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Burrow London  

II. Dem ateiten Paffus der Bebelschen Resolution 1 treten. Die Resolution, die wir eingebracht haben bezüglich eines gemeinsamen internationalen Vorgehens bezieht sich nicht bloß auf folgender Paffus beizufügen: Um dadurch die Massen des Proletariats von ihren eigent- den Ausbruch eines Krieges, sondern wir wollten damit anzeigen, lichen Klassenaufgaben sowie von den Pflichten der inter  - daß das Proletariat in seiner wachsenden Macht immer gemeinsam nationalen Klassensolidarität abzulenken." borgeht. Wenn wir die Resolution Bebel annehmen, stehen wir in III. Dem fünften Absatz der Bebelschen Resolution Uebereinstimmung mit der Wissenschaft und gleichzeitig lassen wir der bürgerlichen Welt die dröhnenden Schritte des Broletariats sollen die Worte folgen: hören.( Bravo  !) Carr Amerika ist in Uebereinstimmung mit den englischen Delegierten gegen das Volfsheer und für die Abrüstung. Sozialismus und Volks­bewaffnung feien unvereinbare Begriffe. Der Krieg mit Spanien  habe in Amerika   den Blutdurst gestärkt und man schwärme jetzt dort nicht nur für eine große Flotte, sondern auch für ein großes Heer. Redner meint, daß weder die französische noch die deutsche   Reso­lution die militaristischen Neigungen bekämpft.

sowie dahin zu wirken, daß die Jugend der Arbeiterklasse im Geiste der Völkerverbrüderung und des Sozialismus erzogen und systematisch mit Klassenbewußtsein erfüllt wird, so daß die herrschenden Klassen es nicht wagen, sie als Werkzeuge für die Festigung ihrer Klassenherrschaft gegen das kämpfende Prole­tariat zu gebrauchen."

IV. Dem letzten Passus der Bebelschen Resolution ist die folgende Fassung zu geben:

erklärt im Namen der Sozialdemokratic Federation ist Englands, daß diese sich in einstimmiger Anhängerschaft zur Resolution Bettin befindet.( Bravo  !) Wir wüßten nicht, mit welchem Rechte man den Frauen, die in Rußland   so mutig und todesbereit für die Revolution gefämpft haben, das Wahlrecht verweigern wollte. Die Sozialdemokraten aller Länder kennen nur ein Wahlrecht, das gleiche Wahlrecht für alle Großjährigen, das nicht gebunden ist an Bildung oder Besitz, sondern beruht auf dem Rechte der Persönlichkeit als Glieder der großen Menschheits­familie. Ich konstatiere mit Scham, daß das einzige Land, wo Sozialisten gegen dieses Prinzip verstoßen haben, England ist. Aber die Genoffinnen, die sich für das beschränkte Frauen­wahlrecht erklärt haben, haben sich in einen direkten Gegensatz zur Labour Party   und den Trades- Unions gesezt, die auf ihrem legten Kongreß mit großer Mehrheit beschlossen haben, das be­schränkte Wahlrecht abzulehnen, weil es ein Recht des Geldbeutels und kein Recht der Person sei. Nach dem beschränkten engli­schen Frauenwahlrecht würde keine rinzige Arbeiterfrau, die erhalten. mit ihrem Manne zusammenwohnt, das Wahlrecht ( Hört! hört!) Wir treten nicht für eine Vermehrung der Rechte der Ausbeuter, sondern für eine Vermehrung der Rechte der Pro­letarier ein. Wir lehnen es auch ab, uns gegenüber Kongreß­beschlüssen auf die Autonomie der Nationen zu berufen. Kapita­ lismus  , Alerifalismus, Ausbeutung und Unterdrückung sind inter­national. So muß auch das Proletariat zusammenstehen, um die Befreiung der menschlichen Gesellschaft in der Zukunft zu erobern. ' Lebhafter Beifall.)

Damit schloß die Diskussion.

Die Resolution der Kommission wurde gegen eine Stimme an­genommen.( Lebhafter Beifall.)

Hierauf werden die weiteren Verhandlungen auf Freitag 10 Uhr vertagt. Tagesordnung: Beziehungen zwischen Partei und Gewerkschaften.( Referent: Beer- Wien  .

