abend gegen%12 Uhr gegenüber dem Reichstagsgebäude statt. Die Kraftdroschke Nr. 9872 fuhr mit solcher Gewalt gegen den dort haltenden Straßenbahnwagen Nr. 1935 der Linie 56. daß sie zur Seite und auf den Bürgcrsteig geschleudert wurde. Der in dem Automobil sitzende Kaufmann Rutsche aus Friedenau erlitt Ver- letzungen an den Knien und im Gesicht und mußte in der Charite ärztliche Hülfe in Anspruch nehmen. Die Kraftdroschke war der' artig beschädigt worden, daß sie liegen blieb und zu ihrer Fort- schaffung ein Reservewagen herbeigeholt werden mußte.— E i n schwerer Automobilunfall ereignete sich vorgestern nach- mittag an der Ecke der Mohren- und Friedrichstraße. Der Straßen- reiniger Karl Krüger aus der Stargarderstr. 12 war beim Reinigen des Fahrdamms gewesen, als er plötzlich von einem vorübereilenden Automobil gestreift, umgerissen und unter die Räder gerissen wurde. In bewußtlosem Zustande wurde er nach der Unfallstation in der Kronenstraße und von dort in das Krankenhaus Moabit gebracht. Neben anderen schweren Verletzungen hatte er auch eine Gehirnerschütterung davongetragen.— Ein schrecklicher Unglücksfall im Straßenbahnbetriebe hat sich vor- gestern abend in der Bülowstraße zugetragen. Das 22jährige Stubenmädchen Berta Gottlieb, Büloipstr. 22, war im Begriff ge- Wesen, den Fahrdamm zu überschreiten und hatte dabei nicht be- merkt, daß ein Straßenbahnwagen herannahte. Sie wurde von dem Vorderperron ersaßt, niedergerissen und eine Strecke mit- geschleift. In bewußtlosem Zustande brachte man die Verunglückte in das Elisabeth-Krankenhaus. Sie hatte einen Schädelbruch und schwere innere Verletzungen davongetragen. Drahtlose Telcphonie. Zum ersten Male wurde am Freitag drahtlose Telephonie über 49 Kilometer von der Telefunken- Gesellschaft vor geladenen Gästen zwischen ihrem Geschäftshause und der Station Nauen vorgeführt. Beim Austragen von Zeitungen schwer verunglückt ist gestern der 49 Jahre alte Max Wille aus der Schenkendorfstr. 2. W. hatte in der Lindcnstraße Zeitungen ausgetragen, und als er in dem Hause Nr. 3 die Treppen hinunterstieg, wurde er von einem Unwohlsein befallen und stürzte ab. Er schlug mit dem Kopf auf die Stcinfliesen auf und erlitt einen so schweren Schädelbruch, daß er in fast hoffnungslosem Zustande in das Krankenhaus am Urban eingeliefert werden mußte._ Teuerungszulagen und Krankenkassenangestelltc. Von interessierter Seite wird uns folgendes berichtet: Der„Vorwärts" hat in der letzten Zeit des öfteren Gelegen- heit genommen, angesichts der Teuerungsverhältnisse. darüber zu berichten, daß sich eine ganze Anzahl kaufmännischer Institute, Banken, Kommunen usw. dazu veranlaßt sahen, Teuerungszulagen, einmalig oder für längere Zeit, ihren Angestellten und Arbeitern zu gewähren. Darunter befindet sich unter anderem auch die Orts- krankenkasse für den Gewerbebetrieb der Kauf- und Handelsleute zu Berlin . Dieselbe gewährt bereits seit Anfang dieses Jahres jedem ihrer Angestellten eine monatliche Zulage von 15 M. und in der vor einigen Wochen stattgefundenen Generalversammlung wurde beschlossen, diese Zulage zunächst auch noch bis auf weiteres zu gewähren. Da die Gehälter der Angestellten dieser Kasse an und für sich die der anderen Kassen übertreffen, ist die Einsicht der Generalversammlung, die in der Mehrheit aus Arbeitern, bezw. Angestellten bestand, nur anzuerkennen. Diese