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Deutfches Reich.

Deutsch - amerikanischer Handelsvertrag?

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desabouiert und von der liberalen Partei abgeschüttelt; auch merkwürdige Folge gezeitigt. In weiten Kreisen des Kleinbürgera die Wopelius, Röhling, Weisdorf kämpften nur noch tums, dessen wirklich radikal gesinnte Elemente sich durch das Gebaren im Hintertreffen, während im Vordertreffen zwei Naumannianer, der Blodparteien, besonders des Freisinns und der Deutschen Nach den Behauptungen offiziöser Blätter sollten die ameri- der Oberrealschuldirektor Dr. Maurer und Pfarrer Nold, Wolfspartei, durch die Verbindung mit allen möglichen reaktionären Diese Elementen und den schmählichen Verrat aller freisinnigen und tanischen Handelsdelegierten, die vor einiger Zeit Deutschland be- Vorsitzender der evangelischen Arbeitervereine standen. suchten, nur zu dem Zwecke herübergekommen sein, um sich über flagten am lebten Sonntag in einer von fast 2000 Menschen be- demokratischen Prinzipien abgestoßen fühlen, herrscht eine dumpfe fuchten Versammlung im Stadtsaalbau in Saarbrüden, unter Gärung. Schon werden Schritte getan zur Gründung einer die Möglichkeiten eines deutsch- amerikanischen Handelsvertrages zu denen sich die saarabischen Scharfmacher befanden, das saarabische radikaldemokratischen bürgerlichen Linken". Ein Programm wurde informieren. Zur Anbahnung eigentlicher Verhandlungen, hieß es, System der Unfreiheit der Arbeiter hart an. Dr. Maurer rief mit bereits aufgestellt, nächste Woche soll ein großer Aufruf erscheinen. hätten die Amerikaner keinen Auftrag gehabt. Tatsächlich scheinen Karl Moor aus:" Höher wie jede Autorität steht mir die persönliche Ob das neue Parteigebilde irgendwelche Rolle spielen wird, läßt die Delegierten aber doch mit der deutschen Regierung eine Art Freiheit, denn nur in der Freiheit gedeiht der Mensch!" und hierin fich noch nicht fagen, aber immerhin ist dieser Vorgang symptomatisch Reziprozitätsvertrag, wenn auch zunächst einen für beide Seiten ist sehr viel von seiten der Liberalen in unserem Streise gesündigt als erstes Anzeichen einer Reaktion gegen den Kolonialtaumel des unverbindlichen Vertrag, vereinbart zu haben; denn das Wolffsche worden. Dieser Wahlkampf müsse für Saarbrüden ein Rud nach liberalen" Bürgertums. Bureau verbreitet heute folgende Mitteilung: links werden." Pfarrer Nold trat lebhaft ein für die Gewerk Bayerische Justiz. Vom Schöffengericht Nürnberg war ein Ar­London, 8. Februar. Der Tribune" zufolge ist in schaften und da dürfe kein Unterschied gemacht werden. Ihm stehen beiter wegen Beleidigung eines Streifbrechers zu 15 Mark Geld­Washington tatsächlich beschlossen worden, daß der Senat zur die freien Gewerkschaften höher als die christlichen und viele evan strafe verurteilt worden. Diese Strafe hatte der Amtsanwalt selbst Beratung des neuen San Domingo- Vertrages und der Tarif- gelische Arbeiter gehörten ihnen an. Der Arbeitern müsse das volle beziehungen mit Deutschland nach dem 4. März zu Koalitionsrecht eingeräumt werden und ein liberaler Mann tönne beantragt, trotzdem legte er zur allgemeinen Verwunderung gegen das von ihm selbst beantragte Strafmaß Berufung ein, er wollte einer außerordentlichen Sizung zusammentreten soll. Man er- und dürfe niemals seine Stimme zur Beschränkung der Koalitions- jezt den Sünder zu Gefängnis verurteilt wissen. Das Landgericht flärt, es würde ein Reziprozitätsvertrag mit freiheit hergeben. Es sei eine Schmach für einen liberal Es sei eine Schmach für einen sich liberal erkannte zwar auf Verwerfung der Berufung, lehnte es aber ab, der Deutschland borgelegt werden.