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B. 292. 23. Jahrgang 2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonabend, 15. Dezember 1906.

v. Sievers mit und v. Sivers ohne e".

Bum zweiten Mal stand gestern vor dem Schöffengericht Termin in einer Privatbeleidigungsklage gegen Genossen Weber als ver­antwortlichen Redakteur des Vorwärts" an. Kläger   ist ein Guts­befizer v. Sivers auf Römerhof in Livland  . Der Kläger   fühlt sich durch einen Artikel im Vorwärts" bom 11. Februar d. J. beleidigt, der Vorgänge in den russischen Ostseeprovingen schildert. Unter anderem wird in dem Artikel gesagt, die Ein­äscherungen von Gütern und Gutsgebäuden seien ausschließlich die Taten der von den Junkern gepeinigten Deputanten und böswilliger Individuen, mit denen die Revolution und das Bolt im allgemeinen nichts zu schaffen habe. In den meisten Fällen, wie sich später herausgestellt habe, hätten die Gutsbesizer die Brandstiftungen selbst bewirken lassen, um dadurch die hohen Versicherungssummen zu erhalten und alles auf die Revolutionäre schieben zu können. Der Artikel führte dann einen Fall dieser Art an und nannte noch cinige Namen von Gutsbesizern, auf deren Gütern sich ähnliches ereignet haben solle. Unter diesen war ein Herr v. Sievers mit e" in Libland angeführt.

Herr v. Sievers auf Römerhof schreibt sich zwar ohne" e", er bezog aber die betreffende Bemerkung des Artikels auf sich und flagte deshalb wegen Beleidigung.

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Resolution, die nach einer dem Referenten zustimmenden Diskussion einstimmig angenommen wurde.

" Die von über 1000 Personen besuchte Versammlung aller Angestellten im Gastwirtsgewerbe legt entschieden Protest ein gegen die vom Reichsverband Deutscher Gastwirtsverbände an den Reichs= tag gerichtete Petition. Den in der bezeichneten Eingabe auf gestellten Behauptungen gegenüber stellt die Versammlung aus­drücklich fest:

Die Bundesratsverordnung vom 22. Januar 1902, die Ruhe­pausen der Gastwirtsgehülfen betreffend, hat sich durchaus und überall als durchführbar erwiesen. Dem Gastwirtsgewerbe sind feinerlei tiefe Wunden geschlagen", die Gewerbe- und Steuer­statistik des letzten Jahres zeigt vielmehr deutlich eine dauernde günstige Entwickelung desselben.

Die Arbeitnehmer sind, wie die zahlreichen Petitionen von den verschiedenen Gehülfenverbänden beweisen, mit der gegen wärtigen Berordnung nicht bloß zufrieden, sondern fordern eine Ausdehnung derselben.

Sozialdemokratischer Diskutierklub Freie Zusammenkunft". Heute abend 9 Uhr: Sigung im Gewerkschaftshause, Zimmer Nr. 16. Arnswalde- Friedeberg. Sonntag, den 16. d. M., nachmittags 4%, Uhr, Sozialdemokratischer Agitations- Verein für den Wahlkreis Bersammlung bei Boeker, Weberstr. 17. Bortrag des Genossen Ritter  . Verein ehem. Görbersdorfer. Heute abend 8%, Uhr: Bersammlung bei Adolf Ernst, Prenzlauerstr. 41. Allgemeine Kranken- und Sterbekasse der Metallarbeiter. ( E. H. 29, Hamburg  ), Filiale Berlin   3. Mitgliederversammlung heute abend Filiale Baumschulenweg  . 8 Uhr bei Sayser, Reichenbergerstr. 157. heute abend 8, Uhr bei Stleinschmager, Baumschulenstr. 67: Mitglieder bersammlung.

Vermischtes.

