HauSelgentümerin Hopfchen, JZgerstr. S3 in Rixdorf, eingedrungen waren. Die Bande erbrach gewaltsam die verschlossene Korridortür und durchwühlte in der Wohnung sämtliche Zimmer nach Geld und Wertsachen. In die Hände fielen den Tätern zwei Sparkassenbücher auf die Namen Minna und Gertrud Hopfchen über die Summe von 4000 und 2000 M., sowie zwei Kassenbücher auf den Namen Wilhelm Hopfchen über 2000 und 1000 M. Außerdem erbeuteten die Diebe noch gröbere Summen an barem Beide. �ericbts- Leitung. Baltische Edelleute gegen de«„BorwLrtS*. , Gestern hatte sich unser Verantwortlicher. Genosse Weber, in zwei Fällen vor dem hiesigen Schöffengericht wegen angeblicher Beleidigung von zwei baltischen Baronen zu ver- antworten. Beide Klagen verfielen der Vertagung zwecks Beweisaufnahme. In der einen fühlte sich Baron Axel von Nolken durch die Schilderung des SchreckenSrcgiment» in den Ostsee . Provinzen im Artikel vom 17. Februar beleidigt. Der Ver« teidiger. Rechtsanwalt Dr. Liebknecht, be- antragte, zwei Zeugen über die Wahrheit der Schilderung im .Vorwärts" in Hesingfors und Riga vernehmen zu lassen. Die kommissarische Vernehmung dieser Zeugen wurde vom Gericht beschlossen. Ein von dem Kläger angebotener Vergleich, nach dem Genosse Weber eine Erklärung abgeben sollte, die In» formation bei Abfassung des Artikels sei eine unrichtige gewesen. wurde abgelehnt. Tie zweite Klage führte der livländische Baron v o n S i v e r». Es ist das die bekannte Klage, die schon wieder« holt das Gericht beschäftigt hat, in der sich Herr Sivers ohne e durch Mitteilungen über Taten eine« Herrn SieverS mit e be. leidigt fühlt. Der Verteidiger, Dr. Liebknecht, erklärt wiederholt, der Beweis, daß der Sievers mit e nicht der Sivers ohn e sei, seinem Klienten nicht obliege. Sein Klient stelle aber an« heim, den Verfasser des Artikels, der die Ermächtigung, ihn zu nennen. � erteilt hat. sowie den Privatdozenten an der Universität Petersburg Professor von Reusiner darüber als Zeugen zu vernehmen, dasi der Privat« �?0er ohne. e mit dem im Artikel angeführten SieverS mit e nicht identisch ist. ES wird beschlossen, diese Zeugen zu sein' werden die genaueren Adressen derselben eingegangen DarlehenSvermtttelungSschwInbler. Die umfangreichen Darlehensschwindeleien des Vermittlers K o s ch o r e ck. der in Nizza seinerzeit verhaftet wurde, beschäftigten gestern die dritte Ferienstraskammer deS Landgerichts I unter dem Vorsitz des LandgcrichtSratS Pauli. Gegen Koschoreck lautete die Anklage auf Betrug in 272 Fällen und auf ver. suchten Betrug in 386 Fällen, im ganzen also 6S8 einzelne Falle, von denen 6 im Auslande begangen sind. Der zweite Angeklagte Kaufmann Otto Marschall war der Bei. hülfe zum Betrüge angeklagt. Die Tische des VerhandlungSsaaleS waren vollständig mit Aktenstücken und Drucksachen und Korrespon. denzen aus dem Bureau des Angeklagten Koschoreck bedeckt. Der Angeklagte Ernst Koschoreck ist der Sohn eines Berliner Zimmer« mcistcrS. Er besuchte eine Baugewerkschule und übernahm nach dem Tode des VaterS dessen Geschäft, konnte es jedoch nicht halten. Mit den letzten 3000 M. ging K. nach M o n t e C a r l o. wo er sie bald am Spieltisch verlor. Nun nahm der Angeklagte Darlehen auf und wurde dadurch so mit dieser Branche bekannt, dah er beschloh, selbst ein DarlehenSvermittelungSgeschäft anzufangen. 