- nennenden Unternehmer, einen Arbeiter wegen seiner Zugehörig feit zu einer Gewerkschaft, ganz gleich zu welcher, zu entlassen und Staatskaffe die Kosten der Verteidigung aufzubürden, weil nach der Der vaterländische Pflichtbegriff der Nationalliberalen. wolle fich der Liberalismus in Saarabien eine Zukunft sichern, so einfachen Sachlage der Angeklagte feinen Anwalt gebraucht hätte. Die nationalliberale Presse hat vor den Stichwahlen in un- müßten die Unternehmer mit ihrem bisherigen, längst überlebten Die Wege der bayerischen Justiz sind wunderbar 1- zähligen Variationen die Ansicht vertreten, das Pflichtbewußtsein ge- Standpunkt brechen und den Verhältnissen der Zeit Rechnung Zwei Urteile. Vom Nürnberger Schöffengericht wurde Biete jedem national empfindenden" Wähler, bei den Stichwahlen tragen. Genosse Reimpeters sprach unter gespannter Auf- ein Arbeiter zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt. Bei gegen die Sozialdemokraten und für den Ordnungskandidaten zu merksamkeit über eine Stunde und hielt dem saarabischen Libe- den Krawallen in der Regensburgerstraße hatte er, als er in stimmen. Zugleich wurden die vorher mit Schimpf überschütteten ralianmus" feine Sünden vor. Noch herrscht der Geist Stumms einer Wirtschaft zum Fenster hinaus sah und bemerkt, wie die Bentrumsmannen aufgefordert, in jedem Falle dort, wo ein Sozial- und der Scharfmacher vor und sei die herrschende Richtung mehr Polizei auf Wehrlose mit dem Säbel einhieb, in der Erregung eine frat mit einem Nationalliberalen in die Stichwahl tomme, für freikonservativ als liberal. Uns und tausend andere würde es Aeußerung getan, die als Polizeibeleidigung aufgefaßt den letzteren zu stimmen. Wie es um dieses vielgerühmte Pflicht- freuen, wenn der Rud nach links" fomme und damit die persön- wurde. Der Mann erhielt damals auch einige schwere Säbelhiebe, bewußtsein bei den eigenen Politikern des Nationalliberalismus liche Freiheit der Arbeiterschaft gesichert würde. Der christliche" die sämtlich den Hinterkopf trafen. Die Polizisten, die das getan bestellt ist, zeigt nachstehender Nacheschrei der Rhein- Westf. 3tg." Gewerkschaftssekretär Gutschte trat lebhaft für Bolz ein, deffen haben, wurden nicht ermittelt". über den Verlust Duisburgs: Haltung in Gewerkschaftsfragen vollauf den christlichen" Gewerk­Alles das wäre zu ertragen, doch das schlimmste, tief- fchaften genüge. Daß er sein Versprechen halte, dafür bürge er bedauerliche dieses Wahlkampfes ist, daß die sittlich und politisch( Gutschte) seinen Kameraden. Jm Neunkirchener Kreis wurde den Arbeitern angekündigt, notwendige Rache ausblieb, und daß die Wahlkreise Düssel­ dorf und Köln trotz der schwarz- roten Verbrüderung in allen anderen venn Erzellenz v. Schubert" nicht