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Vorort- Nachrichten.

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Folgen des lebten Sturmez. Die Gebäude der Armee, Heftigen Gegner, der in einer fulminanten Rede seine Wanviung Marine- und Kolonial- Ausstellung haben durch den leßten furcht­bom Freunde aum Feinde dieser Steuer darlegte. Mit Recht baren Sturm weit erheblichere Schäden erlitten, als bisher bekannt Charlottenburg. bezeichneten die Stadtv. Dr. Silberstein( Soz.) und Conrad( Soz.) geworden ist. Nach amtlicher Feststellung seitens der Schöneberger Die Generalvormundschaft für uneheliche Kinder ist bekanntlich wie sie vom Minister für die von diesem erfolgte Ablehnung des diese Rede als sehr verspätet; denn fast genau die gleichen Gründe, Polizeibehörde mußten zahlreiche Ausstellungshallen und Belte bom Publikum und den Ausstellern geräumt werden. Das Haupt- seit dem 1. Oktober in Charlottenburg durchgeführt. Nach dem ersten Steuerplanes jetzt geltend gemacht werden, habe damals gebäude ist von der Ausstellungsleitung bis auf weiteres wegen Bürgerlichen Gesetzbuch kann schon vor der Geburt eines Kindes die sozialdemokratische Fraktion erfolglos ausgesprochen und da= gebäude ist von der Ausstellungsleitung bis auf weiteres wegen Nach der zertrümmerten Fensterscheiben geschlossen worden. Der Dachauf Antrag der unehelichen Mutter durch einstweilige Verfügung her auch gegen diese unwesentliche Steuer gestimmt. decker Otto Ziemann aus Berlin , Waldstraße 46, wurde durch angeordnet werden, daß der Vater den für die ersten drei Monate einem bergeblichen Rettungsversuche des Stadtv. Gröpler, der die den Sturm bei der Vornahme von Dachdeckerarbeiten von der dem Kinde zu gewährenden Unterhalt alsbald nach der Geburt an Aleingewerbetreibenden durch die Filialsteuer schüßen zu können Marinehalle heruntergeschleudert und erlitt schwere innere Ver- die Mutter oder den Vormund zu zahlen und den erforderlichen Be- meint, und der Stadträte Dr. Glüdemann und Dr. Weinreich legungen, die seine Ueberführung nach dem Auguste- Vittoria- trag angemessene Zeit vor der Geburt zu hinterlegen hat. In( letzterer als Vater des Gedankens der Filialsteuer) verfiel die Krankenhause notwendig machten. Ferner wurde der 24 Jahre gleicher Weise kann auf Antrag der Mutter die Zahlung des ge- Vorlage der Ablehnung. alte Arbeiter Wilhelm Runge aus Berlin , Wiclefstr. 45, durch die Mutter und die Hinterlegung des erforderlichen Betrages ange- des Magistrats, für die Abhaltung der Jugendspiele den als Spiel­wöhnlichen Betrages der Entbindungs- und Sechswochenkosten an herabfallende Fensterscheiben am Kopf und an den Armen ver- ordnet werden. Von dieser Bestimmung wird, wie die Armen- leiter fungierenden Lehrern eine Entschädigung von 2 M. für die Ein interessantes Intermezzo entspann sich bei dem Antrage legt. Auch er mußte fich in ärztliche Behandlung begeben. direktion bekannt macht, noch immer zu felten Gebrauch gemacht. Von den Opfern der Eisenbahnkatastrophe bei Ruhleben ist Dabei sind die meisten Mädchen in der letzten Zeit vor der Ent- Spielstunde zu gewähren. Der Stadtv. Colberg hatte erklärt, gestern auch noch der in der Spandauerberg- Brauerei beschäftigt bindung brotlos, zehren ihre Ersparnisse auf und stehen nach der daß dem Anscheine nach die Schüler des Gymnasiums nicht ge­gewesene in Spandau wohnhafte Maurer Lemm als geheilt aus Entbindung oft völlig mittellos mit dem Kinde da. Wenngleich in nügend zu den Spielen herangezogen würden, weil offenbar die dem Krankenhause Westend entlassen worden, so daß sich zurzeit bielen Fällen der Antrag auf Erlaß einer solchen einstweiligen Ber- Herren Oberlehrer sich genieren, daran teilzunehmen. Hieran an­nur noch der Arbeiter Banned aus der Goethestraße in Spandau , fügung feinen materiellen Erfolg haben wird, empfiehlt es sich doch stimmen selbstverständlich der Vorlage zu. Daß manchem solcher fnüpfend, führte Stadtv. Wuzky( Soz.) aus: Meine Freunde der schwere Verletzungen erlitten hatte, dort befindet. Auch dessen bringend, mindestens überall da, wo bei dem Vater böser Wille an- Spielleiter fein Amt nicht behagt, kann man wohl glauben, wenn Entlassung steht demnächst bevor. Die Heilung der zum Teil recht zunehmen ist, bon der Bestimmung des Gesetzes Gebrauch zu man- wie ich- auf dem Jahn- Turnplaz in der Hasenheide schwer Verletzten ist verhältnismäßig recht günstig verlaufen, so machen. Der Generalbormund wird die Mutter und das Kind ver- häufig beobachten kann, daß der Leiter im Bratenrod, Manschetten daß dieselben, einige Narben ausgenommen, dauernde Folgen