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den mindesten Aufschluß darüber, zu wie viel Prozent diese Argumentation cinsetzten, Aenderungen in der Grenzsperrmaß auf der Strecke zu bleiben. In den Bürgervereinen, die früher Produktion fapitalisiert werden müsse. Wie wir bereits nach- nahmen hätten nun feinen Zweck mehr, denn wie sie vorausgesehen die Wahlen machten", herrscht ein reines Tohuwabohu; Vereine, gewiesen haben, betrug der Gesamtexport unserer Kolonien und vorausgesagt hätten, fielen bereits infolge der verstärkten die sich früher aus staatserhaltenden" Gründen für ein ab­26 Millionen, von denen aber nur 17, Millionen nach Schweineproduktion auf den deutschen Viehmärkten die Schweine- gestuftes Geldsackswahlrecht erklärten, votieren jetzt zum Teil gegen Deutschland exportiert wurden. Werden von diesen 17 Millionen preise, und eine Aufhebung der bestehenden Einfuhrverbote würde das neue Wahlgesetz, weil die wirklich liberalen Elemente und das die durch ,, Dkkupation" gewonnenen Produkte, Elfenbein, Felle, diese vermehrte Produktion nur in ihrer Entwickelung hemmen. der Armenklasse" zugeteilte, ein Einkommen von weniger als Ropal, Kuriositäten, sowie 50 Prozent der Kautschuk- und So lächerlich auch dieser Eintand ist, scheint doch die Regierung, energisch opponieren und mit Abfall drohen. Die Vereinigten 2500 m. versteuernde Kleinbürgertum gegen die Deklassierung Holzproduktion abgezogen, so bleibt ein Restbetrag, der wie allen agrarischen Behauptungen, auch dieser sich bereits als zu- Liberalen", eine neue Parteibildung, betreibt bereits in vielen unter feinen Umständen kapitalisiert 616 Millionen ergibt, gänglich erwiesen zu haben; denn wie wir schon vorgestern mit Vereinen die Aufstellung eigener Kandidaten. Hinzu kommt noch, multipliziere man nun diese Produktion nach dem Rezepte teilten, meldet die Deutsche Tageszeitung", daß die Regierung daß der gewaltige hamburgische Beamtenapparat mit seinen etwa der offiziösen Nordd. Allg. Ztg." mit 12, oder auch( bei ganz davon zurückgekommen sei, irgend welche Abschwächungen der 10 000 Wählern, die sonst stets für die Kandidaten der Bürger­5 Proz.) mit 20, oder auch( bei 3 Proz.) mit 33. Die Grenzsperre einzuführen. Selbst der Plan der Errichtung großer lichen stimmten, als selbständiger Faktor in die Wahlbewegung Berechnung bleibt trop aller Ausflüchte und Schlachthäuser an den Grenzen sei wieder aufgegeben worden. Ob eingetreten ist. So wirkt das Klaſſenwahlsystem, das ausgeklügelt wischen das unfaßbare Mysterium des Herrn Dern- diese Angabe ganz richtig ist, ob nicht doch die Regierung, um sich ist, um der Sozialdemokratie eine ihrer Bedeutung für das burg! den Anschein der Fürsorge für die bedrohte Volksernährung zu Staatsleben angemessene parlamentarisch Der ehemalige Sanierungsrat wurmstichiger Banken und geben, zu einigen für den Fleischverbrauch ganz nebensächlichen Vertretung" zu schaffen, wie es in den Motiven zu dem heutige Kolonialdirektor stellte sodann die nicht minder ver- Berringerungen der bisherigen Einfuhrverbote greifen wird, muß neuen Wahlgesek so schön heißt! Unsere Genossen haben