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2.
Beilage zum Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 301.
Hungernde Apothekenbesther.
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Freitag, den 23. Dezember 1892.
Wie aber oben gesagt: Der Preis der Apotheken und die Ausbeutungsmöglichkeit der Hände ist auf ihr Maximum ge
bekannt ist
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31.
9. Jahrg.
Vermischtes:
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Aber vielleicht übertrumpfen sie in den nächsten Tagen andere; denn der Appetit kommt beim Essen. Es giebt unter den gebildeten" Lohustlaven Deutschlands tommen. Hat also ein Apotheker eine Apotheke gekauft, so muß er In diesen Tagen hörten wir aus Gehilfenkreisen, daß ein kaum einen Stand, der in so unerhörter Weise von dem Kapital er auf etwas anderes derken um seine Apotheke zu heben". Der Hamburger Apothekenbefizer, dem seine Gehilfen im übermenschausgenugt wird, wie den der Apothekergehilfen. Man braucht Jahresumsatz muß auf jede Weise gesteigert werden; denn danach lichen Dienst während der Epidemie„ Säcke von Geld" verausgenugt wird, wie den der Apothekergehilfen. Man braucht berechnet sich der Vertauispreis; hat man den Umsatz einige dienten, diefe Leute nach der Beendigung der Seuche mit je fich nur in den Kreisen diefer Leute umzusehen und man wird auf ganz unglaubliche Verhältnisse stoßen und die bittersten Jahre in die Höhe getrieben, so tann man darauf rechnen, daß 50 M. Extragratifitation ablohnte. Klagen vernehmen. man ein Ertleckliches verdient; denn der Verkaufspreis der Vielleicht fann der Mann noch eine andere bessere Troßdem ist der Zubrang zu dem Apothekergewerbe ein sehr Apotheken ist im Lauf der letzten Jahre auf das 72 bis 12 fache Eingabe ausarbeiten. großer, ganz besonders aus den Kreisen Unbemittelter; obwohl des jährlichen Umsatzes gestiegen. Apothekergehiljen organisirt Euch! nach der Lage der Dinge für Unbemittelte die Erwerbung einer Zu dieser Steigerung gehören in erster Linie geheime AbApotheke geradezu ein Ding der Unmöglichkeit ist. Wer nicht machungen zwischen Aerzten und Apothekenbefizern. Die mit einem Geldjack geboren ist, wird, wenn er Apotheker wird, Godann Medizinalpfuscherei, Vertrieb von Injektionen, Ginersteren weisen ihre Klientel bestimmten Apotheken darauf rechnen müssen, immer nur Gehilfe zu bleiben und die Annehmlichkeiten genießen, die dieser Stand gewährt. reibungen, Denn Billen, Abgabe der geforderten Sachen in dant dem Privilegium der Apothenbefizer, das jedem theurerer Verpackung als nöthig; alles Dinge, die verboten dieser Glücklichen einen festen Kundenkreis von mindestens sind, aber offenkundig in fast jeder Apotheke getrieben werden. 10 000 Seelen garantirt, die zudem noch die Medikamente Ein dunkles Kapitel bildet auch der Geheimmittelschwindel, Zu dem von uns seinerzeit gebrachten- dem Neuen zu einem Preise kausen müssen, der sich zum wirklichen der einen erklecklichen Gewinn abwirit, da deren Verkaufspreis land und Griechenland " wird uns über ben darin in Wiener Tageblatt" entnommenen- Artikel Deutschwenigstens wie 10 zu 1 verhält, ist eine Apotheke eine so sichere der Apotheke zu Gute kommt. Die bösesten Sachen häufig genug Frage kommenden Ort, Heraklea" von anderer Seite folgenund gute Kapitalanlage geworden, daß sich das Kapital felber mit einem exotischen Namen, um Publikum und Polizei zu zur Erlangung einer solchen die Ellenbogen wund stößt, und die täuschen wir erinnern nur an die famoje„ Lebant's Regene- des geschrieben: Goldgruben" zu wahrheft schwindelhaften Preisen in die Höhe rator Company" in Brüssel , die