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Gewerkschaftliches.lo

Gerichts- Zeitung.

Achtung im Straßenverkehr!

Einer der zahlreichen unaufklärbaren Unfälle im Straßenverkehr,

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Augustin vorgelegt wurden. Die Versammlungen fanden am Mittwochmorgen und Abend statt. In der Morgenversammlung Internationale Solidarität. wurde der Vorschlag der Kommission, sich mit 1,50 Mt. Tagelohn Unternehmer aus Kanada   wandten sich an Sen Peters- 168 gegen 16 Stimmen. Die Unternehmer hatten zuerst 2 M. und 20 Proz. zu begnügen, energisch abgelehnt; es standen burger Arbeitslosen- Delegiertenrat mit dem Anerbieten, Tagelohn und 15 Proz. geboten. Das Angebot der Unternehmer bei welchem ein Menschenleben unter den Rädern vernichtet wurde, Petersburger Arbeitslose beim Bau einer neuen Eisenbahn- und der Vermittelungsvorschlag der Kommission und des Borstandes beschäftigte geſtern wieder einmal unter Vorsiz des Landgerichtsrats linie in Kanada   zu beschäftigen. Aus Furcht, den amerika  - waren abgelehnt; da kamen die Unternehmer in der Abendverfamm- Dertel die dritte Straftammer des Landgerichts II. Wegen fahr­nischen Arbeitern durch niedrigere Arbeitslöhne lung mit neuen Vorschlägen, die am Dienstagabend in einer Verlässiger Tötung mußte fich ein Angestellter der Bentrale für Milch­unliebjame Konkurrenz zu bieten, schlug der Delegiertenrat sammlung der Unternehmer beschlossen waren. Das Angebot war: berwertung", der Milchfahrer Werner Westphal vor dem Am Morgen des 11. Dftober dieses Anerbieten aus und beschloß gleichzeitig, das inter  - 2,50 Tagelohn bis zu 15 M. Einnahme und teine Prozente, und Strafrichter verantworten. Jahres gegen 5 Uhr fam der Angeklagte, der nationale fozialistische Bureau davon in von der 16. Mark an 25 Broz., oder 1,50 M. Grundlohn und dieses der Milchzentrale angestellt ist Kenntnis zu setzen. 20 Proz. nach Abzug von 1,50 M. Lohn und der Tagerhöhung von seit längerer Zeit bei fchlau ausgerechnet, aber die Arbeiter rechneten nach und fanden Emferstraße in Rigdorf entlang. Er fuhr nicht allzu ſchnell, da die 20 Pf. Die Unternehmer hatten ihren Vorteil dabei sehr und fich in bester Weise geführt hat, mit einem Milchwagen die einen großen Nachteil heraus, nämlich eine Bohu. noch herrschende Dunkelheit den freien Ausblick in der Fahrtrichtung reduktion von 33% Prozent. Die Versammlung wies verhinderte. Als der Angeklagte im mäßigen Trabe um die Ecke in diesen Vorschlag mit Empörung zurüd; es wurde erklärt, daß man die Bergstraße einbog, bemerkte er plöglich dicht vor seinen Pferden darin nur eine Berhöhnung der Arbeiter erblicken könne. einen Mann, der versuchte, noch über den Damm hinwegzukommen. 210 Stimmen wurden abgegeben, davon waren 209 Stimmen gegen Im legten Augenblick stieß W. noch einen Warmungsruf aus, es war das Angebot der Unternehmer und eine Stimme wurde als un- aber bereits zu spät. Das Handpferd riß den unglücklichen Fuß­guitig ertlärt. Diese Abstimmung zeigt deutlich die Einmütigkeit gänger um und beide Räder des mit schweren Milchfäffern beladenen des Widerstandes gegen alle Bemühungen der Unternehmer, die agens gingen über den Leib hinweg. Der Angeklagte sprang Löhne zu beschneiden. Die Automobilführer wollen ihre alten Lohn- fofort vom Kuticherbod und nahm sich des Schwerverletzten an. In fäße aufrechterhalten und sind der Meinung, daß sich die Auto- feinem eigenen Wagen brachte er ihn nach dem städtischen Kranken­Autohaus. befiker mit der erwarteten Vermehrung der Einnahmen durch die baus. Hier konnte der diensthabende Arzt nur noch den bereits ein Erhöhung der Tagen begnügen können. Der Streit wird den getretenen Tod des Verlegten, der als der 54jährige Tischler Julius Führern aufgezwungen, sobald die Unternehmer die alten Säge wurde wegen fahrlässiger Tötung Anklage erhoben, da er wiegel refogno8ziert wurde, fonstatieren.- Gegen den Angeklagten nicht mehr zahlen wollen. Um Eventualitäten zu begegnen, nahm angeblich durch zu schnelles Fahren den Unfall verschuldet habe. Vor die Bersammlung am Mittwochabend folgende Resolution an:

Der Arbeitslosenrat von Waffilij Ostroweines Stadt teils von Petersburg  beschloß zu derselben Frage, dem all gemeinen Delegiertenrat zu empfehlen, sich mit den Arbeiter­organisationen in Kanada   in Verbindung zu setzen und in Uebereinstimmung mit diesen zu handeln.

Berlin   und Umgegend.

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Die Bewegung in ber Holzindustrie. Die Holzarbeiter nahmen am Mittwoch in einer außergewöhn­lich start besuchten Versammlung Stellung zu den Kampfrüstungen, welche die Unternehmer veranstaltet haben, nachdem sie bei den boraufgegangenen Tarifberatungen den Verbesserungsvorschlägen der Arbeiter gar kein Entgegenfommen gezeigt hatten. GIode berichtete eingehend über den Gang der Verhandlungen. Wie bekannt ist, find alle hauptsächlichen Forderungen der Arbeiter, insbesondere die Verkürzung der Arbeitszeit und die Bohnaufbesse rung, bon den Unternehmern abgelehnt worden und eine fürzlich abgehaltene Versammlung der Tischlermeister und Holzindustriellen hat diefe ablehnende Haltung ihrer Vertreter gebilligt und be fchloffen, daß nunmehr alle Maßnahmen für einen etwaigen Stampf au treffen feien. Diese Maßnahmen sind denn auch gleich darauf burd die Leitung der Unternehmer getroffen worden. Die Tischler. meister haben die Weisung erhalten, sich so einzurichten, daß alle Afforde spätestens am 12. Januar fertiggestellt sind, daß am 29. De­zember alle auf Kündigung stehenden Arbeiter zu fündigen sind, daß nach den Feiertagen feine Arbeiter mehr eingestellt und daß am 12. Januar alle Arbeiter entlassen werden. Nachdem diese Wei­fungen den Unternehmern erteilt waren, hat am Mittwoch nochmals eine Verhandlung zivischen den Vertretern der Arbeiter und denen der Arbeitgeber stattgefunden; aber auch diese Verhandlung führte zu keinem Ergebnis. Die Unternehmer vertraten den Standpunkt, daß sie die Aussperrung ins Wert sezen würden, wenn der Vertrag nicht erneuert werde und zwar ohne Verkürzung der Arbeitszeit und ohne Lohnerhöhung. Vergebens bemühten sich die Vertreter der Arbeiter, noch in letter Stunde eine Berständigung herbeizuführen, aber die Unternehmer zeigten tein Entgegenkommen. Sie sind allem Anschein nach entschlossen, den Kampf zu beginnen, obgleich ihnen seitens der Arbeiter weder ein Streit noch sonst ein Angriff in Aussicht gestellt worden ist. Die Wertreter der Arbeiter betonten denn auch nachdrücklich, daß sie eine friedliche Verständigung wünschen und den Kampf gern ber­meiden; wenn aber die Unternehmer den Kampf durchaus toollen, nun, dann würden ihn die Arbeiter aufnehmen und mit ganzer Kraft durchführen. Uebrigens wurden die Unternehmer auch darauf aufmerksam gemacht, daß die Anweisungen, welche den Tischlermeistern erteilt sind, einen Vertragsbruch der Unternehmer darstellen, denn der gegenwärtige Vertrag läuft noch bis zum 15. Januar, und da die Unternehmer schon jetzt Vorbereitungen zum Kampf treffen, so verstoßen sie damit gegen den Vertrag. Die Aussperrung am 12 Januar, also drei Tage vor dem Ablauf des Bertrages, ist zweifellos als Vertragsbruch angusehen. Gløde führte nun der Versammlung alle Momente vor Augen, welche bei dem in Aussicht gestellten Kampfe zu berücksichtigen find. Aus der baltung ber Unternehmer müsse man schließen, daß fie fich start genug fühlen, um den Kampf durchzuführen. Sie drohen damit, bag fie 10-11 000 Arbeiter aussperren wollen. Wenn es zur Aussperrung kommt, dann wird der Kampf natürlich ein langer und auf beiden Seiten mit großer Hartnädigkeit ge­führter. Wenn dieser Kampf einmal ausgebrochen ist, dann wird er monatelang bauern und an die Opfertvilligkeit der Arbeiter müssen unter folchen Umständen hohe Anforderungen gestellt werden. Nachdem der Redner das Für und Wider forgfältig erwogen hatte, stellte er den Vertrauensmännern die Entscheidung darüber anheim, ob die Kollegen diesen Stampf aufnehmen sollen, bei dem