Von einem Geiftestranten getötet. Im Philipp- Hofpital in Hof­ heim   tötete heute früh ein Geisteskranker, der die Technische Hoch­schule in Darmstadt   besuchte und aus England stammt, durch

Die jest geltenden Bestimmungen nehmen zum Schaden der Revolverschüsse einen Wärter und verwundete zwei wärter und einen Gehülfen mehr als genug Rücksicht auf die Eigenart" des Ge- Arzt schwer. Der Kranke wurde mit großer Mühe unschädlich ge­werbes, da es in das Belieben der Gastwirte gestellt ist, die macht. Ruhezeiten je nach Lage seines Geschäftsbetriebes einzurichten. Das Schematische" der Verordnung, über das sich die Gastwirte beschweren, besteht lediglich in der Bestimmung, alle zwei oder drei Wochen einen Ruhetag und nach je 16stündiger Arbeitszeit eine achtstündige Ruhezeit eintreten zu lassen. Selbst in den kleinsten Betrieben, wo nur ein Angestellter beschäftigt ist, läßt es sich leicht ermöglichen, für einen Tag Ersatz zu finden bezw. ohne einen solchen auszukommen.

Ein gut unterrichtetes bürgerliches Blatt. Genoffin Rosa Luxemburg   hat, wie die Wilhelmshavener Morgenzeitung" zu melden weiß, auf dem sozialdemokratischen Partei­tag in Jena   im September 1905 über den Zapfenstreich" gesprochen und dadurch zu Gewalttätigkeiten aufzureizen versucht, jedenfalls die Soldaten, denen der Zapfenstreich in den meisten Fällen zu früh gegeben wird und die dann nur widerwärtig dem Rufe zur Kaserne Für diesen Versuch des militärischen Aufruhrs sollen folgen. der Luxemburg   vom Landgericht in Weimar   zwei Monate Gefängnis Wir waren bis jetzt immer der Meinung, fie zudiktiert worden fein. hätte über den Massenstreit gesprochen und sei dafür unter Anklage gestellt.

Schneestürme in den französischen   Alpen. In den französischen  schaften von jedem Verkehr abgeschnitten; mehrere Klöster sind voll­ständig eingeschneit. Hülfskolonnen wurden sofort organisiert. Viel Vieh ist umgekommen.

Wie in der ersten Verhandlung, die in dieser Sache bereits bor Gericht geführt wurde, so bestritt der Beklagte auch gestern wieder, daß der Kläger   überhaupt gemeint ist. Der als Kläger auftretende Herr v. Sivers, der seinen Namen ohne" e" schreibt, könne sich schon deshalb nicht getroffen fühlen, weil der Vorwärts" von einem Herrn Sievers mit e" spreche. Der Verteidiger des Beklagten, Rechtsanwalt Karl Liebknecht  , führte aus: In Die Versammlung wendet sich insbesondere gegen die von den bezug auf einen Herrn v. Sievers mit e", dessen Gut im esthnischen Gastwirten beantragten Aenderungen der Bundesratsverordnung, Teile von Livland   liege, fann alles erwiesen werden, was der wonach an Stelle der 24stündigen Ruhezeit allwöchentlich eine solche " Vorwärts" in dieser Hinsicht behauptete. Wenn dieser Beweis von 18 Stunden treten soll.. erbracht werde, dann sei damit erwiesen, daß der Kläger   nicht Mit einer solchen Ordnung der Ruhezeiten würden alle Vor­gemeint war. As Zeuge für dieses Beweisthema nannte der Ver- teile, die ein vollkommener, ungekürzter Ruhetag in gesundheit­teidiger den Professor Reußner, der den Artikel vor der Veröffentlicher und familiärer Beziehung mit sich bringt, vollständig ber­lichung gelesen, mit dem Verfasser gesprochen und von diesem die loren gehen. Aber auch jede Kontrolle würde, sofern nicht mehr Alpen sind infolge heftiger Schneestürme eine große Anzahl Ort­Mitteilung erhalten habe, daß sich die Angaben des Artikels auf der volle, Ruhetag gewährt wird, zur Unmöglichkeit werden, wie einen efthnisch- livländischen Herrn v. Sievers beziehen. sie heute schon bezüglich der 8stündigen täglichen Ruhezeit so gut Justizrat Wagner als Vertreter des Klägers verlangte, der wie aufgehoben ist. Das angebliche Mehr an Ruhestunden, welches Beklagte solle im Vorwärts" die Erklärung abgeben, daß der die Gastwirte freiwillig" gewähren wollen, könnte diese Nachteile Kläger   v. Sivers- Römerhof in dem Artikel nicht gemeint habe. nicht im entferntesten aufwiegen. Der Beklagte sowohl wie sein Verteidiger lehnten das Verlangen des Klägers in dieser Form entschieden ab. Sie betonten, sie hätten sowohl im vorigen Termin, als auch heute, wiederholt versichert, daß der Kläger   nicht gemeint ist, auch in dem Bericht des Vorwärts" über die vorige Verhandlung sei das gesagt worden, es werde auch in dem Bericht über die heutige Verhandlung wieder gesagt werden; aber eine besondere Erklärung im Vor­wärts" fönne nicht gegeben werden, denn durch eine solche würde der Kläger   in eine ihm nicht gebührende Beleuchtung gesetzt werden. Wenn auch, wie schon wiederholt gesagt, nicht behauptet werde, daß der Kläger   sein Gut in Brand habe stecken lassen, um die Ver­ficherungsgelder zu erhalten, so stehe doch fest und könne erwiesen werden: daß nach dem Oktobermanifest eine Deputation einer Bauernbersammlung sich an den läger wegen Aufhebung des Branntweinschants wandte, daß diese Deputation unter Drohung mit dem Browning fortgejagt wurde, daß der Kläger jemand be= auftragte, den Vorsitzenden der Bauernversammlung zu er= morden; daß auf dem Gute des Klägers zivei Leute zu Tode gemartert wurden und daß deshalb ein Aufstand ausbrach, in dessen Verlauf das Gut des Klägers in Flammen auf­ging. Ferner fönne bewiesen werden, daß Bauerngehöfte im Guts­bezirk des Klägers auf dessen Befehl niedergebrannt wurden, wodurch Rache genommen worden sei an den Bauern, die sich an dem Aufstande beteiligt hätten.