3 000 M., die er sich geliehen hatte, bildeten das Anlage» kapital. Im Cake National knüpfte Koschoreck Bekanntschaften mit„Tarnen" an, die ihm gcldbedürstige Lebemänner zuwiesen. In der Blücherstrahe und Friedrichstrahe unterhielt der Angeklagte verschiedene BurcauS. Den Darlehcnsiuchern versprach er die Be» schaffung großer Summen, wenn die Auskünfte gut wären. Für die Einziehung solcher Auskünfte muhten die Opfer recht erheblich« Summen zahlen. Damit war aber auch die Tätigkeit dcS Menschenfreunde? Koschorcck erschöpft. Die Auskünfte lauteten regelmähig so ungünstig, dah das gesuchte Darlehen nicht gewährt werden konnte. So ging das Geschäft von 1003 bis 1905. Da wurde Herrn K. der Podcn in Berlin zu heih und er verlegte den Schauplatz seiner Tätigkeit nach Nizza , um hier den Betrieb in vergrößertem Maßstäbe fortzusetzen. In mehr als 300 deutschen ordnungSparteilichen und„parteilosen" Provinzblättern erließ er Inserate des Inhalts, daß reelle Herren Darlehen bis zu 100 000 M. erhalten könnten unter günstigen Bedingungen. Die Darlehens. gesuche gingen In überraschend großer Zahl ein: in 3 Monaten kamen etwa 20000 Briefe nach Nizza . Der Ge- schäftsbetrieb ging ,n folgender Weise vor sich: Hatte sich ein TarlehenSsucher gemeldet, so bekam er zunächst von Koschoreck ein Schreiben dcS Inhalts, er sei bereit, daS gewünschte Darlehen zu beschaffen, wenn der Geldsucher sich bereit erklärte. 6 Proz. Zinsen zu zahlen und für die Auskunft und die sonstigen Spesen einen Borschutz zu zahlen. Erklärte sicb der Darlehenssucher mit diesen Bedingungen einverstanden, so erhielt er eine Nachnahmesendung, die je nach der Höhe deS gewünschten Darlehens auf 25, 100 bi» 300 M. lautete. Wer leichtsinnig genug war, diese Nachnahme- sendung einzulösen, fand in dem Briefumschlag nicht etwa daS versprochene Darlehen, sondern � ein Schuldscheinformular und einen langen Fragebogen über die Kreditfähigkeit deS Geldsuchers. DaS Darlehen wurde in keinem Fall gegeben und die Opfer waren um den Vorschuß geprellt. Die Geschäfte hatten inzwischen eine» so großen Umfang angenommen, daß Koschoreck eine Hülfe brauchte. Diese fand er in der Person deS Kaufmanns Otto Marschall. der mit der geschiedenen Frau Bankdirektor R o m e i ck in Nizza eine Wohnung hatte. K. engagiert« den Marschall als Rcgistrator. Tie Anklage behauptet, dieser habe von den Schwindeleien Koschorecks Kenntnis gehabt und diese unter. stützt. Die vielen Geprellten hatten inzwischen Anzeige erstattet und am 8. Mai 1900 wurden Koschorcck, Marschall und«in zweiter Angestellter König in Nizza verhaftet. König wurde bald außer Verfolgung gesetzt. Koschoreck und Marschall wurden im Oktober 1906 nach Deutschland ausgeliefert und in das UntersuchungS- gefäugniS nach Moabit eingebracht. Marschall wurde am 17. Januar 1907 gegen Stellung einer Kaution von 1000 M. auS der Untersuchungshaft entlassen. In der gestrigen Ver- Handlung bestätigte Koschoreck im wesentlichen die ihm von der Anklage zur Last gelegten Handlungen während seine» Aufenthaltes