Nr. 144. 24. Jahrgang.
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Die ruffiiche Revolution.
Der Triumph der Schwarzen Hunderte
Für den Sinn und die Bedeutung des neuesten Staatsstreichs ist die allerhöchste Depesche" an den Vorstandsvorsitzenden des Verbandes„ echtrussischer" Leute, Dubrowin, sehr kennzeichnend. Die Depesche bezeugt die überaus schmeichelhafte Meinung des Baren über die politische Reife und staatserhaltende Nüßlichkeit des Ver
dienen soll.
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Eine Reform.
Das russische Verkehrsministerium arbeitet einen besonderen agentyp für Gefangene aus, die per Eisenbahn nach dem Verbannungsort gebracht werden müssen. Ein Entkommen aus solchen Gefängniswagen ist undenkbar.
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Die Wahlen begannen am 20. Mai( 2. Juni) mit den Senatswahlen( Herrenhaus). Der Senat besteht aus 110 Senatoren, die von zwei aus 25 863 Wählern bestehenden Kollegien gewählt sind. Berechtigt zu diesen Wahlen find nur diejenigen, welche mehr als 1800 Grant Steuern zahlen beztv. akademische Titel haben, also: die Großgrundbefizer, Großkapitalisten und Professoren. Es wurden in den Senat gewählt: „ Liberale"
Erstes Kollegium 51 Zweites Kollegium 49
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Konservative
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Sonntag, 23. Juni 1907.
dem Bau beköstigt, damit sie ja nicht mit den Streifenden in Be rührung kommen. Großen Unwillen erregte die Mitteilung, daß auf dem Bau des Gefängnisses in Tegel Gefangene als Arbeitswillige an Stelle der streikenden Maurer unter Leitung eines Poliers beschäftigt werden. Die Gefangenen erhalten dafür eine tägliche Vergütung von 20 Pf. und einem Stück Brot. Gegen eine derartige Verwendung von Gefangenen soll an zuständiger Stelle Protest erhoben werden.
Der Fall Peters vor Gericht.
In der Diskussion wurden wieder eine Anzahl von Einzelfällen unberechtigten polizeilichen Einschreitens gegen Streitposten anBukarest, 20. Juni. ( Eig. Ber.) geführt. Ein Streifender ist sogar bei der Ausübung der Baubandes, der künftig sogar als zuverlässige Stüße" des Kaisers Wahlbündnis mit den Konservativen, und so segnete„ der liebe Gott" auch ohne ersichtlichen Grund verhaftet, dann im grünen Wagen nach Kurz vor Beginn der Wahlen schloß die„ liberale" Regierung ein kontrolle auf Veranlassung des Boliers durch einen Schuhmann Die unmittelbare Veranlassung zu dieser demonstrativen Aus- uns mit einer konservativ- liberalen Paarung. So ist denn das einzige dem Polizeipräsidium transportiert und bis zum Abend daselbst zeichnung bildete die alleruntertänigste Beglückwünschung zum oppositionelle Element im Lande nur noch die sozialdemokratische festgehalten worden. Staatsstreich, die Dubrowin namens des Verbandes an den Kaiser Arbeiterschaft. Leider aber sind die sozialistischen Organisationen keinen Frieden geben kann, wenn die Unternehmer nicht die ges Im übrigen gaben alle Redner der Meinung Ausdruck, daß es sandte und in der u. a. versichert wird, daß nur unter der Obhut viel zu jung und zu schwach; sie haben weder ein einheitlich- forderte Verkürzung der Arbeitszeit bewilligen, worüber alle be des„ unbeschränkten Selbstherrschers" Rußland ge- theoretisches noch ein praktisches Programm und sind der Situation teiligten Organisationen einig sind. heilt und beglückt