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Dr. 62. 24. Jahrgang.

2. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt.

waren.

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Donnerstag, 14. März 1907.

Die Pulverexplosion auf dem Panzer turze Unterredungen mit dem Seepräfekten Marquis und dem neuen Schlachtmethode Sturm. Die Protestler behaupten,

Jena .

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Marineminister Thomson hatte in der Seepräfektur Protest ausgelöst und sie laufen gegen die Einführung der Admiral Touchard und begab sich dann nach dem Arsenal . Die das Fleisch der durch den Schußapparat getöteten Tiere werde " Jena " liegt im Dock bis zur Wasserlinie im Waffer. Der Zu- minderwertig und sei so leichter dem Verderben ausgesetzt. stand des Schiffes ist besser, als man hoffte; es liegt gerade, ohne Auf Antrag des dem Kuratorium angehörenden Groß­Groß ist das Unheil, das die Explosion auf dem französischen Neigung, beim ersten Anblick würde man es noch für unversehrt schlächtermeisters Elsner und des Stadtverordneten Feuerstein Panzerschiff angerichtet hat. Noch ist nicht genau festgestellt, wie halten. Rings um das Schiff schwimmen allerlei Gegenstände, verhandelte das Kuratorium in der letzten Sigung nochmals hoch die Zahl der umgekommenen Personen ist, indes nach den vor- darunter die Stapelflöße, auf denen das Schiff ruhte, als das Dock über diese Sache, ohne indes zu einem andern Entschluß zu liegenden Berichten sind weit über hundert Menschen getötet und trocken war. Die Quais sind mit Trümmern der verschiedensten kommen als bisher. An der Hand von zahlreichen Gutachten etta fünfzig verlegt worden. Aus Toulon wird hierüber vom Art bedeckt, fogar mit Geschossen und Eisenstücken, die noch heiß von Fachleuten und Autoritäten der Wissenschaft konnte der 12. März berichtet: Ein Vertreter der Agence Havas" hatte eine sind und einen unerträglichen Geruch verbreiten. Der Vorderteil Direktor des Schlachthofes die Einwände gegen die neue Unterredung mit dem Batterieoffizier der Jena ", Leutnant Thiercelin, des Schiffes ist unversehrt. Minister Thomson hat sich auf einer Schlachtart entkräften. In Mainz sind bereits 65 000 Stüd der zahlreiche Verletzungen erlitten hat, aber bei vollem Bewußtsein von den Rettungsmannschaften provisorisch hergestellten Treppe Großvieh, in Wiesbaden nahezu die gleiche Zahl mit diesem ist. Thiercelin befürchtet, daß die Katastrophe unter der Mannschaft in das Innere der" Jena " begeben. Privatpersonen ist der Zugang Apparat vom Leben zum Tode befördert worden und das biele Opfer gefordert hat. Er glaubt, daß durch das zu den Kais streng untersagt, da man Befürchtungen bezüglich Fleisch diefer Tiere war noch in vorzüglicher Verfassung, nach­schnelle Verbrennen des Bulvers eine Atmosphäre erzeugt der inneren Dockwände hegt, die bei starkem Menschenandrang dem es 21 Tage in Kühlräumen aufbewahrt worden war. 69 worden ist, in der niemand atmen konnte, so daß die meisten der einstürzen könnten. Gutachten, darunter das des Herrn Dr. Kallner- München, Opfer den Erstidungstod gestorben find. Die Zahl der Toten Beileidskundgebungen sind dem Staatssekretär des Marineamts sprechen sich äußerst günstig über die neue Methode aus, wird hier auf 100, die der in den Krankenhäusern gepflegten Ver- von Deutschland , Italien , England übermittelt worden. welche der Tierquälerei ein Ende mache. Durch diese Dar­wundeten auf 150 geschägt, man glaubt aber, daß in der Stadt sich noch mehr Verwundete befinden. Das Feuer auf der Jena " ist be Angehörigen und Freunde der Offiziere und Mannschaften von der meister Elsner geradezu unmöglich gemacht, seine Position Wie aus Paris gemeldet wird, dauerte gestern der Andrang der legungen war es dem Bürgerdeputierten und Großschlächter­wältigt; während der Nacht hofft man die Leichen auffinden und Jena " in den Räumen des Marineministeriums den ganzen Vor- fachlich zu verteidigen, aber er verteidigte sie in einer Weise, bergen zu können. Sichere Angaben über die Zahl der Opfer mittag über an. Es tönnen ihnen leider nur sehr knappe Auskünfte die verdient, weiteren Streifen bekannt zu werden. Er warnte, werden erst morgen früh möglich sein. gegeben werden. Die genaue Zahl der Verlegten ist noch nicht be- in die seit Jahrhunderten geheiligten gewerbsmäßigen fannt, noch weniger die Zahl der Toten. Man befürchtet Rechte" einzugreifen, dem Fleischer müßte das Recht des im Marineministerium, daß der Tag vorübergehen wird, ohne daß Niederschlagens der Ochsen bleiben. Pathetisch rief er aus: genaue und erschöpfende Mitteilungen werden gemacht werden Bedenken Sie, was sonst wird! Unsere Schlächtergesellen haben fich bis jetzt ihre Königstreue noch bewahrt. Rütteln Sie nicht daran! Sie werden sich, wenn ein Schuß versagt, weigern, das Tier zu töten!"