bon ihnen berhängte Aussperrung zurücknehmen.

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" In Erwägung der Möglichkeit, daß die Arbeitgeber beab. Gericht hielt der Staatsanwalt eine gröbliche Fahrlässigkeit fichtigen, dadurch einen Drud auf die Führer auszuüben, daß sie des Angeklagten für festgestellt. Jeder Kutscher müsse angesichts der die Autowagen einzeln gehen lassen( jeder Wagen hat jekt zwei auf ihm lastenden ungeheuren Berantwortung im Straßenverkehr fiets darauf achten, daß er sein Fuhrwerk jederzeit zun Führer), und damit die Arbeitszeit ins Ungemessene verlängern Stehen bringen tönne. fönnen und Gelegenheit haben, sich eine Reservearmee heran- allein schon dadurch, daß man andernfalls schwerhörige Menschen Diese Forderung rechtfertigte fich zubilden, beschließen die Versammelten, daß sofort die Orts= verwaltung davon in Kenntnis gesetzt werde, wenn in einem gänzlich von den Straßen verbannen müßte. Hätte der Angeklagte Betriebe ein derartiges Anfinnen an die Führer gestellt wird. Diese Forderung beachtet, so wäre er in der Lage gewesen, sein Die Anwesenden überlassen die Anordnung über die zu erfuhrwert noch rechtzeitig zum Stehen zu bringen und um den greifenden Maßregeln in solchen Fällen der Ortsberal- brigen Stutschern, die in gleicher Weise fahrlässig handeln ein fung, die nötigenfalls die Sperre über die Betriebe zu ber- gempel zu statuieren, um als Abschredung zu dienen, erscheine in dem vorliegenden Falle eine empfindliche Strafe angebracht hängen hat." Antrag des Staatsanwalts lautete deshalb auf vier Jahre Gefängnis! Dem Gericht erschien die Sache nicht genügend aufgeklärt,

Die Autoführer vertrauen auf ihre gute Organisation, denn 95 Prozent der Führer find Verbandsmitglieder. Außerdem wiffen sie, daß die Unternehmer neuen Kräften sehr mißtrauisch gegenüberstehen, da die Maschinen durch ungeübte Leute sehr leicht ruiniert werden können. Jedenfalls find sie nicht gesonnen, sich den Forderungen der Unternehmer zu fügen und sind bereit, es auf den Kampf ankommen zu lassen.

Der Automobildroschkenbetrieb( Opel- Garrage) Bawliba u. Schröder, Friedenau  , Bornstraße, ist wegen Differenzen bis auf weiteres gesperrt.

Berein der Droschfenführer Berlins  .

