Die Fron gespannt Aus dieser Fron herauszukommen, ist der Frau sehnsüchtiges Verlangen. Da sie erkannt hat, daß die Ausbeutung und Unterdrückung die untrennbare Begleiterscheinung der kapitali stischen Gesellschaftsordnung ist, erstrebt sie mit dem Manne zusammen die Aenderung der Gesellschaftsordnung, die Ersetzung der kapitalistischen durch die sozialistische Gütererzeugung und-Verteilung.
Für das Frauenwahlrecht.
Die Liga für das Frauenwahlrecht in England setzt ihre Agi tation mit verdoppeltem Eifer fort; die Verhaftung von elf ihrer Agitatorinnen hat die Frauen feineswegs entmutigt. Der letzte Sonnabend und Sonntag wurde in den Londoner Parks zur Propaganda weidlich ausgenügt. In den unter freiem Himmel abgehaltenen Versammlungen wurden Flugblätter in großen Massen verteilt und eine Resolution angenommen, in der die Entlassung der im Gefängnis fitzenden Frauen gefordert wird. Zwei der Verhafteten find mittlerweile wegen Krankheit vorläufig aus dem Gefängnis entlassen worden.
Versammlungen- Veranstaltungen. Charlottenburg . Sonnabend, den 3. November, im Volkshaus,
Rosinenstr. 3: Stiftungsfest Billett 30 Pf., inkl. Tanz. Mittwoch, den 14. November, im Volkshaus: Vortrag von Dr. B. Borchardt.
vereins sind, das dringende Ersuchen, auf den Zusammenschluß ist es in legter Zeit gelungen, im Betriebe von Hildebrandt ut. Sohn der gewerkschaftlichen Bewegung hinzuarbeiten, damit die Gewerk- festen Fuß zu fassen. In großer Bahl, wenn auch noch nicht in der schaften voll und ganz geschlossen den Kampf mit dem Unter- Mehrheit, haben sich die Arbeiter und Arbeiterinnen der Organis nehmertum aufnehmen können." sation angeschlossen, und aus der Agitationsbewegung ist nunmehr Berndt erklärt, für die Lokalisten kämen weniger die Reden eine Lohnbewegung geworden. Zwecks Durchführung derselben hat als die Beschlüsse des Parteitages in Betracht. Stumpe und sich der Zentralverband der Konditoren mit den für die übrigen Brückner hängen mit Unrecht Friedeberg an die Rockschöße Arbeiter im Betriebe zuständigen Organisationen: dem Fabrikder Lokalisten. Friedeberg sei zwar ein Mann, vor dem er persön- und Hülfsarbeiter-, dem Handels- und Transportarbeiter, dem Holzlich alle Hochachtung habe, weil er auf jeden Fall ehrlich seine arbeiter-, dem Maschinisten- und Heizerverbande in Verbindung ge Meinung ausspreche; aber Redner sei durchaus nicht mit allem fezt und ein gemeinsames Borgehen vereinbart. einverstanden, was er sage. So erkenne er seine Forderungen auf Am Mittwoch tagte im Kolberger Salon eine sehr zahlreich, Geseklosigkeit, Religionslosigkeit usw. nicht an. Die Gewerkschaften vorwiegend von Arbeiterinnen besuchte Versammlung, welche die tönnten aber nicht" neutral" sein, wie Bebel gesagt habe, sondern Einleitung der Lohnbewegung beschloß. Ein von der Kommission fie müßten sozialistisch sein. Wir Lokalisten stehen auf dem Stand- ausgearbeiteter Lohutarif wurde angenommen. Die Hauptsächlichsten punkte, daß eine Einigung notwendig ist; nur über den Weg sei Forderungen, welche derselbe enthält, find folgende: man sich noch nicht klar. Erst müsse die Einigkeit und dann die Eine wöchentliche Arbeitszeit von 56 Stunden.( Tiiglich 9/2 Einheit der Organisation geschaffen werden und nicht umgekehrt. Sonnabends 81%, Stunden.) Ein Zuschlag von 15 Broz. auf alle Wenn man sage, die Lokalisten hätten sich zu fügen, weil sie in Lohn- und Akkordfäße. 