r. 196. 24. Jahrgang 1. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Freitag, 23. Auguft 1907.
Die proletarische Internationale in Stuttgart .
Internationaler fozialistischer Kongreß. Anerkennung aller Stolonialreiche der Welt, ja, ihre Stärkung. Nach Rassen an, aber nicht so, daß ein Teil höher steht als der andere,
( Telegraphischer Bericht.) Dritter Verhandlungstag. Vormittagssigung.
Singer eröffnet die Sizung furz nach 10 Uhr. Vor Eintritt in die Tagesordnung erhält das Wort
Quelch London:
Eingeborenen. Der letzte Absatz der Mehrheitsresolution bedeutet die das sozialistische System als einen Bruderbund der Nationen und ihm soll gewissermaßen eine zweite Haager Konferenz für die an- daß der eine den anderen als inferior behandeln fann. Gegenüber geblich minderwertigen Menschen, für die Bürger II. Selaffe zusammen- David bemerke ich, daß es nicht notwendig ist, daß jedes Land alle gerufen werden, während wir Sozialisten doch sonst gleiche Rechte für Stufen der kapitalistischen Entwickelung durchmachen muß, unt alle Menschen fordern.( Bravo !) zum Gipfel der Zivilisation zu gelangen. Ebenfalls braucht diese Singer: Die schwedische Delegation teilt mit, daß es ein Irrtum Entwickelung nicht durch die Kolonien angetrieben zu werden. Ledebours gewesen sei, wenn er gesagt hat, die schwedische Delegation Japan hat sich von selbst nicht nur zum Kapitalismus, fondern werde für die Resolution der Minderheit stimmen. Vielmehr hätten schon zum Sozialismus entwickelt. Die Resolution der Mehrheit Die Vertreter der württembergischen Regierung haben Anstoß die Schweden und ihre Vertreter in der Kommission für die Mehr- ist in unseren Augen nichts weiter als ein Votum zugunsten Roose velts. Da wir von der sozialdemokratis en Partei ein folches genommen an meinen Worten in der gestrigen Rede, die in der heitsresolution gestimmt und die Gesamtdelegation sei mit dieser Weise übersetzt wurden, als hätte ich die Delegierten der Haager Saltung einverstanden. Weiter sei ein Antrag der französischen Votum nicht abgeben wollen, stimmen wir einstimmig gegen die Konferenz Diebe und Räuber genannt. Ich habe dazu zu bemerken, Delegation eingegangen, den ersten Absatz der Mehrheitsresolution Mehrheitsresolution und gegen den deutschen Antrag.( Lebhafter daß ich diese Worte nicht gebraucht habe und für die Uebersetzung zu streichen, ferner ein Antrag der deutschen Delegation, an Stelle Beifall.) nicht verantwortlich bin. Ich habe die Haager Konferenz genannt des ersten Absages der Resolution der Majorität folgende Fassung a thief's fupper", was wörtlich allerdings übersetzt werden kann zu setzen: als eine Abendgesellschaft von Dieben", was wir Sozialisten in England aber als gewöhnliches Wort gebrauchen zur Bezeichnung einer Versammlung, in der fapitalistische Interessen vertreten werden. Eine persönliche Kennzeichnung oder Beleidigung habe ich nicht beabsichtigt. Was ich gesagt habe, halte ich aufrecht.
fortgesetzt.
Singer:
bie Kolonialfrage
Karsti Polen:
9
" In der Erwägung, daß der Sozialismus die Produktivkräfte des ganzen Erdkreises entfalten und alle Völker zur höchsten Kultur emporführen will, verwirft der Kongreß nicht jede Kolonialpolitit prinzipiell, weil diese unter sozialistischem Regime zivilisatorisch wirken kann."
Diese Fassung wird vom Berichterstatter van Rol als Vertreter der Majorität afzeptiert.
