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Haben, bleibt aber auch weit hinter den Angaben der bürgerlichen Verein sich den großen Verkannten zu einem Vortrag ver­Breffe zurüd. Der Verband der Baugeschäfte behauptet, daß 28 000 schrieb. Vom Süden aus gedachte der berüchtigte Afrikaner bis 29000 Arbeiter bis Donnerstag mittag ausgesperrt worden seien.

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Dom

halb bei der englischen Regierung sehr wenig beliebt war. war eins der ersten Opfer jener Schwenkung der deutschen Politik, die vom Krüger- Telegramm zum deutsch englischen Afrikavertrage Jahre 1898 führte. Bei den Deutschen Kapstadts er überaus beliebt, weil er rücksichtslos für das Deutschtum eintrat und insbesondere für jene halben Naturen, die schon auf dem Wege zur Verengländerung waren, recht wenig übrig hatte. Von englischer Seite warf man ihm auch seine große Burenfreundschaft vor. Man kann also wohl be­stimmt darauf rechnen, daß Herr v. Schuckmann in Südwest ein stramm deutsches Regimeni führen wird, während feine Kenntnis südwestafrikanischer ihm andererseits seine Stenntnis hältnisse die Behandlung der Buren, die eine große Zus funftsfrage für Südwest bildet, sehr erleichtern wird. Wit gemischteren Gefühlen dürfte man wohl in der Kapkolonie feine Ernennung aufnehmen, indes stehen die Dinge hier so, daß bei den Neuwahlen, die im Herbst dieses Jahres stattfinden, das gegenwärtige imperialistische Kabinett Jameson wahrscheinlich die Majorität, die jetzt schon meist nur eine Stimme beträgt, ber lieren und das Ministerium in die Hände des Afrikaner­bonds übergehen wird. In diesen Kreisen erfreut sich Herr v. Schuckmann aber der größten Hochachtung."

