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St. 197. 24. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner   Volksblatt. Sombed, 24. Auguf 1907.

perrt.

Partei- Angelegenheiten.

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Inach den gesetzlichen Bestimmungen nicht dulden dürfen. Wie mit- Frankfurter Allee   war eben im Begriff, nach der Sparkasse zu geteilt wird, werden die Polizeireviere nach wie vor auf Anfragen gehen, um 100 M. einzuzahlen. Als sie in der Breitestraße etwas aus dem Publikum über den voraussichtlichen Termin der Bezieh- an ihren Kleidern in Ordnung bringen wollte, stellte sie den barkeit von Wohnungen in neuen beziehungsweise umgebauten Pompadour, in welchem sich das Sparkassenbuch und Portemonnaie Zur Lokalliste. Am Sonntag, den 25., und Montag, den Häusern bereitwilligst Auskunft erteilen. befand, achtlos beiseite. Diesen Augenblick benußte ein Spizbube, 26. d. Mts., findet in Mühlenbeck  ( Nieder- Barnim  ) das diesjährige den Pompadour an sich zu nehmen und auf und davon zu rennen. Der Ausflugsverkehr der Straßenbahn- Omnibusse wird morgen, Erntefest statt. Wir machen ganz besonders darauf aufmerksam, daß dortselbst nur die Lokale: Gasthof zur Sonne", Inhaber Sonntag, weiter verdichtet werden, so daß zwischen Berlin   und Die Frau hatte nun nichts eiligeres zu tun, als nach der Sparkasse Ad. Baersch und Aug. Meyer in Buchhorst   der Arbeiter Wannsee   ein Behnminutenbetrieb bestehen und besonders der Ver- zu gehen, um das Buch sperren zu lassen. Doch hier mußte sie zu chaft zur Verfügung stehen; alle übrigen Lotale find gekehr nach dem Freibad unterstützt werden wird. Die Wagen fahren ihrem Schreck erfahren, daß der Dieb bereits 100 Mart auf das Buch geholt hatte. Die Lokalfommission. auf jeder der drei nach Wannsee   führenden Linien mit 30 Minuten Abständen, und zwar vom Brandenburger Tor   nach Potsdam   von Die Explosion im Stadtbahnbogen, die Donnerstagvormittag Dritter Wahlkreis. Am Sonntag, den 25. August, findet ein 9,30 bis 11 Uhr bormittags und 1,15 bis 7,45 Uhr nachmittags; leicht großes Unheil hätte anrichten können, ist jetzt aufgeklärt. Familienausflug nach Grünau   statt. Treffpunkt bormittags von bom Brandenburger Tor   nach Wannsee   von 1,30 Uhr nachmittags Der Schlossermeister Artur Radegast aus der Melanchthonstraße 17 10 Uhr ab im Restaurant Wendenschloß"( vis- a- vis Grünau  ). Für bis 9 Uhr abends; vom Nollendorfplatz nach Beelitzhof von 9 Uhr übernahm vor Jahren von seinem Vorgänger mit der Werkstatt in diejenigen, welche erst nachmittags um 2 Uhr in Grünau eintreffen, vormittags bis 9 Uhr abends. Außerdem sind noch die Linien dem Stadtbahnbogen 410, am Bahnhof Bellevue, auch allerhand ist der Treffpunkt Restaurant Schmetterlingsluft"( 15 Minuten vom Mollendorfplatz- Onkel Toms Hütte, Charlottenburg  ( Wilhelms- Gerümpel, unter dem sich als altes Eisen auch eine Granate be­Wendenschloß"), wo gemeinschaftliches Kaffeekochen stattfindet. Da plat)-Jungfernheide, Alexanderplat- Liepnißsee- Wandlik und fand. Der alte Blindgänger war schon ganz berrostet und lag bald hier, bald da. Erst kürzlich brachte ihn der Schlosser Mag dieſer Ausflug voraussichtlich der letzte in diesem Jahre ist, ersucht Tegel  - Schulzendorf   in Betrieb. Gehrke aus der Klosterstraße 19, ein Mann von 52 Jahren, durch um recht rege Beteiligung Zufall in die Nähe des Schmiedefeuers. Dort blieb er nun un­beachtet liegen. Borgeſtern wollte es der Zufall, daß ein Schmiedes funten gerade in die nicht verschlossene Zündöffnung fiel. Jezt platte die alte Granate und ihre umherfliegenden Splitter zer trümmerten die Fensterscheiben der Werkstatt und verletzten gerade Gehrke am Kopf und am rechten Bein so erheblich, daß er von einem Arzt verbunden werden und nach Hause gehen mußte. Ge fährlich sind aber die Wunden zum Glück nicht.