werden könne. Doch läßt der Inhalt der kaiser - noch nicht gewachsen. Immerhin beschlossen sie, den Wahlkampf zu lichen Antwortdepesche darauf schließen, daß diese sich nicht nur auf einem Protest gegen das bestehende Dreiflassensysten. und zu einer die Beglückwünschung Dubrowins, sondern auf eine ganze Reihe Manifestation für das allgemeine, direkte Wahlrecht auszumuzen. telegraphischer Kundgebungen der Verbandsfilialen, die seit Gr. Sie veröffentlichten also ein Manifest an die Wähler des zweiten scheinen des Gerüchtigten schwarzen Kreuzes in der Rußtoje und dritten Deputiertenkollegiums( Arbeiter- und Bauernkollegien) München , 22. Juni. Snamja" veröffentlicht wurden( worauf wir seinerzeit aufmerksam mit der Aufforderung, keinem der Kandidaten ihre Stimme zu geben, Vor dem Münchener Schöffengericht beginnt am Dienstag die machten), bezieht. Man muß also gestehen, daß die Tätigkeit des sondern die Stimmzettel mit einer der Forderungen: Allgemeines vorläufig auf drei Tage berechnete Verhandlung gegen den GePurischkewitsch, des Vizepräsidenten des Verbandes der„ Echtrussi- Wahlrecht, Amnestie, Arbeitergesetzgebung, Nieder mit den Bünften! nossen Martin Gruber, der als Redakteur der Münchener schen" und Mitglieds der zweiten Duma, viel größere und weiter- Nieder mit dem Ausweisungsgesetz! zu versehen. Post" sich des Verbrechens der Petersbeleidigung schuldig gemacht gehende Bedeutung hatte, als man bis jetzt annehmen konnte. haben soll. Als die letzten Reichstagswahlen mit folonialer Bes Bekanntlich haben die Depeschen sämtlicher Verbandsfilialen geisterung gemacht werden sollten, glaubten die Münchener Liberalen ganz konsequent die Duma beschimpft und ihre Auflösung verkönnen, als den Schüßling der Arnim und Kardorff, den verkeinen besseren Agitator für die„ nationale Sache" finden zu langt. War es doch eben derselbe Purischkewitsch, der noch auf floffenen Reichskommissar von Ostafrita Dr. Karl Peters . Herrn dem zweiten Kongreß des vereinigten Adels", im November 1906, Peters Verdienste um die deutschen Kolonien wurden von der auf die hohe Bedeutung, die die Agitation der Verbandsfilialen der liberalen Münchener Presse in den höchsten Tönen gepriesen, und ,, echtrussischen" Leute haben könnte, hingewiesen hat.„ Merken Sie es war daher durchaus begreiflich, daß unser Münchener Parteifich, meine Herren, die Disziplin, die in den 205 Verbandsfilialen organ die Gelegenheit ergriff, um an die aftenmäßig feststehenden herrscht," sagte er. Der Zentralrat benachrichtigte die Filialen Taten des Herrn Dr. Peters in den Kolonien zu erinnern, und ein wenig die Vergangenheit dieses Mannes darzustellen. Dadurch ( es handelte sich damals um die geplante Erweiterung des Ansiedefühlte sich Herr Peters beleidigt und strengte die Beleidigungsflage lungsrayons der Juden), und was war die Folge? In 24 Stunden an, offenbar in der Absicht, den letzten Versuch einer Mohrenlagen bereits 205 Depeschen zu Füßen Seiner Majestät!" Auch Die Wahlen für das Abgeordnetenhaus begannen am wäsche zu unternehmen. Besonders schwer liegen ihm die Entdamals hatten Burischkewitsch und seine Depeschen einen glänzenden 26. Mai( 8. Juni). Das Deputiertenhaus besteht aus 183 Ab- scheidungen des kaiserlichen Disziplinarhofes für Reichsbeamte des Erfolg. geordneten, die von drei Wahlkollegien gewählt werden. Das erste Schutzgebiets in Berlin und des