ebenfalls ihre Vorbereitungen zur blüffende Behauptung auf, daß man in Deutschland genau abgewartet werden. Um so sicherer ist, daß, wenn der neue Land­nach demselben Modus aus Erträgen den Kapitalwert berechne. wirtschaftsminister nach einger Beit sich geneigt fühlen wird, die Wahl getroffen. In der vor einigen Tagen. stattgehabten Dele­giertenversammlung der Landesorganisation der sozialdemo So schäße man z. B. bei Fischteichen den Wert durch am 19. November zurückgestellte Fleischnotinterpellation im Reich fratischen Partei in Hamburg ist die Nominierung der Kandidaten Kapitalisierung des beim Ausfifchen festgestellten Ertrags- tage zu beantworten, in seiner Rede der jetzige Rüdgang der erfolgt; es find 22 Kandidaten aufgestellt worden, darunter die wertes. Wenn Herr Dernburg damit behaupten will, daß Schweinepreise die größte Rolle spielen wird. Und doch ist dieser turnusmäßig ausscheidenden Abgeordneten Stolten, Stubbe, Preisfall eine ganz normale, fast in jedem Jahr zu gleicher Zeit Schaumburg und Gruenwald , während der Genosse ein Fischzüchter beim Erwerb eines Fischteiches das 20fache eintretende Erscheinung, die weder, wie die Agrarier behaupten, Böm elburg, dessen Mandat ebenfalls abläuft, wegen Zeit­des Brutto- Wertes der Fische zahlen würde, so behauptet eine Zunahme der Viehproduktion noch das Aufhören der Fleisch- mangel eine Wiederwahl abgelehnt hat. er namenlosen Unsinn. Auch die rationelle Fischzucht berechnet teuerung beweist. Fast regelmäßig findet im vierten Quartal des ganz selbstverständlich den Netto- Ertrag, indem sie vom Jahres, wenn die Ueberwinterung des Biches eintritt, ein ver­Brutto- Ertrag die Ausgaben für die neu einzusetzende mehrter Auftrieb und eine entsprechende Preisreduktion statt. Es Fisch brut, die Fischfütterung usw. abzieht! kosteten z. B. in Berlin Schweine zweiter( mittlerer) Qualität Der tapitalisierte Netto- Ertrag ergibt dann erst den pro Doppelzentner Lebendgewicht mit 20 Proz. Tara im Durch fattischen Kapitalswert des Objektes. Es ist unglaublich, schnitt der Monate: daß man einem ehemaligen Bankdirettor gegenüber November Dezember solche Selbstverständlichkeiten überhaupt erwähnen muß. Da ( in Mark)( in Mark) sich aber die bürgerliche Mehrheit im Parlamente solche Un­90,40 geheuerlichkeiten vortragen läßt, ohne mit der Wimper zu zucken und solche plumpen Täuschungsversuche sofort zu brand­marken, ist es unumgänglich, diese Roßtäuscherkünfte in der Presse festzunageln. Weiter: Herr Dernburg behauptet, das durch solch' un­sinnige Berechnungsmethoden ermittelte Kapital stelle einen in deutschen Händen befindlichen Kapitalwert dar. Es soll sich doch aber angeblich wenigstens, denn die Plantagen­produktion wird sans façon zur Eingeborenen­Produktion geschlagen!- um die Produktion der Eingeborenen handeln! Wie kann man da, statt nur den deutschen Händler­gewinnst zu veranschlagen, den Brutto wert der gesamten Eingeborenenproduktion kapitalisieren und als deutsches Kapital unter der Kolonialbilanz aufmarschieren lassen! Wie man also an die Berechnung des Dernburgers herantritt: die Berechnungs­methode wird nur immer toller!