45 Pf. Stundenlohn für Konditoren und der Minderheit seien, so müsse das auch sonst in den Gewerkschaften Pfefferküchler, welche wenigstens ein halbes Jahr beziehungsweise angewandt werden. Bei den Buchdruckern sehen wir aber das eine Saison in ihrem Spezialfache im Fabritbetriebe gearbeitet Gegenteil. Hier oftrogierten einfach eine Handvoll Vorstandmits haben; 40 Bf., wenn diese Voraussetzung nicht zutrifft. Für Meinung auf; dies sei eine Minoritätsherrschaft und keine Demo- 18-20 Jahren 35 Pf., von über 20 Jahren 40 Pf. Hülfsarbeiter, glieder und Funktionäre Zehntausenden von Mitgliedern ihre Hülfsarbeiter von 16-18 Jahren ein Stundenlohn von 30 Pf., von tratie. welche länger als ein Jahr in einem Spezialfach arbeiten, erhalten Jeziorsky sagt: Die Berliner Genossen sollten nicht so 45 Bf. Für Arbeiterinnen wird ein Anfangslohn von 20 Pf. pro rauhbeinig sein, so würde nicht so viel Schmutz an ihnen hängen Stunde gefordert, der sich nach einem halben Jahre immer um je Schöneberg . Sonnabend, den 3. November, abends 9 Uhr, bei Obst, bleiben. Hadelbusch empfahl die Boykott gegen ein Parteiblatt. 2 Pf. erhöht, so daß er nach 2 Jahren auf 30 Pf. tommt. Nach Martin Lutherstr. 51: Geselliges Beisammensein. Gäste will- Es scheine jetzt Mode zu werden, nur noch gegen Parteigenossen, längerer Beschäftigungsdauer soll der Lohn der freien Vereinbarung nicht aber gegen die Gegner den Boykott zu verhängen. Redner unterliegen. Ueberstunden dürfen erst dann gemacht werden, wenn wünscht zu wissen, was die Genossen eigentlich unter anarchosozia- die Einstellung weiterer Arbeitskräfte nicht mehr möglich ist. Sie listisch" verständen; sie hätten die Pflicht, das zu sagen und nicht sind dann bis 9 Uhr abends mit 25 Broz., später mit 50 Broz. Aufdie Lokalisten, da man diesen doch nicht zumuten fönne, den Kopf schlag zu bezahlen. Affordarbeit darf nicht auf solche Branchen selbst in die Schlinge zu stecken. Das Erfurter Programm biete ausgedehnt werden, wo bisher im Zeitlohn gearbeitet worden ist. tatsächlich die Grundlage für ein Zusammenarbeiten des Prole- Arbeiterinnen, die als Hülfskräfte bei Aktordarbeitern beschäftigt find, tariats, wie jetzt der Zusammenschluß der verschiedenen Richtungen ist ein Drittel des Akkordverdienstes durch die Fabrikleitung zu zahlen. in Rußland bewiesen habe, nicht aber die" Realpolitik" der Ge- Kolonnenalford ist nicht zulässig. Affordlöhne dürfen für männliche werkschaften. Die neue Gewerkschaftstheorie, die nie geschaffen und weibliche Arbeiter nicht verschieden sein. Heimarbeit ist nicht werden wird, bietet freilich keine Grundlage zur Einigkeit. Redner zulässig. Leibesvifitationen dürfen, wenn kein bestimmter Verdacht polemisiert gegen die Gewerkschaften und den Parlamentarismus. gegen eine Person vorliegt, nicht vorgenommen werden. Gerade unter der Herrschaft des Parlamentarismus stehen wir im Beichen des Buchertarifs und der Fleischnot, deshalb sind wir auch nicht mit dem Parlamentarismus zufrieden. Auch eine Interbentionspolitik sei nicht ausgeschlossen. Siege in Rußland das liberale, sogenannte tonstitutionelle Prinzip, so bleibe einfach die Revolution an der Tagesordnung, da die Schulden anerkannt werden müßten; siege das Pecoletariat, so würden die Kapitalisten ihre Milliarden nicht ruhig verlieren wollen.( Redner wird öfter unterbrochen, so daß er schwer verständlich ist.) Er spricht sodann noch über die Schulfrage und sagt, der Fall Maurenbrecher biete ihm keine Garantie, daß es besser werde.
