Br. 204. 23. Jahrgang. 2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt.

Bücher für unsere Kinder!

Dienstag, 18. Dezember 1906.

des Reichstages und Aufstellung der Kandidaten selber so wohl, daß sie sich ihm ganz gern mal überläßt. beschäftigen.

I. Wahlkreis:

Dräsel, Neue Friedrichstraße 35.

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Bockbrauerei, Tempelhoferberg.

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Gewerkschaftshaus, Engel- Ufer 15. Keller, Koppenstraße 29.

Musiker- Säle, Kaiser Wilhelmstraße 18m. Germania - Säle, Chausseestraße 103. Nieder- Barnim: Weißensee im„ Prälaten",

In der Weihnachtszeit tritt wieder an viele Eltern die Frage heran: Was geben wir unseren Kindern zu lesen? Was für ein Buch werden wir ihnen auf den Weihnachtstisch legen?" Diese Frage ist ernster, als mancher es glauben will; das„ Lese­buch" soll ja dem Kinde mehr als nur Mittel zum Zeitvertreib sein. Eltern, die sich die Beantwortung leicht machen wollen, gehen in den nächsten Buchladen und nehmen gedankenlos hin, was irgend ein Verkäufer ihnen anpreist. Gewissenhaftere Väter und straße 122. sorgsamere Mütter werden es für ihre Pflicht halten, selber zu Referenten: Leo Arons - Richard Fischer Richard Fischer prüfen. Für sie ist die Ausstellung empfehlenswerter gang Heine- Paul Singer- Robert Schmidt Jugendschriften bestimmt, die im Gewerkschafts­Ledebour Artur Stadthagen. Hause( Engelufer 15) abgehalten wird und bis einschl. Donners tag täglich von nachmittags 4 Uhr bis abends 10 Uhr unentgeltlich besucht werden kann.

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Lehder­

Wenigstens zu Weihnachtent will das warme Herz" sich ein­mal sagen dürfen:„ Ach, wie hülfreich sind wir doch, wie edel und gut!" Und das Geld, das hierzu hergegeben wird, verzinst sich für die Spender sogar doppelt. Denn auch den Empfängern muß es einleuchten, wie hülfreich die Spender sind, wie edel und gut.

Daß die beglückten Armen das wirklich erkennen und be­greifen, dafür werden die verehrlichen Damen und Herren vom Komitee schon sorgen, indem sie die Verteuung der Wolf Gaben nach alter lieber Gewohnheit in einer gemeinsamen Georg Weihnachtsbescherung vornehmen und diese zu einer„ er­hebenden Feier" gestalten. Auf die Gemeinsamkeit und un- Deffentlichkeit darf nicht verzichtet werden und vor allem auch nicht auf die salbungsvolle Ansprache mit ihrer Lobpreisung der Wohltäter. Sonst verlöre das " Fest der offenen Hände" seinen Hauptreiz für die befizende Klasse und mit der„ Seligkeit des Gebens" wäre es vorbei.

Das Erscheinen aller Mitglieder ist bedingte Pflicht. Mitgliedsbuch legitimiert! Der Arbeiterbevölkerung Berlins sind diese Jugendschriften­Die Vorstände. Ausstellungen bekannt. Von der Verwaltung des Gewerkschafts­hauses wurden sie seit 1900 alljährlich in der Zeit vor Weihnachten Ein Extra- Zahlabend für den 6. Wahlkreis veranstaltet, und stets war der Besuch sehr lebhaft. Später wurde findet morgen, Mittwochabend, in allen Bezirken statt. Es handelt dieses Arbeitsfeld der Literarischen Vereinigung des Berliner sich an diesem Abend um die Besprechung der Reichstagswahl sowohl Lehrervereins überlaffen, die zu ihren Ausstellungen mehrere in agitatorischer wie organisatorischer Beziehung. Das Erscheinen Schulaulen benußen durfte. Diesmal aber wird uns die Jugend- der Mitglieder ist Pflicht. schriften- Ausstellung wieder von der Verwaltung des Gewerkschafts­hauses an ihrer früheren Stätte dargeboten.

Der Vorstand.