gewählt würde, könnten die Wahlkreisen von den Nationalen dem Zentrum überlassen wurden. Arbeiter mit 20 Mark weniger Lohn alle 14 Tage nach Hause gehen. Wenn der Oberbürgermeister Beder am Tage vor der Wahl feierlich Auch hier fuhr der christliche" Gutschke mit Herrn Schubert aus in der alten rheinischen Hansestadt in die Schranken trat und be- fammen im" Auto" und forderte die christlichen" Arbeiter auf, hauptete, es sei nationale Pflicht gegen Reich und Kaiser, keinen Seine Erzellenz zu wählen. Herrn Schuberts Gewerkschafts­Sozialdemokraten zu wählen, so beweist das nur, daß die Politit freundlichkeit sei über jeden Zweifel erhaben, sagte Herr Gutschte, zuweilen statt des Charakters die Logik verdirkt, denn wenn die während vor kaum 14 Tagen erst noch 8 Maurer auf dem Stumm­Ultramontanen den Sozialdemokraten durch dick und dünn helfen schen Wert, dessen Mitinhaber Herr Schubert heute ist, wegen ihrer und in einem Dugend Wahlkreisen als Brüder behandeln, so ist zugehörigkeit zu ihrer Organisation gemaßregelt worden sind. es doch ebenso nationale Pflicht, diesen Bruder der So- Gleichzeitig gab Herr Gutschte, christlicher Gewerkschaftssekretär zialbemotratie au betämpfen, als den Sozialdemo- für Saarabien, ein Flugblatt für beide Streise heraus, in dem fraten selbst." die chriftlich" organisierten Arbeiter aufgefordert wurden, die Scharfmacher zu wählen! Die Flugblätter wurden in der Druckerei des Stummschen Schleifsteins gedruckt. Die Neuwahlen, die ersten unter dem neuen Wahlgefeß, sind für Aber nicht nur ber" chriftliche" Gutschte allein santvang sich zu einer die erste Hälfte des Monats Mai in Aussicht genommen; die Aus­solchen Heldentat" auf, sondern ein anderer christlicher" Gewert. fchreibung soll Mitte Februar erfolgen. Die Verspätung wird mit schaftsführer, der dem Zentrum angehörte, erklärte unseren Ge- den umfangreichen Vorarbeiten begründet, die sich bei der Durch­Es fragt fich, ob das Zentrum irgendwie Grund hat, über noffen gegenüber öffentlich, daß er den Sieg des Zenführung der Wahlen auf Grund des allgemeinen und gleichen Wahl­die neugeschaffene Situation traurig zu sein. Wir wissen von dem, trum nicht wünsche, weil dann die Gruben rechts notwendig machten. Die Gemeinden, insbesondere solche, was uns die kommende Legislaturperiode des Reichstags bringen direktion diefen Sieg als einen Erfolg der die über keinen größeren Verwaltungsapparat verfügen, könnten, so wird, nur so viel, daß ein neues Flottengefeß mit erheb- christlichen" Gewerkschaften betrachten und sie heißt es, die notwendigen Arbeiten in einem kürzeren Zeitraum lichen Neubewilligungen, eine Armee verstärkung und 50 bis berfolgen würde. Dadurch könnten dem christ- nicht bewältigen. 100 Millionen neue Steuern verlangt werden. Ja, glaubt denn lichen" Gewertberein tausend und noch mehr Mit die Börsenzeitung", das Zentrum werde sich lechzend zu solchen glieder berloren gehen und sobiel sei ihm die Diensten drängen? Es kann für uns nichts angenehmeres geben, Bentrumspartei nicht wert! wie wenn der neue Regierungsblock die Arbeit übernimmt und sowohl die Ausgaben bewilligt als auch die neuen Steuern. Das wird für unsere Wahl­aussichten pro 1912 sehr vorteilhaft fein."

