Einzelbild herunterladen
 
  

Die am 9. Juni 1907 im Ingenhaagschen Saale zu Gelfen­firchen versammelten Steiger des Gelsenkirchener Bezirks sehen in einer geschlossenen Organisation der Steiger den einzigen Erfolg versprechenden Weg, die bestehenden Mißstände im Beruf zu be feitigen. Sie erklären sich bereit, dem im Essen Oberhausener Bezirk gegründeten Steigerverband, eines Bezirksvereins des Deutschen Bergbeamtenbundes, beizutreten und denselben in jeder Weise zu unterstützen." Eine weitere Bersammlung fand am Sonntag in Bochum statt, die äußerst start besucht war. Der gemaßregelte Steiger Werner Neumühl sagte als Referent u. a.:

regelung zeitigte, fand am 9. Juni in Gelsenkirchen eine fie gleichzeitig auch Konkurs anmelden, die Streitenden aber hätten 1 Aussperrung der Handschuhmacher in Prag . Im Mai d. J. lief Zusammenkunft statt, die folgende Resolution annahm: aus Mangel an Mitteln den Kampf aufgeben müssen, was wiederum der Kollektivvertrag ab, durch den der Lohn der Handschuhmacher große Erbitterung hervorgerufen hätte und die Christen konnten geregelt war. Die Vertreter der Arbeiterschaft schlugen einen neuen ihr Bündel schnüren. Welche Freude muß doch die Bergverwaltung Vertrag vor, der aber von den Fabrikanten nicht angenommen an einem solch kampfeslustigen, kapitalfräftigen" Gegner haben, fanten antworteten darauf mit einer Kundmachung, daß wenn bis wurde, weil er bedeutende Lohnverkürzung vorsteht. Die Fabris welcher Forderung auf Forderung stellt, bei der Stellung aber auch zum 15. Juni der von ihnen diftierte Vertrag nicht angenommen sofort auf deren Erfüllung verzichtet. Der wahre Grund, warum wird, alle Arbeiter aufs Pflaster geworfen werden. die Christen beider Schattierungen sich so warm der Bergleute an­zunehmen vorgeben, ist schlotternde Angst vor dem Bergarbeiter­berband und der Sozialdemokratie. Dies bestätigt in einer der lebten Nummern der St. Johann- Saarbrüdener Volkszeitung" Die Erkenntnis Gottes durch die Natur. Von A. Frand. Preis Herr Pastor Dr. Royer. Er schreibt: geh. 60 Bf. Verlag C. Meyer( G. Prior), Hannover . " Ich habe den großen Streit von 1892/93 im Saarrevier Dr. A. Kann. 243 Seiten. Verlag W. Braumüller, Wien . Die Naturgeschichte der Moral und die Phyfit des Denkens. Von miterlebt und die vorausgehende erregte Zeit, als die Sozial- Erster Jahresbericht des Arbeitersekretariats Kottbus- Spremberg demokratie die Führer der Saarbergleute beherrschte und den vom 1. März 1906 bis 31. Dezember 1906. 44 Seiten. Selbstverlag, Stott Streit vorbereitete. Seit dieser Zeit habe ich nur eine Be- bus, Burgstr. 29. fürchtung bezüglich unserer Bergleute: es könne durch die Un­besonnenheit leidenschaftlicher Führer, durch die Engherzigkeit

Die Arbeiter haben seit vielen Jahren erkannt, wie notwendig eine Organisation ist, und auch wir können nicht länger zurücstehen, wollen wir nicht noch mehr unsere Interessen dem Kapitalismus opfern. Wir wollen dem Druck von oben einen Gegendruck entgegen­stellen. Gern werden die Unternehmer ja unseren Verband nicht sehen, das zeigt das Vorgehen des Grubendirektors von Osterfeld. Um so mehr müssen wir alles daran segen, auf gesetzlichem Wege unsere wirtschaftlichen Interessen zu vertreten.

"

Eingegangene Druckfchriften.

mancher Borgesehten und durch die Untätigkeit der Geistlichen Letzte Nachrichten und Depefchen.

beider Konfessionen wieder einmal soweit kommen, daß die Massen auf die Stimme der Sozialdemokratie hören und ihr folgen."

