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die Eingeborenen fennen feine Bedürfnisse, fie laufen ohne Kleider nact umher und nähren sich von dem, was die Natur ihnen bietet. Da haben sie also den Kapitalismus in seiner abscheulichsten Form und kein Proletariat, das dagegen sich auflehnen könnte. Nein, es ist unmöglich, auf einem Boden, wo fein Rechtsschutz besteht weder für die Eingeborenen noch für die Einwanderer nach Art Kautskys mit der ökonomischen Entwickelung kommen zu wollen. Wie sich ein Gelehrter gegenüber sozialen Realitäten über eine Sache hinwegsehen kann, haben wir heute an Kautsky   gesehen, der in der Kolonialfrage vom Utopisten zum Revisionisten und Im­perialisten geworden ist.( Beifall.) Die Zeit der Phrasen sollte endlich vorbei sein und wir müssen praktisch arbeiten für die Masse der Armen und Ausgehungerten in unseren Kolonien. Ich hoffe, daß Sie die Majoritätsresolution mit großer Mehrheit annehmen werden.( Beifall.)

Ausplünderung fremder Länder Nutzen ziehen und deren Reich, mentarischen Marktes hat nur der Stimmzettel Rurswert. Die tümer aus ihnen stammen. Kurssichtigen, die den politischen Kampf lediglich nach Zahlen, Der Kongreß erklärt schließlich, daß die sozialistischen   Abge- Stimmen und Mandaten bemessen, betrachten die Bemühungen ordneten die Pflicht haben, in allen Parlamenten unversöhnlich des weiblichen Proletariats, zu flassenbewußtem Leben zu kommen, diese Methode der schonungslosen Ausbeutung und Knechtschaft als eine Art Aurzweil, als einen Zugus, den der Mann sich ge­zu bekämpfen, die in allen bestehenden Kolonien herrscht. statten könne, wenn er Ueberfluß an Zeit und Kräften habe. Diese

Zu diesem Zweck haben sie für Reformen einzutreten, um Kurzsichtigkeit wertet das Erwachen des weiblichen Proletariats das Los der Eingeborenen zu verbessern, haben sie jede Berlegung nicht als Lebensnotwendigkeit. Durch Aufklärung der Frauen der Rechte der Eingeborenen, ihre Ausbeutung und ihre Versfla- müssen wir Bresche legen in die lekten, vielleicht die feſteſten bung zu verhindern, und haben sie mit allen zu Gebote stehenden Festungen des Unverstandes der Massen.( Bravo  !) Ein bes Mitteln an ihrer Erziehung zur Unabhängigkeit zu arbeiten." schränktes Frauenwahlrecht weisen wir mit aller Entschiedenheit Mit Ja stimmen: Deutschland  , Oesterreich, zurück als eine Verfälschung und Verhöhnung des Prinzips der Böhmen  , Australien  , Argentinien  , Belgien  , Gleichberechtigung. Bulgarien  , Dänemart, Spanien  , Nordamerika  , Finnland  , Frankreich  , Großbritannien  , Japan  , Dieses beschränkte Frauenwahlrecht Bolen, Rußland  , Serbien  , Schweden  , Schweiz  , ist der Bourgeoisie ein Wall gegen die anschwellende Macht des Norwegen   und Südafrika  . Der Stimme enthält sich roletariats. Das beweisen die Vorgänge in Norwegen  , wo das Holland  . In der deutschen   Delegation entsteht Unruhe, weil allgemeine Wahlrecht, als es dem anstürmenden Proletariat nicht Singer eröffnet die Situng um 3 Uhr. Zunächst ergreift die David für sie zuerst ein Reinvotum abgibt. Dagegen erhebt sich länger bersagt werden konnte, verschandelt wurde durch das be­Genossin Kamar aus Borderindien lebhafter Protest und Singer läßt in der deutschen   Delegation schränkte Frauenwahlrecht, das neuerdings auch für das Barlament abstimmen. Diese entscheidet sich mit großer Mehrheit für" Ja". eingeführt wurde unter der ausdrücklichen Erklärung, daß man Die Resolution ist also mit allen Stimmen, mit Ausnahme davon eine Zurücdrängung des politischen Einflusses der Arbeiter­der holländischen Stimmenthaltung, angenommen. Beifall.) ( Lebhafter flasse erwartet. In Italien  , Desterreich, Belgien  , Frankreich   und