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Dann seinen Siegeszug nach Norden fortzusehen, um schließlich wieder in irgend ein Kolonialamt hineinzuschlüpfen. Die 3m 3entralverband der Maurer meldeten sich Münchener Post" war so gemütlos, in die erhofften Ovationen am gestrigen Tage 5036 ausgesperrte und streifende Mitglieder mit Ausgrabungen aus Peters Kilimandscharo­zur Kontrolle. Die Abreise der Unverheirateten geht flott von 8leit hineinzuplaten. statten. Wer nicht Frau noch Kind hat, der hat ja auch keine Peters verklagte daraufhin die Münchener Post". Am Ursache, sich hier ohne weiteres von dem Unternehmer aufs Pflaster 27. Juni foll vor dem Schöffengericht die Verhandlung statt. werfen zu lassen. Nach auswärts und nach dem Ausland werden finden. Unser Münchener Parteiorgan teilt nun über die gerade jetzt Arbeitskräfte in Massen verlangt, und dort sind die Unternehmer froh, wenn sie Maurer aus Berlin erhalten fönnen. bisherigen Stadien des Verfahrens recht interessante Details Der Boykott, den das Unternehmertum über die Berliner Aus- mit. Es schreibt: gesperrten in ganz Deutschland und wohl auch darüber hinaus Das Verfahren hat sich bis jetzt in mehr als einer Hinsicht zu verhängen fucht, wird gewiß keinen irgendwie nennenswerten merkwürdig gestaltet. Das Auswärtige Amt hat mit Rücksicht auf Einfluß ausüben. Das kann man ja schon aus der mangelhaften das Wohl des Reiches unter Berufung auf§ 96 der N.-St.-P.-D. Durchführung der Aussperrung in Berlin schließen. Die nun die Herausgabe der Disziplinaralten verweigert, dagegen bei dem gründlicher durchgeführte Kontrolle des Maurerverbandes über die Arbeitsstellen, wo nicht ausgesperrt worden ist, hat ergeben, Gericht angeregt, es möge Dr. Peters die Vorlage der er­daß ihre Zahl viel größer ist, als nach der ersten Feststellung an- gangenen Urteile anheimgeben. Dr. Peters aber weigert sich genommen wurde. Es sind gestern 896 Arbeitsstellen mit 5122 be- diese Urteile Herauszugeben, in denen neben manchem anderen rechts­schäftigten, also nicht ausgesperrten Maurern gefunden worden. fräftig festgestellt ist, daß er sich des seines Amtes erforderlichen An­Im Zentralverband der 3immerer hat sich die sehens unwürdig gemacht habe. Dagegen hat Peters einen seiner Wir meinen, wenn etwas zur Beanstandung dieser Bahl der Ausgesperrten und Streikenden nicht wesentlich vermehrt. damaligen Verteidiger, den N.-A. Dr. Scharlach aus Ham­Es sind bei der geftrigen Kontrolle ungefähr 100 mehr angemeldet, burg , fommiffarisch als Zeugen vernehmen lassen, der u. a. be- wunderlichen Gouverneursernennung beitragen kann, so die aber dies hat sich durch die Abreisen wieder ausgeglichen. Die hauptet, daß sowohl der vormal. Kolonialdirektor Dr. Kayser, wie auch Die deutsche Regierung hat sich bemüht, die Schaffung der Empfehlung" der Berliner Neuesten Nachrichten". gendue Zusammenstellung der Unternehmer, die gemeinsam durch der Reichskanzler und der Kaiser selbst die dem Dr. Peters zur Last Bertreter des Verbandes und der Freien Vereinigung der Zimmerer vorgenommen wurde, hat ergeben, daß für beide gelegten Handlungen zu einer Zeit gekannt hätten, als er noch Ordens- Kolonialarmee in Südwestafrika als möglichst harmlos hinzu Organisationen im ganzen 298 Firmen formell als dekorationen empfangen habe und aufgemuntert worden sei, in der stellen, Nun aber erklären die Berliner Neuesten Nach­Da überdies richten", daß Herr v. Schuckmann seinerzeit ein Opfer an der Aussperrung beteiligt aufgeführt waren; doch haben von Erfüllung seiner Pflichten fortzufahren wie bisher. diefen 298 140 Firmen nur einen Mann entlassen, wie dies ja ber Kaifer fpäter ben Berurteilten begnabigt des england freundlichen Kurses geworden sei. an jedem Sonnabend, und namentlich vor Pfingsten, regelmäßig habe, so sei damit wohl der beste Beweis dafür geliefert, daß die nennung zum Gouverneur von Südwestafrika bedeutete danach borkommt. Hier, wie bei einer Anzahl anderer Firmen, die zwei Feststellungen der Disziplinarurteile und ihre Begründung an den eine offizielle Unterstreichung jenter antienglischen Tendenzen, wie oder drei Mann entlassen haben, kann taum von einer Aussperrung höchsten Stellen für falsch gehalten würden. fie bereits so mannigfach nicht nur im Reichstage, sondern die Rede sein. So mangelhaft wie bei den Maurern und Zimmeren ist die Der Verteidiger des Beklagten, Rechtsanwalt Dr. Bernheim, auch in unserer alldeutschen und kolonialfreundlichen Literatur Die Politik des Herrn Lattmann Aussperrung selbstverständlich auch bei den Bauhülfs- antwortete darauf mit dem Antrage, die Vernehmung des hervorgetreten sind. arbeitern durchgeführt. In ihrer Zentralorganisation, die in Raisers darüber anzuordnen, daß die Behauptung des Dr. empfängt durch die Ernennung des Herrn v. Schuckmann ihre Bestätigung. Berlin 12 000 Mitglieder hat, waren bis gestern abend nur 3300 Peters, der Kaiser habe in Kenntnis der Peters­Nach dem Berliner Tageblatt" ist übrigens seinerzeit Ausgesperrte und solche gemeldet, die wegen Teilaussperrung die schen Verbrechen ihm noch Auszeichnungen verliehen, Arbeit niedergelegt hatten. In dieser Zahl find jedoch auch die unwahr sei, daß ferner die teilweise Begnadigung des Dr. Peters Herr v. Schuckmann wegen eines Augenleidens in ben Nach den Berliner : Neuesten Ruhestand versetzt worden. feineswegs eine sondern daß sie lediglich ein Ausfluß politischer Er Nachrichten" hat er feineswegs eine Berichtigung der Disziplinarurteile sein sollte, damals aus unzettgemäßer wägungen war, daß endlich der Kaiser in unzweidentiger Weise Burenfreundschaft nur fimuliert"!-

Arbeitslosen mitgezählt.

