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Adressen der deutschen   Arbeitersekretariate. ( Die mit einem* bezeichneten sind Sekretariate des Bergarbeiter­Verbandes.)

Bentral- Arbeiterfekretariat, Berlin   SO. 16, Engel- Ufer 15. E.-. IV.4631. Hildesheim  , Schuhstr. 4. Hochheide, Anton Dunter, Prinz­straße 95.

Syndikat eine stete Preispolitik berfolgt, ein zu tiefes Sinten der Preise in den Zeiten der Krise und ein plögliches ge­waltiges Emporschnellen in den Jahren der Konjunktur verhindert. Es wird von der Geschäftswelt und dem gesamten Mittelstand, selbst in den Induſtriebezirken, über die hohen Kohlenpreise ge­schimpft. Man bedenkt zu wenig, daß fast die ganze Bevölkerung Aachen  *, Mauerstr. 46. in den Industriegebieten ein Interesse an einer austömm Altenburg  ( S.-A.), Frauenfelsstr. 41. lichen Entlohnung der Arbeiter hat, und diese Augsburg  , Jesuitengasse F 406 auf die Dauer nur möglich ist, wenn auch( Wittelsbacher Hof). die Industrie mit entsprechenden Gewinnen Bant, Peterstr. 30. arbeitet. Barmen, Marienstr. 22, I. I. Berlin   SO., Engel- Ufer 15 I. Bernburg  , Noschwigerstr. 26. Bielefeld  , Turnerstr. 45. Bochum  , Wiemelhauserstr. 40 b.

-ORGE

-

Schuh der Zeugen und Angeklagten gegen Beleidigungen.

"

Brandenburg   a. H., Neustädtischer

Markt 2.

Braunschweig, Schloß- und Del­Bremen, Ostertorstr. 26 I. schlägernstraßen- Ecke, I. Bremerhaven, Am Hafen 49. Breslau, Nikolaistraße 18/19. Bromberg  , Jakobstr. 17. Caffel, Wildemannsgaffe 30 I. Castrop  , Ph. Hermes, Carlstr. 158c. Chemnik, Zwidauerstraße 152,

T. Nr. 3356.

Jena  , Ernst Otto, Frauengasse 9. Karlsruhe, Kurven. 19. Kattowitz  ( D.-S.), Rathausstr. 12. Kiel  , Gasstr. 24 parterre. Königsberg   i. Pr., Vorderroß garten 50, Hof I. Kronach, Kirchenplatz 74.

Landeshut i. Scht.  , Gasthof

Sonne", II.

slava si Soziales.

(( Siehe auch 1. Beilage.)]!

Tage für Verlegungen.

Das Gesez fennt teine Tage für Verlegung von Gliedmaßen und fann eine solche nicht kennen, da die Einwirkung der Verlegung auf die Erwerbsfähigkeit nur von Fall zu Fall unter Beachtung aller Umstände beantwortet werden kann. So ist auch stets vom Reichs­gericht und vom Reichsversicherungsamt entschieden. Ebenso erhellt, daß nicht das Gutachten des Arztes, sondern das von Berufskollegen dafür entscheidend sein muß, in welchem Grade bestimmte Körper­funktionen zur Ausübung eines Berufs erforderlich und inwieweit der Mangel von Funktionsstörungen beim Beruf hinderlich ist und die Lage des Verlegten auf dem Arbeitsmarkt bea Bur einträchtigt. Das Unternehmertum schiert sich den Teufel hierum. Wie aus den Ausführungen auf ihrem Mannheimer   Berufs­genossenschaftstag hervorgeht, wünschen sie, daß die Aerzte höher botiert werden, um bei der Erstattung von Gutachten sich desto ge fälliger dem Unternehmertum und desto nachteiliger der Arbeiterklasse zu erweisen. Wie tief die Anschauung der Scharfmacher die Selbst ständigkeit der Aerzte einschägt und wie sehr sie die Berufs­genossenschaftsärzte als ihre Stulis erachtet und behandelt, die hoch bezahlt werden, um die Renten" der Arbeiter zu drüden, ergibt unter anderem folgendes Verzeichnis, das die Knappschafts­berufsgenossenschaft in Bochum   den Aerzten hat zugehen lassen, nach dem fünftig die Rente bemessen werden soll. Das Berzeichnis lautet: Arme und Beine.

