Serräterischen Maßnahmen immer weiter. Der Vorstand des Ges werkvereins hat sich erboten, seine Mitglieder aus Wertstellen, die augenblicklich keine eiligen Arbeiten haben, herauszunehmen und sie den Meistern zuzusenden, die dringende Arbeiten zu liefern haben. Bis jetzt ist die von den Unternehmern in Aussicht gestellte Oeffnung der Betriebe noch nicht erfolgt. Wenn es geschieht, wird der Holzarbeiterverband zu dieser veränderten Tattit der Unternehmer Stellung nehmen. Gegenwärtig sind die Verbandsmitglieder verpflichtet, die bei der Einstellung berlangte Unterschrift zu verweigern und dafür zu sorgen, daß kein Arbeitswilliger in die Betriebe kommt.
nach anderer Arbeit umzuschauen; auf feinen Fall aber für 40 Bf. Stundenlohn in der Salomo - Mühle wieder anzufangen. Die Ver sammlung der Speichereiarbeiter im Englischen Garten beschloß, die Sperre über die Salomo - Mühle zu verhängen. Damit ist auch den Affordarbeitern nicht mehr gestattet, für Herrn Salomo Arbeiten zu übernehmen. Daß in den Kreisen, to Salomos Mehr gebraucht wird, Aufflärung über die Verhältnisse in seiner Mühle geschaffen werde, dafür will man fernerhin forgen.
Achtung, Banklempner!
Aus der Frauenbewegung.
Kinderelend. Die Frauenkonferenz n Mannheim ht eine Resolution angenommen, die auf die zahlreichen Fälle furabarer Mißhandlung und Verwahrlosung von Kindern durch die genen Eltern oder Fürsorger hinweist und den Barteigenossen die enſteſte Bekämpfung solcher Schändlichkeiten zur Pflicht macht. Un der Barteitag hat sich nach eingehender Begründung dieser Rescution Ueber den Stand des Streiks in der Landschaftsgärtnerei ist angeschlossen. Es handelt sich hier um ein Gebiet, das im Geensatz zu berichten, daß bis Donnerstagmittag 41 Firmen bewilligt und zu der Ausbeutung von Kindern in Gewerbe und Landwirschaft unterschrieben haben, die zusammen 117 Gehülfen und Arbeiter bisher seitens der Arbeiterbewegung noch feine planmäßig Be beschäftigen. Darunter befinden sich die Zehlendorf - Wannseegesell- handlung erfahren hat. Und doch sind die Mißstände, die eshier Der Streit der Berliner Drahtarbeiter ist den Herren Arbeitschaft, sowie die Heimstätten- Attiengesellschaft Nicolasee . Im zu beseitigen gilt, nicht allein sehr zahlreich, sondern auch in hrer gebern sehr unangenehm geworden. Schon dadurch, daß nur 13 Mann Streit stehen 269 Gehülfen, die lediglich aus den Firmen, welche Wirkung für die betroffenen Kinder und die ganze Gesellschaftvon gegen den Streit gestimmt hatten, haben die Unternehmer ein im Verbande der gewerbetreibenden Landschaftsgärtner von Berlin verhängnisvollster Wirtung. Und es ist Sache der Arbeiterscaft, gesehen, daß ihre Vermutung, daß ein großer Teil der und den Vororten organisiert sind, stammen. Unter den Streiten- die auf allen Gebieten für menschenwürdige Zustände und es Arbeiter nicht streiten würden, eine unrichtige ift. Die Stim- den find ½ Verheiratete und% Ledige. Die letteren können so- Schutz der Schutzlofen eintritt, hier mit aller Energie und Ausdaer mung der im Ausstand befindlichen Drahtarbeiter ist eine gute. bald als nötig abreisen, was borläufig noch nicht zu geschehen einzugreifen. Eine Fülle traurigster Tatsachen