Karl Rantsty
erhält
=
Jch bedaure, daß die Kürze der Zeit es mir nicht erlaubt, alle Angriffe Kautskys, Ledebours und Braces gegen die Mehrheitsresolution zurückzuweisen. Aber über einen Punkt möchte ich unsere geehrten Herren Gegner bitten, sich gefälligst auszusprechen zu geruhen. Sie sagten, daß es eine sozialistische Kolonialpolitik nicht gibt und die Sozialdemokratie nichts weiter tun dürfe, als in Theorie und Praxis dagegen zu protestieren. Aber nachdem Sie die barbarische Methode der kapitalistischen Kolonialpolitik Damit ist für den Kongreß dieser Gegenstand erledigt.( Bugenügend gebrandmarkt haben, verlangen Sie im nächsten Absah stimmung.) Das Internationale Bureau, dem Sie die Leitung des im Interesse der Entfaltung der Produktivkräfte eine friedliche Kongresses übertragen haben, hat mich als den Vorsitzenden ermäch( mit stürmischem Beifall begrüßt): Ich bin bei den Beratungen der kulturelle Entwickelung. Von wem, fagen Sie bitte, verlangen Stongreffes übertragen haben, hat mich als den Vorsitzenden ermäch tigt, dem Kongreß folgende geschäftliche Regelung mitzuteilen. Wenn deutschen Delegation, in denen diese neue Fassung des ersten Ab- Sie das? Doch wohl von der bürgerlichen Gesellschaft? Und wir die fünf Punkte, die auf der Tagesordnung stehen, im Plenum fazes beschlossen wurde, nicht zugegen gewesen, sondern ich habe indem Sie dieses Verlangen stellen, daß die heutige Gesellschaft leider gezwungen, an Stelle ihrer bisherigen tapitalistischen brutalen, eine friedliche erledigen wollen, müssen wir zu einer anderen Einteilung tommen. fie jetzt erst tennen gelernt. wvie ich gegen die erste Das Internationale Bureau hat deswegen beschlossen, die KolonialFassung sprechen wollte, so Kolonialpolitik treiben soll, was tun Sie damit anderes als eine frage in der heutigen Vormittagsizung zu erledigen. Heute Nach mich auch gegen diesen neuen Antrag zu wenden.( Bravo !) sozialistische Solonialpolitik zu fordern, nachdem Sie es eben abmittag soll über das Frauenwahlrecht diskutiert und Beschluß gefaßt Woher kommt es, daß der Gedanke einer sozialistischen Kolonial- gewiesen und für unmöglich erklärt haben. Oder wollen Sie die werden. Morgen vormittag sollen die Beziehungen zwischen Gewert- politit hier in diesen Kreisen soviel Anhänger gefunden hat, wo es Produktivität dieser Länder, die Bodenschätze der Erde in den schaften und politischen Barteien erörtert und erledigt werden. mir doch scheint, daß er ein vollständiger logischer Widerspruch ist? Dienst der Höherentwidelung der Gesamtmenschheit stellen, ohne Morgen nachmittag soll die Frage der Ein- und Auswanderung zur Ich schreibe das dem Umstande zu, daß dieser Gedanke so neu ist, diese Länder zu besetzen? Sie verkünden also in der MinderheitsBeratung kommen und der Sonnabend wird für die Diskussion der er ist plöglich über Nacht aufgetaucht. Bisher haben wir noch nie resolution das Prinzip der Kolonialpolitik, ohne es auszusprechen. Militärfrage reserviert bleiben. Um dies durchzuführen, schlagen wir etwas von sozialistischer Kolonialpolitik gehört. Ferner schreibe ich Sie sagen, daß die kapitalistische Kolonialpolitik häufig ihren Ihnen vor, die Redezeit für Referenten auf eine halbe Stunde und es dem Umstand zu, daß er mit anderen Gedanken verknüpft ist, die eigenen Zwecken zuwiderlaufe, indem sie die Kulturschäze vernichte, für Diskussionsredner auf zehn Minuten zu bemessen. Ferner hat sehr richtig und notwendig find, aber nur äußerlich mit der Kolonial- statt sie zu entwickeln. Ich bitte Sie um Annahme der Mehrheitsdas Bureau mich ermächtigt, von heute an nicht mehr zwei Rednern politik zusammenhängen und tatsächlich gar nichts mit ihr zu tun haben. resolution und ziehe gleichzeitig den von mir herrührenden, aber derselben Nation hintereinander das Wort zu geben, sondern die Darunter find namentlich zwei Gedanken, die nicht von der Hand zu angefochtenen Schlußfaz zurück, in dem die Frage eines internatioNationen in der Rednerliste abwechseln zu lassen.