Nr. 147.
24. Jahrgang.
1. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt.
rat Roffta hierhergeholt hätten, und nun ladet die Gegenseite Zeugen, die nicht das geringste wissen. Vert. Rechtsanw. Bern
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Donnerstag, 27. Juni 1907.
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Der Peters- Prozeß der, Münchener Poſt. heim: Wir find durch Frl. Seemann auf die Zeugin Bader auf Vorſ: Glauben Sie aber, daß er auch unter ſeinem Gide
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Zeugenvernehmung
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merksam gemacht worden, und mußten daher diejenige laden, die etwas befunden konnte. Sachverst. Generalleutnant v. Liebert: Ich möchte nur feststellen, daß es für einen Dampfer ganz unmöglich ist, an der seichten Küste von Magamollo zu landen. Dieser Brief des Frl. Seemann scheint mir ein Beweis für deren völlig zerrüttetes Nervensystem zu sein.
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Vert.
von seiner Glaubwürdigkeit? Zeuge Becker: Nun, wegen der Fälle mit den Schecks halte ich ihn gerade nicht für glaubwürdig. die Unwahrheit aussagen würde?-3euge: Nein, für so schlecht würde ich ihn nicht halten. Der Zeuge führt meiter an, daß Die Verhandlungen nahmen heute unter riesigem Andrang Bronsart v. Schellendorf sich an den Großherzog von Sachsenihren Fortgang. Weimar gewandt, und diesen gebeten habe, seine Schulden zu be= Neue Beweisanträge. zahlen. Der Großherzog habe sich daraufhin an das Kommando Bebor in der Zeugenbernehmung fortgefahren wird, beantragt gewandt und gefragt, ob es die Garantie dafür übernehmen wolle, Verteidiger Rechtsanwalt Bernheim, die Lehrerin Elise daß Herr v. Schellendorf dann mit Schuldenmachen aufhört. Das Braunstein aus München zu laden. Sie habe im Hause des Vert. Rechtsanw. Bernheim: Gibt Dr. Peters zu, daß ihm Kommando antwortete, daß es zu seinem Bedauern diese Garantiz Majors v. Wißmann verkehrt und werde bestätigen können, der Leutnant Bronsart v. Schellendorf gesagt hat, die Urteile gegen nicht übernehmen könnte, und deshalb wurde aus der Rangierung daß Wizmann von der Handlungsweise des Dr. Peters niemals Mabruk und Jagodja würden in der Heimat böses Blut machen, durch den Großherzog von Weimar nichts. Major v. Wizmann anders gesprochen habe, als von brutalen Gewaltatten". und daß er ihm deshalb geraten hat, davon Abstand zu nehmen, babe den Bronsart v. Schellendorf auf seiner Dampferexpedition Vertreter des Klägers Dr. Peters, Rechtsant. Dr. Rosen- worauf Dr. Peters erwiderte, daß ihm das ganz einerlei sei. über den Nyassasee mitgenommen, wie denn nicht zu bestreiten sei, th al: Ich habe gegen die Ladung der Zeugin nichts cinzuwenden. Dr. Peters: Das kann Leutnant v. Schellendorf gar nicht ge- daß Leutnant v. Schellendorf ein brauchbarer Afrikaner Aber wenn man fortfährt, immer im Privatleben des Dr. Peters sagt haben. Man spricht hier immer von zwei Urteilen. Un- und ein angenehmer Gesellschafter sei. Major v. Wißmann werde herumzuſtöbern, dann haben wir keinen Anlaß, irgend welche Rück- gefähr 14 Tage nach der Hinrichtung des Mabruk hat Bronsart wohl auch die Schulden bezahlt haben. Von der Dampferexpedition ſichten zu nehmen. Ich beantrage, den Schriftsteller Oskar Thie de v. Schellendorf Ostafrika dauernd verlassen. Er kannte also nur sei nach Dar- es- Salam das Gerücht gekommen, daß Bronsart