Dritter Wahlkreis. Am Mittwoch, den 26. Dezember 1906 ( 2. Weihnachtsfeiertag), veranstaltet der Wahlverein des dritten Wahlkreises im großen Saale von Buggenhagen eine Matinee. Dieselbe beginnt um 12 Uhr, der Preis des Billetts ist auf 30 Pf.

Weihnachtssonderzüge werden auch auf den Strecken der königl. Eisenbahndirektion Stettin in großer Zahl zur Beförderung ge langen. Es sind vorwiegend Personenzüge, welche in der Zeit vom 21. Dezember bis 3. Januar an verschiedenen Tagen vom hiesigen Stettiner Bahnhofe nach Stettin , Stargard , Belgard , Angermünde , Basewalt, Büssow, Eberswalde , Wriezen , Seelow , Löwenberg, Gransee , Fürstenberg und Neu- Strelig abgehen. Für den 22., 23. und 24. Dezember, sowie den 3. Januar ist auch ein Schnellzug( Nr. 19) vorgesehen, welcher um 3 Uhr 8 Min. vom Stettiner Bahnhof nach Belgard abgelassen wird. Alles Nähere

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Sie ist jetzt auch auf eine ganz neue Grundlage gestellt Bei jenem ersten Unternehmen hatte die Verwaltung des Gewerkschaftshauses es sich versagt, selber aus der vorhandenen Jugendlettüre auszuwählen, was den Eltern empfohlen werden festgesetzt. fönne. Sie hatte sich darauf beschränkt, das auszustellen, was die Achtung! Bauhandwerker der Wahlkreise Kalau- Luckau, Kottbus­Jugendschriften- Prüfungsausschüsse der deutschen Lehrerschaft ge- Spremberg und Guben - Lübben . Mittwoch, den 19. Dezember, abends enthalten die auf den Bahnhöfen aushängenden Be­billigt hatten und in ihren Bücherverzeichnissen empfahlen. Schon 8%, Uhr: Boltsversammlung bei Graumann, Naunyn- tanntmachungen der königl. Eisenbahndirektion Stettin . die Literarische Vereinigung des Berliner Lehrervereins lehnte straße 27. Tagesordnung: Die bevorstehenden Reichstagswahlen Untergrundbahn und Grundbesit. Während in der Niederwall­dieses Prinzip ab. Sie benutte für ihre Ausstellungen ein bon und unsere Stellung dazu. Referenten: Reichstagskandidaten Herm. straße, der Schönhauser Allee usw. Protestbewegungen gegen die ihr selber zusammengestelltes Verzeichnis, das aber leider kein Schubert, Dr. Alfred Bernstein. Hoch- und Untergrundbahn in die Wege geleitet wurden bie an Fortschritt zum Besseren war. Zur Veranstaltung der diesjährigen Kollegen und Arbeiter, erscheint alle Mann für Mann zu dieser liegenden Grundbesitzer beriefen sich dabei auf die Entwertung ihrer Ausstellung ist aus dem Kreise unserer Genossen und Genossinnen wichtigen Bersammlung. Alle Baudeputierten werden besonders Grundstücke benugt man in der Wallstraße die fünftige cin Kuratorium zusammengetreten, das zum ersten Male barauf aufmerksam gemacht, auf diese Versammlung hinzuweisen. Schnellverbindung zu artigen Bodenspekulationen. Für die dort der Arbeiterbevölkerung eine eigene Auswahl borlegt. Nigborf. Heute abend 8%, Uhr findet in Hoppes Festsälen" zum Bahnbau bezw. zur Straßenverbreiterung ge­Am Sonntag wurde diese Jugendschriften- Ausstellung eröffnet. Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Barteisekretär brauchten Säufer werden ganz exorbitante Preise gefordert, weil die Untergrundbahn einen großen Ein­Wer sie mit den früheren Ausstellungen vergleichen und dabei nur Müller referiert über:„ Fünfundzwanzig Jahre sozialer Arbeit." Gäste fluß auf den Berkehr ausüben werbe, wodurch die auf die Quantität sehen will, der wird überrascht werden durch haben Zutritt. die geringe Zahl der Bücher, die vor dem Urteil des prüfenden Laden und Geschäftsmieten sicher ganz be Der Vorstand. Recht zahlreichen Besuch erwartet deutend im Preise steigen würden. Im Stadtverordneten­Kuratoriums Gnade gefunden haben. Natürlich hat auch diesem Schöneberg . Barteigen offen! Heute, Dienstag, den ausschusse, der über den freihändigen Ankauf des Grundstücks Urteil im wesentlichen das Ergebnis der von den Prüfungsaus. 