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Kämpfe in Söul.

Husland.

Washington aus eingefekt wird. Bei den Wahlen standen sich drei 11. Juni 1906 als gerechtfertigt an. Und zwar habe die Aus- erhöhung. Heute früh ist auf dem Marienschacht von 196 Mann Parteien gegenüber, von denen zwei mehr oder weniger Gegner sperrung des Klägers von dem Zeitpunkt an aufgehört eine niemand angefahren, auf dem Bahnschacht sind von 525 Mann nur der amerikanischen   Oberherrschaft sind. Daß die dritte, die es fittlich berechtigte Maßregel zu sein, als die Vertreter der 72 angefahren. mit den Amerikanern hält, nur sehr schwach aus den Wahlen her. Beklagten   davon Kenntnis erlangt hätten, daß es sich bei dem vorging, wird man in Washington natürlich als politische Unreife Aussperrung von Rohlenlagerarbeitern. In Lauterburg des Volkes" ansehen. Mit der Unreife" entschuldigte man die läger und dem Streikvorgang um einen die zurechnungs- im Unterelsaß wurden zirka 120 Arbeiter der Kohlenfirma Raab, lange Verzögerung der Ausschreibung von Wahlen bis zum Jahre fähigkeit des Klägers ausschließenden Zustand gehandelt Karcher& Co. ausgesperrt, weil sie einen von der Firma 1905, um dann das endgültige Versprechen zu geben, daß in zwei habe. vorgelegten Tarif eingereicht, der eine Erhöhung der Akkordsätze Jahren, also 1907, ein eigenes Parlament gewählt werden sollte, Diese Auffassung des Kammergerichts wird vom Reichs- um durchschnittlich 40 Bf. pro 10 000 Stilogramm und eine Erhöhung wenn Ruhe und Frieden auf den Inseln nicht gestört würden. gericht anläßlich der von dem beklagten Verein eingelegten der Lagelöhne von 2,20 m. auf 3 M. und 3,20 M. vorsah. Die Korea  . Revision als unzutreffend bezeichnet. Vielmehr erklärt das Firma lohnt diesen Tarif, ließ sich aber nicht auf Unterhandlungen ein. Dabei ist der Lohn der Arbeiterfeit 15 Jahren Reichsgericht hierzu, daß kein Gesetz bestehe, welches den Ar- derselbe. Die Ausgesperrten sind teils christlich, teils frei beitgeberverbänden verwehre, sich durch eine vom Verband organisiert. Die Inbefignahme der Regierungsgewalt durch die Japaner geschaffene Geschäftsstelle über die Qualifikation der sich an­und die Entlassung der koreanischen Truppen hat gestern in Söul, bietenden Kräfte zu unterrichten und diese eventuell im Wege Im Kanton Tessin   drohen die Aerzte mit Streit, weil sie mit der Hauptstadt Koreas, zu blutigen Kämpfen zwischen den foreani- einer Nachprüfung abzulehnen. Auch verstoße das nicht gegen der Besoldung von 5000 bis 6500 Frank, die erst vor nicht langer schen und den japanischen Besatzungstruppen geführt. Bei dreitausend die guten Sitten, nur die Art, wie dabei verfahren wird, Zeit durch Zulagen von 500 bis 1000 Frant auf diese Höhe gebracht Mann, denen je nach Rang 25 bis 80 yen ausgezahlt wurden, könne unter Umständen unter die Voraussetzungen des§ 826 worden war, für die unentgeltliche Behandlung von Unbemittelten vollzog sich die Entlassung ohne Störung. Erst als aber bekannt B. G.-B. fallen. In dem vorliegenden Falle treffe das aber in den je aus mehreren Gemeinden bestehenden Kreisen noch nicht wurde, daß der Kommandeur des 1. Bataillons des Schiwaregiments nicht zu, wenn man berücksichtige, dach sich der Beklagte zufrieden sind. Die Arbeiter würden mit nur% dieser durchaus in der Kaferne Selbstmord verübt hatte, griffen Leute dieses Regi- auch( 1) auf die verschiedenen Vorstrafen und gefährlichen nicht ungünstigen Besoldung der Aerzte ziemlich zufrieden sein. ments japanische Offiziere an, in deren Begleitung sich nur wenige Krankheiten des Klägers berufe. Was die Unzurechnungs- Der Weberstreik zu Wetteren in Belgien   dauert fort. Hier Soldaten befanden, und ein Bataillon marschierte nach dem Süd- fähigkeit des Klägers anlangt, so könne die volle Zu- wetteifern die weltlichen Geistlichen und die Nonnen die Freis tor der Kasernements, wo dann ein riesiger Kampf entbrannte. rechnungsfähigkeit vorausgesetzt es dahingestellt bleiben, maurer- Fabrikanten in ihrem Kampf gegen die Arbeiter zu unter­Von koreanischen Soldaten sind etwa 100 Mann mit ihren Waffen ob der betreffende Streifvorgang vom 9. Dezember 1904 dem Stützen. Die Priester donnern von der Kanzel herab gegen die Streis entkommen und haben sich in kleinere Gruppen aufgelöst, von denen Beklagten das Recht gebe, den Kläger dauernd von der kenden und die Nonnen, welche täglich Suppe an die Kinder der Armen verteilen, haben jezt diejenigen Kinder davon ausgeschlossen, aber vorläufig nichts zu befürchten ist, zumal starker Regen Hemmend Beschäftigung in den Vereinsbetrieben auszuschließen und deren Väter oder Geschwister am Streit beteiligt sind. Es geht auf etwaige Unternehmungen einwirkt. ihn den Nachteilen auszusetzen, welche ihm auch bei Versagung doch nichts über die christliche Barmherzigkeit! Anders handelt des Handzettels bezüglich der außerhalb des Vereins stehenden die Arbeiterschaft, die sich durch Sammlungen um die Streitenden Betriebe erwachsen, welch letztere gern mit den größeren Ver- bemüht. Die Genossenschaft Booruit" in Gent   hat für die Strei­einsbetrieben harmonieren. Denn Kläger   habe sich damals, tenden 15 000 Brote bewilligt. bei Unterstellung seiner Burechnungsfähigkeit, jedenfalls einer großen Ungehörigkeit schuldig gemacht, me I che die Bersagung des Handzettels auf längere Zeit feinesfalls als unsittlich er scheinen lasse. Da die Aussperrung aber mit dem 15. März zu Ende war und Kläger   seine Klage am 8. April angängig machte, so kämen für die beanstandete Aussperrung des Klägers nur drei Wochen in Betracht, für welche Zeit die Aussperrung aber noch keineswegs als gegen die guten Sitten verstoßend angesehen werden könne. Auch für längere Beit darüber hinaus würde das noch nicht der Fall sein.

