Br. 215. 24. Jahrgang. 2. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 14. September 1907.
Partei- Angelegenheiten.
Dritter Wahlkreis. Am Sonntag, den 15. September, findet ein Ausflug mit Familie nach Johannisthal statt. Treffpunkt nachmittags bon 2 Uhr ab im Johannisthaler Volksgarten( Senftleben), Friedrichund Köpenickerstraßen- Ecke. Zahlreiche Beteiligung erwartet Der Vorstand.
Sechster Wahlkreis. Den Genoffen und Genofsinnen zur Nachricht, daß am Sonntag, den 22. September, abends 6 Uhr, im Rolberger Salon", Kolbergerstr. 23, eine öffentliche Versammlung für Frauen und Männer stattfindet, in welcher der Genosse K. Wermuth einen Vortrag über:" Die Pariser Kommune " hält. Zahlreichen Besuch erwarten Die Abteilungsführer. Achtung, Schiffseigner und Bootsleute! Am Sonntag, den 15. September, nachmittags 5 Uhr, findet bei Feuerstein, Alte Jakobstr. 75, eine öffentliche Schifferversammlung statt, in der Gen. Hans Weber über: Die Not der Arbeit" sprechen wird. Die Parteigenossen werden ersucht, soweit sie mit der schiffahrttreibenden Bevölkerung Beziehungen haben, dieselbe auf diese Vertreibenden Bevölkerung Beziehungen haben, dieselbe auf diese Versammlung aufmerksam zu machen. Der Einberufer.
Friedenau . Heute abend 8½ Uhr bei Grube, Kaiser- Allee: Oeffentliche Versammlung. Dieselbe soll eine Antwort des Herrn Landrats an einen Lehrling entgegennehmen. Hierzu sind alle Parteigenossen eingeladen. Gleichzeitig weisen wir auf die öffentliche Parteiversammlung am Montag, den 16. September, hin. Nähreres morgen.
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Tempelhof . Heute, Sonnabend, den 14. September, veranstaltet der Wahlverein im Wilhelmsgarten", Berlinerstr. 9, sein Herbst. fest. Da das Programm ein reichhaltiges und gutes ist, erwartet zahlreichen Besuch
Das Komitee.
Nieder- Schöneweide. Der Wahlverein hält am Sonntag, den 15. b. M., nachmittags 4 Uhr, im Lokal des Genossen Karl Schulze, Hasselwerder und Fennstraßen- Ecke, seine Versammlung ab. Da auch Erjazwahl einiger Vorstandsmitglieder auf der Tagesordnung steht, ist es Pflicht der Genossen, in dieser Versammlung zu erscheinen. Der Vorstand.
Mahlsdorf a. Oftbahn. Am heutigen Sonnabend findet bei Schliefe, Hönowerstraße, eine Versammlung des Wahlvereins statt, in welcher der Genosse Oswald Schumann über den internationalen Kongres referieren wird. Außerdem wird der Bericht der Gemeindevertreter und die Abrechnung vom Stiftungsfest gegeben. Zahlreichen Besuch der Genossen erwartet Der Vorstand.
Mit 14,6 Millionen Ueberschuß schließt nach einer Mitteilung des städtischen Finanzministers in der gestrigen Magistratssigung der Etat der Stadt Berlin
sein, ohne daß die ärztlich- hygienischen Forderungen irgendwie zu Bei näherer Untersuchung stellte sich jedoch heraus, daß rohe Leiden brauchen. Ueber 1500-1600 Betten jollte feine Gesellen ihre Hand im Spiele hatten. Anstalt hinausgehen, da die Zufuhr warmer Speisen und die all- Zwei schwere Straßenbahnunfälle werden vom Donnerstag gemeine Bewirtschaftung wegen der Leutenot" auf größte Schwierig- gemeldet. Das 21jährige Fräulein Jda/ Blumenberg aus der
teiten stoße.