Im Aermelkanal   wütet noch immer heftiger Sturm. Verschiedene Schiffsunfälle im Atlantischen Ozean werden gemeldet. Die Forderung der Petenten, den Beginn der Ruhezeiten für Behrlinge und jugendliche Arbeiter um 12 Uhr nachts beginnen Rennfegereien. Bei dem Sechstagerennen tam es vorgestern zu lassen, anstatt wie jetzt, um 10 Uhr abends, ist im Interesse der auf der New Yorker Radrennbahn zu einem Zusammenstoß, wobei förperlichen Entwickelung der Jugend entschieden abzulehnen. Die zehn Radfahrer stürzten und mehr oder minder schwere Verlegungen für diese Forderung gegebene Begründung der Petenten ist eine erlitten. vollständig verfehlte, denn:.

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1. Sind in den Saal- Balllokalen nur selten Lehrlinge be= schäftigt. Sollte in der Tat das Halten von Lehrlingen in solchen Lokalen, in denen das Hauptgeschäft erst am späten Abend beginnt, durch die Bestimmungen der Bundesratsverordnung eine Ein­schränkung erfahren haben, so wäre das eine sehr willkommene Wirkung derselben. Der Nachtouchs von Lehrlingen wird durch Einstellung solcher in anderen Betrieben mehr wie gedeckt.

2. Die Lehrlinge vermögen in der Zeit zwischen 6 Uhr morgens und 10 Uhr abends genügend zu lernen, vorausgesetzt nur, daß der Lehrer" die notwendigen Fähigkeiten zur Belehrung und Erziehung derselben besitzt.

Briefkaften der Redaktion.

Die Versammlung erwartet vom Reichstag und Bundesrat, daß er alle Anträge, welche auf eine Verfümmerung des mini­malen Arbeiterschußes im Gastwirtsgewerbe abzielen, auch ferner stritte ablehnt; die Reichsregierung wird ersucht, daß sie den Wünschen des deutschen   Reichstages baldmöglichst entspricht und die in den Petitionen der Gehülfenverbände aufgestellten Forde rungen auf Erweiterung der Bestimmung der Bundesratsverord- Hauswirt zu richten. nung die Gesetzestraft verleihen möge.

