a!5 Tischler, Lithograph, Friseur, endlich als Kaufm annund Schreiber usw. Auch haben sich eine Anzahl Mädchen ge-ineldet. die eine Lehrstelle als Schneiderin. Putzniachenn. Buchhalterin. Verkäuferin, Maschinenschreiberin suchen, sowie auch solche,die bereit sind, Dienstboteustellen anzunehmen, in denen sie für denhäuslichen Beruf ausgebildet werden. Die Vermittelung imstädtischen Arbeitsnachweis Charlotteuburg, Kirchsir. S, in der Näheder Luisenkirche, sowie in der Zweigstelle für weibliches Haus-personal am Wittenbergplatz 4, Ecke Bayreutherstr. 8. ist für beideTeile kostenlos.Lichtenberg.Sein zweites Stiftungsfest feiert am 12. Januar der Bildckigs-verein für Frauen und Mädchen in den..Prachtsälen des Ostens',Frankfurter Allee löl— 152. Unter anderen wirkt das- Berliner„Ulk-Trio" mit. Billetts sind zum Preise von 30 Pf. für Damenund 50 Pf. für Herren inklusive Tanz bei den Vorstandsmitgliedernsowie in den mit Plakaten versehenen Geschäften zu haben. Freundeund Gönner des Vereins sind freundlichst eingeladen. Regen Besucherwartet Der Vorstand.Neuenhagen(Ostbahn).Am Sonntag, den 6. Januar, nachmittags 4 Uhr, findet imLolal des Herrn August Wünsche eine Versammlung des Gewerk-schaftskartells statt, in welcher der Genosse Borchardt über die be-vorstehende Reichstagswahl sprechen wird. Um zahlreichen Besuchbittet Der Obmann.Rüdersdorf.Bei einem Silvestcrausfluge hat der Arbeiter Schöneberg ausRüdersdorf seinen Tod gefunden. Er wollte sich nach den Kalk-bergen begeben, um das neue Jahr gemeinsam mit dort wohnendenBekannten zu begrüßen. Unterwegs glitt Sch. aus, stürzte zu Bodenund blieb besinnungslos auf der Chaussee liegen. Passanten, dieden Arbeiter fanden, brachten ihn zu einem Arzte, der nur den ver-mutlich infolge Herzschlages erfolgten Tod des Schöneberg konstatierenkonnte.Berichts-Zeitung.Ein tödlicher Unfall beim Baueines Schornsteins lag einer Strafsache zugrunde, die gestern diezweite Strafkammer des Landgerichts II beschäftigte. Wegen fahr-lässiger Tötung waren der Bauunternehmer Bornemann undder Schornsteinbauer B a ch in a n n angeklagt. Auf dem Grundstück eines Fabrikneubaues in Köpenick hatte der Angeklagte Borne-manu den Bau eines 25 Meter hohen Fabrikschornsteins aus-zuführen. Als dieser fast vollendet war, stellte es sich heraus, daßetwa sechs Meter des Schornsteins wieder abgerissen werden mußten.Am 7. Mai gegen 3 Uhr nachmittags ereignete sich bei dieserReparatur ein entsetzliches Unglück. Auf dem Gerüst, welchesseinen Halt an dem Schornstein selbst fand, hatten mehrereArbeiter, unter ihnen der Schornsteinbauer Möllner zutun. Plötzlich ertönten allgemein laute SchrcckeiKschreie,denn das Gerüst begann hin und her zu schwanken undstürzte schließlich mit einem furchtbaren Getöse in sich zusammen.Unter den Trümmern wurde nach vieler Mühe der Arbeiter M.hervorgezogen, der durch einen schweren Schädelbruch den Tod er-litten hatte. Die übrigen Arbeiter waren, obwohl sie ans einerHöhe von 24 Metern herabgestürzt waren, mit nur leichten Verletzungen davongekommen. Die Anklage macht in derHauptsache dem Angeklagten B o r n e m a n n• den Vorwurf,daß er jenes Gerüst in nicht sachgemäßer Weise errichtethabe, insbesondere