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Die Jena " ist vollständig verloren. Man erzählt sich herzzerreißende Einzelheiten von der Kata­strophe. Der Schiffsfähnrich Roug wollte die Schleusen öffnen, um das Dock volllaufen zu lassen und so die Feuersbrunst zu ersticken; dabei wurde er in das Dock geschleudert und

vor den Augen seiner entfesten Mannschaft in Stücke g riffen. Die Stadt bietet das Bild tiefer Trauer; die Theater und I Cafés sind geschlossen. Viele Familien harren vergeblich auf Nach­richt über die Vermißten, die man ihnen doch nicht geben kann.

Ueber die Zahl der Opfer herrscht immer noch ungewißheit; die Seebehörden glauben, daß 80 Mann tot, 20 schwerverletzt find. Der Kommandant getötet.:

Es bestätigt sich, daß der Kommandant der Jena " Kapitän zur See Adigard sowie Fregattentapitän Vertier bei dem Schiffs= unglück den Tod gefunden haben. Der lettere wurde in feiner Kabine von der Katastrophe überrascht und ist darin verbrannt, da er die von außen durch ein großes Trümmerstück verbarrikadierte Tür nicht zu öffnen und die eisernen Wände der Kabine nicht ein­zuschlagen vermochte.

tönnen.

An

Partei- Angelegenheiten.

die Parteigenoffen Berlins und der Provinz Brandenburg !

"

Der schlaue Schlächtermeister hatte in seinem Innungs­Schusses das Tier in feiner Weise berührt wird und dann eifer ganz außer acht gelassen, daß bei dem Versagen eines bei einem nicht ganz korrekten Schlage das Tier sehr gequält eben eine zweite Patrone genommen werden muß, während wird. Aber das nur nebenher. Aber das Ochsentotschlagen mit der Königstreue in Verbindung zu bringen, ist doch eine Sache, die nur ein fanatisierter fönigstreuer Schlächtermeister fertig bringen kann. Diese Ideenverbindung zustande ge­bracht zu haben, ist sicher originell, das kann niemand be streiten.

