Gang, Barum tut man uns das? Uns, die wir fo eifrig für die Bahl des nationalen Kandidaten gearbeitet haben? Und drohend Fetten sie hinzu: diesmal sei noch der nationale Kandidat gewählt worden, ob das beim nächsten Mal wieder der Fall sein werde, das sei sehr fraglich! Zunächst foll nun der Eisenbahnminister helfen. Den wollen die Mittelständler unter Hinweis auf ihre Gesinnungstreue bei der Wahl ersuchen, seine Zustimmung zur Errichtung der Bäderei zu versagen. Das wird nichts helfen, so daß die Mittelständler mit fliegenden Fahnen zur Sozialdemokratie übergehen tönnten, wenn hier nicht die sozialdemokratischen" Konsumber eine wären, die gleiche Schandtaten treiben. Die Mittelständler Lommen also aus dem Dilemma nicht heraus!
Delbrüd als Erzieher.
Der Eifer, mit dem sich Minister Delbrüd gegen die Grubenontrolleure aus den Kreisen der Arbeiterschaft aussprach, hat anfeuernd auf die Scharfmacher im Baugewerbe gewirkt. In einer zu Düsseldorf abgehaltenen Bersammlung der rheinisch- westfälischen Baugewertsberufsgenossenschaft wurde ein Beschluß gefaßt, worin entschieden Verwahrung eingelegt wird gegen alle behördlichen Bestrebungen, die auf Anstellung von Betriebs. tontrolleuren aus Arbeitertreisen durch die Träger der Unfallversicherung hinzielen. Diese Bestrebungen stellen fich als ein durch nichts gerechtfertigter Eingriff in bas Selbstverwaltungsrecht der Berufsgenossenschaften bar, und ihre Verwirklichung wäre bei der anerkannt ungenügenden theoretischen und technischen Vorbildung von Arbeiterkontroleuren gleichbedeutend mit einer geradezu bedenklichen Verschlechterung des Arbeiterschutzes, dem die Berufsgenossenschaften mit ihrem Heere von berufenen und qualifizierten Kräften bereits und mit gutem Erfolge ihre ganze Aufmerksamkeit zuwenden; und schließlich steht außer Zweifel, daß die Arbeiterkontrolleure ihre Tätigkeit in der Hauptsache parteipolitischen Zweden dienstbar machen und somit ein friedliches Verhältnis zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern vollends zerstören würden".-
Ertappte Verleumder!
Die Brandenburger Zeitung" schreibt: Als ein elender, falscher Gefelle entpuppt sich jener Geschäftsmann", der kurz vor der Wahl im„ Brandenburger Anzeiger" in einem„ Eingesandt" behauptete, die Sozialdemokraten füllten ihre Kassen durch Erpreffung bei den Geschäftsleuten. Es hatte dieser Patron bersprochen, er wolle seine Kollegen vor diesen Erpressungen schützen, Adresse Hauptpostlagernd Brandenburg niederlegen. Diese so dreist man folle nur vertrauensvoll unter einer gewissen Chiffre die auftretende niederträchtige Berleumdung der Partei veranlaßte unseren Wahlvereinsvorsitzenden, Genossen Roßmann, der Sache auf den Grund zu gehen. Er gab unter der angegebenen Chiffre den nachstehenden Brief am hiesigen Hauptpostamt auf: Brandenburg , 22. 1. 07.
