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Deutfches Reich.

Kommunale Wahlrechtskämpfe.

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Das sind die Protestgründe, die 130 Fälle" von schiverem Wahlbetrug der Sozialdemokratie- denn die Sozialdemokraten haben die Zahlmeister, Oberfeuerwerker usw. veranlaßt, rot zu wählen. Ein vernünftiger Mensch wird natürlich nach dem Be tanntwerden der Gründe des Wahlprotestes sagen: Laßt alle Hoff­nung fahren! Aber die antisemitischen Jongleure glauben nicht nur wirklich daran, daß der Hurrareichstag den Wahlprotest un­besehen für begründet ansehen, sondern wegen der besonderen Schwere des Falles!- auch sofort die Wahl für ungültig erklären

werde.

Gescheite Leute!

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Chriftlichnationale Wünsche.m

genau tannte, mit eigenartigem Geschid im Reichstage und wünschen aber nur nicht im jezigen Augenbliď. Daneben wurde gestanden habe. In einem Landort ist als Wahlzelle ein Neben auch in den Kreisen der Großindustriellen vertreten hat. noch auf die Folgen" der Wahlrechtserweiterung hingewiesen und zimmer benutzt worden, das auch einen unverschlossenen Ausgang Ueber die Natur der Geseze war er sich nicht im unklären. Dies veranlaßte den Vorsitzenden der Mittelstandsvereinigung, Küster, nach dem Korridor gehabt habe. In einem Falle ist die Wahlzelle ats er einst in einer Gesellschaft rheinischer Großindustrieller die zu erklären, daß einige Sozialdemokraten die Sache erst inter  - aus drei transportabeln Efeuwänden hergestellt worden, auch habe Klagen über die Belastung der Industrie anhören mußte, tat er essant machten. ein Spiegel darüber gehangen. Von unseren Wahlfontrolleuren Nach alledem wird die Wahlrechtsbewegung für die Kommunal wird die Darstellung dieses Falles als unrichtig bezeichnet. Doch den charakteristischen und zutreffenden Ausspruch: Ja meine vertretung in Hannover   ohne die erwählten Leuchttürme der Bürger muß der Wahlvorsteher wohl am besten hierüber Auskunft geben Herren, was wollen Sie denn, wir arbeiten doch betrieben werden müssen. Wie das ergötzliche Schauspiel enden wird, können, da er ja verpflichtet ist, sich vor Beginn der Wahlhandlung nur für Sie." darauf kann man gespannt sein. Man hat in allen Kreisen Angst vor von der Erfüllung der gesetzlichen Formalitäten zu überzeugen. Er war sich darüber klar, daß die Industrie nur Vorteile von der Sozialdemokratie, die jedenfalls die Bürger in der Bewegung In einem Bezirk sollen die beiden Wahlbeisiber erst nachmittags der Arbeiterversicherung habe. Die nun feststehenden Ausgaben für vorwärts treiben muß. Wenn es der Sozialdemokratie 5 Uhr verpflichtet worden sein und endlich habe man eine auf die Versicherung wurden als notwendige Ausgaben in Rechnung feinen Nutzen brächte, dann wäre man freudiger bei der August Kaden   lautende Stimme für gültig erklärt, während ein gestellt und müssen von dem Abnehmer mit bezahlt werden. Arbeit, aber so wie die Sache liegt, arbeitet man zum Teil mit für Stimmzettel mit Dr. Barge, Gymnasialoberlehrer, als ungültig Die früheren großen Risiken großen Nifiken für Haftpflichtschäden waren die Sozialdemokratie und gern ließe man das große Werk" unter- erklärt worden sei. gehen, wenn man sich nicht unsterblich blamieren würde. Darum beseitigt. Bötticher war zu Bismards Zeiten dessen hervor- muß man auf jener Seite schon etwas tun, denn die Sozialdemo­ragendster Kollege. Er blieb als Bismard ging und wußte tratie heizt kräftig ein. den Februarkurs des Jahres 1890 geschickt zu vertreten., ATS aber Mitte ber neunziger Jahre der Wind umschlug, war Bötticher Verständige Ansichten eines preußischen Landgerichtsdirektors. ein angesehener Gast bei dem Zentralverband deutscher   Industrieller, Recht vernünftige Ansichten, wie man sie leider bei preußischen der mit lächelnder Miene die Wünsche des Verbandes entgegennahm Richtern nicht allzu oft antreffen dürfte, entwickelte der zeitige