enthüllt der fürzlich erschienne umsomehr, als bis jetzt schon 10 Arbeitgeber, welche ca. 180 Arbeiter braucht, da die Frühjahrsarbeiten bei dem schönen Wetter sich so beschäftigen, den neuen Tarif durch unterschrift anerkannt haben. häufen, daß die Streifenden alle gut untergebracht werden können. in Berlin für das Geschäftsjahr 1905/06. Die Zentralstelle muve Tätigkeitsbericht der 3entralstelle für Jugendfürsore Diese Tatsache hat auch in den Reihen derjenigen Arbeitgeber, welche Die Stimmung der Streifenden ist angesichts des Erfolges in der in diesem Jahre in 400 Fällen in Anspruch genommen gegen 250 in eine ablehnende Haltung gegenüber den Forderungen der Arbeiter Heimstätten- Aktiengesellschaft, wo die Organisation bisher fast Vorjahre. Von den Hülfsbedürftigen waren 160 im Alter vor einnehmen, große Verwirrung hervorgerufen. Man scheint jezt feinen Boden gewinnen konnte, um mehrere Grad gestiegen. Die schon lein rechtes Vertrauen mehr zu einander zu haben. Wohl ist Streifposten haben, wie es nicht anders zu erwarten ist, ber- Jahren, 243 im schulpflichtigen Alter, 150 im Alter von 14 bi es einzelnen Arbeitgebern gelungen, einen oder auch zwei von ihnen schiedentlich berichten müssen, daß die heilige Hermandad für die 21 Jahren. In 15 Fällen handelte es sich um noch ungeboren jezt im Ausstand befindlichen Arbeitern zur Aufnahme der Arbeit zu Sicherheit der Arbeitswilligen" alle Mühe aufwendet. Die Hart- Kinder, in zweien ausnahmsweise um Personen über 21 Jahre. jezt im Ausstand befindlichen Arbeitern zur Aufnahme der Arbeit zu nädigteit der organisierten Arbeitgeber wird trot all dieser Maß- Berwahrlosung in 265 Fällen zur Anzeige gelangte, war 34 mal Unter den ehelichen und vorehelichen, deren Gefährdung oder bewegen, doch wie gering auch diese Zahl ist, wird am besten dadurch bewiesen, daß bon 250 streitenden nahmen nicht den Sieg dabontragen, da der Zuzug von auswärts Mißhandlung die Veranlassung zum Einschreiten. Häufig Arbeitern, darunter 73 Kollegen, welche tegen ihres hohen taum bemerkbar ist und ungelernte Arbeitskräfte die besseren Ar- ist der Fall, daß ein voreheliches oder in einer zerrütteten Ghe Alters ausdrüdlich die Erlaubnis zum Arbeiten von der Streifleitung beiten nicht ausführen können, geborenes Kind in einer späteren Ehe der Mutter Gegenstand des erhalten haben, nur ganze fünf Mann zur Arbeit ans Hasses und der grausamsten Behandlung wird. In einem Fall getreten find. Daß auch die Polizei die Unternehmer unterſtügt fand die Recherchentin das Kind, ein sechsjähriges Mädchen, mit durch Verhaftungen und Arretierungen, bedarf keiner besonderen Erwäh zusammengebundenen Händen auf zwei harten Stühlen liegen, die nung. Wenn auch die Berliner Polizeibeamten zurzeit den Streifpoften beendet. ihm auch als Nachtlager dienten. Sie stellte fest, daß die Mutter gegenüber sich noch sehr zurückhaltend benehmen, so sind die Gendarmen des Kindes und deren Geliebter es häufig in unbarmherzigster in Tempelhof , wo sich die Fabrik der Firma Karl Lerm und Weise schlugen. Es lag entweder mit gebundenen Händen auf Gebrüder Ludewig befindet, ganz rabiat geworden. Ohne ersicht Stühlen oder war mit einem Strid am Ofen befestigt. An