Einzelbild herunterladen
 

Nr. 208. 24. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt.

Das Machrichtenbureau

der Partei.

Von A. Bebel

Ein erheblicher Teil der Parteipreffe hat sich mit dem zu gründenden Nachrichtenbureau beschäftigt, über dessen Einrichtung der Effener Parteitag Beschluß fassen soll. Es sind bei diesen Be­sprechungen wesentliche Meinungsverschiedenheiten hervorgetreten. Um den Entwurf der Parteileitung ist für und wider gestritten worden, auch wurden grundsätzliche Bedenken laut, ob es sich über­haupt empfehle, ein solches Institut einzuführen, das große Be­denken gegen sich habe. Es liegt im Interesse der Klärung der Verhandlungen des Parteitags, eine Darlegung des Ganges   der Angelegenheit zu geben, wodurch Richtigstellungen herbeigeführt und erhobene Einwände widerlegt werden dürften.

Die Errichtung eines Bureaus, wie das erwähnte, wurde zum ersten Mal auf der Redakteurkonferenz besprochen, die im März dieses Jahres in Berlin   stattfand. Als Ergebnis zweier Berhand­Iungen entwarf ich eine Resolution, die, soweit ich mich entsinne, einstimmig oder doch mit an Einstimmigkeit grenzender Mehrheit Zuftimmung fand. Diese Resolution lautete:

" Die Konferenz empfiehlt der Parteileitung die Gründung eines Zentral- Breßbureaus ins Auge zu faffen, das die Zu­stellung wichtiger politischer Nachrichten, die Mitteilung über den Inhalt wichtiger Anträge und Gefeßentwürfe in den Barla menten, die Sichtung und Zusammenstellung wichtigen politischen Materials, die Zurückweisung und Berichtigung von Angriffen und Berleumdungen gegen die Partei, die Herausgabe vollstüm lich geschriebener Flugblätter usw. vorzunehmen hat."

Es wurde später der Vorschlag gemacht, eine Anzahl Redat teure der Parteipreffe sollten dem Parteivorstand einen Entwurf für die Organisation des Unternehmens unterbreiten, ein Vor­schlag, dem der Parteivorstand zustimmte. Wie bekannt, verzögerte sich die Ausarbeitung des Entwurfs infolge von Krankheit eines der Hauptbeteiligten Redakteure. Als endlich der Entwurf dem Parteivorstand unterbreitet wurde, war dieser über den Inhalt desselben nicht wenig überrascht. Wie die mitgeteilte Resolution zeigt, handelte es sich um die Gründung eines Bureaus, das wich­tige Mitteilungen, Nachrichten und Materialien der Parteipresse liefern, dem aber eine irgendwie geartete Beeinflussung der Partei­presse im Sinne bestimmter in der Partei vorhandener Strömungen fernliegen sollte.

Dieser Anschauung entsprach auch in der Einleitung der Ent­wurf der Redakteure. Es wurde darin ausdrüdlich hervorgehoben, daß das Bureau der Parteipreffe teineswegs den Stoff fertig ver­arbeitet übergeben solle, so daß die selbständige Redaktionsarbeit und die Arbeit der Mitarbeiter mehr und mehr überflüssig werde. Ein Zentralbureau, das eine solche Entwickelung fordern würde, wäre kein Segen für die Parteipresse, es würde zu ihrer Schabloni­sierung und Bureaukratisierung führen."

Wer schon bisher verfolgt hat, wie gewisse Korrespondengen die Schablonisierung der Parteipreffe in hohem Grade herbei. führten, wie eine ganze Anzahl Redaktionen diesen Korrespondenzen gegenüber auf jedes eigene Urteil in oft sehr wichtigen Fragen ver­zichtet, ja nicht einmal unrichtige tatsächliche Angaben berichtigt, wird dem Urteil der Verfasser des Entwurfs beistimmen.