Leipzig  , Beigerstr. 32. Luckenwalde  , Karlstr. 56. Lübeck  , Johannisstr. 46, part. Lüdenscheid  , Rob. Fischer, Kluser straße 8.

Magdeburg, Fürsten- Ufer 6 I. Mannheim, S. 3, 10. Mainz  , Banggaffe 13, Hinterh. II. Weißen, Poſtſtr. 4. Minden   i. W., K. Liginger, Kamp­straße 39.

München 1, Baaderstr. 1. Neu- Ruppin  , Siechenstr. 1a II. Nordhausen  , Barfüßerstr. 12. Nürnberg  , Egydienplatz 22. Oberhausen Nhl.*, Marktstr. 5. Offenbach   a. M., Auftr. 9 II. Osnabrück  , Klusstr. 11. Pforzheim  , Waisenhausplatz 3. Bosen, Halbdorfstr. 19. Recklinghausen  *, Hernerstr. 68. Remscheid  , Kirchhofstr. 1a. Rostock, Doberanerstr. 6. Siegen, Heeferstr. 8 II. Solingen  , Kaiserstr. 25. St. Johann Malstatt, St. Jos hannerstr. 37.

In einer Verhandlung vor der Strafkammer in Lübeck   hatte fich am 20. April der Tischler Wagner wegen angeblichen Verstoßes gegen allerlei Geseze durch Streikpostenstehen zu verantworten. Der in Lübecker   Arbeiterkreisen durch den Spiznamen Brausewetter ge­fennzeichnete Präsident des Landgerichts, Dr. Hoppen stedt, leitete die Sigung. Hierbei bediente er sich mehrerer als Beleidigung zu qualifizierender Redewendungen. So fragte er den Angeklagten Wagner, ob er nicht gewußt habe, daß Kriminal beamte auf dem Bahnhofe seien. Als der Gefragte, der erst seit drei Tagen auf dem Bahnhofe Posten stand und vorher längere Zeit von Lübeck   abwesend war, mit Rein" antwortete, brauste der Vorsitzende auf: Nein? Lügen Sie nicht; das ist ja unerhört, so das Gericht zu belügen. Gewiß haben Sie das gewußt. Auf die Frage des Verteidigers, wie Coburg  , Rosengasse 1. lange Wagner am Drte sei, antwortete dieser, daß das feit einigen Cottbus  , Burgstr. 29. Cöln a. Rh., Berlgraben 20 I Tagen vor dem Zwischenfall auf dem Bahnhofe der Fall wäre. Da Crefeld  , Klosterstr. 43. fuhr der Präfident wieder auf:" Das ist ja unerhört, das ist ja Darmstadt  , Elisabethstr. 31. eine bewußte rreführung des Gerichts. Nein, eine Dessau  , Askanischestr. 107. folche Täuschung ist mir noch nicht vorgekommen. Schämen Dortmund  , Kielstr. 5 I. Sie sich!" Der völlige Mangel an Unparteilichkeit des Präsidenten Dresden  , Rigenbergstr. 2 III. Dr. Hoppenstedt trat in derselben Verhandlung auch einem Zeugen Düsseldorf  , Kasernenstr. 67 a. gegenüber zu Tage. Ein als Zeuge vernommener streifender Holzarbeiter bekundete, Duisburg  , Friedrich Wilhelmstr. 76. daß die Streilbrecher von den Arbeitgebern unter Vorspiegelung Effen, Kirchstr. 20. Elberfeld  , Robertstr. 8a. falscher Tatsachen nach Lübeck   gelockt wurden. Der Vorfigende unterbrach den Zeugen mit der im scharfen Tone ge machten Bemerkung: Na, hören Sie mal, Sie sind hier nicht in einer Volksversammlung. Sie sind hier nicht Advokat einer Partei. Sie stehen hier unter Ihrem Gide. Sie machen hier über haupt nicht den Eindruck, als wenn Sie unter allen Umständen der Wahrheit die Ehre geben Wegen dieses Benehmens strengte Wagner und der Zeuge durch den Rechtsanwalt Dr. Herz eine Privatbeleidigungsflage gegen den den Präsidenten Hoppenstedt an. Das Amtgericht und dieser Lage auch das Landgericht lehnten jedoch die Erhebung der Klage mit der Begründung ab, daß die von Hoppenstedt gebrauchten Guben  , Schulstr. 7. Aeußerungen zwar beleidigend seien, daß der Landgerichtspräsident Halle   a. S., Harz   42/43. jedoch in Wahrnehmung berechtigter Interessen gehandelt und die Absicht der Beleidigung nicht gehabt habe. Diese Hamburg I, Besenbinderhof 57/66 II. Würzburg  , Obertürftr. 11. Entscheidung greift fehl, da der Präsident die beschimpfenden, be- Hamm i. W., Ritterstr. 43. leidigenden Redewendungen teineswegs zur Wahrnehmung be- Hanau  , Mühlenſtr. 2. rechtigter Interessen anwendete, denn er hat fein berechtigtes Hannover  , Münzstr. 5. Interesse Zeugen und Angeklagte zu beleidigen. Das traurige Vor- Harburg a. Elbe  , Sand 1 I. recht, zu schimpfen und zu beleidigen, gibt das Gesetz dem Richter feineswegs. Die Form der präsidialen Apostrophierungen läßt über­