die Luft liche Ursache sind schon mehrere Streitposten arretiert worden. Die tam es nie. Jm Gesicht wie am Körper hatte es lange Striemen Beamten erlauben sich Nebensarten wie:" Machen Sie, daß Sie wegund dunkelblaue Flede. Das Kind, das auch infolge schlechter Ernährung völlig abgezehrt war und auch geistig den Eindrud völligen tommen",„ Sie laufen herum wie ein Hund" usw. Aber trotz dieses Verhaltens der Beamten werden die streitenden Arbeiter nach wie Stumpffinns erwedte, wurde nach furzer erfolgreicher Behandlung bor ihr gefeßliches Recht ausüben und je erregter die Beamten im Krankenhaus einem Fürsorgeheim überwiesen, wo es fern von werden, desto ruhiger verhalten sich die Arbeiter. Die Ausder grausamen Mutter prächtig gedeiht. fichten für einen Erfolg sind die besten. Dbgleich die Arbeit Gerichtsberichten der Tagespreise. Es ist bemerkenswert, daß von Viele Fälle ähnlicher Art findet man fortwährend in den geber durch annoncen in bürgerlichen Beitungen Arbeiter 34 Fällen nur 5 in normalen Ghen, 11 in verwittweten Ghen vorbei dauernder Stellung und hohem Lohn" verlangen, will sich feiner tamen, wobei jedesmal der Vater der Täter war. In Stiefehen für Arbeitswilligendienste hergeben. Wir ersuchen den Zuzug nach Berlin für Drahtarbeiter fern13 Fälle; 9 mal war dabei das mißhandelte Kind vorehelich, die In Jena sind von der Aussperrung bis jetzt 51 Gehülfen be- Mutter selbst in 6, der Stiefvater in 3 Fällen der Schuldige. Dreizuhalten. Die Arbeiterpresse Deutschlands wird um Abbrud gebeten. troffen worden; davon find 34 in Verband und 17 im Gewerkverein mal handelte es sich um geschiedene, zweimal um getrennte Ehen. der Schneider organisiert. In Weimar beträgt die Zahl der Auswirkung oft nicht minder verderblich sind die Fälle grober Ber Minder grausam als die böswillige Mißhandlung, aber in der gesperrten 72, in Erfurt 100, in Arnstadt 30. nachlässigung, deren 7 borkamen. In einem Falle fand man in dem kleinen Nebenraum einer dunklen Kellerwohnung zwei Kinder, die den Eindruck taubstummer Idioten machten. In einen Kindergarten für Taubftumme verbracht, erwies das eine der Kinder fich als völlig geistig gesund und fähig zu sprechen. Durch die jahrelange Einsamkeit und den völligen Mangel an Pflege und Erziehung war es im Zustande gänzlicher Unentwideltheit berblieben. Im Kinderheim des Vereins zum Schuße der Kinder vor Ausnüßung und Mighandlung blüht das Kind prächtig auf, lernt sprechen und holt nun nach, was die Gefühllosigkeit der Mutter ihm vorent
Der Streit bei Schmidt, Charlottenburg , ist mit Erfolg Der Betrieb und die Bauten sind frei. Deutscher Metallarbeiterverband. Ortsverwaltung Berlin . Deutsches Reich .
Bur Schneideraussperrung.
Die Scharfmacher unter den Unternehmern im Schneidergewerbe haben in Dresden ihre Absicht nicht voll erreicht. Ein großer Teil der in Betracht kommenden Firmen hat es als selbstverständlich erklärt, daß ihre Gehülfen nicht organisiert seien und daher nicht ausgesperrt. Bis jetzt haben 25 Firmen die Kommandos der Scharf macher vom Arbeitgeberverband befolgt. Rund 200 Schneider sind ausgesperrt worden, doch wurden von anderen Firmen zurzeit organifierte Schneider nicht eingestellt.