Vor­und diese auch bei der 1897 geplanten Reform des Unfallversicherungs- fizende des Dortmunder   Schwurgerichts, Landgerichtsdirektor gefeges befolgte. Damals vertrat Herr v. Bötticher im Gegensatz Dr. Goldstein, bei der Eröffnung der gegenwärtigen Tagung. zu dem Präsidenten des Reichsversicherungsamtes Dr. Bödiker die würdige Erscheinung hin, daß es seit Jahren zum erfienmal vor In der Eröffnungsrede an die Geschworenen wies er auf die merk Wünsche der Großindustriellen. Allen Wechsel in der Politik vom tomme, daß statt der üblichen 14 Tage nur 10 Tage notwendig Fürsten Bismarck zu Caprivi, von Caprivi bis zu Hohenlohe machte feien, um die vorliegenden Sachen zu erledigen. Es sei diese A er mit, aber 1897 schied er plöglich aus dem Amte und wurde Ausnahme wohl auf die günstige Geschäfts= Am Sonntag haben in Essen   und Umgegend die Christlichen  Oberpräsident der Brovinz Sachfen. Diesen Posten hat er bis zum tonjunktur zurückzuführen, meinte der Redner, d. h. mit mehrere Versammlungen veranstaltet, in denen die Reichstags­letzten Sommer bekleidet. Dann zog er sich ins Privatleben anderen Worten, die Leute verdienen augenblidlich abgeordneten Becker und Behrens, sowie der Arbeitersekretär Sloft zurüd.­so viel, daß sie nicht genötigt sind, werbrechen redeten. In sämtlichen Versammlungen wurde eine Resolution an au begeben, um ihr Leben fristen zu tönnen. Womit genommen, worin man die Erwartung aussprach, daß angesichts der der Herr Landgerichtsdirektor zugegeben hat, daß nur zu oft die Niederlage der Sozialdemokratie Regierung und Parlamente alles wirtschaftliche Misere die Ursache von Verbrechen tun werden, die soziale Gesezgebung zu fördern. Als dringendste ift. Herr Dr. Goldstein hat ausgesprochen, was bon jeher von der Aufgaben bezeichnet die Resolution: 1. Erweiterung des Koalitions­Sozialdemokratie gelehrt worden ist. Wir freuen uns, daß ein rechtes im Sinne des christlichnationalen Arbeiterkongresses in Frank­Die Bewegung für die Revision der Hannoverschen Städte- Richter vorhanden ist, der ebenfalls den Zusammenhang gefunden furt a. M.; 2. Schaffung eines freiheitlichen Reichsvereinsgefezes; ordnung ist besonders in der Stadt Hannover   wieder in Fluß ge- hat. Leider besteht keine Hoffnung, daß sich viele Richter zu den 3. Verleihung der Rechtsfähigkeit an die Berufsvereine unter Be­tommen. Anlaß dazu bietet die Gingemeindung von sieben Vor- Anschauungen ibres Dortmunder   Kollegen bekennen werden. rücksichtigung der bereits im Reichetag gemachten Abänderungs­orten, die zum 1. April perfekt werden soll. Nach dem Vertrage Herr Dr. Goldstein überraschte aber noch weiter, indem er in borschläge; 4. Schaffung von Arbeitskammern; 5. Rechtliche mit den Gemeinden soll innerhalb eines Jahres eine neue Ein- derselben Rede einen scharfen Vorstoß unternahm Sicherung der Tarifverträge; 6. Einführung des gesetzlichen teilung der Bürgervorsteher-( Stadtverordneten  -) Wahlbezirke, bei gegen die übliche Art, Hauptzeugen an den Wagimalarbeitstages für die Induſtriearbeiter; 7. Ausbau ber denen die neu angeschlossenen Vororte gleiche Berücksichtigung ranger zu stellen, in ihrem Borleben herum Arbeiterversicherung und weitere Ausdehnung auf die Heimarbeiter, finden wie die bisherige Stadtgemeinde, geschaffen werden. In zuspüren, um ihre Glaubwürdigkeit anzweifeln andarbeiter und das Gesinde; ferner die Einführung der Arbeits­Hannover werden nun nur 24 Bürgervorsteher gewählt und das zu können. lofen sowie Witwen- und Waisenversicherung; 8. Schaffung eines Wahlrecht hierzu besiben nur die Bürger, deren es etwa 8000 bei Auch darin hat der Herr Landgerichtsdirektor recht. Wie oft Reichsberggefeges. girta 50 000 Steuerzahlern gibt. Diese Anzahl von Bürgern wäre fommt es vor, daß Menschen, die zwar vor Jahrzehnten eine noch nicht vorhanden, wenn nicht jeder Hauswirt Bürger werden Jugendfünde begangen und ehrlich gebüßt haben, jezt aber einen müßte, wofür 180 Mark Bürgergewinngeld zu