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Der Vorstand.

Nowawes  . Morgen Sonntagvormittag von 9 bis 12 Uhr findet bas Einkassieren von Beiträgen für den sozialdemokratischen Wahl­berein in folgenden Lokalen statt: 1. Bezirk: Otto Hiemte, Wall­straße 55; 2. Bezirk: Karl Gruhl, Priesterstr. 69; 3. Bezirk: Paul Junger, Großbeerenstr. 50. Um rege Beteiligung ersucht Der Vorstand.

Mahlsdorf   a. d. Oftbahn. Am Sonntag, den 25. b. M. feiert der Wahlverein für Mahlsdorf   in dem einzigen uns hier zur Verfügung stehenden Lokal des Herrn Schliefe, Hönowerstraße, sein drittes Stiftungsfest. Der Vorstand hat sein möglichstes getan, um den Besuch des Festes angenehm zu machen. Es werden deshalb die Genoffen gebeten, für recht zahlreichen Besuch des Festes Sorge zu tragen.

Neuenhagen   und Umgegend. Die Mitgliederversammlung des Wahlvereins fällt aus. Die Genossen werden ersucht, für die vom Gewerkschaftstartell zum Sonntag, den 1. September einberufenen öffentlichen Versammlung fleißig zu agitieren. Zu dieser Ver­fammlung Sonntag, den 25. Auguft, Handzettelverteilung. Treff punkt bei A. Wünsche, Bahnhofstraße, früh 7 Uhr. Zahlreiche Be­teiligung erwartet Der Vorstand.

Königs- Wusterhausen   und Umgegend. Wir machen die Partei­und Gewerkschaftsgenossen Königs Wusterhausens und Umgegend auf das am Sonntag, den 25. August, nachmittags 3 Uhr im Lotale des Herrn Wedhorn stattfindende Volksfest des Wahlvereins auf­merksam. Durch die Mitwirkung des Arbeiterturnvereins, des Athletenklubs und des Arbeitergesangvereins Frohsinn", Adlershof. fowie Kinderbeluftigungen aller Art, werden den Genossen mit ihren Frauen und Kindern ein paar frohe Stunden geboten. Die Festrede hält Reichstagsabgeordneter Fri 8ubeil. Die Genoffen werden ersucht, für zahlreichen Besuch Sorge zu tragen.

Berliner   Nachrichten.