Die neue Lotalliste erscheint zu den Osterfeiertagen. Wir ersuchen daher, alle Aenderungen beziv. Neuaufnahmen bis spätestens Sonntag, den 17. b. M., an die unterzeichneten Kom­missionsmitglieder gelangen zu lassen: Für den I. Wahlkreis an den Genossen Jakob Ege, Neue Roß­straße 12. Für den II. Wahlkreis an den Genossen Heinrich Schröder, Hagels bergerstraße 27. Für den III. Wahlkreis an den Genossen Karl König, Jahn­Straße 24. Für den IV. Wahlkreis an den Genoffen Karl Rott, Straß mannstraße 29. Für den V. Wahlkreis an den Genossen Friedrich Nausch, Winsstraße 12. Für den VI. Wahlkreis an den Genossen Richard Henschel, Bolzenschußapparates ablehnen wird, desselben Polizei­Wollinerstraße 51.

nicht veranlagt, einen andern Beschluß herbeizuführen. Jezt Das Kuratorium sah sich auch durch diesen Schreckschuß" setzen die Schlächtermeister ihre Hoffnung auf den Polizei­präsidenten, von dem sie glauben, daß er die Einführung des

präsidenten, von dem die Anregung mit ausgegangen ist. Ob er anderer Meinung wird, wenn er hört, daß die Abschaffung des Rechts, die Ochsen niederzuschlagen, mit der Königstreue etwas zu tun hat? Wer weiß es?

Sein Mandat als Stadtverordneter niedergelegt hat der Genosse Gründel, der den 39. Gemeindewahlbezirk in der 3. Abteilung vertritt, und zwar wegen Verzug nach außerhalb. Der 39. Bezirk umfaßt die Stadtbezirke 268-272 und den 274. im Norden von Berlin ( Garten-, Berg-, Elsasser, Borfig-, Schlegel, Tied, In­validen- und Chausseestraße).

Entsetliche Einzelheiten über die Katastrophe. Der Steward des Admiral Manceron, der an der Stirn durch Glassplitter verlegt ist, gibt folgende Schilderung von der Für Nieder- Barnim an den Genossen Robert Ried, Rummels­Katastrophe: Ich befand mich, erzählt er, im Speisezimmer burg , Kantstr. 22. bei meiner gewöhnlichen Beschäftigung, es war Uhr Für Teltow - Beeskow an den Genossen Karl Rohr, Rirdorf, mittags. Plötzlich erfolgte eine heftige Explosion in den Selchowerstr. 22. Räumen unter dem Speisezimmer und unter dem Wohn- Spandau, Mittelstr. 13. Für Potsdam Osthavelland an den Genossen Karl Linz, zimmer des Admirals. Die Scheiben zersprangen und ein beißender Für alle übrigen Orte an den Obmann der Kom­Rauch drang von allen Seiten ein und benahm mir den Atem. Ich mission. fühlte, daß ich an der Stirn verwundet war, das Blut hinderte Um das rechtzeitige Erscheinen der Lokalliste zu er mich am Sehen. Ich stürzte in das Zimmer des Admirals, dem möglichen, ersuchen wir die Parteigenoffen dringend, alle Mitteilungen man soeben den Kaffee brachte und benachrichtigte ihn von der in Lofalangelegenheiten unverzüglich dem zuständigen Kommissions­drohenden Gefahr. Er eilte aus dem Zimmer, ob er ver- mitgliede des betreffenden Kreises zu übermitteln. Ferner weisen In das Kuratorium des Vieh- und Schlachthofes ist an Stelle war, ist mir nicht erinnerlich. wir wiederholt auf den in den Lokalkonferenzen der Landkreise so des ausgeschiedenen Magistratsdezernenten Stadtrats Hübner der An Bord herrschte eine unbeschreibliche Verwirrung. Die Leute waren in das oft gefaßten Beschluß hin, wonach die örtlichen Kommissions Stadtrat Fischbeck eingetreten und hat den Vorsitz übernommen. Dod hinabgesprungen oder waren durch die Gewalt der Explosion mitglieder verpflichtet sind, vor dem Erscheinen wir verstehen den Herrn Oberbürgermeister nicht, wie er es glaubt hineingeschleudert worden und es ist möglich, daß diejenigen, die sich verantworten zu können, ein derartig großes Dezernat einem Manne nicht bei dem schrecklichen Sturze den Schädel zerschmetterten, durch zu übertragen, der neben der Verwaltung anderer Dezernate auch den an Bord herrschenden Rauch erstickten. einen erheblichen Teil seiner Zeit benötigt, um als Mitglied des preußischen Landtages und des deutschen Reichstages seinen parla­die unter Zeitung des neuen Dezernenten stattfand, ist erwähnens­mentarischen Pflichten nachzukommen. Aus der Kuratoriumsizung, wert, daß eine Firma, welche für den Viehhof lieferte, wegen Ver­abreichung von Geschenken an einen städtischen Wäger von den ferneren Lieferungen ausgeschlossen wurde. Es soll in Zukunft nach dieser Richtung hin mit unerbittlicher Strenge verfahren werden. der Löhne für die Desinfektionsarbeiter wurde mit allen Ein Antrag des Arbeiterausschusses auf anderweitige Festſegung