Aus den Kolonien.

Berlin , 17. Juni. ( W. T. B.) Simon Kopper- Leute von scheinlich aus Rache für seine den deutschen Truppen während des Gochas töteten am 5. Juni bei Daberas den Farmer Duncun, wahr Krieges geleisteten Dienste. Die Mörder trieben Ochsen in die Kalahari und konnten nicht mehr eingeholt werden.

In der Diskussion verlangte ein Redner ein Reichsberg­geset. Wir vergeben uns nichts, meinte er unter großem tiven diese Aucharbeiterorganisationen" ins Leben gerufen wurden. Aus diesen Zeilen geht klipp und flar hervor, aus welchen Mo­Beifall, wenn wir mit den Arbeitern in dieser Hinsicht Hand Dabei waren die Führer des einstigen Rechtsschutzvereins nicht in Hand gehen. Von dem preußischen Landtag haben wir in einmal Sozialdemokraten. Aber seiner heutigen Zusammensetzung nichts zu erwarten, als eine mögen fie sich nun christlich"," katholisch" oder auch christlich­alle Quertreiberverbände, Bertretung unserer Interessen. Deshalb müssen wir an den national" nennen, haben nicht vermocht, den Fortschritt der freien Reichstag gehen!" Er verlangte ferner für die Steiger Sik Verbände und der Sozialdemokratie einzudämmen, im Gegenteil, Demokraten konservativ- liberaler Paarung. und Stimme in den zu errichtenden Arbeitskammern; Er- durch die verwerfliche Zersplitterungsarbeit ist auch dem saarabischen und Journalisten widerfahren. Sie sind vom König von Sachsen in Dresden , 17. Juni. Ein großes Heil ist einer Anzahl Redakteure richtung von obligatorischen Beamtenausschüssen. Sodann Broleten der Star gestochen worden, er ist nun zur Erkenntnis ge- Audienz empfangen worden. Wie sich die Geschichte machte, wird erörterte er die direkten wirtschaftlichen Forderungen, die die langt, daß sein Heil einzig und allein bei den freien Gewerkschaften recht wirkungsvoll durch das Bureau Herold berichtet. Es heißt Steiger erheben. Vor allen Dingen müsse der neue Verband und der Sozialdemokratie sein kann. Kurzum, mit der Entwicke- da u. a.: eine Kampforganisation sein, selbst auf die Gefahr hin, von lung der modernen Arbeiterbewegung im Saargebiet kann man. Der König kam dann auf die Tendenz der Dresdener den Grubenmagnaten ebenso rücksichtslos bekämpft zu werden, angesichts der wenigen agitatorischen Kräfte und der außerordentlich Neuesten Nachrichten" zu sprechen und meinte: Sie legen wie die Arbeiterorganisationen! Wenn wir auch nicht so naiv sind, anzunehmen, daß die schwierigen Verhältnisse voll und ganz zufrieden sein. Und die wohl den meisten Wert auf die Sammlung der neuesten Nach Steiger nun mit einem Male durch eine entschieden gewerk Bukunft wird lehren, daß das ziel- und klassenbewußte Proletariat richten; eine eigentliche Parteistellung haben Sie wohl nicht?" Auf die Entgegnung, daß die Dresd . N. Nachr." zwar kein Parteis schaftliche Agitation das Solidaritätsgefühl wecken und stärken auch die größten Hindernisse zu überwinden versteht. blatt feien, aber doch eine ausgesprochene politische Richtung und von den bisherigen Scheuklappen vollständig befreit, den hätten, sagte der König: Was ist denn eigentlich Ihre Kampf gegen das Grubenkapital entschieden aufnehmen, das Die Frage der Verschmelzung des Verbandes der Dachdecker mit Tendenz?" Herr Chefredakteur Wolff antwortete: Am besten läßt ist jedenfalls sicher, der neue Geist, der hier zum Durchbruch dem der Maurer beschäftigte den am Sonntag in Leipzig ab- fie sich wohl als national- demokratisch bezeichnen." Der König fragte gekommen ist, die Knüttel des Kapitalismus werden ihn nicht gehaltenen Gautag des Gaues Sachsen I vom Dachdecker- Berbande. lächelnd: Wie läßt sich diese Richtung definieren?" Herr Wolff wieder totschlagen können. Ein schwerer Kampf steht den Nach lebhafter Debatte wurde eine von der Filiale Leipzig ein- erwiderte: Majestät, wir sind monarchisch bis in die Knochen" Steigern bevor, um so ehrenvoller für sie, daß sie ihn wagen. gebrachte Resolution angenommen, die die Notwendigkeit der Ver- darauf der König ihm ins Wort fallend: Aber auch demokratisch bis in die Knochen?!"" Jawohl, Majestät!" Der König nahm Die Straft, die zu dem Wagnis treibt, ist aber auch die schmelzung betonte und den nächsten Verbandstag in Mannheim 1908 auch diese Antwort mit freundlichem Lächeln auf. Na aber vor Garantie des endlichen Sieges. Den Steigern zu ihrem Er- ersucht, die nötigen Schritte zu einer Urabstimmung über diese Frage allem wollen Sie doch immer das Neueste bringen?", worauf Herr wachen: Glück auf! im Verband herbeizuführen. Wolff erwiderte:" Majestät, wir wollen vor allem eine gute Zeitung machen."