In der Verfügung, durch die die Entlassung der koreanischen Truppen angeordnet wird, heißt es im Eingang, die foreanische Armee bestehe aus Söldnern, die zur Verteidigung des Landes nicht als geeignet angesehen werden könnten selbstverständlich nur eine heuchlerische Begründung zur Bemäntelung des Gewaltstreichs. Die Zahl der Toten und Verwundeten wird auf 60 Storeaner

und 40 Japaner angegeben.

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Soziales.

Arbeiters Ende.

Fünfundzwanzig lange Jahre war der Hobler Paul Müller bei der Firma Biletter und Klunz A.-G. in Aschers­ leben   beschäftigt und tagein tagaus tat er seine Schuldig­feit. Kürzlich hatte er das Unglück, bei der Arbeit einen Fehler zu begehen. Der Werkmeister Schaaf machte ihm dar­über so heftige Vorwürfe, daß Müller erkrankte. Anderen Tages brachte ihm ein Bote der Firma folgenden Brief: Der Rüffel von gestern abend scheint Ihnen in den tim Magen gefahren zu sein, und mun spielen Sie den franten Mann und übergeben sich. Wir ersuchen um Mitteilung, wann Sie die Arbeit wieder aufnehmen, da wir die Maschine nicht stillstehen lassen wollen und für anderweitige Belegung derselben von morgen früh ab sorgen werden. Sie tun für die Folge gut, etwas weniger Alkohol zu genießen, da wir ja an Ihrer Arbeit sehen, wie sich die Folgen tesselben bemerkbar machen, und wir bedauern, daß wir einem so alten Arbeiter diesen Brief schreiben müssen."