in Nizza . Er führte aber an, dah er die Darlehens- geschäfte richtig geregelt hätte, wenn ihm nicht die Verhaftung da- zwischen gekommen wäre. In sechs Fällen, die noch in der Zeit seine» Berliner Aufenthaltes spielten, suchte der Angeklagte die Schuld an dem„achgewiesenen Betrug seinem damaligen Buch- Halter V. zuzuschieben, der hinter seinem Rücken von oen Dar. lchenssuchern größere Beträge erschwindelt habe. In diesen Berliner Fällen ist der Angeklagte ganz besonders raffiniert vor» gegangen. Einem Handelsgärtner in Basel , der ein Darlehen von 5000 M. wünscht«, nahm er zunächst«ine Proviston von 10 M. ab, ersuchte dann aber noch um die Zusendung von 100 M. Als dex Gärtner darauf nicht gleich einging, schrieb ihm Koschoreck, er wurde ihm daS Darlehen gegen Nachnahme von 100 M. zusenden. Die Nachnahmesendung enthielt aber wiederum kein Geld, sondern wertlose Formulare. Koschoreck blieb dabei, diese Korrespondenzen habe der Buchhalter V. unter Mißbrauch von KoschoreckS Namen geführt. In einer anderen Nachnahmesendung war nur die Mit- »eilung enthalten, daß daS Geld mit nächster Post eintreffen würde. Der Angeklagte suchte sich damit herauszureden, er hätte nicht geglaubt, daß die Leute in den Nachnahmesendungen schon das Darlehen vermuten würden. Die Zeugen, meist kleine Handwerksmeister aus det Provinz, bekundete», sie hatten die Nachnahmesendungen eingelöst, weil ihnen die Ver- sprechungen in den Schreiben des Angeklagten, dessen hochtrabende Titel und Angaben auf den Firmenbriefbogen und die mit Papier ülißitftppUm LritzslMsMge iss AMiMmesetldMgeg dko, Glauben beigebracht hätten, sie enthielten die angekündigte Geld- sendung. Der Angeklagte Marschall bestritt entschieden, daß er von dem schwindelhaften Treiben Koschorecks Kenntnis gehabt und ihm dabei Beihülfe geleistet hätte. Er habe auf der Post in Nizza den Koschoreck getroffen. Dieser habe ihn als Regtstrator gegen ein Gehalt von 300 Frank monatlich angestellt. In den engeren Geschäftsbetrieb des K. habe er keinen Einblick gehabt. Er habe bescheiden gelebt und viel zu tun gehabt.— Die geschiedene Frau des Bankdirektors Romeick be- stätigte als Zeugin im wesentlichen die Angaben Marschalls und bekundete, Marschall und sie hätten in Nizza sehr einfach gelebt und sie habe selbst dem M. zugeredet, die ihm von Koschoreck an- gebotene Stellung anzunehmen. Aus dem Zuchthaus zu Branden- bürg werden die Zeugen Ascher und P l u m vorgeführt, die mit Koschoreck in Geschäftsverbindung standen. Ascher, der Inhaber einer Auskunftei war, versorgte auch K. mit Auskünften, die immer ungünstig ausfielen und nach den Ausführungen der Anklage ohne Recherchen nur nach dem Wunsch des Auftraggebers ausfielen. Plum hatte mit K. öfter Geschäfte gemacht und kann über seinen Betrieb nichts ungünstiges sagen. Der Vertreter der öffentlichen Anklage, Staatsanwalt Fuchs, beantragte für den Angeklagten Koschorek eine Zucht- hauSstrafe von zwei Fahren sechs Monaten, von denen sechs Monate auf die Untersuchungshaft angerechnet werden sollen; außerdem eine Geldstrafe von SOOO M., die im Nichtbeitreibungsfalle in sechs MoNate Zuchthaus umzuwandeln sind; ferner fünf Jahre Ehrverlust. —• Gegen den Mitangeklagten Marschall beantragt der Staats- anwalt zwei Monate Gefängnis, die durch die Unter- fuchungShaft für verbüßt zu betrachten seien.