Einsicht ist aber nicht überall anzutreffen. In der letzten Generalversammlung der„Allgemeinen Ortskrankenkasse zu Berlin ", die am 9. Dezember stattfand, wurde ein Antrag der An- gestellten um Gewährung einer einmaligen Teuerungszulage mit der Begründung abgelehnt, daß die Arbeiter noch unter» weit niedrigeren Einkommcnsverhältnissen als die Angestellten leben müßten und auch keine Teuerungszulage erhielten. Dieser Stand- Punkt kann in keiner Weise gebilligt werden. Wohl ist es richtig, daß viele Arbeiter noch erheblich geringeres Einkomitten haben als die Angestellten und schwer unter der gegenwärtigen Teuerung leiden; diese Gründe dürfen aber nicht Veranlassung zu einer ab- lehnenden Haltung geben._ Saalbesitzer gegen die Hergäbe des Rathaussaales. In der letzten Monatsversammlung des Vereins der Saalbesitzer von Berlin und Umgegend wurde lebhaft Klage darüber geführt, daß oft die Säle von öffentlichen Gebäuden zur Veranstaltung von Vorträgen, Ausstellungen und Festlichkeiten hergegeben würden. Ganz besonder sei in dieser Beziehung der Bürg e r saal des Rathauses zu nennen, der vom Magistrat zu allen möglichen Gelegenheiten an Vereine usw. abgetreten werde. Es wurde be- schlössen, eine Bcschwerdcschkift hierüber auszuarbeiten und an die maßgebenden Körperschaften abzusenden. Soweit der Rathaussaal in Frage kommt, scheint unseres Er- achtens der Protest unbegründet zu sein. Soweit uns bekannt, wird der Rathaussaal nur zu gemeinnützigen Zwecken zur Ver- fügung gestellt. Aus Berlin W. Den Schulvorsteherinnen verschiedener höherer Töchterschulen des Westens ist von der Polizei ein Schreiben zugegangen, das; sie darauf aufmerksam macht,, daß auf V"r- anlassung verschiedener Anwohner der Taucnzienstraße eine strenge Beobachtung dieses Straßcnzuges nach Einbruch der Dunkelheit stattfindet. Junge Mädchen im Alter von 14 bis 16 Jahren flanieren' mit gleichaltrigen„Herren Jungen" von 4 Uhr nach- mittags bis in den späten Abend in der Tauenzienstrahe und geben durch ihr Betragen Anlaß zu Aergernis. Da sich verschiedene Sittlichkeitsvereine an die Polizei gewandt haben, so hat diese einen Observationsposten eingerichtet und sammelt Material gegen verschiedene in der Nähe der Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche gelegene Konditoreien, in denen sich die hoffnungsvolle Jugend Berlin WW.s ihre Stelldicheins zu geben Pflegt. Die Sckiul- Vorsteherinnen haben sich darauf veranlaßt gesehen, ihre Schüle- rinnen zu warnen, sich an dem Treiben in der Tauenzienstraßc zu beteiligen, und auch die Eltern sind dementsprechend benach- richtigt worden. In der Wartehalle entbunden. Im Wartesaal vierter Klasse des Potsdamer Fernbahnhosts wurde gestern die 22 Jahre alte Dachdcckersrau Anna Gert aus Glindow bei Werder von einem Kinde plötzlich entbunden. Ihre Mutter brachte Tochter und Enkel- kind mit Hülfe eines Krankenwagens nach der Charite. Beide be- finden sich den Umständen entsprechend wohl. Im Apollotheater wird in nächster Zeit eine neue Operette »Die schöne Vestalin" zur Aufführung gelangen. Im Deutsch-Amerikanischen Theater bleibt„Im wilden Westen und Herr Hauptmann von Köpenick " nur noch bss inkl. Freitag, den 21. Dezember auf dem Spielplan. Am Sonnabend, den 22. Dezember, abends 8 Uhr, gelangt zum ersten Male(mir Adolf Philipp!)