tvollen."

Forst i. 2., Promenade 5. Frankfurt   a. M., Stolpestr. 17 p. Freiburg   i. Br., Rheinſtr. 64. Fürth  , Theaterstr. 19 part. Gera  ( Reuß), Alte Schloßgasse 11 I. Gelsenkirchen, Karlstr. 19. Gersdorf( Bez. Chemniz), Rob. Frauenstein. Glabbed, Kolpingstr. 3. Görlik, Langenstr. 31 part. Gotha  , Erfurterstr. 2( altes Ge- Waldenburg i. Schl., Friedländer. richtsgebäude).

Stettin  , Bismardstr. 9. Straßburg   i. E., Fintmattstaden 2. Stuttgart  , Eßlingerstr. 17/19. Thamm b. Senftenberg  *, Eisen­bahnstr. 7.

straße 28. Wiesbaden  , Wellrigstr. 41, II. Worms  , Mainzerstr. 19.

Wunsiedel  , Koppenertor 324. Zeig*, Nit. Dölle, Nordstr. 4. Zwickau  , Ant. Strunz, Richard­straße 15.

Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Der Provinzialparteitag für Schleswig- Holstein   und Lübeck   wird bies die Absicht der Beleidigung tIar erkennen. Es wundert uns die am 1. und 2. September in Altona   stattfinden. Ablehnung der vollauf berechtigten Privatbeleidigungsklagen nicht. Jst uns doch erinnerlich, daß ein Berliner   Landgerichtspräsident einen Assessor, der pflichtgemäß gegen einen Landgerichtsdirektor( Bimmer­,, Aufreizung". Wie uns ein Privattelegramm meldet, ist gegen mann) wegen Beleidigung einer Partei Erhebung der Anklage ver- den Redakteur des Hafenarbeiter", Genossen Görig, Anklage higt hatte, rüffelte, da Beleidigungsklagen gegen Richter wegen ihres wegen Aufreizung zu Gewalttätigkeiten" erhoben worden. Berhaltens Parteien oder Zeugen gegenüber nach Ansicht des Präsi­senten, der übrigens im Geruch liberaler Anwandlungen stand, von sornherein abzuweisen seien. Der Lübecker   Fall beteist aber ein­wringlich, wie notwendig ein Schutz der Angeklagten und Beugen jegen Beleidigungen seitens des Gerichts ist.-

Sprachenkrieg in Lothringen  .

Der Oberschulrat verfügte, daß in den lothringischen Gemeinden Broß- Moheubre, Deutsch- Oth  , Fentsch und Kneuttingen in den Schulen die deutsche Sprache als Unterrichtssprache einzuführen sei, da die Zahl der französisch redenden Kinder nur 15 Broz. betrage. Gegen diese Verfügung hat sich, klerikalen Blättermeldungen zufolge, in allen Gemeinden ein Sturm der Ent­rüstung erhoben. Sie erwarten, daß der Vertreter des Kreises im Reichstage, de Wendel, seinerzeit eine entsprechende Inter­pellation einbringen wird. Es sei nicht richtig, daß nur 15 Broz. der Kinder der betreffenden Ortschaften französisch sprechen, son­dern 35 Proz

Amerika  .