Schluß 7 Uhr

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Berichtigun

In der Unterzeichnung der Erklärung der russischen und pol­nischen Genossen gegen die Provokateure des Zarismus muß es statt" Polnische sozialistische Partei  ( P. P. S.)", die mit dieser Er­flärung gar nichts zu tun hat, heißen: Delegation der revolutionären Fraktion und der revolutio­nären Partei. P. P. S. R."

"

Die Kommiffionen.

Partei und Gewerkschaft.

Stuttgart  , den 21. August.

In der Mittwochfizung der Kommission für die Frage von Partei und Gewerkschaft wurde die Debatte fortgesetzt.

Rubanowitsch Rußland:

In Rußland   werben alle sozialistischen Parteien für die Ge­werkschaften. Die Hauptaufgabe der Gewerkschaften muß sein, die Lage der Arbeiter zu verbessern. Die Partei andererseits muß es verstehen, die Massen durch ihre politischen Ziele an sich zu ziehen. Lindeblatt New York  

schildert das Verhältnis von Gewerkschaften und Partei in Amerika  . Es mag sein, daß, nachdem wir ein Wahlrecht bekommen haben und eine parlamentarische Tätigkeit deshalb entfalten fönnen, eine gewisse Trennung von Partei und Gewerkschaften Platz greift. Es sei au hoffen, daß die französischen   Genossen weniger mit der Frage des Generalstreits herumwerfen und sich mehr wie die Deutschen   mit der Stärkung ihrer Organisationen befassen.

Nemec Böhmen  tritt für die Resolution Beer ein.

Frau Faas- Schweiz wünscht eine entschiedenere Stellungnahme gegen die anarchistischen und zünftlerischen Gewerkschaften. Diesem Verlangen entspreche die Resolution Leone. Die Resolution Beer sei ein Kompromiß, das sie in einer so wichtigen Frage nicht verstehe.

Pledjanow:

Die Russen sind hier wie in allen anderen Fragen verschiedener Meinung. Für Westeuropa   mögen die vorliegenden Resolutionen zu empfehlen sein, aber nicht für Rußland  . In Rußland   gibt es 11 re­volutionäre Organisationen, mit welcher follen die Gewerkschaften in Verbindung treten? Es wäre zu hoffen, daß die Einheit der Ge­werkschaftsbewegung auch die Einheit der politischen Bewegung herbeiführt. Wir haben in Rußland   243 000 gewerkschaftlich organi­fierte Arbeiter. Das Hineintragen von politischen Differenzen würde nicht förderlich sein.

Renaudel Paris  

Auf die Anfrage eines belgischen Delegierten, wie in der Ne­solution Beer die innige Beziehung zwischen Partei und Gewert schaften zu verstehen sei, wird unter allgemeiner Zustimmung erklärt, daß damit nicht die Verpflichtung der gewerkschaftlich organisierten Arbeiter ausgesprochen sein solle, der Sozialdemokratie anzugehören. ist gegen die Resolution Beer. Die Befolgung würde in Frankreich  der gewerkschaftlichen Aktion schweren Schaden zufügen. Delory Frankreich spricht im Namen der französischen   Minorität seine Zustimmung zur Resolution Beer aus.

M

V

Rubanowitsch Rußland

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" Droht der Ausbruch eines Krieges, so sind in den be­teiligten Ländern die Arbeiter und ihre parlamentarischen Ver­treter verpflichtet, alles aufzubieten, um den Ausbruch des Krieges durch Anwendung entsprechender Mittel zu verhindern, kann die Resolution Bebel nicht annehmen, da sie bloß eine die sich je nach der Verschärfung des Klassenkampfes und der all. margistische Prinzipienerklärung ist, die die vorliegende Frage nicht gemeinen politischen Situation naturgemäß ändern und steigern. löst. Es entspreche ihm die Resolution Luxemburg  . Falls der Krieg dennoch ausbrechen sollte, sind sie verpflichtet, Damit waren die Arbeiten der Hauptkommission beendet. Die für dessen rasche Beendigung einzutreten, und mit allen Kräften Subkommission tritt am Nachmittag zusammen. Die Haupt­dahin zu streben, um die durch den Krieg herbeigeführte wirt- fommission tagt erneut am Freitag, um die Beschlüsse der Sub­schaftliche und politische Krise zur politischen Aufrüttelung der fommission entgegenzunehmen. Voltsschichten und zur Beschleunigung des Sturzes der kapita­ listischen   Klassenherrschaft auszunuzen."

