Set Brücke stromabwärts um 22 W Meter, und diese Cetschiebung macht wieder die Heranziehung einer Fläche von263 Quadratmeter vom Grundstück Linkstr. 2S-Königin Augusts-straße S zur Straßenanlage notwendig.Ter Magistrat ersucht um die Zustimmung der Versammlungfür Festsetzung einer dementsprechenden neuen Fluchtlinie; ohneDebatte wird die Zustimmung erteilt.Mit der Dorfgemeinde R o s e n t h a l hat der Magistrat denAbschluß zweier Verträge vereinbart, welche die Unterhaltungder Torfstraße in Rosenthal und den Anschluß von Rosenthal andie Berliner Kanalisation betreffen. Die Verträge sollen diejahrelangen Streitigkeiten zwischen beiden Gemeinden über dieVerpflichtung zur Unterhaltung der Dorfstraße aus der Weltschaffen.,Beide Verträge werden ohne Diskussion angenommen.Zu Ende des Jahres 1363 hat die Versammlung zur Vorberatung des Antrages K y l l m a n n betreffend die Fertig-stellung des IX. Radialst) st ems im Norden Berlins(mit dessen Ausführung schon 1837 begonnen worden ist) einenAusschuß eingesetzt. Die Erörterung der Schwierigkeiten, welchesich der Fortführung der Arbeiten seitdem entgegenstellten, ist indem Ausschuß durch die Jahre 1904, 1905, 1906 fortgesetzt worden.Am 11. März 1907 hat der Ausschuß beschlossen, seine Aufgabe fürerledigt zu erachten. Die Versammlung ist damit einverstanden.ES folgt die Vorlage betreffend die Neuregelung der AngellungS- und Besoldungsverhältnisse derssistenzärzte an den städtischen Kranken»Häusern.Stadtv. Dr. Wehl(Soz.): Wir haben uns über die hier inBetracht kommenden Fragen schon in der letzten Sitzung unterhalten und ich habe Anlaß, auf jene Debatte zurückzukommen, obwohl heute die Vertreter der Krankenhaus-Verwaltung amMagistratstische nicht erschienen sind. Der Stadtrat Weigert hattedamals die Behauptung aufgestellt, daß auf 50—55 Kranke einAssistenzarzt entfällt, was keine übermäßige Belastung sei. Fest-gestellt ist aber, daß die Durchschnittszahl der Kranken, welcheeinem einzelnen Arzt überantwortet sind, erheblich größer ist, imUrban, in Moabit und im Friedrichshain 64, in der Gitschiner-stratze 68; im Virchow-Krankenhause entfielen während der letztendrei Monate auf einen Assistenzarzt auf einer bestimmten StationV0— 100 Kranke! Unabhängig von ihrer Tätigkeit auf denStationen haben die Herren auch das neueingestellte Personal zuuntersuchen, das kranke Personal zu behandeln und die Poliklinikenmit ihren vielen Tausenden von Fällen wahrzunehmen, dazu kommtdie Tätigkeit im Rettungswesen. Die Herren sind also außer-ordentlich überlastet, und das muß festgestellt werden, um ihre An-sprüche hinsichtlich besserer Besoldung zu rechtfertigen. Auch daßjedem Assistenzarzt zwei Zimmer zur Verfügung stehen sollen, istnicht richtig; in zahlreichen Fällen haben die Aerzte nur einZimmer. Der besondere Trumpf, den Stadtrat Weigert mit derEingabe der Aerzte des Virchow-KrankenhauseS ausspielte, istauch nicht stichhaltig. Die Form der Eingabe haben wir in derKrankenhaus-Deputation nicht billigen können, aber der heraus-geschälte Kern hat seine Berechtigung. Die heutige Vorlage soll janur eine Art Abschlagszahlung sein für die Wünsche der Aerzteund die Vorschläge der Deputation. Ich beantrage Ausschuß-beratung, damit Verbesserungen vorgenommen werden können.Wir nehmen zunächst Anstoß