Bum Prozeß in Jdaho schreibt die" New Yorker Voltszeitung": Was der Anklage an direktem Beweismaterial fehlte, suchte fie durch Umstandsbeweise zu ersetzen. Welcher Art diese Um­standsbeweise waren, zeigt die Tatsache, daß man aus einem Jahrzehnt der Geschichte der westlichen Arbeiterbewegung jedes Wort oder jede Tat herausgriff, die in irgend einer Weise einen gewaltsamen Charakter zeigte, und diese als Beweis zuließ, selbst dann, wenn, wie es meistens der Fall war, Haywood gar nichts mit den betreffenden Vorgängen oder Aeußerungen zu tun hatte.

Die Anklage zog auch den Sozialismus in die Beweis­führung hinein. Die Verlesung der Artikel aus dem Miners Magazine", die Vorführung des Briefes von Genossen Debs, der sozialistischen   Beschlüsse der Miners- Federation, der Reden früherer Beamten der Bergarbeiterorganisationen, alles Dinge, die mit dem Fall selbst gar nichts zu tun haben, sollten einzig dazu dienen, bei den Geschworenen ein Gefühl der Gegnerschaft gegen den Sozialisten Haywood wachzurufen, das dann dazu mitwirken follte, in dem Angeklagten auch den Mörder zu sehen, der schuldig gesprochen werden müsse.

"

a) Beine: Oberschenkel

Unterschenkel in solcher Höhe, daß Prothese die Knie­beuge verhindert Unterschenkel, Fuß.

B

Fuß mit Erhaltung der Ferse zum Auftreten b) Arme:

rechts ganzer Arm, Unterarm, Hand lints

1. Daumen:

"

"

Finger und Fingerglieder:

rechts ganzer Daumen

rechts Nagelglied

links ganzer Daumen.

links Nagelglied.

2. Beigefinger:

rechts ganzer Zeigefinger rechts 2 Glieder. rechtes Nagelglied.

lints ganzer Beigefinger lints 2 Glieder, Nagelglied. 3. Mittelfinger:

rechts ganzer Mittelfinger rechts 2 Glieder, Nagelglied lints ganzer Mittelfinger Links 2 Glieder, Nagelglied 4. Ringfinger:

rechts ganzer Ringfinger.

rechts 2 Glieder, Nagelglied

links ganzer Ringfinger, 2 Glieder, Nagelglied. 5. Kleinfinger:

rechts ganzer Kleinfinger

rechts 2 Glieder, Nagelglied

links ganzer Kleinfinger, 2 Glieder, Nagelglied.

Eriverbs­vermindes

rung

Proz.

75

662

50

33

662/3

60

25

20

10

15

10

1& 1 121 9191 211 211

10

10

Wegen angeblicher Beleidigung eines Grubensteigers wurde Amtliche Urteile über die Verkürzung der Arbeitszeit. Genosse Stephan Heise von der Niederrheinischen  Den Unternehmern, die aus blinder Profitwut den auf Ber  Arbeiter Beitung im Privatbeleidigungsverfahren bom fürzung der Arbeitszeit gerichteten Bestrebungen der Arbeiter Schöffengericht in Duisburg   zu 150 M. Geldstrafe verurteilt. Widerstand leisten, und den Sachwaltern des Kapitals, die das Der Beweis der Wahrheit für die in der Arbeiter- Beitung" ent- Unternehmertum in seinem Kampfe gegen diese Kulturforderung haltene Notiz fonnte nicht erbracht werden, weil der Augen- und der Arbeiterschaft unterstüßen, ist schon mehr als einmal nachge Ohrenzeuge der kritischen Handlung inzwischen verstorben ist.

Aus Induftrie und Dandel.

Berlins   Fleischkonsum.

Die Ermäßigung der Schweinepreise hat, wie ein Vergleich des Berliner   Fleischkonsums im Monat April des laufenden Jahres mit bem gleichen Monat des Vorjahres beweist, eine starke Sunahme des Konsums von Schweinefleisch und zugleich eine Abnahme des Verbrauchs von Kalb- und Hammelfleisch zur Folge gehabt. Nach den Veröffentlichungen des Statistischen Amtes der Stadt Berlin  wurden in den städtischen Schlachthäusern im April dieses Jahres geschlachtet:

Rinder

Kälber Schafe Schweine

Dagegen im Monat April 1906 13 245 17 149

18 677

14 364

39 190

39 890

95 816

77 139

Die Corresp. des Bundes der Landwirte" berechnet auf Grund dieser Zahlen, indem sie die vom deutschen   Landwirtschaftsrat fest gestellten Durchschnittsschlachtgewichte als richtig annimmt, folgenden Fleischverbrauch Berlins  : April 1907 April 1906 4 108 100 3 973 500 Kilogramm 574 560 685 960 862 180 8 628 440 14 168 280

Rindfleisch Kalbfleisch Schaffleisch Schweinefleisch.