( Zustimmung.) weisen sind, einmal der Gedante, daß wir die Kolonien nicht ein- nalen folonialen Rechts behandelt wird, und werde diese Frage fach ignorieren können, daß wir in ihnen gewisse Aufgaben zu er- fpäter vor die Interparlamentarische Konferenz bringen.( Beifall.) Der Kongreß erklärt sich mit diesen Vorschlägen einverfüllen haben und soviel als möglich für sie positiv tätig sein müssen. standen. Damit schließt die Diskussion. Das Schlußwort Das hat aber meines Wissens noch niemand bestritten. Die AufHuysmans Brüssel gaben, die wir in den Kolonien haben, sind grundsäglich genau dievan Kol: verliest eine große Anzahl von eingelaufenen Begrüßungsschreiben felben, wie die in der Heimat: Der Schutz der Volksmassen gegen und Begrüßungstelegrammen. die Ausbeutung durch den Kapitalismus und gegen den Druck der Ich trug mich mit dem Gedanken, auf das Wort zu verzichten. Die englische Delegation ladet den Kongreß zu einem Bier- Bureaukratie und des Militarismus, die Sozialpolitik und Aber nachdem Kautsky das ganze Gewicht seiner Wissenschaft und abend ein, der heute stattfinden soll. die Demokratisierung. Das ist aber etwas ganz anderes internationalen Berühmtheit in die Wagschale geworfen hat, muß Hierauf wird in die Tagesordnung eingetreten und zwar wird als Kolonialpolitit. Kolonialpolitik bedeutet die Eroberung und ich versuchen, seine Argumente zu entfräften. Wir haben von die Diskussion über gewaltsame Festhaltung eines Landes. Ich bestreite, daß Demo verschiedenen Seiten gehört, daß an der folonialen Dekonomie fratie und Sozialpolitit mit Eroberung und Fremdherrschaft eigentlich nichts zu verbessern sei. Das ist falsch und steht im Wir haben etwas zu tun haben.( Bravo !) Weiter hat man gefagt, wir hätten Widerspruch mit der Geschichte der Kolonialpolitik. Zivilisationspolitik zu treiben und müßten hinausgehen zu wilden für unsere holländischen Kolonien durch unsere sozialistische Aftion Den letzten Absatz der Mehrheitsresolution müssen wir ablehnen, Völkerschaften, um die Naturvölker als Lehrer und Berater zu bilden. im Parlament bedeutende Vorteile erzielt. Warum sollten wir Ja, das müssen wir allerdings, ich stimme dem, was Bebel im unsere Hülfe nur den Arbeitern Europas und nicht auch denen weil er gegen Ihre Majestät die Logik verstößt. Man kann ebensowenig Reichstage gesagt hat, vollständig zu. Wir sind selbst daran inter - der anderen Erdteile zuteil werden lassen? Uns stehen die gevon einer jozialistischen Stolonialpolitik sprechen, wie von einem sozia essiert, daß diese Naturvöller auf eine höhere Stufe gelangen, aber waltigen Kräfte des Stapitalismus in Europa gegenüber. Warum listischen Staate. David hat das Recht der einen Nation, die andere zu bevormunden, anerkannt. Was eine solche Bevormundung be- ich bestreite, daß dazu eine Kolonialpolitik, daß dazu die Eroberung sollen wir nicht auch den Kampf gegen den außereuropäischen deutet, das wissen wir Polen , die wir vom russischen Zaren und der und Festhaltung eines fremden Landes nötig ist. Ja, ich möchte Kapitalismus aufnehmen? Nirgends fönnen wir gegenüber dem preußischen Regierung bevormundet werden.( Sehr gut!) Es handelt fagen, daß Kolonialpolitik im Grunde einer Bivilifierungspolitit Sapitalismus leichtere und größere Eroberungen machen wie dort. Es ist ein weit verbreiteter Ledebour hat das Bestreben der Majorität reaktionär genannt. sich hier um eine Begriffsverwechselung, wobei schon nicht mehr schädlich ist.