Das ältefte Gemeindeschulhaus Berlins   soll in absehbarer Zeit­

Im Schlafe gestört wurden in der Nacht vom vergangenen Sonntag zum Montag plößlich die Anwohner des Mariannenplates. In den frühen Morgenstunden zwischen 2-3 Uhr marschierte, wie uns Bewohner der Gegend mitteilen, eine Militärabteilung, an­scheinend zur Felddienstübung, laut fingend vorüber, so daß eine Anzahl Bewohner aus dem besten Schlafe gestört wurden. Die Truppengattung fonnte, da es noch finster war, nicht erkannt werden. Aufgeschreckt eilten die Bewohner an die Fenster, um zu sehen, was eigentlich passiert sei, da sie sich nicht denken fonnten, daß Militär das Recht hat, was jedem Bürger verboten ist, nämlich ruheftörenden Lärm zu verursachen. Ein sich beschwerender Leser gibt an, selbst Soldat gewesen zu sein, aber nie habe der Haupt­mann seiner Kompagnie, obwohl er ein großer Freund des Ge­fanges war, geduldet, daß die Bewohner in ihrer Nachtruhe gestört wurden. Sobald die Kompagnie zwischen 6-7 Uhr in die Nähe eines Dorfes gekommen sei, mußte der Gesang eingestellt werden. Sicher ein vernünftiger Standpunkt. Sollte der in der fraglichen Nacht mit seinen Soldaten vorüberziehende Hauptmann oder Vor­gefeßte nicht auch so verständig sein, den ruhestörenden Lärm zu untersagen? Schließlich hat ja auch das Militär kein Recht dazu. Für diejenigen, die den Tag über schwer arbeiten müssen, ist es gerade nicht angenehm, im besten Schlafe gestört zu werden, um bann schließlich nicht wieder einzuschlafen.. Es ist nicht das erste Mal, daß wir Beschwerden dieser Art veröffentlicht haben. Viel leicht nimmt die Militärbehörde einmal Veranlassung, diesen nächt­lichen Lärm zu verbieten.

Dem Rinder- Erntefest eine echt patriotische" Weihe zu geben, hielt am Sonntag der Hausverwalter und Steuererheber Herr Langhoff, Thaerstr. 22, für seine Pflicht. Er brachte, da es nun einmal bei unseren patriotischen Männern nicht anders üblich ist, auch das nötige Hoch aus. Doch als Herr 2. merkte, daß sich die Mieter durch ihn wenig begeistern ließen, verduftete er sich. Wahr­scheinlich wollte er mit einem für seine Mühe undankbaren Publikum nicht mehr weiter feiern. Am Montagabend kam es nun zu einer fleinen Nachfeier auf dem Hofe, und was Herrn 2. am Abend zuvor recht war, schien einem Mieter billig zu sein. Es brachte mit einem Male jemand ein Hoch auf August Bebel   aus. Dem Leiermann soll es der Herr L., wie uns mitgeteilt wird, übel der Jade bringen.

Aus Dalldorf und aus Buch entwichen sind wiederum drei Insassen. Dem gemeingefährlich geistestranten Franz Becker ge­lang es vor einigen Tagen, aus der Jrrenanstalt in Dalldorf zu entkommen. Aus dem städtischen Arbeitshaus in Buch sind die beiden Häuslinge Hermann Ewas und Max Rubert entflohen. Ueber den Aufenthalt der drei Personen ist noch nichts bekannt.

Die unter der Chronik der Verschwundenen am Mittwoch re= gistrierte angebliche 17jährige Charlotte Schölldorf aus der Bres lauerstr. 44 heißt Charlotte Sch mißdorf.

Jm Kaufhaus des Westens, Tauenzienstraße, erfolgt der Vers tauf der Abonnementsmarken für die Straßenbahn im Werte von 7,70 M., 10,20 m. und 20,40 m. vom 28. b. M. ab im Parterre am Schalter des Reisebureaus.

Die Direktion der Treptower Sternwarte bittet uns, folgendes mitzuteilen: Um allen denen, die den neuen Kometen 1907 d, der Ende dieses Monats in den Strahlen der Sonne verschwindet, noch beobachten wollen, hierzu Gelegenheit zu bieten, bleibt die Trep­tower Sternwarte statt bis Mitternacht ausnahmsweise während der ganzen Nacht vom Sonnabend zum Sonntag, also vom 24. zum 25. August, geöffnet. Der Komet erscheint erst gegen 3 Uhr morgens am östlichen Himmel; um die Wartezeit bis zum Erscheinen des Stometen auszufüllen, wird Direktor Dr. Archenhold abends 11 Uhr über den Kometen, der jeßt bereits einen Schweif von 2 Grad Länge zeigt, und über andere Objekte, die nach dem Vortrag bis zum Sichtbarwerden des Kometen beobachtet werden sollen, unter Vor­führung zahlreicher Lichtbilder sprechen. Es sollen noch der Saturn, Jupiter, interessante Nebelwelten und Sternhaufen mit dem großen Fernrohr beobachtet werden. Nach Schluß des Instituts werden geführt oder auf Wunsch durch ein Auto in die Stadt befördert. Am Sonntagnachmittag um 5 Uhr spricht Dr. Archenhold über: Einen Tag auf dem Monde", abends 7 Uhr über:" Unsere Erde und ihre Atmosphäre", Montagabend um 9 Uhr über: Die Gebirge des Mondes". Aus dem ersten Augustheft der illustrierten Beit­schrift Das Weltall  ", das in allen Hotels und Cafés ausliegt, ist die Beobachtungsordnung für das große Fernrohr zu ersehen.