-

Berlin und Umgegend.

Bom Bäckerboykott. Feige Trabanten versenden folgenden auf der Schreib­maschine vervielfältigten Spiegel innungsfrauterlicher Dent und Anstandsweise:

An den wortbrüchigen Schurken,

den Bäder Halunte".

Ausgesperrt wurden die Bauarbeiter bei dem großen Gefängnis­bau in Aichach ( Oberbayern ). Auf dem Bau wurden Kinder im Alter von 13 bis 16 Jahren und schwangere Frauen zum Tagelohn von 1 M. beschäftigt. Die Bauarbeiter forderten die lezten Tage nun einen Stundenlohn von 35 Pf.; daraufhin wurden sie furzerhand ausgesperrt.

Magdeburg . Die Schmiede der Fuhrgeschäfte( Innungsbetriebe). haben gestern( Montag) die Arbeit niedergelegt. Keine Streifbrecher liefern I

Zum beendigten Kampfe in der Metallindustrie im Maingebiet.

"

"

-

... Als dem König der Chefredakteur Vollrath vorgestellt wurde, fragte der König auch diesen Herrn nach der Richtung seines Blattes, die Herr Vollrath als entschieden liberal bezeichnete. Der König fragte: Aber Sie sind doch gemäßigt?", worauf Herr Voll­rath erwiderte:" Wie es die Situation erfordert, Majestät!" Auch diese Antwort nahm der König freundlich lächelnd auf.

Das Lächeln des Königs beweist, daß er seine Bappenheimer fennt. Wie schön macht sich auch die entschieden gemäßigte liberal­monarchische Demokratie.

Revolverattentat eines Jrrfinnigen.