Reichsdisziplinargerichtshofes in Burischtewitsch schlug schon damals dem vereinigten Adel und zweite Kollegium, die zusammen aus 50 841 Wählern bestehen, Leipzig im Magen. Er behauptet, daß beide Gerichtshöfe bei seiner bor, diese disziplinierte Organisation auszunüßen, um die„, unver- wählen 145 Abgeordnete, das dritte Kollegium, welches 880 535 Verurteilung von ganz falschen Voraussetzungen und von einer zügliche Abänderung des Wahlgefezes zu erwirken". Der ver- Wähler zählt, wählt nur 38 Abgeordnete! Während also auf Verkennung der afrikanischen Verhältnisse ausgegangen seien. Wie einigte Adel hatte aber mit diesem Vorschlag keinen Erfolg. Nach 23 172 Wähler aus dem dritten Kollegium ein Abgeordneter fällt, enig stichhaltig dieser Einwand ist, mag aus folgender Schilderung Zusammentritt der zweiten Duma jedoch ließ Purischkewitsch durch kommt schon auf 350 Wähler aus dem ersten und zweiten Kollegium als Sohn eines Pastors in Neuhaus a. E. geboren ist, wurde 1890 ein Zirkular vom 10. März d. J. Alarm schlagen. Bald darauf ein Deputierter. zum Reichskommissar für Deutschostafrika ernannt. Im folgenden fand der dritte Kongreß des Adels statt, auf dem die Hauptzüge Da ferner sämtliche 25 863 Senatswähler obendrein auch wähler Jahre gründete er im Gebiet des Kilimandfcharo die Station einer Wahlreform entworfen wurden, die jetzt verwirklicht sind. der beiden ersten Abgeordnetenkollegien sind, ja sogar die Mehr Marangu . In einer Septembernacht nun wurde im Stations Der Adel bat nämlich in seiner alleruntertänigsten Denkschrift zahl der Wählerschaft dieser zwei Kollegien repräsentieren, so sind gebäude ein Einbruch verübt, ohne daß man der Diebe habhaft schon damals um folgende Kleinigkeit:" Ohne das bestehende Wahl- es tatsächlich dieselben Leute, welche außer dem Senat auch noch Dieb, falls er sich freiwillig stellen würde, eine milde Strafe treffen werden konnte. Dr. Peters ließ darauf bekannt machen, daß den system zu verletzen, bei dem Wahlverfahren in den Amtsbezirken die 145 Abgeordneten( die erdrückende Majorität des Abgeordneten sollte. Anderenfalls wäre er ein Kind des Todes. Kurze Zeit die kleinen Grundbesizer in eine spezielle Gruppe abzu- hauses) des ersten und zweiten Deputiertenkollegiums wählen. danach wurde der in Peters Diensten stehende Neger Mabruk bei sondern, und in Gouvernements- Wahlversammlungen die Bauern So ist es möglich, daß das Schicksal von 6 500 000 Seelen in einem Zigarrendiebstahl abgefaßt. Unter einem scharfen Kreuzden übrigen Wählergruppen gleichzustellen, indem je ein Vertreter den Händen von zweimal zehntausend Großgrundbesitzern, Haus- verhör brach er zusammen und gestand auch den früheren Einaus den vier Gruppen Bauern, Großgrundbesizer, kleine Grund- besigern, Großkapitalisten, Professoren liegt. bruchsdiebstahl zu. Peters ließ seiner grausamen Ankündigung die befizer und städtische Einwohner gewählt wird; die übrigen Es wurden gewählt ins Abgeordnetenhaus: Tat folgen und Mabruk wurde durch den Unteroffizier Wiest hinDeputierten des betreffenden Gouvernements sollen dann( nach ErLiberale Konservative Unabhängige gerichtet. Schon vorher waren Gerüchte aufgetaucht, daß Peters wählung der vier obligatorischen Gruppenvertreter) frei den Mabruk weniger wegen des Diebstahls, als vielmehr, weil er ihn im Verdacht hatte, mit der Negerin Jagodja einer der gewählt werden." Petersschen