bezahlen sind. tadellosen Lebenswandel führen, plöglich angewollt vor Gericht als Königliche Beamte können unentgeltlich Bürger werden und tat- Beugen erscheinen müssen. Sie sagen die Wahrheit und werden da sächlich besteht die Wählermasse für die Bürgervorsteher zum weit- für an den Pranger gestellt, ihre Sünden, die längst vergessen sind, aus größten Teil aus Hausbesikern und Beamten. werden wieder hervorgezerrt, und wie oft mag es vorkommen, daß In den Kreisen der bürgerlichen Revisionisten  " hält man den dadurch einem braven Menschen das letzte bißchen Lebensglüd ver­jebigen Zeitpunkt der Eingemeindung von Vororten für den ge- nichtet wird. Herr Dr. Goldstein hat sich durch die Erörterung und eignetsten, um wenigstens die zwei Kardinalforderungen: Ver- Verurteilung dieses unerhörten, schmachvollen Mißstandes ein Ver­mehrung der Bürgervorsteher und Ausdehnung dienst erworben. des Wahlrechts auf alle Steuerzahler bei der Regierung und im Landtage durchzudrücken. Darum wird beabsichtigt, durch einen Petitionssturm, durch öffentliche Versammlungen und Verhand- Von einem Turner wird uns ein an die deutschen   Turner ge- find nicht nur in Nordhausen  , so wird uns aus Duisburg   ge lungen mit Abgeordneten die Bewegung auf eine breitere Grund- richteter Aufruf des Ausschusses der Deutschen Turnerschrieben, sondern auch im Wahlkreise Duisburg- Mülheim von den lage zu stellen. Bei alledem blieben nun die 24 Bürgervorsteher schaft" in Leipzig   zugesandt, in dem die turnende Arbeiterjugend Rationalen  " fabriziert worden. unbeweglich, und obgleich sie sich bei ihrer Wahl, für die Revision aufgefordert wird, an dem Verband der deutschen   Turnerschaft fest- morgens in aller Frühe große Plakate, wo die Behauptung aufge Am Stichwahltage erschienen der Städteordnung einzutreten, verpflichtet hatten, lehnten sie ein Eingreifen zugunsten der Bewegung teilweise ab. Üm nun die zuhalten und nicht dem Arbeiter- Turnerbund beizutreten. We stellt wurde, daß die Sozialdemokraten gefälschte Stimm­ungünstige Meinung über die Bürgervorsteher, als seien sie Gegner der Aufruf behauptet, treibt die Deutsche Turnerschaft im Gegen- 3ettel auf den Namen" Junt"( der nationale Kandidat hieß der Bewegung, zu beseitigen, beschäftigte sich das Bürgervorsteher- satz zum Arbeiter- Turnerbund, der sich der vaterlandslosen Sozial- Jung") herausgegeben hätten. Selbstverständlich war das eine kollegium fürzlich eine geschlagene Stunde lang mit der Frage. demokratie" in die Arme geworfen habe, teine Politit. Alle a hllüge, ein Trid. Kein Mensch hat einen solchen Bette! Schon 1904 hatte das Bürgervorsteherkollegium fich mit der politischen Parteibestrebungen" seien in ihren Reihen ausgeschloffen. zu Gesicht bekommen. Und trotzdem der große Hereinfall! Revision der Städteordnung befaßt und fünf Punkte für der Wie weit diese Behauptung auf Glaubwürdigkeit Anspruch machen Aenderung bedürftig erklärt. Darunter befand sich eine Forde darf, zeigen folgende Aeußerungen des im Stil einer albernen rung der Bermehrung der Rechte der Bürgervorsteher besonders Kapuzinerpredigt gehaltenen sauberen Machwertes: bei der Wahl der Magistratsmitglieder. Heute werden die Magistratsmitglieder gewählt von allen vorhandenen Mitgliedern des Magistrats und einer gleichen Anzahl Bürgervorsteher. Ge­wöhnlich stimmen die Magistratsmitglieder geschlossen für ihren, die Bürgervorsteher geschlossen für den von ihnen vorgeschlagenen Kandidaten. Wenn so fein Kandidat die Mehrheit erhält, muß der Magistrat beide Kandidaten der Regierung zur Auswahl präsen­⚫tieren und die Regierung hat noch nie den Kandidaten der Bürger­borsteher zum Senator ausgewählt". Die Bürgervorsteher ber­langen, daß sie bei der Wahl der Senatoren sämtlich mitzuwirken oder allein, wie in anderen Städten, zu wählen haben. Außerdem forderten die Bürgervorsteher eine Vermehrung der Bürgervorsteher bon 24 auf 48; aber eine Vermehrung der Wahlberechtigten wollten sie nicht.

