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1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Nr. 146. 24. Jahrgang.

Der Peters- Prozeß der, fünchener Poſt'.

München  , 25. Juni.

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Mittwoch, 26. Juni 1907.

Dr. Peters behält sich darüber eine Erklärung| Bebels untersucht seien und daß kein Anlaß zum Einschreiten gegen mich vorliege. Am folgenden Tage aber erklärte Dr. Kayser, daß Grubers Erklärung. auf Grund des Briefes, den ich Angell. Martin Gruber übernimmt die preßgefeßliche Ver­en den Bisch Zucker antwortung für die drei Artikel und will für alle in ihnen auf­Vor dem Schöffengericht gelangte heute die Beleidigungsflage gestellten Behauptungen den Wahrheitsbeweis im vollen Umfange geschrieben habe, und in dem ich Taten zugegeben hätte, ein Bet zur Verhandlung, die der Reichskommissar a. D. Dr. Karl Peters   führen. Die politische Bedeutung dieses Prozesses aber veranlasse fahren eingeleitet werden müßte. Dieser Brief aber war eine dreiste gegen den Genossen Martin Gruber von der Münchener   ihn zu einigen allgemeinen Bemerkungen, um den Standpunkt und unverschämte Erfindung, und Bebel selbst hat zugeben müssen, Post" angestrengt hat. Den Vorsitz führt Oberlandesgerichtsrat der Münchener Post" bei der Aufnahme der Artikel zu erklären: daß er mit dem Brief düpiert sei. Trotzdem sonst also nicht ein Mayer, als Rechtsbeistand Dr. Peters tritt Rechtsanwalt Das Auftreten des Dr. Peters in München   fiel in eine sturm- einziges neues belastendes Moment vorlag, wurde der Stand­Dr. Rosenthal, als Verteidiger Grubers Rechtsanwalt bewegte Zeit. Wegen einer an sich geringen Differenz zwifchen punft vom Tage vorher verlassen und ein Disziplinarverfahren Dr. Bernheim München auf. Regierung und Reichstagsmehrheit war der Reichstag   aufgelöst gegen mich eingeleitet. Außer dem erfundenen Tucker- Brief konnte Als der Vorsitzende kurz vor 9 Uhr die Verhandlung eröffnete, worden. Unter der nationalen Wahlparole wurde zum Sturm ge- Herr Bebel nicht eine einzige neue Tatsache vorbringen, die nicht war der Zuschauerraum schon dicht gefüllt. Beide Parteien waren blasen gegen Sozialdemokratie, Zentrum, Polen   und Welfen. Die schon vorher vorgebracht worden war. Mir war die Reichs­persönlich erschienen. Vorgänge der jüngsten Zeit haben deutlich gezeigt, daß die Auf- fommissarschaft am am Tanganjitasee mit voller Gerichtsbarkeit Bert. Rechtsanwv. Bernheim beantragte, an Stelle des am lösung nur erfolgt war, um die durch die Intrigen der Lieben- übertragen worden. Es ist eine dreiste Anmaßung von Leuten Erscheinen verhinderten Oberstleutnants Karbiz den Oberstabsarzt berger Tafelrunde erschütterte Stellung des Reichskanzlers zu be- in Europa  , die nichts von Afrika   wissen, 1907 den Kopf zusammens Dr. Becker- Berlin   und den Missionar Pater Acer   von der Mission festigen. Um diese Tatsache zu verhüllen, wurde mit allen Mitteln zustecken, um darüber zu urteilen, ob vor vielen Jahren ein Reichs­zum Heiligen Herzen Jesu als Sachverständige hinzuzuziehen. gegen die Mehrheitsparteien, vor allem gegen die Sozialdemo- kommissar da unten mit bewaffneter Hand eingreifen mußte oder Rechtsanw. Dr. Rosenthal: Ob Oberstabsarzt Dr. Becker fraten gearbeitet. Neben dem Reichsverband zur Bekämpfung der nicht. Ich war zum Kilimandscharo   und in das Magahgebiet geeilt, die geeignete Person als Sachverständiger ist, weiß ich nicht. Er