Sie haben, entgegen Treu und Glauben im selbständigen Ge­werbe die frivolen und unberechtigten Forderungen der arbeits­scheuen Gefellen anerkannt, und sich damit außerhalb der ehren­Der vierte Genossenschaftstag. haften menschlichen Gesellschaft gestellt. Der Streik der arbeits- Die ausgesperrten und streikenden Metallarbeiter in Frank­Düsseldorf, 17. Juni. ( Privatdepesche des Vorwärts".) Heute schenen Bäcker war nach dem eigenen Geständnis der bezahlten furt a. M. haben beim Friedensschluß noch ganz günstige Erfolge abend 8 Uhr wurde hier der vierte Genossenschaftstag eröffnet. Es Schieber Schneider und Hetzschold doch nur unternommen, um den errungen. Am Sonnabend fanden zwischen den verschiedenen Firmen sozialdemokratischen Bäckereien, welche am Ende ihres Lateins und Vertretern der Arbeiter und des Metallarbeiterverbandes find 250 Genossenschaften durch 500 Delegierte vertreten. Den Be standen, neue Kunden zu verschaffen, was denselben auch durch der Arbeit statt. ratungen wohnen Gäste aus Dänemark , England, Frankreich , Verhandlungen über die Wiederaufnahme Das Resultat derselben ist, daß in mehreren Betrieben Holland , Desterreich, Schweiz , Schweden , Schottland und Finnland Ihre Verblendung mit gelungen ist. Aber nicht allein das Arbeitszeitverkürzungen durchgesetzt wurden. So ist die Arbeits- bei. Nach der Vorstandswahl erfolgten eine Reihe Begrüßungs­Durch Ihre ehrlose Handlung haben Sie die Umsturzbestrebungen zeit bei den Lahmeyer- Werken von 10 auf 9 Stunden ansprachen. der Sozialdemokraten gefördert, die nach den bekannten Aus- pro Tag, bei den Adlerwerken wöchentlich um Stunden sprüchen der Oberschieber das Mittel- und Kleingewerbe vernichten( auf 57 Stunden) reduziert. Von den Arbeitern wurde u. a. die wollen. Haben Sie denn ein Brett vor dem Kopf? Sie Bedingung gestellt, daß die Arbeitsaufnahme sich einheitlich gestalte. Zabrze , 17. Juni. ( W. T. B.) Auf den Bergrat Fiebig wurde müssen sofort die Bewilligung zurückziehen, anderenfalls Sie die Maßregelungen dürften nicht vorkommen. Die Unternehmer stimmten heute nachmittag im Zentralbureau der Königin Luisegrube ein Folgen Ihres Treubruches schon in den nächsten Wochen von dem zu. Auch wird in verschiedenen Betrieben eine Lohnregulierung Mordanschlag verübt. Der frühere Obersteiger Philipp, Heraus anderer Seite verspüren werden. borgenommen werden. geber der Broschüre Der oberschlesische Zola", feuerte zwei Ne So haben nun die von der Aussperrung betroffenen volverfchüsse auf Fiebig und verlegte ihn am Oberarm und an der Ich habe keine Veranlassung mit Achtungsvoll" zu zeichnen. Arbeiter dieselben Zugeständnisse erhalten, wie ihre Offenbacher Schulter. Es handelt sich anscheinend um die Tat eines Irre Ein Bäckermeister. Kollegen, d. h. soweit sie nicht schon vor dem Streit die 912 stündige finnigen. Philipp wurde verhaftet. Mit dergleichen Gesindel müssen die Gesellen sich herum- Arbeitszeit usw. errungen hatten. schlagen. Wo solche Beweise der Rückständigkeit ihrer Gegner borliegen, wie im vorliegenden Falle durch die Schimpf- Droh­Epistel, da brauchen die Gesellen nicht noch weitere Nachweise der Rechtfertigung ihres Vorgehens zu erbringen.

Lithographen, Steindrucker! Bei der Firma W. Hagelberg ist ein Konflikt ausgebrochen; 82 Steindrucker haben am 15. Juni ihre Kündigung eingereicht. Kollegen, übt Solidarität!

Achtung, Schuhmacher! Die Sperre über die Firma Stiller ist für alle Geschäfte aufgehoben.

Zentralverband der Schuhmacher. Drtsverwaltung Berlin . Achtung, Metallarbeiter! Die Kollegen der Firma Conrad

Ausgehobene Falschmünzerwerkstätte,

Die Polizei hat ihre Tätigkeit bei dem Streit respektive bei der Aussperrung teilweise eingestellt. Das Frankfurter Amts- München, 17. Juni. ( B. H. ) Eine Falschmünzerterkstätte blatt berichtete am Sonnabend die Meldung, daß die beim Metall- wurde hier in einem Hause in der Octstraße entdeckt, wo Fünf arbeiterausstand nach Offenbach entsandten Kriminalbeamten und Zweimartstüde verfertigt wurden. Die Polizei fand eine zurückgekehrt seien. Die um etwaige Ausschreitungen zu verhüten" große Menge Formen zum Herstellen von falschen Münzen. Ein müßten vorläufig noch auf ihrem Posten bleiben. Da bisher Tat verdächtig verhaftet. bei den Adlerfahrradwerken patrouillierenden Kriminalschußleute zwanzigjähriger Kupferschmied und ein Monteur wurden als des troz Polizei alles ruhig verlaufen ist, darf man erwarten, daß auch die letzte Zeit der Parteinahme gegen die Arbeiter ohne Ruhestörung verläuft.