eigentlich in einer deutschen Nach etwa zweijährigem Aufenthalte in Athen entbinau getrieben hat. Apotheke saß sind unter den Augen der Polizei in deutschen schloß ich mich kurz vor meiner Abreise, dem in ca. 30 Minuten Es ist nicht zu leugnen, daß die Apo Apotheken angefertigt worden und alle anderen bösartigen Ge- per Bahn zu erreichenden Dorse Heraklea einen Besuch ab= theken in den letzten Jahren zu Preisen hinaufgeschwindelt worden sind, die ganz unerhört erscheinen, und zwar nur des- heimmittel kann man in einer Menge deutscher Apotheken mehr zustatten. Ich hatte viel von demselben als von einem deutschen halb, weil sie in der Flucht der Erscheinungen des sich immer oder weniger öffentlich kaufen. Dorfe gehört, ohne jedoch rechtes Butrauen zu dem Deutschthum mehr tonzentrirenden Kapitals durch das Privilegium auf Aus Smarte Apotheker erhöhen ihren Verkaufsprofit noch durch desselben gefaßt zu haben. beutung des Publikums, das ihnen zusteht, ein rubender Pol andere Mittel. Sie verkaujen kurz vor der Uebergabe noch alles, und ich freute mich zunächst über den Geschmack, den die deutEs war Sonntags Nachmittags, als ich in Heraklea antam, geblieben sind, der immer noch einen guten Gewinnst an sich ziebt. was nicht niet- und nagelfest ist. So in einem Falle, der uns Wir kennen Apotheken, deren Preis sich im Laufe von sechs Apotheke veräußert, ist allen Apothefern Deutschlands bekannt der Name des Herrn, der alle Jahre seine schen Gründer bei der Wahl dieses Ortes entwickelt hatten. Heraklea liegt Jahren vervierfacht hat, ohne daß der Umsatz besonders gestiegen eine Seltenheit in der attischen Ebene sehr ift; die jedes Jahr ihren Besizer wechseln, und jedem Verkäufer eiferne Treppen, fupferne Steffel 2c. idyllisch rings von Wild umgeben; der Ort selbst macht in mer noch einen sehr anständigen Gewinn gelassen haben. Bei Ein anderer etwas gefährlicherer Trick ist die Buchung des allerdings einen traurigen Eindruck, da er fast völlig einer Apotheke, die wir im Auge haben, begann der drittlegte Handverkaufs unter der Rezeptur, da die letztere beim Verkauf ausgestorben ist. Gasthäuser, Geschäftslokale oder gar FirmenBesitzer vor 7 Jahren mit einer Einlage von 40 000 Mart und der Apotheke mehr Einfluß auf die Verkaufssumme bat. schilder habe ich nicht entdeckt. Gine alte Frau, die ich antraf, hinterließ vor wenigen Tagen seiner Wittwe Man sollte nun annehmen, daß der Apothekenbesitzer im fragte ich nach einem Café, deren es in jedem griechischen Dorf er hatte nichts Ganzen mit ihrem Berufe, der weiter gethan als im Lauf von einem halben Tugend Jahren und Hände zu ihren Gunsten zu benutzen, recht zufrieden solches, noch überhaupt irgend eine andere Wirthschaft gäbe. ihnen gestattet Bublifum mehrere giebt, erhielt aber den Bescheid, daß es hier weder ein brei Mal seinen Besitz gewechselt, das respektable Summchen von fein toanten. Es giebt ja außer ihnen nur noch zwei Berufe, und während unserer Unterhaltung, die zunächst natürlich in griechischer Dadurch, daß das Kapital sich in überftürzender Haft dieser das auch nur in geniffen Gegenden Deutschlands , nämlich Sprache geführt wurde, kam ein Arbeiter des Weges, der uns ficheren Anlage zugewendet hat, sind nun wirklich die Apotheken- Schornsteinfeger und Abdecker, die ebenso privilegirt find. Man im reinsten Hochdeutsch einen guten Zag" wünschte. Da ich, preise zu einer Höhe gediehen, die dem Kapitalisten die mehr sollte meinen, daß eher aus den Kreisen der ausgepreßten und wie bereits erwähnt, in dieser Beziehung recht mißtrauisch als landesübliche Berzinsung seines Kapitals, wie man fie bei ausgebeuteten Gehilfen und