treten und die erforderlichen Schritte für sie tun. Die Mütter und Stehkragen zwischen den Schülern einherstolziert. Dadurch nicht zu beklagen haben werden. Der Straßenbahnführer Richardt, brauchen sich nur im Rathaus( Zimmer 2) zu melden. der die Katastrophe zum Teil mitverschuldet haben soll, tut auch wird sicher nicht die Spielfreudigkeit im rechten Sinne gewect; In der Kindererholungsstätte Westend wird voraussichtlich im Gegenteil: auf genanntem Turnplatz sieht man jeht auch die bereits wieder Dienst, ist aber auf seinen Wunsch noch vom Fahr- Ende Juni eine neue Schlafbarade zur Aufnahme von schwäch Herren Schüler in ähnlichem Ornate spielen". dienst dispensiert. Die Unfallstelle selbst ist bis jept dem Verkehr lichen Säuglingen eröffnet werden. Die Ueberweisung der ftellung brachte den Stadtv. Dr. Maaß( Oberlehrer am hiesigen Diese Fest­noch nicht freigegeben worden, weil der Bendelbetrieb noch immer Säuglinge soll in der Hauptsache durch die Säuglingsfürsorgestellen Gymnasium) in Harnisch; er versuchte den Schuldezernenten aufrecht erhalten werden muß. erfolgen. Es bleibt jedoch vorbehalten, auch einzelne, im städtischen scharf zu machen, damit er die Anzapfungen" unseres Genossen Krankenhause , Kirchstraße, geborene Kinder, die in städtische Kost- gegen die Rirdorfer Oberlehrer gebührend" zurückweise. Der Ein auffehenerregender Todesfall gab am Freitag in später pflege gegeben werden müssen, für Privatpflege aber noch zu schwach Herr Oberlehrer verstieg sich sogar zu der Drohung, daß er in der Abendstunde im Norden Veranlassung zu Mordgerüchten. Nach find, unmittelbar vom Krankenhause aus dort aufzunehmen. In am selben Abend stattfindenden Schulfonferenz nunmehr Sorge einem boraufgegangenen Streit mit ihrem Bräutigam, dem Kauf der Schlafbarade ist für die Nacht für 10 Säuglinge Blah; soweit tragen werde für die Aufhebung des zu Sonnabend geplanten mann Theodor Fahle, soll die Gastwirtin Margarete Lorch in ihrer die Mittel reichen, sollen auch einzelne Säuglinge nur den Tag über Ausfluges des Gymnasiums. Der wadere Rämpe fand jedoch von Wohnung Müllerstr. 184 sich durch einen Schuß in den Kopf getötet Aufnahme finden. Zur Versorgung der Kinder werden zwei feiner Seite Gegenliebe- war doch von dem Angegriffenen die haben. Im einzelnen wird hierzu berichtet: Bor furzer Zeit hatte Ammen mit aufgenommen; trintfertige Portionen zur künstlichen Ehre der Rirdorfer Oberlehrer mit keinem Worte verlegt und die 25jährige Buchhalterin Margarete Lorch auf Veranlassung ihres Ernährung werden aus einer der von der Stadt eingerichteten daher auch nicht zu reparieren. Stadtv. Wuzky bereitete dem Bräutigams, des 29jährigen Kaufmanns Theodor Fahle, eine im Milchküchen geliefert werden; daneben steht frische Ziegenmilch von Herrn denn auch die verdiente zurechtweisung wegen der für Hause Müllerstr. 134 gelegene Gastwirtschaft übernommen. Seit den in der Erholungsstätte selbst gehaltenen Biegen zur Verfügung. letzteren charakteristischen Drohung und fügte sarkastisch hinzu, dieser Zeit gab es vielfach Zwiftigkeiten zwischen den jungen Leuten, Da die Kindererholungsstätte Westend zur Aufnahme von über daß zwar die deutsche Sprache sehr schwer sei, aber doch nicht so denn F. glaubte berechtigten Grund zur Eifersucht zu haben. Es 200 Kindern eingerichtet ist, auf Kosten der Armenverwaltung aber schiver, um auch von einem Oberlehrer verstanden zu werden.- tam mehrfach zu ernsten Streitigkeiten, so auch Freitag nachmittag mit Rücksicht auf die zur Verfügung stehenden Mittel nur etwa Die Versammlung stimmte der Vorlage einhellig zu. im Lokal, als F. drohte, einen Hund, den seine Braut von einem 150 Kinder dahin überwiesen werden können, können noch etwa Herrn geschenkt bekommen hatte, umzubringen. Der Wortwechsel 50 Kinder, deren Eltern oder Angehörige den Tagespflegefaß von fegte sich später in der Wohnung in sehr erregter Weise fort. 60 f. ganz oder teilweise selbst zu zahlen in der Lage sind, aufge­Blöblich hörte man einen Schuß fallen. Kurz darauf eilte F. mit verstörten Zügen und um Hülfe rufend aus der Wohnung. Er gab an, die 2. habe plöglich, ehe er es verhindern konnte, einen Revolver auf sich abgeschoffen. Die Kugel war ihr durch das Auge in den Kopf eingedrungen und hatte ihren sofortigen Tod zur Folge gehabt; neben ihr lag noch die Schußwaffe. Von anderer Seite wurde dagegen die Vermutung ausgesprochen, daß der Revolver Eigentum des F. sei und daß dieser seine Braut aus Eifersucht niedergeschossen habe. F. bestreitet entschieden die Tat. Er wurde einstweilen in Haft genommen und die Leiche be­schlagnahmt.