Freitag, 6. September 1907.

tatsächlich das Ganze im Verein mit den von ihm gewählten Re- Moskau und Kiew   verfolgt natürlich denselben 8wed wie die Ent dakteuren in der Hand hätte. Für den Parteivorstand hatte man rechtung der erstgenannten Grenzgebiete.

aus der monarchischen Rumpelfammer das sogenannte Be- Der Staatsstreich vom 17. Juni sollte das russische   Broletariat ftätigungsrecht für die vom Vorstand des Vereins Arbeiterpresse wiederum in die engen Nahmen der unterirdischen Organisation gewählten Redakteure hervorgeholt. So sollte eine Einrichtung verweisen; doch so leicht wird es der Reaktion nicht, ihr heimtüdisches in eine Parteiinstitution eingeführt werden, die wir dem bürger- Vorhaben auszuführen. Die Sozialdemokratie hat beschlossen, an lichen Staat gegenüber auf das entschiedenste bekämpfen. Aber der Wahlkampagne teilzunehmen, und die sozialdemokratischen da die Verfasser des Entwurfes das Ungeheuerliche erkannten, Organisationen gehen mit verdoppelter Energie an die Vorarbeiten das darin lag, daß eine gänglich außerhalb der Parteiorganisation für die Wahlen. Wo es nur möglich ist, werden Versammlungen stehende private Vereinigung, wie der Verein Arbeiterpresse, über abgehalten, zentrale und Bezirkswahlbureaus gegründet, Flugblätter eine durch die Partei unterhaltene Einrichtung nahezu absolut ver- berbreitet und sonstige Mittel ergriffen, um gegen den Indifferentis­fügen sollte, die die wichtigste Parteiinstitution, die Parteipresse, mus in den Arbeiterkreisen anzufämpfen. Und obwohl die Regierung ihm in hohem Grade in die Hände lieferte, kam man auf den durch Sammeln neuer Ausfünfte" darauf antwortet, um eventuell merkwürdigen Gedanken, dem Parteivorstand wenigstens einen durch Erläuterungen" oder einfach durch Verhaftungen das ohnehin Schein von Einfluß durch das sogenannte Bestätigungsrecht schändlich beschnittene Wahlgesetz zu berbeffern", sind die Beschlüsse einzuräumen. der Sozialdemokratie, sich an den Wahlen zu beteiligen, und die Sollte den Verfaffern des Entwurfes nicht das bekannte mit verstärkter Energie betriebenen Borarbeiten für die Wahlen Augurenlächeln um die Lippen gespielt haben, als sie diesen Bürge dafür, daß das Proletariat, allen Verfolgungen zum Troß, famosen Vorschlag zu Papier brachten? Wie fonnten sie aber auch in der britten Duma seine Vertreter haben wird, die die glauben, daß der Parteivorstand auf einen solchen Zopf beißen und mutige Arbeit der sozialdemokratischen Fraktion der zweiten Duma ihn gar noch verschlucken werde? fortsetzen werden.

"

"

" Preßfreiheit."

Jliodor.

Ein anderes! Wer ist der Verein Arbeiterpresse? Ein Berein, dessen Mitglieder aus den Redaktions- und Verwaltungs­beamten der Partei und der Gewerkschaften besteht und den löb- Wilna   polizeilich gefchloffen, darunter die Boltszeitung", die einzige Am 2. September wurden plötzlich alle jüdischen Zeitungen in lichen Zwed verfolgt, die Interessen seiner Mitglieder und die sozialdemokratische Tageszeitung in Rußland  , die allen Verfolgungen gegenseitige Hülfsbereitschaft nach Möglichkeit zu fördern. Eine zum Trozz bisher herausgegeben wurde. Jezt ist sie auch ber offiziell anerkannte Institution der Partei ist der Verein nicht. russischen Breßfreiheit" zum Opfer gefallen. Wir wissen nicht einmal, ob sämtliche Mitglieder des Vereins Arbeiterpreffe parteipolitisch organisiert sind. Und im Organ des Vereins Arbeiterpresse, das mit Ausschluß der Deffentlichkeit nur für die Mitglieder des Vereins erscheint, sollten ausschließlich die An­gelegenheiten des Breßbureaus also einer auf Parteikosten für die Partei geschaffenen Einrichtung besprochen werden. bringt so die Bevölkerung in Aufruhr. Da die Mission Jliodors Faßt man dieses alles ins Auge, so fragt man sich: wie war es mit stillschweigender Zustimmung der russischen Administrativorgane möglich, daß Männer, die ein Jahrzehnt und noch an hervorragender geschieht, so daß Jliodor seine wüste Pogrom- Propaganda ganz un Stelle in der Partei stehen und täglich die Berechtigung der Demo- gehindert treiben kann, so werden in den beteiligten russischen Kreisen fratie in allen öffentlichen Einrichtungen fordern und verteidigen, die schlimmsten Befürchtungen gehegt. einen solch durch und durch undemokratischen Entwurf dem Partei­vorstand unterbreiten konnten?