" 1
Sehr geehrter Herr„ Einsender"! Obgleich ich überzeugt bin, daß weder Sie noch andere Geschäftsleute zu Beiträgen für den Wahlfonds der Sozialdemotratie gepreßt worden sind, wie Sie durch Ihr Eingesandt" im Brandenburger Anzeiger" glauben machen wollen, möchte ich Sie doch höflichst bitten, mir sowohl Ihren eigenen Namen, als auch den des" Grpressers" zu nennen. Falls Ihnen der Name des letteren unbekannt sein sollte, bitte ich um Angabe der Nummer der Sammelliste, welche Ihnen vorgelegt wurde. Ich habe als langjähriger Vorsitzender des hiesigen sozialdemokra tischen Wahlvereins ein hohes Interesse daran, festzustellen, ob und inwieweit gegen Parteibeschlüsse verstoßen wird. Sie wollen die Sache derart beschleunigen, daß ich spätestens am Donnerstag, den 24. dieses Monats, vormittags 10 Uhr, im Besize Ihrer Antwort bin. Erhalte ich keine oder doch keine genügende Antwort, so werde ich mir erlauben, die Sache in aller Oeffentlichteit, insbesondere in den am Donnerstagabend stattfindenden Versammlungen als das zu bezeichnen, was sie wirklich ist. Hochachtungsvoll
Fr. Roßmann, Kurstr. 78. Dieser Brief in bis zu dem darin vermerkten Tage nicht beantwortet, ja er ist überhaupt nicht abgeholt worden, denn am Sonnabend, den 23. Februar, erhielt ihn Genosse Roßmann von der Post mit dem Vermerk zurüd: Nicht abgefordert!" Der angebliche Geschäftsmann" des" Brandenburger Anzeiger" ist also ein Schwindler, der an seine Grpreffergeschichten selbst nicht glaubt. Es lag ihm gar nichts daran, festzustellen, ob wirklich jemand zu Beiträgen für die sozialdemokratische Parteitasse gepreßt" worden ist, er hat ja gar nicht nachgefragt, ob auf seine Aufforderung hin Briefe bei der Post eingegangen waren; er wollte nur die Brandenburger Geschäftsleute gegen die Sozialdemokratie wild machen. Dazu war ihm auch die schmutzigste Berleumdung recht und der Brandenburger Anzeiger" war das für dieses Schwindelmanöver geeignete Feld. Man wird nach dieser Probe beurteilen fönnen, welcher Wert den anonymen Gudeleien der Eingesandt"-Ecke des Brandenburger Anzeigers" beigumessen ist.
werden soll. Unter diesen Umständen besteht feine Gefahr mehr für die Regierung. Die Kammer ist zudem entschlossen, sobald als möglich, jedenfalls aber vor dem 25. März, Ferien von fünf bis sechs Wochen zu nehmen.
Justizminister Gallo ist in der Nacht vom Mittwoch auf Donnerstag plötzlich gestorben.
entnehmen:
England.
Kommunales.
Stadtverordneten- Versammlung.
8. Sigung vom Donnerstag, den 7. März, nachmittags 5 hr.
Der Vorsteher- Stellvertreter Michel et eröffnet die Sihung nach 5% Uhr. Die Bänte des Saales find nur sehr lüdenhaft besetzt.
An Stelle des ausgeschiedenen Stadtb. Heilmann( A. 2.) werden gewählt: in die Markthallendeputation Stadtv. Groh, in das Bichhofturatorium Stadtv. Gdard, in die Verkehrsdeputation Stadtv. Saberland.
Für den Neubau der Inselbrücke, den der Magistrat aus Verkehrsrücksichten für unvermeidlich hält, ist die Ent. eignung eines Teiles des Inselspeicher- Grund. studs erforderlich. Nach dem Magistratsvorschlage soll fofort mit der Freilegung der Straße An der Fischerbrücke" in der gefamten, durch die Fluchtlinie zu Straßenland bestimmten Fläche von 1035 Quadratmeter vorgegangen werden. Die Vorlage wird einem Ausschuß von 15 Mitgliedern über. wiesen.
Die Grafschaftswahlen behandelt nach dem Eintreffen der Einzelresultate Daily News" in einem Artikel, dem wir folgendes London ist dem Fortschritt verloren gegangen. Eine mäch- Wegschaffung größerer Schneemassen wird einstweilen von der Der Antrag Haberland betreffend die Beschleunigung der tige Welle der Reaktion verwandelte die fortschrittliche Majori Tagesordnung abgesetzt und soll später beim Stat der Straßentät von 48 in eine Majorität der Gemäßigten" von 40 Sizen. So endete die erste Phase des Kampfes zwischenTammany und reinigung zur Beratung fommen. dem Bolke für den Besitz von London . Kein Kampf in der Geschichte der City ist mit dem soeben beendeten zu vergleichen. Zum ersten Mal haben wir in unserem munizipalen Leben die amerikanischen Methoden beobachten fönnen; alle Interessen haben sich zu einem gigantischen Ansturm vereinigt: Die städtischen Grundbesiket, geführt vom Herzog von Norfolk , die finanziellen Interessen, vertreten durch Harry Marks, die Bertreter des Alkoholkonsums( Wirte, Brauer, Destillateure usw.), die Buchmacher und sonstigen Wettinteressenten, die Inhaber von Theater- und Musikhallen, die Grund- und Häuserspekulanten, die Inhaber von Attien der Elektrizitäts-, Omnibus- und Eisenbahngesellschaften und alle jene Leute, die ihre Sonderinteressen dem allgemeinen Interesse gegenüber vertreten. Auch die Kirche ist mit ihrer nicht geringen Macht zugunsten der Privatinteressen eingetreten; nicht offen, aber im geheimen hat sie ihren Einfluß ausgeübt."