wundet

Die Menschenmenge, die fich am Arsenal angesammelt hat, ist ungeheuer und fann taum zurüdgehalten werden. Alle Gefichter

brüden die lebhafteste Bestürzung aus.

Ueber die Ursache der Katastrophe

jeder neuen Liste rechtzeitig an den Obmann ihres Kreises einen Bericht einzusenden, gleichgültig, ob Veränderungen vor­gekommen sind oder nicht.

Lohnzulagen betreffend, wurde von der Direktion mitgeteilt, daß der bisherige Standpunkt verlassen sei und die Löhne nach der Zahl der Arbeitsjahre gezahlt würden. Die bisher Benachteiligten hätten die dadurch entstandene Differenz zum Teil bekommen, zum andern Teil würden sie dieselbe noch erhalten. Auch sei eine Regelung der Feierabende vor den großen Festen und am Silvester in allen städti­schen Unternehmungen in Aussicht genommen. Die Regelung dieser Sache, die auf dem Vieh- und Schlachthofe diesmal zu Differenzen

Diejenigen Orte, aus denen kein Bericht kommt, werden in der Liste nicht weiter aufgeführt und haben sich die betreffenden Ge­noffen die etwa hieraus entstehenden unangenehmen Folgen selbst zuzuschreiben. Alle nach dem 17. März einlaufenden Meldungen können nicht mehr berücksichtigt werden und ersuchen wir, dies zu beachten. gehen die Annahmen noch auseinander. Neben der Vermutung Des weiteren find wir leider wieder genötigt, darauf hin­einer Selbstentzündung des Pulvers wird die Ansicht laut, daß zuweisen, daß alle Mitteilungen in Lofalangelegenheiten nur durch die Explosion durch Kurzschluß verursacht wurde. Die Er- bie oben genannten Kommissionsmitglieder an den Obmann der Kommission zu richten sind und nicht direkt an den, Wor schütterung war so gewaltig, daß die Bevölkerung von Toulon zu wärts". Es entstehen hierdurch nur unnötige Verzögerungen, und gegen die Stimmen des sozialdemokratischen Mitgliedes abgelehnt. nächst an ein Erdbeben dachte und entseßt aus den Häusern da auch die Einsendungen meistenteils bis zum letzten Termin flüchtete. Wenn auch die vorderen Munitionskammern zerstört hinausgeschoben werden, ist, wenn es sich um eine Sperrnotiz worden wären, wäre das Unglück noch entseglicher gewesen, da die handelt( Bergnügen in einem gesperrten Lokal), eine Publikation selben weit größere Mengen an Geschossen und Pulver enthielten. nicht mehr möglich. Die in demselben Dock befindlichen Panzerschiffe Suffren" und Der Dbmann der Lokalkommission: Masséna " wären dann der Katastrophe schwerlich entgangen. Der Richard Henschel, N. 28, Wollinerstraße 51 II. Matin" spricht in dieser Beziehung die Möglichkeit aus, daß eine unvorsichtig weggeworfene brennende Zigarette in dem ölgetränkten Wilmersdorf . An diesem Sonnabend bleibt die Bibliothek ge­und mit brennbaren Stoffen bedeckten Boden des Arsenals das schloffen. Gleichzeitig werden die Genossen wiederum auf den nachgeführt hat, soll in nächster Sizung stattfinden. Unglück veranlaßt haben könne. Zwar sei es streng verboten zu haltigen, belehrenden und unterhaltenden Bücherbestand aufmerksam rauchen, aber ein solches Verbot ist leicht übergangen. Nur müßte 8-10 Uhr geöffnet. Ferner wird ebenfalls noch auf die im Luisen gemacht. An jedem anderen Sonnabend ist die Bibliothek von man, falls diese Vermutung richtig ist, die Frage aufwerfen, ob part ausliegenden namhaften Barteizeitungen hingewiesen. in Friedenszeiten ein Schiff eine so furchtbare Rüstung mit sich führen darf, wie sie die Jena " in Oranienburg . Den Mitgliedern des Wahlvereins zur Nachricht, Arsenalen hatte. Noch vor einigen Jahren mußten die Schiffe, daß am Sonntag, den 17. März, nachmittags 3 Uhr, im Lokal von die für einige Zeit in Reparatur gingen, ihre ganze Muni- R. Braun unsere Mitgliederversammlung stattfindet. Der äußerst tion ausladen. Heute wird nur Schießbaumwolle an das wichtigen Tagesordnung wegen ist das Erscheinen sämtlicher Mit Land geschafft. Sind diese Angaben zutreffend, so bürden sie den glieder unbedingt notwendig. Gäste willkommen. Der Vorstand. Leitern der Marineverwaltung eine schwere Verantwortung auf.