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Wirklich eine echt kapitalistische Danksagung an einen Arbeiter, den man 25 Jahre lang gebrauchen konnte. Wenn die Arbeitskräfte nachlassen, wird der Ausgenutzte beschimpft und verhöhnt. Müller fühlte sich durch den Brief aufs tiefste beleidigt. So sehr hatte der Brief ihn getränkt, daß er hinging und seinem Leben ein Ende machte. Nun kann die Firma ihre Maschine anderweitig besetzen....

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Seit 37 Jahren keine Gehaltsaufbefferung. Die Beamten der Zoll- und Steuerverwaltung der Reichslande haben trotz der gewaltig verteuerten Lebenshaltung noch wie 1871 ein Gehalt von 1350 bis 1800 m. und 80 M. Kleidergeld. Die kleine Teucrungszulage, die seit dem 1. April d. J. gewährt wird, vermag nicht die Lage dieser Beamten zu beffern. In anderen Bundes­staaten erreichen dieselben Beamten ein Gehalt von 1800 bis 2500 M. Dabei muß man bedenken, daß diese Beamten fast ausschließlich als Militäranwärter, also nach einer zwölfjährigen Militärdienst zeit, im Alter von 32 bis 35 Jahren, verheiratet, oft mit zahlreicher Familie in diese glänzend bezahlte Stellung eintreten. Wer ist nun schuld an diesen beschämenden Gehaltsverhältnissen. Der aus den Musterexemplaren der

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Berlin   und Umgegend.

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Die gewerkschaftliche Bewegung und Organisation nieder. ländischer Landarbeiter

hat in letzter Beit, namentlich auch in Nordholland  , gute Fortschritte gemacht. Man ist hier freilich noch nicht zu einer ein­bereine der Bandarbeiter von Nordholland   hielten fürzlich eine Non­heitlichen starten Organisation gekommen. Die einzelnen Fach­ferenz ab, zu der auch Vertreter des neuen Niederländischen   Land­arbeiterverbandes und des Verbandes der Gewerkschaften erschienen waren, um eventuell Angriffen auf diese Organisationen entgegen­autreten und Aufflärung zu geben. Es zeigte sich in den Berhand­lungen, daß ein Teil der Delegierten der Ansicht war, daß die Landarbeiter nicht nur zu arm seien, um Beiträge zu einem bes sonderen Streit- oder Widerstandsfonds zu zahlen, sondern daß auch ein solcher Fonds gar keinen Zwed habe. Zur Bekräftigung Die Fräsereis, Hobelwert, Schneidemühl  - und Tischlerei- Kutscher dieser Ansicht wurden Unsinnigkeiten geäußert wie die, daß die fowie Hülfsarbeiter haben eine Bewegung zur Verbesserung ihrer starten Widerstandskassen der deutschen Gewerkschaften durch die Lohn- und Arbeitsbedingungen begonnen. Es kommen etwa großen Aussperrungen gänzlich ausgeschrabt und lahmgelegt seien. 200 Mann in Betracht, die im Zentralverband der Handels- und Andere Redner erkannten dagegen an, daß ein Widerstandsfonds Transportarbeiter organisiert sind. In einer Versammlung am auch für die Landarbeiter sehr nüßlich sein werde. Sie sprachen Donnerstagabend im Gewerkschaftshause nahmen sie den Bericht der auch über ihre Erfahrungen bei den letzten großen Landarbeiter­erinnerte zuerst an die Bewegung der Fräsereikutscher vor zwei Arbeiter ihre Kuh und Schafe drangeben mußten, um im Kampfe eingefeßten Lohnkommission entgegen. Uthes als Berichterstatter streifs. Es wurde erwähnt, daß bei dem Streik in Finsterwolde Jahren, die zum Teil erfolgreich war und bei einer Anzahl von ausharren zu können. Da der Nußen, den sie aus diesen Tieren Unternehmern einen Minimallohn von 27 M. brachte. Später zogen, eine notwendige Ergänzung ihres Lohnes bildete, ist der gingen manche Vorteile wieder verloren, weil die Organisation Berlust eine schwer zu überwindende Schädigung ihres Haushalts. unter den Kutschern nicht genügend ausgebaut war. Heute Von dem Streit in in Beerta wurde berichtet, daß er nicht gewonnen und daß sind fast alle Fräsereikutscher im Verbande, bei worden wäre, hätten die Arbeiter nicht einen Krankenfonds gehabt, der herrschenden Teuerung das Verlangen nach einer dessen Gelder vorläufig zur Unterstübung der Streifenden heran­ohnerhöhung rege geworden, ist leicht verständlich. An den Fräserei- gezogen wurden. Obwohl nun aus diesen und ähnlichen Aeuße= tutscher werden heute verhältnismäßig hohe Ansprüche gestellt. Er rungen klar genug herborging, daß eine fräftige finanzielle Grund­muß Fachkenntnisse haben und ist eine Art Reifender für den Unter- lage notwendig ist, um größere Kämpfe zu führen, wurden darauf nehmer geworden und darum nicht so leicht ersetzbar. Die Kon- Hinzielende Beschlüsse nicht gefaßt, und ebenso wenig fam es au junktur ist gegenwärtig auch günstig zu nennen, und so glaubte die einem Anschluß an eine Zentralorganisation. Gleichwohl ist nicht Stommiffion, in Uebereinstimmung mit den Vertrauensleuten, mit daran zu zweifeln, daß die Landarbeiterbewegung doch mit der folgenden Forderungen hervortreten zu können. Der Anfangslohn Zeit in die Bahnen gelenkt wird, die seit Gründung des neuen Wer noch Gewertschaftsverbandes von einer immer größeren Zahl von für Kutscher   joll 30 M. betragen und bis 33 M. steigen. nicht als Fräsereitutscher tätig war, foll mit 28 M. anfangen. Das Gewerkschaften als die richtigen anerkannt werden. Füttern der Pferde am Sonntag soll mit bergütet werden. Für die jugendlichen Arbeiter ist der Anfangslohn auf 18 M., 20 M. und 26 M. festgesezt worden, je nach dem Alter. Eine Regelung der Arbeitszeit ist vorgesehen zwischen 6 Uhr morgens bis 6 oder 7 Uhr abends. Eine Reihe allgemeiner Bestimmungen bringen mancherlei notwendige Verbesserungen.