v. Vollmar

erklärt persönlich, daß er in seiner Rede die Liebknechtsche antimilitaristische Agitation mit keinem Worte angegriffen, ja Liebknechts Namen gar nicht genannt, sondern einfach tonstatiert des habe, daß drei deutsche Parteitage die besondere antimilitaristische Agitation abgelehnt hätten.

Branting-Stodholm:

14. Tahresversammlung Zentralverbandes von Ortskranken­kaffen im Deutschen   Reiche.

Mannheim  , 20. Auguft.

Wir müssen dem Vertreter des antipatriotischen Gedankens Die heutigen Verhandlungen begannen mit einem Vortrag von eigentlich dankbar sein, daß er uns Gelegenheit gegeben hat, unsere Herrn Gräf- Frankfurt a. M. zu Punkt 6. Ausbildung der Kaffen­vollkommene Einmütigkeit darüber zu zeigen, daß Nationalität und Internationalität teine Gegensätze, sondern notwendige Er- beamten in der gesamten Arbeiterversicherung. Die Sicherstellung gänzungen sind.( Sehr wahr!) Ich habe das Wort ergriffen, der Staffenbeamten an fich ist in Fluß gekommen, eine andere Frage um Ihnen zu zeigen, daß vom Standpunkte der Kleinstaaten, die ist, die Beamten auszubilden, daß fie den an sie gestellten An­nach Lage und Größe als Militärmächte nicht in Betracht kommen, forderungen entsprechen und für die Kasse segensreich zu wirken in der Lage find. Ein richtiger Kassenbeamter die Frage des Militarismus sich anders darstellt als von dem Ge­muß die ganze sozialpolitische Gesetzgebung fennen lernen, er foll sichtspunkte der großen Militärstaaten. Für die Kleinstaaten liegt angesichts ihrer militärischen Bedeutungslosigkeit die Idee auch in der Gewerbeordnung, im Strafgesetzbuch, in der Sivil­nahe, ganz von den Rüstungen abzugehen und sich ganz mit der prozeßordnung, die Beamten in den großen Städten sogar in der Förderung des kulturellen Fortschrittes zu beschäftigen. So find tontursordnung, Bescheid wissen, damit er zu jeder Zeit dem Norwegen   und Dänemark   zur Förderung der allgemeinen Volks- Bublifum aufklärend und hülfreich zur Seite stehen kann. Der ent waffnung statt der heutigen Volks be waffnung gekommen. richtige Kassenbeamte wird stets taftvoll vorzugehen wissen kommt In Schweden   liegt die Sache etwas anders. Gleichwohl erscheint eine Frau, deren Mann gestorben, aufs Bureau, anders der es mir richtig, in der Resolution wie in der von Zürich   die Ab- Bureaukrat, der die Frau in furzen Worten abfertigt, und nur auf Selbst wenn die Kasse rüftung nicht als Teil des praktischen Aftionsprogramms aller bas antwortet, was er gefragt wird. Völker, wohl aber als Ziel aller Völker hinzustellen. Wir finanziell gefchädigt wird, soll der Beamte das Mitglied unterrichten, empfehlen weiter gemäß dem Antrage Rosa Luxemburg   3. die wie es feine Mitgliedschaft in der Kasse sichert. Der Beamte ist Aufklärung der Jugend zu betreiben, damit sie nicht in blindem eben für die Versicherten da, nicht die Versicherten für die Beamten. Nadavergehorsam dahinleben, sondern auch im Waffenrod   sich be- Die Beamten brauchen durchaus keine höhere Vorbildung, er muß mußt bleiben, daß sie Bürger sind. Auch eine Empfehlung der nur die deutsche Sprache in Wort und Schrift beherrschen, die Er­Schiedsgerichte in der Resolution wäre angebracht. Wenn wir fahrung lehrt, daß Leute aus dem Volte sehr Tüchtiges leisten, auch nicht alle Friedensworte der Herrschenden ernst zu nehmen während die Beamten mit höherer Schulbildung aber ver­ Den   Beamten brauchen, die Friedensfonferenz im Haag und die Schiedsgerichte jagt haben und Bureaukraten geblieben sind. sind doch schon eine Verbeugung vor der großen demokratischen soll stets eine gute Bibliothek zur Seite stehen. Bewegung, vor dem Friedensstreben der Arbeiterklasse.( Beifall.) ist das Wort anzuwenden: Wissen ist Macht und Macht ist Wiffen. Der Beamte muß in der Lage sein, sich weiter ausbilden zu können. Was die Prüfung betrifft, so hat diese bei fleineren Kassen nicht den Wert wie bei den größeren Kassen. Kann man den Zwed der Prüfung auf andere Weise erreichen, so soll sie am besten unter­bleiben. Die Hauptsache ist, daß die Prüfung geschieht unter Mit­wirkung der Kassenbeamten selbst.