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Nostizstr. 31 hatte vormittags einen Wagen der Linie V( Richtung gegen Behrenstraße) zur Fahrt nach Hause benutzt und wollte
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Zum Strausberger Eisenbahnunglück wird berichtet, daß die Polizei wieder zwei Verhaftungen vor- 12 Uhr an der Ecke der Belle- Alliance- und Bergmannstraße den Hinterperron des Wagens während der Fahrt verlassen. genommen hat und zwar hat sie einen Schuhmacher Otto Leistner junge Dame tam zu Fall und schlug so unglücklich mit dem Kopf aus Strausberg und einen gewissen Gabler in Gewahrsam ge- auf das Straßenpflaster auf, daß sie eine schwere Gehirnnommen. In Strausberg sind gestern bis in die tiefe Nacht hinein erschütterung erlitt und in besinnungslosem Zustande nach der die Beugen vernommen worden, die Gabler und Leistner zurzeit der Unfallstation und von dort nach dem Krankenhause Am Urban Katastrophe und später gesehen haben wollen. Gabler, der am übergeführt werden mußte. Gegen 7 Uhr morgens wurde der Unglücksabend um 10 Uhr den Bahnhof Strausberg berlassen und fünfjährige Willi Wernot aus der Wartenbergstr. 61 vor dem nach dem Unfall mit den ersten Verwundeten wieder aufgesucht haben Hause Frankfurter Chauffee 5 von einem Straßenbahnwagen der sollte, behauptet, zur Zeit der Entgleisung im Wartesaal dritter Klasse Linie 70 umgestoßen, so daß er einen Bruch des rechten Schlüsselgeschlafen zu haben. Das bestätigte auch der Kellner, der an jenem beines und eine Wunde am Hinterkopf erlitt. Abend im Bahnhofsrestaurant tätig war. Er sagte aus, daß er Gabler erst nach dem Unfall geweckt habe.
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Durch Einatmen von Schwefelsäuredämpfen hat sich Donnerstag Andere Zeugenaussagen belasten den Gabler aber wieder. Er nachmittag der ungefähr 45 Jahre alte Fabrikant E. Born aus der hat erklärt, am Abend nach dem Unglück in Müncheberg und in der Neuenburgerstr. 16 eine Vergiftung zugezogen, an deren Folgen er folgenden Nacht in Budow in der Herberge gewesen zu sein. Nun hat gestern vormittag gestorben ist. Ueber den Unfall gehen fich aber ein Wagenführer der Straßenbahn gemeldet, der mitteilte, folgende Mitteilungen zu: In dem Hause Neuenburgerstr. 16 be. daß er mit Gabler in jener Nacht von der Frankfurter Allee nach findet sich die Metalldreherei und Galvanisierungsanstalt dem Potsdamer Bahnhof gefahren sei. Er habe damals eine E. Zorn u. G. Zöls. Donnerstag nachmittag war nun ein Kutscher weiße Müze und einen weißen Sweater getragen. Beides besißt der Drogen- und Chemikalienengroshandlung von Paul Rehfeld , Gabler. Der Fahrgast, so erzählt der Wagenführer, sprach eingehend Lindenstr. 107, damit beschäftigt, einen in einen Korb verpackten von dem Eisenbahnunglüd. Er gab sich als Chauffeur aus. Er Glasballon mit Schwefelsäure bei der Firma Born u. Böls aberzählte eine lange Geschichte von seiner mißglückten Automobilfahrt zuladen. Er hatte das Gefäß auf der Schulter und war gerade nach Strausberg . Seine Worte haben sich aber als eitel Lug und im Begriff, die im rechten Seitenflügel belegenen Werkstatträume Trug erwiesen. Gabler wird heute dem Wagenführer gegenüber zu betreten, als er mit seiner Last derartig heftig an die Tür öffnung stieß, daß der Glasballon in Trümmer ging und die gestellt werden. Der zweite Verhaftete, der Schuhmacher