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Zentrumstaktit.

Das Zentrum fühlt sich fest im Sattel. Die Köln. Bollsztg. fchreibt:

Faft zur gleichen Zeit wurde in einem anderen Saale des Nürnberger Gerichtsgebäudes gegen zwei Angehörige der " goldenen Jugend", die Medizinstudenten Wellein und Beto, wegen gemeingefährlichen Vergehens verhandelt. Die beiden Musensöhne haben, als sie nachts von einer Kneiperei heimkehrten, auf einer Haltestelle der Lokalbahn Erlangen- Gräfenberg einen auf dem Nebengleise stehenden beladenen Güterwagen abgekoppelt und fortgeschoben, so daß er 180 Meter weit lief und auf dem Hauptgleise stehen blieb. Wenn er nicht kurz vor der Einfahrt eines Zuges von einem Stationsbediensteten bemerkt worden wäre, Für hätte ein folgenschwerer Eisenbahnunfall entstehen können. diesen Bubenstreich erhielten die beiden fe 25 M. Geldstrafe. Kommentar überflüssig!-

Ausland. Desterreich.

Frankreich.

Die Russendebatte" wurde gestern( Freitag) in der Deputierten­fammer weitergeführt. Wolffs Telegraphen- Bureau meldet darüber Diese an Partei- und Arbeiterverrat grenzende Settlung der folgendes: christlichen" Gewerkschaftsführer erschwerte unseren Genossen das Bei der Fortsetzung der Besprechung der Interpellationen über Eintreten für das Zentrum ungeheuer und da auch noch die Mit- die Finanzoperationen behauptet Willm( Soz.), Rußland biete feinen teilung eintraf, daß die christlichen" Gewerkschaften in Bochum Gläubigern keinerlei Sicherheit. Minister des Aeußern Bichon Es scheint tatsächlich, als wenn das Zentrum fich vorläufig noch gegen u e und das Zentrum in Elberfeld gegen Molkenbuhr will hiergegen Einspruch erheben, wird aber von seinen Nach­zurüdzuhalten und den Verärgerten zu spielen gedenkt. Es möchte stimmen würde, befchloffen fie für Saarbrüden Stimmenthaltung, barn zurüdgehalten. Willm spricht über das innere Regime Nuß­zunächst dem nationalen Blod überlassen, die gröbsten der Flotten, für Neunkirchen Eintreten für den Zentrumskandidaten Dr. Marg. lands.( Beifall auf der äußersten Linken, Widerspruch rechts und Heeres und Kolonialforderungen zu bewilligen, um vor seinen Leider hat unser Eintreten es nicht vermocht, Herrn Marg zum im Zentrum.) Als Willm dann von den blutigen Vorgängen in Wählern sagen zu können, nicht seine Bewilligungslust, sondern die Siege zu verhelfen, weil die destruttive Tätigkeit der" Christlichen" Rußland spricht, macht sich Unruhe im Hause bemerkbar. Minister der sogen. nationalen Parteien habe die Steuererhöhungen nötig fonnten. In Saarbrüden hat Bolz mit nur 1400 Stimmen Mehrheit sich in die innere Politik eines anderen Landes mische. dem General mehr Stimmen zugeführt hat, als wir Mary geben des Aeußern Pichon erhebt Einspruch dagegen, daß das Parlament gemacht. Erst, wenn der Freifinn die von ihm geforderte Be- gefiegt, so daß er mit unserer Hülfe hätte gestürzt werden können. hafter Beifall.) Auf die weitere Bemerkung Bichons, er erfülle seine willigungsarbeit geleistet hat, hält es seine Zeit für gekommen. 3war ist die Wahlbeteiligung in der Stichwahl, trok unserer Ent- Pflicht, die alle Mitglieder der Kammer erfüllen sollten, ertönt von neuem auf allen Bänken des Hauses, die der Sozialisten auss Als luftige Geschichte" genommen, Beifall. Willm schließt dann seine Ausführungen und jagt: die neue russische Anleihe sei eine wahre Gefahr für dic französischen Sparer.

aus dem Wahlkampf erzählt das Berl. Tagebl." das Folgende:

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( Leb­

Er

haltung, stärker gewesen, als in der Hauptwahl, so daß man an­nimmt, daß unsere Genoffen auf dem Lande und in abhängiger Stellung dennoch gewählt haben, um nicht in der Wahlliste als In Ostpreußen versammelte ein Gutsbefizer feine Förster Richtwähler au prangen und sich dadurch als Sozialdemokrat zu und" Gutsleute und versprach ihnen ein prächtiges verraten. Dann hat das Zentrum noch am Wahltag durch Extra- Jaurès führte aus: Man brauche sich über den Rückgang der Essen, wenn sie sämtlich für den Regierungskandidaten stimmten, telegramm die Wahlenthaltung der Zentrumspartei für Bochum französischen Rente nicht zu beunruhigen. Anlaß zur Beunruhigung und wenn sich feine einzige Stimme für den sozialistischen Kandi- mitgeteilt und dadurch noch manchen Genossen zum Wählen ver- böten nur die Manöver, die einen weiteren Rückgang der Rente baten ergebe. Die Gutsleute und Bächter stimmten, wie ihnen anlaßt. Hätte das Zentrum von vornherein eine flare Stellung bezweckten, um das Wert des Parlaments zu befämpfen.( Zu­geboten war. Trotzdem fand sich ein sozialistischer Wahlzettel in eingenommen und die chriftlichen" Gewerkschaftler diese schofle ftimmung auf vielen Bänken. Finanzminister Caillaug ruft dem Ser Urne. Boshafte Zungen behaupteten, der Gutsbesizer habe weideutige Rolle nicht gespielt, dann würde die liberale Hochburg Redner beifällige Worte zu.) Jaurès fährt fort und sagt: ihn selber hineingelegt, um das schöne Essen nicht zahlen zu biesmal schon gestürmt worden sein, und wenn es nicht geschah, mag seinerseits bekämpfe nicht systematisch die Anlage von Kapital müssen." das Zentrum nicht uns anklagen, sondern die christlichen Gewerk- im Auslande. Er billige Pichons Einspruch gegen eine offizielle Wenn die Geschichte wahr ist, so hat der Gutsbesizer nicht mehr schaftsführer. Das wissen auch die leitenden Personen der dortigen Einmischung in die Angelegenheiten eines fremden Landes; und nicht weniger begangen als Stimmentauf, der nach§ 109 Sentrumspartei, aber sie wollen es öffentlich nicht eingestehen und er halte es aber für ein gutes Recht aller Parteien, sich frei über des Strafgesetzbuches mit Gefängnis von einem Monat bis zu zwei fuchen vielmehr die Schuld auf unsere Genossen abzuwälzen, aber die inneren Zustände eines Landes zu äußern, in dem Frankreich Er wolle nicht sagen, daß Rußland eine Jahren bestraft wird; auch kann auf Berlust der bürgerlichen Ehren- alles Geschreibsel kann den chriftlichen" Parteiberrat nicht fort- große Interessen habe. Ehren- wischen lebensgefährliche Krisis durchmache, Rußland werde aber untergehen, rechte erkannt werden. Baffieren wird dem Herrn freilich nichts, wischen und das Zentrum wird sich schon damit abfinden müssen. wenn es nicht eine vom Bolte fontrollierte Regierung habe. denn all den Gutsherren, Grafen, Baronen usw., die in Ostpreußen Verantwortung", fagt der Redner, wird auf die Selbstherrschaft und auf Sie fallen." Minister Pichon sagt:" Sie sind von großer Beredtsamkeit, Sie glauben aber nichts von dem, was Sie sagen." Briands Friedensschalmei.

In Brandenburg wie in Ostpreußen .

mb anderwärts mit Schnaps und Zigarren Wahlstimmen zu kaufen Aus dem Wahlkreis Guben- Lübben schreibt man uns: pflegen, ist auch nie etwas passiert. Aber es zeigt die Moral der Zu dem Artikel Die geheime Wahl in Ostpreußen" ist zu be­Staatserhattenden, daß sie eine solche freche Verhöhnung des Gesetzes merken, daß es in den ländlichen Wahllokalen des Wahlkreises nur als lustige Geschichte" empfinden, während sie zugleich trampf- Guben- Lübben nicht um ein Haar anders gewesen ist. In einer Wahlurne waren sogar drei Stimmen mehr als haft von angeblichen sozialdemokratischen Wahlfälschungen faseln. überhaupt Wähler vorhanden waren! Die nützlichen Elemente.