„Der Sorgenbrecher",� Große Posse mit Gesang in vier Akten von Adolf Philipp, zur Aufführung. Im.Königlichen Institut für Meereskunde, Georgen- straße 34— 36, spricht am Montag, den 17. d. M., abends 8 Uhr, Herr Dr. Grund-Wien über„Untergegangene Häfen: Ephesus und Milet ". Der Vortrag ist öffentlich, Herren und Damen haben Zutritt. Einlaßkarten sind von 12 bis 2 Uhr Mittags und am Vortragsabend von 6 Uhr ab zum Preise von 2b Pf. in der Ge- schäftsstelle deS Instituts erhältlich. Im wisienschaftlichen Theater der Urania finden in dieser Woche die letzten Wiederholungen des Vortrags„Frühlingstage an der Riviera" statt. Am ersten'Weihnachtsfeiertage wird zum ersten Mal der neue dekorativ und szenisch ausgestattete Vörtrag„Die Feuergewalten der Erde " zur Darstellung gelangen. Feuerwehrbericht. Gestern früh um 7 Uhr hatte der 15. Zug in der Flemmingstr. 16 einen Kcllerbrand zu löschen. Der Fuß- boden und anderes brannte dort. Der 3. Zug hatte in der Putbuserstr. 23 und Odcrbcrgerstr. 39 zu tun, wo Gardinen, Läufer und anderes in Brand geraten waren. Arbeiter-Samariter-Kolonne. Den Mitgliedern zur Kenntnis. daß am 3. Januar die vierteljährliche Mitgliederversammlung bei Dase, Brunnenstraße 154, stattfindet. Vortrag deS Nervenarztes Dr. Pleßner über:„Die Arbeiterschaft und die Nervosität unserer Zeit." Danach Geschäftliches. Vorort- JVadmcbten. Stralau. Die Gemeindevertretung beschloß, auch für diesen Wfnter für die Kinder der auf Stralauer Gebiet überwinternden Schiffer eine- Schulklasse einzurichten. Zur Deckung der Kosten wird für jedes Kind pro Woche 59 Pf. Schulgeld erhoben. Reicht dieser Betrag nicht aus, so soll die Regierung zu Potsdam um einen Zuschuß ersucht werden. Zum 1. April 1997 wird eine technische Lehrerin angestellt. DaS Grundgehalt für diese beträgt 999 M.. die Alters- zulagen 199 M. von drei zu drei Jahren und der Mietszuschuß 399 M. Infolge Zunahme der Zahl der Schulkinder wird für den 1. Oktober 1997 di- Einstellung eines neuen Lehrers vor- gesehen. Falls eine Teilung der Klasse Vll� zum 1. April notwendig wird, sollen die Mittel für eine Lehrkraft schon zum 1. April in den Etat eingesetzt werden. Ein Antrag der Gemeinde Rummelsburg , welcher die Gemeinde Stralau ersucht, einen Kosten- zuschuß zur Errichtung eines Genesungsheims zu leisten, wurde gegen die Stimmen des sozialdemokratischen Vertreters abgelehnt. Auf Anregung des Landrats war die Errichtung einer gewerblichen Fortbildungsschule auf die Tagesordnung gesetzt.' Der Genosse Buck empfahl die Gründung einer solchen und wies nach, wie not- wendig es sei, den Kindern unbemittelter Einwohner die Gelegen- heit zu geben, ihre Schulbildung noch nach dem 14. Lebensjahre erweitern zu können. Da, avo eine solche Gelegenheit nicht vor- handen, gehe das Wenige, was das Kind in der Volksschule gelernt, in kurzer Zeit zum größten Teil wieder verloren. Die Industrie stelle heut Ansprüche an den Arbeiter, für die die in der Volksschule erworbenen Kenntnisse nicht mehr ausreichen. Einige Redner der Mehrheit begründeten ihre ablehnende Haltung damit, daß die jungen Leute in der Fortbildungsschule doch nichts mehr hinzulernten, die Industrie mit der Freigabe der Schul- stunden belästigt und die Gemeinde durch die entstehenden Kosten zu sehr belastet würde. Da auf Annahme des Antrages zur Er- richtung der Schule nicht zu rechnen war, so stellte Buck den An- trag: den Gemeindevorstand zu beauftragen, mit der Nachbar- gemeinde