630 an Bord 114 vermißt.

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Der Vorstand.

Berliner Nachrichten.

Um die Bolzenpistole.

Nach einer vom Marineministerium gestern mittag veröffent­lichten Nachricht betrug die Zahl der an Bord des Linienschiffes " Jena " befindlichen Personen rund 630. Von diesen sind unverletzt Seit Jahren haben sich in Berlin Stimmen erhoben geblieben 407 Seeleute und 24 andere Personen; im Hospital be- gegen die auf dem hiesigen Schlacht- und Viehhofe übliche finden sich 44. Nach einer Meldung der Marinepräfettur von Schlachtungsmethode. Besonders energisch wandten sich Tier­Toulon an das Marineministerium beträgt die Zahl der Ver- schutzvereine gegen das heute übliche Betäubungsverfahren mißten 114.

Auch wurde auf eine weitere Anfrage Hoffmanns, wie es denn stehe, in Aussicht gestellt, daß das nun seit 1 Jahren erwartete mit der Beseitigung der matten Fensterscheiben im Trichinenschauamt Gutachten des Herrn Geheimrat Schulz demnächst eingehen werde. " Demnächst" ist gut.

haben am gestrigen Mittwoch stattgefunden, und zwar im 6. Ge­Fünf Stadtverordneten - Erfahwahlen der zweiten Abteilung meindewahlbezirk für den verstorbenen Stadtverordneten Perls, im 9. Bezirk für den verstorbenen Stadtverordneten Rentner Daber und im 13. Wahlbezirk für den verstorbenen Apotheker Friederici. Jm 14. Gemeindewahlbezirk und im 16. Bezirk mußten Ersatzwahlen stattfinden, weil die bisherigen Mandatsinhaber, Fabrikant Rast und Baumeister Buchow, Stadträte geworden sind. Es wurden gewählt: im 6. Bezirk Handelsrichter Jmberg( lib.) mit 433 Stimmen. Als Gegenkandidat war der Hauseigentümer Emil Huff ( ebenfalls liberal) aufgetreten, dessen Kandidatur von den Rechts­9. Bezirk wurde der Bezirksvorsteher Frizz Schmidt( lib.) mit Parteien unterstüßt wurde. Huff erhielt 237 Stimmen. Im 448 Stimmen gewählt; im 13. Bezirk wurde gewählt Ober­lehrer Dr. Tropfte( lib.) mit 305 Stimmen; im 14. Bezirk wurde durch Schlag, weil sie darin eine Tierquälerei erblickten und Buchdruckereibesizer Landsberg( lib.) gewählt, auf den 892 Stimmen forderten eine schnellere und sichere Art der Tötung der sich vereinigten. Jm 16. Bezirk wurde Direktor Goeroldt( lib.) Schlachttiere. Auch das Polizeipräsidium schloß sich diesen Be- mit 770 Stimmen gewählt; auf dessen Gegenkandidaten, Bürger­strebungen an und brachte bei der städtischen Verwaltung eine deputierter Bäseler( Bürgerpartei), für den der Grundbesitzerverein neue Schlachtmethode in Anregung. Dem fonnte sich auf die" Nord- West" eintrat, entfielen 555 Stimmen. Dauer die städtische Verwaltung nicht verschließen. Sie holte Gutachten ein über die in anderen städtischen Schlachthäusern übliche