Konkubinen im Verkehr gestanden zu haben, so hart bestrafte. Dr. Peters hatte nämlich von einem Negerhäuptling drei Negerprinzessinnen nebst einer schwarzen Dienerin zum Geschent erhalten, mit denen er zusammenzog. Diese Negerinnen waren eines Tages zu einem Häuptling des Stammes, zu dem die Dienerin gehörte, geflüchtet. Die Herausgabe der Mädchen verweigerte der Häuptling und Peters rückte daher mit seiner gesamten Truppenmacht vor des Häuptlings Dorf. Da die Herausgabe der Mädchen immer noch verweigert wurde, ließ Peters das Dorf niederbrennen. Erst jetzt schickte der Häuptling die Frauen zurück, die auf Befehl Peters' ausgepeitscht wurden. Der Dienerin gelang es zwar, zu Der Verband der Baugeschäfte läßt durch eine Korrespondenz entkommen, sie wurde aber wieder eingefangen, vor ein Kriegs. mitteilen, daß der Verband der Mitteilung fernsteht, es feien jetzt gericht gestellt und zum Tode verurteilt. Das Kriegsgericht war darf an Bauhandwerkern bei der am 1. Juli erfolgenden Deffnung Sinrichtung sollte der Leutnant Bronfart v. Schellendorf ausführen, schon so viele Meldungen Arbeitswilliger eingegangen, daß der Be- Busammengesetzt aus Dr. Peters selbst, dem Premierleutnant Frei herrn v. Pechmann und dem Verwaltungsbeamten Jahnte. Die der gesperrten Bauten völlig gedeckt ist. Es seien zwar schon viele der sich aber weigerte, weshalb auch hier der Unteroffizier Biest Meldungen eingegangen, der Verband nehme aber nach wie vor einspringen mußte. Meldungen entgegen. Ueber die Zahl der gemeldeten Arbeitswilligen fönnten aber vor dem 1. Juli feine Mitteilungen gemacht werden. Ebenso bestreitet der Verband der Baugeschäfte die Mitteilung der Streifleitung der Maurer, daß vom Arbeitgeber berbande bereits Massenquartiere für die erwarteten Arbeitswilligen eingerichtet seien.
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Wie bekannt, bilden eben diese Punkte das Wesentliche, wodurch das Gesetz vom 16. Juni 1907 sich vom Gesetz des 24. Dezember 1905 unterscheidet. Diese Reform wurde also bereits auf dem Adelstag im November 1906 geplant!! Die Adligen sahen jedoch schon damals ein, daß ohne einen Staatsstreich diese Reform nicht durchführbar ist. Sie empfahlen, diesen Staatsstreich noch vor dem Zusammentritt der zweiten Duma zu vollziehen, weil sie befürchteten, daß die zweite Duma ein„ korrekte" sein könnte, und dann wäre es schwer, sie aufzulösen. Der Ausgang der Wahlen hat dann ihren Eifer verschärft. Ohne sogar den Anfang der parlamentarischen Arbeit abzuwarten, begann Purischkewitsch eine wilde Agitation gegen die„ revolutionäre" Reichsduma.
Im Lager der Verbandsführer herrscht ein unbeschreiblicher Jubel: ihre Lokale sind dekoriert und beflaggt, Champagner fließt, flammende Reden werden gehalten. Die Zukunft scheint ihnen überaus rosig zu sein. Sie werden sich mit der Wahl, reform" nicht begnügen. Die kaiserliche Depesche wird sie zu neuen" patriotischen" Taten aufmuntern.-
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Erstes Kollegium Zweites Kollegium 61
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1( Nationalist)
Jus dritte Kollegium wurden sämtliche 38 Kandidaten der Regierung gewählt. Das Resultat von acht Stichwahlen steht noch aus. Das verruchte Dreiklassenwahlsystem in Rumänien gibt dem preußischen- wie die obigen Darlegungen zeigen- nichts nach.
Zum Kampf im Baugewerbe.
Hoffnungslos.