Schließlich protestiert die Versammlung energisch gegen die in der Petition des Reichsverbandes enthaltenen Beschimpfungen des gesamten Gehülfenstandes; die Betenten dürften außerstande sein, für die dort aufgestellten Behauptungen Beweise beibringen zu können und so tennzeichnen sich dieselben als schamlose Ver­dächtigungen und Verleumdungen."

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Die juristische Sprechstunde findet Friedrichstr. 16, Aufgang 4, eine Treppe( Handelsstätte Bellealliance, Durchgang auch Lindenstr. 101), Geöffnet 7 Uhr. wochentäglich von 7 bis 9% Uhr abends statt. Sonnabends beginnt die Sprechstunde um 6 Uhr. Jeder Anfrage ift ein Buchstabe und eine Zahl als Wierkzeichen beizufügen. Briefliche Antwort wird nicht erteilt. Eilige Fragen trage man in der Sprechstunde vor. ab, wie der Erlaubnisschein lautet; viel Aussicht auf Erfolg hat der Antrag W. F. 1, Weißensee. Die Entscheidung Ihrer Frage hängt davon auf gerichtliche Entscheidung nicht. P. P.   99. Die Schulpflicht dauert bis zum Schluß des halben Jahres. P. 2. 92. Es kann jeder zu­gelassen werden. F. R. 38. Troß des Rundschreibens des Finanz­ministers vom November dieses Jahres find die Arbeitgeber nicht verpflichtet, die Aufforderung der Steuerbehörde zur Angabe des Einkommens, Namens usw. 8. B. 21. 1. Wenden Sie der bei Ihnen Angestellten zu erfüllen. fich an den Magiftrat, Stiftungsdeputation. 2. Ja. 3. Das ist möglich. F. S. Selbstverständlich. A. R. 2. Die Kündigung ist an den 5. R. 122. 1. und 2. Nein. 21. 2. 29. 1. Etwa 30 bis 120 M. werden als angemessen erachtet. 2. Arbeitsverträge, Den Antrag, Professor Reußner als Zeugen über die vom auch Akkordverträge fönnen nicht einseitig geändert werden. 3. Falls nicht Verteidiger angegebene Tatsache zu laden, lehnte das Gericht in der Branche Ausnahmen üblich oder vereinbart find, trifft die 14tägige mit der Begründung, a b, es fomme nicht darauf an, was der gesetzliche Kündigungsfrist auch auf Atfordverträge zu. A. B. 2500. Sie Redakteur vor Veröffentlichung mit anderen Personen besprochen fönnen einen Antrag auf Befreiung von der Hundesteuer an die Steuerdepu habe, sondern die Wirkung des Artikels nach außen sei maßgebend. tation richten. Soweit ersichtlich, liegt aber kein Grund zur Befreiung der Diese Wirkung sei aber derart, daß sich jeder Träger des Namens Steuer vor. W. St. O. Sind Sie minderwertig, so find Sie b. Siebers deren es nur eine fleine Zahl gebe beleidigt an dem Vertrag nicht gebunden. Sind Sie volljährig, so laffen fühlen könne. Der Beklagte müsse nachweisen, daß sich seine Be­Sie es darauf antominen, ob Sie im Klagewege Betrug nachweisen hauptungen nicht auf den Kläger beziehen. Der Verband der Maler hielt am Donnerstag in den Musiker- tönnen. Wir haben unendlich häufig vor Unterschrift derartiger Bettel, Die Verhandlung wurde vertagt. Der Kläger   soll seine Beweis- sälen eine Versammlung ab. Die Behandlung des Themas:" Die die zur Abnahme von Waren oder Lieferwerken verpflichten, gewarnt. anträge dem Gericht einreichen. Rechtsfähigkeit der Berufsvereine" wurde von der Tagesordnung A. H. 2. Wenden Sie sich an die Offenbacher Krankenkasse, Prinzen­W. S. 88. In der Regel 7 Wochen. O. 2. 