Die streifenden Leitergerüstbauer versammelten sich am Don nerstag früh im Englischen Garten. Der Vorsitzende Walter und A. Werner vom Zentralverband erklärten, daß die StreiZur Aussperrung der Hamburger Schauerleute. fenden Ursache hätten, mit der Lage der Dinge zufrieden zu sein. Der Kampf werde mit großer Einmütigkeit geführt und die Unter- Die Kreaturen der Ballin und Genossen pfeifen nach wie vor nehmer scheinen selbst nicht zu glauben, daß fie lange Widerstand auf die Gefeße, während für gewöhnliche Sterbliche der bekannte leisten können. Immerhin müßten alle Kräfte angespannt werden Rechtsgrundsah gilt:" Unkenntnis der Gesetze schützt vor Strafe und besonders flug und energisch sollten die Vertrauensmänner nicht". Gar idyllisch sieht es im Ballinschen Zuchthausstaate mit beim Aufziehen der Streitposten verfahren. Bei der Firma Alt feinen zehn schwimmenden Gefängnissen aus, die von bewaffneten mann ist es noch nicht gelungen, die Kollegen zum Anschluß zu angestellten bewacht werden, damit niemand entfliehe. Ab und mann ist es noch nicht gelungen, die Kollegen zum Anschluß zu zu bewegen. Herr Altmann bestreitet, daß er den Bolieren, nicht aber au gelingt es trobem einem unter schwindelhaften Vorspiegelungen den Gerüstbauern eine Zulage gegeben habe; die Poliere erhielten nach Hamburg gelockten deutschen Arbeitswilligen, die ebenfalls 75 Pf. Stundenlohn wie bisher. Dem Verbande gegenüber sind auf den Streitbrecherhotelschiffen logieren, per Boot an Land zu die Unternehmer wieder sehr mißtrauisch, weil sie wissen, daß er fliehen, so auch dem organisierten Bergmann Dusche& aus Ruhr die Interessen der Arbeiter unentwegt vertritt. Einige äußerten ort, dessen Frau tagelang in den Straßen Hamburgs obdachlos sich dahin, daß sie mit dem Verbande nicht verhandeln würden und umherirrte und sich die redlichste Mühe gab, ihren Mann aus der wenn der Streit einige Wochen dauern sollte. Auf einige Wochen" Gefangenschaft zu befreien. Die Polizei, an die sie sich wieder holt hülfefuchend gewandt hat, schickte sie an den Hafenbetriebswaren die Arbeiter von Beginn des Streits an vorbereitet gewesen. berein, dabei bemerkend, daß niemand gegen seinen Willen gefangen Streitarbeit zu verrichten. Wo Plazarbeiter entlassen werden, gehalten werde. Sich selbst von der Richtigkeit ihrer Behauptung weil sie Streitarbeit verweigern, wird sich natürlich die Organisa- die Polizeibehörde wohl tun, wenn ihr jemand die Mitteilung zu überzeugen, hielt die Polizei für überflüssig. Was würde tion der Entlassenen annehmen. machte, auf dem Bureau der Schauerleute werde ein Arbeitswilliger widerrechtlich festgehalten? Würde der Betreffende die felbe Antwort erhalten, wie Frau Duscheck? Die den BallinDie in den Getreidespeichern von Berlin und Umgegend be- Gefängnissen entflohenen Arbeitswilligen haben ihre Erlebnisse schäftigten Lohnarbeiter versammelten sich am Mittwochabend im Hamburger Hafen und ihre Adressen dem Bureau der Schauerim Englischen Garten, um die Antwort der Speicher- Befiber aufleute mitgeteilt; die Polizei und die Staatsanwaltschaft brauchen den eingereichten Entwurf zu einem neuen und verbesserten Tarif- also nur zuzufassen, falls sie gegen die Ballinschen Gefängnis bertrage entgegenzunehmen. Die Antwort lautete: beamten wegen Freiheitsberaubung( die mit Gefängnis geahndet Berlin , 2. April 1907. werden soll!) vorzugehen gedenten. Falls in dieser Richtung nichts geschieht, gilt der Saz von der Gerechtigkeit ist die Grundlage des Staatswesens" für die Republik Hamburg nicht.
Die Speichereiarbeiter fireiken.