zu laden, der über die Persönlichkeit und den Charakter des An- das eine Urteil, nicht das zweite. Im übrigen war ich verantwort- v. Schellendorf von den Gerichten wegen eines Vergehens verfolgt geklagten Martin Gruber Auskunft geben kann. Im Dezember lich für die Sicherheit der Kolonie, und es wäre mir völlig gleich- werde, das sich etwa mit unserem§ 175 deckt. Weiter sei dann vorigen Jahres ist nämlich in einer Zeitung eine Notiz erschienen, gültig gewesen, wie Herr v. Schellendorf über meine Maßnahmen gemeldet worden, daß eine Anklage nicht erhoben worden sei, in der Herr Gruber als der berlumpte Inhaber eines ehemaligen geurteilt hätte.- Vors: Kann Herr Dr. Peters uns auf- weil es sich um Schwarze gehandelt habe. Wie die Abzahlungsgeschäftes zweifelhaftester Güte bezeichnet worden ist, flären, wie die Feindschaft zwischen ihm und Bronsart v. Schellen- Dinge einmal liegen, scheint nach der Ansicht des Zeugen ein Verder jetzt in einem Ausbeuterorgan, der Münchener Post", neue dorf zustande gekommen ist? Dr. Peters: Auf meine Ver- schulden des Leutnants in dieser Richtung vorzuliegen. Auch in Lorbeeren in seinen Ruhmeskranz flechten wolle. Auf diesen Artikel anlassung hat der Gouverneur Herrn v. Schellendorf wegen seiner Dar- es- Salam sei man dieser Ansicht gewesen, und habe sich von hat Herr Gruber nicht geklagt. Vert. Rechtsanw. Bernheim: unwahrhaftigkeit von der Station abberufen. Ich fann Bronsart v. Schellendorf möglichst zurückgezogen. Zum Schluß Es ist doch eine Geschmacksache, ob man gegen ein Blatt klagt, hinter sagen, daß sein Aufenthalt am Kilimandscharo der letzte Versuch äußert sich Zeuge Becker noch über die angebliche Unterschlagung, dem ein Mann wie Anton Leib steht. Das Blatt, auf das der war, ihn in der Schußtruppe zu halten. Wenn Herr v. Schellen- die sich Bronsart v. Schellendorf bei der Straußenzuchtgesellschaft Kläger exemplifiziert, ist ein Revolverblatt schlimmster Sorte. Es dorf übrigens mit mir sprach, ließ er nichts von seinem wütenden habe zuschulden kommen lassen. Es sei ihm jezt die Mitteilung ist„ Der Grobian" und das genügt wohl. Uebrigens ist ein Re- Haß merken und in seinen Briefen spricht er nur mit großer Hin- gemacht worden, daß Bronsart zwar mit dem Gelde der Gesellschaft batteur dieses Blattes wegen ungeheuerlichen Behauptungen über gebung und Verehrung von mir. Vors.: Wo befindet sich Herr sehr leichtsinnig gewirtschaftet habe, aber von einem Betruge oder die Münchener Post" kürzlich zu 14 Tagen Gefängnis b. Schellendorf jezt? Dr. Peters: Ich habe gehört, daß er Dr. Peters: Ich habe gehört, daß er einer Unterschlagung könne nicht die Rede sein. Vors.: Der verurteilt worden. Vors. Oberlandesgerichtsrat Mayer bestätigt sich jetzt in Britisch- Ostafrika aufhält, und daß es ihm sehr schlecht Haftbefehl, von dem gestern die Rede war, wird sich dann wohl auch das, da er selbst Vorsitzender jener Verhandlung war. Angefl. geht. Es wurde mir nahegelegt, eine Erklärung zu seinen Gunsten auf den§ 175 bezogen haben?