33. Rechtsanwalt Liebknecht   bemerkte hierzu, Beweismaterial abgesetzt. Genosse Düwell sprach dafür über die politische Straße 66 bei Hinz. sei genug vorhanden, nur die Herbeischaffung der Zeugen mache Lage. Die wenige Stunden vorher erfolgte Auflösung des Die Frau haftet nicht, sie muß schleunigst einen Einstellungsantrag und eine Interventionstlage auf Freigabe der Sachen ein reichen. W. R., große Schwierigkeiten, weil diejenigen, welche aus eigener Wahr- Reichstags bot den allerbesten Anlaß. Einleitend gedachte Sönauerstraße. Die Rechtsstörungen können Sie sich verbitten, tönnen nehmung Angaben über die in Rede stehenden Vorgänge machen Redner der parlamentarischen Verhandlungen über die Kolonial- Biviltlage anstellen und Klage bei dem Staatsanwalt erheben. P. R. 21. fönnen, mit Rücksicht auf die Zustände in Rußland   nicht wagen, standale und der unangenehmen Lage, in die das Zentrum durch 1. Nein. 2. Der Amtsanwalt, an den Sie sich wenden müßten, fönnte öffentlich als Zeugen aufzutreten, oder weil die in Frage kommen- bie Dernburgschen Enthüllungen beim Duell Roeren- Dernburg innerhalb einer Woche Berufung einlegen. 3. bis 5. Sie können noch als den Personen ihren Aufenthalt oft wechseln und deshalb schwer zu gekommen ist. Ein großer Jrrtum wäre es, anzunehmen, die Auf- Nebentläger beitreten und können dann Ihre Schadenersatzansprüche geltend S. 110. Mittels Kreide und Plätten. D. 2. 21. ermitteln sind. Diese Zeugen würden wohl im Auslande vernommen lösung des Reichstags sei ein Att energischen Zuschlagens der machen. ist Ihre Frau mit Recht Mitglied werden müssen. Regierung gegen das Zentrum. Nein, das Zentrum habe, um aus Nach zutreffender Ansicht Der Vorsitzende ersuchte darum, daß, wenn möglich, jener schlimmen Situation herauszukommen, die Regierung zur. J. 33. 1. und 4. Ja. 2. Das ist gleichgültig. Sie fönnen aber bei der Kaffe, tamn also auch gegebenenfalls Krankengeld beanspruchen. einige Zeugen hier vor Gericht vernommen werden können. Der Auflösung gezwungen. Redner entwarf im Anschluß hieran ein dem Polizeirevier Erjazz der starte beantragen. Den Verlust haben Sie Verteidiger erklärte sich bereit, diesem Ersuchen nachzukommen, umfassendes Bild von der Naturgeschichte des Zentrums und von glaubhaft zu machen. 3. Als Weiterversicherer haben Sie mindestens unter der Voraussekung, daß das Ministerium den betreffenden seiner eigenartigen hinterhältigen Politik, der der jesuitischen innerhalb zwei Jahren 20 Marten zu fleben. Die Wahl der Klasse überbleibt Zeugen die Gewähr gebe, daß sie nicht an Rußland   ausgeliefert Diplomatie. Jetzt sei die Frage zu erörtern: Was haben wir Ihnen. 5. bis 7. Der Ehevertrag schafft nicht neue Rechte, sondern soll nur werden, falls es sich um Bersonen handle, die nach dem Auslieferungs- bis zur nächsten Reichstagswahl zu tun? Es müsse alles geschehen, die Rechtslage flar stellen. Er erleichtert den Beweis des Eigentums. vertrage an Rußland   ausgeliefert werden könnten. um eine Reichstagsmehrheit zustande zu bringen, die nicht nur wird durch den Ehevertrag Eigentum des Bräutigams oder Maunes auf den Kolonialetat nicht bewilligt, sondern auch noch vieles andere die Ehefrau übertragen, so ist er insofern ungültig, als er zum Schaden der Gläubiger geschlossen ist. 3. P. 11. Haben Sie teine ehelichen Kinder, mehr, zum Beispiel ein Antigewerkschaftsgesetz. Vorläufig sei ja so können Sie Ihr außereheliches Kind adoptieren. Zustimmung des Vor­mit dem letzten Reichstag die Vorlage zu dem Erdrosselungsgeset mundes und Genehmigung des Amtsgerichts ist erforderlich. Außer verschwunden. Wir wären aber Toren, wenn wir annehmen dem müßten Sie Dispens von dem Alterserfordernis( 50 Jahre) würden, sie werde in Zukunft nicht wieder erscheinen. Zweifellos nachsuchen. Die Kosten betragen 50 Mark. 23. V. 1000. Nein. Sur Lohnbewegung der baugewerblichen Hülfsarbeiter. Die werde das Großkapital, das beim Zolltarif und den Handels­Sektion der Dedenbranche des hiesigen Zweigvereins berträgen mit Agrariern und Regierung zusammengegangen sei, des Bauarbeiterverbandes hielt am Donnerstag eine außerordent- auf Gegenleistungen bestehen und zwar auf solche, die den Arbeitern liche Mitgliederversammlung ab, in der über die nächstjährige ihren wirtschaftlichen Kampf unterbinden sollten. Aus diesem Lohnbewegung