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Ein Turner- Aufruf.

Parteigeist, Rastengeist, Klassenherrschaft und tödlicher Haß gegen jeden, der nicht zur Fahne des sogenannten Proletariats schwört, sie sind der Charakter der sozialdemokratischen Partei und ihres Arbeiterturnerbundes. Nur der organisierte, je den anderen Menschen hassende Arbeiter soll herrschen, mag er auch noch so unerfahren und unreif sein. Es ist eine unwiderlegbare Tatsache, daß zur Deutschen Turner­schaft gehörende Arbeiter in manchen Fabriken von ihren organi­fierten Arbeitsgenossen empörend behandelt und von den Ars beiterorganisationen mit Maßregelung bedroht werden.

Auch die große Lehre der sozialen Gleichheit aller, die fleißige und träge, fluge und unfähige, streb­fame und gleichgültige Arbeiter alle in einen Topf wirft und dem tüchtigen Arbeiter ber­wehren will, mehr zu leisten als der Nichtsnut, ist vom Arbeiterturnerbund aufgenommen worden und gestattet deshalb den Turnern den Wettkampf nicht. Tüchtigkeit und ehrliches Streben der einzelnen hat im Sumpfe, der erstrebten allgemeinen Gleichheit der Zukunft eben feinen Play!

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In dieses lieb- und freudenlose Parteitreiben, in dem das Turnen nur als Lockmittel benutzt und Jahns hehre deutsche Schöpfung zur Mezeeiner Partei gemacht wird, will man Euch, deutsche Turner, hinüberloden! Jahn preist man als Frei­heitshelden und Revolutionär daß er aber den Vaterlands­lofen in seiner Schwanenrede einen Absagebrief geschrieben, den sie nicht hinter den Spiegel stecken, daß Jahn ebendort in herrlichen Worten ausgesprochen hat, daß Deutschlands  , des Vaterlandes Einheit der Traum seines erwachenden Lebens, das Morgenrot seiner Jugend, der Sonnenschein seiner Mannestraft und der Abendstern war, der ihm zur ewigen Ruhe winkte bas berschweigen die Herren, weil es ihnen nicht in ihren Kram paßt!..

