowgorod), 31. Oftober. Der Prozeß gegen 191 Untermilitärs des ehemaligen 1. Bataillons des Preobraschenstischen Leibgarderegiments wurde heute beendet. Das Urteil lautet für fünf Angeklagte auf vier- bis achtjährige Zwangs­arbeit, für 150 auf Einreihung in ein Disziplinarbataillon, vier Feldwebel erhielten einen Monat Arrest, 32 Angeklagte wurden frei­gesprochen. Petersburg, 1. November. Um die revolutionäre Propaganda in Kronstadt zu erschweren, hat der Marineminister angeordnet, daß die Mannschaften nicht mehr in den Kasernen untergebracht, sondern auf Striegsschiffen einquartiert werden. Zu diesem Behufe sind bereits mehrere ausrangierte Kriegsschiffe eingerichtet worden. Die Studenten.

auseinander.

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Die Kadetten

Freitag, 2. November 1906.

1. Durch Vernehmung von Professor Natorp in Marburg als Zeuge und Sachverständiger Beweis darüber zu erheben, daß das Volksschulgesetz und die Art seiner Behandlung im preußischen Abgeordnetenhause in weiten Kreisen des Voltes, namentlich auch in wissenschaftlich gebildeten Kreisen, bei Professoren, Schul­männern usiv. Aufregung und Entrüstung hervorgerufen hat, weil man darin eine Verschlechterung der Bolfsbildung erblickt, und daß eine große Bahl angesehener und hervorragender Männer sich in einer öffentlichen Erklärung gegen dieses Gesetz gewendet hat;

2. durch Vernehmung des Bürgermeisters Reide in Berlin , des Abgeordneten Singer und des Justizrats Cassel Beweis darüber zu erheben, daß dieselbe Aufregung und Empörung fich namentlich auch in den Kommunalverwaltungen und auf dem Städtetage gezeigt habe und daß in diesen Kreisen auch eine Schwächung der kommunalen Selbstverwaltung und der Initiative der Gemeinde auf dem Schulgebiete befürchtet wurde;

8. die Abgeordneten Schiffer, Borsch und 8edlig sowie Justizrat Cassel darüber zu vernehmen, daß die Erklärungen der Minister und Parteien in der betreffenden Sigung des Ab­geordnetenhauses vorher verabredet waren und außerhalb der Plenarverhandlungen ein Kompromiß zwischen den Parteien ab­geschlossen war;

4. den Schriftsteller Theodor Barth , den Abgeordneten Gothein, den Abgeordneten Brömel darüber zu vernehmen, daß im Abgeordnetenhause die Parteien der Rechten die Redner der Opposition durch ostentative Unaufmerksamkeit, durch lautes Sprechen, Lachen und Lärmen in ihrer Rede stören und sie be­leidigen, ohne daß fie vom Präsidenten gerügt werden.