Otto Leistner aus Schwefelsäure ausfloß. Troß der aufsteigenden giftigen Dämpfe Strausberg , behauptet, er habe während der Unglüdsnacht geschlafen. blieb Herr Born in seinem neben der Werkstatt befindlichen Kontor Auch dann, als ihn seine Frau bei dem Feuerlärm weckte, sei figen, ohne auch nur Beschwerden zu fühlen. Im Laufe der Nacht er nicht aufgestanden. Frau Leistner sagte nun, ihr Mann sei stellten sich aber derart heftige Schmerzen ein, daß mit einem gleich aufgestanden und habe zehn Minuten lang mit ihr zum Sauerstoffapparat der herbeigerufenen Feuerwehr eingegriffen Troßdem diese Behandlung anfänglich Erfolg Fenster hinausgesehen. Als Zeugen für seinen Aufenthalt in Straus- werden mußte. berg benannte Leistner den Kaufmann Heidenreich aus Strausberg. bersprach, verschied der Unglückliche doch in der elften VormittagsMit diesem sei er um 8 Uhr abends von Strausberg II nach stunde. Auch ein in derselben Fabrik beschäftigter Arbeiter P. aus Strausberg - Stadt gefahren. Heidenreich aber befundet, daß er an Rigdorf muß noch das Bett hüten. Ein Eifersuchtsdrama, bei welchem die 22jährige Arbeiterin jenem Abend erst um 10 Uhr von Berlin nach Strausberg gefahren Die bis- Emma Hoher aus der Danzigerstr. 69 lebensgefährlich verlegt fei und sich dort sofort in sein Haus begeben habe. herigen Ermittelungen lassen aber bisher noch keinen endgültigen wurde, hat sich in der Nacht zum Freitag in der Pappel- Allee in Schluß zu. der Nähe der Schönhauser Allee abgespielt. Der 27 Jahre alte, Berichtigungen. In der gestrigen Lokalnotiz über die lange in der Kleinen Poststr. 4 wohnhafte Arbeiter Rudolf Engel unterArbeitszeit der Schlächtermamsells heißt es an einer Stelle überhielt feit geraumer Zeit mit der obengenannten H. ein Liebesdie verhältnismäßig hohen Gehälter" der Schlächtermamsells: verhältnis. In letter Zeit aber glaubte Engel Grund zur Eifer" Dieser Begriff ist ein sehr dehnbarer und Arbeitgeber werden sucht zu haben und machte darum dem Mädchen häufig heftige immer erzählen, sie zahlen ihren Angestellten„ verhältnismäßig hohe Löhne" und diese Löhne entsprächen auch nicht den geringsten Anforderungen." Das ist natürlich unrichtig; es muß vielmehr heißen: und entsprächen diese Löhne auch nicht den geringsten Anforderungen."
für das Etatsjahr 1906/7 ab. Von diesem Betrage entfallen geschlichen, die von dem Gerichtsvollzieher handelt, der in einer und mit den Worten:" Dir werde ich das Herumtreiben
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Szenen. Vor vierzehn Tagen nun erklärte ihm das Mädchen, daß sie nichts mehr von ihm wissen wolle, und seit dieser Zeit verfolgte Engel die frühere Geliebte auf Schritt und Tritt. In der Nacht zum Freitag passierte die Hoyer in Begleitung mehrerer Freunde und Freundinnen, von einem Vergnügen kommend, die PappelAllee, als plöglich aus einem Hauseingange Engel hervorsprang ftreichen", aus einem Revolver sechs Schüsse auf die Ahnungslose aus nächster Nähe abgab. Die Bedauernswerte sant, von sechs Schüssen getroffen, nieder und wurde schwer verletzt nach der nahcgelegenen Unfallstation II in der Schönhauser Allee geschafft. Die im Pflanzerbund vereinigten Laubenkolonisten veranstalten am Sonntag und Montag im Restaurant Zur Lebensquelle", früher Arminhallen, Kommandantenstr. 20, eine Ausstellung von selbstgezogenem Gemüse, Obst und Blumen. Ein Automobil umgestürzt.