aber die Anlegung sogenannter Schorn-steinringe unterlassen habe, durch welche das Gerüst mit dem Schorn-stein durch Schrauben fest verbunden werde. Stach mehrstündigerBeweisaufnahme gelangte das Gericht nur bezüglich des AngeklagtenBornemann zu einer Verurteilung, während Bachmann, dem dieAufsicht über die Arbeiten obgelegen hatte, freigesprochen tvurde,Das Urteil gegen Bornemann lautete auf zwei WochenG e f ä nig n i s. Der Staatsantvalt hatte einen Monat beziehungS-weife drei Wochen Gefängnis beantragt.Ist eigenmächtige Autofahrt Diebstahl?Eine interessante Rechtsfrage sehr aktuellenCharakters beschäftigte gestern die dritte Strafkammer des Land-gerichts I. Wegen schweren Diebstahls mußte sich der ChausseurMax K o ch a n vor dem Strafrichtcr verantworten. Der Anklage lagein sehr einfacher Sachverhalt zugrunde, der jedoch in der recht-lichen Auslegung nnt einigen Schlvierigkeiten verknüpft war.Der bisher uubestrafte Angeklagte hatte als Angestelltereiner hiesigen Z Automobilfabrik auf der letzten Aulvmobil-ausstcllung zu tun gehabt. Nachdem die Ausstellung abendsgeschlossen worden lvar, überkam ihn die Lust, mit einem Bekanntenund einer„Dame" eine nächtliche Autofahrt zu unternehmen. Erzog eines der Automobile aus dem Schuppen heraus und fuhr mitdem noch im Reservoir befindlichen Benzin von bannen. DiesIviederholte sich an mehreren Abenden. Auch mit dem Automobildes Rechtsanwalts Elsbach, welches in einer Garage in der Altonaer-straße untergebracht war. unternahm der Angeklagte ohne dieErlaubnis des Eigentümers wiederholt nächtliche Spritz-fahrten. Am nächsten Morgen stand dann das Fahrzeugblitzsauber lvieder in dem Schuppen. Um in diesenhinein zu gelangen, zog K. jedesmal mit einer Zange die Schloß-kramme aus der Tür. Dieses Treiben gelangte schließlich zur An-zeige. Die Staatsanwaltschaft erblickte in dem Tun desAngeklagten einen D i e b st a H l an dem Benzin, welches noch indem Reservoir der Wagen sich befunden hatte. Gleichzeitig sollteder Diebstahl noch unter dem erschwerenden Umstände des ge-,waltsamen Eindringens verübt worden sein. Vor Gericht legteRechtsanwalt B r u g s ch in längeren rechtlichen Ausführungen dar,daß in diesem Falle das Gericht zu einer Verurteilungnicht kommen könne, da ein Diebstahl an dein Benzinkeinesfalls vorliege. Die Absicht des Täters wäre doch nichtauf die Aneignung des Benzins hinausgegangen, sondern lediglichauf die Benutzung des Wagens. Das sei aber ganz gleichbedeutendmit dem Schulfall eines kurtum usus<des Diebstahls durch Gebrauch), der aber nicht mit dem Diebstahlsparagraphen des Straf-gesctzes identisch sei. Jener Schulfall handele von einer Petroleumlampe,die ein anderer widerrechtlich entzündet habe. Der unberechtigteVerbrauch des Petroleums sei aber nach Entscheidung des Reichs-gerichts in diesem Falle nicht als Diebstahl anzusehen. EineVerurteilung de-S Angeklagten könne vielleicht nach Schaffungeines Son'dergesetzes eintreten, wie dies bezüglich der un-berechtigten Aneignung elektrischer Energie usw. bestehe. Durchdieses sei allerdings die Straflosigkeit eines turtum usus aufgehoben.Der Staatsanwalt hielt einen schweren Diebstahl für vor-liegend und beantragte vier Monate