tommen.
Verfammlungen.
wahlkreises.
In der Diskussion über die Berichterstattung des Mannheimer Parteitages wird fortgefahren. 6 Redner sind noch aus der letzten Versammlung eingezeichnet und bekommt als erster Stumpe das Wort. Redner hätte lieber statt der Fortsetzung der Diskussion eine eingehende Würdigung der beiden letzten Punkte der Tagesordnung des Parteitages über die Schul- und Erziehungsfrage, die Referate des Genossen H. Schulz und der Genosiin Klara 3 ettin und das des Genossen Haase über Strafrecht usw. gewünscht. Er begreife sehr wohl, daß die Gegner nicht mit der Mannheimer Tagung einverstanden seien, während ihm die Mißbilligung der Parteitags: beschlüsse durch die Genossen schon weniger verständlich sei. Redner bedauert, daß Kater in der Versammlung( wegen Strankheit) nicht anwesend sei und verliest entrüstet ein Gedicht der„ Einigkeit" über den Parteitag. Redner polemisiert noch des längeren gegen Friedeberg, zumal gegen dessen Ausspruch, daß wir dem Reichstagswahlrecht keine Träne nachzuweinen brauchten. Redner erklärt, daß er den größten Teil seines Wissens gerade den Reden unserer Abgeordneten im Reichstag verdanke. Im Osten kämpften die Proletarier für das Wahlrecht und wir sollten darauf verzichten? Wenn auch trotz des Wahlrechts die Verhältnisse schlechter geworden seien, so würden diese erheblich schlimmer stehen, wenn wir kein Wahlrecht hätten. Würden alle unsere Akademiker einmal einige Monate in den Fabriken praktisch arbeiten, so würden sie die Arbeiter und die Verhältnisse kennen lernen, und nicht so phantastische Vorstellungen über die Generalstreitsmöglichkeiten a la Friedeberg haben. Redner verliest hierauf Friedebergs letzte Erklärung und meint, wenn die Anarchos trotzdem auf dem Boden des Programms zu stehen vorgeben, so ist dies unverständlich. Die verschiedensten Punkte des zweiten Teiles unseres Programms lassen sich mit dem anarchosozialistischen Standpunkte nicht vereinbaren. Wenn Friedeberg die Gefehlosigkeit verlange, so sei dies eine Phrase. Ohne Gefeße gebe es teine Gesellschaft, auch die Gefeße der Moral feien ungeschriebene Gefeße, die gehalten werden müßten. Man folle lieber praktisch arbeiten, aber nicht mit Schlagworten operieren. Redner schließt seine Ausführungen mit der Rezitation des ersten Verses von Mar Kegels Sozialistenmarsch.
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Die Forderungen werden der Firma sogleich eingereicht mit dem Ersuchen, sich bis Mittwoch dazu zu äußern. Am Donnerstag findet wieder eine Betriebsversammlung statt, welche je nach dem AusWenn der bisfall der Antwort das weitere zu beschließen hat. herige günstige Erfolg der Agitation anhält, so erwartet man, daß sich bis zur beschließenden Versammlung die Mehrzahl der im Ve triebe Beschäftigten der Organisation angeschlossen hat, so daß die Lohnbewegung erfolgreich durchgeführt werden kann.