des Publikums, das gezwungen ist, gewesen war, so war ich umsomehr überrascht, nun wirklich Apotheken gewöhnt ist, anfangen in Frage zu stellen. Es bedarf taufen, Rufe nach Aenderung der Lage fommen müßten. bei den Herren Medikamente zu unnatürlich hohen Preisen zu auch meinerseits die Unterhaltung in deutscher Sprache Heimathstlänge zu vernehmen, und festé nen natürlich schon außerordentlicher Anstrengungen, eine Apothefe zu heben", Dem ist aber nicht so. Man soll es nicht für möglich halten. Als fort. d. h. sie nach kurzem Besitz theurer zu kaufen als sie gekauft ist. Die Herren Apothekenbesiyer sind die Nothleidenden und schreien denken, der freundlichen Einladung der Alten zu einer Taffe Landsleute" hatten wir schnell Freund schaft geschlossen, und trug ich daher auch kein Be Zu diesem Ziele führen nur zwei Wege, einmal der der ungeheuersten Ausnüßung des arbeitenden Personals, und zweitens nach mehr Privilegien. die eigenthümlichen Geschäftskniffe. Beginnen wir mit dem der unter den Herren herrscht, haben sich in diesen Tagen die Familie, bestehend aus mehreren Söhnen und Töchtern, kennen; Ich lernte die ganze In einem foftbaren Schriftstück, das den Geist kennzeichnet, deutschen( Raffee Folge zu leisten. Zum Eintritt in die Apothekerbeschäftigung verlangt man die Befäyigung zum Einjährig Freiwilligen Tienst. Es sind pothekenbesißer der Haupt- und Residenzstadt Königsberg , deren te hatten fast alle deutsche Rufnamen und sprachen vorzüglich man die Befäyigung zum Einjährig- Freiwilligen Eienst. Es sind Apotheken also Werthe von mehreren hundertta send Mark für deutsch, obwohl sie in Griechenland geboren und niemals in also ungefähr 17jährige junge Leute, die eintreten, zumeist jede einzelne darstellen, mit Umgehung des Instanzenweges Deutschland gewesen waren. Ich ließ mich unterrichten, daß nur Söhne armerer Eltern, deren Mittel eine weitere Ausbildung direkt an den Kaiser gewandt, um ihm ihre Nothlage dar- noch wenig Einwohner in Heraklea feien, da viele bereits vers nicht gestatten, und die in dem Apothekergehilfen" etwas Vornehmeres zu sehen gewöhnt sind, als in dem gewöhnlichen Lohn- zulegen. Sie fagen am Schlusse der Eingabe: Wie Ew. Kaiserliche die Zurückgebliebenen aber find fast ausnahmslos Deutsche, deren Ein leiner Brichtheil rekrutirt sich aus den Söhnen von und Königliche Majestät mit fräftiger Hand" in die alte Ordnung Umgangssprache die deutsche geblieben ist. Bei meinem Aufapitalisten, die nur darauf ausgeben, fofort nach Beendigung Generationen unsterbliche Berdienite erworben haben, so bittet als Nichtgriechen: Ich wagte es nämlich, denselben für die des höheren Schulwesens eingegriffen und sich damit um bruch benahmen fich die Leute, die mich bewirthet hatten, auch bes Studiums ihr Kapital in emer Apotheke fejzulegen. Der auch unser schwer angegriffener und geschädigter Bewirthung ein Trinkgeld anzubieten, das dankbar angenommen Apothekerlehrling muß drei Jahre lernen. Es ist schon längt Stand um Ew. Kaiserlichen und Königlichen Majestät huld- denn für diesen giebt es keine größere Beleidigung, als ihm für nicht mehr Sitte, daß die Lehrlingszeit umsonst ist, oder sogar vollsten Schutz und persönliches Eingreifen!" längtand wurde. Ein Grieche hätte mich mindeſtens zum Duell gefordert, dem Lehrling ein fleines Taschengeld einträgt. Die Apothekenbefizer verlangen fan alle ein Lehrgeld", das bis an 1000 w. Zu dem Gesuch bemerkt selbst ein Apdthefer- Fachblatt, ein seine Gastfreundschaft Bezahlung anzubieten. heranreicht. " Gelehrt" wird eigentlich auch nichts mehr; denn Kapitalistenblatt:" Die Eingabe scheint etwas eilig ausgearbeitet Alterthum