- Zeuge Beder: Ich glaube nicht Gruber: Ich habe nichts gegen den Beweisantrag Dr. Rosen- abzugeben, damit er in bessere Verhältnisse gelange. Ich habe das so recht an den Haftbefehl. Rechtsant. Dr. Rosenthal: Abthals einzuwenden, denn ich habe nichts zu fürchten. Ich stehe in aber abgelehnt. Er sollte sich mit einer Amerikanerin verheiratet geordneter Dr. Arendt hat diesen Haftbefehl gefehen und Herr meinem Privatleben makellos da; aber ich möchte doch bemerken, haben, die sich aber von ihm wegen seiner perversen Neigungen Dr. Schröder- Poggelow wird Auskunft über die Unterschlagung daß es sich hier nicht darum handelt, meinen Charakter zu unter- fcheiden ließ. Wegen dieser Vorgänge soll ein Haftbefehl gegen ihn geben. Vert. Rechtsanw. Bernheim: Die Verteidigung hat suchen, sondern vielmehr darum, ob die Vorwürfe, die die schweben. Vert. Rechtsanw. Bernheim: Vor dem Dis - an der Persönlichkeit des Herrn v. Schellendorf überhaupt kein " Münchener Post" Herrn Dr. Peters gemacht hat, berechtigt find ziplinargericht hat Herr Bronsart v. Schellendorf bekundet, daß Interesse. Dr. Peters fucht ihn hinzustellen als ein verkommenes oder nicht. Die Gegenseite hat eine Reihe von Zeugen gestellt, die jeder Afrikaner ihm recht geben würde, wenn er sage, daß ein Subjekt. Wir haben keinen Anlaß, dagegen Einspruch zu erheben. dem Dr. Peters gestern eine glänzende Rechtfertigung attestiert Todesurteil gegen einen Schwarzen nur wegen eines Einbruchs Im Gegenteil, je verkommener Bronsart v. Schellendorf ist, um haben. Dagegen lehnen wir uns auf, und so erklärt sich unser ungerechtfertigt sei. Dr. Peters: Ich glaube, ja, so mehr muß es befremden, daß selbst ein solcher Mann sich geBeweisantrag. Vert. Rechtsanw. Bernheim: Mein Antrag so hat er gesagt ich hatte keinen Anlaß, ihn zum Kriegsgericht weigert hat, die beiden Todesurteile zu vollziehen. Rechtsanw. auf Vernehmung des Frl. Braunstein ist dadurch hervorgerufen, daß hinzuzunehmen, denn das war ja ausschließlich meine Sache, es war Dr. Rosenthal: Uns liegt es ganz fern, Herrn Bronsart Herr Dr. Peters hier seine früheren Verteidiger hat aufmarschieren Sache der Zivilverwaltung. Außerdem war Bronsart v. Schellenb. Schellendorf als einen verkommenen Menschen hinzustellen. Aber lassen. Herr Justizrat Koffta ist lediglich von Berlin nach München dorf ein so unzuverlässiger und verlogener Kumbemüht worden, um zu erklären, daß Herr Major v. Wißmann sich pan, daß man ihn nicht hinzunehmen konnte. Ich war nieman- mußten wir zeigen, was es mit seiner Glaubwürdigkeit auf sich er hat Herrn Dr. Peters schwerer Verbrechen beschuldigt, und da anerkennend über Peters ausgesprochen hat und gesagt hat, er dem außer dem Kaiser, dem Reichskanzler und meinem Gewissen hat. Im übrigen hat ja Herr v. Schellendorf selbst gesagt, daß würde in gleicher Lage ebenso handeln, wie Dr. Peters gehandelt Rechenschaft schuldig. Nun sagen gutmeinende Beute, es sei hart, die Hinrichtung ganz gerechtfertigt war. Je weiter wir in die hat. Da Major v. Wizmann einer der bekanntesten und beliebtesten einen Schwarzen deswegen aufknüpfen zu lassen, nur weil er einen Berhandlung hineinkommen, um so mehr sehen wir, daß die Dis Afrikaner ist, so ist anzunehmen, daß die Gegenseite aus der Aus- Einbruch berübt habe. Zu Hause würde ich vielleicht ebenso jage des Justizrats Koffta Kapital schlagen wird. Deshalb haben urteilen, aber in Afrika , wo ich verantwortlich war für die Sicher- ziplinarurteile falsch waren. Man hat Dr. Peters wegen Dinge ivir den Antrag gestellt, das Fräulein Braunstein zu laden, um heit der mir anvertrauten Personen, liegen die Dinge anders. berurteilt, von denen man nichts wußte, und ich möchte an den nachzuweisen, daß Herr v. Wißmann insbesondere nachdem die Vert. Rechtsanw. Bernheim: Dr. Peters sagte, draußen habe