18. d. m., abends 8 Uhr, findet die Versammlung des Wahlvereins Wallstr. 34, Ede der Splittgerbergaffe zu entscheiden hatte, wurde schüssen der Lehrerschaft ausgeführten Sichtung als Unterlage dienen müssen. Aber das Kuratorium hat unter den von den bei E. Obst, Meiningerstr. 8, statt. Tagesordnung: 1. Die Auf- dem entgegengehalten, daß die günstige Konjunktur, welche durch Prüfungsausschüssen empfohlenen Büchern eine Musterung vor- lösung des Reichstages. Referent Genosse Kurt einig. eine Veranstaltung der Kommune herbeigeführt werde, unmöglich 2. Diskussion. 3. Bericht von der Kreis- Generalversammlung. zugunsten der Grundbefizer im Enteignungsverfahren ausgebeutet" genommen, und diese Musterung ist so gründlich gewesen, daß dies­Der Vorstand. werden fönnte. Der vom Eigentümer geforderte Preis mal nur etwa ein Drittel der früheren Zahl ausgestellt werden 4. Bereinsangelegenheiten. 5. Berschiedenes. wurde daher abgelehnt. 8war fonnte. Friedenau . Zu der heute abend im Rheinschloß statt 500 m. pro Quadratmeter Die Notwendigkeit solcher Aufräumungsarbeit wurde dargelegt findenden Generalversammlung sind die Mitgliedsbücher ist für das Haus Wallstr. 15 ein Preis von fogar 591 M. bea in einem Vortrag über Jugendlettüre", den am mitzubringen. Wir fordern die Genossen nochmals auf, voll- hörblich festgesetzt worden, hiergegen schwebt aber bereits die Klage. Sonntag Genoffe Heinrich Schulz im Gewerkschaftshause zählig zu erscheinen. Die Versammlung bedeutet für uns den Ein wenige Schritte entfernt, beim Hause Wallstr. 32, wurde der Quadratmeter vor acht Jahren mit nur 300 m. bewertet. hielt, um den Besuchern der Ausstellung einige Fingerzeige zu tritt in den Wahlkampf. Der Vorstand. geben. Schulz ging aus von der Frage, ob die Jugendschrift auf Treptow - Baumschulenweg. Heute, Dienstag, abends 81, Uhr, Die„ Tendenz" verzichten solle oder nicht. Als die deutschen Lehrer finden zwei Volksversammlungen statt und zwar im Feldschlößchen", ihren Kampf gegen den Schund in der Jugendliteratur eröffneten, Treptow , Elsenstr. 75. Referent Genosse Fris Bubeil und in Speers Zu dieser Forderung gelangten sie im Hinblick auf die wider- Alley Pagels. Thema: Die Auflösung des Reichstages. Um zahl wärtige Aufdringlichkeit, mit der damals in den Produkten finger reiches Erscheinen der Einwohnerschaft wird ersucht. fertiger Jugendschriftsteller die Tendenz sich breit machte die Tendenz, die auf Erziehung zur Zufriedenheit, zur Gottesfurcht Lichtenberg . Heute abend 7 Uhr, findet eine Flugblattverbreitung und zum Hurrapatriotismus abzielt. Nachdem es aber der Lehrer- über den ganzen Ort statt. Mittwoch, den 19. Dezember, abends schaft gelungen war, zunächst durch rücksichtslosen Kampf tatsächlich 8 Uhr, in Gebr. Arnholds„ Schwarzer Adler", Frankfurter Chauffee 5: eine Gesundung der Jugendliteratur anzubahnen, sind neuerdings Deffentliche Versammlung. Referent: Genosse Artur Stadthagen. Bestrebungen zum Durchbruch gekommen, die in der Jugendlektüre Wir ersuchen die Genossen, jetzt tatkräftig mitzuwirken und für die sprechen. auch diese rüdwärts gerichteten Tendenzen wieder Versammlung zu agitieren. dulden wollen, sofern die betreffende Jugendschrift ein Kunstwerk fei. Daraus folgt, so führte der Vortragende aus, für uns die Pflicht, fortan das Urteil der Prüfungsausschüsse mit Vorsicht aufzunehmen und es nötigenfalls zu korrigieren.