Im allgemeinen hat sich also der Stand der Aussperrung nicht berändert. Sie zeigt sich nach wie vor als eine Maßregel,

die ihren Zweck verfehlt.

zn erkennen gegeben habe, von einer Wiederverleihung eines Reichs­., könne nnn und nimmer­amtes an Dr. Peters, diesen. mehr die Rede sein.

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Die Freie Vereinigung der Maurer hat nach den Letzten Aufstellungen 859 Ausgesperrte und 172 Arbeitslose zu ver­zeichnen. Es find etwa ein Drittel der Mitglieder ausgesperrt Das Gericht hat diesen Beweisantrag abge= worden. Nach ihren Angaben wird auf 630 bis 650 Arbeitsplägen lehnt, weil er zur Aufklärung des Sachverhalts in Groß- Berlin gearbeitet. Gestern nachmittag legten Mitglieder nicht dienlich" sei. Man wird darüber anderer Meinung fein der Freien Vereinigung auf drei Bauten die Arbeit nieder, weil ein dürfen. An fich macht die Verpflichtung, in einem Prozesse erheb Teil der Kollegen entlassen worden war. liche Tatsachen zu befunden, auch vor der Person des Kaisers nicht Bei der Freien Vereinigung der Zimmerer hat fich das gestern angegebene Zahlenverhältnis dahin verschoben, daß Salt, nur daß die Bundesfürsten das Privileg haben, statt im Termin im ganzen als ausgesperrt und arbeitslos 620 Mann zu rechnen sind: zu erscheinen, fich in ihrer Wohmmg vernehmen zu lassen und daß darunter befinden fich aber 176 Arbeitslose, die gestern nur mit 86 fie den Eid nicht nachzusprechen brauchen, sondern ihn durch Unter angegeben wurden. Die 391 Ausgesperrten bilden weniger als ein schreiben der Eidesformel leisten. Fünftel der Mitgliederzahl. Ausgesperrt haben 141 Firmen. Nachdem das Gericht Beweise über die oben bezeichneten, mit Bei der Freien Vereinigung der Bauarbeiter der Person des Kaisers zusammenhängenden Tatsachen durch Ladung find zu den bereits gemeldeten 857 Ausgesperrten noch 23 zuzurechnen, der Abgeordneten Arendt und Kardorff zugelaffen hat, setzt die an den Bauten die Arbeit niederlegten, wo teilweise Aus­fperrungen stattfanden, so daß 380 Ausgesperrte bei 68 Unter­nehmern( gestern 67) zu berzeichnen find, nebst den ebenfalls schon gemeldeten 49 Arbeitslosen, im ganzen also 429 Mann. Etwa ber Sritte Teil der Mitglieder ist ausgesperrt worden.

Die Taktik der Arbeiter.

Vorzeitig erschöpfte Zeugnisfolter!

Seine Er

Nürnberg , 23. Mai, 7.24 Nachm. ( Privatdepesche des Vorwärts".) Genosse Schlegel wurde focben aus der Zeugniszwangshaft

entlassen.