Mit der den Hannoverschen Bürgervorstehern angeborenen und anerzogenen Loyalität beabsichtigten die Bürgervorsteher mit dem Magistrat gemeinsame Sache zu machen. Das schien ihnen wertvoller als mit den Bürgern zusammenzugehen. Doch der Magistrat antwortete, daß er einzig und allein einer Vermehrung der Bürgervorsteher zustimmen werde und das auch nur unter der Bedingung, daß der Kreis der attiv Wahlberechtigten wesentlich er­weitert würde! Der Platz, an dem die Bürgervorsteher fich nun zu betätigen hätten, wäre bei den Bürgervereinen, die die Revision betreiben. Aber obgleich die Wogen der und höher steigen, erklärten die Bürger­Bewegung höher und höher steigen, vorsteher, sie könnten den Zeitpunkt der jetzt einsetzenden Bewegung für einen richtigen nicht halten, weil eine Erweiterung der Rechte der Bürgervorsteher jetzt nicht erreicht würde, wenn nur die Vermehrung der Wähler und Bürger­borsteher in den Vordergrund trete. Also wieder ist den Er­wählten des Pfahlbürgertums die Vermehrung der Nechte der Wähler eine höchst gleichgültige Sache, nur ihre eigenen Rechte wollen sie bergrößern. Und nun deduzierten sie allen Ernstes heraus, daß eine Vermehrung der Bürger­borsteher eine Schwächung der Rechte der Bürger- froh und fromm, er treibe teine Politif. Gine töftlichere Ginfalt borsteher sei!! ist taum denkbar! Fast scheint es, als habe bei dem Ausschuß der Schlau wie die hannoverschen Bürgervorsteher sind, erklärten Deutschen Turnerschaft die Anspannung der Arm- und Beinmuskeln fie: Heute hat die Stadt 17 Magistratsmitglieder, es müssen also, nachteilig auf das Gehirn und seine Funktionen eingewirkt.- bei einer Neuwahl zu den 16 übrig bleibenden Senatoren

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Und nach solchen Leistungen behauptet der Ausschuß frisch, frei,

Auch ein Wahlproteft.

Sind die christlichnationalen Leute wirklich so findlichen Geistes oder belügen fie fich absichtlich, wenn sie behaupten, daß angesichts der Niederlage der Sozialdemokratie" die sozialpolitischen Anssichten günstiger geworden sind? Die Christlichen haben sich mit einem Eifer, der an den Reichsverband erinnert, in den Stichwahlen für die bürgerlichen Kandidaten ins Beug gelegt und in manchen Wahl­freisen mitgeholfen, den Sozialdemokraten zu Falle zu bringen. Sie werden bald von ihrem Wahn geheilt sein, daß ihre Forderungen umsomehr Aussicht auf Erfolg haben, je mehr Arbeiterfeinde und Scharfmacher da fizen, wo vorher Sozialdemokraten die Sache der Arbeiter verteidigten.

Stimmzettelfälschungs- Lügen

Eine geborstene Ordnungssäule.