— Der Angeklagte Koschorek betont in seiner Verteidigungsrede, er habe bei dem Geschäft nichts verdient, sondern nur zugesetzt, und wäre auch in der Lage gewesen, die versprochenen Geschäfte zu machen. Der Angeklagte Marschall bittet um seine Freisprechung. Um 8 Uhr abends nach elfstündiger Verhandlung verkündete der Vorsitzende da? Urteil. Der Angeklagte Ernst Koschoreck wird wegen fortgesetzten, teils vollendeten, teils versuchten Be- trüge? zu einer Zuchthausstrafe von 2 Jahren. 6 Monaten, sowie zu einer Geldstrafe von 3000 M., im Nichtbeitreibungsfalle zu weiteren 200Tagen Zuchthaus , die auf 6 Monate umgerechnet werden, außerdem zu 5 Jahren Ehrverlust verurteilt. Die Untersuchungshaft wird auf die Strafe nicht angerechnet.— Der Angeklagte Marschall wird freigesprochen, die Kosten des Verfahrens gegen Mar schall werden der Staatskasse auferlegt. In der Begründung des Urteils führte LandgerichtSrat Pauli au«, der Gerichtshof habe angesichts de» gemeingefährlichen Treiben» des Koschoreck ihm mildernde Umstände versagt und auch davon abgesehen, dem Antrage des Staatsanwalts auf Anrechnung der Untersuchungshaft zu entsprechen. Marschall habe sich zwar der Beihülfe verdächtig gemacht, aber seine Schuld habe nicht nach- gewiesen werden können.— Der Angeklagte Koschoreck erklärt, sich bei dem Urteil nicht beruhigen zu wollen. Der Arbeitswillige— als Streikpostensteher angeklagt. Vor dem Rixdorfer Schöffengericht wurde gestern gegen den Maurer Richard Nolte, Rixdorf, verhandelt. Der An- geklagte hatte einen Strafbefehl in Höhe von 3 M. erhalten, weil er am 27. Mai d. I. vor dem Neubau Pflügerstratze 67 Streik« Posten gestanden haben soll und der Aufforderung der Polizei- beamten Grünfeldt und Schirmer. weiterzugehen, nicht Folge ge. leistet hat. Die Beweisaufnahme ergab die Richtigkeit der An« gäbe NolteS: er ist nicht organisiert, er hat am 27. Mai nicht Arbeitswillige von der Arbeit abgehalten, sondern wollte selbst als Arbeitswilliger auf dem Bau. der im Akkord aufgeführt und auf welchem gestreikt wurde, an- fangen. Er verhandelte deshalb vor dem Bau mit einem Polier und fragte um Arbeit an. In der Annahme, daß Nolte Streik- Posten stand, hielten die beiden Beamten den Nolte dadurch ab, die beabsichtigte Arbeit auf dem Neubau Pflügerstratze 67 an- zunehmen, daß sie ihn aufforderten, weiterzugehen. Als Nolte der Aufforderung nicht nachkam und sich auch nicht legitimieren konnte, wurde er zur Wache gebracht. Der Amtsanwalt be- antragte sechs Mark Geldstrafe. DaS Gericht verurteilte den Arbeitswilligen Nolte zu fünfzehn Mark Geldstrafe. Daß die Polizei in der Annahme. eS mit Streikpostenstehern zu tun zu haben. Arbeitswillige von Bauten fortweist, und daß der Streikbrechlustige noch mit fünfzehn Mark Geldstrafe belebt wird, entbehrt nicht des Humors. Es wäre erfreulich, wenn die Polizei, wenn auch unbewußt, recht häufig in dieser Weise dafür eintritt, daß der Humor zu seinem Recht gelangt. Noch netter wäre es freilich, wenn sie die Streikposten ihre? Amtes unbehelligt walten ließe: dann verließe niemand wider feinen Millen dt« Artzeitsstatte.»