Muscheln auswerfen und wieder verschlingen, so treibt die falls Beugenbeweis angetreten werden kann. Indem die sozial­Revolution heute politische Parteien an die Oberfläche, macht demokratische Bresse die Schulvorlage selbst, wie die Art ihrer Be­fie zur Vorfämpfern im Streit zwischen der alten Staats- handlung im Landtage kritisierte, handelte sie im Auftrage ihrer morgen ebenso plötzlich versinken zu lassen und sie durch andere eines Gesetzes, deffen Tendenz zu den Anschauungen der Mehrheit ordnung und dem neuen, aufstrebenden Rußland , um sie Leser und der stärksten Partet Preußens, also in Wahrung berech­tigter Interessen. Es war ihre Pflicht, gegen das Zustandekommen Parteien zu ersetzen, deren Aufgabe es wird, den Kampf fort- des Boltes in Widerspruch steht, zu opponieren." zuführen. Ein deutliches Bild von diesem Spiel der Revolution Der Staatsanwalt richtet an den Angeklagten die Frage, gibt das Schicksal der sog. konstitutionell demokratischen" ob ihm bekannt sei, daß bereits im Mai die Staatsanwaltschaft in Partei in den letzten sechs Monaten. Düsseldorf beim Abgeordnetenhause eingekommen sei um die Er­Bei den Wahlen für die erste Reichsduma erfocht die mächtigung, gegen die Volkszeitung" strafrechtlich vorzugehen wegen Kadettenpartei dank dem Umstande, daß die sozialistischen weiter bekannt sei, daß das Abgeordnetenhaus die Strafverfolgung Ob ihm eines gegen das Abgeordnetenhaus gerichteten Artikels. Parteien die Wahlen boykottierten und den Kadetten die abgelehnt habe, wobei aber betont worden sei, daß es bei der Möglichkeit gaben, sich als einzige demokratische Partei auf- Wiederholung solcher Angriffe sich für die Strafverfolgung aus­auspielen, einen glänzenden Sieg. Ihre Kandidaten wurden in sprechen werde. Der Angeklagte bejaht die Fragen. großer Zahl gewählt und bildeten in der Duma eine kompakte Der Verteidiger, Rechtsanwalt Schrammen, stellt Majorität. Die meisten Beschlüsse und Resolutionen der Duma barauf folgende Beweisanträge: Mostau, 31. Oftober. Als heute vormittag einige Profefforen entsprachen vollkommen den Anschauungen der Partei. Die an der Universität ihre Vorlesungen begannen, wurden sie mehrfach Stadetten hielten in der Duma unzählige Reden, in denen sie bon den zahlreich erschienenen Studenten unterbrochen; die das muß man ihnen lassen heftig gegen die Regierung Profefforen Filippow und Samollvalow mußten ihre Vorlesungen ankämpften. Sie sprachen langatmig und gelehrt von den abbrechen. Auf den Gängen des Universitätsgebäudes stimmte eine Anzahl Studenten revolutionäre Lieder an, was andere Studenten Vorzügen und Nachteilen der verschiedenen Regierungsformen; zu lärmendem Widerspruch veranlaßte. Der Rektor, der gerade ihr Hauptbestreben aber war darauf gerichtet, zu zeigen, daß im Universitätsgebäude eintraf, gab hierauf bekannt, daß die sie eine ,, Blumenlese der Kultur" darstellten, daß sie in ihren Universität bis zum 12. November geschlossen sei! Als dann die Reihen Gelehrte, hervorragende Schriftsteller, talentvolle Studenten beschlossen, zu einer Versammlung zusammenzutreten, Redner in großer Zahl aufweisen konnten und deshalb nur wurden die Tore geschlossen. Die Studenten rotteten sich vor dem ihnen die historische Rolle der Vaterlandsretter" gebühre. Gebäude zusammen, gingen aber auf Aufforderung der Polizei Der durch die revolutionäre Erregung des Volfes ein­Petersburg, 31. Oktober. Aus Anlaß des Studentenmeetings geschüchterten Hofkamarilla schienen die Reden der Kadetten am 29. d. M. hat der Professorenrat heute an die Studentenschaft u imponieren; sie machte ernstliche Anstalten, einige Vertreter einen Aufruf erlaffen, in dem darauf hingewiesen wird, daß das der Partei ins Ministerium zu berufen. Meeting ohne Erlaubnis des Rektors stattgefunden habe und somit triumphierten bereits und erwarteten ungeduldig die in Aus­die Grundregeln für die Studentenversammlungen verlegt worden sicht gestellten Ministerportefeuilles. Aber ach!