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1895 1896 1897

September ( in Mark)

Oftober ( in Mark)

95,00

93,00

96,00

96,40

97,00

115,75

118,60

118,00

1898

117,00

113,40

115,50

1899

95,80

94,50

93,25

1900

104,80

104,25

105,25

86,50 94,80 114,20 106,20 91,20 102,60

1901

118,50

120,50

122,00

119,50

1902

124,25

122,75

117,40

114,50

1903

103,25

99,00

96,00

1904

106,00

104,80

103,50

92,80 102,80

1905

135,20

140,75

145,25

139,00

Für die Ueberwindung der Fleischteuerung beweist demnach der jezige Rüdgang nicht das geringste. Wie erfahrungsgemäß im vierten Quartal fast jeden Jahres ein Rückgang eintritt, so findet im zweiten Quartal ein Aufsteigen der Preise statt.

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Die Zentrumsbauern wider Herrn Giesberts. Die Rheinische Voltsstimme", das Blatt der rheinischen 3entrumsbauern, liest Herrn Giesberts wegen seiner Reichstagsrede über die Rechtsfähigkeit der Berufs­vereine den Tert, weil er darin das Koalitionsrecht für die Landarbeiter gefordert habe. Das Blatt beruft sich auf das Wort des Grafen Posadowsky: Geseze müsse man ge­stalten nach der tatsächlichen Lage der Dinge ein Wort, dessen zwingender Kraft sich die Arbeiterbevölkerung ebenso wenig wider­sezen sollte, wie der Warnung, die Kluft zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer künstlich zu vertiefen. Bei allem Selbstbewußt­sein, das Herrn Giesberts schmücke, müsse er sich doch ehrlich sagen, daß er dem Minister an sozialpolitischer Einsicht nicht gewachsen und er hätte sich deshalb hüten sollen, seine ,, tausendmal widerlegten Theorien über das Koalitionsrecht der Landarbeiter" zu entwickeln. Nachdem so das zentrums- agrarische Blatt sich den Grafen Posadowsky als sozialpolitischen Schwur­zeugen gesichert hat, fährt es fort:

Herr Giesberts ist ein berufener Vertreter der städtischen Arbeiterschaft, deren Interessen er geschickt wahrzunehmen ver­steht. Aber um sich zum Fürsprach der Landarbeiter aufzu= spielen, dazu fehlt ihm die Hauptsache: die Kenntnis der Berhältnisse. Es ist aber verkehrt, eine geradezu ans Ungeheuerliche grenzende Unkenntnis der ländlichen Zustände durch Sprüchemachen und Schaumschlagen zu mastieren in Gegenwart von Kennern der einschlägigen Verhältnisse; das verfängt höchstens im Kreise von Leuten, die ebenso wenig davon ber­stehen."

Selbstverständlich fehlt es auch unter dem heutigen System der Viehzölle und Grenzabsperrungen nicht an Preisschwankungen. Je nach dem Ernteausfall, der Menge der Futtervorräte, dem Preis­Aber noch ein anderer Kolonialschwindel verdient fest stand in den nicht völlig von der Einfuhr ausgeschlossenen Nachbar­genagelt zu werden. Herr Dernburg kam heute mit ländern werden sich, ganz abgesehen vom Wechsel der Marktver­Emphase wieder auf den Punkt seines Solonialprogramms" hältnisse, auch unter dem jetzigen System der künstlichen Preis­Das Blatt belehrt sodann Herrn Giesberts, wie verkehrt es zurück, daß den Kolonien baldigst Selbstverwaltung fteigerung mancherlei Schwankungen einstellen. Da aber die eingeräumt werden müsse. Seien die Kolonien in die Lage versetzt, Ursachen der allgemeinen Preisüberspannung bestehen bleiben, sei, bezüglich des Koalitionsrechts und der Rechtsfähigkeit der auf Grund dieser Selbstverwaltung mit ihren eigenen tritt notwendig nach kurzer Zeit wieder ein erneutes, stärkeres An- Berufsvereine sich auf die Buchdrucker zu berufen. Diese seien die Mitteln haushalten zu müssen, so würden sie sich ganz anders ziehen der Preise ein. Und diese Ursachen sind: die stetig fort gebildetsten und politisch reifsten Arbeiter", von denen man nicht Der übergroße Teil der nach der Decke strecken lernen als heute. Herr Dernburg ichreitende Industrialisierung Deutschlands , auf die Landarbeiter schließen könne. spießte dann noch als Röder zur Düpierung der ja nicht alle das zurüdbleiben der deutschen Bichproduktion ländlichen Bevölkerung sei in die Stadt gewandert, nicht aus Ver­werdenden eine neu einzuführende Grundwertsteuer an hinter dem durch die Bevölkerungszunahme und elenbung, sondern weil das im Zuge der Zeit" liege. Dann heißt es: die Angel! Und die Mehrheit des Hauses jauchzte ob dieses die Industrialisierung bedingten Mehrbedarf genialen Sanierungsprojeftes! und die Abschneidung der erforderlichen aus.