Tötungsart und nach eingehenden Beratungen wurde im Juni vorigen Jahres vom Kuratorium des städtischen Die meisten Opfer der Jena "-Katastrophe sind Bretonen. Schlacht- und Viehhofes beschlossen, die Tötung des Großviehs Die Brester Zeitungsredaktionen, welche Einzelheiten über das durch die sogenannte Bolzenpistole vorzuschreiben anstelle der Unglück durch Maueranschlag bekanntgeben, sind unaufhörlich von Betäubung durch Hammer oder Keule. Eine Subkommission ciner angsterfüllten Menge, insbesondere Frauen, umlagert, deren des Kuratoriums hat sich vor zwei Jahren von der Wirkung Angehörige auf der Jena " dienten. dieser Tötungsart überzeugt. Es ist außerdem festgestellt, daß Die feierliche Beisehung der Opfer wird voraussichtlich nächsten diese bligartige Tötung durch Schlagmaske, Kugel oder Sonnabend stattfinden. Bolzenpistole bereits in 320 deutschen Schlachthöfen in An­Späteren Meldungen zufolge hofft man, daß die Zahl der wendung kommt. Dieser Beschluß des Kuratoriums, den Bermißten sich geringer gestalten wird, als, wie zuletzt angegeben, Bolzenschußapparat auf dem Berliner Schlachthof zwangs­114, weil viele Matrofen im Augenblick der Explosion an Land Iweise einzuführen hat aber in den Kreisen der Fleischermeister

Einem Telegramm aus Toulon zufolge waren um acht Uhr abends 369 Mann der Besatzung des Panzerschiffes beim Namens­aufruf zugegen; gegen fünfzig waren bis dahin verwundet ins Lazarett gebracht worden. Mithin ist die Zahl der Vermißten auf zirka 250 zu veranschlagen. Nach amtlicher Erklärung glaubt man, daß von diesen nicht mehr als hundert umgekommen seien, eine Bahl, die jedoch in der Bevölkerung allgemein für zu niedrig gehalten wird.

Die Standinhaber gegen den Stadtkämmerer. Der neue Stadt­fämmerer Dr. Steiniger hat es mit den Markthallenstand­die borgestern im Markthallenrestaurant der Zentralmarkthalle inhabern verdorben. Eine Protestversammlung der Standinhaber, tagte, beschloß, der Verwaltung durch den Bund der Standinhaber­vereine folgende Protestresolution zu übermitteln: Die Versamm lung nimmt mit Entrüstung Kenntnis von den Ausführungen des Stadttämmerers Dr. Steiniger in seiner Etatsrede über die Mackt­hallen. Sie wendet sich entschieden gegen die in dieser Rede zum Ausdrud gekommene Meinung, daß Zuschüsse für die Markthallen im Interesse der übrigen Steuerzahler nicht geleistet werden dürfen. hin, daß fie ebenso gut Steuerzahler find als die übrigen Geschäfts­Demgegenüber meisen die hier versammelten Standinhaber darauf leute, außerdem aber auch Mieter der städtischen Verwaltung, die ein begründetes Recht darauf haben, von ihrem Wirt, der Ver­waltuna, nicht geschädiat ar werden. Da der aus den viel zu hohen