- das Schicksal feien. Sollten diese nochmals verlegt werden, so werde sich der wollte es anders.... Die Barenregierung gewann ihre Fassung Profefforenrat unter Umständen gezwungen sehen, die Universität zu wieder, sie gewahrte bald, daß die Borthelden, die im schließen. Der Seniorentonvent der Studenten hat auf diesen taurischen Palais gegen die alte Staatsordnung losdonnerten, Aufruf eine schriftliche Antwort an den Professorenrat abgefandt, teine Wurzeln in den Tiefen des Volkes hatten. in der es heißt, der Seniorentonvent habe bisher und werde auch Die Kadetten waren sehr gekränkt, ließen jedoch den Mut fernerhin von seinem Recht auf freie Versammlungen in der Universität Gebrauch machen; einer Erlaubnis des Reltors bedürfe es dazu nicht. nicht sinken und trösteten sich nach wie vor mit der Hoffnung, Der Professorenrat habe durch seinen Beschluß die Rechte des nicht etwa auf das Volk, welches die Bastille der Studententums verlegt, nach denen die Studenten allerdings über Despotie zertrümmern würde, sondern auf den Segen bevorstehende Versammlungen Mitteilung zu machen, nicht aber von oben", die Gnade des Monarchen, der geruhen die Erlaubnis des Rettors dazu einzuholen hätten. Der würde, die chinesische Mauer einzureißen, die ihn von seinen Zur Begründung seiner Anträge führt der Verteidiger Seniorentonvent will in dieser Angelegenheit am 2. November eine geliebten Untertanen" schied. Aber auch hier spielte die Ge- aus: Die Anklage gründe sich zwar nur auf§ 185 und sie erfordere weitere Sigung abhalten.- schichte den ,, wohlgesinnten" Kadetten einen schlimmen Streich: nicht den Beweis der angeführten Tatsachen. Aber die Beweis­Von der Tätigkeit der Strafexpeditionen". die Duma wurde aufgelöst! Mit schwerem Herzen mußten anträge seien notwendig, um dem Angeklagten den Schutz des§ 193 Wir haben des öfteren auf die besonderen Verhältnisse hin die Radetten konstatieren, daß die Regierung dem Gefeße( Wahrung berechtigter Interessen) zu sichern, sodann auch wichtig in gelviesen, unter denen der ungleiche Kampf in den Ostseeprovinzen zuwider sie der Möglichkeit beraubte, allmählich, ohne schmerz- Rücksicht auf die Strafzumessung. Seien die in dem Artikel dann wäre damit auch die geführt werden muß. Nirgend anderswo war im vorigen Jahre hafte Erschütterungen Reformen durchzuseßen", und sie suchten angeführten Tatsachen richtig, journalistische Pflicht des dem Proletariate das ganze Volt so willig gefolgt wie in den in einer ganzen Reihe von Zeitungsartikeln nachzuweisen, daß Borkommnissen Kenntnis zu nehmen und daran in scharfer des Angeklagten erwiesen, von diesen baltischen Provinzen. Nirgend anderswo fand aber die Reaktion eine durch den Akt vom 8. Juli 1906 die Stonstitution verletzt" Weise Kritik ชน üben. Wie hier, so habe sich auch solche Stüze wie im baltischen Adel, nirgends ward und wird der Kampf wäre. In ihrer Hoffnung auf friedliche Reformen in Erfurt der Staatsanwalt auf§ 185 beschränkt, mit gleicher Bestialität geführt. Wir haben des öfteren auch darauf hingewiesen, daß dort neben der schnellen Justiz" der Feldgerichte mittels gesetzlicher Tätigkeit" schmählich getäuscht, hüllten dennoch habe das Gericht unter Würdigung der Umstände auf expeditions- Chefs ausgeübt wird. Täglich berichten die russischen entrissen war, in tiefes Schweigen. Doch ließ sich die Rebas Berhalten des Staatsanwalts in Erfurt ausschlaggebend, noch eine noch schnellere Justia" von seiten der adeligen Straf- fich die Kadetten, denen die Waffe des. Parlamentarismus Bulässigkeit der Beweisanträge erkannt. Der Staatsanwalt