( Sehr richtig!) Irrtum, daß niedrigstehende Völker der Zivilisation, die Ich verstehe gar nicht, wie er als Mann der Wissenschaft nicht anbourgeoise, sondern junkerliche Begriffe hineinspielen. Für seine Anschauung, daß jedes Volt durch den Kapitalismus hindurch müsse, ihnen höher stehende Völker bringen, feindlich gegenüberstehen. beruft sich David auf Marr. Ich bestreite ihm das Recht, das in alle Erfahrung zeigt im Gegenteil, daß da, wo man den Wilden dieser Frage zu tun, denn Marr spricht wohl davon, daß Länder, in freundlich entgegenkommt, sie die Werkzeuge und Hülfsmittel der denen kapitalistische Anfänge vorhanden sind, diese Entwickelung bis höheren Zivilisation gern annehmen. Kommt man aber, um sie zu unterdrücken und zu unterjochen, sollen sie unter die Bevormundung zur vollen Entfaltung durchmachen müssen, aber er hat nie gefagt, eines wohlwollenden Despotismus gebracht werden, so werden sie daß es unbedingte Voraussetzung für alle Bölfer sei, die kapita- mißtrauisch. Dann verwerfen sie mit der fremden Herrschaft auch die listische Entwickelung durchzumachen. David sagt, wir können uns nicht im Prinzip gegen die Kolonialpolitik erklären fremde Kultur, dann fommt es zu kämpfen und Verwüstungen. So sehen und dann nachher toloniale Reformen machen. Wir sind im wir, daß überall, wo Kolonialpolitik besteht, es nicht zur Hebung, sondern Prinzip auch gegen den Militarismus und stimmen doch für Ne- zur Depression der Völker kommt. Auch ein sozialistisches Regime formen innerhalb desselben, z. B. für die zweijährige Dienstzeit usw. tönnte daran nichts ändern. Es müßte ebenfalls die Kolonien als Ich meine, es gibt für einen Sozialisten auch andere Kulturen als Fremdförper betrachten und müßte dort eine Fremdherrschaft ernur die kapitalistische und europäische. Wir haben gar keinen Grund, richten. Wenn wir zivilisatorisch auf Naturvölker wirfen wollen, so mit unserer sogenannten Kultur derart zu proßen und sie den asia- ist die erste Notwendigkeit, daß wir Vertrauen gewinnen. Und diese nicht eingreifen, sondern sie allein einem Roosevelt überlassen tischen Völkern mit ihrer uralten Stultur aufzudrängen.( Bravo !) gewinnen wir nur dadurch, daß wir ihnen Freiheiten geben.( Bravo !) würden. Ich bitte die amerikanischen Genossen gerade im Inter Bernstein wollte uns einreden, daß diese Politik der Eroberung eine esse der verelendeten, wehrlosen Philippiner, in die Kolonialpolitik David meinte, die Kolonien würden in die Barbarei zurückſinken, Naturnotwendigkeit sei. Ich war sehr erstaunt, daß er hier die aftib einzugreifen.( Bravo !) 28ir haben dann heute wieder das wenn man sie sich selbst überließe. Das scheint mir für Indien noch Theorie verfochten hat von den zwei Gruppen von Völkern, von denen alte Gefabel von den Kolonialgreueln gehört, das vor einem Parla sehr fraglich. Ich stelle mir die Entwickelung da so vor, daß sich der Einfluß der europäischen Kultur ohnehin geltend macht und daß die eine zum Herrschen, die. andere zum Beherrschtwerden bestimmt sei, ment von Sozialisten nun schon langweilig wird. Ich habe Ehrdieses Land dann unter diesem Einfluß zur vollen Entfaltung daß es Völker gebe, die Kinder feien und nicht imstande wären, furcht vor Kautsky als Mann und Kämpfer. Aber ich hätte nicht kommen wird. Daher bitte ich Sie, der Resolution der Minderheit Sages, der die Grundlage allen Despotismus bildet, daß der eine wie er sie vorgetragen hat. Er stellt die These auf:„ Kolonial. kommen wird. Daher bitte ich Sie, der Resolution der Minderheit sich selbst zu verwalten. Das ist nur eine Variation des alten geglaubt, daß er jo unwissenschaftliche Theorien vortragen könnte, zuzustimmen. auf die Welt kommt mit Sporen an den Füßen, der andere mit dem politik ist Eroberung, ist Imperialismus." Das ist eine ganz falsche Sattel auf dem Rücken, um die Ersten zu tragen. Das ist noch Formel. Sie sollten doch Ihre Grammatik besser kennen! Die spricht für die Independent Babour Party. Er bedauert, stets die Argumentation jeder Aristokratie gewesen, das war auch Stolonialpolitik ist jetzt allerdings imperialistisch, sie muß es aber daß teine der Refolutionen auf die speziell