so scheint es wenigstens endlich außer Dienst gestellt werden. Esangetreidet haben. Wie konnten die Mieter auch den Hausber die Besucher zum ersten Stadtbahnzug nach der Station Treptow  

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Automobil stieß dort gegen die linke Borderperronede des aus ent­gegengesetter Richtung kommenden Straßenbahnwagens Nr. 1584 der Linie 18( Richtung Görlizer Bahnhof). Bei dem Zusammen­prall wurde der Insasse des Kraftwagens, der Chauffeur Baul effelhut, Fasanenstr. 17 wohnhaft, auf das Straßenpflaster ge= schleudert und erlitt eine Stopfiunde fowie innere Verlegungen. Er wurde nach der Charité übergeführt. Der Lenter des Automo­bils tam mit unerheblichen Hautabschürfungen davon. Beide Ge­fährte wurden stark beschädigt.

ist das Schulhaus in der Schulstraße, die einst nach ihm ihren Namen Ein Zusammenstoß zwischen einem Privatautomobil und einem erhalten hat: das ehemalige Heim der alten weddingschule" Straßenbahnwagen ereignete sich gestern nachmittag gegen 24 Uhr auf dem Grundstüc Schulstraße 14/15. Der Magistrat plant, auf der Alsenbrüde. Ein von dem Monteur Bremer gesteuertes auf einem in der Nähe gelegenen Grundstüd an der Antonstraße ein großes Schulgebäude zu errichten, das drei Gemeindeschulen auf­nehmen soll. In das neue Haus soll dann auch die 245. Gemeinde­schule übersiedeln, die gegenwärtig noch in dem Hause Schulstr. 14/15 Feuerwehrbericht. Wegen eines Dachstuhlbrandes wurde die untergebracht ist. Dieses fleine, schlichte Weddingschulhaus" hat nun bald neun Jahrzehnte hindurch als Unterrichtsstätte gedient. Im erfte Kompagnie nach der Königstr. 45 gerufen. Der Dachstuhl des Borderhauses sowie ein Teil des linten Seitenflügels standen dort Jahre 1821 wurde es draußen in der Kolonie Wedding  " erbaut, die in Flammen. Diese hatten an dem Inhalt der Bodenverschläge in jener Zeit noch nicht zum Stadtgebiet von Berlin   gehörte. Der und der Dachkonstruktion des alten Hauses reiche Nahrung ge­funden und bei Ankunft der Wehr schon eine gefährliche Aus­Bau wurde ausgeführt von der Stadt Berlin  , die die Besizerin der Tödlicher Absturz vom Dach. Auf dem Grundstück Belle- dehnung erlangt. Brandinspektor Beder ließ gleich von Kolonie war. Als dann im Jahre 1861 der Wedding   nach Berlin   Alliancestraße 12 hat sich gestern nachmittag ein bebauerlicher mehreren Seiten angreifen und mit drei Schlauchleitungen von eingemeindet wurde, avancierte das Weddingschulhaus" zum Berliner   Unglüdsfall zugetragen. Im vierten Stodwert hatte der Klempner- Dampfsprißen Wasser geben. Dadurch gelang es, die Flammen Gemeindeschulhaus. Es paßte eigentlich schon damals nicht mehr meister Behrend aus der Hauptstraße 32 in Schöneberg   Reparatur- an weiterer Ausdehnung zu verhindern. Der Dachstuhl des in das aufstrebende Berlin   hinein. Aber der Schulverwaltung arbeiten ausgeführt. Er hatte sich bei der waghalsigen Beschäftis Borderhauses muß vollständig erneuert werden. Gleichzeitig mußte unserer Stadt erschien es noch Jahrzehnte hindurch als gut gung nicht angefeilt. Plöblich verlor er das Gleichgewicht und auf dem Ererzierplatz an der Schwedterstraße eine in Brand gea genug für eine Gemeindeschule und bis auf den stürzte kopfüber in die Tiefe. Mit zerbrochenen Gliedern blieb stedte appel abgelöscht werden. Der elfte Bug rüdte wegen heutigen Tag ist das armselige Häuschen mit seinen engen wurde er nach dem Krankenhause am Urban gebracht. Die Ver- straße 137 aus. Ein Schaltbrett und anderes brannte dort. In heutigen Tag ist das armselige Häuschen mit seinen engen der Verunglückte auf dem Hofe liegen. In bewußtlosem Zustande Kurzschluß in einer Automobil- Garage nach der Alexandrinens Räumen zur Beherbergung bon Gemeindeschulen benutzt worden. Wer es ansieht, der glaubt, nicht ein reichs- lehungen, die sich B. bei dem Sturze zugezogen hat, find so schwerer der Tegelerstr. 5 mußte der sechzehnte Bug ein Feuer löschen, das der glaubt, nicht ein reichs- Natur, daß an ein Aufkommen nicht zu denken ist. gestern früh durch Selbstentzündung in einem Geschäftsteller aus­Hauptstädtisches, sondern eher ein ostelbisches Schulhaus vor sich zu