Die Rhein  - Westf. 3tg." veröffentlicht einen Bericht aus det rheinischen Stadt Oberhausen  , in welchem der höchste Grekutivbeamte der dortigen Polizeit, der Polizeiinspektor und Amtsanwalt Weber, sehr schwerer Verfehlungen beschuldigt wird. Das Blatt schreibt: Die Ottilie Kraz- Duisburg stahl vor einigen Tagen in demt Goldwarengeschäft von Georg Kuhlmann   drei Brillantringe im Werte von 195 M. Bei der Visitation tamen noch in anderen Lokalen gestohlene Sachen zum Vorschein. Die Diebin wurde ordnungsmäßig zur Anzeige gebracht, und ein polizeiliches Er­mittelungsverfahren gegen sie eingeleitet. Einige Tage nach dem Diebstahl ging nun ein Brief aus Oberhausen   für die Diebin Straß ein, unterzeichnet: Otto Kuhlmann. In diesem Schreiben wurde die Krab um eine Zusammenkunft gebeten und ihr Vergünstigung und Flucht in Aussicht gestellt. Der Brief aber wurde von dem Vater der Krab geöffnet und Herrn Böhnke in Oberhausen   übergeben, welcher ihn an Herrn Georg Kuhlmann  hierselbst als den bermeintlichen Absender gab. Nach Rücksprache mit Herrn Kommissar Schwinderlauf wurde nun dem unbe­fannten Absender, da der Name Otto Kuhlmann nur ein fingierter gewesen, die Zusammenkunft schriftlich gewährt. Auch wurde beschlossen, an Stelle der Krah ein Fräulein Maria Eck zu dem Rendevous zu entsenden, um festzustellen, wer der Brief­schreiber und Fälscher der Unterschrift war. Die Zusammenkunft follte vormittags am neuen Amtsgericht stattfinden. Erkennungs­zeichen ein weißes Taschentuch in der Hand. Pünktlich war Fräulein Eck an der bezeichneten Stelle, noch früher aber der Briefschreiber, mit dem Erkennungszeichen... Es war der Polizeiinspektor und Amtsanwalt Weber in Person selbst und in Zibil gekleidet. Gr gab sich Frl. Eck als den Briefschreiber zu erkennen und fragte:" Sind Sie Fräulein Kraz? Sie sind doch so ein nettes Mädchen, Sie follen nicht ins Gefängnis, ich führe Sie hin, ipo Sie teine Polizei finden wird." usw. Frl. Ec antwortete: Ja, ich bin Ottilie Krab, sind Sie denn Herr Kuhl­mann?" Weber antiportete: Nein, dessen Bruder!" Hierauf äußerte er sich weiter, daß er ihre der vermeintlichen Krazz mißliche Lage bedauere, in die sie durch den Diebstahl geraten sei, er, Weber, hätte es in seiner Macht, sie, die vermeintliche Krab aus der unangenehmen Lage au befreien, damit ihr die Polizei nichts mehr anhaben könne. Da er, Weber, aber hier zu bekannt sei, soll sie, die Krah, mit ihm nach Düsseldorf   fahren, um da weiteres zu bereinbaren und zu veranlassen; erft dort könne er weitere Auskünfte geben. Herr Weber bot Frl. Ed, der vermeint lichen Krab, auch 5 M. zur Reise an, was diese aber ablehnte.