Sozialdemokratie waren es besonders einige zweifelhafte Afrikaner, um die Einbeziehung dieser Bezirke in die deutsche Verwaltung ist niemals über die Küste hinausgekommen und kann daher kein die auf die Sozialdemokraten losgelassen wurden, darunter auch durchzuführen. Die Unterwerfung unter die Autorität des Kaisers sachverständiges Gutachten über innere afrikanische Verhältnisse ab- Dr. Peters. Er wird sich, seiner ganzen Natur nach ist das an- wurde von einigen Stämmen höhnisch abgelehnt. Einige uns be geben. Im übrigen bitte ich, ihn selbst zu fragen, ob er sich als zunehmen, vorgedrängt haben, und entfaltete in München   eine freundete Häuptlinge wurden ermordet. Kein Beamter hätte da Sachverständiger für geeignet hält. wüste Agitation. Nach unserer Ansicht aber war er gerade der anders verfahren können als ich. Schon Wißmann hatte in jenen Der Vorsisende erklärt, daß er beabsichtige, mit Rücksicht Letzte, der den Kampf für die nationale Ehre führen durfte, denn Gebieten harte Kämpfe zu bestehen. Herr Gruber meint, ich sei ein feiger auf seinen leidenden Zustand zuerst den Abgeordneten v. Vollmar in Ostafrika   hat er die deutschen Interessen aufs schwerste ge- Mann. Nun, meine afrikanischen Freunde werden anderer Meinung sein. zu bernehmen. schädigt, und den deutschen Namen geschändet. Für mich galt es, Herr Gruber hat eben gar keine Ahnung davon, was es heißt, Rechtsanw. Dr. Rosenthal: Dagegen habe ich nichts ein- das Auftreten eines solchen Menschen, der sich durch seine Schand- einen halben Erdteil der deutschen Nation wirtschaftlich zu erschließen zuwenden. Im übrigen aber bitte ich, zunächst mit den Zeugen zu taten einen Namen errungen hat, von vornherein energisch zurück- und den deutschen Gesetzen und der deutschen Ordnung zu unter­beginnen, die mit am Kilimandſcharo   waren. zuweisen. stellen. Da geht es ohne friegerische Verwidelungen nicht ab und Sachverständige. Vors.( unterbrechend): Der Ausdruck eines solchen Men- alle Beamte, die diese Aufgabe hatten, hatten auch diese Schwierig Vor Verlesung des Eröffnungsbeschlusses gibt Rechtsanw. schen" ist wohl nur im Sinne von eines solchen Mannes" ge- feiten. In solche Verhältnisse kam auch ich hinein und nun will ich Angefl. Gruber bestätigt und fährt fort: Von den die Tatsachen mitteilen, die Herr Gruber als Schandfleck für die Dr. Rosenthal folgende Erklärung ab: Ich möchte erklären, meint. Ich will damit endlich einmal das daß die als Sachverständige Geladenen tgl. Wirtl. Rat Dr. Friedl Artikeln nehme ich nicht ein Titelchen zurück. Abgeurteilt" wird deutsche Nation bezeichnet hat. Martin und der Afrikaforscher Eugen Wolf mit dem Privat- Dr. Peters genannt. Das ist er in der Tat. Er hat einen Neger Lügengewebe zerreißen, das Herr Bebel zuerst im Reichstag   ge­Es tamen in der Station wiederholt Diebstähle vor. fläger verfeindet sind, daß Friedl- Martin einen Artikel geschrieben und ein Negermädchen widerrechtlich aufhängen, andere Neger- sponnen hat. hat, der in der Münchener Post" erschienen ist und der grobe mädchen züchtigen lassen Im zweiten Artikel wird Dr. Peters Jm August 1891 wurde in einem neuerbauten Hause nachts ein­Der Diener Mabrut Beleidigungen des Privatklägers enthielt. Eine Privatllage des ein feiger Mörder" genannt. Ich gebe zu, daß dieser Ausdruck gebrochen. Ich erwachte und schlug Lärm. Dr. Peters gegen Friedl- Martin verjährte jedoch wegen dessen nicht an Schärfe zu wünschen übrig läßt. Aber