Wir berglichen den Kampf, den die Gemäßigten" führten, andeutungsweise bereits mit dem Kampfe, den die deutschen Reichsverbändler in die Reichstagswahlen von 1907 eingeführt haben. Und in der Tat: Auch der Londoner Wahlkampf wurde in einer Weise geführt, wie nie zubor. Nicht mit Argumenten, sondern mit persönlicher Berunglimpfung des Gegners arbeiteten die Vertreter des privaten Kapitals, das unter der Herrschaft der Progreffisten sich geschädigt fühlte. Unter ihrem wahren Namen als konservative hatten die Vertreter des städtischen Grundnach einem anderen Namen und glaubten ihn in Munisipalbefizes in London kein rechtes Glück gehabt, fie suchten deshalb Reformer" gefunden zu haben." Reformer" flingt gut, und sie werden denn nun auch„ reformieren" nach rückwärts. Schon nach den letzten Wahlen im Jahre 1904 begannen sie den jezigen Wahlkampf vorzubereiten, und die Wahlen zu den Borough's Councils im November vorigen Jahres brachten ihnen bereits einen großen Sieg: Von den 29 Gemeinden fielen 27 in
ihre Hände.
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In den Etatsentwurf für 1907 find eine Reihe von Gehalts. aufbesserungen für die städtischen Angestellten in Gestalt abgeänderter und neuer Gehaltsstalen aufgenommen, um deren Genehmigung der Magistrat in einer besonderen Vorlage nachsucht. Ebenso liegt vor der Magistratsantrag auf Bewilligung einer Anzahl neuer etatsmäßiger Beamten. stellen in verschiedenen Verwaltungszweigen.
Stadtv. Wallach( A. L.) hat die Niedersehung eines besonderen Ausschusses von 15 Mitgliedern beantragt. Aufbesserung der Bezüge der Maschinenmeister in den KrankenStadtv. Körte( Fr. Fr.) empfiehlt einen Antrag, der eine häusern bezweckt, demselben Ausschuß zu überweisen. Stabtv. Dr. Bütow( Fr. Fr.): Es wird unumgänglich sein, gemeinsam mit dem Magistrat über Reformmaßregeln innerhalb der städtischen Verwaltung in der Richtung zu berhandeln, daß eine Beschleunigung der Arbeiten in sämtlichen Verwaltungszweigen unseres städtischen Organismus eintritt. Unser Beamten und schneller gearbeitet werden. Der angedeutete Uebelstand wird personal ist sehr tüchtig und zuverlässig; dennoch muß, zumal bei dem täglich wachsenden Umfang der städtischen Geschäfte, leichter zwedmäßig in einer gemischten Deputation näher untersucht. Stadtv. Wallach führt abermals Klage über die verspätete Einbringung dieser Vorlagen, die lediglich dazu angetan sei, die Etatsberatung sehr unbequem zu komplizieren, und ersucht den Magistrat, endlich einmal für Abhülfe zu sorgen.
Beide Vorlagen, der Antrag Körte und der Antrag Bütow, gehen an einen Ausschuß von 15 Mitgliedern. Die jetzigen Wahlen haben auch Ueberraschungen ge- Geländes an der Pant - und Wiesenstraße für Ge Die Vorlage wegen Verwendung eines Teiles des städtischen bracht, ähnlich denen, wie wir sie bei den letzten deutschen Reichs- meindeschulzwede ist vom Ausschuß nach langer Erörterung tagswahlen erlebten. So ging z. B. der Wahlkreis verloren, den John Burns in Battersea seit 18 Jahren inne hatte!