bekannte und mit Recht so viel gerühmte Gastfreunddas Apothekergen erbe ist ebenso längst feine Kunst" mehr; es und ist namentlich in der Form unserem Gefühl nach etwas zu schaft hat sich in Griechenland bis auf den heutigen Tag erist ein einfacher Kleinhandel mit Droguen, die fertig von dem schroff. Wir haben einen uns etwas gar zu scharf erscheinende halten. Großhändler bezogen werden, der sie billiger und besser berstellen Ausbruck sogar aus preßgesetzlichen Rücksichten mildern zu müssen lann, als der Apotheker in feinem Kleinbetrieb. Welcher Upothefer wird heute noch selber Extrafte herstellen! Nicht einmal Pillen, die viel verschrieben werden, macht er mehr. Das„ Verkaufen" ernt der Lehrling fehr bald, längens in einem halben Jabr, and der Apothekentefizer hat so eine billige, beinahe gar nichts oftende Arbeitskraft, den Unterhalt bestreitet das Lehrgeld", sie ihm zum mindesten 22 Jahre Geld verdient.
800 000.
ersten.
arbeiter.
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geglaubt." nicht einmal. Die eigentliche Würze der Eingabe erfahren wir also noch Aber was wir darin finden, ist schon au und für sich genügend. und Raum. Wir zitiven also nur eine Stelle, um zu zeigen, Mit dem ganze. Elaborat uns zu befassen, fehlt uns Zeit was die privilegirten Herren Apothekenbesizer im Innersten ihres Herzens inbrünstig hoffen und wünschen.
Nach der Lehrzeit muß der Gehilfe 3 Jahre serviren, ehe er zur Universität darf. Das Studium dauert dort im allgemeinen 2 Jahre und der Herr ist dann geprüfter Apotheker; er fann sich eine Apotheke fausen, wenn er das Geld dazu hat. Hat er es nicht, so ist er gezivungen, sein Leben unter Verhältnissen zu oerbringen, die alles andere als schön sind. Ein großer Unterschied zwischen Gebilsen" und geprüften Herren" die Herren Apothekenbeißer nennen beide schö rednerisch ihre Herren Mitarbeiter"- existirt nicht. Sie werden beide schlecht genug bezahlt. Die Löhne schwanken bei Gehilfen zwischen 60 Mark mit freier Station und 125 Mart ohne freie Station, bei geprüften Apothefern zwischen 90 Mart mit freier Station und 150 Mart obne freie Station monatlich. Die Ausbeutungszeit für diese lächerlichen Löhne ist eine ganz enorme. Wir wollen gar nicht auf die große Verantwortlichkeit der Leute bei ihrem Geschäft zu Wahrhaftig! Also außer dem Privilegium, das den reden kommen; ihre Arbeitszeit beträgt tei ihrer Verantwortlichkeit Herren eine so nichere Rente gewährt, wie feinem anderen Genicht weniger als 15 Stunden. Der Dinst beginnt Morgens um schäftsmann, wünschen sie noch eine Pension vom Staate! Da 7 Uhr und endet im allgemeinen gegen 11 Uhr Abends mit hört alles auf! einer einftündigen Mittagspa se zwischendrein. Eine Pause zum Und womit ist diese unverfrorene Forderung, denn eine For endeffen wird nicht gewährt, sondern daffelbe muß mitten in derung in versteckter Form ist es, begründet? Vielleicht damit, ter Arbeit verschlungen werden. Dazu kommt dann noch die daß sie mit einer eigenthümlichen Geschmacklosigkeit von sich recht häufige Nachtarbeit. felbft behaupten, daß sie zu den besten Apothekern der Welt Als freie Zeit geben liberale Besitzer einen Nachmittag in gehören." der Woche und 2 Abende von 7 Uhr ab. Die Auenüßung der Auf diese famose Eingabe kann nur ein Stand die passende Lehrlingsarbeit fennt keine Echranken und feine Norm. Sie ist Antwort geven; denn der Klassenstaat ist nur zu geneigt, dem ganz in das Belieben des Besizers gestellt; man bewilligt ihnen zu geben, der schon hat. in allgemeinen einen freien Sonntag alle 14 Tage. Die übrige Und dieser eine Stand sind die ausgebeuteten Apotheker
Beit sind sie unabkömmlich.