Marsipan  - Kühnemänner.

Der

insbesondere feinerlei Fahrlässigkeit des Angeklagten nachgewiesen. Es sprach deshalb den Angeklagten frei.

Weshalb der Staatsanwalt gerade den vorliegenden Fall als geeignet zur Statuierung eines Erempels" hielt, ist insbesondere bei der Lage der Sache unerfindlich. Sollte nicht eine Statuierung eines Erempels, wenn man folche überhaupt für angebracht hält, viel eher gegenüber Mitgliedern des kaiserlichen Automobilklubs an gebracht sein, die das Publikum gefährden und durch Staub- und Geruchsentwidelung belästigen?

Gemeiner Betrug Arbeitsloser.

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Wegen Betruges hatte das Schöffengericht die Kaufleute Karl Theodor Hildebrandt u. Sohn, fönigliche Hoflieferanten, Julius und Hermann Gohlte zu 1 Monat beziehungs­hatten unter dem Drude einer Anzahl von Versammlungen ihre weise 14 Tagen Gefängnis verurteilt. Es handelte sich Berliner   Vakanzen­rigorose Handhabung der Fabrikordnung etwas gemildert und in um die Geschäftsmethode des einzelnen Fällen wingige Lohnzulagen gewährt. Jezt, wo die Anzeigers", der fich als Zentralorgan für Stellennachweis" Weihnachtsartikel hergestellt sind, nehmen sie Rache an ihren allzu geriert. Das Blatt ist von Julius begründet und später auf Gohlke willigen Arbeiterinnen und Arbeitern und werfen dußendweise die übergegangen. Das Schöffengericht nahm als erwiesen an, jenigen hinaus, welche es wagten, sich der Organisation anzus daß die Angeklagten jedem, der ihre Bermittelung nachsuchte, eit schließen. Darunter find Arbeiterinnen, welche 4-5 Jahre bei Abonnement auf das Blatt zur Pflicht machten. Die Abonnenten der Firma schufteten und im Afford bei Verpackung der die Fein- fonnten nach Ansicht des Schöffengerichts des Glaubens fein, daß schmeckter erfreuenden Süßigkeiten, nach Ausweis der Kranten die im Vakanzen- Anzeiger" annoncierten Stellen neue Angebote lassenlisten( bei flottester Arbeit unter Einrechnung der Ueber- feien, während sie vielfach nur aus den Tageszeitungen abgebrudt stunden), einen Durchschnittsverdienst von 15-16 m. erzielten!! fein sollen und die Stellen schon längst besetzt waren, wenn Der Direktor in eigener Person, Herr Doefel, erklärt ben die Reflektanten darauf in den betreffenden Geschäften erschienen. Arbeiterinnen: Verbandsmitglieber leide ich nicht im Betriebe" Die Angeklagten, welche versicherten, ihr Geschäft streng reell be­und fordert noch zum Verrat der Organisierten auf! Aber alles trieben zu haben, legten Berufung ein. Die Straftammer Wüten wird diesem Scharfmacher nichts nüßen. Die Organi berwarf gestern die Berufung und hielt die erkannte Freiheits­fation wird nicht wieder aus dem Betriebe verschwinden. Schließlich strafe für gerechtfertigt, da es sich um eine Täuschung armer Arbeit­wird auch der Fabrifleitung die Erkenntnis kommen müffen, daß suchender handele, für die das Abonnementsgeld von 3 M. eine sehr die organisierte Arbeiterschaft eine Macht bildeb, welche sich auch hohe Summe ist. Solch' arme Arbetter mügten gegen betrügerische durch Bildebrandt u. Sohn nicht hindern läßt, ihre Rechte zu er Ausbeutung ganz besonders geschützt werden. kämpfen. Zentralverband der Konditoren.