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Wie liegen nun die Dinge in Wirklichkeit? Sämtländischen Zufuhr durch Einfuhrverbote und liche vier afrikanischen Kolonien bringen für das Etatsjahr Viehzölle. Solange zugunsten des Agrarierprofits dieses 1905/06 ganze 10 Millionen auf; der Reichszuschuß beträgt System aufrecht erhalten bleibt, solange die von der Regierung ohne Nachtragsetat! 974 Millionen! Und glaubt im Verein mit den Zollwucherparteien des Reichstages beliebte Herr Dernburg wirklich, daß durch Besteuerung der 2-3000 Preistreiberei durch künstliche Einschränkung des Angebots fort Deutschen , die sich in unseren Stolonien als Erwerbstätige be- besteht, wird auch die Fleischteuerung anhalten zur Befriedigung der notleidenden Agrarier. finden, die Summe von 10%, Millionen wesentlich erhöhen zu können? Glaubt er durch eine Besteuerung des südwest afrikanischen Grundwertes" auch nur einige hunderttausend Mart herausschlagen zu können!?

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Der kleine Bruchteil, der zurückgeblieben ist, scheint sich also wohl zu fühlen und sich gar nicht nach dem Koalitions­rechte zu sehnen. Die übergroße Mehrzahl unserer Landarbeiter sind Reichsausländer: Rufsen, Galizier, Ruthenen. Also für Reichsausländer, die an dem Wohl und Wehe der deutschen Landwirtschaft auch nicht das geringste Interesse haben, dafür um so anspruchsvoller sind im Fordern bon hohem Lohn, guter Verpflegung und guter Behandlung, wünscht Herr Giesberts das Recht zu streiken zu streiten gegen deutsche Reichsangehörigen, gegen deutsche Zwar die Agrarpolitiker wie die in ihren Diensten stehende Regierung bestreiten, daß die heutige Fleischteuerung lediglich ein Bauern, auf deren Schultern die Hauptlasten an Gut und Blut ruhen." künstliches Produkt ihrer Politik ist, der gewollte Erfolg einer Am interessantesten ist an diesen Ausführungen wohl das Gea mit Raffinement betriebenen Einfuhrbeschränkung. Bedauernd ständnis, daß es den Agrariern gelungen ist, die ländliche Be­Nein, der Effekt dieser Selbstverwaltung unserer Kolonien versichern sie, daß die Fleischteuerung nur durch die ungenügende völkerung bis auf einen kleinen Bruchteil" in die Städte soll auch nur der sein, die Kolonialbilanz zu verschleiern. Futtermittelernte des Jahres 1904 und die heutige gute industrielle zu treiben, und weiter die Entrüftung, daß die Landarbeiter das Nach französischem Muster sollen alle Ausgaben für die Geschäftslage hervorgerufen sei; doch alle diese schönen konventio- Recht haben sollen, vermittelst des Streikes ihren Forderungen Schutztruppe, für Eisenbahnbauten usw. das heißt für nellen Zügen vermögen die Tatsache nicht zu verschleiern, daß seit um hohen Lohn, gute Behandlung und gute Verpflegung Nachdruck 9/10 aller kolonialen Ausgaben auf das Reich über- der deutschen Landwirtschaft die Konkurrenz der benachbarten vieh- zu verleihen. Welche Anmaßung aber auch, gegenüber einem chrift­nommen werden, um somit den trügerischen Schein zu produzierenden Agrarstaaten lästig wurde, die offizielle deutsche lichen deutschen Bauern zu verlangen, daß er seine Arbeiter gut erwecken, als balanzierten im Kolonialetat Einnahmen Wirtschaftspolitik systematisch die Einengung dieser Konkurrenz entlohnt, verpflegt und behandelt! und Ausgaben annähernd im Gleichgewicht! Das ist der durch Einfuhrbeschränkungen betrieben und dadurch den jebigen Zum Schluß gibt das Blatt Herrn Giesberts zu bedenken, daß er bei den Sozialdemokraten lauten Beifall für seine Rede ge= Sternpunkt des Dernburgschen Programms". Das ist die Zustand herbeigeführt hat. Kaum fanden Mitte der achtziger Jahre erntet habe. Aber die Verhältnisse würden über die Theorien des Krönung des finanziellen Schwindelbaues, den das neue des letzten Jahrhunderts die ostelbischen Großgrundbesizer, daß der erntet habe. Aber die Verhältnisse würden über die Theorien des Herrn Giesberts hinwegschreiten, denn: die Verhältnisse sind Kolonialregime zu errichten gedenkt! Zolltarif von 1879 die deutsche Viehproduktion nicht genügend schüße, stärker als alle Theorien sagt Graf Posadowsky". Auf diesen faulen Kern, auf diese methodischen Roß- als die Regierung auch schon bereitwillig eine Einfuhrbeschränkung Graf Posadowsky, der Mann des sozialen" Kurses, als Gea täuschereien ging heute kein einziger bürgerlicher Redner ein. nach der anderen erließ. 