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Wegen dieser Vorgänge wurden gegen Peters alsbald in ber Oeffentlichkeit die schärfsten Angriffe gerichtet und, aufgefordert, sich zu rechtfertigen, machte er seiner vorgefeßten Behörde falsche des Dieners Mabrut rein aus persönlichen Motiven erfolgt sei, Angaben. Vor allem warf man ihm vor, daß die Hinrichtung Die Unterhandlungen der Kadetten mit Stolypin . und zwar nur, weil Mabruf mit den Weibern Peters' intimen Während der Wahlen zur zweiten Duma wiesen die Kadetten Verkehr unterhalten haben sollte. Bebel war es, der 1896 im Vie Beschuldigungen der Sozialdemokraten, daß sie mit der Regierung Man will keine Angaben über die Zahl der Meldungen machen. Reichstag zuerst diese Anschuldigungen vorbrachte und die Folge in geheimen Unterhandlungen ständen, in sittlicher Entrüstung zurück. Warum, können wir uns denken. Die Hoffnung ist geschwunden, war, daß Peters vor dem faiserlichen Disziplinarhof für ReichsWährend der letzten Stunden der jetzt aufgelösten Duma erwachten daß der Trick zieht, und würde sich am 1. Juli herausstellen, daß beamte des Schußgebiets am 24. April 1897 der Prozeß gemacht diese Gerüchte wiederum. Jezt erklären vier der angesehenſten man nur Leute auf dem Papier hat. Darum die Vorsicht! Die wurde. Nach eingehender Beweisaufnahme kam das Gericht im Kadettenführer: Matlatow, Struwe, Bulgakow und Eschelnotow in einem Briefe an die Redaktion der Zeitung Bauunternehmer werden vorziehen, einzeln mit der Arbeiter entlassung. In der Begründung hieß es, daß in der Verurteilung auf Dienst" Retsch", daß sie in der Nacht vom 15. auf den 16. Juni( das heißt organisation Berträge abzuschließen, so daß der Verband der Bau- des Mabrut zum Tode ein Dienstvergehen zu erblicken sei. Die in der Nacht vor dem Staatsstreich) bei Stolypin gewesen geschäfte auf seinem Standpunkt verharren kann. Todesstrafe sei in diesem Falle unberechtigt und schon ihre Anséien. Worüber sie mit dem Ministerpräsidenten verhandelt haben, drohung nicht zu billigen gewesen. Das Gericht sei davon über verschweigen sie in diplomatischer Bescheidenheit. zeugt, daß die intimen Beziehungen des Mabruf zu den Weibern wesentlich zur Fällung dieses harten Urteils mitgewirkt hätten. Dagegen konnte sich der Gerichtshof bezüglich der anderen Anlagepunkte, der Durchpeitschung der drei Weiber und der Hin. denn die Prügelstrafe sei in Afrifa auch an Weibern nicht unrichtung der Jagodja von einer Schuld des Peters nicht überzeugen, gewöhnlich, und im Falle Jagodja hätte wenigstens eine Art Kriegsgericht gesprochen. Dagegen hielt der Gerichtshof im vollen Sinne der Anklage die falsche Berichterstattung durch Peters an seine Vorgesetzten für erwiesen.
Andererseits teilt Leroy Beaulieu dem Korrespondenten der Neuen Freien Breffe" mit, daß er bei einem seiner jüngsten Befuche bei Stolypin einen der Kadettenführer bei ihm getroffen habe. Diese Tatsachen werden das ihrige dazu beitragen, um das start gesunkene Vertrauen zu den Kadetter unter den demokratischen Elementen der Bevölkerung noch mehr zu verringern.
Blatt unterdrückt wird.
Die Preßfreiheit".
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Die Freie Vereinigung der Maurer hielt am Freitagabend eine start besuchte Versammlung ab. 8eglin, der den Situationsbericht erstattete, führte unter anderem aus: Der Stand der Bewegung hat sich wenig verändert. Die Suche der Unternehmer nach Arbeitswilligen kann wenig Erfolg gehabt haben, denn sonst hätten sie schon die Bauten geöffnet. Wenn die Unternehmer glauben, fie fönnten in Berlin Arbeitswillige genug finden, um am 1. Juli die Bauten zu beseßen, so ist auch diese Hoffnung berfehlt. Es ist dafür gesorgt, daß aus den Reihen der Berliner Infolge einer Anordnung der Ober- Preffeverwaltung zitieren Maurer feiner zum Streitbrecher werden wird. Der Redner steht Am 15. November 1897 beschäftigte der Fall Peters den Reichsverschiedene Gouverneure die ihren Bezirken anfäffigen Herausgeber nicht auf dem