Darauf trat die Mittagspause ein. Nachmittagssigung.

das Wort. Sie entbietet den hier versammelten Sozialisten den Brudergruß von Tausenden und Abertausenden von Indiern, die unter dem grausamen Joch der englischen Gewaltherrschaft feufzen. Indien   hat schwer unter dem englischen Kapitalismus zu leiden. Hier ist so viel von wirtschaftlichen Fragen die Rede gewesen. Welches ist denn die wirtschaftliche Stellung Indiens  ? Indien  bekommt von England 7% Etm. pro Tag, das sind 6 Pf., und muß dafür alljährlich 35 Millionen Pfund Sterling an England ab geben, von denen fein Heller mehr nach Indien   zurückkommt. Die Folgen dieser Wirtschaft sind die Hungersqualen und das grenzen­lose Elend eines Riesenboltes, eine Sterblichkeitsziffer, die ins Ungeheuerliche gestiegen ist, und die zahllosen Epidemien, die sich in Indien   eingenistet haben. Ich trete hier vor das Tribunal der menschlichen Gerechtigkeit. Was ist der Sozialismus, wenn er nicht die Gerechtigkeit ist? Und wenn es eine Gerechtigkeit gibt, warum müssen dann Millionen von unglücklichen Indiern ber= schmachten?( Lebhafter Beifall.) In Indien   ist ein Fünftel der gesamten Bevölkerung der Erde zusammengebracht. Indien   ist englisches Kronland, also unterworfenes Land, despotisch regiertes Land. Dort herrscht eine unerträgliche Thrannei. Ich bitte den Rongreß, gegen diese schädliche Thrannei Protest zu erheben.( Bei­fall.) Die indische Frage ist auch eine wirtschaftliche Frage. Lesen Sie die Dokumente, die Genosse Hyndman   gesammelt hat, der fich 35 Jahre mit der indischen Frage eingehend beschäftigt hat. Er hat sie an Mr. John Morley   und andere englische Minister gerichtet, um sie auf das Elend in Indien   aufmerksam zu machen. Leider ohne Erfolg! Indien   kann keine Delegierten auf den internationalen Kongreß schicken. Dazu ist es zu arm. Rußland  ist gewiß zu bedauern und wir entbieten den russischen Freiheits­fämpfern unseren Brudergruß.( Stürmischer Beifall.) Aber Sie fönnen da helfen. In Indien   fönnen Sie nichts tun. Ich bitte Sie, nehmen Sie unsere Resolution an.( Beifall.) Die Indier berlangen ihr Menschenrecht, ihre Autonomie. Wir wollen unser Selbstbestimmungsrecht, wir verlangen Gerechtigkeit und das Recht, uns selbst zu regieren.( Lebhafter Beifall und Händeklatschen.) Vorsitzender Singer:

Die Resolution über die englische Herrschaft in Indien   kann nicht zur Verhandlung kommen, weil sie dem Internationalen Bureau nicht vorgelegen hat. Ich glaube aber, aussprechen zu fönnen, daß die Tendenz dieser Resolution sowohl vom Bureau wie vom Kongres gebilligt wird.( Bravo  !) Uebrigens haben ja bereits frühere internationale Kongreffe, und zwar die von Brüssel  und Amsterdam  , in ihren Beschlußfassungen gegen die englische Gewaltherrschaft in Indien   protestiert. Der heutige Beschluß würde also weiter nichts als die Bestätigung dieser früher gefaßten Beschlüsse bedeuten.- Damit ist diese Frage erlebiat. Es folgt die

Abstimmung

Es folgt der zweite Punkt der Tagesordnung: Das Frauenstimmrecht.

Dazu liegt folgende Resolution vor:

Deutschland   sind genug Stimmen laut geworden, die zum gleichen reaktionären Zweck die Einführung dieses beschränkten Frauen­stimmrechts befürwortet haben. Wir erblicken in dem beschränkten Frauenwahlrecht nicht die erste Stufe der Emanzipation des weib­" Der Internationale Sozialistentongreß begrüßt mit größter lichen Geschlechts, sondern die letzte Stufe der politischen Emanzi­Freude, daß zum ersten Male eine internationale sozialistische pation des Bejizes. Dazu kommt, daß durch die Einführung des Frauenkonferenz in Stuttgart   zusammengetreten ist und erflärt beschränkten Frauenwahlrechts die besitzende Frau ausgeschaltet wird sich mit den von ihr aufgestellten Forderungen solidarisch. Die aus dem Stampfe für das allgemeine Frauenwahlrecht, an dem sozialistischen   Parteien aller Länder sind verpflichtet, für die sie dann kein Interesse mehr hat. Weiter werden durch die Ein­Einführung des allgemeinen Frauenwahlrechts energifch zu führung des beschränkten Frauenwahlrechts die reaktionären Ein­fämpfen. Daher sind insbesondere auch ihre Kämpfe für Demo- flüffe gestärkt, welche sich jeder weiteren Demokratisierung des kratisierung des Wahlrechtes zu den gefeßgebenden und ver- Wahlrechts zugunsten des Proletariats ohne Unterschied des Ges waltenden Körperschaften in Staat und Gemeinde zugunsten des schlechts entgegenwerfen. Die Sozialdemokratie hat die Pflicht, Proletariats als Kämpfe für das Frauenwahlrecht zu führen, den Kampf für das allgemeine Frauenwahlrecht mit aller Energie das energisch zu fordern und in der Agitation wie im Parlament aufzunehmen, und die Kommission war der Meinung, daß dieser mit Nachdruck zu vertreten ist. In Ländern, wo die Demokrati. Stampf nicht losgelöst werden soll von dem allgemeinen Wahlrechts­fierung des Männerwahlrechts bereits weit vorgeschritten oder fampfe des Proletariats, dessen revolutionäre Betätigung dadurch vollständig erreicht ist, haben die sozialistischen   Parteien den nur vertieft werden kann, abgesehen davon, daß auf diese Weise Kampf für die Einführung des allgemeinen Frauenwahlrechts Berwirrung in die Lager unferer Gegner getragen würde, die sich aufzunehmen und in Verbindung mit ihm selbstverständlich alle über die Frage des Frauenwahlrechts noch nicht einig die Forderungen zu verfechten, die wir im Interesse vollen sind. Die Majorität der Kommission war daher der Meinung, daß jeder Wahlrechtskampf bes Broletariats grundsät Bürgerrechts für das männliche Proletariat etwa noch zu er­auch als Wahlrechtskampf für die Frau geführt heben haben. Pflicht der sozialistischen   Frauenbewegung in allen Ländern ist es, sich an allen Stämpfen, welche die sozia. werden muß. Damit soll nicht gesagt sein, daß nun um des listischen Parteien für die Demokratisierung des Wahlrechts Frauenwahlrechts willen ein Wahlrechtskampf zur Unzeit vom führen, mit höchster Straftentfaltung zu beteiligen, aber auch mit Baune gebrochen oder daß das Frauenwahlrecht in diesen Stämpfen der nämlichen Energie dafür zu wirken, daß in diesen Kämpfen Sie ausschlaggebende Rolle spielen wird, sodaß sie geführt werden die Forderungen des allgemeinen Frauenwahlrechts nach ihrer unter der Tevise: Frauenwahlrecht ober nichts! Welche Rolle das grundsätzlichen Wichtigkeit und praktischen Tragweite ernstlich Frauenwahlrecht in diesen Kämpfen spielen wird, wird von den verfochten wird. Der Internationale Kongreß erkennt an, daß verschiedensten Ursachen abhängen und von der jeweiligen Situation es nicht angebracht ist, für jedes Land die genaue Zeit anzugeben, diese Kämpfe grundsätzlich bei den Massenattionen des Proletariats wo ein Wahlrechtskampf anzufangen sei, erklärt jedoch, daß, wenn ein Kampf für das Wahlrecht geführt wird, er nur nach den wie im Parlament durchgeführt werden. sozialistischen Prinzipien geführt werden soll, also mit der bereitung feines fünftigen Sieges beitragen. Die Frauen selbst Forderung des allgemeinen Wahlrechts für Frauen und Männer." aber müssen die treibenden Sträfte in diesen Kämpfen sein und müssen dadurch beweisen, daß sie für den Gebrauch des Frauen Referentin is wahlrechts reif sind, und aus ihren Gebeinen werden dann die Rächer erstehen, Kämpfer und Kämpferinnen, die sie nicht nur ersetzen, nein, die sie an Kampfestugend übertreffen werden. ( Stürmischer Beifall.)

Klara Zetkin  ,

die mit lebhaftem Beifall empfangen wird. Sie führt aus: Ich habe Ihnen über die Verhandlungen der Frauenstimmrechts fommission zu berichten und Ihnen den vorliegenden Antrag zu begründen, der auch von der ersten internationalen sozialistischen  Konferenz mit 47 gegen 11 Stimmen angenommen worden ist. Die sozialistischen   Frauen sehen in der Stimmrechtsfrage nicht die Lösung der sozialen Frage an sich, aber sie sehen im Frauenftimm­recht ein Mittel für die Emanzipation des weiblichen Geschlechts, über die Resolution zur Kolonialfrage. ein Mittel, das die schweren Hindernisse beseitigt, die der vollen Bunächst wird das Amendement der Minorität zur Abstimmung Entfaltung und Betätigung der weiblichen Kräfte in der heutigen gebracht. Dagegen stimmen Deutschland  , Desterreich, Gesellschaft im Wege stehen. Diese hat die Konflikte, unter denen Böhmen  , Belgien  , Dänemart, 12 Stimmen der fran- das Leben der Frau in der kapitalistischen   Gesellschaft leidet, erst aösischen Delegation, 14 der englischen, Solland, aur bollen Schärfe sich auswachsen lassen, die Sonflifte, unter denen 4 Stimmen von Italien  , Schweden   und Südafrika  . der tobbringendste und schwerste der ist zwischen beruflicher Arbeit Dafür stimmen die österreichischen Italiener, die und Mutterschaft. Wir Sozialisten fordern das Frauenwahlrecht Ruthenen, Australien  , Argentinien  , Bulgarien  , nicht als ein Recht, das mit der Frau geboren werde, wir fordern Spanien  , Nordamerita, Finnland  , 10 Stimmen von es als ein soziales Recht und als eins, das begründet ist in der Frankreich  , 6 von England, Ungarn  , 11 Stimmen von revolutionierenden Tätigkeit der Frau und in ihrem revolutionären Italien  , Japan  , Polen  , Rußland  , Rumänien  , Bewußtsein. Die gute Hausfrau der alten Zeit ist in Serbien   und Norwegen  . Die Schweiz   enthält sich der das Altenstübchen verwiesen worden und die lohnarbeitende Stimme. Die Stimme von Luxemburg   ist nicht vertreten. Das Amendement der Minorität ist also mit 127 gegen 108 Stimmen

bei 10 Stimmenthaltungen angenommen.

Das Resultat wird mit stürmischem Beifall begrüßt. Der Antrag der französischen   Delegation auf Streichung des Einleitungsabsakes in der Resolution der Majorität wird nun mehr zurückgezogen.

van Kol will diesen Antrag wieder aufnehmen, der Kongreß erklärt das aber mit großer Mehrheit für unzulässig. Eduard David   beantragt getrennte Abstimmung über Ein­leitung und Schlußfäße der so veränderten Mehrheitsresolution. Hillquitt beantragt en bloc- Abstimmung.

lich

in den einzelnen Ländern. Worauf es uns ankommt, ist, daß Das wird zur Vor­

In der

sprach zunächst

Diskussion

Genossin Pelletier- Paris  :

die

Bis in die neueste Beit hinein hat die Frau außerhalb der Segualität und der Materialität überhaupt nicht existiert. Sie hatte ihre Lebensgrundlage im Mann und ohne ihn war sie ein. fach nichts. Wir Frauen der modernen Zeit sind dieser Bevor mundung überdrüssig und verlangen unsere volle Gleichberechtigung. Die Naturgefeße sind keine unüberschreitbare Barriere. Wenn man fagt, wir seien minderwertige Wesen, so vergißt man einen Jahr tausende alten Drud der Knechtschaft, unter dem wir gelitten haben. Jedenfalls sind wir sozial nicht minderwertig und so fordern wir das Frauenstimmrecht als Mittel im proletarischen Befreiungs­kampfe.( Beifall.) Genossin Murby- England( Fabian Society  : Frau, die mitten im Wirken und Schaffen der Auch wir sind für das Frauenwahlrecht, sind aber bereit, das Gesellschaft steht, ist an ihre Stelle getreten. Wenn beschränkte Frauenwahlrecht als Abschlagszahlung anzunehmen und demnach das Frauenwahlrecht auch nicht das Ende der Befreiung stimmen in diesem Punkte der Resolution der Kommission nicht zu. des weiblichen Geschlechts ist, so wäre feine Eroberung doch eine Wir fönnen auch sehr gut mit der bürgerlichen Frauenstimmrechts­Etappe im Kampfe und auf das innigste zu wünschen. Das gesellschaft auskommen. Die sozialistische Partei hat seit 25 Jahren Frauenwahlrecht soll auch der Frau der befitlosen Klasse die das Frauenwahlrecht im Programm, hat aber wenig dafür getan. Möglichkeit der Betätigung verfchaffen, die heute nur ben Männern Die bürgerlichen Frauenstimmrechtsgesellschaften haben viel mehr gegeben ist. Die Tätigkeit der proletarischen Frau vollzog sich erreicht. Von den 690 Abgeordneten des Unterhauses sind nicht früher vor allem innerhalb der vier Pfähle des Hauses. Heute hat weniger als 423 für das beschränkte Frauenwahlrecht. Was darum sich die wirtschaftliche Tätigkeit der Frau vom Hause losgelöst und auch dieser Kongreß beschließen möge, wir werden fraft der Auto­damit auch ihre Abhängigkeit vom Hause, von der Familie, vom nomie der Nationen mit den bürgerlichen Frauenrechtlerinnen Mann. Sie ist jetzt mit dem Mann gleichgestellt in ihren Pflichten zusammengehen.( Beifall bei einem Teil der Engländer.) und in der Notwendigkeit, den Stampf mit dem feindlichen Leben Adelheid Popp  - Wien  Der Kongreß entscheidet sich für den Antrag Hillquitt. Es aufzunehmen, mag ihr nun eine äußere oder innere Lebensnot wird also en bloc abgestimmt, über den Abfay 1 in der Faffung den Kampf aufgezwungen haben. In langer schmerzensreicher Ent( mit lebhaftem Händeklatschen empfangen): Als die österreichischen der Minorität und über die dann folgenden Abfäße der Majoritäts- widelung ist die Frau herausgekommen aus der Enge des alten sozialistischen   Frauen beim Internationalen Bureau den Antrag resolution, die insgesamt nunmehr folgende Fassung erhalten hat: Familienlebens auf das Forum des öffentlichen Lebens. einreichten, das Frauenwahlrecht auf die Tagesordnung dieses Non­fordert ihre politischen " Der Kongreß ist der Ansicht, daß die kapitalistische Kolonial. Sie Rechte als ihre foziale gresses zu sehen, haben wir es getan, weil wir in den vielfachen politit ihrem innersten Wesen nach zur Knechtung, Zwangsarbeit Mündigkeitserklärung, als das notwendige politische Rorre- Wahlrechtsfämpfen der österreichischen Sozialdemokratie, oder