Ein zweiter finnstörender Fehler hat sich in der Notiz einauf Mehreinnahmen( Ueberschüsse von Verwaltungen) falschen Wohnung ungerechtfertigter Weise die Sachen versiegelte. rund 9,8 Millionen Mart, auf Minderausgaben und Minder Dort heißt es:„ Man kann sich das Erstaunen der H.'schen Ghezuschüsse rund 4,8 Millionen Mark. Bei den Mehreinnahmen leute denken, als sie nach ihrer Rückkehr hörten und sahen, was find vorwiegend die Steuern mit rund 6 Millionen Mart vorgefallen. Erfreut wird jeder Wohnungsinhaber sein usw." beteiligt. Hiervon entfallen 3 Millionen Mark auf die Ein- Unsere Leser werden wohl schon herausgefunden haben, daß es fommensteuer und 1,8 Millionen Mart auf die Umsatzsteuer. heißen muß:" Erstaunt wird jeder Wohnungsinhaber sein usw." In zweiter Linie kommt ein Ueberschuß der städtischen mit der Damita Lotterie hapert es. Die Lose haben noch Werke bout 3 Millionen Mart. An ihm find die nicht den erhofften Massenabsatz gefunden, so daß die auf den Gaswerfe mit 1,7 Millionen Mart beteiligt, die 16. September und die folgenden Tage festgesetzte Ziehung auf den vorzugsweise auf den Mehrerlös für Nebenprodukte zurückzu- 5. und 6. Dezember verschoben werden mußte. Ein Unglücksfall, bei dem drei Personen erheblich verletzt wurden, führen sind. Namentlich wurden für Koks erheblich höhere hat sich gestern abend am Kurfürstendamm ereignet. Auf Halenscer Preise erzielt, als veranschlagt worden waren, auch wurden durch die Reaktion wird immer rücksichtsloser geführt. Unternehmer Gebiet schleuderte der Automobilomnibus Nr. 8 der Linie Nollendorfbei dem strengen Winter die alten Stofsbestände verkauft. und Behörden finden sich in diesem Kampfe treulich zusammen und play- Wannsee infolge des schlüpfrigen Pflasters gegen die Bordschwelle An den Minderzuschüssen war vor allem die Kapital- bereiten der aufstrebenden Organisation die größten Schwierigkeiten. und stürzte zur Seite. Von den Insassen wurden zwei Personen, und Schuldenverwaltung mit rund 2,8 Millionen Mart be- Durch Versammlungsverbote und Auflösungen wird das Verfamm- und zwar die Tochter des Juhabers des Restaurants Dressel, Unter teiligt. Ein wesentlicher Anteil an diesem Betrage( 1,1 Mill. lungsrecht der Jugend geradezu vernichtet. Die bürgerliche Presse den Linden 50, sowie deren Tante verletzt. Durch umberfliegende Mark) entfällt auf Mehreinnahmen an Zinsen von Kapitalien und die Pfaffen unterstüßen diesen Kampf durch eine wüste Hege Glassplitter hatten die Damen im Gesicht und an den Händen und Sassenbeständen. Weitere erhebliche Beträge rühren aus gegen die sozialdemokratischen Jugendverderber". Um weitere Streise ter Zahlung der Gaswerke für eine Schuld gegenüber der über das Treiben aller dieser Zeute zu unterrichten, hat die Berliner schwere Schnittwunden erlitten. Auch der Schaffner des Kraftwagens hatte nicht unerhebliche Verlegungen erlitten. Auf der Unfallstation Rämmereiverwaltung und aus Stüczinsen für verkaufte An- Jugendorganisation bier öffentliche Versammlungen einberufen am Zoologischen Garten erhielten die Verunglückten die erste Hülfe. Leihe her. Diese Beträge tragen den Charakter außerordentmit dem Thema: Die freie Jugendorganisation Der Automobilomnibus hatte verhältnismäßig geringe Schäden licher oder einmaliger Einnahmen. und ihre Feinde". Davongetragen. Dieselben finden statt:
Bei der Tiefbauverwaltung sind im Jahre 1906 1,3 Millionen weniger verausgabt, als angenommen worden war. Die Armenverwaltung hat 600000 Mart weniger erfordert. Bei der Kanalisationsverwaltung beträgt der Minderzuschuß 600 000 m., der mit 260 000 m. auf eine Mehreinnahme an Straßenanliegerbeiträgen, mit 200 000 M. auf eine Minderausgabe bei Bau und Veränderung von Straßenleitungen usw. zurückzuführen ist. Dagegen ist bei den Nieselfeldern eine Mindereinnahme von 109 000 m. zu verzeichnen. Bei der Straßenreinigung ist eine Mehrausgabe von 987 000 M. entstanden.
Zur Agitation für Einführung des AchtuhrLadenschlusses.
Das Bureau des Zentralverbandes der Handlungsgehülfen und Gehülfinnen Deutschlands , Neue Stönigstraße 36 I, Telephon VII/ 1622 ist heute Sonnabend von 9-5 und von 8-10 Uhr abends geöffnet, ferner am Sonntag von 7-10 Uhr vormittags. Bezirke, in denen noch Material für die Achtuhr- Ladenschluß bewegung oder Hülfskräfte fehlen, wollen sich an das Bureau wenden.