an dem einheitlichen Gehaltssatz von1200 M.; von einer Steigerung, einer DienstalterSzulage ist keineRede. In den Vororten, Charlottenburg u. a., werden den älterenAerzten 1500 M. gezahlt. Ferner erscheint uns als große Un-gerechtigkeit gegenüber den Assistenzärzten beim Kinder-Kranken-hauS die Bestimmung, daß diese Herren zufrieden sein sollen mit750 M. jährlich. Sind denn die Herren dort nicht so überlastetwie die Assistenzärzte an anderen Krankenhäusern? Diese sechsHerren sind vollauf beschäftigt, jedem unterstehen 30-60 Betten.und ihr Dienst ist schwieriger als anderswo; außerdem hat hierdie Poliklinik in einem Jahre 10 450 Fälle aufgewiesen. Allerdingshat der leitende Arzt dieses Krankenhauses sich bis vor kurzemauch seinerseits gegen die Gleichstellung erklärt; jetzt aber hälter diesen Widerspruch nicht mehr aufrecht. Für wesentlich haltenwir endlich die Frage der Volontärärzte, von denen die Vorlageüberhaupt nicht spricht. Vom 1. April ab sollen sie volle freie Ver»pflegung erhalten, w e i t e r n i ch t s. Die Volontärärzte sind fürunsere Krankenhäuser von h ö ch st e r Wichtigkeit; ätie Zahlvon 50—55 Kranken für einen Assistenzarzt ist nur ausrecht zuerhalten, wenn jedem Assistenzarzt ein bis zwei Volontärärzte zurSeite stehen. Die Krankenhaus-Direktoren legen großen Wertdarauf, daß die Zahl der Volontärärzte möglichst groß ist. DerVolontärarzt hat den vollen Tagesdienst eines Assistenzarztes.Wir hatten in der Deputation vorgeschlagen, den Herren 50 M.bare Entschädigung zu gewähren. Dieser Vorschlag ist wirklich sehrbescheiden; in Charlottenburg ist man splendider gewesen, indemdort diese Stellen mit freiem Unterhalt und 600 M. Remunerationdotiert sind. Der bare Zuschuß ist dort die Frucht der Erkenntnis.daß man sonst Volontärärzte überhaupt nicht mehr be-kommt. Der Berliner Magistrat wird nicht umhin können, demBeispiel zu folgen, wenn er sich nach dieser Seite sichern will.Verbessern wir die Vorlage nach meinen Vorschlägen, so erfüllen wirnicht nur die Wünsche der Aerzte, sondern auch die der Deputation.(Beifall.)Stadtrat Selberg: Die Wünsche der Assistenzärzte hat derMagistrat in liberalster Weise erfüllt. Die Heraufsetzung des GeHalts durchweg auf 1200 M. dürfte genügen, da es sich doch nurum vorübergehende, um Durchgangsstellungen handelt, danebenihnen auch völlig freie Station gewährt wird. Die Assistenzärztean der Charit« stehen sehr viel ungünstiger da. Der ErholungS-Urlaub ist ebenfalls gewährt. Ueberall, wo Platz ist, haben sie zweiZimmer zur Verfügung. Die Aerzte am Kinder-KrankenhauShaben wesentlich weniger Betten zu versehen. Zu weiteren Kon-zessionen dürfte der Magistrat kaum bereit sein.Stadtv. Dr. Nathan lsoz.-fortschr.) erkennt den durch die Vorläge gemachten Fortschritt an, bemängelt aber, daß hinsichtlich derVolontärärzte nichts Wesentliches geschehen soll. Man müsse hieretwas tun, um nicht lediglich auf Persönlichkeiten aus wohlhabendenKreisen angewiesen zu sein. Die Assistenzärzte am KinderKrankenhaus sollten nicht differenziert werden, denn ei handelesich doch nicht darum, die Kranken gewissermaßen in Stücklohn zugeben. Ausschußberatung sei notwendig.Auch Stadtv. Körte(Fr. Fr.) spricht sich dafür au».Stadtv. Singer(Soz.): Die Nöte, in denen sich unsere KrankenHäuser wegen des