Beklagten Gruber die Frage richten, ob er, als er den Aufruf nach Berurteilung des Peters stattgefunden hatte, das Verhalten des Kriegsrecht geherrscht. Wenn das der Fall war, dann erscheint es Beugen über die Vorgänge im Tiergartenviertel in Berlin erlich, Dr. Peters als brutal charakterisierte. Unser Antrag ist sachlich, mir besonders notwendig, auch den militärischen Oberbefehlshaber von irgend welchen bestimmten Vorgängen Kenntnis hatte. der andere entspringt persönlichen Motiven. der Station an dem Kriegsgericht über Mabruk teilnehmen zu Rechtsanw. Bernheim: Die Zeugen haben jetzt eine sehr Es wird dann in der lassen. Dr. Peters: Mein Mißtrauen gegen Herrn Bronsart schwache Erinnerung. Der Zeuge Wiest erinnert sich an nichts v. Schellendorf war vorher durch eine Erzählung des jeßigen mehr und auch Herr v. Pechmann hat sich an manches nicht ers fortgefahren und zunächst Kapitän a. D. Otto v. 2oßberg Majors v. Tiedemann geweckt worden. Die beiden Herren hatten innert. Die eidlichen Vernehmungen haben zuerst vor 10 Jahren Berlin , der Herausgeber der Militärpolitischen Korrespondenz", damals zusammen Karten gespielt, und Bronsart v. Schellendorf stattgefunden und vor 10 Jahren haben auch die Herren aufgerufen. Er ist in Afrita gewesen und tennt die afrikanischen hatte an Tiedemann eine größere Summe verloren. Unter Gentle Wiest und b. Pechmann weit mehr gewußt als heute. Verhältnisse genau. Rechtsanw. Dr. Rosenthal wünscht von men ist es üblich, Spielschulden sofort zu bezahlen, Das sah auch Das Ergebnis dieser Aussagen ist niedergeschlagen in den Erihm Auskunft über eine Unterredung, die er mit dem Geh. Le- Bronjart v. Schellendorf ein und gab Herrn v. Tiedemann einen fenntnissen der Disziplinargerichte. Es wird immer klarer, daß wir gationsrat Hellwig gehabt habe. Beuge b. 2oßberg: Ich habe Scheck auf das Bankhaus Robert Warschauer. Als Tiedemann bei im Dezember 1902 und im Januar 1903 je eine Unterredung mit einem Besuch in Berlin der Bank den Scheck vorzeigt, um Geld Herrn Hellwig gehabt. Das erste Mal sprach dieser in allgemeinen abzuheben, erhielt er die Antwort, Herr Bronsart v. Schellendorf kann hier nur sein, was der Beklagte Gruber gegen Dr. Peters Wendungen von Dr. Peters. Er sagte, wenn der Fall eintreten habe überhaupt kein Konto. Auch auf spätere Aufforderungen follte, daß er zu Herrn Dr. Peters wieder Kollege des Herrn v. Tiedemann, die Schuld zu begleichen, erfolgte teine gewußt hat, als er die Artikel veröffentlichte. Bisher hat er fagen müßte, dann würde er aus dem Amt aus Antwort. Vert. Rechtsanw. Bernheim: Vor dem Unter- noch nicht ein Tipfelchen beweisen können. Vert. Rechtsanwv. scheiden. Es war nämlich damals beabsichtigt, daß suchungsrichter hat Bronsart v. Schellendorf eine Aeußerung des Bernheim: Der Beklagte hat gewußt, was alle Welt wußte, Dr. Peters wieder eine Anstellung im Reichs- Peters wiedergegeben, dieser habe ihm selbst gesagt, daß er den daß Dr. Peters wegen einer Anzahl Fälle verurteilt worden ist.