"

866 580

" "

6 942 510 12 468 550

wiesen, daß sich eine Verfürzung der Arbeitszeit ohne Schmälerung des Unternehmerprofits durchführen läßt. Neue Beweise hierfür finden wir in der Denkschrift des preußischen Kultusministeriums über das Gesundheitswesen des preußischen Staates für 1905. Es wird dort u. a. mitgeteilt, daß im Regierungsbezirk Potsdamt mehrere große Firmen mit der Herabsetzung der Arbeitszeit von 10 auf 9 bezi. von 9% auf 8% Stunden günstige Erfahrungen ge­felben Affordsätze und Gleichbleiben der Arbeitsleistung die Zeit macht haben. Eine Isoliermittelfabrit hat unter Einhaltung der fogar von 8 auf 7 Stunden herabgesetzt. Auch die städtische Gas anstalt in Königsberg   hat die Arbeitszeit der Ofenarbeiter mit gutem Erfolge auf 8 Stunden beschränkt. In Berlin   hat die Ar­beitszeit in zahlreichen Betrieben eine Berkürzung auf 8 bis Stunden erfahren.

Aus dem

Das sind nur wenige Beispiele, aber was an dem einen Ort ohne Schädigung der Industrie und zum Vorteil der Arbeiter möglich ist, das sollte sich bei gutem Willen doch auch an anderen Osten durchführen lassen. Allerdings ist die Verkürzung der Ar­beitszeit gewöhnlich nicht freiwillig gewährt worden, sondern meist hat es harter Kämpfe bedurft, um dies Ziel zu erringen. Wie notwendig der Kampf der Arbeiter auf Herabsezung der Arbeits­zeit ist, das zeigt die Tatsache, daß vielfach die Arbeitskraft in unmenschlicher Weise ausgebeutet wird. Selbst in Berlin   wird vielfach noch ungebührlich lange gearbeitet, besonders in der Non­feftions industrie und in einzelnen Fleischereien. Regierungsbezirk Potsdam wird berichtet, daß die Arbeiter in Ziegeleien meist noch übermäßig lange beschäftigt werden. Regierungsbezirk Gumbinnen   beträgt die Arbeitszeit für Er­wachsene durchschnittlich 11, für Jugendliche 9% Stunden. Im Regierungsbezirk Allenstein   wird die Arbeitszeit meist auf 12 bis 14 Stunden( einschließlich der Pausen) angegeben; am längsten wird im Hausgewerbe gearbeitet, besonders bei den Schneidern. Jm Regierungsbezirk Düsseldorf hatten mehrere große Fleisch­warenfabriten etwa 14stündige Arbeitszeit. In der Textilindustrie des Stadt- und Landkreises München- Gladbach wurden die Ar­beiterinnen mehrfach in übermäßiger, gesundheitlich sehr bedent licher" Weise ausgenutzt, so daß verschiedene Bestrafungen erfolgen