Mangels an Assistenten befinden, müssen aufsschärfste akzentuiert werden. Jeder, der die Schilderungen derDirektoren darüber hört, muß davon ergriffen sein. Trotzdemmutz um jeden Assistenten mit dem Magistrat einwahrer Kampf geführt werden. Der Oberbürgermeistersollte doch einmal in die Deputation kommen und den Verhand�lungen darüber beiwohnen, vielleicht tritt dann Remedur diesesschreienden Uebelstandes ein. Wie mit den Assistenz�ärzten steht eS mit den Volontärärzten. Es hat langer Kämpfebedurft, bis sich der Magistrat endlich entschloß, ihnen unentgeltlich«in Mittagbrot zu gewähren. Jetzt sollen sie die Tageskost freierhalten; auch diese Konzession macht der Magistrat nur. weilsonst Volontärärzte überhaupt nicht mehr zu erlangen wären. Allen diesen Mißständen muß endlich einmalabgeholfen werden. Wir haben an unseren Anstalten Aerzte vonWeltruf an der Spitze, aber das ärztliche Hülfspersonal ist un-zureichend. Kommunalfiskalismus ist hier nicht am Platze, unserKrankenhauswesen darf nicht minderwertigw e r de n.Oberbürgermeister Kirschner: Wir werden uns gern im Ausschuß über diese Fragen unterhalten, wenn es von allen Seitenrein sachlich und ohne jede Uebertreibung geschieht. Bei früherenVerhandlungen hat man einen Arzt auf 50 Letten als Norm hingestellt. Dem sind wir nachgekommen. Sie stellen aber nicht alleAerzte, sondern nur die behandelnden Assistenzärzte in Rechnung.Die Vorschläge der Deputation können für uns nicht ohne weiteresmaßgebend sein. Aufgabe des Magistrats als Zentralinstanz istgerade die Nachprüfung der Anträge der Sachverständigen. Daßdie Assistenzarztfrage jetzt bloß noch vom Standpunkt des cko utdes angesehen wird, ist zu bedauern und gereicht dem Stande nichtzum Vorteil. Die Höchstsätze zu gewähren, die in Grotz-Berlin»rgendwo gewährt werden, dazu können wir nicht üher-gehen, sonst brauchten wir unsere Skalen nicht, sondern regeltenbesser alles nach den Skalen von Charlottenburg oder Pankow. DieAssistenzärzte stehen an unseren Anstalten sehr günstig da; es ist fürsie ein Glück, in eine solche Stellung zu kommen. Was angemessenist, hat Berlin jederzeit gewährt. Am Kaiser Friedrich-Krankenhauskommen auf den Arzt 35 Betten; es kommt doch auch auf dieGegenleistung des Arztes für die Leistungen der Stadt an. ImAusschuß wird sicher eine Abklärung der Differenzen in der Auf-fassung stattfinden.(Beifall.)Stadtv. Rosenow(N. L.): Immerhin wird es Aufgabe desAusschusses sein, die Meinung zu zerstreuen, als ob der Magistratsich gegen eine ordnungsmäßige Versorgung der Kranken sträubt.Daran, daß im Kinder-Krankenhaus nur 35 Betten auf einen Arztkommen, sind doch die Aerzte nicht schuld.(Zustimmung.)Stadtv. Prof. Landau(A. L.): Wir haben im Magistrat keinenSachverständigen, keinen Medizinalrat zum besonderen Vertreter;der Magistrat kann seine Meinung doch nicht über die der Sach-verständigen stellen. Die Aerzte gehören gewiß einer ars liberalisan; das streitet aber sicher nicht gegen das Verlangen einer er-höhten Gegenleistung. Auch besoldete Magistratsmitglieder habenja Besoldungserhöhungen erhallen. Die Aerzte am Kinder-Krankenhause haben genau denselben Dienst wie die übrigen, siesind den ganzen Tag in Anspruch genommen; die Jnfektionskrank-heiten der Kinder bedeuten für sie eine weitere Erschwerung. DieRechnung