_. Vermifcdtes. Der Hungertyphus im sächsischen Erzgebirge . Im erzgebirgischen Dorfe Alber na u ist eine Typhusepidemie ausgebrochen, die bereits mehrere Opfer gefordert hat. Der Zuzug von Sommer- ftifchlern wurde von den Behörden verboten. Ein jugendlicher Defraudant. In Pforzheim unterschlug der 16 jährige Kontorlehrling Schleich, der in der Scheideanstalt von Schäfer angestellt war. 1 5 3 0 0 M. und wurde dann in Be- gleitung de» Lehrlings Fritz Tumulka flüchtig. «»n Jrredentisten überfallen. Aus Bozen wird gemeldet: 33 deutsche Touristen, unter ihnen 5 Damen und 6 Reichsdeutsche, welche einen gemeinsamen Ausflug in die deutsche Sprachinsel in Welschtirol unternahmen, wurden von mehreren hundert Irre- dentisten angegriffen. 1? Männer erlitten Verletzungen, Damen wurden angespleen. Ein alter Herr aus Berlin , der wegen Müdig- teit auf einem Maultier ritt, wurde von diesem herabgerisien und blutig geschlagen. Alle Fenster des EisenbahnzugeS, in den sich die Angegriffenen flüchteten, wurden von den Jrredentisten durch Steinwürfe und Revolverschüss« zertrümmert. Großfeuer in New York . Gestern morgen brach auf der Ostseite der City in einem sechsstöckigen Gebäude Feuer aus. 15—20 Personen sind ge. tötet. 30 verletzt, zum größten Teil Italiener. Einige von ihnen sprangen durch die Fenster, andere verbrann. ten lebendig. Eine spätere Meldung auS New Dort hier- über besagt: Eine Feuersbrunst zerstörte gestern einen Teil des bekannten New Dorker VergnügungSorteS Coneh-JSland, des be- liebtesten Ausflugsortes der New Dorker. Sie brach gegen 4 Uhr morgens in einem Ballsaale aus. wo gerade getanzt wurde, und griff mit solcher Schnelligkeit um sich, daß innerhalb kurzer Zeit 5 Hotel». 4 Badeanstalten, mehrere Ballsäle und ein große» Kaffeehaus zerstört wurden. Viel» Leute mußten aus den Betten geholt werden. Zahlreiche Personen wurden verletzt, darunter auch 30 Feuerwehrleute._ Eine Kirche eingestürzt. Nach einer Meldung au» S a n S e. bastian ist die Kirche von Satoba gestern zusammengestürzt. Drei Personen wurden getötet, zwei verletzt. Abgestürzt. Wie aus Salzburg gemeldet wird, ist der Tiroler Meisterschütze Heinrich Hatmbl aus Brixen von der Plosespitze abgestürzt und hat sich derartig schwere Verletzungen zugezogen. daß er die Sprache verloren hat. Verschüttet. In Stockenweiler(Allgäu) stürzte eine Kiesgrube ein. Zwei Arbeiter wurden verschüttet, einer von ihnen ist tot. Lese« und DISkutlerNub„Heinrich Heine «. Sitzung am Mittwoch, den 31. Lulh abends S'j, Uhr. bei Bolze, Rodenbergstr.& Eingegangene DrucUfchnften. Von der„Neuen Zeit«(Stuttgart , Paul Singer) ist soeben das 43. Hejt des 25. Jahrgangs erschienen. Inhalt des Heltes: Kapitalistische Kultur. — Zur Kulisrage. Von Gustav Eckstein. — Die Erneuerung Schwedens . Von WUhelm Jansson.— Wahlrechtsreform* in Sachsen . Von Herrn. Fleihner.— Der Kamps ums Preutzenmahlrecht. Von Franz Kiühs.— Zur mecklenburgischen Versassungsresorm. Von F. Starasson.— Bergbauliche Notizen. Von Otto Hue (Essen-Ruhr).