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Der Vorstand.

Der Vorstand.

Berliner Nachrichten.

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Die Einziehung der alten Fünfzigpfennigftücke betrifft folgende polizeiliche Bekanntmachung: Nachdem ein angemessener Be­trag von Fünfzigpfennigſtücken mit dem neuen Gepräge( ½ Mark­in den bisherigen Formen geprägten Stücke eingezogen werden. Im Interesse einer beschleunigten und vollständigen Ein­ziehung der alten Fünfzigpfennigstücke ist ihre alsbaldige Ablieferung an die öffentlichen Stasjen erwünscht. Die letteren find angewiesen worden, die fraglichen Münzen nicht nur in Zahlung, sondern auch zur Umwechselung von jedermann anzunehmen und dabei etwaigen Wünschen nach Umtausch gegen andere Münzen tunlichst zu ent­Der starke Schneefall,

Reinickendorf - Weft. Parteigenossen! Die am Dienstag, den 18. cr. beim Genossen Franke, Eichbornstraße 18 festgesetzte General- der am Sonnabend eintrat, hat die größte Freude bei der Jugend versammlung des Wahlvereins findet wegen der bevorstehenden hervorgerufen. Während in der Stadt selbst infolge des großen Reichstagswahl nicht statt. Statt dessen findet am Sonntag, den Wagen- und Personenverkehrs sich der Schnee nach verhältnismäßig Das Kuratorium hat den ersten Versuch einer solchen Kor: 23. Dezember, abends 6 Uhr im selben Lokale eine Volks- turzer Zeit in eine graue Masse verwandelte, blieb er in den an der reftur gemacht. Es hat sich erst im Spätherbst konstituiert und versammlung mit der Tagesordnung: Die bevorstehenden Reichs- Peripherie der Stadt belegenen, weniger frequentierten Straßen hat daher rasch arbeiten müssen, um noch für dieses Jahr etwas tagswahlen" statt. liegen; zum größten Ergözzen der Kinder, die die Gelegenheit wahr­bieten zu können. Die Auswahl, mit der es jetzt vor die Berliner Um zahlreiches Erscheinen ersucht Der Vorstand. Arbeiterbevölkerung bintritt, ist nur eine vorläufige. Von der NB.: Am Freitag, den 21. cr. findet zu der öffentlichen Vernehmen, sich mit Schneebällen zu bombardieren oder auch den jährige Ausstellung eine Auswahl versprechen, die deutlicher zeigt. fucht, in den bekannten Lokalen recht zahlreich zu erscheinen. ruhigeren Arbeit des nächsten Jahres darf man sich für die nächſt- ſammlung eine Handzettelverteilung statt. Die Genossen werden er- Schlitten zu seinem Recht kommen zu lassen. Auch Unglücksfälle find durch den Schneefall hervorgerufen worden. Am Stettiner was das Kuratorium erstrebt. Es ist möglich, daß da noch manches Buch ausgemerzt wird. Dafür wird vielleicht manches andere. Buch, Tegel . Heute, Dienstag, abends 81%, Uhr, findet bei dem Ge- Bahnhof glitt der 17 jährige W. Besel, Rheinsbergerstraße 17 brach den rechten das dem ersten Eifer des Aufräumens zum Opfer fiel, wieder auf- noffen R. Schmidt, Schlieperstraße 64, die Generalversammlung des wohnhaft, aus, schlug zu Boden und genommen werden. Vor allem aber dürfte der Umschwung, der sich Wahlvereins statt. Tagesordnung: 1. Bericht des Vorstandes. Unterschenkel. B. fand in der Charité Aufnahme. Beim Passieren bei den Prüfungsausschüssen der Lehrerschaft zu vollziehen beginnt, 2. Wahl des Vorstandes. 3. Bereinsangelegenheiten. 4. Ver- der Invalidenstraße kam der Maurer Karl Bartenberg zu Fall und geriet unter einen daherkommenden Postwagen. Das Hinterrad ging rüdwirkenden Einfluß auch auf die Tätigkeit dieses Kuratoriums schiedenes. Um zahlreiches und pünktliches Erscheinen ersucht dem Bedauernswerten über den linken Unterschenkel hinweg, der ausüben. Die Lehrerschaft will zurückkehren zur Duldung der Tendenz, der rüdwärts gerichteten! Dürfen da die Väter und bollständig zermalmt wurde.- Von einem ähnlichen Geschick wurde der Arbeiter Albert Gormann aus der Novalisstr. 4 ereilt. Er Mütter aus der Arbeiterklasse noch länger zögern, ihren Kindern eine Lektüre zu geben, aus der die vorwärts gerich­wurde beim Niederstürzen auf den Fahrdamm von einem Pferdehuf teten Tendenzen sprechen? getroffen und schwer verletzt in das Krankenhaus am Friedrichshain Das Fest der offenen Hände. eingeliefert. In der Bellermannstraße glitt die zwölfjährige Geben ist seliger denn nehmen!" versichert ein Bibel- Schülerin Eleonore Müller, Bellermannstr. 88, aus und zog sich wort. Der Satz wird oft zitiert; man kann aber nicht sagen, schwere Verlegungen am Kopfe zu. daß er heutzutage noch besonders hoch im Kurse stände. Im Auch der Humor soll bei der bevorstehenden Reichstagswahl zu modernen Klassenstaat, wo zu den heiligsten Gütern" vor allem der Profit gehört und die Wahrung dieses Gutes mit seinem Recht tommen. Es verlautet, daß der Herr von Klein brutalster Rücksichtslosigkeit betrieben werden darf, halten die Tschirne Graf Bückler sich als Reichstagskandidat aufstellen meisten es lieber mit der Umkehrung:„ Nehmen ist seliger laffen will. Die offizielle Proklamation soll in einer zu Montag einberufenen Versammlung erfolgen. In Einladungen zu dieser denn geben!" Bersammlung heißt es: Jüdinnen, Juden und Hunden ist der Ein­tritt verboten!" Nach der Allg. Fleischer- Zeitung" sollen die Fleischermeister mit aller Kraft dahin wirken, daß auch ein geeigneter Fleischermeister als Abgeordneter in den Reichstag ein­ziehe, um, wenn die Fleischbersorgungsfrage wieder zur Sprache kommt, die oft fehlende sachverständige Aufklärung zu geben". Vielleicht kommen die Bäckermeister auch wieder auf den Ge. danten; versucht haben sie es schon!