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Vorort- Nachrichten.

haben. Ob diese Reliquie aus Alt- Berliner Zeit, wenn das neue In der Plathenschen Mordsache sind die Ermittelungen der gekommen war. Ein kleiner Wohnungsbrand veranlaßte das Aus­große Schulhaus an der Antonstraße einmal fertig sein wird, wirt- Kriminalpolizei insofern auf einen toten Punkt angelangt, als rüden der Feuerwehr nach der Kronenstr. 12/13. Auf der Unfall­lich und endgültig ausgedient haben wird? Man muß es die anfänglich so schwerwiegend erscheinenden Belastungsgründe station Kronenftr. 56 wurde ein Sauerstoff der Feuerwehr bei wünschen; aber vielleicht ist diese Hoffnung doch noch verfrüht. Das im Laufe der Untersuchung bedenklich zusammengeschrumpft sind. erfolglos gewesen waren. Ferner hatte die Wehr noch in der wünschen; aber vielleicht ist diese Hoffnung doch noch verfrüht. Das gegen den des Raubmordes verdächtigen Kellner Kasimir Sopolinsti einem Kranken mit Erfolg benutt, nachdem alle anderen Mittel " Weddingschulhaus" hat im Laufe der Jahre schon so manche neu Zwar haben die wenigen in Betracht kommenden Zeugen, denen S. Gbertyftr. 15 und anderen Stellen zu tun. eröffnete Schule aufgenommen, die dann später in ein geräumigeres in den verschiedensten Bekleidungen vorgeführt worden ist, diesen Schulhaus übersiedelte. Aber immer wieder wurde eine noch neuere jedesmal als den von ihnen am Mordtage beobachteten Begleiter Schule in die abbruchreife Bude hineingelegt, weil diese bei all ihrer der Ermordeten wiederzuerkennen geglaubt; es ist dem S. jedoch Unzulänglichkeit als, immer noch gut genug" galt. nicht allein gelungen, sein Alibi nachträglich glaubhaft nachzuweisen, sondern es sind auch weitere wesentliche Belastungsmomente, wie der ominöfe, an der Mordstelle vorgefundene Kalender usw. bei genauer Prüfung als nicht stichhaltig befunden worden. Dagegen glaubt man nunmehr auf Grund der bisherigen Nachforschungen dem wirklichen Täter auf der Spur zu sein; man kennt auch bereits feine Persönlichkeit, es ist dem Betreffenden jedoch bis zur Stunde gelungen, sich den Nachforschungen der Kriminalpolizei zu ent­ziehen. Die Entlassung des noch in Untersuchungshaft befind­lichen Sopolinski soll unmittelbar bevorstehen.