wenn die Creme fuchte verschiedene Personen des Diebstahls zu verdächtigen. dieser Zeit auf eine ชน Als Expedition. längerer Abwesenheit. Ich habe ferner Grund, anzunehmen, daß Münchens  , die literarische und akademische Jugend, im Rausch nach ging zurüc fam, wurde Mabrut bei einem Zigaretten Dr. Friedl- Martin der Münchenner Post" Material gegeben hat. tionaler Begeisterung dem Dr Peters zujauchzte, so lag darin eine ich Ich will beide Herren nicht formell ablehnen, da auch wir hier alles so unerhörte Herausforderung, daß die schärfste Zurückweisung an diebstahl abgefaßt und es bestand der Verdacht, daß er auch Material prüfen wollen. aber ich möchte schon jetzt Verwahrung Dr. Peters die Tötung eines Menschen widerrechtlich begangen hat, und gab am 10. September zu, diese Diebstähle begangen zu haben. gebracht war. In dem Disziplinarurteil ist festgestellt, daß die anderen Diebstähle begangen hätte. Er wurde in Haft genommen Vert. Rechtsant. Bernheim: Nachdem beide Herren nicht und zwar mit Ueberlegung, daß er ferner an den Gouverneur Es ist eine Fabel, daß ich Mabrut verhaftet hätte, weil ich ihn mit formell abgelehnt sind, ist alles, was die Gegenseite vorgebracht hat, darüber falsch berichtet hat. Einen weiteren Aft der Feigheit er- einer Dienerin zusammen getroffen hätte. Nach Kriegsrecht mußte vollständig überflüssig. Die Bewertung der Sachverständigen ist blicke ich darin, daß Dr. Peters eine Komödie aufgeführt hat, Mabruk verurteilt werden, und ich übernehme für seine Hinrichtung Um jedoch in einer so ja Sache des Gerichts. Dagegen sehe ich mich veranlaßt, einen von indem er, bevor die Leute zum Tode verurteilt wurden, eine Ge- noch heute die volle Verantwortung. der anderen Seite geladenen Sachverständigen formell abzulehnen, richtssitung abhielt. Das war nichts weiter als eine farce. Auch schwierigen Lage nicht allein zu entscheiden, zog ich Baron v. Pech­und zwar Herrn Baron v. Pechmann. Der Privatkläger ist durch die Auspeitschung der Weiber war widerrechtlich. Schließlich hat mann und Jahnke hinzu. Ich hätte auch allein entscheiden können, Urteil des Disziplinargerichts seines Titels und Amtes verlustig Dr. Peters über die Ursachen der kriegerischen Berwickelung mit denn ich hatte diftatorische Gewalt. Pechmann und Jahnke stimmten erklärt worden, weil das Gericht in der Hinrichtung des Mabruf dem Häuptling Malamia dem Gouverneur falsche Angaben ge- dem Todesurteil zu. Das Urteil schickte ich an den Leutnant der und des Mädchens Jagodja und in der Durchpeitschung der Neger- macht und ihn ebenso getäuscht wie mit der Mitteilung über die Schutztruppe Bronsart v. Schellendorf zur Vollstreckung und dieser weiber einen Willtüraft erblickte. Herr v. Pechmann war Bei- Weigerung des Leutnants Bronsart v. Schellendorf, die Hin- antwortete mir: Herr Neichskommissar, es ist mir peinlich, ein fiber an dem Gerichtshof, der das Todesurteil über die Jagodja richtung auszuführen. Peters hat sich also in Afrika   zweier feiger folches Urteil. zu vollziehen, kann das nicht der Unter­verhängte. Er hat nicht vor ein Disziplinargericht gestellt werden Mordtaten schuldig gemacht, Peters ist also ein feiger Mörder. offizier Wiest tun? Damit war ich natürlich einverstanden, fönnen, weil er nicht Reichsbeamter, sondern ein Privatangestellter Wenn Dr. Peters es nur dem Umstande verdankt, daß am Kili- denn die Schutztruppe unterstand mir nicht. Mein Verhältnis des Dr. Peters war. Er