Mit der anderen Forderung der Lehrerschaft, daß auch eine Jugendschrift ein Kunstwert sein müsse, kann man sich nach wie vor einverstanden erklären das ist ganz selbstverständlich. Genosse Schulz schilderte in seinem Vortrage, wie die Prüfungs­ausschüsse von diesem Gesichtspunkt aus den Kampf gegen den Jugendschriftenschund geführt haben, gegen jene miserablen Mach­fuerte, deren Ertrag profitwütigen Verlegern und strupellosen Auch Schriftstellern die Taschen gefüllt hat. Welche Erfolge die Lehrer bereits errungen haben, das zeigt uns aufs neue diese Ausstellung. Sie bringt mancherlei des Guten für jede Altersstufe, angefangen von den Bilderbüchern für die Kleinsten bis hinauf zu der Lektüre für die schon aus der Schule entlassenen Knaben und Mädchen. Der Vortragende betonte den Wert eines guten Bilderbuches und einer fünstlerisch ausgestatteten Jugendschrift für die Bildung des Geschmades. Er besprach schließlich in diesem Zusammenhang auch die Frage der künstlerischen Ausschmückung der Arbeiterwohnungen und wies hin auf die Proben eines ganz billigen und dennoch guten Wandschmudes, die mit ausgestellt sind. Die Ausstellung im Gewerkschaftshause war bereits am Sonn­tag sehr start besucht, namentlich von Frauen. Eine gleich bequeme Gelegenheit, Bücher in Muße durchzusehen, bietet sich eben in feinem Buchladen. Neu ist die sehr dankenswerte Einrichtung, daß jetzt im Gewerkschaftshause auch Bücher gekauft werden können. Doch versteht es sich von selber, daß kein Besucher dort irgend etwas zu faufen braucht; der Verkauf findet ja auch in einem Nebenraum statt, der in keiner Verbindung mit dem Ausstellungssaal steht. Die Ausstellung dauert, wie schon gesagt, bis einschließlich Donnerstag( 20. Dezember). Sie ist geöffnet von 4 bis 10 1hr, und der Zutritt ist völlig unentgeltlich. Der Besuch ist den Eltern dringend zu empfehlen.