Gefängnis. DasGericht schloß sich jedoch den RechtSausführungen des Verteidigersan. indem es annahm, daß die Absicht des Angeklagten gar nichtauf eine Aneignung des Benzins, sondern lediglich auf die Benutzungdes Wagens gegangen sei, die aber straflos fei. Das Urteil lautetedemgemäß auf F r e i s p r e ch u n g.Professor Ruhland atgewiesen.Zwei Privatklagen des in agrarischen Kreisen wirkendenProfessors Dr. Gustav Ruhland gegen den Chefredakteurder„Bank- und Handelszeitnng" Dr. Walter Manke beschäfttgtengestern längere Zeit das hiesige Schöffengericht. Die Vorgänge, umdie es sich dabei handelte, datieren schon einige Jahre zurück.Professor Ruhland hatte früher in der Schweiz als Privat-unternehmen die„Monatlichen Nachrichten zur Regulierung derGetreidepreise" herausgegeben und begründete alsdann hier dieZeitschrist„Getreidemarkt', die von Dr. Manke als Konkurrenz-unternehmen gegen seine eigene, mit einer landwirtschaftlichen Bei-läge und den Notierungen über die Bewegung auf dem Getreide-markt ausgerüstete Zeitung angesehen wurde. Im Jahre 1002 standim Kuratorium der Zentralstelle der preußischen Landlvirtschafts-kammer ein Antrag auf Unterstützung des„GetreidemarktesG. m. b. H." zur Beratung. Zum Referenten über dieseAngelegenheit war der Generalsekretär der Landlvirtschafts-kammer zu Danzig, Oekonomierat Stein meyer, bestellt worden.Dieser wandte sich an Dr. Manke. der damals Sekretärder Zentralstelle der preußischen Landwirtschastskammern war, mit derBitte, ihm doch Material zu unterbreiten, aus dem ersichtlich sei, obeine Unterstützung des Prof. Ruhlandschen Unternehmens angebrachtsei. Diesem Ersuchen kam Dr. M. nach, indem er betonte, daß ergewissermaßen Partei sei und eine Nachprüfung seiner Mit-teilungen anheimgeben müsse. Unter Beifügung verschiedenerZeitungsartikel kritisierte er das neue Zeitungsunternehmen sehrabfällig, nannte diesen einen spekulativen Don Quixote,den die Landwirtschaft baldmöglichst von sich abschütteln sollte, meinte,daß die Handelswelt Herrn Ruhland nicht mehr ern st nehmeund die erste Nummer des„Gelreidemarktes" an der Börse als eineArt Witzblatt bettachtet worden sei, und verband damit noch eineReihe weiterer Ansichten über die wissenschaftlichen und persön-lichen Qualitäten des Prof. Ruhland. Dieser erhielt hiervonKenntnis gelegentlich eines anderen Prozesses, bei dem dieAtten der Landwirtschaftskammer beigefügt waren, und stellte denStrafantrag. Sein Anwalt beanttagte nach längerer Be-Weisaufnahme neben einer Buße die Verurteilung und zwar zuGefängnis, da nach seiner Meinung nicht nur Beleidigungenim Sinne des§ 185, sondern in zwei Fällen sogar Verleumdung imSinne des§ 187 vorliege.— Der Anwalt des Beklagtenbeantragte die Freisprechung des Angeklagten. Der Schutz des§ 193 müsse zugebilligt werden. Der Angeklagte habe inseiner damaligen Stellung nur seine Pflicht erfüllt, als erauf eine amtliche Anfrage des Oekonomierats Steinmeyer ganzkonfidentiell die Auskunst erteilte, die seiner Erfahrung undUeberzeugung entsprach.