ist also an der Hinrichtung des Mabrut mandscharo noch nicht das deutsche Strafgesetzbuch galt, daß ihm zu Bronsart v. Schellendorf und der Jagodja mit Schuld. Es ist doch eine starke Bumutung nicht der Kopf abgeschlagen wurde, so ändert das an der Tatsache eines Oberpräsidenten zum Stadtkommandanten. Herr v. Schellen­an den Gerichtshof, wenn man verlangt, daß ein Mittäter als nichts. Als Kolonialdirektor Dr. Kayser an der Hand der Akten dorf hat dann noch einige Jahre freundschaftlich mit mir verkehrt Sachverständiger über seinen Komplizen gehört werden soll. Wie alle diese Tatsachen mitteilte, wurde das Verhalten des Dr. Peters und vier Jahre später hat er mich dann denunziert, daß ich über kann da ein unparteiisches Gutachten herauskommen! mit den schärfsten Ausdrücken belegt. Der freifinnige Reichtags feinen Kopf hinweg über die Schuztruppe verfügt hätte. Das hat Rechtsanw. Dr. Rosenthal: Es ist falsch, daß Baron abgeordnete Lenzmann fand keine anderen Worte als berrückt auch Herr Bebel im Reichstag vorgebracht und ich lege hiermit da Bechmann Privatangestellter des Dr. Peters war. Er war vom oder ein Scheusal", der Zentrumsabgeordnete Lieber sprach von gegen Berwahrung ein. Wenn wirklich ein Eingriff stattgefunden Gouvernement angestellt, wenn auch nicht etatsmäßig. Meines einer schimpflichen Gemeinheit", von einer ausgesuchten Henter- hätte, hätte sich Herr v. Schellendorf sofort beschweren müssen. Das Erachtens ist Baron   v. Bechmann, der mit am Kilimandscharo natur". Auch von evangilischen Missionaren ist Dr. Peters wieder- hat er aber nicht getan. Die Intrigen find erst viel später gegen war, ein besserer Gutachter, als die Herren vom Disziplinar- holt ein Mörder genannt worden. Da kann er sich doch nicht plöß mich aufgetaucht. Die Verhältnisse im Kilimandscharogebiet wurden gerichtshof in Berlin  , die niemals in Afrika   waren und die Ver- lich beleidigt fühlen, wenn die Münchener Post" ihn, zumal nach immer gefährlicher. Die Muschileute hezten zum Aufstand. Da befahl hältnisse gar nicht kennen. Hält der Beklagte die Ablehnung des einer voraufgegangenen Provokation, ebenso charakterisiert. Nun ich, daß kein Weißer das Lager unbedeckt verlassen dürfte. Ge Baron v. Bechmann aufrecht, so würde ich den Rat Dr. Friedl- beruft sich Dr. Peters darauf, daß einmal das Gericht die folo- entstanden Gefechte als Reaktion der Eingeborenen auf die ihnen erst Martin und Eugen Wolf ebenfalls ablehnen müssen. nialen Verhältnisse nicht gekannt habe und daß er vom Kaiser und jetzt werdende Weldung von der Besizergreifung des Gebietes durch den Reichsbehörden, trotzdem alles über ihn bekannt war, noch die Deutschen  . Ich hatte nur eine Kleine Besagung. Eine Expedition Auszeichnungen bekommen habe. Diese Behauptungen sind schon von arabischen Händlern war niedergemacht worden. Das machte in dem Disziplinarurteil widerlegt. Weiter stüßt sich Dr. Peters großen Eindruck auf die Eingeborenen. Eines Tages kam der auf die durch seine einflußreichen Freunde beim Kaiser durch- Häuptling Malamia auf unsere Station zu Besuch. Am nächsten gesetzte Begnadigung. Selbst wenn es richtig ist, daß Dr. Peters Tage verschwanden drei schwarze Weiber aus dem Lager, die uns durch einen Gnadenakt des Kaisers von allen Folgen des Urteils als Sflavinnen gegeben waren. befreit wäre, an dem Urteil selbst ist nichts zu ändern. Soweit geht auch die Macht des Kaisers nicht. Freilich, die Petersclique,