Der neue Tarif ist sogleich den Unternehmern vorzulegen, er foll am 15. August in Kraft treten. Bis zum 9. August verlangen die Kutscher   Bescheid.

Von den Holzarbeitern wird erwartet, daß sie die Be­wegung der Kutscher   nach besten Kräften fördern. Die Vorschläge der Kommission wurden von der Versammlung einstimmig angenommen.

Die Streitbewegung in Belfast   dauert fort. Es besteht Grund zu der Annahme, daß die Kohlenarbeiter, welche die Arbeit wieder aufgenommen haben, morgen von neuem in den Ausstand treten werden, was für die jetzt schwebenden Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitern ein völliges Scheitern bedeuten würde. Die Behörden ziehen aus Londonderry   und Donegal alle irgend abkömmlichen Polizeimannschaften nach den in der Nähe von Belfast  gelegenen Plätzen heran, um für alle Fälle gerüstet zu sein. Die Arbeiter des Stahltrusts haben, wie die Frtf. 8tg." aus New York   berichtet, den Streit aufgegeben.

Die Differenzen in der Automobil- Garrage in Firma und Depefchen.

beherrschte Landesausschuß. Seit 37 Jahren hat er für die Strumpf, Wilmersdorf  , Emserstr. 44, find beigelegt. Letzte Nachrichten

Beamten nichts übrig gehabt. Und dabei braucht die Landeskasse für die Gehälter dieser Beamten nicht einzustehen, da das Reich die Besoldungen zurüdvergütet. Auch die Regierung hat teine Zeit gefunden, an diese Beamten zu denken. Für die Hohkönigsburg, für Massenmordeinrichtungen, für Kriegsschiffe, Kolonien usw. hatte man Hunderttausende übrig, für die traurig bezahlten Unterbeamten gibts im Deutschen Reiche und seinen Bundesstaaten fein Geld.