- dienst erhalten sollte. Vors.: Hat sich Herr Geh. Nat Mabruk wegen feines Verkehrs mit den Weibern Angell. Gruber: Es handelte sich für mich bei dem Aufruf Hellwig in dieser Unterredung mehr über Dr. Peters geäußert? habe aufhängen lassen, und auf den Einwurf Schellen- lediglich darum, die Adresse von Zeugen zu bekommen. Das AusBeuge: Nein, aber ich hatte den Gesamteindruck, daß Geh. Dorfs, daß man so etwas doch nicht tun dürfe, habe Dr. Peters wärtige Amt hat viele Zeugen vom Dienstgeheimnis nicht entbunden. Rat Hellwig Mißhelligkeiten mit Dr. Peters hatte und mich in erwidert, das sei ihm ganz gleich. Dr. Peters: Wenn Herr Was blieb mir da anderes übrig, als mich nach Material umzumeinem Urteil beeinflussen wollte. Persönlich kannte ich damals v. Schellendorf das gesagt hat, so hat er gelogen. Uebrigens sehen. Durch eine ganze Reihe von Zuschriften wurde ich auf die Dr. Peters noch nicht. Ich wußte aber, daß Versuche zu seiner decken sich diese Angaben genau mit dem Inhalt des Tuderbriefs, verschiedensten Spuren gelentt. Ich halte es für die Pflicht jedes Wiedereinstellung gemacht wurden. Die Unterredung mit Geh. Rat und damit kommen wir vielleicht auf die Quelle der letzten großen anständigen Menschen, daß er das, was er weiß, auch vor Gericht Hellwig war durch den Gouverneur Leutwein angeregt worden. Fälschung. sagt. Es haben sich denn auch eine ganze Menge Personen bei In der zweiten Unterredung im Januar 1903 sprach sich Geh. Rat Andere Urteile über Bronsart v. Schellendorf . mir gemeldet. Aber nicht einer hat den Mut gehabt, Hellwig sehr scharf über Dr. Peters aus. Er erzählte hier vor Gericht hinzutreten. Alle baten himmelhoch, mir, wie er ihn zuerst vor 15 Jahren in Kairo kennen gelernt Sachverständiger Generalleutnant v. Liebert: So pein- jie doch ja nicht hier etwa zu nennen. Ich halte es denn auch für habe. Ohne Hellwig näher zu kennen, habe Dr. Peters ihn damals lich es mir ist, über die Persönlichkeit des Herrn Bronsart von eine Pflicht der Loyalität, sie hier nicht namhaft zu machen. um eine größere Summe angepumpt und auch nachher habe Schellendorf zu sprechen, da dieser Name in der preußischen Armee Peters: Ich weiß ja nicht, welche Auffassung der Beklagte von Dr. Peters sich nicht so benommen, wie man es von einem Kavalier einen guten Klang hat, so muß ich es doch tun, da ich persönlich Bohalität hat. Ich kann nur sagen, wenn man das Vorleben eines erwarten müßte. Peters habe wiederholt auch den Versuch gemacht, die Uebernahme des Leutnants v. Schellendorf in die Wißmann Menschen durch einen öffentlichen Aufruf aufdeden will, wenn man Sellwig mit in öffentliche Häuser zu schleppen. Zeuge v. Loßberg Truppe vermittelt habe, also gewissermaßen dafür verantwortlich sich sogar dazu versteigt, dem Nachtleben nachzuspüren, so ist mir hatte auch bei dieser zweiten Unterredung den Eindruck, daß Geh. bin. Als ich Gouverneur in Dar- es- Salam war. lud ich eines Rat Hellwig von einer starken Antipathie gegen Peters erfüllt war. Tages den Leutnant Bronsart v. Schellendorf mit anderen Offi- das noch nie in der Presse borgekommen, selbst nicht in der unSchließlich sagte Geh. Rat Hellwig noch, daß Peters weniger wegen zieren und Beamten zu mir ein. Als diese erfuhren, das Bron- anständigsten Presse der Welt. Ich überlasse das Urteil hierüber der Hinrichtungen selbst, als vielmehr wegen der falschen Bericht- fart v. Schellendorf auch käme, schlugen sie die Einladung aus. dem Gericht, das diesen Umstand vielleicht bei der Festsetzung des erstattung an die vorgesetzte Behörde verurteilt worden sei. Vorf. OberlandesDieser Affront passierte mir als Gouverneur nur wegen der Ein- Strafmaßes mit in Erwägung ziehen kann. Auf Antrag des Vert. Rechtsanw. Bernheim wird ein ladung des Herrn v. Schellendorf . Ich halte ihn für einen gerichtsrat Mayer: Ich