Bis zur bölligen Erschöpfung des gwangs mittels, bis zum 17. Dttober 1907, abends 5 Uh 10 minuten, so hatte der Kulmbacher Amtsrichter Frohnauer vor einigen Tagen erft dem Genoffen Schlegel mitteilen laffen, werde die Beugnisfolter dauern, die auf Forderung des Fabrikanten Horn schuh über ihn verhängt wurde. Wie Shylock auf seinen Schein, so wollte die Kulmbacher Justiz darauf bestehen, daß keine Minute früher die Folter ausgefegt werde, als ihre Anwendung durch ein rückständiges Gesetz zugelassen wird. Für seine Beigerung, eine es sich durch die Begründung des die Vernehmung des Kaisers ab. unehrenhafte Handlung zu begehen und dem rachedürftenden Fabri lehnenden Beschlusses offensichtlich in Widerspruch mit sich selbst. Und fanten Hornschuh einen armen Teufel auszuliefern, sollte Genoffe es darf mit Fug und Recht bezweifelt werden, ob es damit im Sinne Schlegel bis zum legten Augenblick der 6 Monate, die die Zeugnis­des Reichsoberhauptes, als obersten Hüters zwangshaft dauern darf, die Freiheit entbehren. Man mag über Wilhelm II. der Gesetze, gehandelt hat. plöglich Es ist anders gekommen. Herr Frohnauer ist ob auch Herr Hornschuh, das denken wie man vill, in der Erfüllung dessen, was er für seine anderen Sinnes geworden Kenntnis. Sollte Herrn Frohnauer Pflicht hält, zeigt er einen Eifer und einen Ernst, den auch politische entzieht sich Gegner anerkennen. Das Gericht hätte daher, nachdem es Beweis- die Kritik der öffentlichen Meinung auf die Nerven gefallen erhebungen über die einschlägigen Fragen nicht von vornherein sein? Vorläufig sind die Motive feines Rüdzuges noch unbekannt. als unbehilflich abgelehnt hat, konsequenterweise auch die Ver- Wir müssen die Begründung der Maßregel abwarten, ehe wir nehmung des Kaisers beschließen müssen. An Schlußfolgerungen aus dem Zusammenbruch der Zwangsaktion Wilhelm II. wäre es dann gewesen, zu erklären, ob er fich ver- ziehen. Indes dürfen wir heute schon mit Genugtuung feststellen, nehmen lasse oder ob er etwa aus den nämlichen Gründen, aus daß die Kulmbacher Beugnisfolter in einem Maße, wie faum eine denen das auswärtige Amt die Herausgabe der Aften verweigerte, andere derartige Attion, das Institut der Zeugniszwangshaft gegen Redakteure moralisch gebrandmarkt hat. Das wird den Genossen es ablehnen zu müssen glaube, Aussagen zu machen.