des Magistrats betreffend die Zahl der Kranken proAssistenzarzt ist eben unrichtig oder durch die EntWickelung un-richtig geworden.Oberbürgermeister Kirschner: Der Vorredner hat durch seineBemerkung, daß die Aerzteschaft keinen Vertreter nach Art derSchulräte, Bauräte usw. im Magistrat besitze, einen UnterschiedWischen besoldeten und unbesoldeten Stadträten gemacht. Wirmben das große Glück, im Magistrat einen Medizinalrat zu haben,und ich mutz ausdrücklich erklären, daß wir in bezug auf die Ver-antwortlichkeit und zum großen Teil auch in bezug auf dieLeistungen einen solchen Unterschied nicht machen, auch die Bürger-schaft tut das nicht.— Der Vorredner zog auch einen Vergleichzwischen den Gehaltserhöhungen für die besoldeten Magistrats-Mitglieder und denen für die Assistenzärzte. Ob das taktvoll war,lasse ich dahingestellt. Ich weise aber darauf hin, daß die be-soldeten Magistratsmitglieder den Takt gehabt haben, bei den Ver-Handlungen über ihre Besoldung hinauszugehen, und sich auch nichtan die Oeffentlichkeit mit ihren Wünschen gewandt haben, wie esder andere Teil getan hat.(Beifall.)Stadtv. Dr. Wehl: Es ist mir nicht eingefallen, zu verlangen,daß jeder Assistenzarzt zwei Zimmer haben soll; Herr StadtratWeigert hatte diese Behauptung aufgestellt und ich habe ihre Tat-sächlichkeit bestritten. Wenn der Oberbürgermeister meint, dieNorm, auf 50 Kranke einen Arzt anzustellen, sei erfüllt worden.o hat man s. Z. darunter selbstverständlich einen A s s i st e n z-i r z t verstanden, dem noch Volontair- und Hülfsärzte zur Seitetehen müssen. Die Tatsachen beweisen, daß wir ohne Bezahlungkeine Volontairärzte erhalten, die Assistenzärzte haben sich bereitsvor 8 Monaten in höflichem Tone mit einer Petition an denMagistrat gewandt; da sie keine Antwort erhielten, sind sie etwashörbarer geworden und an die Oeffentlichkeit gegangen; der Ver-gleich mit den besoldeten Magistratsmitgliedern ist also nicht zustehen.— Im Ausschuß werden sich die Anstellungsverhältnisse derAssistenzärzte als nicht haltbar erweisen.Stadtv. Landau: ES ist zwar außerordentlich geschickt seitensdes Herrn Oberbürgermeisters, die Sache mehr auf das Gebietder Rhetorik hinüberzuspielen, aber ich habe nicht zwischen be-öldeten und unbesoldeten Stadträten differenziert, sondern nurgesagt, daß für das Medizinalwesen nicht wie für das Schulwesenoder das Bauwesen ein Stadtrat existiert, der mit seiner Personverantwortlich ist.— Vorschriften über das, was Takt ist, werdeich mir selbst diktieren und Belehrungen darüber vom Herrn Ober-bürgermeister nicht annehmen.Die Vorlage geht an einen Ausschuß.Die Vorlagen: 1.) betreffend Abschluß eines Vertragesmit der Gemeinde Treptow zwecks Regulierung der Dorf-ftraße und der Neuen Krugallee in Treptow und 2.) betr. die Zu-stimmung zu der von der Gesellschaft für Untergrundbahnen beab-sichtigten Herstellung eines VerbindungsgleiseS von dem Endpunkteihrer Bahn in Treptow nach den in die Dorfstraße daselbst neueinzulegenden Gleisen werden gemeinsam beraten.Stadtv. Werner(N. L.) beaantragt, beide Vorlagen einemAusschuß zu überweisen. Die Daimlergesellschaft habe ein großesInteresse an der Verbindung beider Gleise, da dadurch für sie dieAusschließung von acht industriereichen Ortschaften an der Ober-spree eingeleitet