Bei dem Gedanken an den Kazenjammer, der dem Rausche folgen wird, in den sich die Freunde der„ Reformer" gestürzt haben, fönnte man eine Art Schadenfreude empfinden, wenn nicht die Unschuldigen mit den Schuldigen leiden und die Suppe mit auslöffeln müßten, die ihnen da eingerührt worden ist.-
Das Verbrechen gegen Tscherniak.
mit 8 gegen 2 Stimmen angenommen worden. Mit 6 gegen 4 Stimmen hat der Ausschuß außerdem vorgeschlagen, dem Magi strat zur Erivägung zu geben, ob es sich nicht empfiehlt, gleich. zeitig anschließend auf dem Reftgrundstück einen Schulspiel. plab zu errichten.
aus. Da genügend Spielplätze bei den benachbarten Schulen vor. Stadtb. Sökeland( A. L.) spricht sich gegen die Resolution handen seien und ein zu großes Geldopfer gebracht werden müßte.
Stadtv. Borgmann( Soz.): Ich bitte dringend, die Resolution anzunehmen. Es sind in jener Gegend keineswegs Pläße zu Spielzwecken zur Verfügung und der Humboldthain bezw. der dortige Spielplak fann nur in ganz unzureichendem Maße benutt werden. Die Bevölkerungsdichte ist bort aber so start, daß dem Bedürfnis irgendwie abgeholfen werden muß. Die Sache ist aktuell geworden durch die Ausführung des Ministers des Innern im Abgeordnetenhause, daß die Gemeinden in dieser Richtung eine große foziale Aufgabe zu erfüllen haben. Schulrat Fischer hat in der Deputation ebenfalls feine große Befriedigung über den Antrag ausgesprochen. Der Münchener Schulrat Kerschensteiner hat in einer Schrift seine Betrübnis darüber bekundet, daß die großen öffentlichen Bläge hauptsächlich als Schmud, aber nicht als Spielpläge für die Jugend zur Verfügung stehen. Geben Sie der Resolution Ihre Bustimmung!
nicht belehrt worden. Stadtv, Sökeland ist durch diese Darlegungen eines Besseren
werden!
Die chemischen Untersuchungen haben die Sachverständigen zu der Annahme geführt, daß wahrscheinlich Arsenikgase, die bekanntlich schon in sehr geringer Mege tödlich wirken, den Tod Tscherniats und seiner drei Leidensgenossen verursacht haben. Die Aufwärterin auf dem Schiffe hatte bei Reinigung der Lampenzylinder sonderbare Flecken bemerkt, und an dem Lampenputzer, den sie benutzt hatte, fand der Gotenburger Stadtchemiter Dr. Allen bedeutende Mengen Arsenik. Ebenso wurde an den Lampendeckeln, am Heizrohr und an anderen Gegenständen in der Kajüte Arsenit gefunden. Uebereinstimmend erklären die Sachverständigen die Kombinationen, die lediglich auf einen Unglüdsfall hin deuten, für falsch! Es muß also ein Verbrechen vorliegen. Diese Annahme wird bestätigt durch den Bericht der Gotenburger Polizei über das Verhör und die Untersuchungen an Bord des Dampfers. Die Vermutung, daß jener Franzose, der unter den Stadt. Borgmann: Die Schulen in jener Gegend haben keine vier Bergifteten war, ein russischer Spion sei, ist bei der Abfahrt Spielpläße, sondern bloß Schulhöfe, auf denen in der Schulzeit nicht nur von Tscherniat selbst, sondern auch vom Kapitän Wulff überhaupt nicht gespielt werden kann, während bekanntlich die ausgesprochen worden. Die Schiffsleute fagten im Polizeiverhör Rektoren sich zu neun Zehnteln gegen die Freigabe der Höfe aus, daß sie in Salon und Kajüte einen sonderbaren Geruch be- zu Spielzwecken in der Ferienzeit ausgesprochen haben. Das merkt hatten, von dem sie nicht wußten, ob er von Schwefel oder fragliche Terrain ist als Spielplaß schon jetzt in den Händen der Phosphor, von einer medizinischen Salbe oder von wo sonst her. Turndeputation, der finanzielle Effekt ist also nicht gefährlich. Die rührte. Das hatten einige von ihnen dem Kapitän schon am Tage Grundeigentums.Deputation geht allerdings in ihrer Sucht, aus des Ereignisses mitgeteilt. diesen Terrains Kapital herauszuschlagen, sehr weit; sie möchte Die großen bürgerlichen Zeitungen Schwedens sprechen denn dort am liebsten