gegen ihre Vernehmung einlegen.

war fein anderes als

Im Interesse des Respekts

das

Der Vorsitzende erinnert daran, daß im Vorverfahren bei allen Prozeßbeteiligten das beste Einvernehmen geherrscht habe, und daß man allgemein von der Ansicht ausgegangen sei, möglichst viel Beweismaterial herbeizuschaffen. Wenn sich jetzt aber der Sachverständigentisch leeren solle, so würde das beste Beweis material ja berloren gehen. Er fasse den Ablehnungsantrag des Dr. Bernheim nur als einen verschärften Protest gegen die Aus­lassungen von der anderen Seite auf. Rechtsanw. Dr. Bernheim: Ich kann zu meinem Be- an deren Spitze der Abgeordnete Dr. Arendt steht, fieht in Dr. war es nötig, festzustellen, wo sie geblieben waren. Ein uns be dauern von meinem Antrage nicht abgehen. Peters eine Art nationalen Helden. Diese Clique ist es gewesen, Rechtsanw. Dr. Rosenthal: Ich muß auch erklären, daß die den Kolonialdirektor Dr. Kayser nicht nur aus dem Amte ge- freundeter Häuptling Marialia konnte uns zwar nicht den Aufenthalt im Vorberfahren das beste Einvernehmen zwischen den Parteien hebt, sondern sogar in den Tod getrieben hat, die es auch erreicht der Mädchen angeben, teilte uns aber mit, daß sich der Vater eines bestanden hat. Aus menschlichen Gründen ist hier jedoch nicht mehr hat, daß der Ankläger im Petersprozeß, Geh. Legationsrat Hellwig, dieser Frauenzimmer bei Malamia befinde. Wir verlangten darauf möglich, nach den Ereignissen der letzten Tage es aufrecht zu er- aus dem Amte entfernt wurde. Das Haupt dieser Kamarilla, die Auslieferung des Vaters, die Malamia verweigerte; vielmehr halten. Ich weise auf den Aufruf in der Münchener Post" Hin, Dr. Arendt, hat sich nicht gescheut, den Dr. Kayser auf dem Kranken- zerriß er die deutsche Flagge und verhöhnte uns. Daraufhin schickte in dem jeder, der etwas über Dr. Peters wisse, aufgefordert wird, bette noch zu bedrohen. Die Clique sähe am liebsten Dr. Peters ich den Leutnant v. Pechmann in die Nesidenz Malamias, der diese sich zu melden! heute an der Spitze des Reichskolonialamts. Bei der Reichstags- auch angriff, niederbrante, Malamia absetzte und seinen Bruder als Rechtsanw. Bernheim: Darüber kann ja Herr Gruber wahlbewegung bestand die Gefahr, daß Dr. Peters in der na Häuptling einsetzte. Ich mußte zu diesem Mittel greifen und jeder die beste Auskunft geben. tionalen Hypnose wieder in den Reichsdienst hineingebracht wurde. andere Beamte hätte es auch getan, sonst hätte er etwas