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Die Sektion der Puger vom Zentralverband der Maurer hatte gum Donnerstagnachmittag eine Mitgliederversammlung nach Frehers Festfälen, Koppenstraße, einberufen, um Stellung zu der Aus­fperrung im Baugewerbe zu nehmen. Der Besuch war außerordentlich start; Saal und Galerien waren dicht besetzt. Der Referent Silberschmidt gab einen turzen Südblick über die Entwickelung der gegenwärtigen Bewegung und erklärte noch einmal die Beschlüsse der Organisationsleitung. Die Zahl der Aus­gesperrten sei nach den vorliegenden Meldungen eine minimale, aber sie werde noch steigen. Immerhin haben die Unternehmer sich Da nun auch die Disziplinaralten nicht zur Verfügung stehen, Schlegel für die Marter, die er tapfer ertragen hat, in einem ge­mehr versprochen, als sie gehalten haben. Der Redner ging näher wird die Verhandlung unter Aufgebot eines großen Beugen und wiffen Grade entschädigen. Um so häßlicher aber ist der Fleden, darauf ein, welche Anstrengungen die Mitglieder des Verbandes der Sachverständigen- Apparates stattfinden. So werden am Beugenstande den die Justiz des Bayernlandes bei der Affäre davongetragen hat. Baugeschäfte machen, um alle Arbeitgeber unter ihren Einfluß zu u. a. erscheinen: Kunstmaler Maximilian Freiherr v. Pechmann­Exzellenz Koofmich." bringen, z. B. durch Entziehung der notwendigen Baumaterialien. Berchtesgaden , Generalleutnant E. b. Liebert in Charlottenburg , Sie haben es darauf abgesehen, weite Streife in Mitleidenschaft zu die Abgg. Dr. Arendt, Bebel, v. Bollmar, der Kapitän Diese wenigen vom Vorwärts" gebrauchten Worte haben ziehen. In bezug auf die Buzzer haben sie den Beschluß gefaßt, a. D. Otto b. 2oßberg Berlin, der J.-N. Dr. Koffka- es der nationalliberalen Magdeburgischen Ztg." angetan. Sie daß die angefangenen Arbeiten fertig gestellt Berlin , der Geh. Legationsrat Helbing Berlin, der Regierungs - schreibt: werden sollten, neue Arbeiten nicht in Angriff zu rat a. D. Dr. Raffel Berlin , der tgl. baher. wirkt. Rat nehmen seien und auch keine neuen Verträge mit den Dr. Martin, vormals Bezirksamtmann in Kamerun , der Staats­Buzern abzuschließen. Mit diesem Beschluß ist die Organisations- miniſter und Gouverneur a. D. b. Soden- Stuttgart , Missionar leitung die Buzzer nicht unzufrieden; er entspricht vielmehr den Bater Sommer, zurzeit in der Filiale der Bäter vom hl. Geist Wünschen der Leitung, die den Buzern empfiehlt, danach in zu Babern im Elsaß, der zur fritischen Zeit in Ostafrika wirkte, der allen Fällen zu handeln, auch dann, wenn die Unter- Oberstabsarzt a. D. Dr. Beder Berlin, der Bezirksamtmann a. D. nehmer sich nicht an dem Beschluß halten wollen. Selbst da, wo b. Elmers Berlin, der Kunstmaler Kuhnert Berlin, der mit neue Verträge abgeschlossen worden sind, sollen die Puzer nicht an Peters in Ostafrika war, der Bezirksamtssekretär a. D. Jahnke. die Arbeit gehen, sondern die Erfüllung der Verträge hinausschieben Berlin und andere. Der Abgeordnete& ardorff, der wegen hohen mit der Begründung, daß die Unternehmer selbst einen dahin- Alters nicht vor Gericht erscheinen kann, wird kommissarisch ver­zielenden Beschluß gefaßt haben. Der Vorstand empfiehlt ferner, nommen werden. daß die Solidarität in vollem Umfange zu wahren Dr. Peters wird zum Verhandlungstermin persönlich er­i ft. Kein Buzer darf auch nur einen Handschlag tun, um solche scheinen, aber nicht etwa aus eigenem Antriebe, sondern dem gesetz­Arbeiten zu übernehmen, die bisher die Ausgesperrten verrichteten. lichen Zwange folgend, da das Gericht auf Antrag des Verteidigers Ferner ist überall da, wo teilweise Aussperrungen stattfanden, des Beklagten, R.-A. Dr. Bernheim, das persönliche Erscheinen moralisch ein starter Drud auf die weiter des Dr. Peters angeordnet hat. Im Falle seines Nichterscheinens arbeitenden Kollegen auszuüben, daß sie sich den müßte Dr. Peters gewärtigen, daß die Klage auf Grund des Ausgesperrten anschließen. Ueber das fernere Verhalten der Bußer§ 431 R.-St.-P.-D. als zurückgenommen zu gelten hätte und das wird sehr bald eine Versammlung beschließen, sobald die Lage der Verfahren gegen die Münch. Bost" unter Ueberbürdung sämtlicher Maurer mehr geklärt ist. Kosten auf Dr. Peters eingestellt würde. Das aber wäre im öffentlichen Interesse nicht wünschenswert."

Mit dieser geschmackvollen Ueberschrift versieht der Bor wärts " die Mitteilung von der Ernennung Dernburgs zum Kolonialstaatssekretär. Daß die sozialdemokratische Bresie einen Abscheu vor energischen und verdienstvollen Männern hat, ist bekannt. Diesmal foll der Kaufmannsstand durch die Ueberschrift lächerlich gemacht werden.... Die Sozial­demokratie enthüllt damit nur ihr häßliches Angesicht; und je meh fie sich in ihrer wahren Gestalt zeigt, um so weiteren Streifen werden die Augen aufgehen. Sie werden sich mit Widerwillen von Leuten abwenden, die ehrlicher Arbeit und energi fchem Streben gegenüber nur seichten Witz und Höhnische Herabzerrung übrig haben."