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Folgende Zuschrift geht uns mit dem Ersuchen um Veröffent lichung zu: Durch die Leipziger Prozeßgeschichten beansprucht, bin Der nächste Redner, Büchner, polemisiert gegen den Vor- ich heute erst auf den Bericht über die Generalversammlung der redner und setzt ihm auseinander, warum die großen Zentral- Arbeiter- Bildungsschule aufmerksam gemacht worden, den der verbände notwendig sind. Die„ Neue Gesellschaft" sei kein Partei- Vorwärts" bereits am 24. v. m. veröffentlicht hat. Danach hat organ, sondern ein Privatorgan. Man müßte die Kritik Hackel- Genosse Maurenbrecher geäußert: Leider seien auch anonyme buschs an diesem Organ für ganz berechtigt erklären; aber er wolle Buschriften an ein sächsisches Parteiblatt, die Leipziger Boltsnicht noch über ein Organ sprechen, das sowieso schon am Boden zeitung", gemacht worden, die diese gelegentlich seiner Berufung liege. Redner wendet sich gegen Berndt, liest die Resolution zum Lehrer an der Parteischule gegen ihn ausgeschlachtet habe. Stautsky vor und erklärt, warum eine Aenderung der Resolution Gegen solche Dinge sei man aber wehrlos." Daran anknüpfend Der anonyme Briefnotwendig wurde, obgleich die Resolution sachlich durchaus berech- hat dann Genosse Sagenstein geäußert: tigt war. Nachdem die Gewerkschaftler die Jenaer Resolution an- schreiber hätte die Pflicht, sich zu melden." Hierzu wollen Sie mir erkannt, war es eine Notwendigkeit, die Resolution Kautsky nur in freundlichst die Berichtigung gestatten, daß anonyme Zuschriften der veränderten Form anzunehmen. Gerade den Berlinern sei der wegen der Berufung des Genossen Maurenbrecher als Lehrer an der Vorwurf gemacht worden, daß sie die Lokalisten züchten. Er selbst Parteischule überhaupt nicht an die„ Leipziger Volkszeitung " gelangt wäre gegen einen Ausschluß gewesen, appelliere jetzt aber an die und also auch nicht von ihr ausgeschlachtet" worden sind. Dieser Lokalisten, sich den Zentralverbänden anzuschließen. Keine große oder diese anonymen Briefschreiber existieren allein in der Phantasie Aktion könne ohne große Massen gemacht werden; die paar Hundert der Genossen Maurenbrecher und Kazenstein. F. Mehring. Lokalisten seien deshalb ganz machtlos. Friedeberg sei ihm als Mensch sehr lieb, aber Parteigenosse sei er nach der Erklärung nicht mehr. Redner will nicht gegen Sater sprechen, da derselbe nicht anwesend sein könne; aber Schlenker wolle er fragen, was der sich unter Ueberparlamentarismus vorstelle. Entweder sind wir für oder gegen den Parlamentarismus, ein Drittes gibt es nicht. Redner wünscht, daß innerhalb des nächsten Jahres eine Einigung zwischen den Gewerkschaften zustande kommen möge.