beraten wurde. Gegenwärtig bestehen in der Bündnis heraus seien neue Attentate gegen die Arbeiterschaft zu Branche Tarifverträge, die mit den einzelnen Unternehmern ab- gewärtigen. Die Arbeiterschaft habe dagegen zu rüsten und sich geschlossen worden sind und am 31. März 1907 ablaufen. Der zum Kampfe zu stellen. Von diesem Gesichtspunkte aus könne die allgemeine Stundenlohn ist 65 Pf., die Arbeitszeit die im Bau- Auflösung des Reichstags nur als erfreulich bezeichnet werden. gewerbe allgemein übliche. Wie der Referent Kribow ausführte,( Allgemeine Zustimmung.) Man könne auch deshalb damit ein­foll nun, wie im ganzen Baugewerbe Berlins  , auch in der Decken- berstanden sein, weil man jetzt eine Urabstimmung vornehmen branche die Verkürzung der Arbeitszeit auf 8 Stunden verlangt fönne über die Handelsverträge und den Zolltarif, deren Wir werden, sowie eine Lohnerhöhung um 10 Pf., festgelegt in einem fungen nun in die Erscheinung träten. Redner ließ sich dann noch Die Ver über das Wesen des Kapitalismus sowie über Wirken und Ziele für die ganze Branche einheitlich geltenden Tarif. fammlung wählte eine Kommission bon 3 Mitgliedern, die über die der Sozialdemokratie aus. Er schloß: Es werde icht außerordent­Forderungen eingehend beraten soll. Eine neue Versammlung, lich viel zu tun geben und jeder habe seine ganze Kraft einzu­die am Montag stattfindet, wird dann endgültig darüber be- setzen, damit bei der Wahl des Volkes die Faust mit Energie auf schließen Regierung, Konservative, Zentrum, Liberale und Nationalliberale herniederfause und der Freiheit eine Gaffe bahne.( Großer Eine Protestversammlung der Gastwirtsgehülfen tagte am Beifall.) Mittwochnachmittag in Buggenhagens Saal. Der Protest richtet Es erfolgte dann die Aufstellung der Kandidaten für die Wahl sich gegen eine vom Reichsverband deutscher   Gastwirtsverbände von Delegierten zur Verbands- Generalversammlung in Leipzig  . an den Reichstag gerichtete Petition. Diese Betition fordert Die Delegiertenwahl selber findet später statt. eine Verschlechterung der die Arbeitsverhältnisse im Gastwirts­gewerbe betreffenden Bundesratsverordnung. Wenn dem Ver langen der Betenten entsprochen würde, dann wäre der jetzt gel­Oeffentliche Bibliothek und Lesehalle zu unentgeltlicher Be­nutzung für jedermann, SW., Meyandrinenstr. 26. Geöffnet täglich von tende sehr geringfügige Arbeiterschuß im Gastwirtsgewerbe so gut 5-10 Uhr abends, an Sonn- und Feiertagen von 9-1 und 3-6 Uhr. wie aufgehoben. Insbesondere fordern die petitionierenden Gast- In den Lesesälen liegen zurzeit 515 Beitungen und Zeitschriften jeder Art Swinemde. 745 S wirtsverbände eine Verkümmerung der ohnehin knapp bemessenen und Nichtung aus. Hamburg   744 SD Ruhezeit der Gehülfen und Lehrlinge. Die start besuchte Ver= Freireligiöse Gemeinde. Sonntag, den 16. Dezember, vormittags Berlin   747 SD fammlung, welche zum Proteft gegen den Sturmlauf der Gastwirte 834 Uhr, im Rathause( Eingang Jüdenstraße), Saal 109: Versammlung. Frankj.a.M. 748 SW Bormittags 10 Uhr in der Schulaula, Seleine München  auf Arbeiterschutzbestimmungen zusammen gekommen war, hatte Freireligiöse Borlesung. der Verband deutscher   Gastwirtsgehülfen einberufen. Der Vor- Frankfurterstr. 6: Vortrag von Fräulein Ida Altmann über: Ethische Bien  Stultur und Stulturfortschritt." Herren und Damen als Gäste sehr will­fizzende des Verbandes, Hugo Böbsch, trat als Referent auf. tommen. Buntt für Punkt widerlegte er, auf ein reichhaltiges Tatsachen­Zentral- Kranken- und Sterbekaffe der Lederarbeiter. Sonntag, material gestützt, die Argumente der Betenten. Die wesentlichsten den 16. Dezember, vormittags 10 Uhr: Generalversammlung im Marien­Ausführungen des Referenten decken sich mit der nachstehenden bad, Badftr. 36.