— Das Gericht erkannte nach kurzerBeratung auf Freisprechung und legte demKläger dieKosten des Verfahrens auf.In der zlveiten Privatklage handelte es sich um zwei vonDr. Mauke verfaßte, im„Landwirtschasts- und Handelsanzejaer"veröffentlichte Artikel unter dem Titel„Getteidepreis-Proguosen"und„Professor Ruhland". Bezüglich dieser Artikel erhob derVerteidiger den Einwand der Verjährung. Zur eingehenderenPrüfung dieser Verjährungsfrage vertagte der Gerichtshof die Ver-Handlung._„Gesundveten" ein steuerpflichtiges Gewerbe.Das Oberverwaltungsgericht hat in einem in der„DeutschenJuristenzeitung" auszugsweise nntgeteilten Urteil anerkannt, daß das„metaphysische Heilverfahren" steuerpflichtig ist. In den Gründenheißt es: ES ist unerheblich, ob die Ausübung des Heilverfahrensdurch die Beschwerdeführerin als Ausfluß ihrer sogenanntenchristlichen Wissenschaft anzusehen sei oder nicht und obsie dabei materielle oder geistige Mittel anwendet. Jedenfallshandelt es sich bei der von ihr gegenüber den einzelnenPatienten gegen Entgelt ausgeübten Tätigkeit ugi einesolche Ausübung von Heilkunde oder Heilverfahren, welche nach§ 4 Nr. 7 des Gewerbesteuergesetzes und der darauf bezüglichenRechtsprechung des Oberverwaltungsgerichts nicht als steuerfreieAusübung einer wissenschaftlichen Tätigkeit gelten soll.Es ist bedauerlich, daß aus dem Urteil nicht hervorgeht, werdiese Staatsstütze ist. die auf Grund der„christlichen Wissenschaft"(1)Leuten für den Firlefanz des Gesundbetens Geld abnimmt, diesenUnfug„metaphysisches Heilverfahren" nennt und sich von der Gewerbe-steuer drücken will. Glaubt der kuriose Gewerbetreibende an seinenHokuspokus, dann betreibt er ein steuerpflichtiges Gelverbe und istwegen seines„Glaubens" nicht strafbar. Ist der metaphysische Kur-panischer so einsichtsvoll, daß er selbst an die Heilwirkung seinertörichten Manipulationen nicht glauben kann, dann ist er wegen Be-truges strafbar und in solchem Falle steuerfrei. Unter allen Um-ständen haben die Dummen, die an„Gesundbeten",„metaphysischeHeilverfahren",„christliche Wissenschaft" glauben, ihr Geldund, falls die irdische Natur trotz Gesundheulerei nichtheilte, auch die Krankheit verschlimmerte. So lange dieGesundbeterei und ähnlicher Aberglauben unentgeltlich geübt wird,mag man annehmen, daß die Geistesverfassung der„metaphysisch"„Heilenden" absonderlich ist. Nehmen sie aber Geld, so dürften siedringend verdächtig sein, an die von ihnen gepredigten Künste selbstnicht zu glauben.Klus der f rauenbewegung*Frauen und Mädchen des Kreises Teltow-Becskow-Storkow-Charlottenburg.Am 25. Januar findet die Wahl zum Reichstage statt. Auch wirFrauen haben die heiligste Pflicht, bei der Wahlagitation zu helfen,damit die Sozialdemokratie, als die einzige Partei, die für Frauen-recht und Menschenrecht eintritt, auf der ganzen Linie siegt. WirFrauen sind politisch wohl rechtlos aber nicht machtlos.Proletarierinnen rüttelt die säumigen und lässigen Arbeiter auf, da-mit sie am 25. Januar nur dem Kandidaten der Sozialdemokrattedie Stimme geben. Besucht in Massen die Volksversammlungen,helft bei der Flugblattverbreitung, stellt Euch am Wahltage denParteigenossen zur Verfügung, helft im Wahlbureau, verteiltStimmzettel, holt die säumigen Wähler heran, beteiligt Euch an denGeldsammlunge», seit überall wo Hülfe verlangt wird. Damit dieKräfte planmäßig ausgenutzt werden, wendet Euch an Eure Vertrauens-Personen, deren Adressen lamen: AdlerShof, FrauSchindhelm, Bismarck-straße 17; Köpenick, Frau Schubert, Kaiser Wilhclmstr. 