Der nächste Redner Ernst Brückner spricht seine Befriedigung über die Berichterstattung dieses Jahres aus. Nicht jeder Arbeiter habe genügend Zeit, um die umfangreichen Parteitagsberichte des Vorwärts" lesen zu können; es sei deshalb zu be= Der nächste Redner, Noroschat, spricht unter fortgesetter grüßen, wenn in der Berichterstattung ein Extrakt der Verhand- Unruhe der Versammlung. Er beklagt sich über das Ueberstundenlungen geboten werde. Deshalb freue er sich über den Fortschritt unwesen, wendet sich gegen das Unterstüßungswesen der Gewerkgegenüber dem Vorjahre. Redner kann die Art des Genossenschaften und polemisiert gegen die Gewerkschaftsführer. Sackelbusch, den Boykott über die Zeitschrift des Braunschen Ehepaares Die Neue Gesellschaft", nicht billigen, da man nach demselben Gesichtspunkte verfahrend eine ganze Reihe von Beitschriften und Broschüren verbieten müßte, die auch rein privaten Charakter hätten. Redner kritisiert sodann die„ Einigkeit", das Organ der Lokalisten. Ein Abonnement auf diese Beitung sei allerdings nicht zu empfehlen, da sie nicht die Einigkeit pflege, sondern die Uneinigkeit zwischen den Arbeitern schüre; sie verstehe es vortrefflich, Bruderzwist zu säen. Mit der Behandlung der Massenstreitfrage sei er einverstanden; man habe Bebel mit Unrecht den Vorwurf gemacht, er habe in Mannheim anders als in Jena gesprochen. Die Verhältnisse seien diesmal etwas andere gewesen, deshalb sei auch die Resonanz eine andere gewesen. Es liege nur an der geringen wissenschaftlichen Durchdringung der Massen, daß man etwas anderes aus den Reden Bebels heraushörte, als er tatsächlich gesprochen habe. Aber nicht nur die organisierten Arbeiter, sondern die breiten Massen müsse man sich ansehen. Bebe I habe mit Recht gesagt, daß man mit den 400 000 politisch organisierten Arbeitern und ihrem Anhange keinen Massenstreit beginnen könne. Bebel habe erfreulicherweise konstatieren tönnen, daß sowohl der gesamte Parteivorstand als auch die Kontrollkommission die feste Absicht bekundet haben, sich von keiner Seite in einen Massenstreit hineinheßen zu lassen. Wenn Bebel auch auf dem Parteitage das Mißtrauen als eine demokratische Tugend erklärt hätte, so würde das unberechtigte Mißtrauen doch von den gewerkschaftlichen Arbeiterführern schwer genug empfunden. Eine derartige Sprache, wie sie Schlenker in der lebten Versammlung geführt habe, in der er von" Spißbubentattit" sprach, finde er höchst unanständig. Man solle auf eine derartige Art und Weise nicht mit Brüdern polemisieren.
Redner verliest sodann eine Stelle aus der„ Einigkeit", in
Eingegangene Druckschriften.
Erscheint in
Bibliothek des allgemeinen und praktischen Wissens. Zum Studium und Selbstunterricht in den hauptsächlichsten Wissenszweigen und Sprachen. Herausgegeben von Emanuel Müller- Baden. 95 Lieferungen zu je 60 Pf. beim Deutschen Verlagshause Bong u. Co., Berlin W. 57. Soeben erschien Lieferung 74-78.
H. Hyan und P. Haase: Der Hauptmann von Köpenid. Humoristische Bilder und Karikaturen. Preis 1 Mart. Verlag H. Seemann Nachf., Berlin NW. 87.
Die Elektrizität und ihre Technik. Eine gemeinverständliche Dar stellung der physikalischen Grundbegriffe und der praktischen Anwendungen der Elektrizität von Ingenieur Wilhelm Bed. Siebente Auflage. Verlag Ernſt Wieſt Nachf., G. m. b. H., Leipzig , Perthesstraße 2.50 Lieferungen a 50 Bi. und 3 modellbeste a 3,50 M.