-

Dem Verband wahrhaft russischer Leute" ist es gelungen, einen feiner eifrigsten Anhänger, den berüchtigten Mönch Jliodor, au Missionsreisen" zu gewinnen. fleinere Städte und Ortschaften, hält die schlimmsten Brandreden und Diefer Judenfresser bereist nun

Hier zeigt sich wieder, wie leicht einseitige Interessenvertretung Die Parteipreffe über den Internationalen

furzsichtig und selbst blind macht. Wie das, was man vom Stand­punkte seiner ausschließlichen Fach- oder Standesinteressen beurteilt und für gerecht hält, aur größten Ungerechtigkeit für die Allgemein­heit wird. Für die Parteigenossen aber erwächst aus dem Vorgange die Lehre, unter allen Umständen die Augen offen zu halten und dic Barteiintereffen wahrzunehmen gegenüber Sonderintereffen.

Für die Verteidigung des Entwurfes der Parteileitung nur wenige Worte. Wer auf dem Standpunkte steht, daß eine Ein­richtung wie die vorgeschlagene unter allen Umständen Gefahren bringe, muß fie ablehnen. Wer dagegen die Einrichtung für nüglich und notwendig oder doch eines Verfuches tvert erachtet, wird dem Entwurf der Parteileitung im wesentlichen zustimmen.

Es ist ein Vorteil und fein Nachteil, daß der vorliegende Ent­wurf der Parteileitung nur ganz allgemein sagt, was durch das Nachrichtenbureau erreicht werden soll. Jede Aufzählung der Auf­gaben fagt leicht zu viel oder zu wenig. Wichtig aber ist, daß der Entwurf sehr bestimmt ausdrückt, was unter feinen Umständen die Einrichtung bezwecken darf: tendenziöse Beeinflussung der Parteipresse. Die mögliche positive Tätigkeit ergibt sich aus der Pragis.

-

fozialistischen Kongreß.

Der Militarismus und die internationalen Konflikte.

II.

,, Boltsstimme"( Magdeburg  ): .... Wie kann das international geeinte flaffenbewußte Broletariat den Militarismus der herrschenden Klassen bekämpfen und die von den Kapitalisten noch einzufädelnden Kriege der Bus funft verhindern? Die Frage barg den proletarischen Antimilita­rismus in ihrem Schoße, das heißt eine Bewegung, die in Frank­ reich   durch Hervé biel Lärm verursacht hat und die ja auch auf mehreren deutschen   Parteitagen an die beutsche proletarische Deffentlichkeit zu bringen versucht hat.... Sie( die Resolution) birgt vor allem dreierlei. Erstlich verwirft fie eine besondere anti­militaristische Aftion neben der politischen und wirtschaft­lichen Aktion des klassenbewußten Proletariats. Zweitens empfiehlt sie zwar kein Mittel der Gegenwehr als besonders ge­eignet, verwirft aber auch keins als schädlich und unwirksam. Das nationale wie das internationale Proletariat wird auf kein Kampfesmittel gegen den Militarismus feftgelegt; es wird ihm aber auch kein Kampfesmittel genommen. Welches der vorgeschla genen und eventuell noch möglichen Mittel anzuwenden ist, bleibt überlassen. Schließlich und drittens lenkt der Kongreß die Auf­der Nation und der Stunde, der Situation und dem Augenblid merksamkeit des internationalen Proletariats auf die sozialistische Erziehung der Jugend. Damit war zum Beschluß erhoben, wofür die deutschen   Vertreter in jener Stommission gefochten hatten." ., Bolkswacht"( Breslau  ):