Nettes er­Auf Zureden des Vorsitzenden erklärt sich Rechtsanw. Bern  - Es ist gut, daß jekt eine Ernüchterung eingetreten ist. Immerhin lebt. Nun kehrten auch die Weiber zurück. Da sie in kriegerischen heim damit einverstanden, daß sich zunächst Baron v. Pechmann wird von einflußreichen Kreisen noch gewühlt. Die Münchener Beiten ausgerückt waren, habe ich sie nach Disziplinarrecht durch­selbst einmal äußert. Post" hatte damals die ernste Pflicht, das deutsche Volk vor der peitschen lassen. Dann erfuhr ich durch den Marialia, daß die Jagodja Referbeleutnant Freiherr v. Pechmann- Berchtesgaden  : Ich Schande zu bewahren, daß ein Mann, der dem deutschen Namen mit dem Malamia sich verbunden hätte, um die Station anzugreifen, Wenn daß sie es gewesen sei, die die anderen Weiber bedroht und zur möchte bitten, mich als Sachverständigen zu vernehmen, denn Schimpf angetan hat, in den Reichsdienst zurückkehrte. niemand kennt die Verhältnisse am Kilimandscharo   besser als ich. heute Dr. Peters, wie Dr. Müller- Meiningen mit Recht sagt, ein Flucht verleitet hätte. Ich ließ daraufhin die Jagodja zu sechs Rettenhaft berurteilen. Wir hatten eine große Ich erkläre mich auch durchaus nicht für befangen. foter Mann ist, so ist das nicht zum geringsten auch ein Verdienst Monaten Nach dieser Erklärung zieht Rechtsanw. Bernheim seine der Münchener Post", die die Petersclique abführte. Ich stehe Anzahl Kettengefangener, viel größer als die Besagung selbst aus­Ablehnung vorläufig zurück, und es gelangen zunächst der Er- als verantwortlicher Redakteur mit meiner ganzen Person für die machte. Es gilt als altes Recht in Afrika  , daß Kettengefangene, die öffnungsbeschluß und Artikel ein, die reinigend gewirkt haben. Wenn ich auch zu be- fliehen, dem Tode verfallen find. Die Jagodja entfloh. Ich hatte scheiden bin, um eine Anerkennung für das Verhalten der gehofft, daß man sie nicht wieder einfangen würde, aber es geschah. Münchener Post" zu verlangen, so sage ich doch andererseits: Weil es ein Weib war, wurde es mir schwer, die Todesstrafe Strafe verdient die Münchener Post" nicht zu verhängen, und deshalb stimmte ich zuerst auch gegen die Todess ftrafe. Da aber alle anderen Herren dafür waren, hielt ich mich Peters Erwiderung. nicht für berechtigt, hier meinem Herzen freien Lauf zu lassen. Am nächsten Tage wurde die Jagodja hingerichtet. Es ist unwahr, daß ich sie im Verdacht hätte, mit einem meiner Diener im Verkehr ge­standen zu haben.