Die aus dem
Mars Beobachtungen. Die British Astronomical Associa tion" hatte eine Sektion mit der Sammlung alles Materials betraut, das in diesem Jahre während der Opposition des Planeten Mars von den in allen Grotheilen verstreuten Astronomen für die Wissenschaft herbeigeschafft worden ist. E. Walter und Direktor dieser Mars Sektion, veröffentlicht einen vorMaunder, Astronom an der königlichen Sternwarte in Greenwich läufigen Bericht über diese Sammlung, der in mehrfacher Hin sicht bemerkenswerth ist. Ueber 100 Karten des Planeten Mars " Wir glauben," sagen sie, durch diese Ausführungen nach- find während der günstigen Beobachtungszeit von verschiedenen gewiesen zu haben, daß der Apotheker der heutigen Zeit durch Forschern angefertigt worden, und alle bestätigen die überaus nicht die glückliche Stellung besitzt, die ihm meistens von den raschende Genauigkeit der ersten, vor mehr als 60 Jahren betreffenden Behörden zugeschrieben wird, sondern im Gegentheil von Den deutschen Astronomen Beer und Mädler mit ein arbeits und sorgen volles Dasein fristet. Hilfe eines nur vierzölligen Fernrohres gezeichneten Fortwährend befindet er sich in Angst und Sorge, daß sein 12 Marsfarten. Uebereinstimmend wird auf die große theuer erworbenes Besitzthum ihm durch Anlage neuer Apotheken Geschwindigkeit hingewiesen, mit der die Schnee- und Eisentwerthet werden könne. Dazu kommt, daß der Apotheker, der felder am Südpol in diesem Jahre zusammengeschmolzen sind. vom Staate teine Pension bezieht, doch in der Im Marsjahr fiel Frühlingsanjang auf den 20. Mai und das age fein mus, für sein Alter zu sorgen. Sommerfoljitium auf den 13. Oktober. Während nach Prof. Im günstigsten Falle ist er in der Lage Pickering's Messungen auf seiner 14 000 Fuß hoch gelegenen nach Jahrzehnte langer Arbeit eine mäßige Sternwarte in Arequipa in Peru das Schneefeld am 23. Juni Rente genießen zu können. Die wenigen Ausnahme- noch 2 400 000 Quadratmeilen umfaßte, war es am 26. Juli befälle, die sich meist durch ererbtes Vermögen erklären laffen, ent- reits auf weniger als 800 000 Quadratmeilen, also auf ein fräften die hier aufgestellte Regel durchaus nicht." Drittel, zusammengeschmolzen. Die Sternwarten von Nizza und Mount Hamilton( Lick- Observatorium ) weisen auf das Vorhandensein kleiner leuchtender Punkte außerhalb der Polarzone hin, die gelegentlich 18-36 englische Meilen über den Rand des Planeten herausragten und daher als schneebedeckte Gipfel hoher Gebirge fetten bezeichnet worden sind. Die Schiaparellischen Kanäle" find in England, Australien , Beru und Kalifornien beobachtet worden, stellenweise auch in ihrer verdoppelten Form. Einige derselven, die Schiaparelli bezeichnet hatte, fonnten nicht wieder aufgefunden werden, dafür waren andere sichtbar geworden. Die angebliche Verdoppelung wird von Maunder übereinstimmend mit Stanislaus Meunier als durch atmosphärische Erscheinungen hervorgebrachte Täuschungen bezeichnet. Maunder weist die Winsicht, daß diese 30-100 Meilen breiten und stellenweise Taufende von Meilen langen„ Kanäle" das Werk von menschlichen Wesen seien, als abenteuerlich zurück. Auf Grund einer eingehenden Prüfung der atmosphärischen und klimatischen Verhältnisse faßt Maunder sein Urtheil dahin zu samme, daß Mars, was Bewohnbarkeit anlangt, zwischen Erde und Mond ungefähr die Mitte hält. Die 2/ 2mal dünnere Atmosphäre, das geringe Vorkommen von Wasser, verbunden mit Ein neites Gegenstück wäre dann eine Statistik der alten, außerordentlichen Temperaturunterschieden zwischen Tag und abgearbeiteten Apothekergehilfen, die von ihren Prinzipalen wegen Nacht und regelmäßig wiederkehrenden großen NeberschwemAlter aufs Pflaster geworfen werden. Keiner dieser angearbeiteten mungen, scheinen aber den Schluß zu erlauben, daß Mars nicht Apothekergehilfen hat sich bislang in dem Ex- Apotheker- Eloorado die erforderlichen günstigen Bedingungen für die Entwickelung organischen Levens besigt.