Gewerkschaftliches.

Die Reichsgerichts- Kaze und der heiße Brei des Kühnemänner- Terrorismus.

Sperre ist somit aufgehoben.

Die

Verein der Droschkenführer Berlins   und Umgegend Mitgliedschaft IV des deutschen   Transportarbeiterverbandes. Achtung, Friseurgehülfen! Für unsere Mitglieder gesperrt: Starts, Stralauer Allee 23. Bewilligt: Alpers, Stralauer Allee 20. Das Bureau ist am Dienstag, den 6. d. M. geschlossen. Berband der Friseurgehülfen Deutschlands  , Zweigverein Berlin  und Vororte, Rosenthalerstr. 57. J. A.: Paul Liere. Achtung, Kürschner: Die Sperre bei Schirmer u. Co., Weißensee  , Streustr. 94-96, ist aufgehoben.

Verband deutscher   Kürschner, Ortsverwaltung Berlin  . Achtung, Metallarbeiter! Der Streit in den Rolandwerken Weißensee   ist beendet, die Sperre aufgehoben. Es gelang der Firma, den Betrieb mit Streifbrechern boll zu beseßen.

Ortsverwaltung des deutschen   Metallarbeiterverbandes. Otto, Danzigerstr. 15, ist aufgehoben. Achtung, Kleber! Die Sperre über die Bauten der Firma Die Verbandsleitung der Tapezierer, Engel- Ufer 15. Deutfches Reich.

Berschüttet.

Wiesbaden  , 2. Auguft.( B. H.  ) Bei Abbruchsarbeiten beim früheren Rheinbahnhof stürzte heute früh eine Wand herab und begrub zwei Arbeiter, welche schwere Verlegungen erlitten.

Selbstmord in der Schulklasse. Saarbrüden, 2. August.  ( B. H.) Volksschullehrer Schneider erschoß sich heute früh in der Schule vor den Augen der Schüler. Er litt an nervöser Ueberreizung.

Krieg im Frieden.

Toulon  , 2. Auguft.( W. T. B.) Bei einer Schießübung an Bord des Schulschiffes Couronne" wurde der Verschluß eines Ge­schüßes nach hinten ausgeschlagen. Hierbei wurden drei Mann getötet, zwei schwer verwundet.

Paris  , 2. August.  ( W. T. B.) Nach einer Privatdepesche aus Toulon   sollen durch die Explosion des Verschlußstückes einer 100 Millimeterfanone an Bord des Schulschiffes Couronne" auch mehrere Offiziere verwundet worden sein.

Freilaffung der Winzerführer.

Montpellier  , 2. August.  ( W. T. B.) Die Anklagekammer ge­nehmigte die vorläufige Freilassung Ferrouls und der Mitglieder des Komitees von Argelliers.

Montpellier  , 2. Auguft.( W. T. B.) Die Freilassung der Ge­fangenen von Argelliers fand um 4 Uhr nachmittags statt. Die Gefangenen begaben sich auf den Theaterplatz, wo sie von 400 Per­sonen mit lebhaften Zurufen begrüßt wurden. Ferroul wurde auf­gefordert, das Amt des Generalrats von Montpellier   zu über­nehmen, weigerte sich aber, da er in seinem Bezirk zu bleiben wünscht.