Weiter

Achtung, Töpfer! Auf dem Bau Gdard, Bellermannstraße, Bauherr Bünning, haben die Kollegen die Arbeit niebergelegt, weil der Bauherr feine Feuerung liefern will. machen wir hiermit bekannt, daß das Bureau am heiligen Abend von 8-4 Uhr, am britten Feiertag bon 10-12 Uhr geöffnet ist und gleichzeitig die Arbeitslosenkontrolle ausgeführt wird. Die Verbandsleitung.

Dentiches Reich.

es fich für sie doch nur darum handelt, daß die Unternehmer die Die zahlreichen Rebner, welche sich an der Diskussion betei. ligten, waren alle einer Stimmung. Wenn die Meister sagen: ohne Vertrag feine Arbeit; so sagen wir: ohne Berbefferung fein neuer Vertrag. Wenn die Unternehmer den Kampf, den wir gern bermeiden würden, durchaus wollen, dann nehmen wir ihn auf, ohne uns auch nur einen Augenblid zu besinnen. Une fann es vecht sein, wenn uns die Unternehmer aussperren sagte ein Redner unter großem Beifall, bann haben wir ja Zeit, Wieder eine Lumperei ber Chriftlichen. unfere gange kraft bei den Reichstagswahlen in In der Weffelschen Schuhfabrik in Augsburg   traten die Schuh­den Dienst der Sozialdemokratie au stellen und macher in eine Bewegung ein und errangen auf Grund ihrer starten der Partei Taufenbe von Wahlhelfern zur Verfügung Organisation einen großen Erfolg: neunstündige Arbeitszeit, zu stellen. Es wurde auch unter allgemeiner Zuftimmung ber 15 Prog. Lohnerhöhung und anderes mehr. Während nun die sichert, daß die Kollegen die Opfer des Kampfes nicht scheuen. Arbeiter mit dem Unternehmer in Unterhandlung standen, schlichen Mehrere Redner machten den Vorschlag, sogleich mit der Erfich die Christlichen zum Fabrikanten und boten sich an, einen Tarif­hebung eines Ertrabeitrages von 1 Mart wöchentlich vertrag abzuschließen, der für den Unternehmer billiger wäre, au beginnen, auch erklärte man sich dafür, baß nach Ausbruch des als der von den freien Gewerkschaftlern unterbreitete. Der Unter­Kampfes nicht nur die lebigen, sondern auch, soweit es irgend geht, nehmer aber meinte zu den schwarzen Brüdern, fie sollten nur Die verheirateten Kollegen auswärts Arbeit zu suchen haben. wieder an ihre Arbeit gehen, und wenn sie einmal so start seien Darin war die Versammlung vollkommen einig, daß der Kampf, wie die roten, dann tönnten sie wiederfommen. Die Verräter wenn ihn die Unternehmer beginnen, aufgenommen werden muß wurden aljo glatt hinausgeworfen. Da fie solche Erfolge" auch und daß fein Opfer gescheut werden darf, ihn durchzuführen. auf ihr Siegesbanner heften, wird in der nächsten ihrer Statistiken Glode machte den Vorschlag, die Vertrauensmänner möchten, auch diefer Erfolg" mit aufgeführt sein. ehe sie einen entscheidenden Beschluß faffen, sich erft mit den Kollegen in den Werkstellen verständigen. Dieser Vorschlag wurde aber mit großer Mehrheit abgelehnt. Allgemein wurde berfichert: Wir find schon einig mit den Kollegen!"

Dieser Beschluß soll den Unternehmern mitgeteilt werden. Wenn sie feine Zugeständnisse machen, dann wird eine demnächst stattfindende Bertrauensmännetbersammlung das weittere be­fchließen.

Husland.

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Das Urteil ist durchaus gerechtfertigt. Es wäre zu wünschen, würde, die unter betrügerischen Vorspiegelungen, wie wir wiederholt daß in ähnlicher Weise endlich gegen die Agenten eingeschritten bargelegt haben, Arbeitslose ausbeuten, insbesondere auch Arbeiter

aus dem Auslande oder aus dem Dsten nach dem Westen loden.

Derartige Betrügereien wären nicht möglich, wenn in Deutschland  für industrielle, ländliche und Staatsarbeiter ein freies, geschütztes Stoalitionsrecht bestände und den Gewerkschaften die Arbeits­bermittelung übertragen wäre.