erwidert darauf, für ihn sei weder und die lettischen Blätter von auf der Flucht" er gierung dadurch nicht irreführen. Die tonstitutionell- demo­schoffenen Revolutionären. Bei den jegigen Bensurverhältnissen fratische Partei wurde schließlich als ungefeßliche" Gemein- dürfe für das hiesige Gericht das Verhalten des Erfurter Gerichts iſt es schwierig, dabei auf Einzelheiten einzugehen. Run veröffentschaft erklärt, und der Zusammentritt eines Parteifongresses maßgebend sein. Jeder habe auf seine eigene Ueberzeugung hin zu befinden. Es sei als eriviesen anzunehmen, daß das licht soeben das in Petersburg erscheinende Blatt Tautas Trejibas" in Rußland wurde von der Regierung verboten. Es war zum Volksschulgesetz in weiten Streifen der Bevölkerung, auch bei der ( Nr. 17) eine kurze Beschreibung der Tätigkeit der Straferpedition verzweifeln! Männer, die beinahe Minister geworden wären, wissenschaft und in den Stadtverwaltungen große Erregung hervor im Kreise Hasenpoth ( Sturland), wobei die Nedaktion hervorhebt, daß die Tatsachen durch mehrere Beugenaussagen bestätigt worden gelehrte Professoren drohte die Regierung mit Nagaikaschlägen gerufen habe. Das aber hat mit der vorliegenden Sache und mit zu verjagen, wenn sie sich unterständen, innerhalb des Reiches den Beleidigungen in dem Artikel nichts zu tun. Was die Ab­machungen zwischen den Parteien und der Regierung betrifft, Mit Beginn der Reaktion wurden in der Gemeinde Rag einen Rongreß einzuberufen. dangen von der Strafegpedition acht Personen erschossen. Darauf Wiederholte Gesuche wurden rund abgelehnt. Das feld- so hat das Gericht in Erfurt es für erheblich erachtet, ob Ich unterstelle, d. h. wurden der Lehrer Pumpur, der Leiter der Milchwirtschaft triegsgerichtliche Ministerium Stolypin wollte nichts vom solche Abmachungen geschehen sind. gebe die zu, daß Abmachungen statt­Klop und noch sechs Personen verhaftet. Zweien von Kongreß hören, und die Kadetten waren genötigt, sich in gefunden haben, aber jeder der im öffentlichen Leben Bescheid diesen wurden noch die Häufer eingeäschert. Unter Helsingfors zusammenzutun. Die Regierung befürchtete, ein weiß, muß auch wissen, daß Vertreter der Regierung und fuchung war dem Untersuchungsrichter von Hasenpoth übertragen. Kongreß der wohlerzogenen" Kadetten könnte von der Be- der führenden Parteien außerhalb des Plenums zusammenkommen Plötzlich wurden auf Vorschrift des jüngeren Gehülfen des Grobinvölkerung Hafenpothschen Kreischefs v. Attelmeyer sechs der Arretierten aus bölferung als regierungsfeindliche Demonstration aufgefaßt und sich verständigen. Es ist Pflicht des Abgeordneten, nach seiner dem Gefängnis genommen und nach Kazdangen weggeführt. Sier werden, etwa in der Art der Bankette aus der Frühlings. Ueberzeugung zu stimmen; wie und wo er fich diese Ueberzeugung wurden Pumpur und Klot erhängt, die übrigen erfchoffen. zeit" Swiatopolf- Mirstys. Das Verbot erwies sich übrigens verschafft, ist seine Sache. Solche Abmachungen dienten zur Er­Auf die Anfrage des Untersuchungsrichters, was mit den Leuten ge- als leere Komödie; denn die Regierung ergriff feinerlei Waß- leichterung der Verhandlungen und es gehe über das erlaubte Maß der Kritik hinaus, wenn der Artikel hier von Komödie redet. Wenn schehen sei, anwortete b. Attelmeyer, sie hätten auf dem Wege zu regeln gegen den Zusammentritt des Stongresses, während sie die Verteidigung zum Beweis für die schlechten Sitten entfliehen versucht und wären dabei erschossen worden! Dagegen bloß einen leichten Druck auf die finnländischen Behörden des Abgeordnetenhauses sich darauf beruft, daß ton­sagten die Führer der Arretierten und einige andere Personen( etwa hätte auszuüben brauchen, um ihn zu verhindern. fervative Mitglieder die Stedner durch