Eine äußerst bedeutsame Frage beschäftigte kürzlich das Reichsgericht anläßlich einer Schadenersatzklage des Schlei­fer 3 W. in Berlin   gegen die Vereinigung der Ber Iiner Metallwarenfabrikanten. Kläger   hatte während der Dauer des im Herbst 1904 ausgebrochenen Streiks in der Metallwarenbranche sich an einen Arbeits­willigen herangedrängt und denselben in seiner Funktion als Ein Erfolg der Organisation. Die bei den Innungsmeistern Streitposten aufgefordert, mit ihm nach dem Gewerkschafts- beschäftigten Schmiede von Eberswalde   erreichten ohne bureau zu gehen, wo ihm Arbeit nachgewiesen werden solle. Arbeitsnieberlegung die 10 stündige Arbeitszeit( bisher Das daraufhin( weswegen? Red. d. V.) gegen Kläger   ein. 11 Stunden), Abschaffung von Kost und Logis, sowie Abschaffung der geleitete Strafverfahren endigte mit Freisprechung, weil eine Kündigungsfrist, Minimallöhne von 45, 40 und 35 f. pro Stunde frankhafte Störung der Geistestätigkeit des Klägers ange- für die in diesen Betrieben in Frage kommenden verschiedenen nommen wurde. Die Folge seitens des Arbeitgeberverbandes Kategorien. war aber, daß nach Wiedereinstellung der Arbeiter im März 1905 der Kläger   keinen Handzettel erhielt, welche Bettel von der Arbeitsnachweisstelle des Arbeitgebervereins ausgestellt wurden. Mangels eines solchen Bettels durfte fein Mitglied des Arbeitgebervereins den Kläger anstellen. Letzterer fordert nun unter der Behauptung, daß der be­Rom, 2. Auguft.( B. H.  ) Aus Florenz   wird berichtet, daß flagte Verein dauernde Arbeitssperre über ihn verhängt und Auf Holzlagereipläßen zu Kiel   haben die beteiligten Arbeiter die dortigen Blätter sich sehr eingehend mit einer neuen Skandal­ihn dadurch in einer gegen die guten Sitten verstoßenden den Unternehmern einen Tarifentwurf zweds Festlegung der Lohn- affäre beschäftigen. Danach sollen in einem Frauenkloster zwei Weise vorsätzlich geschädigt habe, Aufhebung der Sperre und und Arbeitsverhältnisse unterbreitet und in einer am Donnerstag Schwestern, die ihrer Niederkunft entgegensahen, geflüchtet sein. Schadenersaß. Der Wert des Streitgegenstandes beläuft sich abgehaltenen Versammlung beschlossen, ihren Forderungen durch Wie ein Turiner   Abgeordneter versicherte, beabsichtige Giolitti, in auf zirka 5000 m. Der beklagte Verein bestreitet, daß allein Arbeitseinstellung Nachdrud zu verleihen. In Betracht kommen der Kammer einen Gesetzentwurf betr. die Abschaffung des geists lichen Unterrichts einzubringen. wegen des Vorganges beim Streit die dauernde Sperre über zirka 250 Mann. Zuzug ist fernzuhalten. den Kläger verhängt worden sei, sondern vielmehr deshalb, meil Kläger   ein geistig minderwertiger und schon in zehn Fällen wegen allerlei Vergehen vorbestrafter Mensch sei.

Riefenaussperrung in der Stettiner Konfektion. Ein Privattelegramm meldet uns: Stettin  , 2. Auguft. Die Unternehmer beginnen heute mit der Generalaussperrung aller Arbeiter und Arbeiterinnen der Kon­feftion. In Betracht kommen über 3000 Personen.

Bergarbeiterstreit.

Klosterfreuden.

Rom  , 2. August.  ( B. H.) Behördlicherseits ist die Inspizierung bon etwa 100 Salesianerinstituten verfügt worden. Diese Maß­nahme steht in Zusammenhang mit den jüngsten Sittenstandalen.

Arbeitsaufnahme.

Die Schlesische Zeitung" meldet aus Babrze: Auf dem zum Weftfelde der Königsgrube gehörigen Marienschacht sind laut Das Landgericht Berlin   erkannte auf Abweisung Meldung der hiesigen Bergwerksdirektion gestern morgen von 196 der Klage. Auf die Berufung des Klägers hob das Mann Belegschaft 97 nicht angefahren. Nachmittags haben sämt­Kammergericht zu Berlin   das landgerichtliche Urteil auf und liche 52 im Dienst eines Unternehmers stehenden Arbeiter die erkannte die Ansprüche des Klägers für die Zeit nach dem Anfahrt verweigert. Die Arbeiter fordern eine allgemeine Lohn Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Berlagsanstalt Paul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 2 Beilagen u.Unterhaltungsblatt

Lodz, 2. Auguft.( W.T. B.) Die Arbeiter fast sämtlicher Fabriken, die seit dem 31. vorigen Monats in Ausstand waren, haben heute die Arbeit wieder aufgenommen.