An den Zentralverband der Sandels-, Transport- und Berkehrsarbeiter und Arbeiterinnen Deutschlands . Jm Besize Ihrer gefl. Zuschrift vom 24. März mit Tarifentwurf bin ich von endstehenden Speichern beauftragt, Ihnen folgendes mitzuteilen:
Außer uns wenigen Speichern gibt es hier eine große Anzahl wie Produttenspeicher, Frante Söhne, Brot. fabrit, Paul Schur, Solon u. Urner, Lohmühlen. fpeicher, Salomo , S. u. B. Wissinger,& rantfurter Gütereisenbahn, Bersuchs- Kornhaus welche dieselben Arbeiten ausführen, ohne die gleichen bereinbarten Löhne zu zahlen wie wir.
Es ist daher ausgeschlossen, daß wir zu einem neuen Tarif irgend eine Stellung nehmen, bebor nicht diese genannten Speicher zur gleichen Leistung wie wir herangezogen werden. Nachdem Sie sich zu diesem Punkte geäußert resp. diese Firmen herangezogen haben, tönnen wir dann eine Kommission wählen, welche mit Ihnen in Verhandlung treten wird.
Auf die von uns mitgeteilte. Resolution der Versammlung der Schauerleute vom Gründonnerstag hat der Hafenbetriebsverein in der Reederpresse geantwortet, daß die neuen Bedingungen Tag- und Nachtschicht, 5 M. Tagelohn, Sonn- und Feiertags- sowie Nachtarbeit eine Mark pro Stunde nur für diejenigen Schauerleute gelten sollen, die bereit sind, ein einjähriges Kontraktverhält nis mit der famosen Stlavenordnung einzugehen, während für die anderen Schauerleute nach wie vor die alten Bedingungen mit der 36stündigen Arbeitszeit gelten sollen. Die Herren im Hafen, die es fich schon viele Millionen haben kosten lassen und anscheinend bereit sind, weitere Millionen zu opfern, wollen also nicht die ihnen zum Frieden gebotene Hand ergreifen.
Die Zahl der Arbeitswilligen beträgt etwa 4500; fie hat sich in den letzten acht Tagen weder vermehrt noch vermindert, da Zuund Abgang, fich die Wage halten. Trotz dieser großen Schar Arbeitswilliger wächst die Zahl der im Hafen liegenden Dampfer und Segler von Tag zu Tag. Am Mittwochabend zählte man in sämtlichen Hafenanlagen 293 große Dampfer und 59 große Segelschiffe, das sind 100 Fahrzeuge mehr als der Durchschnittssak in normalen Zeiten. Die Arbeit im Hamburger Hafen geht schon ganz gut", meinte vor kurzem ein Reederblatt!
halten hat.
Selbst Sittlichkeitsverbrechen( fünfmal) an den Kindern seitens des eigenen Baters wurden gemelbet. Jn 59 Fällen war Lasterhaftigkeit der Eltern Grund der Vernachlässigung. So 15 mal Truntsucht. In dem einen Falle waren 3 Kinder trunksüchtiger Eltern verwahrlost, in einem anderen fie sogar zu Diebstählen anhielt, schwer gefährdet. Auch in acht 6 Kinder von 1-13 Jahren durch die Trunksucht der Mutter, die Fällen von Mißhandlungen war Trunksucht des Vaters Ursache. wandel der Eltern. Ferner tamen Arbeitsscheu, Ghestreitigkeiten In 30 Fällen waren die Kinder in Gefahr durch unfittlichen Lebensund anderes in Frage, während in 89 Fällen fein Verschulden der Eltern, sondern ungünstige Umstände verschiedener Art vorlagen. lichen Kinder, deren 57 die Bentralstelle beschäftigten, wobei es Besonderer Gefahr ausgesezt sind naturgemäß die unehe= fich in einem Zeil der Fälle um keinerlei Verschulden handelte. 