— Literarische Rund- schau: Dr. Jos«, Ingenieur, Prosessor an der Universität Buenos Aires: Oa lägislutaon du travail dans la Republique Argentine. Von ad. br. — Nonzen: Arbeiterbildung und Streiks. Von Kurt Heinig -Berlin . Die„Neue Zeit" erscheint wöchentlich einmal und ist durchfalle Buch» Handlungen, Postanstalien und Kolporteure zum Preise von 3,25 M. pro Quartal zu beziehen: jedoch kann dieselbe bei der Post agp pro Quartal abonniert werden. Das einzelne Hest kostet 25 Pf» Probenummern stehen jederzeit zur Verfügung. Im Berlage der Buchhandlung Vorwärts, Berlin , ist erschienen: Sozialdemokratie und Schule. Von Heinrich Schulz . Preis 75 Pf. Agitationsausgabe 30 Pf. Die Schrift ist in der Hauptsache die Wiedergabe des Referats, das der Verfasser, bekanntlich ein ehemaliger bremischer Lehrer, auf dem Mannheimer Parteitag zum Thema„Vollserziehung und Sozial- demokratie" gehalten hat. Doch ist die vorliegende Ausgabe noch einmal sorgfältig überarbeitet und in vielen Punkten verbessert und durch Ausnahme neueren Materials ergänzt worden. Die Broschüre füllt insosern eine Lücke in unserer Parteiliierakur auS, als darin zum ersten SNale das ganze Problem der öffentlichen Erziehung vom Standpunkte des wiffenslbastlichen Sozialismus aus beleuchtet wird. Der Verfasser bespricht zmmchst die verschiedenen vergeblichen Versuche daS Ziel der Erziehung zu bestimmen: hieraus sührt er den Leser durch die Klaffenerziehung der Vergangenheit bis an die Schwell« der Gegenwart, kennzeichnet sodann mit scharfen Strichen den Klassencharakter der heutigen Schule und entwickelt schließlich aus dem Wesen des Sozialismus dessen pädagogische Ideale. In einem letzten Kapitel werden die von der Sozial- demokratie in Reich, Staat und Gemeinde schon heute erhobenen praktischen Schulsorderungen zusammengestellt und erläutert. Wer fich über die Stellung der Sozialdemokratie zur Schul, und Er- ziehungsfiage unterrichten will, kann an dieser Schrift nicht vorübergehen. Der„Süddeutsche Postillon« Nr. IS ist soeben erschienen und bringt eine Fülle deS Aktuellen und Jntereffanten. General Liebert wirft im Münchener NeterSProzetz vom sicheren Port den Schandfleck in Justitias Wagschale(Bild), die Einsührung deS gleichen allgemeinen Wahlrechts in Sachsen (Bild). Roma locuta osb, die Schell-Afiäre und die Conkratwoz in Christo(Bild), das fixierte Profil eines Ueberlvachungsbeamteu nebst dem dazu gehörigen Auge des Gesetzes(Bild), außerdem noch einig« kleinere Illustrationen. Das Leitgedicht besingt JwanS Liebe zu Frankreich . Brief« aus Sachsen , Was in der Welt vorgeht, Die Lustmarine, Ausblick aus neue Steuern, Äermanisatiou der Polen und eine Menge tleinerer Beiträge be« reichern diese Nummer. Der„Süddeutsche Postillon' kostet 10 Pj. üttd ist in jeder Parteibuchhandlung und bei den Kolporteure» erhältlich. ßnefhaften der Redaktion. Tie furistlsche eprechftnnd« fliidet Fried richftr. IN, Nufgang 4. «ine Treppe tHaiidelsstatte Bellealliauc«, Tiirchgang auch Lindenftr. 101) wocheiitäglich von?>/, bis Uhr abends statt. G-öfsne« 9 Uhr. Sonnabends beginnt die Eprcchstnndc»m 0 llhr. Jeder Anfrage>st ei» Buchstabe nnd eine Zahl als vterk, eiche» betznfngcn. Briefliche'Antwort wird nicht erteilt. Eilige Fragen trage itian IN der Sprcchstuude vor, Bier Streitende Nr.