Kurt Jacujiel: Kauf und Verkauf. Die wichtigsten Rechtsregeln für den Kaufmannsstand. gr. 8°. Geb. 90 Pf. Berlag A. W. Hayns Erben, Berlin SW. 68, Bimmerstr. 29. 29.6 billige Bajruns
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Eugen Brückner wendet sich lebhaft gegen die Ausführungen der Lokalisten. Jetzt wolle man Friedeberg in die Wüste schicken; aber nicht nur Friedeberg, sondern auch alle, die ihm zugestimmt, gehörten nicht mehr in die Partei. Er wendet sich gegen Friedebergs Generalstreiksidee. Der 7. Kongreß der Lokalisten habe sich überhaupt nicht mit gewerkschaftlichen Fragen beschäftigt, Gleiches Wahlrecht und billige Nahrung! Das Programm des sondern nur mit Dingen, über die die Partei zu entscheiden habe. Er bestreite dem Kongreß die Kompetenz, über Generalstreit, Anti- Bürgertums und der Arbeiterschaft. Preis 30 Pf. Verlag von 3. Bielefeld , militarismus usw. für Parteigenossen bindende Beschlüsse zu fassen. Freiburg ( Baden ). 1906. Dr. phil . N. Pinfus: Das Problem des Normalen in der NationalDr. L. Bernhard: Handbuch der Redner verteidigt den Vorstand des Buchdruckerverbandes. Der ökonomie. 295 Seiten. 6,60 m. Vorstand habe für den Abschluß bindender Abmachungen die Ein- Löhnungsmethoden. 234 Seiten. 7,60 M. Verfassungs- und Ver: willigung der letzten Generalversammlung gehabt. Nicht die Partei- waltungsorganisation der Städte. I. Band: Königreich Preußen. Charlotte Engel- Reimers : Die Berliner Filzschuhgenossen, sondern die Buchdrucker selbst haben aber zu entscheiden, 300 Seiten. 7 M. Heinrich Brauns : Der Uebergang ob sie zufrieden sind oder nicht. Nur soweit allgemeine Fragen in macherei. 84 Seiten. 2,20 m. Betracht kommen, die die Arbeiterschaft schädigen könnten, könnten von der Handweberei zum Fabrikbetrieb in der niederrheinischen Samt- und wir uns dazu äußern. Redner wendet sich noch gegen Staters Seiden- Industrie und die Lage der Arbeiter in dieser Periode. 256 Seiten. 6 M. Alice Salomon : Die Ursachen der ungleichen Entlohnung von Bemerkung, da die Resolution Bernsteins nur mit 3 Stimmen Männer- und Frauenarbeit. 132 Seiten. 3,20 M. Sämtlich erschienen Majorität angenommen sei, so verpflichte sie zu nichts. Auch wenn im Verlag von Dunder u. Humblot in Leipzig . dieselbe nur mit einer Stimme Mehrheit angenommen sei, müßte sie doch gehalten werden. Zum Schluß verliest Redner noch den Schluß des„ Einigkeits"-Artikels, den er in der letzten Verfammlung schon teilweise verlesen hatte. Er empfiehlt seine Resolution und ersucht die Parteigenossen in den Lokalverbänden, sich auf sich selbst zu besinnen und die Beschlüsse des Parteitages zu respektieren.
Zur persönlichen Erklärung nehmen noch Noroschat und Schlenker das Wort, welch letzterer das Wort„ Spitzbubentattit", das vielfach falsch verstanden würde, erklärt.
Hierauf wird die Resolution Brückner gegen zirka 8 Stimmen angenommen.
Um 12 Uhr erteilt der Vorsitzende dem Genossen Enders
Lohnbewegung bei Hildebrandt u. Sohn.