1885 wurde die Einfuhr von Schafen währsmann der scharfmacherischen Agrarier. Nach seinen lebten Alle befaßten sich geflissentlich mit Nebensächlichkeiten. und Schaffleisch, 1889 von Schweinen aus Rußland ( bis auf Reden im Reichstage hat er diese Ehre verdient.- Auch Herr Stopsch, der Redner der Freifinnigen Volks- 70 000 Stüd für Oberschlesien ) berboten, 1893 wurde auch die Ein­partei, der durch Schärfe des Tons über die prinzipielle Un- fuhr von Schafen aus Desterreich untersagt und die Einfuhr von zulänglichkeit feiner Kritik hinwegzutäuschen suchte! Die Rindern eingeschränkt. Zugleich erfolgte das Verbot der Einfuhr Mannheim , 28. November. ( Eig. Ber.) Herren Richthofen( t.) und Arendt( Rp.) erklärten nur von Rindern, Schweinen, Schafen aus Italien . Jm nächsten Jahre Genosse Hauth wird nun entgegen unserer ersten Annahme mehr oder minder unumwunden ihre Zustimmung zu wurde der Import von Rindern, Schweinen, Schafen aus Holland doch noch gerichtlich verfolgt werden, obgleich er die wegen feines unserer aberwißigen Kolonialpolitik. und Belgien verboten und zugleich die Einfuhr von Rindern und Alle Proteste der Sozialdemokratie gegen dies unsinnige Schweinen aus Frankreich beträchtlich eingeengt. So ging es weiter. Nichtstellens zum Nachdienen über ihn verhängte Strafe von 1000 M. System werden freilich vergebens sein. Unsere Bourgeoisie Fast jedes Jahr brachte neue Verbote. Die Abschneidung der Zu- gezahlt hat. Schon Ende nächster Woche soll er vor dem Kriegs­unterstützt im Interesse fleiner Kapitalisten- und Interessenten- fuhr steigerte die Preise auf den deutschen Märkten; doch den gericht erscheinen. Auf Grund welchen Paragraphens eine neue Berurteilung gruppen unsere Kolonialpolitik. Alle Nörgeleien an Einzel- Agrariern erschienen sie noch immer nicht hoch genug. Im Jahre heiten der Verwaltungen sollen unseren bürgerlichen 1902 setzten sie bei den Zollkämpfen eine Verdrei- und Vervier- erfolgen soll, ist uns völlig unverständlich, " Opponenten" nur die Möglichkeit geben, zuguterletzt doch fachung der bisherigen Viehzölle durch. fürs ganze zu stimmen! Die Folge dieser seit zwei Jahrzehnten betriebenen nationalen Eine Milliarde ist bereits verpulvert! Das nächste Jahr Wirtschaftspolitik ist die jeßige Fleischteuerung. Die Agrarpolitiker wird mindestens 120 Millionen erfordern, das nächste lächeln verschmitt. Sie haben ihr hehres Ziel erreicht. Doch offen Jahrzehnt mindestens weitere 5-600 Millionen. Sommt zuzugegeben, daß die Fleischnot lediglich das absichtlich herbei­noch ein neuer Kolonialfrieg hinzu, der bei dem System geführte Resultat ihrer Bestrebungen ist, dazu fehlt ihnen der Dernburg gar nicht ausbleiben fann, so wird abermals eine Mut und die Ehrlichkeit, denn bis in die Kreise der konservativen ruude Milliarde herauskommen! Das arbeitende Volt Handwerker und Mittelstandsvereinler hinein wird die Preissteige. Deutschlands hat von einer solchen Geldverschleuderung feinen rung als unerträgliche Belastung des Haushalts empfunden. roten Pfennig Vorteil, wohl aber wird es ungezählte Millionen Mit der ihr eigenen Verlogenheit erfindet deshalb die Agrarpresse Stolonialtributs in Gestalt von Steuern aufzubringen haben! immer wieder neue Gründe, welche die Entstehung der Fleischnot erklären sollen. Sobald aber irgend welche Maßnahmen vor­geschlagen werden, die den heutigen Zustand ändern könnten, stemmt sie sich gegen jede Aenderung.