unaufmertsam­20 an der Bahl), die der Morbiat als Augenzeugen beigewohnt So ward denn dieser nahezu ungesegliche" Kongreß teit und unterhaltung stören, so weiß doch jeder, hatten, aus, daß diese Behauptung b. A. nicht wahr sei, schließlich doch abgehalten. Bevor wir zur Würdigung daß überall in Versammlungen von 4-500 Mann berartige daß die Gefangenen vielmehr mit Gewalt aus dem Wagen der Kongreßarbeiten übergehen, müssen wir erst noch des Störungen nicht zu vermeiden sind. Den Nachweis aber geriffen und hierauf die zwei erhängt und die übrigen Wie hätte man übrigens Empfanges gedenken, den die finnländische Gesellschaft", vor zu bringen, daß solche Störungen abfichtlich geschehen und vier erschossen worden wären! einen fliehenden Menschen auch erhängen tönnen?-Amzugsweise die Konstitutionalisten, den russischen Delegierten beber Präfident absichtlich diese Störungen au­17. Februar wurden abermals 18 Personen auf Befehl v. Attel- reiteten. Zu Ehren dieser wurden Gelage und Konzerte arrangiert, barüber führte zu keinem Resultate, da die Abgeordneten mur gelassen habe, ist unmöglich. Eine Zeugenvernehmung meyers dem Gefängnis von Hasenpoth entnommen und nach dem Reden gehalten, in denen sie als Stämpfer für die Freiheit" ihrer fubjektiven Auffaffung Ausbruck zu geben vermögen, Gute Baddun weggeführt, jedoch war v. A. gezwungen, einem plöß- und als" Bertreter eines gefnechteten Voltes" begrüßt wurden! ob folche Störungen mit oder ohne Absicht geschehen sind. lich von Libau aus erteilten Befehle des Staatsanwalts Folge zu Die heuchlerischen liberalen Bourgeois Finnlands, die Tags Gs tommt hier einzig darauf an, ob in dem Artikel Leisten und die Gefangenen nach Hasenpoth zurückzuschaffen. Die Bahl war aber nicht mehr vollzählig- a wei waren wieder auf zuvor noch dem Senatsbefehl: den russischen Beamten bei Beleidigungen bes Abgeordnetenhauses enthalten sind, und es er­der Flucht erschossen! Von den am Leben gebliebenen Verhaftung der Revolutionäre Hülfe zu leisten, Beifall ge- übrigt sich, auf diesen oder jenen tatsächlichen Bunft einzugehen. wurden die meisten später für völlig unschuldig befunden und vom flatscht hatten, erklärten jetzt die Kadetten als Delegierte Gleich der Anfang des Artikels, Das verachtetste Barla­Untersuchungsrichter befreit."( Die Strafegpeditionen im Kreise eines gefnechteten Voltes"!! Die ehrbaren, freiheits- ment der Welt" ist eine Beleidigung. Tatsächliches ist leiteten außer v. Attelmeyer noch die Ehrenpolizisten" v. Schröders liebenden" Bürger Finnlands begrüßten ehrerbietig all die bier nicht festzustellen, man müßte bann das Urteil sämtlicher Menschen über sämtliche Parlamente der Welt hören. Professoren, Advokaten und sonstigen Worthelden, nachdem sie hier ausgedrüdt werden: das preußische Abgeordnetenhaus ver­Die Tätigkeit der neuesten Straferpedition" vollzieht sich wieder foeben eingewilligt hatten, die revolutionären Bauern und dient die allgemeine Berachtung. Weiter heißt es: Dieses nach dem obigen Beispiele. In Marzenau und Stodmannshof find Arbeiter, mit deren Blut Finnland sich seine politische Frei- Barlament liegt außerhalb aller Intelligenz"; es ist die Rede Galgen errichtet worden. Am 7. Oftober wurden in ubanen heit erkauft hat, in die Hände der Gendarmen auszuliefern! vom Stumpfjinn" dieses Hauses, von feiner geschändeten fünf noch minderjährige Personen erschossen und am Wege verscharrt. Am tollsten gehen die Bestien in den waldreichen Gegenden vor, ohne jedoch namhafte Resultate zu erzielen. In Dondangen , das merken!- tvo im Frühjahr die Straferpedition" b. Grothus hauste, der Militärkommandant b. Drihsen der Gemeinde befohlen, täglich 50 Arbeiter zu stellen, die den Schutt des ab­gebrannten Schlosses wegräumen müssen. Am 9. Oktober arretierte