Standpunkt, daß die Unternehmer nicht mehr zurüd- disziplinargerichtshof in Leipzig als zweite Instanz. Dort wurde und Chefredakteure zu sich und eröffnen ihnen, daß, sofern die können und daß fie fich blamieren würden, wenn sie jetzt mit den die Vorentscheidung aufgehoben und Peters in bollem Um Richtung des betreffenden Blattes innerhalb einer gewissen ziem- Arbeitern Frieden schließen. Wenn die Unternehmer Einsicht und fange der Anklage schuldig erklärt. Das Urteil lich furz bemessenen Frist nicht geändert wird, das betreffende soziales Verständnis haben, dann könnten sie die Forderungen der lautete außer auf Dienstentlassung auch auf Eragung der sämtArbeiter ohne weiteres bewilligen. Damit würden sie sich nicht lichen Prozeßkosten. Das Gericht nahm als erschwerend an, daß In Warschau wurden zwei populäre Zeitschriften bereits blamieren. Aber es scheine, daß die Unternehmer die Absicht haben, Peters berichtet hatte, daß sämtliche Europäer in Marangu mit den Kampf möglichst in die Länge zu ziehen. Die Mörtelsperre ist dem Urteil gegen Mabrut einverstanden gewesen seien, während In Moskau wurde, wie ein Telegramm meldet, die gesamte ihnen nicht gelungen, sie haben auch versucht, eine Trägersperre aus der Aussage des Leutnants Bronsart v. Schellendorf das liberale Bresse am Freitag neuerdings vom Generalgouverneur mit und eine Holzsperre ins Werk zu ſehen, haben aber bei den be- Gegenteil hervorging. In der Kriegserklärung an den Häuptling hohen Geldstrafen belegt, weil sie Artikel, die übrigens ganz harmlos treffenden Unternehmern kein Entgegenkommen gefunden. Eine Valania erblickte das Gericht ebenfalls ein schweres Dienstvergehen, am Mittwoch vorgenommene Bautenkontrolle ergab, daß sich die da sie die schwersten Folgen hätte haben können. Der Angeklagte waren", über die jepige Lage gebracht hatte. Situation wieder etwas günstiger gestaltet hat. Zu den neuen Be- hätte auch die Weiber gegen ihren Willen nicht behalten dürfen dingungen arbeiten 3304 Maurer auf 831 Bauten. Nicht bewilligt und ihre Auspeitschung sei graufam, die Hinrichtung der Jagodja haben 293 Bauten mit 1069 Maurern. 539 Bauten liegen still. völlig unberechtigt gewesen. Das sind die Bauten der Mitglieder des Bundes der Baugeschäfte. Die Zahl der Bundesmitglieder, die bewilligt haben, ist auf 26 gestiegen. Die Unternehmer in einigen westlichen Vororten wollen eine besondere Vereinigung, abgesondert vom Bund der Baugeschäfte, bilden und mit den Arbeiterorganisationen Frieden schließen. Es bröckelt also in den Reihen der Unternehmer immer mehr ab. Wo jetzt Streitbrecher beschäftigt werden, da behütet man sie mit der größten Sorgfalt. Auf dem Bau des Hotel Fürstenhof erhalten Die arbeitswilligen Maurer 1,20 M. Stundenlohn und werden auf
unterdrückt.
Ein sozialistisches Manifest?
Ueber die angebliche Absicht der Sozialdemokratie und verwandter Barteien, ein Manifest herauszugeben, wird von bürgerlicher Seite folgendes höchst unklare Telegramm bersendet: Petersburg , 22. Juni. Das Zentralkomitee der sozialdemoIratischen und der revolutionären Arbeitergruppe beschloß, ein gemeinschaftliches Manifest an das Volk zu erlassen, in welchem gegen die Auflösung der Duma protestiert und das russische Volt aufgefordert wird, seine eigene Volksduma wieder herzustellen sowie auf der Expropriation des Gesamtbesives zugunsten der Besiklofen zu beharren.
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Dies der Hergang der Dinge. Peters verließ nach dieser Verurteilung Deutschland , wo ihm außer einigen, leider nur zu einflußreichen Personen, niemand eine Träne nachweinte. Von diesen unterstüßt, betrieb Dr. Peters aber von England her unausgesetzt eine Rehabilitierung. Die Arendt, Kardorff und Arnim sezten es vor noch nicht allzulanger Zeit tatsächlich auch durch, daß Peters durch einen Gnadenakt des Kaisers das Recht erhielt, den Titel Reichskommissar a. D." zu führen. Als sich nun Peters aber gar bei den letzten Reichstagswahlen als Agitator der nationalen