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Klagen über die Verkehrsverhältnisse an der Nordbahn. Der Verkehrsausschuß an der Nordbahn" hat in Hermsdorf eine Bersammlung abgehalten, in der Amtsvorsteher Schmid über die Verkehrsverhältnisse auf der Nordbahn berichtete. Auf der Strede Berlin  - Dranienburg sei der Fernverkehr in den letzten Jahren der­artig gestiegen, daß ein regelrechter Vorortverkehr faum noch durch zuführen sei. Die Eisenbahnbehörde müsse schnellstens an den vier­gleifigen Ausbau der Nordbahn gehen; das liege auch im fiskalischen Zwei wertvolle Fuhrwerke sind gestern von Wagenmardern ge­Interesse. Vor fünf Jahren habe man beispielsweise schon mit den stohlen worden. Vor dem Hause Heiligegeiststr. 26 hatte ein Roll­Rosenthaler Bauern wegen des nötigen Landerwerbs zwischen den wagen der Speditionsfirma Bernhard, Neue Königstr. 60, ge­Stationen Reinickendorf- Rosenthal und Wittenau   verhandelt. Der halten. Während nun der Kutscher Warenballen nach dem Hofe Preis von etwa 3000 Mart erschien damals der Eisenbahn  - transportierte, sprang ein dreister Bursche auf den Bock des Ge­verwaltung zu hoch. Heute gehöre das Land nicht mehr fährtes, hieb auf die Pferde ein und fuhr in wildem Galopp davon. Er entkam auch mit seiner Beute. Der Wagen war mit zwei wert­den Bauern, sondern Berliner   Spekulanten und sei dreimal so bollen Pferden bespannt und mit mehreren Ballen Wollwaren be­teuer. In der lebhaften Besprechung wurden alle möglichen Klagen laden gewesen. Einem zweiten Wagenmarder fiel ein Landauer, borgebracht. U. a. wurde folgendes erzählt: In Waidmannslust   der dem Schlächtermeister Hermann, Weinbergsweg 6, gehörte, zur brach Feuer aus. As die Wehr in vollem Trab zu der fraglichen Beute. In einem unbewachten Augenblic fuhr der Dieb mit dem Villa fuhr, tamen ein Fern- und gleich darauf ein Vorortzug. Der Gespann davon und entkam auch leider.

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Einbruchsdiebstahl in die Stegliger und Friedenauer  Ortskrankenkasse.