find. Es heißt da:

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und Karl v. Manteufel.)

hat

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Das Proletariat von Rußland und Finnland wird sich

Der Düsseldorfer Wahlrechtprozeß.

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Es foll

Tribüne" usw. Wenn das leine Beleidigungen find, bann weiß ich nicht, was man darunter verstehen soll. Das sind Beschimpfungen, rohe Beschimpfungen. Und wenn auch zweifellos der Presse das Recht der Kritik zusteht, so tommt es doch darauf an, daß diese Kritik nicht das zulässige Maß überschreitet.

Der Verteidiger erwidert: Der Staatsanwalt glaube die Düsseldorf , 31. Oftober.( Eig. Ber.) Sache damit abgetan zu haben, daß er dies und jenes als erwiesen b. Drihsen mehrere Waldbrüder", die etwa sieben Tage ohne Effen im Arreftlokal gehalten und darauf erfchoffen Shotte von der Boltsaeitung Aus der Verhandlung des Prozesses gegen den Genoffen annimmt; aber es ist sehr erheblich, ob z. B. die Erregung über bas Urteil ist schon das Schulgesetz sich in höherem oder geringerem Maße, in engeren wurden! In Sawenen wurde der Gemeinde vom Kriegschef­oder weiteren Volksschichten bemerkbar gemacht hat, ob sie namentlich gehülfen Jwanow angedroht, daß falls noch einmal der örtliche gemeldet worden ist folgendes zu berichten: Genosse Schotte erklärte in seiner Vernehmung: Der Artikel in den Kreisen vorhanden gewesen ist, die der Angeklagte als Ne­Krug beraubt würde jedes fünfte Gemeindemitglied erschossen werde. Die Windauschen Henker haben unlängst in der erörtert die Behandlung der Schulvorlage im preußischen Ab- dakteur eines Arbeiterblattes vertritt. Es ist auch wesentlich zur scheußlichsten Weise den Agitator Bittor Baraban auf geordnetenhause. Er ist entstanden unter dem Eindruck der Ent- Beurteilung der Sachlage, ob das Schulgesetz zustande gekommen ist dem Wege nach Dondangen ermordet und am Wege im Sande ver- rüstung über jene Vorkommnisse und gibt der Stimmung Ausdruck unter Beobachtung der Gefeße parlamentarischen Lebens, ober ob über das Zustandekommen eines Gefeßes, das die Kinder des die Verhandlungen im Plenum nur ein Trugbild waren, nur eine scharrt. In der Nacht vom 6. zum 7. Dktober haben die Genossen woltes der Stirche ausliefert. Dieses Zustandekommen ist erfolgt Stomödie, wie der Artikel es nennt. Der Staatsanwalt hat ge­die Leiche B.'s ausgegraben und in allen Ehren neben den im Winter hingemordeten Mitgliedern des Windauschen sozialdemo- trotz des lauten Protestes weiter Boltskreise und zwar nicht meint, Unruhen und Störungen ließen sich in einer größeren Ver­nur der Arbeiterschaft, sondern auch der berufenen Vertreter sammlung nicht vermeiden; aber es handelt sich hier darum, ob die tratischen Stomitees, Kahrklin, Birsneck, Fernest und Bermann, der Wissenschaft und zahlreicher Stadtverwaltungen. Der Artikel Redner der Opposition gestört worden sind mit Absicht und in einer In der Woche vom 15. bis zum 22. Oktober find von den Feld- zieht in Vergleich die Vorgänge, die sich faft zu gleicher Zeit in den Weise, daß sie am Reben verhindert werden sollten, und so etwas ist gerichten in Rußland wieder 49 Personen zum Tode berurteilt gefeßgebenden Körperschaften Preußens, Englands und Frankreichs nicht Sache der subjektiven Auffassung, sondern es tann objektiv fejt­worden. 22 davon entfallen auf die Ostseeprovinzen! Wann wird abgespielt haben. Während in England und Frankreich die Schule gestellt werden. freiheitlich gestaltet und dem Einfluß der Kirche entzogen wurde, Der Staatsanto a It meint, bei der Obstruktionspolitik seien dieses Morden endlich ein Ende haben? lieferte man sie in Breußen der Kirche völlig aus. Der Artikel ent- Störungen von einer Seite erfolgt, die dem Angeklagten jedenfalls Die gemäßigte Opposition in Rußland . hält nicht die Absicht der Beleidigung; die darin angeführten näher stände als den Konservativen, worauf der Verteidiger er­Tatsachen entsprechen der Wahrheit, was durch widert, daß diese Angelegenheit mit der zu verhandelnden Sache doch Beugenbeweis erhärtet werden kann. Die scharfen Worte stehen wohl nichts zu tun habe. zudem in feinem Bergleich zu der Ausdrucksweise, deren man sich Das Gericht zieht sich zur Beschlußfassung über die Zulässig­im Abgeordnetenhause gegenüber meiner Partei bedient, wofür eben feit der Beweisanträge zurück und verkündet nach findiger Be

bestattet.

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I. Die Sabetten".

Die russische Revolution zeigt oft sonderbare Launen und Bosheiten. Wie die spielenden Meereswellen Kräuter und