berichteten, beschäftigt von neuem die Behörden. Nachdem der un­Der geheimnisvolle Leichenfund im Müggelfee, worüber wir bekannte Tote, der bereits von einer Gerichtskommission und dem Kreisarzte in Augenschein genommen wurde, zur Beerdigung frei­gegeben worden war, erfolgte die Beisehung auf dem Gemeinde­friedhof in Köpenid. Auf Veranlassung der Königlichen Staats­anwaltschaft ist der Leichnam jedoch gestern wieder ausgegraben worden. Am Montag nachmittag wird nochmals eine genaue Ob­duktion der Leiche vorgenommen werden. Bekanntlich hatte der Tote, während er auf der Oberfläche des Müggelsees trieb, einen Dolch in der Brust stecken. Die Vermutung, daß er sich vorher selbst die Waffe in die Brust gestoßen, scheint auf Grund der neueren Maßnahmen der Gerichtsbehörde doch nicht zutreffend zu sein. Es bleibt abzuwarten, ob der Unbekannte tatsächlich einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist.

Ein Barteigenoffe hat am Donnerstag früh in der Straßen­bahn ein Geschäftsbuch, etwa 40 x 30 Bentimeter, liegen lassen. In demselben sind 3267 Boften eingetragen. Es hat für den Finder absolut feinen Wert, dagegen ist es für den Verlierer un­erfeßlich. Der ehrliche Finder wird gebeten, dasselbe schnellstens gegen hohe Belohnung im Kellerrestaurant, Engelufer 10, abzu geben.

nommen werden.