Der arbeitswillige Maurer Graffer in Nürnberg hat gegen eine ganze Reihe von Streifenden Anzeigen erstattet, die sich als haltlos herausstellten. Unter anderem hatte er auch drei Maurer angezeigt,

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Der

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Paris, 6. Februar.( Eig. Ber.) Die Republik fährt darüber ist gar kein Zweifel mehr Der Bogel aber in der Wahlmache ist in Tauer, Kreis möglich mit vollen Segeln in den Hafen des firchenpolitischen Rottbus, abgeschossen worden. Stimmzeitelberteiler nach Tauer gegangen. Nachmittags in der mit einem Fußtritt" bedacht hatte, behutsam aufgehoben, fein Am Stichwahltage waren von Guben zwei Genossen als Friedens ein. Briand hat das Angebot der Bischöfe, das Clémenceau britten Stunde hörten sie AI arm blasen. Die Genossen glaubten, fäuberlich auch vom Altenstaub der vatikanischen Diplomatenkanzlei bie ihn nach seiner Behauptung beleidigt und bedroht hätten. es sei Feuer ausgebrochen; sie wurden aber vom Wahlvorsteher gereinigt und es mit ein paar höflichen Vorbehalten angenommen. Vor Gericht machte er jedoch als Zeuge einen derartigen Ein- eines besseren belehrt. Er sagte freundlich lächelnd:" Jest Die Berdustheit darüber ist bei den Ganzkleritalen und bei den druck, daß auf Freisprechung erfannt werden mußte. tommen unsere Wähler!" Nach kurzer Zeit kam der Kriegerverein Freidenkern gleich groß. Sie glaubten dem Krachen der Kanonen, Amtsanwalt legte in zwei Fällen Berufung ein. In der Verhandlung erschien wiederum Graffer als Stronzeuge, wobei mit Musik und der alten Fahne und Gewehren die Dorfstraße und siehe da! auf einmal sehen sie sich in die sonnigste Friedens­sich ergab, wie moralisch tief dieser Unternehmerliebling steht. Schon herabmarschiert, um vom anderen Ende des Dorfes die neue Fahne landschaft versetzt. im Korridor des Gerichtsgebäudes stieß er Drohungen gegen den zu holen. Dann gings mit Bauten und Trompeten vor das Wahl­Verteidiger des Angeklagten aus. In der Verhandlung wurde feft. lokal. Vor dem Wahllokal wurde in Sektionen eingeschwenkt, die Wesentlichen dem Ultimatum der Bischöfe. Die Pfarrer sollen Gewehre wurden zusammengefeßt fommandierte der Häuptling:" Auf, Kameraden, zur Wahl! Wir die unentgeltliche Benutzung der Kirchen haben, fie sollen sie wählen Dirksen!" Nun ging's vom rechten Flügel ab ins Wahl- sich bertragsmäßig bis auf die Dauer von achtzehn Jahren lokal, dann an die Bertilgung des vorhandenen Alkohols. Während dieser ganzen Zeit spielte vor dem Wahllokal die Musik.

geftelit, daß gegen ihn fchuldigung und Bedrohung schwebt. Er hat einem Streifenden ohne Grund gedroht, daß er ihm das Messer in den Ranzen rennen werde, daß die Gedärme heraushängen". Auch mit dem Revolver drohte er. Ferner sagte er unter Eid aus, er sei nur zweimal wegen Körperverletzung und einmal wegen Uebertretung der Baupolizeivorschriften bestraft, während seine Strafliste auswies, daß er 20 mal vorbestraft ist. Er erklärte auch unter Eid, daß er noch niemand beleidigt habe, Laut Strafliste ist er jedoch dreimal tvegen Beleidigung, einmal wegen verleumderischer Beleidigung vor­bestraft. Die Angeklagten wurden wiederum freigesprochen. Einer der Freigesprochenen hat gegen den Ehrenmann Graffer Anzeige wegen falscher Anschuldigung und Eidesverlegung erstattet.