Das neue Fernsprechsystem ohne Kurbel und Batterie findet schon am 15. September eine weitere Ausdehnung. Am nächsten Sonntag wird die neue Fernsprechvermittelungsanstalt 4 in der Prinzessinnenstraße in Berlin eröffnet. In der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag werden sämtliche Teilnehmer vom alten auf das neue Amt umgeschaltet, so daß Sonntag früh der neue Dienst beginnt. Die Einrichtungen dieses Amtes entsprechen dann denen
Die Bekämpfung der freien Jugendorganisation
Sonnabend, den 14. September 1907, abends 8 Uhr, in den Lokalen: Meyer, Oranienstr. 103. Andreas Festsäle, Andreasstr. 21. Obligo, Schwedterstr. 23/24. Sonntag, den 15. September, nachmittags 2 Uhr, im Lokal Stuhlmann, Nord- Ufer 10.
Die organisierte Arbeiterschaft wird ersucht, ihre Söhne und Töchter auf diese Bersammlungen hinzuweisen und selbst in diesen zu erscheinen. Verschiedene Gegner der Jugendbewegung( Pastoren usw.) find eingeladen und haben ihr Erscheinen zugefagt.
Die Gerichtsferien erreichen mit dem heutigen Sonnabend ihr Ende. Am Montag wird an den verschiedenen Stätten der Zivilund Strafrechtspflege die Arbeit in vollem Umfange wieder aufgenommen. Die Ferienkammern lösen sich auf und die Geschäfte werden wieder von den ordnungsmäßig zusammengefeßten Kollegien erledigt. Beim Landgericht 1 tritt in dem Vorsitz zweier Straftanmern ein Wechsel ein, da sowohl Landgerichtsdirektor Dr. Menz, als auch Landgerichtsdirektor Langner, der die Verhandlungen im Böplau- Prozesse geführt hat, demnächst nach dem Zivilgericht in der Grunerstraße übersiedeln.
Erstickt. Ein tödlicher Unfall hat sich gestern abend auf einem Neubau in der Grünthalerstr. 56 a zugetragen. Das Gebäude ist bereits im Rohbau fertiggestellt und in den einzelnen Räumen find gegenwärtig Stolsöfen untergebracht, um dadurch ein schnelleres Trocknen der Wände herbeizuführen. Zur Aufsicht dieser Defen war der Zimmerlehrling Richard Then aus der Kaiser Friedrichstr. 1 angestellt. In einem der Zimmer feste er sich nieder und ahnungsIos atmete er die giftigen Gase, die den Defen entströmten, ein. Es währte nicht lange, so war er bewußtlos. Als der Meister einige Zeit später nach dem Lehrlinge suchte, fand er ihn leblos auf dem Fußboden liegend auf. Er brachte ihn sofort nach einem in der Nachbarschaft wohnenden Arzt, der aber nur noch den Todinfolge Kohlengasvergiftung feststellen fonnte. Die Leiche des jungen Menschen, der erst kürzlich das 16. Lebens jahr vollendet hatte, wurde polizeilich beschlagnahmt und dem Schaus hause überwiesen.
Auf der Treptow - Sternwarte hat Direktor Dr. Archenhold mit dem großen Fernrohr am Donnerstag fünf Sonnenfleckengruppen beobachtet. Auf der mittleren größten Gruppe sind auf der Beichnung allein 52 Sterne sichtbar, von denen zwei durch Höfe eingehüllt sind, die allein dreimal so groß als unsere Erde sind. Diese große Zahl von Sonnenflecken ist um so eigentümlicher, als eigentlich das Sonnenmaximum schon längst vorbei ist.