Bürgervorsteher gewählt werden aus der Mitte des Bürgervorsteherkollegiums, das aus 24 Mitgliedern besteht. Acht Seit dem 25. Januar fonnte man täglich in allen sächsischen bon den letzteren haben also kein Stimmrecht bei der Senatoren- bürgerlichen Blättern lesen, daß die Wahl Kadens im vierten Später wurde Weber von der Ehefrau Georg Kuhlmann   im wahl. Wenn aber 48 Bürgervorsteher gewählt würden, dann haben jächsischen Wahlkreise( Dresden  - N.) wegen großartiger Wahl- Beisein der Frl. Ed über sein Verhalten zur Rede gestellt. Er 32 tein Stimmrecht! Heute beträgt das Wahlrecht für die Senatoren betrügereien der Sozialdemokraten angefochten werden und der hatte zuerst die Stirn, die Begegnung und die Autorschaft des also noch 184 nachher nur noch die Hälfte, nämlich 1/48 Und um Wahlprotest sicherlich Erfolg haben würde. So wurde einige Tage Briefes abzuleugnen, fand es gut, in einem an Herrn Georg die Hälfte dürfe sich doch ein Bürgervorsteher seine Rechte durch nach der Wahl gemeldet, daß bereits für 130 Fälle bis jept" das Kuhlmann gerichteten Schreiben sein Benehmen als Amts. Vermehrung der Bahl der Bürgervorsteher nicht schmälern lassen. Beweismaterial gesammelt worden sei. Der Wahlprotest ist nun handlung(!) hinzustellen und verlangte im Anschluß daran O sancta simplicitas! Wann der Grundsatz weiter ausgebaut werde, zwar bei dem Reichstage eingegangen, doch wie sieht er aus! Da die Auslieferung des von ihm an die Krab gerichteten so tomme es zu luftigen Konsequenzen. 24 Bürger wird Beschwerde geführt, daß vier Bahlmeister und Oberfeuer- Schreibens bon Herrn Polizeikommissar borsteher hatte Hannover   schon als es 50 000 Einwohner werter mitgewählt haben. Ein im Konkurs, sowie ein unter Bor- Schwinderlauf. Das geschah aber nicht. Die Strafanzeige zählte, heute zählt es 250 000 Einwohner und hat auch nur mundschaft Stehender haben ihre Stimme abgegeben. Dasselbe gegen Weber liegt nunmehr auch der Staatsanwaltschaft bor  24 Bürgervorsteher. Damit ist die Macht der Bürgervorsteher Verbrechen haben sechs Wähler begangen, die das Jahr zuvor Im übrigen sollen dem Polizeiinspektor auch noch andere Ver­auch erweitert, die Rechte der Wähler find vermindert. Des- Armenunterstützung erhalten haben. Bier Wähler sollen doppelt fehlungen im Amte nachgewiesen sein. Wie wir von maßgebender halb wird es wohl das beste sein, man gebietet der vom Minister gewählt haben. Ein Buchhalter habe seine Stimme abgegeben, Seite erfahren, ist heute die Disziplinaruntersuchung gegen des Innern anerkannten Naturfraft ein Halt, damit nicht durch nachdem für ihn bereits gewählt war. In einem Falle soll ein Weber eingeleitet.. ist 42 Jahre alt und 8 Jahre hier im die Bermehrung der Menschheit die Rechte der heute Lebenden an Wähler für einen Dritten das Wahlrecht ausgeübt haben. In Dienste." der Erde verringert werden! zwei Fällen sollen den Wählern die nationalen Stimmzettel ab- Ein recht interessanter Beitrag zum heutigen Bolizeiwesen. Aber auch gegen eine neue Einteilung der 24 Distritte erhebt genommen und sozialdemokratische aufgedrängt" worden sein. man Einspruch. Die Wahlbezirke im Innern der Stadt find Ein Schuhmacher ist zurüdgewiesen worden wegen Steuerresten, Die Gefolgschaft auffagen wollen in Magdeburg   die Mittel um den fünften Teil kleiner Kleiner als die Außendistrikte. Gine ein anderer, weil er angeblich nicht in der Liste stand, jedoch im ständler den nationalen Parteien. Dort geht der Eisenbahn­gerechte Einteilung in gleichgroße Bezirke würde aus dem Innern Nachtrag verzeichnet war. Geradezu schauderhafte Wahlbeein- beamten Ronfumberein mit der Absicht um, eine eigene - einige Bezirke und damit einige der jetzigen Bürgervorsteher ver- flussung" müssen die Herren Reformer in folgenden Protestgründen Bäckerei und Kaffeerösterei zu errichten. Der Hauptförderer des schwinden lassen. Dann würden ja wieder die Altstadt ihre Rechte, erblicken. In Radebeul   ist der Zugang zum Wahllotal mit Men- Plans soll der Geheimrat Madensen sein, der Filialleiter des allein 5/24 der Bürgervorsteher zu stellen, verlieren. Aus all diesen schen angefüllt gewesen, so daß man sich habe durcharbeiten müssen. Reichslügenverbandes in Magdeburg  . Dieser Plan hat natürlich Schmerzen tamen die Herren nicht heraus und so berkündeten sie denn In einem Wahlkokal ist der Wahltisch von zwei Seiten unzugängig alle Kleingewerbetreibenden in hellen Aufruhr versetzt. Warum, als ihre Meinung, daß sie die Sievision der Städteordnung sehr gewesen, während in einem anderen Falle der Tisch an der Wand so fragten fie gornerfüllt in einer fürzlich abgehaltenen Bersamm.

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