werde. Da die Gesellschaft aber von der Ge-nehmigung der Stadt abhängig sei. so solle man eS sich doch sehrüberlegen, die Erlaubnis ohne weitere Kautelen zu geben, sonstkönnte die Gesellschaft 1920 das Recht der Uebernahme ihrer Bahnendurch die Stadt leicht illusorisch machen.Der Antrag auf Ausschutzberatung wird angenommen.Der Vertrag zwischen Berlin und der GemeindeBlankenburg über die Gasversorgung Blankenburgsdurch die städtischen Gaswerke und die Einbeziehung der Blanken-burger Gemarkung in das städtische GaSrohrnetz wird mit einigenredaktionellen Aenderungen nach dem Referat des StadverordnetenS o n n e n f e l d(A. L.) genehmigt.Ueber die Beratungen des sog. PflasterauSschusseSreferiert Stadtv. G e r i ck e(Fr. Fr.). Der Ausschuß hat in demvoni Magistrat vorgelegten Verzeichnis der zur Neu- bezw. Um-Pflasterung bestimmten Straßen sechs Strecken gestrichen, u. a.die zur Asphaltierung vorgeschlagene Strecke der Kochstraße vonder Friedrich- zur Charlottenstratze.Stadtv. Ullstein(soz.-fortschr.) und Stadtbaurat Krauseverwenden sich für die Wiedereinstellung der Strecke.Der Antrag Ullstein wird abgelehnt; die Versammlung be-schließt nach den AuSschutzanträgen.Die Vorlage wegen Erwerbes von Straßenland zur Ver»breiterung der Neuen Wilhelm st ratze vor den Grund.stücken 10 und 11 zum Preise von 600 M. pro Quadratmetergelangt ohne Debatte nach dem Ausschutzantrage zur Annahme.Beim Etat für den Verwaltungsfonds der Sparkasse er-klärt auf Anfrage des Stadtv. Nelke(A. L.) der Kämmerer Dr.Steiniger, daß das abgeänderte Statut für die Sparkasse inkürzester Frist zur Vorlage kommen wird.Stadtv. Rosenow bringt abermals die Mängel in den Spar-kassenräumen zur Sprache, unter denen das Publikum leiden müsseund die ihm das Sparen geradezu verekeln. Er verlangt fernerdie Erhöhung des Maximums der Einlagen von 1000 auf 3000oder 5000 M. und regt eine Erhöhung des Zinsfußes an. Be-sonders unleidlich fei, daß die Abfertigung deS Sparers sich manch.mal stundenlang Hinziehe.Der Kämmerer sagt tunlichst Abhülfe zu. Ob man auf3000 oder 5000 M. zu gehen habe, werde sich bei der Beratungdes neuen Statuts herausstellen. Die Erhöhung des Zinsfußesüber 3 Proz. würde doch nur sehr vorübergehend sein können.Stadtv. Solmitz(Fr. Fr.) ist der letzteren Meinung nicht.In die weitere Erörterung greift u. a. auch Stadtv. Cassel(A. L.) ein, der die Frage der Ausdehnung des Betriebes der Spar-lasse durch Lombardierung von Effekten als eine noch völlig offenezu betrachten bittet.Die Vorlagen wegen Umgestaltung des Vorplatzeszum Bahnhof Friedrich st raße und Abtretung einer Land-fläche daselbst, ferner wegen Errichtung einer Barackenschuleauf dem Platz G an der Danzigerstraße, wegen Gewährung einesaußerordentlichen Zuschusses von 1000 M. an das Komiteeder Ma st viehaus st ellung, und betreffend die im Etats-jähre 1907 notwendig werdenden Bauten auf den städtischenGaSan st alten und am R ö h r e n s h st e m der Stadt werdenohne Debatte angenommen.Schweres Eisenbahnunglück in Amerika.Ottawa, lt. April.(W. T. B.) Heute entgleiste in der Näheyon Chapleau(Provinz Ontario) ein DurchgangSzug der CanadianPacificbahn. Fünf Wagen stürzten den Bahndamm hinunter undgerieten in Brand, wobei 15 Personen umS Leben kamen._tBenmltp. Redakteur:»an« Weber. B?rtstn."stsnsVral-nteil verantw.V rh.Glockc, Berlin. Druck».Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlag Sanstalt Paul SingcrLiCo., Berlin LW. Hierzu3Beilaaenu.I1nte-k>altUllgSblatt<3etverkfd?aftlidbes-(Siehe auch 3. Beilage.)Zur Tariffrage im Baugewerbe.Den Bericht der Achtzehncr-Kom Mission überdie letzten Verhandlungen nahmen am Tonnerstag auch die imVerei« der Zimmerer Berlins und Umgebung organisiertenZimmerer(sogenannten Lokalisten) in einer außerordent»lichen Generalversammlung entgegen. Der großeSaal des Böhmischen Brauhauses war überfüllt. Mehr als1500 Personen waren anwesend. Theodor Fischer gab denBericht über den Gang der Verhandlungen und über die Situation.über die unsere Leser bereits unterrichtet sind. Bekanntlich habendie Unternehmer weitere Verhandlungen von einer Zurückziehungder Forderung auf Verkürzung der Arbeitszeit abhängig gemacht.Naturgemäß stand dies im Vordergründe der Erörterungen.Fischer schloß mit der Erklärung, daß der Versammlung die Eni»scheidung darüber, ob die Forderung des Achtstundentages zurück-zuziehen sei oder nicht, überlassen bleibe. Um ihr ganz objektivgegenüber zu stehen, habe man davon Abstand genommen, dieEntscheidung der Versammlung durch Vorlegung einer Resolutionzu beeinflussen.Gleich der erste Diskussionsredner fand mit seinem Verlangen,bei der Forderung der Verkürzung der Arbeitszeit zu verbleiben,lebhaften Beifall. Für die Aufrechterhaltung derForderung sprachen auch alle folgenden Redner. Ein st immigerklärte sich dafür die Versammlung durch Beschluß,was mit großein Beifall aufgenommen wird.Vor Eintritt in die Tagesordnung ehrte die Versammlung da»Andenken Jgnaz Auers, nachdem ihm Juppenlatz einen warmenNachruf gewidmet hatte.__Dir Straßenreiniger Berlins hielten im»KönigstädtischenKasino" eine zahlreich besuchte Versammlung ab. Zuerst wurdeBericht über die Verhandlung der gestellten Lohnanträge durch daSStadtverordneten-Parlament erstattet. Allseitig wurde das ab-lehnende Verhalten der freisinnigen Stadtverordneten gegen einenotwendig weitgehende Lohnaufbesserung kritisiert. Bemerkens-wert war, daß sogar anwesende Vertreter des Ortsvereins dieHoffnung auf Direktionswohlwollen wie auch auf die freisinnigenStadtverordneten vollständig aufgegeben haben. Im 2. Punkt derTagesordnung wurde die Forderung der Einführung dienstfreierTage verhandelt. Hier ganz besonders hat sich seit Jahr und Tagmangelndes soziales Empfinden der Verwaltung geltend gemacht.Bei 365 Arbeitstagen im Jahre müssen die Stratzenreiniger inder Regel jeden dritten Sonntag voll arbeiten. Wiederholte An-träge auf Einführung freier Tage wurden abgelehnt. Auf einegenerelle Regelung durch eine neue Arbeitsordnung, die imJanuar d. I. eingereicht wurde, beliebte eS der Direktion, denArbeiterausschuß bis jetzt ohne Antwort zu lassen. Diese Nicht-beachtung der gewählten Vertreter der Kollegenschaft wurde all-seitig verurteilt. Folgende Resolution wurde einstimmig an-genommen:„Die im..Königstädtischen Kasino" zahlreich versammeltenStraßenreiniger erachten die Durchführung des in der eingereichtenArbeitsordnung gewünschten achtstündigen Arbeitstages und desdamit verbundenen Dreischichtwechsels im Interesse des Betriebeswie auch der beschäftigten Arbeiter für dringend notwendig. Diesum so mehr, als hierdurch die Wiedereinführung dienstfreier Tage(jede 4.