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Debatten der Ankauf zweier Grundstücke und die beantragte Ab­In geheimer Sigung wurde hierauf nach langen erregten änderung des Bebauungsplanes für das Gelände am Mittelweg beschlossen.­

Eine Sympathiekundgebung für die Bädergesellen veranstaltete am Donnerstag der 15. Bezirk des Rigdorfer Wahlvereins, indem folgende Resolution beschlossen wurde:

zu können."

In einer gut besuchten Volksversammlung sprach am Dienstag Genosse Eduard Bernstein über: Welche Bedeutung hat der Biberalismus noch in Deutschland ?" An der Hand eines reich­Liberalismus seit der großen französischen Revolution. Schon da- Bezirksversammlung erklärt sich mit den Ausführungen des Refe. haltigen Materials schildert der Referent die Entwickelung des " Die am 20. Juni 1907 bei Hoppe, Hermannstraße, tagende mals ist zwar von ihm das Prinzip der Gleichberechtigung auf- renten Hetzschold voll und ganz einverstanden. Sie berurteilt auf gestellt worden, aber noch jedesmal, wenn die Liberalen die Macht das schärffte das Vorgehen der Innungsscharfmacher und verpflichtet zur Verwirklichung ihrer Forderungen hatten, haben sie nichts ge- sich, ihre Backwaren nur aus bewilligten Bäckereien zu beziehen, tan, um ihre Prinzipien auch in die Wirklichkeit umzusehen. Man auch in ihrer Nachbarschaft dafür zu sorgen, daß nur solche Bäcke­fann aus dieser Tatsache erkennen, daß der Liberalismus auch gar drängen der Arbeiter zwinge ihn, einzelne Bugeständnisse zu den Bädergesellen möglich werden, sich aus ihrer jetzigen Leibeigen­nicht gewillt ist, seine Forderungen zu verwirklichen; nur das Anreien berücksichtigt werden, in welchen die berechtigten Forderungen der Bäckergesellen bewilligt sind. Durch diese Hülfe wird es auch machen. Wäre es dem Liberalismus wirklich ernst mit seinen schaft herauszuarbeiten, um so ein menschenwürdiges Dasein fristen Forderungen, so könnte er Schulter an Schulter mit der Sozial­demokratie seine Prinzipien verfechten. Aber dazu wolle sich der Liberalismus nicht aufschwingen. Im Gegenteil, die letzten Wahlen haben drastisch gezeigt, wie er sich der Reaktion in die Arme werfe, wie er alle seine sogenannten Prinzipien im Stiche laffe und emfig bemüht sei, nur die Sozialdemokratie zu bekämpfen. Dem Ersuchen des Vorsitzenden, Genossen 3ietsch, daß an­wesende Gegner das Wort nehmen möchten, leistete der liberale Herr Dr. Breitscheid Folge. Dieser Herr gab in den meisten Bunkten dem Referenten recht, betonte aber, daß es doch der Libe­ralismus gewesen ist, der zuerst für die politische Freiheit eintrat. Besonders betonte Redner, daß die Konservativen den Liberalismus als Vorfrucht der Sozialdemokratie ansehen.( Was angesichts der ftonservativ- liberalen Paarung freilich ein Lächeln bei vielen An­wesenden hervorrief.) Zum Schlusse seiner Ausführungen meinte Herr Dr. Breitscheid, daß es zwischen Liberalismus und Sozialdemokratie eine große Anzahl Berührungspunkte gebe und einfichtige Liberale im gegebenen Falle immer in diesem Sinne handeln würden.