Rummelsburg in Verhandlung zu treten, um eine Ein- glicdcrung in die dort bestehende Fortbildungsschule für die jungen Leute der Gemeinde Stralau herbeizuführen. Auch dieser Antrag wurde abgelehnt. Die Herren, welche den Antrag niederstimmten, sind eben in der glücklichen Lage, ihre Kinder auch nach dem 14. Lebensjahre in bessere Schulen schicken zu können. Wozu da auch Geld bewilligen für den Plebs. Rixdorf. Ein Fuhrwerk samt �Ladung gestohlen wurde vorgestern nach- mittag vor dem Hause Steinmetzstraße 26. Dort hatle ein ein- spännigcr Geschäftswagen des Fuhrunternehmers Hermann Römer , Bergstraße 68, gehalten, auf dem sich vier mit Waren beladenc Kisten, drei Körbe und mehrere Pakete, die für das Warenhaus Wertheim transportiert werden sollten, befanden. Während das Fuhrtverk, das mit einem braunen Wallach bespannt war, für einen Augenblick unbeaufsichtigt auf der Straße stand, schwang sich ein junger Mann auf den Bock, hieb auf das Pferd ein und jagte davon. Als der Kutscher wieder zurückkam, war der dreiste� Dieb mit seiner Beute längst verschwunden. Charlottenburg . Die Extravorstellung der Freien Volksbühne Charlottenburg findet am Sonntag, den 23. Dezember, nachmittags 3 Uhr(nicht, wie beabsichtigt war, abends), im Schilker-Theater dl. statt. Gespielt wird das bekannte und berühmte Schauspiel von Brieux: „Die rote Rob e", ein Gerichtsstück und eine Kritik der richterlichen Praxis, bei der die schonungslose Schärfe mit der dramatisch erschütternden Form wetteifert. Wilmersdorf . Die Jugendschriften-AuSstellung der hiesigen Parteispedition findet am heutigen Sonntag, den 16. Dezember, sowie am kom- wenden Sonntag, den 23. Dezember, im Restaurant„Luisenpark ", Wilhelmsaue 112, statt. Ilm regen Besuch wird gebeten. Grünau . Die neue evangelische Kirche, an deren Fertigstellung in den letzten Wochen Tag und Nacht gearbeitet wurde, ist am Freitag mit dem gewöhnlichen Pomp eingeweiht worden. Solche Arbeiten können selbst Sonntags ausgeführt werden, da sieht uyd hört die Polizei nichts. Daß diese Kirche nicht notwendig war, geht schon daraus hervor, daß in der 159 Personen fassenden Aula der „Gottesdienst " manchmal ausfallen mußte, weil die Besucherzahl eine zu geringe war. Anstatt ein so luxuriöses Gebäude hin- zubauen, hätte in erster Linie einmal das Grünauer Armenhaus erneuert werden müssen. Für die elendesten Dachräume, zu denen eine wahre Hühnerstiege führt, müssen die armen OrtS- einwohner noch beträchtliche Miete bezahlen. Ein christliches Werk wäre es gewesen, hierin Besserung zu schaffen, statt ein prunkhaftes Kirchengebäude zu errichten. Noch heute ist kein Geld vorhanden, um für die 389 Schulkinder eine Turnhalle zu bauen und trotz der günstigen Lage am Wasser, fehlt es weiter heute noch an einer Freibadcanstalt für dieselben. Die Leichen- Halle auf dem Friedhof ist alt und baufällig. Ein großer Teil der Arbeiterschaft hat bereits durch seinen Austritt aus der Landes- kirche gegen den Bau der Kirche protestiert. Die übrige Arbeiter- fchaft muß das gleiche tun. Dienstag, den 18. Dezember. abends 8 Uhr findet im Lokal„Jägerhaus" eine Volksversammlung statt, in welcher über das Thema „Arbeiter und Kirche" referiert wird. Der Grünauer Kicchenrat nebst dem Pfarrer sind brieflich eingeladen, um sich zu rechtfertigen. Die Arbeiterschaft wird ersucht, durch zahl- reichen Besuch der Versammlung zu bekunden, daß sie die durch den Kirchcnbau ihr aufgebürdeten Lasten nicht zu tragen gewillt.ist. Köpenick . Die Abnahme der Straßenbahnstrecke Köpenick-FriedrichShagen hat gestern stattgefunden, nachdem die unternommenen Probe- fahrten zu einem zufriedenstellenden Resultdt geführt haben.