Fabrikgebäude hinstellen, ohne jede Rücksicht auf auch ebenso wie die sozialdemokratischen die Ansicht aus, die benachbarten Schulen. daß Tscherniat, einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist. Es müssen Freipläße zu Be fchreibt Nya Dagligt Allahanda":" Die Hypothese, daß Tscherniategungsspielen in Großstädten in genügendem Maße hergegeben und jene, die das Unglück hatten, feine Reisegefährten zu sein, durch die Tat von Mördern umgekommen sind, ist durch das Gut- schwacher Mehrheit auch die Resolution an. Die Versammlung nimmt den Magistratsantrag und mit achten der Sachverständigen in Gotenburg man fann fajt fagen zur pofitiven Gewißheit geworden. Die Arbeit, die diese Sache Bennenung des städtischen Amtes für hygienische und gewerbliche Die nochmalige Ausschußberatung über die Organisation und fundigen und besonders der wegen seiner hervorragenden Tüchtig Untersuchungen hat zu folgenden Beschlüssen geführt: teit bekannte Dr. J. A. Alen geleistet haben, ist außerordentlich wertvoll. Nur das ist aufs höchste zu bedauern, daß nicht Fach- amt" foll eine Anstalt errichtet werden, welche I. Unter dem Namen Städtisches Untersuchungs. leute von gleicher Tüchtigteit in Antwerpen mit der Unter- amt" soll eine Anstalt errichtet werden, welche fuchung betraut wurden. Wäre bas geschehen, so hätte man wohl längst nicht nur Klarheit über die geheimnisvolle Ausführung der Untat geschaffen, sondern wahrscheinlich auch einen Leitfaden gefunden für die Frage, wer der Verbrecher war." In der bürgerlichen Presse wird auch das Verhalten des schwedischen Generalfonfuls und Vizekonsuls scharf kritisiert. Zu den Angriffen des Minister des Aeußern auf unseren Genossen Branting in der Rammer schreibt Dagens Nyheter ":" Die Vorwürfe gegen Bran Lehrerelend. Das Kapitel Behrerelend erfuhr dieser Tage ting, daß er sich auf eine Sache gelegt habe, mit der er sich nicht eine grelle Beleuchtung: Der vor Jahresfrist verstorbene Millionär habe befassen sollen, hätten mehr Wirkung gehabt, wenn die hohen Wechselmann hatte u. a. eine Stiftung hinterlassen, aus deren Herren wertvollere Künfte gezeigt hätten als zu fißen und zu Zinsen notleidenden Lehrern ohne Unterschied der Konfeffion eine warten. Was tatsächlich und unbestreitbar ist, das ist, daß unsere jährliche Unterstübung von je 200 Kronen erteilt werden soll. Die Vertretung im Ausland sich sehr schlecht benommen hat, einer Stiftung wird von der Pefter israelitischen Gemeinde verwaltet. Aufgabe gegenüber, die doch offenbar nicht jenseits ihrer BefähiAuf die Zinsen dieser Stiftung konkurrierten dieses Jahr die Lehrer gung lie Epiloge und Nefrologe sind ja ganz gut und schön so massenhaft, daß die israelitische Gemeinde an Postporto für Rüdsendung der Gesuche nebst Beilagen eintausendathundert viel wichtiger aber wäre es, wenn die Bourgeoisie Skandinaviens Kronen zu berausgaben hatte! Wer Zeit und Luft hat, möge und anderer Länder aus der traurigen Tscherniak- Affäre endlich ausrechnen, wie biele notleidende Volksschullehrer sich um Unter die Lehre göge, daß es höchste Beit ist, ben Anmaßungen ber stützung bewarben. russischen Regierung im Auslande energischer zu begegnen als bisher.-
Bom nationalliberalen Abgeordneten Schwabach erhalten wir nachfolgende Zuschrift mit der Bitte um Aufnahme: Die Unwahrheit der im Wahlproteste der Konservativen im Wahltreise Memel - Heydetrug gegen mich vorgebrachten Behauptung über Stimmentauf, Bestechungen usw., wird durch die Untersuchung der Wahlprüfungskommission erwiesen werden. Schon aus diesem Grunde glaube ich von einer Widerlegung im Einzelnen absehen zu sollen. Dies um so mehr, als, wie ich zuberlässig bernehme, eine Reihe der als bestochen und gekauft bezeichneten Herren teils schon dieserhalb flagbar geworden sind, teils jetzt die Klage wegen Beleidigung anstrengen werden.- Wieder ein Majeftätsbeleidigungsprozeß. Wegen Beleidigung des Kaisers wurde der Gelegenheitsarbeiter Friedrich Hermann Richter von der Straffammer zu Freiberg zu sechs Monaten Gefängnis verurteilt. Und da redet man von Einschränkung der Majestätsbeleidigungsprozesse!-