Partei- Angelegenheiten.

Verband der sozialdemokratischen Wahlvereine Verlins und Umgegend. Achtung! Dienstag, den 18. Dezember, 8 Uhr abends, finden die Versammlungen statt, welche sich mit der Auflösung

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Indes, wenn die Weihnachtszeit herannaht, dann kommt so etwas wie eine" Seligkeit des Gebens" doch auch über manchen, der sonst trotz allem Ueberfluß nur ungern seine Hand auftut. Wir denken hier nicht an die Weihnachts­geschenke, mit denen jeder, der es irgend kann, die Seinigen zu erfreuen sucht. Wir meinen vielmehr jene" Seligkeit des Gebens", die der Wohlhabende schaffen will, wenn er ein paar Bettelgroschen hergibt, damit zu Weihnachten auch den Armen eine Freude bereitet werden kann.

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Von seinem eigenen Wagen überfahren wurde gestern morgen an der Ecke der Graun- und Ramlerstraße der 24 jährige Kutscher As Fest der offenen Sände" wird das Weih- König, als er mit einem Arbeitswagen in die Ramlerstraße ein. biegen wollte. Hierbei geriet das rechte Vorderrad auf die Bord­nachsfest in den Aufrufen gepriesen, die in den Wochen vor schwelle und infolge des dadurch verursachten Rudes stürzte K. von Weihnachten von Vereinen, von Komitees usw. hinausgefandt feinem Size herab. Er fiel so unglücklich, daß ihm die Räder feines werden, um die Geldmittel zu den Weihnachts- Fuhrwertes über beide Beine hinweggingen. Der Schwerverlette bescherungen für Arme zu beschaffen. In allen Zon- wurde nach dem Lazarus- Krankenhause übergeführt. arten wird jezt die sonst so oft abgeleugnete Not der Be­dürftigen geschildert, denen kein Weihnachtsbaum strahlt, lag am Sonntag von 5%, Uhr nachmittags ab auf geraume Zeit im Der dunkele Wannseebahnhof. Der Berliner Wannseebahnhof wenn nicht das warme Herz" der Begüterten sich ihrer er- Dunkeln, die elektrischen Lampen verlöschten plöglich und man konnte barmt. Und das warme Herz" erbarmt sich und die lange nicht die Ursache der Betriebsstörung ergründen. Der Fahr­,, offene Hand" gibt von ihrem Ueberfluß, um ein flein bißchen fartenverfauf ging bei Kerzen- und Wachsstreichhölzerlicht vor sich, Freude hineinzutragen auch in die Wohnungen der Not- da Petroleumlampen nicht zu erlangen waren. Gestern nachmittag leidenden und Bedrückten, der Mühsäligen und Beladenen. war auf der Wannseebahn das Gerücht verbreitet, ein Mann sei aus Ohne Zweifel werden die meisten dieser Weihnachts - einem fahrenden Buge gefallen. Wie wir erfahren, war der Sach­spenden sehr viel weniger ungern gegeben als die Beiträge Wannseezuge hatte sich kurz vor Bahnhof Großgörschenstraße eine verhalt folgender: Bei dem 1 Uhr nachmittags Berlin verlassenden zu Wohltätigkeitszwecken, die bei anderen Gelegenheiten ge- Coupétür geöffnet und aus dem Abteil stürzte ein an die Tür leistet werden. Der Rausch des Wohltuns, dem die lehnender Regenschirm. - Folgen des Aufsteigens besitzende Klasse zu Weihnachten unterliegt, tut nämlich ihr während der Fahrt auf den Eisenbahnzug. Am