Ausrottung der eingeborenen Bevölkerung der Kolonial- lat ihrer wirtschaftlichen Selbständigkeit. Man sollte meinen, leider zur Eroberung des Frauenwahlrechts noch nicht ge­gebiete führen muß. Die zivilisatorische Mission, auf die fich daß angesichts diefer sozialen Lage das ganze politisch führt haben, in sorgfältiger Untersuchung die Wahrnehmung ge die kapitalistische Gesellschaft beruft, dient ihr nur als Dedmantel rechtlose weibliche Geschlecht in einer Phalang für das macht haben, daß die Frauen, wenn sie heute dank der Agitation für die Eroberungs- und Ausbeutungsgelüfte. Erst die sozialis allgemeine Frauenwahlrecht tämpfen würde. Dem ist nicht so. der Sozialdemokratie das Wahlrecht bekämen, nicht mehr eine stische Gesellschaft wird allen Böllern die Möglichkeit bieten, sich Die bürgerlichen Frauen stehen nicht einheitlich zu dieser Forde leichte Beute der flerifalen Meute wären, sondern in großen zur vollen Kultur zu entfalten. Die kapitalistische Kolonial- rung. Der Wert des Frauenwahlrechts steht im umgekehrten Ber Scharen frei und selbstbewußt da ihren Platz einnehmen würden, politit, statt die Stollektivträfte zu steigern, zerstört durch Ver- hältnis zum Befit. Die besitzende Klasse hat ein verhältnismäßig wo die Männer fämpfen in der sozialdemokratischen Arbeiterpartei. sklavung und Verelendung der Eingeborenen wie durch mörde- geringes Interesse an seiner Eroberung, während die weiblichen( Bravo  !) Wir wünschen daher, daß dieser Kongreß nicht nur die rische verwüstende Striege den natürlichen Reichtum der Länder, Proletarier das allergrößte Interesse daran haben. Auch unter den theoretische Anhänglichkeit aller Sozialdemokraten am Frauen­in die sie ihre Methoden verpflanzt. Sie verlangsamt oder ver- Frauen herrscht der Klassenkampf. Das Frauenwahlrecht fann wahlrecht zum Ausdruck bringt, sondern daß auch alle Sozialdemo hindert dadurch selbst die Entwidelung des Handels und des nicht erkämpft werden von allen Frauen ohne Unterschied der traten diese Forderung praktisch propagieren, trok mancher Absatzes der Industrieprodukte der zibilisierten Staaten. Der Stlasse gegen das männliche Geschlecht, sondern die proletarischen Schwierigkeiten, die die politische Frauenbewegung natur. Klaffe die Familie erzeugt. Der Kampf unt das Rongreß verurteilt die barbarischen Methoden tapitalistischer Frauen fönnen ihre politische Befreiung nur siegreich durchführen lich für der Unterstützung Kolonisation und verlangt im Interesse der Entfaltung der im Bunde mit allen Ausgebeuteten ohne Unterschied des Ge- Frauenwahlrecht muß getragen sein von ( Beifall.) Fordert Produktivkräfte eine Politit, die die friedliche kulturelle Ent- schlechts gegen alle Ausbeuter ebenfalls ohne Unterschied des Ge- der sozialistischen   Parteien aller Länder. Frauenwahlrecht nicht in widelung gewährleistet und die Bodenschäße der Erde in den schlechts. In diesem Stampfe für das Frauenwahlrecht doch das Frauenwahlrecht doch die Sozialdemokratie das Frauenwahlrecht Linie aus Dienst der Höherentwickelung der gesamten Menschheit stellt. finden ob Bundesgenossen erster proletarischen Frauen Frauen starte frauenrechtlerischen Erwägungen, Er bestätigt von neuem die Resolutionen von Paris  ( 1900) in den sozialistischen   Parteien aller Länder. Der Kampf wohl wir es auch als eine Schmach betrachten, daß arbeitenden und Amsterdam  ( 1904) über die Kolonialfrage und verwirft des männlichen Proletariats fann durch sein Eintreten für Frauen und Müttern