Wahlausfall in Saarabien.

Während des Aufzuges war der gesamte Wahlvorstand im Hausflur und vor der Tür.

Abgegeben wurden 179 Stimmzettel für v. Dirksen und einer Abgegeben wurden 179 Stimmzettel für v. Dirksen und einer für Dr. Bernstein.

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Briands Zirkular an die Präfekten entspricht in allem

sichern

fönnen, fie sie dürfen fich im Vertragsdokumente auf die Bischöfliche Zustimmung berufen und so die zumindest passive Anerkennung der kirchlichen Hierarchie zum Ausdruc bringen. Als Gegenkonzeffion verlangt Briand, daß die Pfarrer die Unterhaltungskosten für die Kirchen übernehmen, daß sie sich mit der Einschränkung des Pachtvertrages auf ihre Person bc­gnügen, ohne seine Ausdehnung auf ihre Nachfolger zu ordern, und daß fie gütig auch den Gemeinderäten erlauben, beim Abschluß der Bachtverträge mitzuwirken.

Afrika- Expedition. Daß nach dem für fie günstigen Wahlausfall die Regierung die Kolonialerwerbungspolitik auf größerer Basis be­treiben werde, war vorauszusehen. Vorläufig scheint sie erforschen laffen zu wollen, wo noch Bläge an der Sonne" vorhanden sind, Das Entgegenkommen des Kultusministers ist so unverkennbar, deren Einverleibung in den deutschen Kolonialbesitz fich vielleicht daß die beim Erzbischof versammelten Pariser Pfarrer gestern schon Noch einmal haben die saarabischen Scharfmacher sich im Befih lohnen tönnte. Wie aus Schwerin gemeldet wird, tritt im Mai d. J. ausgesprochen haben, die Fortdauer des öffentlichen Gottesdienstes ihrer alten Sochburgen behauptet, sie haben Saarbrüden be- Herzog Adolf Friedrich, Major im zweiten Garde- Dragonerregiment, fei nunmehr gesichert. Es ist kein Zweifel, daß der Klerus von der halten und Neunkirchen dem Zentrum abgenommen, aber ihre von Deutsch- Ostafrifa aus eine Durchquerung Afritas an. Die Kosten Forderung, daß die Pachtverträge von allen Bürgermeistern und Siegesfreude ist eine merfwürdig gedämpfte, der obligate Fadelzug der zweijährigen Expedition, auf welcher der Herzog von Männern gleichzeitig abgeschlossen werden müßten, Abstand nehmen wird, ganz unterblieben und die Hoffnungen für die Zukunft sehr ge- der Wissenschaft begleitet sein wird, werden zum Teil vom da er die großen Vorteile, die ihm das Zugeständnis der Regierung junten. Während auf den Werken nach saarabischem Muster durch eich getragen. bietet, wegen des wahrscheinlichen Widerstandes mancher anti­Die Beamten in der schamlosesten Weise Wahlbeeinflussung ge­trieben wurde, spielte man in den Versammlungen öffentlich den wildliberalen Mann und drängte die Scharfmacher von Ruf ganz in den Hintergrund. Der Scharfmacherhäuptling und Söldling der Großindustriellen, Dr. Alexander Tille wurde in aller Form

Es gibt noch Demokraten in Deutschland. Der nationale" lerifalen Gemeinden nicht preisgeben wollen wird. Diese können Rausch hat in Nürnberg, wo namentlich der Freifinn die zum Vertragsschlusse nicht gezwungen werden, aber sie werden die nationale" Phrase bis zum Ekel kultivierte und in Bülow. Kirchen zur Verfügung des Kultusministers lassen müssen, der aller­Begeisterung die Nationalliberalen bedeutend übertrumpfte, eine dings keine rechtlichen Verfügungen über sie treffen kann.