bemerke, daß ich es für die erste AufArtikel des Zeugen v. Loßberg in der Hochwacht" ver- durch und durch berlogenen Mann. Kein Wort, das gabe eines Vorsitzenden in einem solchen Prozeß halte, den Parlesen, in dem dieser die Unterredung mit Geh. Nat Hellwig nieder- er sagt oder schreibt, ist wahr. - Rechtsanw. Dr. Rosenthal: teien möglichst das Wort zu geben, damit volle Aufklärung ge gelegt hat. Der Artikel deckt sich im allgemeinen mit den Best Herr Bronsart v. Schellendorf etwa durch sozialdemo- schaffen wird. So bin ich auch hier verfahren, obwohl mich mancher fundungen des Zeugen, enthält nur noch nähere Angaben über ratische Neigungen zu seiner Aussage veranlaßt worden? mahnende Blick bald von rechts und bald von links getroffen hat. das Gespräch. Unter anderem wird darin gesagt, daß Hellwig erBeuge v. Loßberg: Herr Hellwig fagte mir, daß die Nieder-( Seiterkeit.) Es handelt sich hier um die Nachprüfung von zwei klärt habe: Würde die freitonservative Partei tatsächlich den Antrag schrift der Aussage Bronsart v. Schellendorfs beiden Lagern be- Urteilen, die vor 10 Jahren gefällt worden sind, und ich möchte auf Wiederaufnahme der Petersprozesse stellen, so würde das Ko- tannt gegeben worden sei. Ich fragte Herrn Hellwig, was er unter recht dringend bitten, alle persönlichen Momente zurückzustellen und lonialamt einfach das Urteil in den Disziplinarprozessen verlesen beiden Lagern" verstünde, und da antwortete er: den Peters- möglichst sich darauf zu beschränken, die Zeugen sachlich zu verund dann sei eters zum zweiten Male gerichtet. freunden und den paralamentarischen Feinden des Dr. Peters. nehmen. Nur so werden wir in der Lage sein, nicht nur ein UrAußerdem steht noch in dem Artikel, daß im Jahre 1895 die oft- Auf meine Frage, wer das wäre: die Sozialdemokraten. teil über den Fall Gruber zu gewinnen, sondern auch über den afrikanischen Interessengruppen den Versuch gemacht hätten, ihren Beuge Oberstabsarzt a. D. Beder- Berlin äußert sich gleich anderen Fall, der die Oeffentlichkeit weit mehr beschäftigt.- Liebling Peters an die Stelle des Herrn v. Schele zum Gouber- falls über die Persönlichkeit des Leutnants Bronsart v. Schellen- Dr. Peters: Wir sind gern bereit dazu, möchten nur die Gegenneur von Ostafrita zu machen. Rechtsanw. Dr. Rosendorf. Er bekundet, daß er vor wenigen Tagen einen Brief dieses feite bitten, in Zukunft alle unmotivierten persönlichen Beleidi thal fragt den Zeugen, ob er im Kolonialamt außer Bildern des Herrn an einen Leutnant v. Rochwiz gelesen habe, in dem sich gungen und Verdächtigungen zu unterlassen und sich mehr auf den Malers Kuhnert auch noch andere Bilder ostafrikanischer Land- Bronsart v. Schellendorf bitter darüber beschwert, daß ihm keiner rein kritischen Boden zu stellen. Bert. Rechtsanw. Bernheim: schaften gesehen habe, insbesondere Bilder des Malers Hellgreve?-feiner Freunde Mitteilung von den Angriffen mache, denen er hier Ich weiß mich frei von jeder unsachlichen Aeußerung.- Angell. Beuge: Nein. ausgesezt sei. Er würde sonst gegen seine Angreifer borge- Gruber: Ich auch. Ich habe gestern nur den Standpunkt der Sie weiß nichts. gangen sein. Münchener Post" zu den Artikeln dargelegt, und das war meine Beugin Oberin am Wöchnerinnenheim Lise Bader ist von Weiter teilte er mit, daß er die Absicht habe, sich mit einer Pflicht. Bors.: Nun dann fahren wir also mit neugestärkten der Verteidigung geladen worden, da sie es gewesen sein soll, die Engländerin zu verheiraten und am Kilimandscharo , auf deutschem Nerben in der weiteren Verhandlung fort.