Verfammlungen.

O. G. Nein. Pankow   129. Hat nur dekorativen 3wed, soll ana deuten, daß selbst wilde Tiere sich der Macht der Kunst nicht entziehen fönnen. S. K. 61. Die Veröffentlichung erfolgt nicht von amtswegen, sondern auf Ihren Antrag hin. 2. 33. Bösliche Verlassung gilt erst dann als Scheidungsgrund, wenn auf Rüdfehr geklagt und das auf Rückkehr lautende ürteil innerhalb eines Jahres nicht befolgt ist.

Eingegangene Druckschriften.

Ein Notschrei der seemännischen Arbeiter! Referat des Verbands­vorsitzenden B. Müller. 61 Seiten.( Agitationsschrift.) Verlag des See­manns- Verbandes Hamburg  .

Der Kontinent. Deutsch  - Französische Monatsschrift. Heft 2. Heraus gegeben für Deutschland   von Dr. H. Richter. Jährlich 12 Heste. Einzelheit 1,25 M. Verlag W. Süfferott, Berlin  . Nußlands Todesweg! von V. M.   de Prado  . M. 2,50. Th. Schröters Verlag Zürich und Leipzig  . Gustavsson. Geheimnisse der Religion. Verlag von Streder u. Schröer in Stuttgart  . Geheftet 1 M.

Witterungsübersicht vom 14. Dezember 1906, morgens 8 1hr.

Stationen

Barometer.

stand mm

Wind.

749 SW

Windstärke

Belter

3 bedeckt

Zemp. n. G.

5° G.= N.

Stationen

Barometer.

stand mm

Bind

richtung

Windstarte

Better

1 Haparanda 756 S 4 bedeďt

Temp. n. T.

0

7

2 Nebel 1 Petersburg 755 OSD 2Schnee 2 wolfig- 0 Scilly 759 WNW 6 wolfig 3 wolfig 747 2 berbeen 2 heiter 3 bedeckt 1 Baris 752 BSB 3 Regen 751, SSD 1 Nebel-3 Wetter- Prognose für Sonnabend, den 15. Dezember 1906. Beitweise aufllarend, vorwiegend trübe mit leichten Schneefällen und mäßigen südlichen Winden; Temperatur wenig verändert. Berliner   Betterbureau