Genosse Harder legt klar, daß gerade die Liberalen stets Arbeiter- Bildungsschule Berlin . das Gegenteil von dem ausführten, was sie sprechen und schreiben. Sonntag, den 30. Juni, Ausflug nach Zehlendorf - Klein- Machnow , verbunden mit Be- die mit ihrem schamlosen persönlichen Berunglimpfen von Sozial Genosse Hirsch weist auf die Flugblätter der Liberalen hin, fichtigung der dortigen Schleusenanlagen des Teltowkanals. Ab- bemokraten die Stampfesweise des Liberalismus charakterisieren. fahrt des Buges nach Zehlendorf : Wannseebahnhof 8,30 bormittags. Wie reaktionär die Liberalen find, haben sie durch das Bündnis mit Treffpunkt für Nachzügler bis 10 Uhr Restaurant B. Mieklei, Bots- den Konservativen bei der letzten Wahl bewiesen. Herr Dr. Breit­damerstr. 25, von 12 Uhr mittags ab Wilh. Mieks Gesellschaftshaus, scheid befinde sich im Irrtum, wenn er glaube, daß der heutige Karlstr. 12 in Zehlendorf . Teilnehmer, welche nachkommen und Liberalismus sich mit seinen Ausführungen einverstanden erkläre. besichtigen wollen, müssen sich bis spätestens Uhr im gulegt In seinem Schlußwort führte Genosse Bernstein aus, daß genannten Bokal einfinden, da sich für später ein Treffpunkt nicht selbstverständlich die Sozialdemokratie für die freiheitlichen Forde bestimmen läßt. Das Lokal ist vom Bahnhof Zehlendorf in rungen des Liberalismus eintrete, daß sie aber über diese liberalen 10 Minuten zu erreichen. Zahlreiche Beteiligung der Mitglieder Forderungen hinaus sich ihr Ziel gesteckt habe und niemals werde nebst Angehörigen und Freunden der Schule wird erwartet. Da die Bibliothet wegen Neuordnung geschlossen werden die Sozialdemokratie bon diesem Biele abweichen. muß, werden die Mitglieder ersucht, die entliehenen Bücher oder Vorsitzende die Anwesenden, auch die Gäste und Gegner, ebenso fort zurückzugeben.

Vor Schluß der anregend verlaufenen Versammlung ersuchte zahlreich die späteren Versammlungen zu besuchen. Schöneberg .

" Das agrarisch liberale Regierungsprogramm" lautete das Thema, das Genosse Robert Schmidt am 18. Juni in der Mit­gliederversammlung des sozialdemokratischen Wahlvereins ein­gehend behandelte. Nach dem mit starkem Beifall aufgenommenen Referat wandte sich die Versammlung den Gegenständen der Streis­generalversammlung zu. Genosse Hoffmeister stellte einen An­frag, den Vorstandssitzungen des Kreises bei Delegationen zu Stongressen nur ein Vorschlagsrecht der einzelnen Orte zu­zugestehen, während die Nominierung der Kandidaten von den be­treffenden Wahlvereinen selbst vorgenommen werden soll. Der Antrag gelangt zur Annahme. Genosse Voigt beantragt, daß zur Vertretung auf der Kreisgeneralversammlung die Delegierten auf folgender Grundlage zu wählen sind: Auf Orte bis 100 Mitglieder entfallen 2 Delegierte, bis 500 Mitglieder 3, auf weitere 500 Mit­glieder je 1 Delegierter. Zur Begründung führt Genosse Voigt aus: Wenn auch unser Antrag, der durchaus nicht darauf ausgeht, die kleinen Orte majorisieren zu wollen, schon mehrere Male ab­gelehnt worden sei, so müsse er doch immer wieder gestellt werden um endlich eine gerechtere Vertretung auf den Generalversamm freis, der eine solch absurde Vertretung auf seinen Generalver lungen zustande zu bringen. Teltow - Beeskow sei der einzige Wahl­sammlungen habe. Er hoffe, daß auch der Vertreter des Kreises feine Anficht ändern werde. Der Antrag gelangt einstimmig zur Annahme. Zu Delegierten wurden die Genossen Zirkel, Wuzky und Linzmann gewählt.

Eine längere Diskussion entstand beim dritten Punkt der Tagesordnung:" Der internationale Kongreß in Stuttgart ". Es wurde gewünscht, daß die Maifeier auf die Tagesordnung gesetzt wird. Genoffe Tesche meint, daß es so wie bisher nicht weiter gehen könne und bedauert, daß der Vorstand für diesen Punkt der Tagesordnung feinen Referenten bestellt habe. An der Diskussion beteiligt sich auch Genosse Robert Schmidt, der seinen Standpunkt in der Maifeierfrage näher präzisiert. Unter Vereinsangelegen­heiten wird darauf hingewiesen, daß die Bezirksführer bis zunt Ende Juni Beitragsmarken a 25 Pf. in Händen haben. Ferner wird zu reger Beteiligung am Sommerfest in der Neuen Welt gefordert. am 6. Juli und am Kreisfest in Hasselwerder am 14. Juli auf­

Briz.