das Wahlrecht des Mannes vorenthalten nochmals die jetzige Kolonisationsmethode, die, ihrem Wesen das allgemeine Frauenwahlrecht nur gestärkt werden. Die Klaffen wird, sondern weil es nach unserer heiligsten und festesten Ueber nach tapitalistisch, keinen anderen Zwed hat, als fremde Völker kämpfe nehmen eine immer schärfere Form an. In verschiedenen zeugung dazu dienen muß, die Straft des Proletariats zu stärken zu erobern und fremde Völker zu unterwerfen, um sie schonungs Ländern werden die Proletarier gezwungen, zu neuen Formen des und eine wirtschaftliche Besserstellung zu erfämpfen den Müttern, Tos zum Ruben einer verschwindenden Minderheit auszubeuten, lassentampfes ihre Zuflucht zu nehmen. Ich erinnere an die den Kindern und der ganzen arbeitenden Klasse.( Sehr gut!) Die während gleichzeitig im eigenen Lande die Lasten der Prole. Massenstreits in Holland  , Belgien   und Rußland  . Auch unsere Sozialdemokratie darf nicht warten, bis die Frauen felbft für ihr tarier steigen. österreichischen Genossen standen in ihrem Rampfe um die Erobe- Wahlrecht demonstrieren, fie muß selbst die Führung in diesem rung des Wahlrechts Gewehr bei Fuß auf den Massenstreit ge- Kampfe übernehmen, denn er geht um proletarische Rechte. Die rüstet. Der Kampf hätte bort nicht durchgeführt werden fönnen vorliegende Resolution brüdt diesen Gedanken aus, fie ist die ohne die tätige Mitwirkung der Frauen, und ich bebe besonders her. Frucht eines Kompromisses. Wir sind bereit, jedes Mittel auszu­vor, daß der Erfolg unserer österreichischen Brüder in ihrem Wahl nußen und wenn die bürgerlichen Frauen unsere Rundgebungen rechtstampf ganz wesentlich mit eine Folge der Treue, ber Opfer und unseren Stampf unterstüßen wollen, werden wir fie nicht freudigkeit und des Mutes ist, die unsere österreichischen Ge- zurückweisen. Daher kann ich den Einwand der englischen Genossin nofsinnen in diesem Kampfe bewiesen haben.( Bravo  !) Aus dieser nicht verstehen. Den Hauptstützpunkt haben wir natürlich in Sachlage ergibt sich, daß das Proletariat ein praktisches Lebens unseren männlichen Genossen, die ausgehen von der Ansicht, daß es interesse daran hat, daß die Frau ihre vollen bürgerlichen fich nicht um eine spezielle Frauenangelegenheit, sondern um ein Finanziell betrachtet sollen die Ausgaben für die Kolonien, Rechte erwirbt. Das Wahlrecht der Frau ist die Boraus. Stück des allgemeinen proletarischen Rampfes handelt, daß durch ebenso solche, die der Imperialismus verschuldet, als auch solche, feßung für ihre zielbewußte Anteilnahme am proletarischen das Frauenwahlrecht die gewerkschaftliche Organisation der Ar die im Interesse der ökonomischen Entwidelung der Kolonien ge- Klassenkampfe. Solange die Frauen das Wahlrecht nicht besigen, beiterklasse gestärkt und ihre politische Macht gehoben wird.( Leb macht werden, von denen getragen werden, die allein von der wird ihr Einfluß vielfach unterschäst. An der Börse des parla hafter Beifall.),

Als Feind jeder Ausbeutung des Menschen durch den Men­fchen und als Verteidiger aller Unterdrüdten ohne Unterschied der Raffe, verurteilt der Kongreß diese Politit des Raubes und der Eroberung, die nur die schamlose Anivendung des Rechts des Stärkeren ist und das Recht der besiegten Bölter mit Füßen tritt.

Die Kolonialpolitik vermehrt die Gefahr kriegerischer Ver­widelung zwischen den kolonisierenden Staaten und steigert ihre Belastung durch Heer und Flotte.

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