Dadurch, daß in dem Entwurf der Parteileitung die Bestimmung enthalten ist, fünf Redakteure der Parteipresse müßten als Beirat dem Parteivorstande zur Seite stehen wobei ich voraussetze, daß diese fünf Redakteure verschiedenen Parteiblättern und den ber schiedenen in der Partei vorhandenen Strömungen angehören ist das Interesse der Parteipresse auf das auskömmlichste gewahrt. Es ist damit auch das sachverständige Organ vorhanden, das am besten zu beurteilen vermag, ob die geschaffenen Einrichtungen genügen und richtig funktionieren oder ob und wie geändert und ver- der Militär- und Bernstein   in der Kolonialfrage die Deutschen  Die Art und Weise, wie Wollmar   und Bebel bei bessert werden muß. Außerdem steht es jedem Redakteur, wie isolierten und spalteten, wie namentlich Vollmars staatssozia­überhaupt jedem Parteigenossen zu, Kritik zu üben und listische Vaterlandsrede und Bebels Absage an nahezu jede Aktion Anträge und Vorschläge für Verbesserungen zu machen. Bu wünschen zur Beseitigung des Krieges uns trennten von fast allen Vertre­ist nur, daß von diesem Recht auch wirklich Gebrauch gemacht wird tern der übrigen Nationen das bleibt als ein Stachel in uns und die zuständigen Organe nicht, wie so oft in anderen Fällen, zurüd. Das war der Wermutstropfen, der uns in den Becher über­rein zufällig von vorhandenen Wünschen Kenntnis erhalten. Es schäumender Freude geträufelt wurde. Es gebührt Bandervelde müßte doch merkwürdig zugehen, wenn bei so viel fachverständigem wenigstens aus der Refolution ausgemerzt zu haben. Hervés Hohn und Adler das Verdienst, die Gedanken der Bebelschen Rede Urteil und so viel Kontrolle aus der Einrichtung nichts Brauchbares war nicht ganz unberechtigt, wenn er meinte, die Reden Bebels und zu machen wäre. In letter Instanz spricht, wie in allen anderen Vollmars feien schwarz gewesen, während die Resolution weiß sei. Das stimmt, aber: Das Umgekehrte wäre uns noch unliebfamer gewesen.

Um so verwunderlicher war, daß den oben zitierten Aus­führungen unmittelbar ein Sab folgte, in dem es hieß:" Das Bureau ist vielmehr in erster Linie und im wesent­lichen als ein Informations, Nachrichten- und Materialien­bureau für die Parteipresse gedacht." Hiernach war also von den Berfassern des Entwurfs das Bureau in zweiter Linie noch als etwas anderes gedacht. Und in der Tat wurde dieses auch in den späteren Ausführungen des Entwurfs bestätigt. Dort hieß es: ..es solle die Parteipresse nicht nur über tatsächliche Vorgänge schnell unterrichtet werden, sondern auch über Unterströmun= gen in der Politit, über das, was im Werden ist." Hier handelte es sich also nicht mehr um Tatsachenmitteilungen, fondern um die Einführung einer Stonjetturalpolitik in die Partei­presse, um die Organisierung einer Art Hintertreppendienstes, den bisher die Parteipreffe, wo er sich in der bürgerlichen Bresse be­merkbar machte, aufs scharfste verspottete und verhöhnte. Noch deutlicher und bedenklicher hieß es auf Seite 8 des Ent­wurfs der Redakteure: Ausgeschlossen sollen bleiben: Fort­laufende Artikel über aftuelle Politit, Entrefilets über Parlaments fizungen usw., parteitheoretische und parteitaktische Artikel. Es Angelegenheiten der Partei, der Parteitag sein gewichtiges Wort. versteht sich dagegen natürlich, daß die Nach= richten, Informationen und Materialien, bie das Bureau übermittelt, teineswegs etwa lediglich trodene Tatsachenangaben sein sollen,