13; Königswuster-Hausen, Frau Lorenz, Lnckenwalderstt.4; Banmschulenweg, Frau Kinzel,Marienthalerstr. 2; Britz, Frau Voigt, Vürgerstr. 57; Mariendorf,Frau Händel, Blumenweg 3; Schöncbcrg, Frau Bäumler, MariinLutherstr. 50; Wilmersdorf, Frau Tölle, Rachodstr. 15; Steglitz-Friedenau, Frau Dräger, Ahvrnstr. 15; Zehlendorf, Frau Hecking,Beerenstr. 16; Teltow, Frau Keßler. Hohersleinwcg 7; Rixdorf, FrauMohr, Wißmannstr. 10; Charlottenburg, Frau Burkert, Brauhof-straße 2, Gartenhaus. Alle Anfragen und Geldsendungen sind zurichten an die Kreisvertrauensperson Frau Marie Thiel, Tempelhof,Friedrich Wilhelmstr. 17._Der Bund für Mutterschutz hält vom 12—14. Januar hier inBerlin seine erste Generalversammlung ab, die im Festsaal desLogenhauses, Joachimsthalerstr. 13, stattfinden wird. Die Tagungwird sich gliedern in die Behandlung zweier wichtiger Fragen: ZurReform der konventionellen Geschlechtsmoral und die Frage Gesetz-gebung und Mutterschutz. Es sind zu den verschiedenenThemen sachverständige Redner gewonnen. So wird sprechenProfessor Dr. Mayet über Mntterschaftsversicherung, Dr. Bor-giusb über Mutterschoftsrente, Direktor Dr. Böhmert-Bremen und Dr. Othmar Spann-Frankfurt a. M. über die Lage derunehelichen Kinder; über Heiratsbcschränkungeu Dr. Max Marcus«und Frau Adele Schreiber, über die heutige Form der EheDr. Helene Stöcker und über das Thema Prostitution und Un-ehelichkeit der bekannte Gynäkologe Prof. Dr. Flesch. Der Kongreßist für Mitglieder des Bundes gegen Vorzeigung der Mitgliedskartefrei. Für Nichwutglieder sind Karten zu haben für die Dauer derganzen Tagung für M. 3,—, für eine einzelne Vor- und Nach-inittagssitzuug M. 1,—, vom 2. Januar ab bei Wertheini und Boteu. Bock, Leipzigerstraße.Verband der Friseurgehulfen Deutschlands. Zweigvercin Berlinund Vororte lZahlstclle Charlottenburg). Donnerstag, den 3. d. M-, abendsO'/i Uhr, bei Martens, Krummestr. 43: Zahlavend.Vermischtes.Ein EisenvaHnzusaunneustoß ereignete sich vorgestern nachmittagzwischen den Stattonen Orlau und Reichstvaldau, wo zlvei Güter-züge zusammenstießen. Ein Lokomotivführer wurde schwer verwundet.Mehrere Waggons sind zertrümmert.Zum Eiscniahnunglück in Schottland. Der Lokomotivführer desEilzuges, der in Schottland verunglückte, wurde vorgestern verhaftetund soll wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht gestellt werden.Unbekannte Mörder im luxemburgischen Niederkirn durchschnittennach einer Meldung der„Franks. Ztg." einem Ehepaar Dethier nachtsdie Kehlen und schnitten der Frau den Unterleib auf.Lüttich, 2. Januar. Große Uebcrschwemmungen der Maaßwerden wegen des gestem eingetretenen starken Tauwetters befürchtet'.Die Flußbehörden haben alle Maßregeln zur Verhütung von Un-fällen gettoffen.Weitere Hochwassergefahren werden aus Oesterreich gemeldet.Nach einem Telegramm aus Wien treffen aus allen LandesteilcnNachrichten von einem rapiden Wettersturz ein. Die Temperatur istvon 10 Grad unter Null plötzlich"auf 10 Grad über Null gestiegen.Es besteht deshalb ernste Hochwassergefahr.Zehntausend Kronen stahlen unbekannte Täter nachts aus demGemeindehaus in Banffy Unyad sUngarn). Trotzdem dort die Polizeiuntergebracht ist, schleppten die Diebe die eiserne Gcnieindekasse fort.Mit hundcrtfünf Jahren noch schcidungslustig. In Salina, einemkleinem Landstädtchen in Kansas, erschien vor wenigen Tagen eine105 Jahre alte Frau im Gerichtsgebäude, um sich von ihrem drittenGatten scheiden zu lassen.