( Heiterkeit.) im Jahre 1891 in Magamolle die Landung des Dr. Peters und Gebiet, entweder ein Zebragestüt oder eine Straußenzucht zu er- Es werden zunächst wirkt. Geh. Rat Dr. Friedl- Martink cbenso des Barons v. Pechmann verhindert hat. Die 3eugin richten. Was die Ausstellung des Schecks an Herrn v. Tiedemann Dieffen und Afrikaforscher Eugen Wolf als Sachverständige verweiß nichts darüber. Rechtsanw. Dr. Rosenthal: Die angehe, so ist dem Zeugen genau das Gleiche von dem Maler eidigt. Auf die Frage des Vorsitzenden, ob er mit Peters Gegenseite hat behauptet, diese Beugin fönne befunden, daß die Kuhnert erzählt worden. Auch Herr Kuhnert habe von Herrn berfeindet sei, erwidert Dr. Friedl- Martin, daß er Peters Hinrichtung der Jagodja von Peters aus sadistischen Neigungen Bronsart v. Schellendorf einen Scheck, lautend auf die Ostafrika - erst einmal gesehen habe und sich nur als einen kolonialpolitischen, betrieben sei. Vors.: Wissen Sie etwas darüber?-3eugin: nische Gesellschaft, erhalten. Als der Scheck präsentiert wurde, fachlichen Gegner ansehe. Die gleiche Erklärung gibt Eugen Wie kann ich darüber etwas wissen, ich habe niemals so etwas wurde Herrn Kuhnert mitgeteilt, daß Herr v. Schellendorf niemals Wolf ab. Vert. Rechtsanw. Bernheim: Wir sind auf die ein Guthaben gehabt habe. Zeuge hat den Bronsart v. SchellenKuhnerts Wandlung. gehört. Zeugin durch die Schwester Magdalene Seemann aufmerksam ge- dorf im Jahre 1889 in der Schußtruppe als einen leichtsinnigen, macht worden, die in einem langen Briefe an uns schreibt, daß jungen Menschen kennen gelernt. Er bekam damals als Leutnant diese Zeugin die Fragen, die ich an sie gestellt habe, beantworten die hohe Summe von 500 M. monatlich, und trotzdem machte er fönnte. Zeugin: Ich kenne diese Schwester. Sie ist sehr Schulden, sodaß ein Offizier der Schußtruppe damit beauftragt nervös, spricht viel und ist unzuverlässig. Sie darf unser Haus wurde, sein Geld zu verwalten. Aber Herr v. Schellendorf machte nicht mehr betreten. Sie tam verarmt aus Afrika zurück und ist weiter Schulden. Wofür er das Geld anlegte, mag daraus heraußerordentlich verbittert. Rechtsanw. Dr. Rosenthal: Da vorgehen, daß seine Schulden für Parfümerien, die er sich gekauft frage ich denn aber doch, warum man nicht das Frl. Seemann als hatte, um sich damit am Kilimandſcharo zu parfümieren, 60 bis Beugin geladen hat. Uns wird vorgeworfen, daß wir Herrn Justiz- 170 Rupien ausmachten.( Heiterkeit.) Vors: Was halten Sie
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haben müssen.
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Die Urteile
Rechtsanw. Dr. Rosenthal: Maßgebend
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Zeuge Kunstmaler Suhnert. Berlin hat sich zu Studienzwecken in Ostafrika aufgehalten und bei dieser Gelegenheit Dr. Peters fennen gelernt. Er war zugegen, als die Unruhen stattfanden und als die Hinrichtung des Mabruk vorgenommen wurde. Er kam gerade mit Baron v. Pechmann aus dem Lager des Häuptlings Malamia zurück, als er wimmern hörte und dann erfuhr, daß Mabruk zum Tode verurteilt worden sei. Bald darauf wurde Mabruk auch zur Hinrichtung geführt. Aus Neugier wohnte Zeuge der Hinrichtung bei. Vors.: Haben Sie sich erkundigt, weshalb das geschah?- Beuge: