ÄSKrtWfft Max Zckkver«KS Vit GrSfestraße S hatke gemeinsammit seiner Frau einen Spaziergang auf dem Tempelhofer Feldeunternommen. In der Nähe des Bahnhofes Tempelhof fielenplötzlich mehrere unbekannte Männer über ihn her und stachenohne weiteres mit Messern auf ihn ein. Von zahlreichen Stichengetroffen brach der Aermste zusammen. In ihrer Angst eilteFrau Z. schleunigst nach der Wache der Train-Kaserne, um vondort Hülfe zu holen. AIS dann ein Unteroffizier mit mehrerenTrainsoldaten am Tatorte erschien, waren die Täter bereits ver-schwurlden. Eine Absuchung des Tempelhofer Feldes verlief er-gebnislos. In einer Droschke brachten die Soldaten den Schwer-verletzten nach der Unfallstation I, wo er die ersten Notverbändeerhielt. Z. hatte gefährliche Mesierstiche in den Arm und in dieBrust erhalten. Sein Zustand verschlimmerte sich bald derartig,daß die Einlieferung in das Krankenhaus am Urban noch in derNacht notwendig wurde. Vermutlich ist der Ueberfallene das Opfereiner Verwechselung geworden.Ein Dampferzusammenstotz, welcher leicht schwere Folgen hättenach sich ziehen können, ereignete sich am Donnerstagnachmittagkurz vor Köpenick. Der Vergnügungsdampfer„Lydia", der FirmaKahnt u. Hertzer gehörig, auf der Fahrt nach Neumühle begriffen,steuerte, kein Unheil ahnend, auf Köpenick zu, Wo bei einer kurzenBiegung ein kleiner Privatdampfer aus entgegengesetzter Richtungdie Passagiere des elfteren durch seine Steuerung in Angst undSchrecken versetzte. Durch beiderseitiges Manövrieren gelang es,den Zusammenstoß so zu mildern, daß nur ein Krachen hörbarwurde und die Passagiere an Bord der„Lydia" unsanft durcheinander gewürfelt wurden. Herumschwimmende zersplitterte Plankenteile zeugten davon, welcher großen Gefahr die Ausflügler entgangenwaren. Die Gemüter hatten sich noch nicht vollständig beruhigt,als ihnen scheinbar ein zweites Unglück drohte. Die„Lydia" steuertedirekt auf einen aus der entgegengesetzten Richtung kommendenschweren Schleppdampfer zu, und empörte Zurufe wurden laut; in Wirklichkeit gingen aber beide Dampfer in zirka einem Meter Entfernung an-einander vorüber. Die Passagiere waren der Meinung, als ob dieKapitäne eine„Vravour" darin suchen, den Passagieren ihre Fertig-keit im Steuern zu zeigen, ein Verfahren, das sie lieber unterlassensollten.Eine sonderbare Stiftung bat daS Kaiserpaar errichtet. DenAnlaß dazu bot der Umstand, daß der Enkel des KaiserpaareZ amDonnerstag ein Jahr alt wurde. Aus dieser Stiftung sollen alleJahre 20 Kleinkinderausstattungen beschafft und an würdige und bedürftige Ehepaare in der Mark Brandenburg verteilt werden, denenim Julimonat das er st e Kind geboren wird. Ob diesesKind ein Knabe oder ein Mädchen fein muß, ist nicht gesagt.Reflektanten wollen sich also darauf einrichten.AuS dem Straßengetrieie. Als der 21 Jahre alte WcinküferGriebel mit einem Handwagen, der mit gefüllten Weinflaschen be-laden war, die Friedrichstraße nach dem Belleallianceplatz zu entlangfuhr, wurde er bor dem Hause Nr. 233 von einem in derselbenRichtung fahrenden Straßenbahnwagen umgestoßen und etwa zehnMeter weit mitgeschleift. Goebel erlitt nur unerhebliche Haut-abschürfungen, durch den heftigen Anprall wurden jedoch die etwa80 Flaschen Wein aus die Straße geschleudert, so daß sie zerbrachenund ihr Inhalt ausfloß.— Eine Verkehrsstörung entstand auf derBellealliancebrücke dadurch, daß ein mit vollen Kisten beladenerRollwagen beim Passieren der Brücke durch Loslösung eines Hinterrades umkippte und die Ladung auf beide Gleise der Straßenbahnfiel. Verletzt wurde niemand. Das Hindernis wurde durch Angestellte der Straßenbahn bald beseitigt.Bei dem am 20. Juli im Vrnnnen-Theater, Badstr. S7, statt-gefun denen Sommerfest deS Deutschen Metallarbeiter-Verbandes isteine Nadel mit dem Zeichen B. F. 0. Wedding 1902 und ein Armband aus Aluminium gefunden worden. Abzuholen bei Gaßmann,Buttniannstr. 13, Seitenflügel IV.Auf der Treptow-Sternwarte hält Direktor Dr. F. S. Archenhold einen fünfstündigen Ferienkursus für Erwachsene und Schülerüber:„Allgemeine Astronomie". Der Preis für alle fünf Vor-träge beträgt 2 M. Die Vorträge finden jeden Montag, abends9 Uhr, im Hörsaal der Treptow-Sternwarte statt. 1. Vortrag:Montag, den 8. Juli. Bei klarem Wetter werden Uebungen zumAuffinden der Sternbilder angestellt. Vor und nach dem Vortragstehen kleinere Fernrohre zur Verfügung.— Am Sonntag, den7. Juli, spricht Dr. F. S. Archenhold nachmittaS S Uhr über:„Der Mars in Erdnähe", abends 7 Uhr über:„Die Bewohnbar-keit der Welten". Der Montagsvortrag abends 9 Uhr über:„DieErde als Planet". Sämtliche Vorträge sind mit zahlreichen Licht-bildern ausgestattet.— Mit dem großen Fernrohr wird währendder ganzen Woche nachmittags die Sonne, abends ein Fixstern undein Sternhaufen beobachtet.Feuerwehrbericht. Gestern früh um 8 Uhr wurde die Feuerwehrnach der Nicderwallstr. 23 und der Bärwaldbrücke alarmiert. Hier warein beladener Rollwagen auf den Straßenbahnschienen zusammen-gebrochen und dort eine Verkehrsstockung eingetreten. Früh um0 Uhr hatte der 7. Zug in der Fruchtstr. 1 zu tun, wo in einemKeller Fässer mit Oel u. a. in Flammen standen. Um diese zulöschen, wurde ein Teil des Kellers unter Wasser gesetzt. Fastgleichzeitig kam in einer Zigarettenfabrik in der Schönhauser AlleeNr. 161a Feuer aus. Gardinen, Tische Fenster u. a. brannten dort.Betten, Reisekörbe usw. wurden in der Oranienstr, 181 ein Raubder Flammen. Auf dem Hofe Wriezenerstr. 33 brannten Lumpen u. a.und in der Frankfurter Allee 60 Teppiche u. a. hinter einem Back-ofen. Zum Auspunrpen von Wasser wurde ein Zug nach der Stolplschen-itraße 41, Urbanstraße und anderen Stellen gerufen.Vorort- I�acbrichten.Charlottenburg.Ein Akt brutaler Roheit ist in der vorgestrigen Nacht auf den:Begräbnisplatz der Luisengemeinde in Charlottenburg verübt worden.Das Erbbegräbnis des vor einiger Zeit verstorbenen Dr. Knofflerwurde in der gemeinsten Weise geschändet. Rohe Gesellen schlugenvon dem kleinen Bauwerk acht Widderköpfe ab und nahmen sie mit.Auch eine Kuppelfigur rissen sie ab und eigneten sie sich an. Ebensostahlen sie verschiedene Rosetten und Aufsätze. Die entwendetenGegenstände waren aus Bronze und Kupfer hergestellt und hatteneinen Wert von 1000 M. Leider ist es noch nicht gelungen, denfrechen Eindringlingen auf die Spur zu kommen.Nixdorf.Auf seiner Suche«ach Arbeit übergab am Mittwoch vor achtTägen ein Arbeitsloser dem Inhaber emeS Lokals in Rixdorf ein' Paket, das in einer in eine graue Leinewandschürze eingehüllten.Holzkiste Schuhmacherwerkzeug und einige andere Kleinigkeitenenthielt. Der Arbeitslose hat sich das Lokal nicht gemerkt undbittet den Inhaber, eine Nachricht an den SchuhmachermeisterWilhelm Damits, Weidenweg 13, gelangen zu laffen, wo er sie sichabholen will.Schöneberg.Selbstmord eines RegierungSbavfiihrtrS aus Furcht vor demBaumeisterexamen. Gestern vormittag gegen 8 Uhr wurde derRegierungsbauführer Hans Wendel, Marti» Lutherstr. SS, Garten-hauS, tot aufgefunden. Der sofort hinzugerufene Arzt, Dr. Fried-mann vom Barbarossaplatz 2, stellte fest, daß der Tod infolge einesPistolenschuffeS in die linke Herzgegend eingetreten war. Nach denangestellten Ermittelungen liegt unzweifelhaft Selbstmord vor. An-laß hierzu soll Nervenzerrüttung, besonders aber infolge geistigerUeberanstrengung Furcht vor dem zu bestehenden Regierungsbaumeister-Examen gegeben haben.Die Schankkonzcsstonssteuer, die bereits in den Ortschaften desKreises Teltow, in Charlottenvurg und Rixdorf erhoben wird undfür Wilmersdorf In Erwägung gezogen worden ist, während sie inBerlin nicht besteht, soll auch in Schöneberg eingeführt werden. DerStadtverordnetenversammlung wird in der ersten Sitzung nach denFerien, die am 2. September stattfindet, eine entsprechende Magistrats-Vorlage zugehen. Die Steuer soll bei der Erteilung jeder neuenSchankkonzession erhoben werden und bei kleinen Betrieben, die derGewerbesteuer nicht unterworfen find, 600 M. betragen. Die übrigengewerbesteuerpflichtigen Betriebe sollen je nach ihrem Umfange' invier Klassen geteilt werden. Die erste soll ftir die Erteilung derKonzession 6000 M., die zweite 3600 M., die dritte 2400 M. und dievierte 1200 M. an Steuer bezahlen.Wilmersdorf.Ein Bauunfall, der, nach uns gewordenen Mitteilungen, auf dasFehlen eines Schutzdaches zurückzuführen ist, ereignete sich amDonnerstagnachmittag 6 Uhr Gieselerstr. 16. Dort führt der Bau-Unternehmer Engel einen Neubau aus. Beim Abladen von Steinenfiel plötzlich aus der dritten Etage ein Stein herab und traf denKutscher Kapschak, Berlinerstr. 52 wohnhast, so unglücklich auf denKopf, daß er blutüberströmt zusammenbrach. Der Verunglückte mußte,da Verbandszeug nicht vorhanden gewesen sein soll, so lange warten,bis ein Arzt zur Stelle war, der den ersten Verband anlegte. Alsdann fand er im Kreiskrankenhaus Aufnahme, woselbst ein kom-plizierter Schädelbruch und Lähmung des Armes festgestellt wurde.Nach dem Unglücksfall wurde der Vau polizeilicki gesperrt, bis dieerforderlichen Schutzvorrichtungen angemacht sind. Dieses Vorkommniszeigt wieder einmal, daß die Forderungen des Bauarbeiterschutzes nochlange nicht erfüllt sind.Wege» angeblicher Unterschlagungen hat der Filialleiter P. ausder Hildegardftr. 17a Selbstmord verübt. P. hatte eine Filiale derZigarrenfabrik von Arndt u. Co. übernommen. Wie nun verlautet,soll er sich in der letzten Zeit beträchtliche Unterschlagungen zuschuldenhaben kommen lassen. Sie betragen die Höhe von etwa 1200 M.Als die Verfehlungen gestern entdeckt wurden, zog es P. vor, freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Er erhängte sich in seinerWohnung.Treptow-BaumschulenwegVerduftet. Mit Kind und Kegel ist in einer der letzten Nächteder Restaurateur Friese, der an der Ecke der Baunstchulen- undKiefholzstraße in Treptow ein Restaurant hatte, auf und davon gegangen. In den letzten Monaten war das Geschäft, das anfangsrecht gut ging, immer mehr zuriickgegangen. Friese zog eS dann vor.heimlich zu verduften.„In aller Stille" betrieb er feine Bor-bereitungen und nachdem der größte Teil der Möbel fortgeschafftworden war, folgte Friese nachts mit Frau und Kindern nach. DieGläubiger werden nun das Nachsehen haben.Französisch-Bnchholz(Bezirk Pankow).Bei der am 12. Juni er. stattgehabten Berufs- und Betriebs-zählung wurden im hiesigen Orte 2101 männliche und 2296 weib-liche, zusammen 4297 Personen gezählt. Die Bevölkerungszahl beider Volkszählung am 1. Dezember 1905 betrug 4086 Personen.Mithin beträgt der Zuzug 311 Personen.Lankwitz.Ei» ichwerer Unglücksfall hat sich Donnerstagnachmittag in derKaiser Wilhelmstraße ereignet. Dort stürzte ein Dachdecker ab undzog sich schwere Verletzungen zu.Spandau.Der Stabtverorbneten-Bersammlung lag abermals der Ver-trag mit der Firma Siemens u. Halske, Akt.-Ges., über die Her-stellung und den Betrieb einer Straßenbahn nach dem Nonnen-dämm zur Beratung vor. In voriger Sitzung wurde die Sachezurückgegeben, weil man mit der Fassung des§ 12, nach welchembeim Ablauf des Vertrages am 31. Dezember 1967 der Bahnkörper,soweit er sich auf städtischen Wegen befindet, unentgeltlich in dasEigentum der Stadt übergehen sollte, nicht einverstanden war.Man wollte die Fassung so haben, daß auch die Stadt früher inden Besitz der Bahn kommen konnte. Die neue Fassung deS§ 12liegt nun vor. Derselbe lautet jetzt: Beim Ablauf des Vertragesam 31. Dezember 1967 geht der Bahnkörper, soweit er sich beimAbschluß des Vertrages auf in städtischer Untethaltungspflichtstehenden Wegestrecken befindet, nebst Zubehör und die Personen-wagen unentgeltlich in das Eigentum der Stadt über. Sollten zuden heute in städtischer Verwaltung befindlichen Wegestreckenwährend der Vertragsdauer noch andere, auf welchen die Bahnliegt, hinzutreten, so gilt dasselbe von diesen. Dagegen verpflichtetsich die Stadtgemeinde, die Fortführung deS Güterverkehrs auchauf dem Teile der Anlage zuzulassen, welcher bei Ablauf des Vertrages in ihr Eigentum übergegangen ist. Die Firma Siemensu. Halske wird ihren ganzen Einfluß dahin geltend machen, daßalle Rechte, welche der MilitärfiskuS der Firma eingeräumt hat,beim Eigentumswechsel auch der Stadtgemeinde eingeräumtwerden. Ueber einen Sondervertrag, betr. vorherige Uebernahmedes Bahnunternehmens in städtisches Eigentum, wird die FirmaSiemens u. Halske Akt.-Ges. bis 4. Juli 1907 einen Entwurfeinreichen. Dieser Entwurf des SondervertrageS liegt auch vor.Er lautet in seinen Hauptpunkten:„Die Siemens u. Halske A.-G.räumt der Stadt Spandau das Recht ein am 1. Juli 1909 diefür Personenverkehr errichtete Straßenbahn von Spandau nachHaselhorst und nach dem Nonnendamm gegen Erstattung des nach-weislich aufgewendeten Anlagekapitals nebst 6 Proz. Zinsen zuerwerben, wobei die Zuschüsse, welche Siemens u. Halske A.-G.bis zu diesem Tage für das Personcnbahnunternehmen etwa auf-gewendet hat, gleichfalls von der Stadt Spandau zu vergütensind. Macht die Stadt Spandau von dem Ankaufsrecht am 1. Juli1909 keinen Gebrauch, so kann sie zum ersten Male erst wiederam 1. Juli 1919 die Straßenbahn erwerben unter folgenden Be-dingungen: Wenn der Personenbetrieb nach Deckung der Betriebs-ausgaben, nach Dotierung des Erneuerungs- und Tilgungsfondsmit zusammen 4 Proz. und nach Bestreitung aller sonstigen Ausgaben,wie Steuern, Abgaben usw. ein« Verzinsung des für den Personen-betrieb aufgewendeten Kapitals von wenigstens 4 Proz. ergibt,so zahlt die Stadt den 25 fachen Betrag der unter obigen Voraus-setzungen berechneten Verzinsung. Ergeben die Einnahmen ausdem Personenverkehr eine geringere Verzinsung als 4 Proz., sozahlt die Stadt an Siemens u. Halske A.-G. eine Entschädigungnach dem Sachwerte zuzüglich 10 Proz. Aufschlag.(Hier schaltetedie Versammlung noch ein:„jedoch nicht mehr als den 25 fachenBetrag einer 4 proz. Verzinsung.") Vom 1. Juli 1919 ab kanndie Stadt von 10 zu 10 Jahren unter denselben Bedingungenden Personenverkehr übernehmen." Da der Güterverkehr im Besitzder Akt.-Ges. Siemens u. Halske verbleibt, so werden in demSondervertrage noch nähere Bestimmungen über Entschädigungfür Mitbenutzung der Gleise, für die Kraftzuführung, für die Aus-besserung und Unterhaltung des Bahnkörpers usw. getroffen, diehier weiter nicht so sehr interessieren. Der StadtverordneteDr. Baumert bedauerte, daß nicht einmal der Versuch gemachtworden sei, auch den Güterverkehr in städtischen Besitz zu be-kommen. Es werden dadurch sehr viel Schwierigkeiten entstehen.Auch der Genosse Stadtv. Pieck hält eS für dringend geboten,in den Besitz des Güterverkehrs zu kommen. Zweifellos fei derGüterverkehr eine Haupteinnahmcouelle für die Firma und willdieselbe deshalb wohl denselben nicht abgeben. Der StadtverordneteBender, der auch Referent der Borlage ist, spricht sich entschiedengegen die Uebernahme des Güterverkehrs aus, ihm entschlüpftauch das Geständnis, daß man beabsichtige, die zu erbauende Hafen-bahn nicht in städtischer Verwaltung zu behalten. Ein komischesPrinzip verfolgen diese Herren, die Unternehmungen, welche dieniedrigsten Einnahmen bringen, die übernimmt man in städtischeRegie, dagegen die Unternehmungen, die der Stadt eventl. großeEinnahmen bringen können, überläßt man Privatgesellschaften.Das verstehe wer kann. Nach kurzer Debatte wird der Vertragin seiner neuen Fassung nebst den Sonderbestimmungcn ange-nommen. Zur Herstellung� eines Weges zur Badeanstalt desJohannesstifts soll die Versammlung aus dem für da? verkaufteGelände eingenommenen Kapital 42 500 M. bewilligen. Gegen dieBewilligung konnte selbstverständlich nichts eingewendet werden,da man sich ja beim Verkauf des Waldgeländes verflichtst hat, dieseWege herzustellen und noch andere Einrichtungen zu machen; abervon den 2 Millionen Mark des Kaufgeldes wird man nicht allzuvielübrig behalten, namentlich wenn das eisttrifft, was der Bericht-crstatter Stadtv. G r u n o w sagte, daß das erst der Anfang vomLieds wäre. Eine Genugtuung für unsere Genossen mutzte dieAeußerung des Stadtv. Grunow sein, daß man besser getan hätte,das Gelände nicht zu verkaufen, sondern in Erbpacht zu geben.Stadtv. Genoß e Pieck äußerte dann auch seine Genugtuungüber diese Zustimmung zu den von der sozialdemokratischen Fraktionschon immer geäußerten und vertretenen Ansichten. Man habeoer Versammlung ja so schön vorgespiegelt, daß/ durch den Ver-kauf eine Steuerermäßigung stattfinden würde. Tatsächlich habeman ja auch die Zuschläge herabgesetzt, dafür aber die Steuerzahlerin höhere Stufen eingeschätzt. Von anderer Seite, namentlichvon Dr. Engelhardt, der sich ja stets als ein vorzüglicherKenner von Land-An- und Verkäufen gezeigt, wird unserem Ge-nassen entgegengetreten. Die Zeit wird es ja lehren, wer rechthat.— Zum Schluß berichtet noch der RegierungsbaumcisterStubbe in ausführlicher Weise über die Besichtigung mehrererHafenanlagen. Er kommt hierbei zu dem Resultat, daß sich fastkeine Anlage rentiere; man könne aber hoffen, daß wenn unserneu zu erbauender Hasen im ersten Jahre keinen Ueberschutz ab-werfe, so doch später viel zur Hebung von Spandau beitragenwerde. Da in einzelnen Kreisen der bürgerlichen Stadtverordnetenschon eine große Angst vorhanden ist, daß die Hafenanlagen derStadt große Ausgaben nzachen werden, und wie aus den vorstehendgenannten Aeußerungen des Stadtv. Bender bezüglich der Hafen-bahn zu schließen ist, die Absicht zu bestehen scheint, schließlichden ganzen Hafen an eine Privatgesellschaft abzugeben, so nimmtGenosse Pieck Gelegenheit zu erklären, daß die Aussichten dochbei weitem nicht so traurig sind, als es den Anschein gewinnt.Der Vortragende hat wohl nicht in Betracht gezogen, daß die Städteauch indirekte Einnahmen durch die Häfen haben. Der Stadt-verordnete Bender schließt sich dieser Ansicht unseres Genossen an.Neber Mißstände bei der hiesigen Straßenbahn wird seit langemgeklagt. In einem hiesigen Lokalblatt wird jetzt folgender Notschreiveröffentlicht:„Die Verhältnisse bei der hiesigen Straßenbahn habeneinen Grad von Unerträglichkeit erregt, daß es an der Zeit ist, dieAufsichtsbehörde, d. h. die Regierung in Potsdam, um Hülfe anzu-rufen. Die Angestellten der'Bahn verscbanzen sich dahinter, eS gingejetzt bei dem Umbau nicht anders. Das ist leeres Gerede. Wennimmerwährend an der Umsteigestelle die Wagen gerade abfahren, wennvon der Anschlußstrecke her ein Wagen angefahren ist, ohne dieFahrgäste dieses Wagens abzuwarten, wenn in später Abendstundedem Fahrplan zuwider die von der Bahn herkommenden Wagenkeinen Anschluß nach den Linien der Neustadt haben, so daß man15 Minuten im strömenenden Regen stehen muß, so sind das Dinge,die durch den Umbau an sich gar nicht bedingt werden, sondern dieihren Grund in Mängeln des Betriebes haben. Neuerdings dauernFahrten vom Fehrbelliner Tor und SchiitzcnhauS zur Bahn statt12 und 16 Minuten meistens 26— 28, weil viel zu wenig Kletterweichengelegt sind und die Wagen daher auf jeder Weiche 6—8 Minutenwarten müssen. Ein solcher Betrieb ist als ein geordneter nichtmehr anzusehen, und daher hat die Aufsichtsbehörde jetzt diePflicht, schleunigst einzuschreiten.— Weiter werden die lebhaftestenKlagen darüber laut, daß die Straßenbahnwagen nicht in der nötigenAnzahl in Betrieb genommen werden. In den regsten Verkehrs«stunden, deS Mittags und deS Abends, fahren die Motorwagen viel-fach ohne Anhänger. Die an Leu Halte- und Umsteigestcllen an.gesammelten Fahrgäste können nicht alle mit dem zunächst ein-treffenden Wagen mitkommen, sondern müssen auf den folgender,warten, ein Mißstand, der sich bei RegenweUer in recht empfindlicherWeise bemerkbar macht. Der Unwille deS Publikums über dieseVerkehrsmängel ist sehr groß."ES wird höchste Zeit, daß die Verwaltung diesen Uebelstände«schleunigst abhilft._Berliner Marktpreis«,«u« dem amMchen Berich! der pädttstBaMarkthallen-Direttion.(Großhandel.) Rindfleisch I» 72—74 pr. 100 Pkd.Ha 06-71, Ola 61-62. Bullenfleisch la 67—72, Ha 57-66, Kühe, seit54—62, do. mager 42—52, Fresser 56— 68, Bullen, dän. 0,00, do. Holl0,00. Kawfleljch, Doppellcnder 95— 115, Masttälbcr la 73—82, Ha64—72, lila 0,00, Kälber ger. gen. 45—57, do, Holl, 0,00, dän. 0,00.Hammelfleilch Mastlnmmer 74—78, Hammel la 69—73, IIa 62—68, Schaf«59—62, Schweinefleisch 50—57, Rehbock la Per Pfund 0,75—0,90. Ha0,50—0,65. Rotwild, Zlbschuß la 0,60, Damwild, Nbfchutz 0,00. Wildschweine 0,44, Frischlinge 0,00. Kaninchen per Stück 0,60, Hühneralle, per Stück 1,50—3,00, Ua 0.00, do. jung« 0,50—0,97. HamburgerKülen 0,00. Tauben 0,35—0,60, italien, 0,00. Eulen per Stck. 1,20 bis2,25, do, Hamburger per stück 3,00—3,05, Gänfe per Pjd, 0,60—0,70, doper Stück 2,00— 4,50, do, Hamburger per-Pfd, 0,70— 0,80 per Stck. 2,50—4,75.do. Odcrbruchcr p. Stück 2,00—4,25. Poulets 0,60—0,90. ChalonZhühner1,40. Hechte per 100 Pfund 109—120, Mittel 124, dito lleln 124.dito groß 0,75. Zander 0,00. Schleie, klein 1,10, dito groß 89�do. 87—103. Aale, groß 115—124, do. klein und mittel 0,00mittel 110—117, unf. 87—104, do. klein 77—83. Plötzen 0,00, do. klein 0,00.'Roddow 0,00. Karpfen 0,00. Bleie 70, matt 0,00. Bunte Fische58—71. Barfe 0,00, do. matt 0,00. Karauschen 77—33. Bleisifche 0,00Wels 50. Aland 0,00. Quappen 0,00. Amerikanischer Lachs la neuer,per 100 Pjd. 110—130, do. IIa neuer 90—100, do. lila neuer 60.Seelachs 10—20. Sprotten, Kieler, Wall 0,00, Danzlgcr, Kiste 0,00.Flundern, Kieler, Stiege la 3—6, mittel per Kiste 1—2, Hamb, Stiege 4—0,balbe Kiste 2—3, pomm, la Schock 4—8, IIa 0,50—2,50. Bücklinge, Kieler perWall 2-8, Straif. 