gehiljen.
Eine geradezu furchtbare Noth herrscht in den Wohnungs- Vielleicht erscheint aus deren Kreise demnächst eine Statistit, verhältnisjen der Gehil en. In engen Zimmerchen, die meist die die die Lage ihrer armen Brinzipale erläutert. Es wre von düftersten und jeuchtefien des ganzen Hauses sind, stehen dicht Interesse, zu winen, nach wie viel Jahren Arbeit die vielen bei einander so viel Betten als Schilfen befchäftigt werden; Gr- Apothekenbefizer ihre Ruhesize in den Villenstädten Deutschsodaß die Leute an freien Nachmittagen geradezu in die Kneipen lands finden, und wie groß das Kapital ist, das sie sich in ihrem gezu ungen werden. In den Woh..stätien ist es absolut unmöglich, angit- und sorgenvollen Dasein erübrigt. fich aufzuhalten.
Ene eingehende Statistik über die Wohnungsverhältnisse der Apothekergehiljen fehlt; wenn auch der Nothschrei nach besseren in ihrer Fad, preffe auf der Tagesordnung steht. Vielleicht bringt diese Veröffentlichung den Anstoß dazu in den Kreisen, die es am Dresden eine Villa gekauft.
Bei der ungeheuerlichen Ausnutzung der Hände und dem miserablen Lohn miffen die Gehilsen natürlich noch immer tadellos gekleidet fein; und die Herren Besitzer sehen darauf, daß ihre Lebensgewohnheiten„ standesgemäß sind.
Lie Ausnutzung der Arbeitskräfte ist heute auf ihrem Maximum angelangt. Mehr läßt sich mit dem besten Willen aus den Menschen nicht herauspressen, und darum regnet's jegt von allen Seiten Petitionen der Besizer um Bulaffung der Frauenarbeit. Natürlich, denn die Frauen arbeiten ja fiets billiger als die
Männer.
Prinzipale ist Gch nur ein Weg offen: Organisirt Euch! Zer splittert Gure Kräte nicht im nußlosen Einzelfampie gegen das Kapital, das nach der Staatspension schreit organiurt Euch!
Nur dann ist es möglich, daß Eure berechtigten Ansprüche" gehört werden.
Wahrlich, wenn die deutschen Apothekergehilfen nach einer Altere pension gerufen hätten, das wäre erklärlich, fle, die sich Zeit ihres Letens für den Kapitalisten abracern.
Tie Königsberger Apothekenbesizer sind freilich eine saubere Bunft!"
Literarisches.
: Bei der Redaktion eingegangene Schriften. Ethische Kultur", Wochenschrift zur Verbreitung ethischer Bestrebungen. Herausgegeben von Professor Georg v. Gizydi. Erscheint jeden Sonnabend zum Preise von 1,60 m. vierteljähr= lich. Verlag: Ferdinand Dümmlers Verlagsbuchhandlung, Berlin Isw. 12 Bimmerftr. 94.