englischen Verhältnisse die Argumentation des amerikanischen Sklavenhalters im amerika - nicht sein, sie kann auch demokratisch sein. Jedenfalls ist es ein ländern bewohnt und besitzen eine sehr weitgehende Autonomie. der Sklaven und das Land würde in die Barbarei zurück- dem Imperialismus gleich zu sehen. Ich hoffe, daß er sein Unrecht Einige haben sogar ihre eigenen Parlamente. Die vorliegenden fallen, wenn die Sklaverei beseitigt würde. Diese Argu- einſieht und sich bemühen wird, es wieder gut zu machen. Kautsky Resolutionen beziehen sich ausschließlich auf Kronländer. Die mentation dürfen wir uns nicht aneignen. Bernstein berief hat gesagt, daß wir uns das Vertrauen der Eingeborenen er Resolution der Mehrheit ist nicht präzis genug. Wir sollten den sich mit Unrecht auf Mary. Gewiß, Marr hat gesagt, werben müßten. Wie will er das Vertrauen der Millionen MenMut haben, der Situation flar ins Auge zu sehen und ein be- die Erde gehöre der Menschheit. Die Menschheit aber treibt schen mit anderer Hautfarbe gewinnen, wenn er nichts für sie tut. stimmtes Programm der Kolonialpolitik aufzustellen. Man fann nicht heute feine Politik.( Sehr gut!) Marg hat nicht gesagt, die Erde( Sehr gut!) Wir in Holland haben die Pflicht und das Recht, nur immer negieren, das treibt die Massen zulegt einem After - gehöre den fapitalistischen Nationen.( Sehr gut! Die Redezeit ist unsere Erfahrungen den Genossen anderer Länder mitzuteilen. imperialismus in die Arme. Die größte Bedeutung für die Wirt- abgelaufen.) Ich bitte Sie zum Schluß, den Anleitungssatz, der so Wir holländischen Sozialisten haben uns das Vertrauen von Millischaft in den Kolonien haben die Verwaltungsfragen, die nicht durch neu ist, der so sehr im Widerspruch mit unserem ganzen sozialistischen onen Javanern erworben. Bon der deutschen Sozialdemokratie die Parlamente, sondern insgeheim durch die Verwaltungen geregelt und demokratischen Denken steht,( Sehr richtig!) der noch garnicht aber weiß man in Afrika überhaupt nichts, weil sie bisher eben werden. Internationale Verträge auf diesem Gebiete werden sehr genug überlegt ist, jetzt nicht anzunehmen. Sie müffen uns wenigstens ihre Pflicht nicht erfüllt hat. Wenn Ihr Euch das Vertrauen der tvertvoll sein und besser wirken als nationale Verträge, die schließlich Beit geben, diesen Saz erst einmal gründlich zu diskutieren und Eingeborenen erobern wollt, so müßt Ihr aktiv in die Kolonialfrage immer nur nationale Interessen verfolgen. Die Kapitalisten können ordentlich zu überlegen. Er muß erst reiflich in der Parteipreffe, eingreifen. Noch ärger hat es der gelehrte Kautsky gemacht, als auch auf dem Gebiete der Kolonialpolitik nicht alles machen, was sie in den wissenschaftlichen Organen und in den Versammlungen dis- er Ratschläge über die industrielle Entwickelung in den Kolonien wollen, sie werden überall von den Barlamenten kontrolliert. Redner futiert werden. Vorher können wir uns unmöglich auf den ganz neuen gab. Wir sollten die Maschinen und Werkzeuge nach Afrika brin weist darauf hin, daß er am nächsten Mittwoch im englischen Parla- Gedanken einer sozialistischen Kolonialpolitik festlegen. Daher bitte gen! Büchertheorie! Damit will er das Land zibilisieren! Wenn ment mit der englischen Regierung ein ernstes Wort über die im Sie, den Antrag der Deutschen abzulehnen und dem Antrage der wir nun eine Maschine zu den Wilden Zentralafrikas bringen, kolonialen Mißbräuche reden werde und bittet, die Resolution der französischen Delegation Ihre Zustimmung zu geben.( Lebhafter, was werden sie damit tun? Vielleicht werden Sie einen Rundtana Mehrheit anzunehmen, um praktische Arbeit zu leisten. darum aufführen( Große Heiterfeit) oder an die große Zahl langanhaltender Beifall.) ihrer Abgötter um einen vermehren.( Heiterfeit.) Vielleicht sollen wir auch noch Europäer hinschicken, die die Maschinen treiben.