„Ich habe nieinen Mann aus dem Hausegejagt, als ich 97 Jahre alt war", sprach die würdige Matrone, gegendie die Kaiserin-Mutter von Chinä ein Lamm an sanftester Gemüts-art zu sein scheint,„und jetzt will ich mich von ihm scheide» lassen.Ich bin erst 105 Jahre alt und habe keine Lust, den Namen diesesMannes länger zu tragen. Ich möchte, daß mir gestattet wird, denNamen meines zweiten Gatten wieder anzunehmen." Die alte Dameerzählte, daß ihr jetziger Gatte, ein junger Mann von nur—90 Jahren, sie grausam behandelt habe, und daß es ihr unmöglichsei, mit ihm unter einem Dache zu leben. Der Richter willfahrteihrer Bitte und die Greisin, die als Frau Hunt den Gerichtssaalbetrat, konnte als Frau Merrill, so hieß ihr zweiter Gatte, den Ge-richtssaal verlassen.Die allmächtige Uniform In Konstantinopel entstand nach einerMeldung der„Frkf. Ztg." auf der weltberühmten, über das„Goldene Horn" führenden Brücke am 31. Dezember während derstärksten Verkehrszeit eine Panik, die leicht zu einer Katastrophehätte führen können. Zwei Zuaven der kaiserlichen Garde vor-sperrten mit gezückten Säbeln den Eingang und die Ausgänge derBrücke und drohten, jeden niederzumetzeln, der ihre Linie passierenwolle. Tausende von Menschen und hunderte von Wagen, daruntereinige, deren Insassen Minister waren, wurden auf der Brückezurückgehalten, die zusammenzubrechen drohte. Viele Leute ließensich in das„Goldene Horn" hinunter. Ivo sie Barken aufnahmen.Truppenabteilungen wurden requiriert, wagten aber nicht, gegendie Zuaven einzuschreiten. Das geschah erst, als nach einer Stundeein kaiserliches Jrade ihre Verhaftung anordnete.Berliner Marktpreise. Aus dem amtlichen Bericht der städtischenMarlthallen-Direktion.(Großhandel.) Ziindfleisch I» 70—75 pr. 100 Pfd.,IIa 54—69, lila 58—53, IVa 50—56. Kalbfleisch, Doppelländer 120—135,la 92—100, Ha 80—90, Ula 55—78, Holl. 56—62. Hammelfleisch la 67—75,IIa 52—65. Schweinefleisch 56—65. Rehwild la per Psd. 0,60—0,75IIa 0,40—0,58. Rotwild la 0,40—0,43, IIa 0,38, do. Kälber 0,40—0,45.Damwild 0,40—0,55, do. Kälber 0,50. Wildschweine 0,35—0,45.Frischlinge 0,65. Hasen per Stück 2,90—3,00, do. klein. und IIa2,00—2,50. Kaninchen per Stück 0,70—0,90. Wildenten per Stück 1,25.Hühner, alte per Stück 1,50—2,25, do. IIa 1—1,40, do. junge perstück 0,80—1,50. Tauben per Stück 0,35—0,65, junge steine 0,00.ital. 0,85. Enten per Stück 2,20—2,65, Hamburger junge per Stück3,60. Gänse, Oderbrucher, per Psd. 0,45—0,63, do. la per Stück0,00, IIa 0,00. Hechte per 100 Psd. 75—90, matt 0,00. Zander 0,00.Schleie unsortiert 80—82, mittel 0,00, kleine 0,00. Bleie 43—54.Aale, groß 0,00, mittel 0,00, klein 0,00, uns. 0,00. Plötzen0,00. Karpsen, 25— 30er 0,00, do. 30— 35er 0,00, do. unsort. 0,00,Laus. 50— 70 er 0,00, Schles. 0,00. Barse 0,00. Karausche» l>,00. Blci-fische 0,00. Weis 0,00. Bunte Fische 0,00. Amerika». Lachs laneuer per 100 Psd. 110—130, do. IIa neuer 90—100, do. Ula neuer 75.Seelachs 20—25. Sprotten, Kieler, Wall 0,75—1,25, Danziger, Wall0,60—0,80. Flunder», pommersche la, per Schock 0,00, do. pommerscheIIa 0,00, Kieler, Stiege la 4—6, do. mittel der Kiste 2—3, Hanib.Stiege 4—5, halbe Kiste 1,50—2. Bücklinge, per Wall Kieler 3,50—5,00,Stralsunder 0,00. Aale, groß per Psd. 1,10—1,30, mittelgroß 0,80—1,00,klein 0,50—0,60. Heringe per Schock 4—5. Schellfische Kiste 4,00, do.'/., Kiste 2,00. Kabliau, p. 100 Psd. 20-25. Heilbutt 0,00. Sardellen, 1902crper Anker 95, 1904er 95, 1805er 93, 1906er 73—75. Schottische Pollheringe1905 0,00, largo 40— 44, füll. 36— 38, med. 35—42, deutsche 37— 44.Heringe, neue Matjes, per To. 60—120. Sardinen, russ.. Faß1,50—1,60. Bratheringe, Büchse(4 Liter) 1,50—1,75. Neunaugen,Schocksaß II, kleine 5—6, Riesen- 14. Hummern, kleine, per Psd. 0,00.Krebse, per Schock, große 0,00, mittel 0,00, kleine 0,09, unsort. 4,50.Galizicr, groß 0,00, mittel 0,00. Eier, Land-, per Schock 4,00— 5,00. Butterper 100 Psd. la 122-126, IIa 118-122, lila 114-117, absallende 90-105.Saure Gurken Schock 3,50—4,00, Pscffergurken 3,50—4,00. Kartossclnper 400 Psd. 0,00, magnum bonurn 2,10—2,25, Dabersche 2,10—2,25,Rosen 0,00, weiße 1,75—2,00, Salatkartofseln 4,00—6,00. Spinalper 100 Pfund 20—25. Karotten per 100 Pfund 10—12.Sellerie, hiesige, per Schock 4,00—5,00, do. pommersche 4,00—5,00. Zwiebelngroße, per lOOPsd. 3,00— 3,50. do. steine 2,00—2,25. do. hiesige(Perl-)0,00. Charlotten 0,00. Petersilie, grün, Schockbund 2,00. Kohlrabiper Schock 0,00. Rettig, bahr., per Schock 2,40—4,80. Radieschenper Schockbuu'o 0,00. Salat, per Schock 0,00. do. Escarolc, perMandel 0,00, do. Endivien 0,00. Mohrrüben per 100 Pfund2,50—3,60. Tellower Rüben per 100. Psd. 8—10. Weiße Rüben, große2—2,50, kleine 5—6. Rote Rüben 1,50—2. Blumenkohl Holl, per Kops 0,00.ital. per Kops-0,15—0,25. Wirsingkohl ver Schock 3,00—6,00. Rotkohlp. Schock 3,00—8,00. Weißkohl Schock 2,00—3,00. Rosenkohl p. 100 Psd.25—35. Grünkohl per 100 Psd. 5—12. Schnittlauch 12 Töpsc 4—4,50. Kohl»rüden, Schock 2—3. Kürbis 0,00. Birnen, per 100 Psd. hiesige 7— IG,böhmische 8—20. Aepscl, per 100 Psd., hiesige 3—20, Gravenstciner0,00, Tiroler in Fässer» 0,00, Kiste 32—80, Amcrik. 15—30. Wallnüsseper 100 Psd. 0,00, do. rumänische 0,00, do. franz. CorneS 22—25.Paranüsse 0,00. Haselnüsse lange 40—42, runde 0,00, Zitrone»,Messina, 300 Stück 7,00—10,00, 360 Stück 7,00—9,00, 200 Stück 7—11.Apselsinen, Jaffa, per Kiste 8—14, Murcia 200er per Kiste 6—12, ho. 300cr7-12, Valencia 420 er per Kiste 12-20, do. 714 er 18-23.WitternugSüberstcht vom 2. Januar 1907, morgens 8 Uhr.Wetter-Prognose für Donnerstag, den 8. Januar 1997.Etwas wärmer, veränderlich, vorwiegend trübe mit Niederschlägen undziemlich starken südwestlichen Winden.Berliner Wetterbureau.Wasserstand am 2. Januar. Elbe bei Ausfig— Meter, beiDresden— 1,74 Meter, bei Magdeburg 4- 0,89 Meter.— U n st r» t beiStraußsiirt— ,— Meter.— O d e r bei Ratibor+ 1,24 Meter.— Neißemündung+ 1,89 Meter.— Oder bei Brieg-s- 1,90 Meter.— Oderbei Breslau Unterpegel— 1,58 Meter,(Großfchissahrt geschlossen.)