Ein Erfolg der Agrarpolitik.

Ein Treiben, ebenso gemeingefährlich wie frivol- durchaus angepaßt dem moralischen Wert der Edelsten und Besten".

Deutfches Reich.

Zur Wahlbewegung in Hamburg .

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Die Schweinepreise sind in den letzten Wochen fast stetig ge­fallen. Auf dem Berliner Schlachtviehmarkt fosteten Schweine zweiter Qualität am 13. Oftober pro Zentner( mit 20 Proz. Abzug für Tara) noch 67 bis 68 M., am 31. Oktober 65 bis 67 M., am 15. November 64 bis 65 M. und vorgestern 57 bis 59 M. Die Agrarpresse frohlockt, so unangenehm auch ihren Gönnern dieser Profitausfall ist; denn der Preisrüdgang liefert ihr ein will­kommenes Argument gegen die geringen Ermäßigungen der Grenz­Die Ende Januar 1907 stattfindenden halbschichtigen Neu­sperre, zu der sich endlich die Regierung nach langem Sträuben wahlen zum Landesparlament, bei denen zum ersten Male das durch die steigende Entrüstung der industriellen Bevölkerung ge- neue Klassenwahlsystem zur Anwendung kommt, beschäftigen schon drängt sah. Kaum ließ sich eine Zunahme des Schweineauftriebes jetzt die alten und die in letzter Zeit ins Leben gerufenen neuen auf die Schlachtmärkte und cin dementsprechender Niedergang bürgerlichen Vereine. Zufrieden mit dem neuen Wahlrecht" ist der Schweinepreise konstatieren, als auch schon die agrarischen tein Mensch, am allerwenigsten die Urheber des Wahlrechtsraubes, Blätter unter Führung Deutsche Tageszeitung" mit der Bon denen manch einer nicht mit Unrecht befürchtet, am Wahltage i

Der Fall Hauth.

Die hessische Regierung und der Fall Eisnert. In der Zweiten hessischen Kammer fand heute große Gala vorstellung statt. Die Regierung beantwortete die nationalliberale Interpellation bezüglich der Bestätigung des Genossen Eignert als Beigeordneten in Offenbach . Der Telegraph berichtet darüber:

In der heutigen Sigung der Zweiten Kammer wurde eine Botschaft des Großherzogs verlesen, in der der Großherzog der Zweiten Kammer die am 8. November erfolgte Geburt des Erb­großherzogs mitteilt. Darauf beschloß die Kammer auf Vorschlag des Präsidenten, dem Großherzog eine Glückwunschadresse zu übersenden. Der sozialdemokratische Abgeordnete Dr. David ers Klärte, daß die sozialdemokratische Partei unter Vorbehalt ihres prinzipiellen Standpunktes sich der Glückwunschadresse anschließen wolle.

Hierauf verlas Ministerpräsident Braun die Antwort der Re­gierung auf eine Anfrage Reinhardt und Genoffen betreffend die Bestätigung des Beigeordneten Eißnert- Offenbach. Die Antwort betont, daß sich die Regierung des Gegensages zwischen Staat und Sozialdemokratie bewußt fei. Der Kampf gegen die sozialdemokratischen Bestrebungen sei nur möglich auf dem Boden der bestehenden Gesetzgebung und unter Beobachtung der verfassungsmäßigen Gleichheit der Staats­angehörigen vor dem Gesetz. Für die Regierung seien bei der Bestätigung Eißnerts die Bestimmungen der Städteordnung maß gebend gewesen, sowie die Tatsache, daß gegen Eißnert nur seine Parteistellung eingewendet werden fonnte. Zum Schluß betonte die Antwort, daß fünftighin die freie Entschließung der zuständigen Stelle nur unter der selbst. verständlichen größten Rüdsight und auf Grund