An
Eine Untersuchung durch den Kongreß in Sachen der in Idaho gefangenen Führer der Bergarbeiter Moyer, Haywood und Bettibane Paris , 7. März.( B. 5.) Die Mehrheitsfraktionen der Linken forderten die fünf fozialistischen Abgeordneten im Staatsparlament der Kammer berieten gestern über ihre Stellungnahme in der Frage von Wisconsin . Sie hatten einen entsprechenden Antrag eingebracht, der Sonntagsruhe. Die geeinigten, sowie die unabhängigen So- der schließlich an eine Kommission für Bundesangelegenheiten verzialisten treten für die unbedingte Durchführung der Sonntagsruhe wiesen wurde. Maffenberiammlungen zum Proteft gegen ein. Die radikale Linke und die bemokratische Union find für eine die Einkerkerung der Genannten fanden in vielen großen Städten Aenderung des Gesetzes im Sinne einer Erweiterung der zu ge- statt. In Chicago war die Protestversammlung von über 5000 währenden Ausnahmen. Die radikal- sozialistische Linke ist geteilt. Männern und Frauen besucht; auch eine Straßendemonstration Der Minister der Arbeit Biviani wird bei der Fortsetzung der wurde veranstaltet. 2500 Mitglieder von Gewerkschaften zogen mit Interpellationsdebatte morgen den Standpunkt der Regierung be- ihren Fahnen und Bannern durch die Stadt und forderten Gerechtig fannt geben. Man versichert, daß Viviani angesichts der Haltung feit für Moyer und Genossen. Der Prozeß soll in diesem Monat der Mehrheitsparteien das Zugeständnis machen wird, daß die beginnen. Sonntagsruhe mit Zulassung gewisser Ausnahmen durchgeführt
1. als Untersuchungsamt im Sinne des§ 17 des Nahrungs mittelgesetes bon 1879 die Untersuchung von Nahrungsund Genußmitteln und Gebrauchsgegenständen ausführt, 2. insbesondere die für die städtische Verwaltung note wendigen Untersuchungen solcher Art ausführt, soweit diese nicht besonderen Verwaltungsstellen übertragen find, 3. auf Erfordern des Magistrats Gutachten in hygienischen An= gelegenheiten erstattet, 4. befugt ist, in hygienischen Angelegenheiten Anträge zu stellen.
Amtes sollen ein Hygieniter als Direttor mit einem AnfangsII. Für den Untersuchungsbetrieb und für die Beitung des gehalt von 10-12 000 m., 3. Abteilungsvorsteher für je eine chemische, physikalische und bakteriologische Abteilung mit einem Anfangsgehalt von 6000 M., und die erforderliche Anzahl von Assistenten mit einem Anfangsgehalt von 3000 m. bewilligt werden. In einer gleichfalls borgeschlagenen Resolution wird der magistrat ersucht, eine Stätte für die Untersuchung in. fettiöser Stoffe einzurichten. Referent ist wiederum der Stadtverordnete Dr. Paul( N. L.). Ohne Debatte nimmt die Versammlung sämtliche Ausschußvorschläge an.
Die Vorlage wegen Neuwa hI eines Stadtsyndikus. für den ausscheidenden Syndikus Weise geht an einen Ausschuß. Ohne Debatte angenommen werden die Magistratsvorschläge wegen Ueberweisung zweier Grundstüde an die Verwaltung der städtischen Straßenreinigung zur Errichtung von Fahr. eugbepots und wegen Umbaues bon 278 Spreng. Auf der Tagesordnung steht u. a. ferner das Ausschußreferat des Stadtverordneten Werner über die Borlagen betreffend bie Erhebung der Grundsteuer nach bem gemeinen Wert und die Einführung einer Wertzuwach 3 euer.
wagen.
Die lettere ist von der Ausschußmehrheit( 8 gegen 4 Stimmen) abgelehnt; von den sozialdemokratischen Stadtverordneten Arons und Genoffen ist die Annahme unter einigen Modifikationen des Magistratsentwurfs beantragt.
Es liegt ein Antrag vor, den Gegenstand heute von der Tagcha ordnung abzusehen.