— Die Betriebsaufnahme ist nun in der Weise erfolgt, daß ein stärkerer Teilbetrieb für' die Ortschaft Friedrichshagen zwischen Bahnhof und Wasserwerke der Stadt Berlin stattfindet, während Tourenwagen zwischen Köpenick und Friedrichshagen nur in größeren Abständen fahren. Im Sommer wird der Verkehr zwischen den beiden Orten wesentlich verstärkt werden.— Nieder-Schönhausen. Erhöhung des Aerztehonorars in den Bororten. Die Aerzte in den Berliner Vororten wollen in Anbetracht der Verteuerung der gesamten Lebenshaltung ebenfalls das Honorar erhöhen. Als erste führen die Aerzte von Nieder-Schönhaufen und Pankow mit dem 1. Januar 1997 erhöhte Sätze ein. Stolpe. Aus Aerger darüber, daß er nicht Nachtwächter geworden, ist der 36 jährige Gärtner Nasum aus Stolpe zum Brandstifter geworden. Vor einigen Tagen ying das Haus deS Gemeindevorstehers in Flammen auf. Die Polizeibehörde stellte Brand- stiftung als Ursache des großen Schadenfeuers fest. Der Gärtner R. hatte sich in Gastlvirtschaften durch Bemerkungen über den Brand verdächtig gemacht und wurde verhaftet. Nach langem Leugnen hat er gestern dem Untersuchungsrichter seine Schuld eingestanden. Weil ihn die Gemeindevertretung nicht zum Nachtwächter wählte, hat er aus Rache das Haus deS Gemeindevorstehers in Brand gesteckt. Vermischtes. Erschossen hat in der vergangenen Nacht die Frau des Direktors des Stadtgymnasiums Professor Dr. Friedersdorff in Halle ihre 29 Jahre alte Tochter und sich selbst. Der„Saalezeitung" zufolge dürfte Schwermut der Beweggrund zu der Tat gewesen sein. Selbstmord oder Unglücksfall? In Stendal ist gestern vor- mittag gegen 6zh Uhr aus Bahnhof Buschow der Postschaffner Milßner vom Zuge überfahren und sofort getötet worden. Ob Selbstmord oder Unglücksfall vorliegt, muß die eingeleitete Unter- suchung ergeben. Doppelmord wegen Erbteil. Wie der„Vogtl. Anz." meldet, bat am Freitag im Torfe Schönau(an der sächsischen Grenze) der 16jährige Sohn eines Milchhändlers die Geliebte seines Vaters und deren Kind mit der Holzaxt erschlagen, weil er sich durch das Liebes- Verhältnis in seinem Erbteil benachteiligt glaubte. Ter junge Mensch zündete darauf das Haus an und erhängte sich. An Kohlendunst erstickt. Die„Ostdeutsche Presse" meldet: In dem Dorfe Muske bei Lissa sind in der vergangenen Nacht vier Personen(zwei Ehepaare) an Kohlendunst erstickt. Ein anständiges Arzthonorar. Der a. o. Professor für innere Medizin Geheimer Medizinalrat Dr. Otto Damsch aus Göttingen , der zur Behandlung des Schahs von Persien� nach Teheran berufen worden ist, erhielt dafür nach der„Franlfurter Zeitung" eine Vergütung von 86 666 M. Geheimrat Damsch hat seine Reise nach Teheran außerordentlich schnell zurückgelegt, die persische Regierung hatte dafür gesorgt, daß überall frische Pferde bereit standen, so daß die Fahrt unaufhaltsam weiter gehen konnte. Bei feiner Ankunft wurde Damsch ohne Verzug zu dem ihn un- geduldig erwartenden Schah geführt, der dann verlangte, der Göttinger Professor solle im Schlosse Wohnung nehmen, damit er ihn stets bei der Hand habe. Professor Damsch