Gestern nacht drangen mittels Nachschlüsseln Diebe in die Stegliger Ortstrantentasse im Parterregeschoß des Hauses Kieler­straße 7 ein. Erst vor Jahresfrist hatten es ebenfalls Einbrecher bersucht, dort aufzuräumen, waren aber damals in ihrer Arbeit gestört worden und geflüchtet. Gestern nacht hatten sie die größte Borsicht walten lassen. Nachdem sie sämtliche Fenster und Türen verhangen hatten, um auch nicht den geringsten Richtschein nach außen gelangen zu lassen, gingen sie an die Arbeit. Sie bohrten den Geldschrank rings um das Schloß herum mit scharfen Stahl­bohrern an und brachen dann das Schloß mit dem Stemmeisen heraus. Die Deffnung war jest groß genug, um den Inhalt des Schrankes zu sichten. Da erst fürzlich größere Geldbeträge an die Bant abgeführt worden waren, so fanden die Spißbuben nur 1700 m., und zwar 600 in Papiergeld und das übrige in Gold und Silber. Die Wertpapiere und Depotscheine, die gleichfalls im Geldschrank niedergelegt waren, haben sie unberührt gelassen. Von den übrigen Mietsparteien des Hauses ist niemand auf die Vorgänge aufmerksam geworden. In Friedenau   liegen die Ge schäftsräume gleichfalls im Parterregeschoß, und zwar nach dem Hofe des Grundstückes Rheinstraße 9 zu. Die Diebe verschafften sich Bahnübergang wurde gesperrt, und die Feuerwehrleute mußten etwa Das mysteriöse Berschwinden eines jungen Mannes beschäftigt hier in gleicher Weise wie in Steglit Eingang in die Kaffenräume. 5 Minuten lang zusehen, wie jenseits das Haus brannte. As fie gegenwärtig die Kriminalpolizei. Der 19 Jahre alte Arbeiter Doch wußten sie sich hier ihren Geldschrankeinbruch leichter zu machen. endlich über die Schienen konnten, war von dem Feuer schon der Schüttke aus der Schulstr. 6 in Tegel   wurde am Sonnabend- Sie schmolzen unter Benuzung einer Sauerstoffftichlampe ein Loch ganze Dachstuhl erfaßt! Die Versammlung beschloß, weiteres vormittag auf seiner Arbeitsstelle, einer Fabrik in der Branden in die Stahlwände des Schrankes in unmittelbarer Nähe des Material über die Zustände auf den einzelnen Stationen zu sammeln burgstraße, an das Telephon gerufen, und eine ihm bekannte Person Schlosses, das sie darauf mit Dynamit auseinandersprengten. Sie und der Eisenbahnbehörde einzureichen. Ferner soll eine Eingabe ihn bitten lasse, unverzüglich nach Hause zu kommen. Sofort ließ Tür herausbrechen. Auch hier nahmen die Diebe nur das Bargeld, teilte ihm mit, daß seine Mutter plöblich schwer erkrankt sei und konnten nun mit leichter Mühe die zerborstenen Trümmer der aller Amts- und Gemeindevorsteher wegen des viergleisigen Aus- fich der junge Mann seinen Lohn auszahlen und machte sich auf baues und der Höherlegung der Nordbahn an den Minister den Weg. Bei seiner Mutter ist Sch. jedoch nicht eingetroffen und etwa 1000 m. in Papier, Gold und Silber, mit sich. Den übrigen Inhalt, meist Spartassenbücher, ließen fie liegen. Die un abgesandt werden. die Ermittelungen der sofort benachrichtigten Kriminalpolizei haben Inhalt, meist Sparkassenbücher, ließen sie liegen. Es wird wiederholt davor gewarnt, Mietsverträge über Räume ergeben, daß der Vermißte beim Verlassen der Fabrik von einem mittelbar über den Räumen der Kasse wohnenden Mieter wurden in neu erbauten oder umgebauten Häusern für eine Zeit abzu- bisher unbekannten Manne erwartet wurde. Allem Anscheine nach nachts gegen 2 Uhr durch fallähnliches Geräusch im Schlaf gestört, Bedeutung bei. Die Diebe enttamen auch hier, ohne eine greif­schließen, zu welcher die von der Ausfertigung des Rohbau- ist Franz Schüttke von dem Fremden verschleppt und das Opfer legten demselben aber, da es sich nicht wiederholte, keine weitere abnahmefcheins ablaufende Frist von 6 Monaten für die Ge- eines Verbrechens geworden. bare Spur zu hinterlassen. Ob es sich in beiden Fällen um dic felben Spizbuben handelt, ist unbekannt.

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brauchsabnahmeprüfung noch nicht verstrichen ist, da die Polizei- Ein breister Diebstahl wurde gestern vormittag in der Breite­organe vor Ablauf dieser Frist das Beziehen der fraglichen Räume| ftraße verübt. Die Frau des Martihallen- Inspektors W. aus der