Scheu- London  

von der Sozialdemokratic Federation sieht in der Voltsbewaffnung für England mit seinem Söldnerheer nur einen humanitären Rüdschritt. Gleichwohl würde er sie als demokratische Forderung ansehen, wenn die Jugend nicht mit in den militärischen Drill einbezogen, sondern im Geiste des Antimilitarismus erzogen würde. Dann würde sie schon wissen, wann und wie sie später die Waffen zu gebrauchen habe. Im übrigen schließe er sich den Vorschlägen Brantings an.

Rakowski Rumänien  

verwirft eine besondere antimilitaristische Agitation, weil sie andere dem Sozialismus fremde Elemente an die Arbeiterklasse heran­führt, und diese der Gefahr eines Rückschlages ausseßt. Die Meuterei des 17. Regiments oder die Erschießung rumänischer Offiziere durch ihre Soldaten habe mit der sozialdemokratischen Aufklärung gar nichts zu tun. Die Resolution der Franzosen sei nicht auf alle Staaten anwendbar. Die Insurrettion wäre in vielen Ländern einfach undurchführbar. Annehmbar sei allein die deutsche   Resolution, in die allerdings am zweckmäßigsten nach dem Amendement Luxemburg eine stärkere Betonung der Not wendigkeit eines aktiven Handelns eingefügt werden müßte. Costa Italien:

Ich spreche im Namen der Mehrheit der italienischen Partei und der Gewerkschaften. Wir lehnen die Resolution Hervé ab. fie ist uns zu dogmatisch und einseitig. Wenn wir auch nicht Patrioten im bürgerlichen Sinne sind, so doch im besten sozia liftischen Sinne. Wir fönnen und wollen nicht auf die schönen und erhabenen Kulturschätze der Heimat verzichten. Aber auch die Resolution Bebel ist uns zu dogmatisch, denn sie ist weiter nichts als eine theoretische Prinzipienerklärung. Wir wünschen gegen die eminente Gefahr des Militarismus ein Aktionsprogramm, das uns zeigt, wie wir im Momente der Gefahr handeln sollen. Wir brauchen einen fonkreten Beschluß, denn wir können nicht warten, bis der Militarismus mit dem Kapitalismus schwindet. Wir haben eine erfolgreiche antimilitaristische Agitation im Sinne der Resolution Jaurès- Vaillant ohne alle bedenklichen Neben­erscheinungen für die Partei geführt, und so darf ich versprechen,

=

Damit schlicht die Debatte. In der Abstimmung werden einige daß wir italienischen Arbeiter mit den österreichischen Arbeitern Renderungen zur Resolution Beer angenommen, die aber eine grund­fägliche Aenderung nicht bedeuten. Die Richtung Renaudel will eine ftets brüderlich zusammenstehen werden. Erklärung der französischen   Genossen angenommen wissen, wonach Jeppenien Norwegen: eine Zustimmung zur Resolution in Frankreich   gegenwärtig nicht Wir bekämpfen jeden Militarismus, den kapitalistischen   wie möglich ist, obwohl man mit der Tendenz der Resolution einver- den sozialistischen  . Jede Bewaffnung fördert den Kriegsgeift. Wir standen sei. Sie würde eine Verständigung von Partei und Gewerk­schaften in Frankreich   gegenwärtig erschweren. Dieser Antrag wurde mit großer Mehrheit abgelehnt und die Resolution Beer sodann gegen 7 Stimmen angenommen.

können daher nur ein Militärprogramm aufstellen, das die allge­meine Abrüstung ausspricht. Wir werden nur für eine solche Resolution stimmen, die diese Forderung enthält. Im übrigen sind wir mit der Resolution Bebel einverstanden.