24 mal war das Kind bei seiner Mutter oder deren Verwandten gefährdet, 2 mal heranwachsende Mädchen in ſittlicher Gefahr in der Familie der Großeltern. In zwei Fällen konnte die Zentralstelle den Lebenslauf minderjähriger Prostituierter zurückverfolgen. Er enthielt", sagt der Bericht, ebensoviele Anklagen gegen einzelne Dritte wie gegen die gesamten gesellschaftlichen Zustände." Die vorstehenden Witteilungen bilden einen fleinen Auszug aus dem reichen Material, das die Zentralstelle veröffentlicht. Und mer mit diesen Verhältnissen näher vertraut ist, der weiß, daß auch das Arbeitsgebiet der Zentralstelle nur den kleinsten Teil der vielen traurigen Fälle, die fort und fort durch unsere Zustände herbeigeführt werden, zu erfassen vermag. Es ist auch oftmals sehr schwierig, wenn die Mißbräuche und Gewalttätigkeiten noch nicht bis aufs äußerste getrieben sind, ein behördliches Einschreiten oder sonstige Abhülfe herbeizuführen
Darum ist es die Aufgabe der Arbeiterorganisationen, auf diese Dinge ihr Augenmerk zu richten. Denn ihnen stehen die geeignetsten Sülfskräfte zur Verfügung: Leute, wie die Kontrolleure der Strankenkassen, die Einkassierer der Gewerkschaften und sonstige Vertrauenspersonen mannigfacher Art. Sie kommen in die Häuser, und haben die beste Gelegenheit, derartige Dinge, die naturgemäß das Licht der Oeffentlichkeit scheuen, durch die Mitteilungen der Mitbewohner zu erfahren. Wenn diese Organe die Sorge um die gepeinigten und zu Grunde gehenden Kinder zu einer Nebenaufgabe ihres berantwortlichen Amtes machen wollten, würden sie viel des schlimmsten Kummers und Glends beseitigen können.
Die Lohnbewegung der Zimmerer and Maurer zu Straßburg Letzte Nachrichten und Depefchen.
Die Arbeitszeit wurde
Zu jeder weiteren Auskunft halte ich mich bereit. Im Auftrage Moabiter, Hamburger, Ehrin, Nordbahnspeicher, Ostbahn- Personenhalle. Hochachtend Georg Broh. Den Versammelten konnte diese Antwort in teiner Weise genügen. Die angeführten Firmen tommen fast sämtlich, soweit ge= sperrt gedruckt, nicht in Betracht für die in Wochen- oder StundenLohn beschäftigten Arbeiter; dort wird unter anderen Berhältnissen wurde in friedlicher Weise beendet. In längeren Berhandund im Atfordlohn gearbeitet; mit der Firma Wissinger ist erft lungen wurde an Stelle des am 31. März abgelaufenen Tarifes Die Offenbacher Gewerbegerichtswahlen. bom 15. April an zu rechnen; bei der Firma Salomo wird um ein neuer Tarif vereinbart. Nach den neuen Vereinbarungen erbeffere Verhältnisse gekämpft. Es find gerade die unterzeichneten halten die Maurer und Bimmerer bei Hochbauarbeiten vom Offenbach ( Main ), 4. April. ( Privatdepesche des„ VorFirmen, um welche es sich für die Arbeiter hauptsächlich handelt. 1. April 1907 bis 1. April 1908 für die Stunde 50 Pf., vom 1. April wärts".) Bei der heutigen Gewerbegerichtswahl erhielten Die Bersammelten waren immerhin gewillt, eine weitere Aus- 1908 bis 1. April 1909 53 f., bei Tiefbauarbeiten bis die Kandidaten der freien Gewerkschaften 4595 Stimmen, sprache darüber zu pflegen. Als aber die Nachricht kam, daß der 1908 55 und bis 1909 58 f. die am Lohntage um eine die Nationalen 598 Stimmen. Die freien Gewerkschaften Samburger Speicher am selben Tage 20 Mann ausge- auf zehn Stunden festgesezt, sperrt hatte, sah man darin eine Provokation der Arbeiter, die Stunde verkürzt wird. Die Paragraphen des alten Tarifes, die das erhalten demnach 18, die Nationalen 2 Size. Bei der Ardazu führte, daß fofort mit allen gegen eine Stimme die Ar- Rauchen auf der