Husland.

Die Streitbewegung in Rußland .

Der Friede auf Bajonette gestütt.

Haag, 17. Juni. ( B. H. ) Von den Delegierten der Friedens fonferenz wurde die Auflösung der Duma allgemein besprochen. Die allgemeine Ansicht ist die, daß für Rußland schwere Tage in Weißensee haben wegen erheblicher Abzüge die Arbeit nieder- Handwerkern zutage; hauptsächlich ist es der Kampf um die Aufrecht- die Marine verlaſſen könne. Mit befonderer Heftigkeit tritt die Streifbewegung unter den kommen werden, falls sich die Regierung nicht auf die Armee und Desgleichen der Betrieb der Firmen Hennig und Marterhaltung der während der vorhergehenden Streifbewegung er graf für Rohrleger und für Kernmacher die Gießerei Chflop. rungenen Arbeitsbedingungen, welche jetzt neue heftige Streiks ins Leben ruft.

gelegt. Der Betrieb ist gesperrt.

Deutscher Metallarbeiter- Berband, Ortsverwaltung Berlin . Deutfches Reich. Saarabien.

Vor wenigen Jahren noch wagte es tein saarabischer Bohnsflabe einen gewerkschaftlichen Agitator auch nur anzusehen, geschweige denn, mit ihm über saarabische Arbeitsverhältnisse zu reden. Da­

Abgestürzt.

Graz , 17. Juni. ( B. S.) Auf dem Hochturm sind gestern zwei Touristen, Kamnik und Sternberg, nebst zwei in ihrer Begleitung befindlichen Damen abgestürzt. Die beiden ersteren sind schwer verwundet, während die Damen leichtere Verlegungen davon trugen. Bergarbeiterstreik.

In der Fabrikindustrie macht sich insbesondere in der Peters­burger Textilindustrie eine starke Gärung bemerkbar. Auf einigen großen Fabriken sind schon Streits ausgebrochen. Die Stimmung der Textilarbeiter ist derartig erregt, daß ein allgemeiner Streit auf allen Fabriken möglich ist. Diese Möglichkeit wurde mehrfach auf den Delegiertenversammlungen des Verbandes hervorgehoben. Die Streitbewegung wächst nicht nur in Petersburg allein, Fünfkirchen , 17. Juni. ( W. Z. B.) In den Kohlenbergwerken fondern auch überall in der Provinz. Besonders rege ist die Be- der Donau - Dampfschiffahrtsgesellschaft trat heute früh der größte wegung unter den Hülfsarbeitern, Bäckern, Webereiarbeitern, sowie Teil der Arbeiter in den Ausstand. Die Streikenden, deren Zahl unter den Angestellten der städtischen Pferdebahnen. Nach Be- 2500 beträgt, fordern eine beträchtliche Lohnerhöhung. endigung des Schifferausstandes im Kaspigebiet wächst die Be­Eine Demission.