Danach hat Berlin   im April dieses Jahres 1694 730 Kilo­Die Gefahr für Haywood liegt in der Stimmung der Farmer- gramm Fleisch mehr verbraucht als im April vorigen Jahres. In geschworenen gegen die Arbeiterorganisationen. Sätten zwölf des tommt hierbei in Betracht, daß die Bevölkerungszahl Berlins  Männer aus der Arbeiterklasse zu entscheiden, so könnte nach dem heute beträchtlich größer ist. Nach den Fortschreibungen des städt. schwächlichen Beweismaterial" der Anklage die Verteidigung Stat. Amtes betrug die Bevölkerung Berlins   im Durchschnitt mußten. Es bleibt also noch viel zu tun übrig, che die Arbeitszeit auf auf jedes weitere Wort verzichten. Sie könnte sicher sein, daß des Monats April 1907 2 090 025 Einwohner gegen 2053 914 ein Maß erniedrigt ist, wie es den Forderungen der Kultur und William Haywood freigesprochen würde." im Durchschnitt des April 1906. Außerdem kommen die ver- der Volksgesundheit entspricht. Je stärker die Arbeiterorgani­Das Philadelphia Tageblatt" schreibt: schiedenen Witterungsverhältnisse, Arbeitsverhältnisse usiv. in Be- fationen sind, desto leichter ivird sich eine Verkürzung der Arbeits­Diefer Lump, Herumtreiber, Glücksspieler und Müßiggänger Orchard war, wie jetzt erwiesen ist, Spigel der tracht, doch läßt sich immerhin deutlich aus der Aufstellung ersehen, zeit herbeiführen lassen. Die Gegenden, in denen noch über Ge­Mine Owners in Colorado  . Seine Verbindung mit den Detel- daß der Rückgang der Schweinefleischpreise recht anregend auf den bühr gearbeitet wird, sind diejenigen, in die der Geist der Auf­flärung noch nicht gedrungen ist oder wo, wie z. B. in München­tive Sterling und Scott ist nachgewiesen. Er erhielt selbstver. Verbrauch von Schweinefleisch eingewirkt hat. Gladbach, die Arbeiter systematisch in Unkenntnis gehalten werden. ständlich den Auftrag, sich an die Leute von der Federation heran­Hier die Fadel der Aufklärung hineinzutragen, ist Aufgabe der zumachen, sie zu kompromittieren, in jede seiner wirklichen oder modernen Arbeiterbewegung, die sich dabei mit Fug und Recht erdichteten Untaten irgend jemand von ihnen zu verwickeln und nicht nur auf die eigenen Erfahrungen, sondern auch auf die amt­dadurch die Grundlage fitr die Mordanklage zu schaffen. Die lichen Berichte berufen kann. Frage ist nun, ob die Bauerngeschworenen in Idaho   durch diese Machinationen sehen fönnen und sich demgemäß verhalten."

Aus der Partei.

Zum Parteitag.

Amerikanische   Getreideernte.

Die Aussichten für die amerikanische   Getreideernte haben sich im letzten Monat nur sehr wenig gebessert. Nach dem Bericht des Ackerbaubureaus betrug am 1. Juli d. J. der Durchschnittsstand für Winterweizen 78,3 Prozent, für Frühjahrsweizen 87,2 Prozent, für Winter- und Frühjahrsweizen zusammen 81,6 Prozent, für Mais 80,2 Prozent, für Winterroggen 89,7 Prozent, für Gerste 84,4 Pro­zent und für Hafer 81,0 Prozent. Die Anbaufläche für Mais wird mit 98 099 000 Acres angegeben.

Der Statistiker der New Yorker Produktenbörse schätzt den Ertrag des Winterweizens auf 382 595 000 Bushels, den des Frühjahrs­Die am legten Sonntag in Döbeln   abgehaltene Partei- weizens auf 251 899 000 Bushels, den des Mais auf 2 560 384 000 bersammlung für den 10. sächsischen Reichstagswahlkreis beschloß ein Bushels, den der Gerfte auf 163 670 000 Bushels und den des Hafers stimmig, dem Parteitage den Antrag zu unterbreiten: die sozial- auf 973 072 000 Bushels. demokratische Reichstagsfraktion folle in Zukunft nach jeder Neichstags- Danach ist nur auf einen Gesamtweizenertrag von 635 000 000 fession eine gedrängte Uebersicht über die Reichstagsverhandlungen Bushels zu rechnen, beinahe 14 Proz. weniger als im vorigen Jahr und die Stellung unserer Abgeordneten zu den wichtigsten Fragen doch sind bekanntlich die amerikanischen   Schätzungen wenig zu Herausgeben. berlässig.

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Fleischpreise beim Fleischermeister und im Ronfumverein.

Am 25. Juni wurden von Leipziger Fleischermeistern Stich proben der verschiedensten Sorten Fleisch entnommen. Die Preise stellten sich im Konsumverein Leipzig  - Plagwiß gegen die bei den Fleischermeistern um 5, 10, 15, ja selbst um 20 Pf. pro Pfund billiger. So tosteten z. B. pro Pfund bei Fleischern und Konsum­berein: in Connewib Schweinstamm 80 und 65 Pf., Schweins­foteletts 90 und 75 Pf., in der Altstadt in Leipzig   Hammelfleisch 90 und 80 Pf., Suppenfleisch 80 und 70 Pf., Schweinstamin 85 und 65 Bf., Schweinsbauch 80 und 60 Pf, in der Windmühlen­straße in Leipzig   Schweinskoteletts 100 und 75 Pi.