Durch ein ausschlagendes Pferd tödlich verletzt wurde Freitagabend der 28 Jahre alte Bierzapfer Karl Mattes aus der BlumenDie Treptow - Sternwarte wird am Sonnabend und Sonntag straße 31. In der Badstraße hatte ein junger Mann ein Pferd an anstatt um 2 Uhr nachmittags schon um 10 Uhr vormittags geder Leine geführt. Das Tier wollte plötzlich nicht mehr weiter öffnet, um diese interessanten Gruppen den Besuchern zu zeigen. gehen und um es anzutreiben, ließ sich w. von dem Führer einen Von abends 7 Uhr an wird der Mond gezeigt. Direktor Dr. ArchenStock geben. Als er damit nach dem Pferd schlagen wollte, ging hold spricht am Sonntag um 5 Uhr nachmittags über:" Das Leben im Weltall." Das Thema für den zweiten Vortrag um 7 Uhr und Der Bermittelungsanstalten 2, 6, 7, Charlottenburg und Rixdorf. dieses hinten hoch und M. erhielt einen heftigen Hufschlag gegen für den Montagvortrag um 9 Uhr lautet:„ Die Bewohnbarkeit der Der Anruf des Amtes wird durch einfaches Abnehmen des Fern- den Kopf, daß ihm der Ober- und Unterkiefer vollständig zermalmt Welten." hörers von dem Hafen bewirkt. Der Anruf des anderen Amtes wurde. Auch die Stirn war getroffen worden. Blutüberströmt brach sowie des gewünschten Teilnehmers erfolgt vom Amte aus. So- der Schiververlegte zusammen. So- der Schiververlegte zusammen. In fast hoffnungslosem Zustande weit noch Kurbeln an den Apparaten sich befinden, dürfen sie nicht fand er in der Charité Aufnahme. mehr benutzt werden. Das Schlußzeichen wird einfach durch An
hängen des Fernhörers an den Haken gegeben. Es erscheint dann Eduard Bartsch verschwunden. Er war bei einer Depositenkasse der Nach Vernutrenung von 60 000 M. ist der 29 jährige Kassenbote felbfttätig auf dem Amte. Mit der Eröffnung des neuen Amtes 4 ist die neue Betriebsweise fast in ganz Berlin , Charlottenburg und Kommerz- und Diskontobank angestellt. Rigdorf durchgeführt. Nur die Aemter 1 und 3 haben sie noch nicht. Diese Vermittelungsanstalten sind aber dennoch verhältnismäßig neuen Ursprungs. Das jezige Amt 1 wurde erst im Februar 1900 dem Betrieb übergeben.
Kunstabende.
Der Wahlverein des 6. Kreises veranstaltet heute abend im auf den wir hiermit besonders aufmerksam machen möchten. Es großen Saale der„ Germania ", Chausscestr. 110, einen Kunstabend, wirken mit das Sinfonie- Orchester unter Leitung des Dirigenten Herrn Gustav Vogel, ferner als Solist Herr Direktor Alexander Vandalen im Familienbad Wannsee . In der vorbergangenen Altmann, dann die beliebte Brettldiva Margarete Walfotte, der Nacht haben in dem Familienbad am Wannseestrand rohe Burschen Rezitator Herr Emil Walkotte und der Gesangverein„ Nordwacht" arg gehaust. Eine große Anzahl von Badenden pflegen ihre Belte,( M. d. A.-S.-B.). Anfang 84 Uhr. Preis des Billetts 50 Pf. die fest in die Erde eingefügt sind, während der Nacht im Freien Einen Kunstabend veranstaltet am Sonntag, den 15. Sepzu lassen. Auch Zeltverleiher brechen ihre Eriverbsinstitute" tember, abends 7% Uhr, im Gewerkschaftshaus" die Brettldiva Ueber das Rudolf Birchow- Krankenhaus abends nicht ab, sondern sie lassen sie unbeaufsichtigt mitsamt dem Margarete Walkotte. Als Gast wird der zwölfjährige Violinließ sich auf der in Bremen tagenden Versammlung des Deutschen Inventar am Strand zurück. In der vorbergangenen Nacht hat virtuose Kun Arpad auf seiner Meistervioline zunächst Beethoven , Vereins für öffentliche Gesundheitspflege Professor Dr. Lenhart- nun eine Notte von zerstörungssüchtigen Burschen die sämtlichen dann das 8. Konzert von Spohr, sodann die Moises- Fantasie Tauf Hamburg aus. Er meint:„ Die Kosten, die besonders beim Virchow- Belte vernichtet. Die zum Teil wertvollen Zelttücher nahmen die der G- Saite), zuletzt eine eigene Komposition, eine Romanze, zu Hause so enorm in die Höhe gegangen seien( 9500 M. pro Bett in Uebeltäter mit. Als gestern morgen die Besizer der Zelte nach Gehör bringen. Die Koloratursängerin Frl. Elfa Thiele vom Hofeiner Anstalt von 2000 Betten, während Eppendorf bei 2150 Betten dem Strand tamen, suchten sie vergeblich nach ihrem Strandheim". theater Braunschweig hat eine hübsche Auswahl von Liedern geYaum 5000 M. pro Bett beansprucht habe, tönnen weit niedriger Man glaubte anfangs, der Wind habe die Zerstörungen angerichtet. troffen. Margarete Waltotte hat aus dem Repertoire der Yvette