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Wir tun dem nationalliberalen Blatt fein Unrecht, wenn wir feine ganze Auslassung einen ausgetragenen Schwinder nennen; denn es weiß natürlich ganz gut, daß die Titulatur Roofmich" nicht von uns erfunden, sondern von den Herren der Rechten geprägt worden ist! Der Schwindel ist um so unappetitlicher, da der Artikel der" Magd. 8tg." selbst den Zweck hat, gegen die weitere Anstellung von Leuten à la Dernburg zu polemisieren. Er läuft nämlich darauf hinaus, daß im allgemeinen die solide Vorbildung für das Amt immer eine zuverlässigere Grundlage bleiben wird als der tatenfrohe Dilettantismus". Diese letzte verächtliche Beziehung gilt- Herrn Dernburg ! Mithin macht sich die Magd. 8tg." selbst zum Sprachrohr derjenigen Kreise, die auf den Roofmich" verachtungsvoll herabsehen. Die liberale Presse ist mit Recht darüber erstaunt ge- Den Fußtritt, der hier der neuen Erzellenz hinterrüds Die Rohrer versammelten sich am Mittwochabend bei Wille in wesen, daß die befremdende Abberufung des Gouverneurs von bersetzt wird, berdeckt nun aber das Blatt hinter einem der Brunnenstraße. Auch sie beschlossen nach einer Diskussion der Südwestafrika, v. Lindequist, noch dadurch umso be. Schwall von widerlichen und unwahrhaftigen persönlichen Aussperrung im Baugewerbe sich solidarisch mit den Aus­gesperrten zu erklären, wo immer die Umstände es erfordern. Auf fremdender gemacht wurde, daß ihm der kuriose Landtags- Schmeicheleien. Außer den bereits gegebenen Proben heißt leinen Fall sollen sich organisierte Rohrer dazu verleiten lassen, den abgeordnete v. Schumann zum Nachfolger bestimmt es da weiter: wurde. Die Berliner Neuesten Nachrichten" Kämpfenden im Baugewerbe irgendwo Hindernisse zu bereiten; im Gegenteil halten sie es für ihre Pflicht, die Ausgesperrten nach jedoch leisten sich folgende Empfehlung dieses Herrn b. Schuckmann: Kräften zu unterſtügen.

Mit den Vorschlägen des Vorstandes erklärte sich die Versamm lung einverstanden; sie besitzt volles Vertrauen zu der Leitung, wenn auch die Diskussion zeigte, daß langes Zögern nicht den Wünschen der Majorität der Buzer entspricht. Die meisten scheinen ungeduldig auf die Parole zu warten, mit in den Kampf treten zu können und ihren Brüdern nicht nachzustehen.

Peters kontra ,, Münchener Post". Hänge- Peters hat bekanntlich unser Münchener Bruder­organ berklagt, weil es so ruchloß war, die Rehabili tierungsabsichten des Peters und feiner einflußreichen Freunde durch die Wiederaufrollung des Sündenregisters des Peters energisch zu durchkreuzen. Hänge- Peters hatte es. burchzufezen vermocht, daß ein Münchener Literarischer

Politifche Ueberlicht.

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Berlin , den 23. Mai 1907.

Eine seltsame Empfehlung.

" Die fritischen Stimmen, die bei Dernburgs Berufung Taut wurden, sind nach und nach verstummt und es gibt niemand mehr, der nicht in dem ehemaligen Bankdirektor den gegebenen Mann für seinen Platz erblickte.

Es waren mehr persönliche Eigenschaften, die der Berufung Dernburgs das Gepräge gaben: einen fo fühn zugreifenden Brattiker so völlig ohne bureaukratische Aüüren hatte man auf unseren Ministersesseln noch nicht gesehen..."

Wenn etwas mit dem neuerlichen Wechsel in Südwest ber. föhnen fann, so ist es die Person des Nachfolgers des Herrn v. Lindequist. Geheimer Legationsrat b. Sud. mann wird uns als eine außerordentlich bewährte Kraft geschildert, die man vor sieben Jahren ungern usw. usw. Nun weiß doch jedermann, daß von Taten in der besten Mannestraft aus dem Dienste scheiden fah. Er ging Dernburgs bisher noch nichts, absolut nichts zu verzeichnen damals, weil ihm die Atmosphäre des Auswärtigen Amtes nicht sonderlich behagte. Sturz vorher war ist wenigstens nichts, was als chrliche Arbeit, und er aus Kapstadt abberufen worden, trotzdem er seinen Boften energisches Streben" bezeichnet zu werden verdient. Außer bort ausgezeichnet ausfüllte, weil er bermutlich gerade bes. vielen Reden hat er bisher eigentlich nur eine einzige Tat