Sittlichkeitsverbrechen eines Schwärmers für Südwestafrika. Bu der am 19. d. Mts. von uns gebrachten Gerichtsverhandlung gegen rana Singe wegen Bergehen gegen die Sittlichkeit bittet der Gemeindefirchenrat der hiesigen 3ionstirche den Thieleschen Gerichtsbericht, festzustellen, daß der Genannte weder Diaton, noch von der Bionsgemeinde angestellt, noch Gehülfe des Pastor Frande oder endlich Leiter der Sonntagsschule in dieser Gemeinde gewesen ist, sondern ihr nur als provisorischer Selfer in der Jugend­erziehung zugewiefen worden war.

Das von uns im Anschluß an den Gerichtsbericht gefällte Urteil über die fittlichen und geistigen Gefahren frömmelnber Jünglings­bereine wird durch diese Ergänzung unseres Berichtes noch verstärkt. Die Rolle, die der wegen dreißig Sittlichkeitsverbrechen Ueberführte in der Sonntagsschule spielte, ist entscheidend, nicht der Titel, den der Kirchenrat dem Kinderverwüster zuerkannt wissen will. Bofener Prozeß wegen Waffendiebstahls.

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Die Angestellten der Straßenbahngesellschaften von Kopenhagen  Der Poſener Waffendiebstahlsprozeß, über dessen Beginn wir und Frederiksberg gaben sich Ende vorigen Jahres mit einem pro- am 27. v. M. berichteten, wurde gestern zu Ende geführt. Es Eine aus der Versammlung eingebrachte Resolution fand ein- visorischen Tarifvertrag zufrieden, der ihnen sehr geringe Lohn- wurden verurteilt: Kaufmann Behrend- Posen, Händler Des­timmige Annahme. Sie lautet: erhöhung und Arbeitszeitverkürzung bot und der nun am broder Thorn und Arbeiter Jäger Metz zu je 1 Jahr Nachdem die Unternehmer alle beantragten Berbesserungen 1. Januar 1907 abläuft. In den letzten Wochen find über einen 5 Monaten Zuchthaus, der Kaffenführer Donath Spandau  des neuen Vertrages abgelehnt haben, find die weiteren Wer neuen Tarifvertrag langvierige Berhandlungen geführt worden, an zu 1 Jahr 9 Monaten Gefängnis, Kaufmann Nadersohn­handlungen abzulehnen, wenn nicht die Unternehmer vorher benen neben den Vertretern der Parteien auch Bertreter der- Selein- Tarpen zu 1 Jahr 6 Monaten Gefängnis, Altwaren­Bugständnisse in Aussicht stellen. nischen Arbeitgebervereinigung und des Verbandes der dänischen händler 2011 Grünberg, Tischler Ne bede Hildesheim, Kaufmann  Das Einigungsamt des Gewerbegerichts ist anzurufen, um Gewerkschaften teilnahmen. Gine Ginigung ist nicht erzielt worden. Guengel sowie Neupert und Grosser wurden fret. ein Urteil abzugeben über den Vertragsbruch der Unternehmer. Falls die Gesellschaften den Forderungen der Angestellten nicht gesprochen. Der Lampenwärter Wilhelm Goebe und der Arbeiter Die Vertrauensmänner erklären sich mit dem bisherigen weiter als bisher entgegenkommen, ist zu Neujahr in Kopenhagen   se ubifiat waren bereits in den ersten Tagen des Prozesses durch Berhalten der Ortsverwaltung in Bertretung der Intereffen der und der Nachbarstadt ein allgemeiner Straßenbahnerstreif au er gesondertes Urteil, Goede zu drei Monaten, Kubisiak zu einer Woche Stollegen einverstanden, sprechen berselben ihr Vertrauen aus warten. Das ist der Arbeitgebervereinigung bereits vorschrifts- Gefängnis verurteilt. Die Verhandlungen legten flar, daß von und erwarten, daß die Ortsverwaltung weiter so handelt wie mäßig angekündigt worden. einem von Sensationsblättern behaupteten Zusammenhang zwischen bisher der russischen Revolution und den Waffen- und Munitionsdiebstählen Der Generalftreit der italienischen Seeleute. nicht der mindeste Zusammenhang bestand. Es handelte sich Rom  , 18. Dezember.  ( Gig. Ber.) lediglich um Entwendungen und Hehlereien einer Unmenge von Die Gewerkschaft der Seeleute hat beschlossen, auf die von der Waffen und Munition aus Geldinteresse. Soldaten und Militär­Organisation der Reeder beschlossene Aussperrung mit dem General beamte, die teilweise militärgerichtlich bereits abgeurteilt sind, hatten ftreit zu antworten. Seit 13 Tagen rüften die Reeder der Uebersee. die Waffen und Munitionsvorräte entwendet und an die Angeklagten dampfer ab. Nur einer von ihnen hat sich entschlossen, die Ston- verschärft, Besonders viel Material hat der Zeug Ober­ventionalftrafe von 25 000 Lire an die Organisation der Reeder zu leutnant Poppe( Spandau  ) veruntreut und verfilbert. Poppe zahlen und für den Orione", ber sirfa 3000 Auswanderer fährt, wurde auch als Zeuge aus der militärischen Untersuchungshaft, in die Forderungen der Seeleute zu bewilligen: es ist dies der Ab. der er sich befindet, borgeführt. Er lehnte jedoch eine Beantwortung Die Automobilbroschkenführer stehen vor einem Stampf mit geordnete a botti, ein berüchtigter Reaktionär, der nur des der an ihn gerichteten Fragen ab. Die dirigierenden Aerzte der Sen linternehmern, die durchaus vom 1. Januar an das Einkommen Brofits willen die Gewerkschaftsforderungen anerkannt hat. Die Frrenabteilung der Berliner   Charité und Frrenanstalt Herzberge be ihrer Angestellten verringern wollen. Darüber sind die Führer um Gründe, die die Organisation bestimmt haben, an Stelle der Aus- gutachteten, daß Poppe, der demnächst vor dem Militärgericht ab­fo mehr entrüstet, als von dem genannten Tage an bekanntlich die sperrung den Streit treten zu lassen, sind zurzeit noch nicht bekannt. geurteilt werden soll, nicht geiftestrant ist. Weitere Dinge von Tagen erhöht werden. Die Führer erhalten jest 1,50 m. pro Der Abanti" veröffentlicht einen Aufruf an alle Seeleute an Bord allgemeinerem Intereffe zeitigten die Verhandlungen nicht. Tag und 25 Broz. der Einnahme. Die Unternehmer find bereits der Postdampfer, Ueberfeedampfer und Segelschiffe, und fordert sie Wafferstand am 20. Dezember. Ibe bei Auffig Meter, bei mit verschiedenen Vorschlägen gekommen, die den Gegenstand langer auf, wo immer fic sich befinden, sofort die Arbeit einzustellen. Dresden   1,24 Meter, bei Magdeburg  +1,50 Meter." Unstrut bei Verhandlungen bildeten und nach Besprechungen zwischen der Straußfurt   Meter. Dber bet Ratibor+ 1,05 Meter. mündung+ 1,88 meter. Ober bei Brieg  +2,04 Meter. bet Breslau   Unterbegel- 1,28 Meter.( Großschiffahrt gefchloffen.)

Hunderttausend Mark

haben die Berliner   Buchdruder als Hypothek zum Erweiterungsbau des Gewerkschaftshauses gegeben. Hoffentlich wirkt diese Opfer willigkeit auf andere Getvertschaften vorbildlich.

Automobilführerkommission und dem Vorstand des Vereins der Die Dodarbeiter von Rio de Janeiro   find in einen Streit Dzoschtenführer zwei Versammlungen der Automobilführer bei eingetreten. Die Tätigkeit in den Bods ift lahmgelegt.

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Neiße Ober