-5. Woche einer) ermöglicht wird.Die Versammelten nehmen mit Bedauern Kenntnis, daß dievon der Kollegenschast diesbezüglich geäußerten, der Direktiondurch den Arbeiterausschuß überreichten Anträge seit einem viertelJahr ohne Beantwortung geblieben sind.Aus diesem Grunde soll bei der Deputation der städtischenStraßenreinigung über die Art der Erledigung gestellter Anträgedes Arbeiterausschusses Beschwerde geführt werden. Gleichzeitigsoll um eine möglichst umgehende Verhandlung mit dem Arbeiter-auSschuß ersucht werden."Nach Erledigung einiger Betriebsangelegenheiten fand dieVersammlung ihren Schluß�_Letzte JVacbnchteii und OcpcfchmDer ruhige Bürger muh geschützt werden.Hamburg, II.April.(Privatdepesche des„Vorwärts".) Der Arbeit-geberverband vonHamburg-Altona nahm m einer Sitzung den Vorschlagdes Sekretär? von Reiswitz an, den 1. Mai feiernde Arbeiterallgemei« 10 Tage auszusperre«. Der Fabrikant Hey-mann, ein bekannter Scharfmacher der Möbelindustrie,«er-langte„Niederreiten" der Grwrrkschaften. In der Sitzung wurdeferner beschlossen, eine Eingabe an den Senat zu machen,die um ein Berbot de» Maifestzug«» ersucht unter Hinweisauf die Aussperrung der Schauerlente und die Wahlrechts-demanstratio« am 17. Januar v. I. Die ruhigen Bürger mühtengeschützt«erden._Zur Aussperrung der Schauerleute.Hamburg, 11. April.(Privatdepesche de»„Vorwärts".) DerHafenbetriebsverein hat die Vorschläge der Schauerleute abgelehnt,weil dieselben Forderungen enthalte». ES verlautet, daß die Schauer-leute bis nach dem 1. Mai ausgesperrt bleiben sollen.Brennender Dampfer.Hamburg, 11. April.(W. T. B.) Auf dem im KaiserWilhelmhafen liegenden Dampfer„Ambria" der Hamburg-Amerikalinie, dessen Ladung hauptsächlich aus Kopra besteht, brachhrute abend Feuer auS. Zur Bekämpfung des Feuers trafen als-bald mehere Feuerwehrzüge ein. später setzten zwei Spritzen-dampfer das Borderschiff» wo sich der Brandherd befindet, unterWasser._Streikbeendigung.Bremen, 11. April.(W. T. B.) Die Schmiede der Aktien-grsellschaft Weser haben heute vormittag beschloffen, beu Streik zubeenden. Der Betrieb wird voraussichtlich am nächsten Montagwieder aufgenommen._Nichts Heiliges ist mehr...Bremen, 11. April.(W. T. B.) Lehrer GanSberg wurdeheute wegen Aufreizung des Publikums gegen die bremische Schul-bchörde und gegen den Schulinspektor Koeppe, sowie wegen öffent-licher Mißachtung der Behörden, begangen durch einen im„Eltern-bunde" gehaltenen Vortrag, von der Disziplinarkammer zu einemVerweise» 290 M. Geldstrafe und in die Kosten des Verfahrensverurteilt._Zur Ministerkrise in Belgien.Brüssel, 11. April. Nach der heutigen Sitzung der Deputierten-kammer hatten die Minister und der Präsident der Kammer einelängere Besprechung, in deren Verlaufe dem Vernehmen nach be-schlössen wurde, dem König das Entlassungsgesuch des Kabinettszu überreichen. Später hatte der Sekretär des Königs Carton deWiart eine Besprechung mit dem Ministerpräsidenten.Straßenkämpfe in Lodz.Lodz, 11. April.(W. T. B.)(Von einem Privatkorresponden-ten.) Heute wurde hier auf eine Militärpatrouille geschossen. Dieseerwiderte das Feuer, wobei eine Person getötet und mehrere ver-wundet wurden. Ferner wurden hier auf offener Straße»inePerson getötet und mehrere verwundet.