der gesagt wird, daß die Lokalisten sich nur an die Beschlüsse ihres das Wort zu seinem Bericht von der Provinzialfonferenz. Da der 7. Gewerkschaftskongresses halten. Diesen Vorwurf hätten die Saal sich leert, dringt Redner nicht durch, und nachdem er zirka Lokalisten weiblich gegen die Teilnehmer am Kölner Gewerkschafts- 5 Minuten unter allgemeiner Unruhe gesprochen hat, ohne daß ein kongreß erhoben und jetzt erklärten sie, selbst so handeln zu Wort zu verstehen war, bittet der Vorsitzende den Redner, sein wollen, während gerade die Gewerkschaftsführer der Zentral- Referat zu unterbrechen, da ja der Bericht ausführlich im„ Vorverbände sich den Beschlüssen des Mannheimer Parteitages fügen. wärts" gestanden habe und bekannt sei. Die Versammlung stimmt Es sei aber Schuld der Genossen selbst, daß die Lokalisten so das dem zu. Darauf erfolgt Schluß der Versammlung. große Wort führen könnten; denn sie selbst hätten diese erst auf berantwortungsvolle Posten gestellt, wie z. B. Theodor Fischer zum Stadtverordneten gewählt, trotz seines anarchosozialistischen Standpunktes. Die Partei stehe aber im Gegensatz zu den Anarchos Die bekannte Honigkuchen, Schokoladen- und Konfitürenfabrik grundsäglich auf dem Boden des Parlamentarismus. von Hildebrandt u. Sohn beschäftigt ungefähr 1200-1500 Arbeiter Redner bedauert zum Schluß ebenfalls, daß durch die lange und Arbeiterinnen. Für den eigentlichen Fabrikationsprozeß tonimen Diskussion gegen die Lokalisten die Diskussionen über die Referate gelernte Konditoren und Pfefferlüchler, sowie ungelernte Hülfszur Erziehungs- und Bildungsfrage von H. Schulz und Klara arbeiter und besonders Arbeiterinnen in Betracht. Außerdem find Zetkin sowie das Referat des Genossen Haase über das Straf- im Betriebe noch Arbeiter anderer Kategorien beschäftigt, wie Backer, recht usw. nicht genügend zu ihrem Recht gekommen seien. Da Kutscher, Kistenmacher, Kartonnagearbeiter, Maschinisten und Heizer. bedürfe es keiner langen Diskussion, so viel stehe fest, daß wir Bis vor kurzem hatte sich der Zentralverband der Konditoren berOrganisationszerſplitterer nicht gebrauchen könnten. Die Geſetz- gebens bemüht, feine bei Hildebrandt u. Sohn beschäftigten Berufs und losigkeit zu verlangen sei eine Phrase, da wir ja auch in unseren angehörigen der Organisation zuzuführen. Organisationen Statuten haben, die auch für uns Gesetze seien. Arbeiterinnen blieben unorganisiert und bei den Lohnbewegungen, Redner empfiehlt folgende von Eugen Brückner stammende welche der Zentralverband der Konditoren führte, wurden von der Resolution, die er unterstüße, zur Annahme: Firma Hildebrandt Streifarbeiten geliefert. Die Lohn- und ArbeitsDie am 30. Ottober tagende Generalversammlung des verhältnisse bei dieser Firma sind keineswegs so günstig, daß die Wahlvereins im 4. Berliner Reichstagswahlkreise erklärt sich Arbeiter eine Verbesserung nicht brauchten und deshalb der mit den Beschlüssen des Mannheimer Parteitages einverstanden. Organisation fernblieben. Im Gegenteil, es werden bei der Insbesondere billigt sie die Stellungnahme des Parteitages Firma recht niedrige Löhne bezahlt, die hinter den beDer betreffend die Lokalisten". Die Versammlung richtet an die rechtigten Anforderungen der Arbeiter weit zurückſtehen. Mitglieder der Lokalorganisation, soweit sie Mitglieder des Wahl- unermüdlichen Agitation des Zentralverbandes der Konditoren
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Neu erfchienen
find folgende Schriften, die wir unseren Lesern bestens empfehlen: Briefe und Auszüge aus| Die Stadt Berlin und Briefen voi. Dietgen, tie:
J. Phil. Becker,
drich Engels, Karl Mary u. a. an F. A. Sorge und andere. Preis brosch. 4 M., in gutem Einband 5 M., in einfachem Einband 4.M.
Jena und Tilfit.
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Friedrich Stampfer , Klara Zetkin .
Sozialdemokratie
und Anarchismus
bon Wilh. Herzberg.
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Bur Geschichte und Kritik des preuzischen Despotismus und klassischen Literatur bon Franz Mehring . einem neuen Borwort.
zweite unveränderte Auflage mit
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1907. Blut und Eisen, Krieg und
Kriegertum in alter und neuer Zeit. Reich illustriert. In fünfzig Lieferungen a 20 Pf. Bisher find 4 Hefte erschienen.
Expedition des Vorwärts"
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