hat einen Assistenten mitgenommen. Jüngst wurde berichtet, daß dem Arzt, der einen reichen athenischen Geldmann gegen Weißblütigkeit erfolgreich behandle, eine noch ungewöhnlichere Vergütung, nämlich von 156 666 Franken versprochen worden sei. Infolge heftiger Schneeverwehungen sind, wie aus Kempten berichtet wird, im Zugverkehr erhebliche Störungen eingetreten. Der Schnellzugverkehr ist telkwcise unmöglich, ebenso der Güterverkehr. Wenn die Schneeverwehungen nicht nachlassen, mutz der gesamte Güterverkehr im Allgäu eingestellt werden, weil die Gleise meter- tief im Schnee liegen. Militärische und sonstige Hülfe ist requiriert worden.— lieber die Schneeverwehungen im Allgäu meldet das „Allgäuer Anzeigeblatt", daß auf der Strecke Kempten -Pfronten gestern mittag der Verkehr eingestellt worden ist. Ein von Kempten requirierter Dampfschneepflug ist in Oberdorf entgleist. Post- omnibusse verkehren ebenfalls nicht. Eiscnbahnunfälle. Im Budapester Ostbahnhof entgleisten, wie die„Franks. Ztg." meldet, vorgestern abend, infolge Versagens der Bremse mehrere Wagen eines einfahrenden Personenzuges und wurden zertrümmert. 23 Personen erlitten Verletzungen, darunter vier schwer«. Bei der Station DunakcSz unweit Budapest stieß gestern der Orientexvreßzug mit einem Güterzug zusammen, wodurch die Lokomotive des-Zxpreßzuges beschädigt wurde. Die Reisenden sin! bis aus einen, der eine leichte Kopfverletzung erlitt, unverletzt ge> blieben. Schmerzlose Ehrlichkeit. Präsident Roosevelt ist nicht in bei Lage, aus eigenen Mitteln, die 699 999 Dollar zurückzuerstatten welche die jüngst bloßgestellten PersicherungSgesellschasten zu seinem Wahlfonds seinerzeit beisteuerten. Es dürfte deshalb eine Sanun. lung eingeleitet werden, um den Wunsch des Präsidenten zu erfüllen Die republikanischen Parteiführer bleiben indes auf ihrem Stand- punkt, es liege kein Anlaß vor, das Geld zurückzuzahlen. Bercin der Lehrlinge, jugendliche» Arbeiter und Arbeiterin««! Berlins und Umgegend. Abtellnng IV. Sonntag, den IS. De- zcmbcr, Abtellungsoersammlung bei Litfin, Memclerstr. 67.— Abtellun� Weitzensee. Sonntag, den 16. Dezember, nachmittags 8 Uhr, Abt eilmigs, Versammlung Sei Wall. Langbanssw. 146. Gäste willkommen. Sozialdeinokrattfcher Zrntral-Wahlverei» für de» Reichstags- Wahlkreis Züllichau-Schwiebus-Erofsen- Sommerfeld.(Ortsoereir Berlin .) Den Patteigenossen zur Nachttchi, daß am Montag, den 17. De- zembcr, abends 8 Uhr. eine Ziisanimcnkunst der Bauhandwcrker unt Parteigenossen aus dem Kreise bei Hoffmann, Koppensir. 47, statisindet Jeder Genosse mutz erschemen. Lese- und Diskutierklub„Moabit ". Montag, den 17. d. Mis„ Borwag bei Bachftein, Salzwedclersir. 16. Berliner Marktpreise. AuS dem amtlichen Bettchi der städtischer Markihallcii-DIrekiion.(Großhandel.) Nindfleisch la 70—75 pr. 106 Pfd. II» 64-69. lila 58-63, IVa 50- 56. Kalbfleisch, Doppclländer 115-125, la 88-95, Ha 76-86, Ma 62-74, bell. 50-60. Hammelfleiich la 69-77, IIa 64-67. Schweinefleisch 55-64. Rekwild la per Psd. 0,60-0,86. IIa 0,40-0,58. Rotwild la 0,40- 6,48, Ha 0,30-0,36, do. Kälber 0,37—0,45, Dammild 0,40—0,55, do. Kälber 0,60—0,65. Wildlchweme 0,36—0,50. Frischlinge 0,40—0,75. Hasen per Stück 3,00—3,25, do. klein und IIa 2,00—2,75. Kaninchen pr. Stück 0,70—1,05. Wildenten pr. Stück 1,60. Habner, alte per Stück 1,50—2,70, alte tta 1,20—1,40, junge per stück 