mals bestand die Unterhaltung der Saarproleten in den Wirts­häusern nur in Kartenspielen und Erzählungen von Anekdoten aus der Militärzeit. Heute wird die freie Zeit aber in Besprechungen und Versammlungen ausgenüßt, wo über Arbeiterfragen, Koali­tionsrecht, Politik und dergleichen gesprochen wird. Der saarabische wegung unter den Arbeitern der Neftwerke in Baku . In den füd- Paris , 17. Juni. ( W. T. B.) Der Unterstaatssekretär im Prolet hat begriffen, daß durch die Organisation das entehrende, lichen und südwestlichen Gouvernements macht sich eine rege Streif- Ministerium des Innern, der Deputierter für Narbonne ist, hat bewegung unter den ländlichen Arbeitern bemerkbar; diese Bewegung schmachvolle Bevormundungssystem gebrochen werden kann. Selbit tritt jetzt zwar nur sporadisch zutage und hat bisher noch feinen an den Ministerpräsidenten Clémenceau ein Schreiben gerichtet, Forderungen hat der saarabische Bergsklave schon gestellt, was großen Umfang angenommen, es unterliegt aber feinem Zweifel, daß in dem er diesem mitteilt, daß er von seinem Amte als Unter­früher allerdings als Verbrechen angesehen und auch als solches sie auch in diesem Jahre sehr heftig werden wird, denn abgesehen staatssekretär zurücktrete, weil die Ereignisse, deren Schauplatz sein geahndet worden wäre. Ja, noch mehr: auf den fiskalischen Muster- von der aggressiven Haltung der Gutsbesiger, welche neue Streits zur Wahlkreis gegenwärtig fei, ihm nicht erlaubten, feine Mitarbeit betrieben fanden in lezter Beit einige fleinere Arbeitsnieder- Aufrechterhaltung der in den Vorjahren erfämpften günstigen Arbeits- an der Regierung fortzusehen und ihn der Möglichkeit beraubten, legungen statt und leicht hätte der glimmende Funke die Explosion bedingungen hervorrufen wird, wird die allgemeine Gärung unter die Sache derer, die ihn als ihren Adoptivsohn angenommen hätten, hervorrufen können. Der christliche Gewerkverein diese Organis der Bauernschaft die Streitbewegung der Landarbeiter nähren und im Schoße der Regierung zu verteidigen. sation tommt leider noch hauptsächlich in Frage der doch immer fördern. Eine starke Bewegung steht unter den Wolgafchiffs­Der Bock als Gärtner. vorgibt, die Intereffen der Arbeiter energisch und nur allein zu ihnen ausgebrochen, welche dank der Nachgiebigkeit der Unternehmer arbeitern zu erwarten. In einigen Orten sind schon Streiks unter Rom , 17. Juni. ( B. H. ) Infolge der Enthüllungen der bertreten, hätte die Forderungen, die er der fiskalischen Gruben- bald erledigt wurden. So streiften in Rybinsk die Hafenarbeiter, Italie", daß viele Richter in Genua gemeinsame Sache mit be­verwaltung unterbreitete, leicht durchdrücken können. Statt aber die vorjährigen Arbeitsbedingungen fordernd. Das Börsenkomitee trügerischen Börsenmaklern machten, beauftragte der Justizminister die günstige Gelegenheit wahrzunehmen, wählte man den besseren befriedigte notgedrungen diese Forderungen. Teil der Tapferkeit, man überließ die streikenden jungen Leute Besonders charakteristisch für die jetzige Streitwelle ist der Um- den Generalprokurator von Benedig mit einer Enquete, der zu­einfach ihrem Schicksal, ja man ging noch weiter, man sette alles stand, daß fie im Vergleich mit den vorhergegangenen air Breite folge fchon ein Richter dem römischen Kaffationshof übergeben daran, die Streifenden zu überreden, bedingungslos in das alte und Tiefe zugenommen und solche Zweige der Lohnarbeit ergriffen worden ist. Joch zurückzukehren. Und mit solcher gewerkschaftlichen Arbeit hat, welche bisher von feiner organisierten Bewegung berührt

-

hatte man Erfolg. Aber was wollte der Gewerkverein auch sonst tun? Ein allgemeiner Saarbergarbeiterstreik kostet Geld, viel Geld, und beim Gewerkverein herrscht der Dalles. Hätten die Christen größere Summen an Unterstübungen zahlen müssen, dann mußten Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin . Inseratenteil verantw.

worden waren. So wird der Rußt. Slowo" aus Juriewez berichtet, daß die Holzflößer an der Mündung der Nerda in den Streit getreten sind, nachdem sie eine ungeheure Anzahl von Flößen an dieser Stelle zusammentreiben ließen.

9

Strafverfahren gegen die Winzer.

Paris , 17. Juni. ( B. H. ) Der heutige Ministerrat hat die Eröffnung des Strafverfahrens gegen die Führer der Winzer­bewegung in Südfrankreich beschlossen. Die entsprechenden An­weisungen sind den Gerichtsbehörden sofort telegraphisch zugegangen. . Glede, Berlin . Orud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlaasanttan Caul Singer& Co., Berlin SW. Hierzu 2 Beilagen u: Unterhaltungsblatt