Die ruffifche Revolution.

sondern daß sie selbstverständlich geordnet, Die Regierung im Kampf gegen die sozialdemokratische Gefahr".

gefärbt, literarisch dargestellt und mit selbständiger Beurteilung versehen sein müssen."

Mit diesem Satz wurden alle Versicherungen, daß es sich bei dem Bureau nicht um eine Beeinflussung der Parteipreffe in der einen oder anderen der in der Partei vertretenen Richtungen handeln solle, über den Haufen geworfen. Es tam nur auf die Nichtung an, der die Redakteure oder der einzelne Redakteur an­gehörten, danach würden die Mitteilungen gefärbt und mit selb. ständiger Beurteilung bersehen sein.

Ein Bureau, das mit solcher Tendens gegründet wird, trägt von vornherein den Steim des Streites und des Zerwürfnisses in sich, und wird zum Bankapfel in der Partei und seine Wirksamkeit zu ihrem Berberb.

Die Befürchtungen des Parteivorstandes wurden aber noch verstärkt durch die Art, wie die Verfasser des Entwurfes sich seine Durchführung dachten.

-

Andererseits gibt uns das keine Ursache, den Kopf hängen zu laffen. Die Stuttgarter Abstimmungen haben uns gelehrt, daß uns fast alle anderen Nationen in bezug auf revolutionäre Energie und Stoßluft voran, aber in der planmäßigen Organisierung der Massen zurückgeblieben sind. Handeln wir deshalb nach Singers Schluß vorten: Jeder arbeite in seinem Lande an seinem Teile an der Revolutionierung und Organisierung der Massen." Die aus ländischen Brüder werden dann bald unsere Organisation und Kassen, und wir ihre revolutionäre Energie, ihre temperament­bolle Kampfeslust besitzen. Und allen vereint wird keine Macht der

Der Beschluß der sozialdemokratischen Partei, an den Duma wahlen teilzunehmen, und die verstärkten Wahlvorbereitungen in den Parteiorganisationen haben das Ministerium des Innern, das mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln eine gefügige" Duma zufammenstoppeln will, in rege Unruhe versetzt. Wie Petersburger Erde widerstehen." Zeitungen berichten, werden gegenwärtig im Ministerium des Inneren Auskünfte über die sozialdemokratischen Organisationen ge­sammelt, welche sich für die Wahlbeteiligung ausgesprochen haben.

"

,, Volksblatt"( Bochum  ):