Baustelle verbieten und den Begriff der Maß beitgeberwahl eroberten die freien Arbeitgeber 2 Size, beitsnieberlegung in allen Getreidespeichern regelung einengen wollten, wurden beseitigt. Zwischen den Bau die Gegner erhielten 18 Mandate. beschlossen wurde. Der eine Mann, der dagegen stimmte, erflärte, Ifsarbeitern und der Baugewerbe- Innung fonnte eine fich der Majorität zu fügen, und einmütig standen alle zufammen, Ginigung noch nicht erzielt werden. Es handelt sich noch um einen als es hieß, daß am Donnerstagmorgen die Arbeit nicht wieder Pfennig, den die Arbeiter im Jahre 1908/09 mehr fordern, als die aufgenommen wird. Dieser Beschluß wurde in vollem Unternehmer bewilligen wollen. Umfange ausgeführt. Die Aussperrung im Hamburger Speicher war den Arbeitern ein Zeichen, daß die Unternehmer zum Angriff übergehen, und sie wollten mit der Abwehr nicht länger warten. Von den Affordarbeitern werden die Streifenden natürDie Hand- Schuhmacher Kopenhagens haben am 1. April die lich träftig unterstützt werden und die Möglichkeit besteht, daß die Arbeit bei den Meistern, die den vorgelegten Tarifentwurf nicht Affordarbeiter sich nötigenfalls den Streitenden anschließen. anerkannt haben, niedergelegt. Der Streit umfaßt ungefähr 300 Die Streitleitung hat Runde erhalten, daß auf dem Moabiter Mann. 50 Meister, die 70 Gehülfen beschäftigen, hatten am DiensSpeicher eine Kolonne von der Schutt- Mühle, Stromstraße, in Ar- tagabend die neuen Lohn- und Arbeitsbedingungen anerkannt. Für beit getreten ist, um Kähne auszuladen. Es wird von den orga- bie Probingstädte sind Verhandlungen über einen neuen Tarif nisierten Mühlenarbeitern erwartet, daß fie Kenntnis nehmen von vertrag geführt worden, haben aber noch teine Einigung gebracht. bem ausgebrochenen Streit und teinerlei Streitarbeit verrichten. Die Gültigkeitsdauer des alten Tarifvertrages ist bis zum 13. April In der Salomo - Mühle ist der Kampf sehr erschwert worden, verlängert worden, um inzwischen, wenn möglich, auf friedlichem indem zwei Vorarbeiter zu Arbeitswilligen geworden sind und Wege ein Uebereinkommen zu erzielen. Leute anlernen, die Herr Salomo durch seinen Portier Sanne bon außerhalb herbeischaffen ließ. Die 20 Streifenden beschlossen, sich Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inferatenteil berant.: C.Glode, Berlin . Drud u. Berlag: Borwärts Buchdr. u. Berlagsanftel Baul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt
Husland.
Bergarbeiterausstand, Mons, 4. April. ( B. H. ) In verschiedenen Gruben des hiesigen Bezirks sind Bergarbeiter in den Ausstand getreten. Sie verlangen eine Lohnerhöhung und bessere Arbeitseinteilung.
Nach ruffischem Muster,
Teheran , 4. April. ( Meldung des Reuterschen Bureaus.) Den lebten Nachrichten aus Sabzevar zufolge, ist der Leichnam eines russischen Staatsangehörigen, der vor kurzem ermordet worden war, verbrannt worden. Auch ist eine Frau ermordet worden. Die Armenier, welche nach dem Morde geflohen waren, sind begleitet von einer Sicherheitswache von 35 persischen Kosaken, wieder zurüdgefehrt. Eine unter dem Vorsitze eines Beamten aus Teheran stehende Kommission ist mit der Untersuchung der Tat beiraut worden. Die Bevölkerung von Sabzewar drohte, alle ansässigen Russen zu ermorden, wenn ein Verfuch gemacht werden sollte, die Schuldigen zu bestrafen.