Macdonald London
D
erkennen fann, daß die kapitalistische Entwidelung in den Kolonien notwendig ist, ehe an den Sozialismus gedacht werden kann. Darum arbeiten wir an der revolutionären Entwickelung der Kolonien, weil wir den Uebergang vom Feudalstaat in den modernen Staat, durch den Kapitalismus zum Sozialismus erleichtern. Der Sprung vom Barbarismus zum Sozialismus ist unmöglich.( Sehr wahr!) Die gegenteilige Anschauung ist nicht nur unwissenschaftlich, sondern sie ist dumm und beschränkt. Warum in Gottes Namen sollen wir nun für diese Entwickelung nicht positive Forde rungen aufstellen können, ebenso wie für die des Militarismus oder der Steuergesetzgebung? Die Genossen in Amerika sind noch iung in der sozialistischen Bewegung. Es täte mir bitter leid, wenn sie nicht ihren Fehler einfähen, in die Kolonialpolitik gar
spricht für die Resolution der Minderheit: van Kol wirft der Für uns Amerikaner ist die Kolonialfrage ganz besonders was die Eingeborenen mit ihnen machen würden, weiß ich nicht. Minderheit vor, sie negiere nur. Das Gegenteil ist der Fall. Die wichtig, weil wir im Anbeginn einer neuen amerikanischen Kolonial- Aber vielleicht machen Kautsky und ich den Versuch, vielleicht gehen Minderheit hat die gesamte pofitive Arbeit der Mehrheit aufs politik stehen. Gewiß, Amerika hat auch ein ganzes Heer von Theorie und Praxis Arm in Arm mit den Werkzeugen und Mas genommen. Unpräzis ist die Resolution der Mehrheit, weil sie die Schullehrern nach den Philippinen gefchickt, aber viel mehr schinen in das wilde Land. Vielleicht werden die Eingeborenen tapitalistische Kolonialpolitik nicht absolut verurteilt. Die Sozialisten Soldaten und Kanonen. Es hat auf den Philippinen im Dienste unsere Maschinen zerschlagen, vielleicht werden sie uns auch totmüssen aber die Kolonialpolitik bekämpfen, weil es eine andere als der Zivilisation ein Blutbad angerichter!( hört! Hört!) Ein schlagen oder sogar fressen und dann( fich über den Bauch streis eine tapitalistische Kolonialpolitik nicht geben fann. Die Majorität fapitalistischer Staat und ein tapitalistisches Regime besteht chend) fürchte ich, daß ich vor Kautsky den Vorrang habe.( Heitervergißt zu sagen, wie die sozialistische Kolonialpolitik, die sie treiben zum Profit und muß deshalb durch Exploitation aufrecht er feit.) Wenn wir Europäer mit Werkzeugen und Maschinen dahin will, aussehen wird. Es ist die größte Utopie, von den fapitalistischen halten werden: durch die Ausbeutung der einheimischen und kommen, wären wir die wehrlosen Opfer der Eingeborenen. Dess Regierungen zu erwarten, daß sie sozialistische Solonialpolitik treiben fremden Arbeitskräfte. Daher ist auch die amerikanische Solonial halb müssen wir mit Waffen in der Hand dorthin kommen, auch sollen. Die Aeußerung Bebels im Reichstage darf nicht aus dem politit ein Ausfluß der kapitalistischen Herrschaft und eine sozialistische wenn Kautsky das Imperialismus nennt.( Sehr wahr!) Weiter, Zusammenhang gerissen werden. Bebel hat damals auf die Argu- Kolonialpolitik ist dem Wesen der Sache nach undenkbar. Die die Eingeborenen seufzen jetzt unter der tyrannischen Herrschaft mente der Vertreter des Kapitalismus im Reichstage geantwortet fozialistische Gesellschaft, die nicht auf dem Profit basiert und nicht einzelner Fürsten. Sie, die gegen jene fast wehrlos find, werden und sie aufgefordert, endlich Farbe zu bekennen und Ernst mit ihrer auf der Exploitation fremder Rassen beruht, wird auch keine Kolonial- auf das Unmenschlichste ausgebeutet. Ob unter diesen Umständen Behauptung zu machen, sie treiben Kolonialpolitik im Interesse der politit haben, teine brauchen und keine treiben tönnen. Wir sehen dort ein kämpfendes Proletariat ersteht, ist mir zweifelhaft. Denn