" Wir halten diese Lösung, die in der Resolution weder ein Kampfmittel festlegt, noch eines ausschließt, in der Tat für die Dieses Ausfünftesammeln" erscheint verständlich, wenn in Be- glüdlichste. Wir würden uns selbst die Hände binden, wenn wir tradht gezogen wird, daß die Sozialdemokratie schon in der zweiten fagen wollten, dies oder jenes Mittel werden wir im Stampfe für Duma der Regierung ein Dorn im Auge war. Die Regierung unsere Ziele nie anwenden. Die Folge wäre auch nicht eine Vers selbst hat dies ja offen anerkannt, indem sie gegen die Fraktion die hinderung des verdammten Mittels, sondern nur eine Berhinde­berüchtigte Verschwörungsanflage erhob, welche sogar von den rung seiner planmäßigen, sielbewußten Anwendung, fadettischen Juristen als ungeschickt zusammengeflictes Mach also eine Berſplitterung der Kräfte und damit eine Schädigung des Proletariats.... wvert bezeichnet wurde. Während der Borarbeiten zur Auf- Ebenso falsch wäre es gewesen, bestimmte Aktionsmittel feft­Danach sollten ausschließlich die Redaktionen der Parteipreffe löfung der zweiten Duma, in der die sozialdemokratische Fraktion zulegen. Nicht nur, daß kein noch so erfinderischer Kopf alle Mög­die Organisation des Bureaus in die Hand nehmen, die allein der Regierung unverföhnlich im Wege stand, suchte die Re- lichkeiten auszuschöpfen vermöchte, fommt es auch wiederum ganz Finanzierung desselben versuchen; die Parteitasse sollte mit gierung aus dem Wahlgesetz alles zu entfernen, was der Sozial- auf die Situation an, ob überhaupt eines der festgelegten Kampf­einem erheblichen Zuschuß dem Unternehmen helfend zur Seite demokratie bie Möglichkeit bieten konnte, auch in die mittel anwendbar ist. Das fann man nie im voraus bestimmen. stehen. dritte Duma einzubringen. Es verdient Beachtung, daß die und am Ende kommt es doch darauf an, daß die nationalen Die technische Einrichtung des Ganzen sollte dem Vorstand des Regierung bei der Beschränkung des Wahlrechts der Grenzgebiete willen zum Stampfe auch in die Tat umjeßen. Das war es schließ Vereins Arbeiterpresse übertragen werden, der diese im Gin- nach der treffenden Bemerkung des Genossen Martoff hauptsächlich lich auch, wo die hervorragenden Führer unserer auswärtigen serständnis mit dem Parteivorstande vorzunehmen habe. Für die dieses Biel im Auge hatte. So verliert der Kaukasus  , der zehn Bruderparteien, insbesondere die Genossen Jaurés   und Vander­Redakteure des Bureaus, die nach dem Entwurf der Vorstand des Sozialdemokraten in die zweite Duma entsandte, 20 Mandate von belde, einsetzten, indem sie die deutsche Delegation apostrophierten. Vereins Arbeiterpresse wählte, sollte der Parteivorstand das Bes feinen früheren 29; Zentralafien, das fieben Sozialdemokraten in Es kommt nicht allein auf die prinzipielle Stellungnahme gegen stätigungsrecht haben. Wer die Mitarbeiter anstellte und die die Duma wählte, entfendet mun statt 23 Abgeordnete bloß einen den Kapitalismus und seine Begleiterscheinungen, als vielmehr auf Gehälter bezw. Honorare für dieselben feftsetzte, blieb nach dem einzigen!! Sibirien  , das zwei sozialdemokratische Vertreter in der das bestimmte Handeln im rechten Augenblid, auf die Tat an. Wie Entwurf im Dunkeln. Als Organ zur Besprechung aller An- Duma hatte und bei den Ergänzungswahlen noch zwei entfendet wenig selbst das lauteste Bekenntnis zu einem bestimmten Kampf­gelegenheiten, die das Bureau angingen, sollten die Mitteilungen" hätte, büßt nun ein Drittel feiner Mandate ein. Ebenso ergeht es den mittel für die wirkliche Aktion bedeutet, das haben gerade wir in des Bereins Arbeiterpreffe dienen. Die Partei sollte einen Zu- vier Gouvernements des Uralgebietes. Bloß in Bolen suchte die der reichsdeutschen Partei erleben können. schuß von zunächst 20 000 M. pro Jahr liefern. Wenn Genosse Viktor Adler   gegenüber dem Genossen Vaillant Regierung durch die Herabsetzung der Abgeordnetenzahl einen hervorhob, das zu viel reden und zu wenig handeln sei uns Deutschen  Hiernach wurde also der Schwerpunkt des ganzen Unter anderen politischen Feind als die Sozialdemokratie zu treffen: die eine unsympathische Methode, so schließen wir uns dem vollständig nehmens in den Vorstand des Vereins Arbeiterpresse gelegt, der nationaldemokratische Partei. Die Wahlentrechtung der Arbeiter in an, möchten aber für die reichsdeutsche Sozialdemokratie den Aus­

Gruppen der internationalen proletarischen Armee den bekundeten