Ein Amendement Smart von der Independent Labour Party verlangt in der Resolution Bebel die Streichung der Forderung nach allgemeiner Boltsbewaffnung und eine Faffung, die die Erhaltung des englischen freiwilligen Heeres möglich macht. Jonbelewski Argentinien

Damit waren die Arbeiten dieser Kommission erledigt. Der Militarismus und die internationalen Konflikte. Stuttgart  , 22. August. ( Telegraphischer Bericht.) Die Kommiffion zur Beratung des Punttes:" Der Mili, verlangt, daß die Nesolution Jaurès- Baillant, der er im übrigen tarismus und die internationalen Konflitte" zustimmt, eine genaue Norm der Mittel gegen den Krieg gibt, fette am Donnerstag unter dem Vorsitz Südekums ihre Verhand- die das Proletariat anwenden will und kann. lungen fort. Als Uebersetzer fungieren Dr. Lindemann, Frau Dr. Lindemann, Longuet und Südekum. Von den russischen und polnischen Delegierten Rosa Luxemburg  , Lenin   und Martoff sind folgende

Alenderungen zur Resolution Bebe

beantragt worden:

I. Dem ersten Passus der Refolution Bebel ist folgende Bassung zu geben: Der Kongreß bestätigt von neuem die Resolutionen der früheren internationalen Kongresse gegen den Militarismus und Imperialismus."

Folgt der erste Passus der Resolution Bebel und anschließend Baran folgt der Zusatzt: " Diese Kriege ergeben sich mit Naturnotwendigkeit aus den unaufhörlichen Wettrüstungen des Militarismus, der ein Haupt­werkzeug der bürgerlichen Klassenherrschaft und der wirtschaft lichen und volitischen Unterjochung der Arbeiterklaffe ift."

Auch da

Heß- Wiesbaden   vermißt in dem Vortrage eine flare und positive Stellungnahme in der Frage der Ausbildung der Kassenbeamten. Nur die praktische Erfahrung muß für die Kassenbeamten maßgebend sein, was nutzt alles Vorstudium? Auch der Studierte muß, will er sich orientieren, zum Gesetzbuch greifen. Wir brauchen keine Ab­änderung in der Ausbildung der Kassenbeamten durch das Eingreifen der Kassenvorstände.

Schüß  - Düsseldorf  : Notwendig ist vor allen Dingen, daß der Beamte das richtige soziale Empfinden hat, das läßt sich aber nicht anerziehen, das muß angeboren sein. Nur wer über das Tattgefühl verfügt, mit allen Schichten der Bevölkerung verkehren zu können, foll Kaffenrendant werden. Die Beamten, welche mit dem Publikum verkehren, sollen auch ein reiferes Alter befizen.

redners über Dr. Mugdan, das Streben desselben ginge nicht auf Vorsitzender Fräßdorf bemerkt auf eine Aeußerung des Vor­eine beffere Ausbildung der Beamten hinaus, sondern seine Absicht gehe darauf hinaus, der Selbstverwaltung den Lebensfaden ab­zuschneiden. Selbstverständlich sollen auch weibliche Sträfte als Be amte für die Ortskrankenkaffe zulässig sein. Es wäre ja auch grund­falsch, wenn die Kaffen schematisch die Beamten nach dem Alter auf­rüden lassen würden und nicht nach den Kenntnissen. Klees Magdeburg ist für Entnahme der Beamten aus dem praktischen Leben. Nur die großen Kassen sind in der Lage, Kassen­beamten auszubilden.

tingen im Ortsfrankenfaffenwefen. Es sei ja schon gesagt worden, das foziale Empfinden könne nicht anerzogen werden, sondern muß angeboren fein; soziales Empfinden ist aber im Krankenkassenwesen dringend erforderlich, aber nicht jeder besitzt es. Der Kassenbeamte muß ferner möglichst in allen Fächern des Verwaltungsdienstes ausgebildet werden, dadurch wird auch die Berufsfreudigkeit ge­winnen.