Es war nur eine Dienerin. Für den anderen Fall hätte höchstens

die Artikel der Münchener Bost", wegen deren Dr. Peters die Klage angestrengt hat, aur Berlesung. Die Klage des Dr. Peters stüßt sich auf drei Artikel. In den beiden ersten: Hängepeters im neuen Verein" und" Hängepeters in der Kolonialpolitik" wird das Auftreten des Dr. Peters kritisch Hierauf nimmt Dr. Peters das Wort zu einer längeren beleuchtet. Es wird ihm darin sadistische Grausamkeit vorgeworfen, Grwiderung: Herr Vorsitzender, es ist nur der Respekt vor der es wird gesagt, daß er im Reichstage als einer der gefährlichsten Würde des Gerichts, wenn ich nicht in demselben Tone antworte, Verbrecher in der Kolonialpolitik bezeichnet wurde, und er wird ein den der Beklagte angeschlagen hat. feiger Mörder genannt. Der letzte Artikel mit der Ueberschrift: Herr Gruber schöpft seine ganze Kenntnis aus einem Urteil, das ein Weib in Betracht kommen können, das Herrn v. Bechmann ge " Eine paralytische Wahlparole" ist die Antwort auf einen Artikel er gar nicht fennt, wie er selbst zugibt. Er urteilt weiter hell- hörte. Dieses Weib war an dem Tage der Verhaftung des Mabruk des Dr. Peters in den" Hamburger Nachrichten", betitelt Bur seherisch über die Absicht des Abgeordneten Dr. Arendt und meiner entflohen, wurde gar nicht verfolgt und ist auch nie ergriffen worden. politischen Lage". Es wird darin gesagt, daß das wirre Gestammel anderen Freunde. Ich bitte um die Erlaubnis, meinen Standpunkt Es ist eine Verleumdung, daß die Hinrichtung der Jagodja und des des Dr. Peters das typische Bild eines paralytischen Rausches zeige und die Verhältnisse am Kilimandscharo  , die die Grundlage dieser Mabruk irgend welche sexuellen Ursachen gehabt hat. Das ist ebenso und es wird ihm ein Lustmord in Form einer Gerichtsfarce vor- ganzen Sache bilden, flarzulegen. Ich bin überzeugt, die Ver- unwahr, als wenn behauptet wird, daß mich bei der Durchpeitschung der geworfen. Gegen den Artikel des Dr. Peters in den Hamburger Handlung wird ein Bild ergeben, das mich vollständig reinigt von Weiber sadistische Momente geleitet hätten. Diese Behauptung kann Nachrichten" erhebt Rechtsanwalt Bernheim im Namen des Ge- all den Unterstellungen. Das deutsche Volt wird endlich einmal nur von Leuten ausgehen, die selbst solche Leidenschaften haben. noffen Gruber ein flares Bild über die wirklichen Vorgänge bekommen, die Würden mir an anderer Stelle diese Vorwürfe gemacht, ich würde die Münchener Post" als einen Schandfled für den deutschen schon entsprechend darauf antworten. Das find die nackten In diesem Artikel werden die Sozialdemokraten eine Horde fana- Namen bezeichnete. Ich hätte auf die Verleumdung der Tatsachen. Ich bin sicher, daß die Leute, die die Verhält tischer Revolutionäre und die Vertreter sozialen Banditentums ge-" Münchener Post" gar nicht zurückgegriffen, wenn ich nicht die nisse fennen, mir recht geben. Peters verliest nun die Stede Es wird gesagt, daß die Sozialdemokraten den Dr. Absicht gehabt hätte, endlich einmal vor einem deutschen Gericht die Bebels im Reichstage, in welcher dieser behauptete, Peters habe Peters durch die Androhung eines Bombenatten- dem Fall Peters zugrunde liegenden Intrigen zu beleuchten und einen Galgen errichten lassen, ein Verhältnis mit einem hübschen tates in München   einzuschüchtern bersucht außerdem die in der Bureaukratie einzig dastehende Tatsache auf- Duallamädchen gehabt, das von seinen Liebesbeteuerungen aber nichts hatten und es wird empfohlen, Gewalt gegen diese angedrohte zudecken, daß eine amtliche Untersuchung der in Frage kommenden wissen wollte und sich zum Diener hingezogen fühlte, Bronfart Gewalt anzuwenden. Vorgänge nichts Belastendes ergibt, und trotzdem solche Vorgänge v. Schellendorf habe sich nicht zur Hinrichtung hergegeben, weshalb Dr. Karl Peters   gibt an, daß er am 27. September 1856 zum Gegenstand eines Disziplinarberfahrens gemacht werden. Mir Wiest damit beauftragt worden sei, das Mädchen und den Diener in Neuhaus   a. Elbe   geboren, lutherischer Konfession und Reichs- ist am 13. Mai 1894 durch kaiserliches Patent die Anerkennung für hinzurichten, die beiden Leute hätten fniefällig um ihr Leben gebeten, fommissar a. D. sei. meine Tätigkeit ausgesprochen worden, und ich wurde als Reichs- aber Peters habe sie zurückgewiesen. Das ist die Version, die sich Vert. Rechtsanw. Bernheim richtet an Peters die Frage, fommiffar bestallt. Die Vergehen, deren ich mich schuldig gemacht wie eine Schlange durch den ganzen Fall Peters hindurchzieht. Von ob er bereit sei, die gegen ihn ergangenen Urteile haben sollte, wurden 1896 zum Gegenstand einer Untersuchung ge- Anfang bis zu Ende alles Lüge. Ich habe gesagt, was im Kili­macht. Kolonialdirektor Kayser erklärte mir, daß alle Angaben mandscharogebiet geschehen ist. Wenn ich wieder einmal einen so

nannt.

Widerklage.

im Wortlaut vorzulesen

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