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Im wissenschaftlichen Theater der Urania gelangt am Sonn­tag, Mittwoch, Donnerstag und Sonnabend der mit zahlreichen farbigen Bildern ausgestattete Vortrag" Die Gletscher der Hoch- vorgestrigen Nacht in dem Eckhause Martin Lutherstr. 29 aus­Feuer über der Klinit. Ein großer Dachstuhlbrand, der in der gebirge und die Eiszeit unserer Heimat" zur Darstellung. An den gebrochen ist, rief eine Panik hervor. In dem Dachgeschoß war übrigen Tagen der Woche, also am Montag, Dienstag und Freitag, schon am Abend Feuer ausgebrochen, das aber erst in der Nacht gegen wird der Vortrag Von der Zugspitze zum Wahmann", welcher 2 Uhr von einem Passanten entdeckt wurde. Als die alarmierte ebenfalls reich burch farbige Bilder illustriert ist, wiederholt Schöneberger Feuerwehr erschien, stand fast der ganze Dachstuhl Verhaftung eines in der Bürgerstr. 57 bei den Eltern wohnenden Die Beine gebrochen hat sich der Polizeisergeant Mäding bei der werden. Am Sonnabend findet noch einmal eine Nachmittags in bellen Flammen. Der Brand fonnte sich dadurch äußerst gefähr- 18jährigen Malers B. Der Bolizeisergeant war beauftragt, den borstellung zu kleinen Preisen statt und zwar wird der Vortraglich gestalten, weil direkt unter dem Dachstuhl in der vierten Etage B. zur Verbüßung einer gegen ihn erkannten Freiheitsstrafe zu " Durch Dänemark und Südschweden" gehalten werden. die Klinik des Dr. b. N. belegen ist. Nachdem die Hausbewohner verhaften. Als der Polizeibeamte die Wohnung betrat, sprang B. Feuerwehrbericht. In der letzten Nacht um 1 Uhr wurde die aus den Betten getrieben worden waren, war es vor allen Dingen aus dem Fenster der im ersten Stock belegenen Wohnung, der Feuerwehr schon wieder einmal nach dem Gesundbrunnen , Soldiner notwendig, die Kranken der Klinik in Sicherheit zu bringen. Es Beamte schnell entschloffen nach. Während aber B. glücklich unten ftraße 51, alarmiert. Dort stand abermals ein Stallgebäude in wurden mehrere Wagen des Verbandes für erste Hülfe alarmiert, antam und seine Flucht fortsehen konnte, tam der Beamte so Flammen. Nur mit Mühe und Not konnten die Pferde in Sicherheit um eventuell die Patienten nach einem anderen Kranteninftitut zu unglücklich zu Fall, daß er sich beide Beine brach. M. wurde in gebracht werden. Brandmeister Steiner ließ fofort mehrere überführen. Die Mieter der unteren Etagen erboten sich aber be- das Kreiskrankenhaus eingeliefert. Von dem entkommenen Flücht­Schlauchleitungen vornehmen und fräftig Wasser geben. Dadurch reitwilligst, die Kranken in ihren Wohnungen aufzunehmen. Auf ling fehlt jede Spur. gelang es, die Flammen, die an den Fouragevorräten reiche Nahrung Bahren wurden dann die Patienten nach den unteren Stockwerken gefunden hatten, auf das Stallgebäude zu beschränken. Trotzdem hinabgetragen und wieder gebettet. Das Feuer hatte inzwischen ist der Schaden für mehrere Fuhrherren bedeutend. Es ist dies eine ganz bedeutende Ausdehnung angenommen. Die Feuerwehr der fünfte größere Stallbrand innerhalb weniger Wochen auf mußte mit fünf Rohren gegen das verheerende Element vor dem Gesundbrunnen . Fast gleichzeitig mußte die 2. Kompagnie in gehen. Es war aber nicht zu verhindern, daß fast der ganze Dach der Adalbertstr. 7 ein Feuer löschen, das in einer Stiftenfabrit aus stuhl ein Raub der Flammen wurde. Die Aufräumungsarbeiten nicht ermittelter Ursache ausgekommen war und von Hölzern genährt zogen sich bis zur gestrigen Mittagsstunde hin. Die Entstehungs­bei Ankunft der Wehr eine ziemliche Ausdehnung erlangt hatte. ursache des Feuers wird angeblich darauf zurückgeführt, daß ein Durch energisches Vorgehen wurde die Gefahr für die benachbarten Dienstmädchen am Abend vorher mit einem offenen Sicht über den Betriebe bald beseitigt. In der Blücherstr. 14 brannte es nachts Boden ging. Wahrscheinlich sind aus der Lampe einige Funken ge­in einem Barbierladen. Im Keller des Stadtbahnbogens 386 an flogen, die dann zündeten. der Lüneburgerstraße waren gestern Balfen in Brand geraten. In Rigdorf. der Nähe, Rostockerstraße 18, brannten fast gleichzeitig Terpentin und anderes in einer Küche. In der Großen Hamburgerstraße 17 Die Stadtverordnetenversammlung stimmte in ihrer lebten bronnte später Schwefel. Wegen eines Wohnungsbrandes erfolgte Sigung den Vorlagen des Magistrats auf Durchlegung der Böh­ein Alarm nach der Urbanstraße 112/113. Betten wurden dort mit mischen Straße bis zur Richardstraße und auf Bildung eines be­Möbeln ein Raub der Flammen. In der Nähe, Schönleinstraße 6, fonderen Gutsbezirks für die Rieselländereien Groß- Machnow und brannte dann noch ein Keller. Brusendorf zu.