0,70—1,55. Tauben per Stück 0,25—0,55. junge kleine 0,00. ital. 0,75—0,80. Enten,- junge per Stück 1.40—2,55, Hgniburger, junge pr. Stück 0,00. Gänse, Odcrbruchcr, per Psd. 0,45—0,60, do. la per Stück 3-3,50, IIa 1,75-2,75. Hechte per 100 Psd. 66—76, malt 64. Zander 107 bis 127, groß 0,00. Schleie uns. 82, mittel 0,00, kleine 0,00, Bleie 46. Aale, groß 1,20, millel 95—104, klein 0,00, uns. 0,00. Plötzen 60—59, Karpfen, 25er 0,00, do. 35 er 0,00, do. 80 er 58—59, do. 50— 60 er 0,00, 40 er 64'»66. Barse, matt 0,00.' Karauschen 0,00. Blei» fische 0.00. Wels 0,00. Bunte Fische 24-55. Zlmerikan. Lachs Is neuer per 100 Psd. 110—130, do. IIa neuer 90—100, do. lila neuer 75. Seelachs 20— 25�«protlen, Kieler, Wall 0,75—1,25, Danziger, Wall 0,80—1,00., Flundern, vommersche la, per Schock 3—6, do. pommersche IIa 2—4, Kieler, Stiege la 4—6, do. mittel ver Kiste 2—3. Hamb. Stiege 4-5, halbe Kiste 1,50-2. Bücklinge, per Wall Kieler 3,50-5,00. Swatsunder 5—6, Aale, groß per Psd. 1,10—1,30. mitletgroß 0.80—1,00, Hein 0,50—0,60. Heringe per Schock 4—5. Schellsische Kiste 4—5,00. do. Kiste 2-3,00. Kabliau , p. 100 Psd. 20-25. Heilbutt 0,00. Sardellen, l 902er per Anker 95. 1904er 95. 1905er 93. Ig06er 73-75. Scholtilche Vollbettnge 1905 0,00, large 40-44, will. 36—38, med. 35—42, deutsche 37—44. Heringe, neue MatjeS. per'I, To. 60—120. Sardinen, ruff.. Faß 1,50—1,60. Bratberingc, Büchse(4 Liter) 1,50—1,75. Neunaugen, Schocksaß 11, kleine 5—6, Riesen- 14. Hummern, kleine, per Psd. 0,00. Krebse, per Schock, große 0,00, mittel 0,00, kleine 0.00, uniott. 0,00. Galizier , groß 0,00, mittel 0,00. Eier. Land-, per Schock 4,00—4,60. Butter per 100 Psd. la 123-125. IIa 115-123. llla 110-114. absallende 95-105. Saure Gurke» Schock 3.50—4,00, Pfeffergurken 3,50—4,00. Kattoffeln per 100 Psd. 0,00, magrmm bonum 2,00—2,10, Dabersche 2,00—2,10, Rosen 0,00, weiße 1,75—2,00, Salatkarloffeln 4,00—6,00. Spinal per 100 Psund 8,00—10,00. Karotten per Schockbund 3,00—4,00. Sellerte, bi» sige, per Schock 4.00—5,00, do. Pommersche 4,00—5,00. Zwiebeln große, per tOOPsd. 3,00— 3,50. do. kleine 2,00—2,25. do. hiesige iPcrt.) 0,00. Cbarlolten 60—70. Petersilie, grün, Schockbund 1.50—1,75. Kobtrabi per Schock 0,50-1,00. Rettig, bayr., per Schock 2,40—4,80. Radieschen per Schockbund 0,80—1,00. Salat, per Schock 0.00. do. EScarote, per Mandel 1,25—1,50, do. Endivien 1,75—2,00. Modrrüben per 100 Psd. 2,50—3,00. Teltower Rüben per lOOPsd. 8—10. Weiße Rüben, große 2—2,50, klein« 5—6. Rote Rüben 1,60—2. Blumenkohl Holl, per Kops 0,00. ital. Kops 0,14—0,20. Wirsingkohl ver Schock 3,00—6.00. Rolkohl p. Schock 3,00—8,00. Weißkohl Schock 2.00—3,00. Rosenkohl p. 100 Psd. 18—20. Grünkohl per 100 Psd. 3— 4. Schnittlauch 12 Töpfe 4—4,50. Kohl. rübe», Schock 2—3. Kürbis 5—8. Birnen, per 100 Psd. hiesige 7—16, böhmische 8—20. Aepsel. per 100 Psd., diesig« 3—20, Graoeiistewer 0,00, Twoler in Fässern 17-30, Kiste 32-80, Amettl. 16-30. Preißel. beeren, schwedische 0,00, Gebirgs- 0,00. Wallnüste per 100 Psd. 16—20, do. rumänische 20-28, do. sranz. CorneS 31—34. Paranüsse 66— 70. Hasel- nüffe lange 41—45, runde 33—35. Ziwonen, Metsina, 300 Stück 8,00-10,00, 860 Stück 7,00-9,00, 200 Stück 7-11.«pselsmen, Jaffa , per leiste 8—14, Murcia 200er per Kiste 7—(2. do. 300er 9—11, Valencia 420 er per Kiste 13-20, do. 714 er 20-24.
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