Biehl Berlin   wendet sich gegen die Heranbildung von Lehr­

Bolländer Leipzig stimmt den Ausführungen Gräfs im großen Ganzen zu. Der Kassenborstand soll nicht nur hinter den Beamten stehen, er soll sich auch selbst ins Feuer stellen. Soziales Empfinden für jeden Beamten ist unbedingt erforderlich, wenn er dieses Empfinden aber haben soll, muß er aus den Kreisen des Volkes genommen werden, nur ein solcher Beamter hat Fühlung mit den wünschen und Bedürfnissen des Volkes. Wie jede Protektion bei Anstellung eines Kassenbeamten zu verwerfen ist, so muß es auch direkt abstoßend wirken, wenn jemand seine politische Gesinnung zur Befürwortung seines Gesuches hervorhebt. Wir haben bei An­stellung von Beamten unparteiisch zu urteilen und unsere Stellung nicht von politischen Gefichtspunkten abhängig zu machen. Nach weiteren Ausführungen von Flamme- Schöneberg wird ein Antrag auf Schluß der Debatte angenommen und der Redner erhält das Schlußwort, aus dem neue Gesichtspunkte nicht mehr hervortreten.

Eichstätt   Weimar   hält es für dringend wünschenswert, daß der Bentralverband auf dem internationalen Kongreß für Arbeiter versicherung in Bern   vertreten ist in Anbetracht des zur Beratung vorliegenden Antrags Mugdan   über die Ausbildung der Kaffen­beamten, der nur die Selbstverwaltung der Ortstassen vernichten wolle.

Dem Antrage des Redners wird entsprochen. Gewählt werden als Delegierte Verbandsdirektor Heffe Wiesbaden, Vorsitzender Gräf­Frankfurt a. M. und Vorsitzender Fräßdorf- Dresden  .

7. Antrag der vereinigten Ortsfrankenkassen der Handwerker zu Köln   auf Ausdehnung der Invalidenversicherungspflicht auf die Heimarbeiter und Hausgewerbetreibenden des Gewerbes der Schneider und Schneiderinnen.

Frau Roland- Holft- Holland begründet das holländische Amendement. Die Holländer werden für die Resolution Bebel stimmen mit dem Amendement Rosa Luxemburg  . Wenn sie das tun, so tun fie es nicht aus den Gründen, die Adler ausgeführt hat, und was das Amendement Lujemburg betrifft, auch nicht aus denen der Genoffin Rosa Buremburg. Der erwähnte Antimilitarismus hat seine Wurzel in fleinbürgerlichen und fleinbäuerlichen Anschauungen. Der Grund, warum wir den Punkt auf die Tagesordnung gesetzt haben, liegt nicht im Auftreten Hervés, zu dem etwa durchaus Stellung ge nommen werden müßte, sondern in dem Wachstum der Sozial- 8. Stellungnahme der Betriebskrankenkassen im Rahmen der ge­demokratie in allen Ländern. Wir sind zu groß geworden, um planten Reorganisation der Arbeiterversicherung. Die hierzu aus­fagen zu können, wir fönnen nur protestieren, sonst nichts. Es ist gearbeiteten Leitfäße, welche sich gegen die Aufrechterhaltung der Beit, in einer neuen Resolution die neuen Anschauungen nieder- Organisation der Betriebskrankenkassen aus materiellen, ökonomischen zulegen. Aber wir können heute noch nicht die letzten Mittel an- und verwaltungsrechtlichen Gründen aussprechen, werden von Wendt geben. Auch wir Holländer sind Feinde einer dekorativen Politit landt- Magdeburg in furzen Ausführungen erläutert und ihnen und können daher nicht für die Resolution Jaurès- Baillant ein- I debattelos die Zustimmung erteilt

Der Antrag wird nach kurzer Begründung durch Marquardt- Köln angenommen.