Arbeiter- Samariter- Kolonne. Montag abend 9 Uhr: 1. Ab­teilung Dresdenerstr. 45. Praktische Verbandübungen. Verfahren bei Blutungen und vergifteten Wunden. Neue Mitglieder fönnen jederzeit eintreten. Donnerstag abend in demselben Lokal Sigung der diensttuenden Abteilung,

Dem Erlaß einer neuen Hundesteuerordnung mit einem Jahresbetrage bon 25 M. als Grundlage wurde debattelos zu­gestimmt.

Ein neuer Entwurf für die von der Mehrheit seinerzeit be­schlossene Einführung einer besonderen Gewerbesteuer für die Filialen auswärtiger Firmen fand im Stadtv. Abraham einen

Friedenau .

In der am Dienstag, den 18. Juni, stattgefundenen Mitglieder­versammlung des Wahlvereins gab Genosse Richter II den Bericht der Generalversammlung von Groß- Berlin. Er forderte die Genossen auf, den dort in seinem Schlußwort gegebenen Mahnruf des Genossen Ernst zu beherzigen, da auch in Friedenau noch ein großes Feld für Agitation und Organisation zu beadern sei. Bum zweiten Bunft der Tagesordnung, Der internationale Kongreß", bespricht Genosse Thielicke die einzelnen Punkte der provisorischen Tages­ordnung und legt die Bedeutung der auf dem Kongreß สิน berhandelnden Fragen für die gesamte Arbeiterschaft bar. Zur Maifeierfrage stellt Genosse Thielice sich auf den Standpunkt, daß jeder versuchten Verschlechterung entgegengetreten werden müsse. Folgende hierzu gestellte Resolution fand einstimmige Annahme:

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Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins Friedenau hält nach wie vor internationale gewaltige Demonstrationen an einem bestimmten Tage, um den achtstündigen Arbeitstag zu erringen, für notwendig. Sie stellt das Erwarten an die zu entfendenden Delegierten, dahin zu wirken, die Maifeier zu erhalten und Maß­nahmen zu treffen, diefelbe zu verbessern."

Als Delegierte zur Kreisgeneralversammlung werden die Genossen Thielide, Meyer und Richter II gewählt,- Unter Vereinsangelegen