«9. Die jetzige„Blücherstrasie* heisit f» seit der zweiten Hülste der achtziger Jahre. Bis dahin hatte sie den Namen „Pionierstratze" gehabt.„Blücherstrasie* hiesi damals der Teil der jetzigen „Aorkstrasie", der zwischen Katzbach- und Mansteinstrasie liegt. K. 61» Wir würden Ihnen raten, fich an den Genossen Simanowski, Engel-User 15, zu wenden.— Neuer Abonnent. 1. Ein Krankenversicherunaspfliibtiger kann nicht gleichzeitig zwei Zwangskassen oder einer Zwangskasse und der Gemcindekraiikenverficherung angehören, wohl aber kann er einer Zwangs- lasse(Knappschaftskasse, Jiinungskaffe, OrtS-, Betriebs-, Baukrankenkaffe) und einer oder mebreren freien Hülsskaffen angehören. Den beiden von Ihnen erwähnten Kassen können Sie nicht gleichzeitig angehören. Wegen einer für Sie paffenden Hülsskasse wenden Sie sich am besten an den Genossen Simanowski, Engel-User 15, II. Der 58 er Verein Ist ungefähr rechts-sreisinnig, der sogenannte Leipziger anlisemitisch-konservattv. Aus dem Boden der modernen Arbeilerdewegung steht der Zcntralverband sür tandlungSgehüIscn und Gehülfinnen Deutschlands in Hainburg . Die Berliner Illale befindet sich Neue Köniastr. 36. Dort lassen Sie sich ausnehmen. — H. T. 11. Ihre Frau, nicht aber Sie, sind zur Zahlung der katho- tischen Kirchensteuer verpflichtet. Treten Sie beide aus, so haben Sie persönliche Kirchensteuer weder sür die katholische noch sür die evangelische Kirche vom öl. Dezember 1903 ab zu zahlen.— Spantol. Wer im Jahre 1905 aus der Kirche ausgetreten ist, hat nur noch sür daS Jahr 1906 die Kirchensteuer zu zahlen.— D. 50. In Hannover. — M. S. 03. 1. In Braunschweig . 2. Aus dem Magistrat erfolgt die Auszahlung.— M. M. 100. Wenden Sie sich an die AuSkunstSstelle deS Verein« für ethische Kultur, Unter den Linden 16, Gartenhaus 4 Treppen. — R. 38. Diese Verhältnisse sind in einem besonderM Artikel dargelegt. Berliner Marktprels«. Au» dem amtlichen Bericht der städtischen Mark, Hallen-Direktion.(Grosihandel.) Rindfleisch I» 70-72 pr. 100 Psd.. IIa 64-69, nia 59-60, Bullenfleisch la 65-70, IIa 55-64, Kühe, seit 52—60, do. mager 40—50, Fresser 54—66, Bullen, dän. 96—64, do. Holl. 0,00. Kalbfleisch, Doppellender 100-120, Maslkälber la 73- 82, IIa 64—72, Kälber gcr. gen 45—57, do. Holl. 0,00, dän. 0.00. Hammel» fleisch Mastiämmer 76—80, Hammel la 71—75, II» 65—70, Schaft 62—64. Schweinefleisch 65—70 Rehbock la per Psund 0,65—0,80. II» 0,40-0,60. Rotwild, Abschusi 0,56-0,68. Damwild. Abschusi 0.00. Wild. schweine 0,00. Frischlinge 0,00. Kaninchen per Stück 0,20—0,70. Wild» etilen per Stück 1,00—1,40. Krickenten per Stück 0,00. Hühner, alte, per Stück 1,40-1,80, Na 0,80-1,20, do. junge 0,50-1,00. Tauben 0,20—0,45, italienische 0,00. Enten per Stück 0,80—2,00, do. Hamburger per Stück 2,75—2,90. Gänse per Pfund 0,56—0,64, do. per Stück 2,00—4,40, do, Hamburger per PId. 0,00, per Stück 0,00, do. Oderbrucher per Psd. 0,00. Poulcts per Stück 0,40—0,70, Chalonshühner 0,00. Hechle per 100 Psund 121—131, do. matt 0,00, do. mittel und grosi 113—117, do. groß 88. Zander, mittel 0,00, do. klein, matt 0,00. Schleie, grosi 0,00, do. mittel 112, do. Holl. 0,00, du 122-141. Mole, grosi 0,00, do. klein u mitiel 105-106, mittel 105 bis 106, do. unsorliert 80—93, do. grosi-miltel 103—108. Plötzen, matt 0,00. Roddow 0,00. Karpfen 89—96. Bleie 0,00, matt 0,00. Bunte ische 43,00. Barle 90,00, dito matt 0,00, dito klein 0,00. manschen 91-94, do. klein 0,00. Vlelsische 0,00. Wels 0,00. Aland 77. Quappen 0,00. Amerikanischer Lach» la neuer, per 100 Psd. NO— 130, do. IIa neuer 90—100, do. lila 60. Seelachs, neuer 10—20. Flundern, Kieler, Stiege la 3—6, mittel ver Kiste 2, Hamb . Stiege 4—6, halbe Kiste 2—3, pomm. la Schock 4—8, II» 0,50—2,50. Bücklinge, Kieler Per Wall 2-3, Strals. 3,50-5.50, Bornh. 0,80- 1,20. Aale, grosi per Psd. 1.10 bis 1,40, mtttelgrosi 0.80—1,10, klein 0.60—0,80. Heringe per Schock 5—9. Schellfische Kiste 3,00-5,00, Ktste 1,50-2. Sardellen. 1902er per Anker 98, 1904er 93, 1905er 98, 190Ser 90-95. Schottische Vollhering« 1905 0,00, largo 40-44, kuU. 38-40, med. 36—42, deutsche 37—44. Heiinge, neue MatjeS, per'/, To. 50—120. Sardinen, ruff.. Faß 1,50-1,60. Brathering» Fasi 1,20-1 40, do. Büchse(4 Liter) 1,40-1,70. Neunaugen, Schocksasi 11, do. kleine 5—6, do. Niesen» 14.©er, Land-, unsortiert per Schock 3—3,40, do. grosi« 4,00. Krebse per Schock grosie 28,00, do. mittelgrosie 0,00, do. kleine 3,00, do. unsortiert 7.00-9.00. do. Galizter grosi 6,00, do. unsorttert 2,00-2,75. Butter per 100 Psd. la 109-113, IIa 103-109, lila 100-102, absallende 90-95. Same Gurken, neue, Schock 3.50—4. Pseffergurken 3,50—4. Kartoffeln per 100 Psd. weisie runde 2,50—4,00, blaue 3,50—5,00, Rosen» 2,50 bis 8,00, Nieren- 3,50-4,00, Zerbster 0,00. Porree, Schock 0,50-1,00. Meerrettich, Schock 6—15. Spinal per 100 Psund 25—30. Sellerie, htcfiae, per Schockbund 2,00—6,00. Zwiebeln per 100 Psd. 5—6,50, do. kleine 0,00, do. hiesige(Perl-) 0,00. Tharlolten 0,00. Petersilft, grün, Schockbund 0,75—1,00. Kohlrabi Schock 0,75—1,50. Rettig, bahr., neu» Stllck 0,07—0,10, do. hiesige, Schock 3—4. Mohrrüben, Schockbund 1,50 biZ 2,50. Karotten, hiesige, Schockbund 2,00—3,00. Wirsingkohl per Schock 3,00 bls 6,00. Rotkohl. Schock 6-10. Wcihkohl 6-10. Blumenkohl, Zittauer 100 Stück 0,00, do. Hamburger 100 Stück 0,00. do. Erfurter 100 Stück 20—25. Kohlrüben, Schock 4,00—6,00. Peterstlienwurzeln, Schockbund 4,50—6,00. Schoten per 100 Psund 8—20. Pfefferlinge per 100 Psd. 7—13. "telnpilze per 100 Psund 10—20. Radieschen per Schock 0,75 bis 1,00. Salat per Schock 1,00—2,50. Gurten. Zerbster , Schock 3,00—4,00. Bohnen, irüne, 100 Pfbi 5—12. Stachelbeeren, per 100 Psund 7—12. Erdbeeren, ilefige 100 Psd. 20—30, do. Walderdbeeren 50—90, do. Hamburger SO bis 40, do. Holländer 25—30. Himbeeren 100 Pfund 28—34. Blaubeeren, 100 Pfd. 8—16. Johannisbeeren, 100 Psd. 7—10. Kirschen, per 100 Pfund Schlestsche 8-10, Werdersche 10-20, do. GlaZ. 12-18, do. Thüringer 6—18, Natten 18—30, sauere 10—20. Birnen, ital., 100 Psund 13—28, Muskateller 24-37, hiesige 12—16. Pfirsiche, per 100 Psund 13—30. Aprikosen, ital., per 100 Psund 20—34, franz. 14—30, Aepsel, Italienisch », per 100 Psund 10—25. Pflaumen, ital , per 100 Psund 14—30. Zitronen, Messtna, 300 Stück 9.00-18,00, do. 360 Stück 8,00-15,00, do. WO Stück 6.00-12,90, do. 150 Stück 5-8. Bananen, gelb, 100 Psd. 15-25, grüo 0,00,