3,50-4,50, Aale, groß per Pfd. 1,10-1,40, miltelgroß0.80—1,10, tiein 0,60— 0,80. Heringe per Schock 5— 9. EchellfischeStifte 3,00—5,00,'/, Stifte 2—2,50. Kabliau, gcräuch, per 100 Pfd. 0,00Dorsch, Stifte 0,00. Goldfische, Schock 0,00. Sardelle», 1902«per Anker 98, 1904er 98, 1905er 98. 1906er 90—95. Schottische Vollhermge1905 0,00, larA« 40— 44, fall. 38—40, med. 36— 42, deutsche 37— 44.Heringe, neue MatjcZ, per'/, To. 50—120, Sardinen, russ.. Faß1,50-1,60, Bratheringe Faß 1,20-1 40, do, Büchse(4 Liter) 1,40-1,70.Neunaugen, Schocksaß 11, do. kleine 5—6, do. Riesen- 14. Eier,Land-, unsortiert per Schock 2,80—3,05, do. große 0,00. Krebseper Schock große 22—23,50, do, uiittelgroße 17,50, do, kleine 5—5,50, do.unsortiert 6,50— tO, 50, do. Gallzier groß 0,00, do. mittel 0,00. Butterper 100 Psd. la�tOo— 110, Da 103-106, IDa 100-102, abfallende 90—95.Saure Gurken schock 4,50, do, neue 6—8. Pjefsergurken 4,50. Kartosseinper 100 Psund rnagnurn bonurn 0,00, blaue 5,50—0,00, Rosen- 4,50bis 5,00, Daberfche 4,00-4,50, Neue 5,50-6,00, Zerbster 5,50—6,00.Pom, Schock 0,80—1,25. Meerrettich, Schock 3—12. Spinat per100 Pfund 8-10.J Karotten, hiesige, Schockbund 4,00-5,00. Sellerie.hiesige, per Schockbund 2,00—3,00, Zwiebeln grün, per Schock 0,60,do, klcmc 0,00, do. hiesige(Perl.) 0,00. Charlotten 0,00. Petersilie, grün,Schockbund 0,75—1,00. Koblrabi Schock 0,60— 1,00,. Rettig, bahr., neueStück 0,12—0,10. Mohrrüben SchockbuNd 2,00—3,00. Wirsingkohl perSchock 5,00—7,00. Rhabarber 100 Bund 0,00—3,00, Pelersilieuwurzeln 4,50.Scholen per 100 Pid. 7—13. Psesserllngc per 100 Psund 10—17.Radieschen per Schock 0,75—1,00. Salat per Schock 1,00— ILO,Stachelbeeren, grün. per 100 Psd, 16-22. Holl, 0,00, Aepfel. hiesige.per 100 Pfund 0,00, do, australische per Kiste 0,00. Erdbeeren,sraiiiösische, 100 Psund 0,00, do. Holländer 32—35, do. Dresdener,Kanne 0,00, do. Hamburger, 100 Psd. 80—50, do. Wcrdersche 0,00,do. Tangcrm ünder 0,00, do. hiesige 25— 10, Walderdbeeren 40—65.Blaubeeren, 100 Psd, 16—17. Johannisbeeren, 100 Psd, 15—20. Kirschen,franz., in Stiften von zirka 1 Kg. Klste 0,00, do. Gubener. 100 Pfd.11—14, do. Schief. 8—15, do. Heidelberger 0,00, do. Werderschc 5—12,do. GlaZ- 13—20, do. Thüringer 8—14. Pflaumen, ital., 100 Psd. 22—25.Zlprikosen. ital., 100 Vsd, 20-28. Zitronen. Messina. 300 Stück 9,00 biS15,00, do. 300 Stück 8,00—11,00, do. 200 Stück 0,00-12,00.Wetter. Prognose für Tonnabend. den(J. Juli 1907.Zunächst etwas warmer, zeitweise heiter, aber sehr veränderlich mit Ge»witterregen und ziemlich lebhasten südwestlichen Winden; später kühler.Berliner Wetterbureau.Wasserstand am 5. Juli vorm. Elbe des Ausstg— ,— Meter, beiDresden— 1,22 dp.— Elbe bei Magdeburg 1,54 Meter,— Oderbei Ratlbor— Meter.— Oder bei BicSimt— 1,48 Meter.—Oder bei Brieg 1,82 Mcler,— Ncißemündung 0,92 Meter.— Kaub, 4, Jult.Rhein 8 Uhr mvrg. 2,93-f 0,03 Meter. Straßbmg, 4. Jult. Rhein»__________,__________,___ W»........, schleuse 8,57+ 0,06 Meter.«wcantwortl. Redakteur: Karl Wermutb. Berlin-Rixdors. Für den Inseratenteil' verantw.: Th. Glocke, Berlin. Druck«.«erlag: Vorwürts�Büchdruckerei u. Verlagsanstcilt Paul Singer& Co., Berlin SW,