1990
Nr. 217. 24. Jahrgang. 3. Beilage des„ Vorwärts " Berliner Volksblatt. Dienstag, 17. September 1907.
Partei- Angelegenheiten.
T
Zum Strausberger Eisenbahnunglück
Threibt die Norddeutsche Allgem. Zeitung", daß eine nochmalige örtliche Untersuchung der Sachlage durch einen Kommissar des Ministers der öffentlichen Arbeiten am 13. d. M. bestätigt hätte, daß ein Eisenbahnfrevel vorliege; eine andere Ursache müsse als ausgeschlossen gelten.
aus Strausberg befindet sich noch in Untersuchungshaft. Der der Tat verdächtige und verhaftete Schuhmacher Leistner Die Belohnung für Ergreifung der Frevler, die den Strausberger Eisenbahn- Unfall herbeigeführt haben, ist von 2000 auf
Treptow - Baumschulenweg. Heute abend findet in Speers Festsälen, Baumschulenweg , die Mitgliederversammlung des Wahlbereins statt. Tagesordnung: 1. Berichterstattung. 2. VereinsAngelegenheiten. Genossen! Es gilt in dieser Versammlung gegen die maßlosen Eingriffe in die Versammlungsfreiheit zu protestieren. Zeigt daher durch einen Massenbesuch, daß ihr nicht gewillt seid, Eure Frauen fortwährend aus den Versammlungen 5000 Mark erhöht worden. weisen zu lassen. Das Erscheinen aller Genossen ist daher Ehrenpflicht. Gäste und Frauen haben Zutritt. Der Vorstand.
Ober- Schöneweide . Heute Dienstag, abends 8% Uhr, findet die Mitgliederversammlung des Wahlvereins bei Kaufhold, Wilhelminenhofstr. 18, statt. Auf der Tagesordnung steht Bericht crstattung vom internationalen Kongreß. Vollzähliges Erscheinen der Genossen ist notwendig. Der Vorstand.
Grünau . Heute Dienstagabend pünktlich um 9 Uhr findet in der„ Grünen Ecke" die regelmäßige Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Zahlreiches und pünktliches Erscheinen erwartet Der Vorstand.
Wilhelmsruh . Der am Dienstag fällige Diskutierabend findet nicht statt.
Tegel . Heute abend, 8½ Uhr, findet beim Genossen Willi Gök, Schloßstr. 7/8, die Mitgliederversammlung des Wahlvereins statt. Tagesordnung: Vortrag des Genossen Mag Schütte über, " Preußische Zustände", Vereinsangelegenheiten und Verschiedenes. Um zahlreiches und pünktliches Erscheinen ersucht Der Vorstand,
-
-
Wieder eine überflüssige" Gemeindeschule? Die Schulverwaltung der Musterstadt" Berlin läßt sich nicht irre machen in ihrer Ueberzeugung, daß wir hier fast schon zu viel Gemeindeschulen haben. In den inneren Stadtteilen hat sie bereits vor einer Reihe von Jahren damit begonnen, einzelne Gemeindeschulen eingehen zu lassen, weil diese infolge der allmählichen Abwanderung der Arbeiterbevölkerung nach den Außenbezirken sich nicht mehr so recht " füllen" ließen. Gemeindeschulen haben ja in unserem ganz und gar nicht rüdständigen" Berlin kein Anrecht auf ebenso geringe Klaffenfrequenzen, wie sie bei höheren Lehranstalten die Regel bilden. Eine echte Berliner Gemeindeschule soll in ihren Klassen möglichst jederzeit so boll" sein, daß sie ungefähr mit ostelbischen Dorfschulen konkurrieren kann. Bleibt sie hinter diesem Jdeal zu weit zurück, ja, dann hat sie die Gristenzberechtigung verloren und darf sich nur immer darauf rüsten, daß fie eines Tages aufgelöst wird. Dieses Schicksal ist in dem letzten Jahrfünft sogar schon etlichen Gemeindeschulen widerfahren, die in äußeren Stadtteilen lagen. Auch sie hatten sich nicht mehr so füllen" lassen, wie der Berliner Stadtfreisinn es für die Gemeindeschulen als" normal" ansieht. Denn auch in einigen äußeren Stadtteilen, namentlich in Senen, die schon seit längerer Zeit neu bebaut sind, hat bereits wieder eine Abwanderung der Arbeiterbevölkerung, eine Sinaus. drängung in die Bororte, fich bemerkbar gemacht. Von den Schulen, drängung in die Bororte, fich bemerkbar gemacht. Von den Schulen, die in neuester Zeit aufgelöst worden sind, nennen wir besonders eine Schule in der Tempelhofer Vorstadt, eine Schule im Görlizer Viertel, eine Schule in der unteren Rosenthaler Vorstadt.
Die Kandelaber der Straßenlaternen für Reklamezwecke. Die Kandelaber der öffentlichen Straßenlaternen in Berlin sollen Reklamezwecken dienstbar gemacht werden. Der Magistrat hat vorbehaltlich der Zustimmung der Stadtverordnetenversammlung einen Standelabern fleine Emailleschilder von je höchstens 15 Zentimeter Vertrag mit einer Gesellschaft geschlossen, wonach an den Höhe und 12 Zentimeter Breite. und zwar immer nur je 2 Schilder in etwa 1 Meter Höhe an einem Kandelaber angebracht werden fönnen. Die Unternehmer verpflichten sich, für die ersten zwei Jahre der im ganzen auf drei Jahre festgesetzten Dauer des Vertragsverhältnisses einen Jahresmietzins bon je 6 Mark, für das dritte Jahr einen Mietzins von je 8 Mart für jeden benutzten Kandelaber zu zahlen und zwar mit der Maßgabe, daß mindestens für 25 000 Kandelaber Mietzins zu entrichten ist, ohne Rücksicht oder nicht. Es ergibt sich hieraus ein Mindesteinkommen von darauf, ob eine solche Zahl tatsächlich mit Schildern versehen wird 150 000-200 000 mark jährlich. Als Sicherheit für die bedingungsgemäße Ausführung ihrer Vertragspflicht haben die Unternehmer bereits 35 000 Mart, d. i. eine Vierteljahrsmiete, in Wertpapieren bei der Stadthauptkasse hinterlegt.
Der Fernsprechverkehr zwischen Berlin und a) dem bayerischen Orte: Heiligenstadt , Oberfranken , b) den Orten des Reichstelegraphengebietes: Bug, Cröftel, Försterei Wallwitz( Kr. Oststernberg), Niederems , Seddin, Seemühl, Willmersdorf( Kr. Kottbus) und Wüstems ist eröffnet worden.
Die Rache der Grundbefizer. Der Grundbesizerverein des Frankfurter Torbezirkes hielt eine Versammlung ab, in der man fich gegen die Wiederwahl der Stadtverordneten Salinger, Schulz Bezirk gefümmert und es zugelassen haben, daß Berliner Bürger und Zylicz erklärte. Diese sollen sich nicht um den Frankfurter die Stadtvertretung berflagen mußten, um von der die Luft verpestenden Reptonfabrik befreit zu werden.. Eine eigene Kommission wurde beauftragt, mit geeigneten Kandidaten in Vrbindung zu treten. Als ob sich die genannten Stadtverordneten nicht warm genug den Hausbesikerinteressen angenommen hätten!
Hundertmillionenprojekt der A. E.-G.
unbemerkt das Erdreich seitwärts nach dem leeren Schacht gespült, so daß unter der Straßendecke ein großer Hohlraum entstand. Als dann der Omnibus die Strede passierte, brach der Straßendamm unter seiner Last zusammen. Der Wagen konnte erst nach stundenlanger Arbeit wieder herausgeschafft werden. Glücklicherweise waren bei dem Einsturz die hier liegenden elektrischen Kabel und das Hauptgasrohr intakt geblieben.
Mark bei der hiesigen Kommerz- und Diskontobant flüchtig wurde, ist am Sonntag mit seiner Braut in Luzern verhaftet worden. Der Defraudant Bartsch, der nach Unterschlagung von 60 000
In das Schaufenster des Juweliers Köppen, Große Frank furterstraße 15, gefahren ist am Sonnabendabend eine Autodroschke. Die Schaufensterscheibe wurde vollständig zertrümmert. die bei Brunnenarbeiten in der Brauerei Königstadt, In Vergiftungsgefahr schwebten am Sonntag drei Personen, förmig gebauter Brunnen, dessen Wasser auf maschinellem Wege Schönhauser Allee , beschäftigt waren. Ein 30 Meter tiefer, etagengehoben wird, sollte im Innern einigen Reparaturarbeiten unterworfen werden, mit deren Ausführung der Schlosser Burger und die Arbeiter Lazarus und Wierowski betraut worden waren. Der nur zu einem Drittel mit Wasser angefüllte Brunnen enthält bei der Tätigkeit der Maschine infolge der Luftbewegung genügend reine Luft, um den Aufenthalt in dem Schacht ungefährlich zu machen. Anders war es am Sonntag, als der Brauereibetrieb ruhte. Die drei Arbeiter waren noch nicht lange bei ihrer Arbeit, klagten und sich sofort anschickten, die Leitern emporzuſteigen. als zwei von ihnen, Lazarus und Wierowski, über Unwohlsein Salb besinnungslos tamen sie oben an, wo sie zusammenbrachen. Burger war trotz der ihm von den Gefährten zugerufenen Warnung unten geblieben. Da er nach einigem Warten nicht kam und auch auf die Rufe von anderen Brauereiarbeitern nicht antwortete, wurde sofort die Feuerwehr alarmiert. Drei Mann von ihr, von denen einer mit dem Sauerstoffapparat ausgerüstet war, stiegen in den Brunnen hinab. In der Tiefe von 20 Metern wurde Burger auf einem Absatz liegend bewußtlos aufgefunden. Unter beschwer lichen Umständen zog ihn die Feuerwehr an einer Rettungsleine Bemühungen brachte sie ihn auch wieder zum Bewußtsein und empor und behandelte ihn sofort mit Sauerstoff. Nach längeren sorgte für seine Ueberführung nach dem Krankenhause Friedrichs hain . Dort hat er sich inzwischen soweit wieder erholt, daß seine Entlassung bevorsteht.
Ein Pfarrer in der Kirche vom Schlage gerührt. Der Schau plat einer erschütternden Szene war am Sonntag während des Frühgottesdienstes die Heilige Keruzkirche in der Blücherstraße. Der 70jährige Pfarrer Albert Stage wurde während der Ampshandlung von einem Herzschlage getroffen, so daß der Tod auf der Stelle eintrat. Kirchenbesucher sprangen hinzu und trugen ihn nach der Sakristet. Ein Arzt war bald zur Stelle, aber er konnte nicht mehr helfen und nur den bereits eingetretenen Tod feststellen. Auf einer Tragbahre wurde der tote Pfarrer nach der im Hause Blücherstr. 13 belegenen Wohnung geschafft.
Die Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft will im Wettbewerb der großen Elektrizitätsgesellschaften, Berlin mit elektrischen Hoch-, Sie hat dieser Tage, wie berichtet wird, dem Berliner Polizei- haft, ist, wie er uns mitteilt, mit einem Namensbetter verwechselt Untergrund- und Schwebebahnen zu versorgen, nicht zurückbleiben. Der Packer Otto Leistner, Berlin , Palisadenstr. 58, 2 Tr. wohns präsidium das generelle Projekt einer elektrisch betriebenen Unter- worden, der wegen Verdachtes der Täterschaft des Eisenbahnfrevels grund bahn Gesundbrunnen- Rigdorf zur Prüfung in Untersuchungshaft genommen worden ist. Da der Obige gleicheingereicht. falls aus Strausberg gebürtig ist, bittet er uns, mitzuteilen, daß er mit dem Verhafteten nicht identisch ist.
Das Projekt der A. E.-G. fieht eine elektrische Schnellbahn vor, die zum größten Teil als Unterpflasterbahn und nur zum kleineren Teile, in den Außenstadtteilen, als Hochbahn projektiert ist. Von Bedeutung ist, daß diese Bahn im wesentlichen dieselben Straßenzüge wie die Schwebebahn Gesundbrunnen- Rigdorf durchläuft, sie beginnt am Bahnhof Gesundbrunnen , wird durch die Brunnen- und Invalidenstraße geführt, unterfährt die Spree in der Nähe der Jannowißbrüde und wird, wie die Schwebebahn, durch den Südoften Berlins bis zum Hermannplay in Rirdorf geführt, während die Schwebebahn darüber hinaus bis zur Hermannstraße läuft. Die Kosten dieser Untergrundbahn beziffert die A. E.-G. auf rund 100 Millionen Mark. Die Anlagekosten der Schwebebahn betragen
Die rotumränderten Plakate, welche die Streifleitung der Berliner Bäckergesellen während des letzten Bäckerstreits an diejenigen Bäckermeister ausgegeben hatte, welche die Forderungen der Gesellen bewilligt hatten, haben den hellen Zorn der Berliner Bäckerinnung hervorgerufen. In ihrer am 19. März d. J. abgehaltenen außer ordentlichen Innungsversammlung wurde folgender Beschluß einstimmig gefaßt:
Bemerken möchten wir, daß auch dem der Tat Verdächtigten die Schuld noch nicht bewiesen ist.
Todessprung einer Majorsfrau. In der Kleiststr. 14 spielte fich
-
Sonntag früh ein erschütternder Vorgang ab. In einem Anfalle von Schwermut stürzte fich dort die 28jährige Frau des Majors im Generalstabe Robert Wegner aus dem Fenster ihrer im zweiten Stock belegenen Wohnung auf den Hof hinab. wo sie mit zerschmettertem Schädel tot liegen blieb. Frau Wegner, eine geborene von Kreuznach, war seit neun Jahren mit ihrem um 20 Jahre älteren Ehemann in finderloser Che verheiratet. Da sich bei the schon vor längerer Zeit Spuren von Tiefsinn zeigten, wurde sie Mitte August nach einem Sanatorium in Schlachtensee gebracht, von wo sie erst vor drei Tagen in Begleitung einer Anstaltsschwester zurückkehrte. Obgleich sie fortwährend beaufsichtigt wurde, gelang es ihr doch, Sonntag früh 7 Uhr in einem un bewachten Augenblick freiwillig aus dem Leben zu scheiden. Gio stürzte sich, nur mit dem Hemd bekleidet, aus dem Fenster des Schlafzimmers auf den Hof hinab. Hausbewohner eilten herbei und fanden die Aermste leblos in einer Blutlache liegend bor Ein requirierter Arzt konnte nur den bereits eingetretenen Tod feststellen.
In der letzten Sigung der Stadtverordneten ist es nun der sozialdemokratischen Fraktion gelungen, einen Antrag durchzudrücken, der den Magistrat auffordert, künftig stets die Genehmigung der Stadtverordnetenbersammlung für die gleiche Strecke nur etwa den dritten Teil. einzuholen, wenn er ein Gemeindeschulhaus oder einen Teil eines solchen zu anderen als Gemeindeschulzwecken verwenden will. Ueber die Auflösung einer Gemeindeschule hat die Versammlung nicht zu entscheiden; das macht die Schuldeputation unter sich ab, und in die darf bekanntlich kein Sozialdemokrat hinein. Auch für die Verwendung des frei werdenden Hauses einer aufgelösten Gemeindeschule zu anderen Zweden war bisher in der Regel nicht die Zustimmung der Stadtverordneten eingeholt worden; es wurde ihnen vom Magistrat fast immer nur eine Mitteilung zur Kenntnis,, Die am 19. März tagende außerordentliche Generalversammlung nahme vorgelegt, durch die sie vor eine vollendete Tatsache gestellt der Bäckerinnung zu Berlin beschließt, diejenigen Kollegen, die das straße, wird Pflasterungsarbeiten halber fofort bis auf weiteres wurden. So sind in neuester Beit frei gewordene Gemeindeschul- durch den Gemeingeist gefährden" und der Standeschre zuwider- für Fuhrwerke und Reiter gesperrt. Das Kreuzen der Oberwall häuser verwendet worden zur Unterbringung von Pflicht- Fort- handeln", daß sie bei einer Lohnbewegung die von einer Arbeiter- straße im Zuge der Jägerstraße ist gestattet. bildungsschulen und auch von höheren Lehranstalten, die neu ge- organisation ausgegebenen Plakate und Ausweise über bewilligte gründet worden waren und noch kein eigenes Heim hatten. Der Forderungen im Schaufenster oder in einer ähnlichen, dem Publikum Stadtverordnetenversammlung wurde regelmäßig erst dann Renntnis gegeben, wenn die Auflösung der betreffenden Schule perfett war. Diesem Treiben soll durch das, was der Antrag fordert, möglichst Einhalt geboten werden. Es muß abgewartet werden, wie der Magistrat sich hierzu
stellen wird.
sichtbaren Weise zur allgemeinen Kenntnis bringen, in eine statutarische Ordnungsstrafe von 20 Mark für jeden Fall der Zuwider handlung zu nehmen."
Die Oberwallstraße, vom Hausvoigteiplah bis zur Französischen
Das Metropol- Theater
Auf Grund dieses unserer Ansicht nach gesetzlich unzulässigen Beschlusses ist denn auch einer Anzahl Bäckermeister von der Innung eine Strafverfügung in Höhe von 20 M. zugegangen. Bei einem Teil derselben ist diese Strafe im Zwangsvollstreckungsverfahren zugunsten der Innungskasse eingezogen worden. Andere durch das famose in kostbarsten Seidenroben, brillantenbehängt, nach Batschuli und Strafmandat Beglückte haben gegen die Innung Klage beim Gericht eingereicht.
hatte am Sonnabend seinen großen Tag. Schon rein äußerlich war das wahrnehmbar. Wer an diesem Abend nach 7 Uhr durch die Behrenstraße ging, hatte Mühe, sich durch die Menge Neugieriger hindurchzuwinden, die sich vor dem Tempel der leichten Muse an hörlich heran, um die Premierenbesucher vor dem Eingang des gesammelt hatten. Autos, Equipagen und Droschken rollten unaufMetropol- Theaters abzusetzen;" Tout Berlin" gab sich sein Stell. Wahrscheinlich werden wir schon in Kürze wieder Gelegenheit dichein: Befracte Herren im tadelosen schwarzen Anzug, Damen haben, an einem neuen Beispiel die Haltung des Magistrats kennen zu lernen. Wir hören, daß schon wieder eine Gemeindeschule als anderen Parfümerien duftend, fanden sich zusammen, um bei der ,, überflüssig" angesehen wird und zur Auflösung bestimmt ist. Erstaufführung der Jahresrevue:" Das muß man seh'n", von Diesmal soll die 49. Gemeindeschule herankommen, deren Auch der Gewerbedeputation des Magistrats als Aufsichts- Julius Freund, dabei zu sein. Manche Dame trug in ihren Roben Heim sich in der Blumenstraße befindet. Im Prinzip ist be- behörde der Jnnungen sind eine Anzahl von Beschwerden zu Besuchern, die nicht direkt geladen und mit Freibilletts versehen und Brillanten ein schweres Vermögen zur Schau. Und unter den schlossen, daß auch sie früher oder später eingehen soll. Man gegangen, durch welche der gefaßte Jnnungsbeschluß als gefezwidrig erschienen waren, befanden sich Leute, denen es nichts ausmachte, fagt, daß schon zu Oktober dieses Jahres teine neuen Schulrekruten angefochten wird. Durch einstweilige Verfügung der Gewerbebeputation für einen mittelmäßigen Parkettplaß 50, 80, 100 Mart, und für mehr aufgenommen werden. Dann fehlt ihr der Nachwuchs, und sind darauf die bei ihr beantragten Zwangsvollstreďungen, soweit einen Logenplatz 300, 400, 500 und mehr Mark zu zahlen; diese fie muß in absehbarer Zeit von selber eingehen. Desto mehr Kinder gegen dieselben Beschwerde erhoben wurde, bis auf weiteres sistiert Leute hatten es ja dazu. müssen dann in die Barschulen hineingesteckt werden. Dabei worden. In ihrer nächsten Plenarsizung wird die Gewerbe- Die Revue reiht die Ereignisse des vergangenen Jahres lose Die 49. Schule noch jetzt so stark besucht, daß sie in manchen deputation über die Beschwerden und das Vorgehen der Innung aneinander und läßt sie an unserem geistigen Auge vorüberziehen. Klassen gut und gerne noch eine Frequenzverminderung bertragen Beschluß fassen. Kaum ein Vorgang im öffentlichen Leben, an den sich nicht der fönnte. In diesem Sommerhalbjahr sizen z. B. in den achten Es ist eigentümlich, daß die Innung gegen diejenigen ihrer Spott und der Wiz des Verfassers herangewagt hätte. Daß bei Klassen etwa je 50 Kinder, in den siebenten, sechsten und fünften Mitglieder, welche eine der Hauptaufgaben der Innungen, nämlich ist nicht zu verwundern Gingeleitet wird die Revue mit einem der Fülle des Gebotenen auch manches Minderwertige unterläuft, Klassen ungefähr ebensoviel, in den vierten und dritten über 40, die im§ 81 a der Gewerbeordnung besonders hervorgehobene ernsten Aft, der an die Tränendrüsen appelliert. Nach Südwestin den zweiten und ersten über 30. Es kann also keine Rede davon Förderung eines gedeihlichen Verhältnisses afrita werden wir geführt und es wird uns gezeigt, welchen Ge sein, daß in der Gegend der Blumenstraße fein ausreichendes Be- a wischen Meistern und Gesellen zu erfüllen suchten, in- fahren, welcher Not und Entbehrungen die deutschen Krieger ausSurfnis mehr vorläge, die Schule weiterbestehen zu lassen. Aber dem sie die berechtigten Forderungen anerkannten, in so un- gesezt sind, um dem knauferigen Reichstag eins auszuwischen, der es ist wahr: für eine Gemeindeschule erscheinen die hier an- berechtigter, von wenig sozialem Verständnis zeugender Weise vor- im Vorjahre nicht alle Mittel für die Sandwüsten bewilligte. Nach geführten Frequenzen dem Berliner Stadtfreisinn fast schon geht. Nur der krasseste Egoismus kann sie hierzu veranlaßt haben. diefem echt patriotischen Erguß, der so gar nicht in den Rahmen als Lurus. In dem Schulhaus sollen später bauliche Verdes Gesamtbildes hineinpaßt, kommt der Humor, der Scherz zu Ein Omnibus im Kanalisationsschacht. Sonntagmittag seinem Recht. In bunter Folge erleben wir einen Wintertag in änderungen vorgenommen werden. Was wird man dann hinein- stürzte in der Kleinen Jägerstraße, an der Ecke der Niederwall- St. Morib, um später das Leben und Treiben in Monte Carlo Iegen? Vermutlich wieder eine Pflicht- Fortbildungsschule. Es straße, die Straßendecke in einem Umfange von etwa 12 Quadrat- oder Monte. wie ein Lebemann sagen würde kennen zu lernen. trifft sich ja immer so schön, daß all diese Gemeindeschulen just in metern ein, wobei ein Omnibus der Linie 12 mit seinem hinteren Der Schlußatt bringt eine Verhohnepiepelung Strudmanns und demselben Augenblick überflüssig" werden, wo in dem betreffenden Teile in die Tiefe sant. Fahrgäste und Pferde fonnten unver- eine Parodie der Reinhardtschen Kammerspiele. Ein Ballett: Stadtteil ein Haus für eine Pflicht- Fortbildungsschule oder für sehrt befreit werden. Das Vorkommnis steht im Zusammenhange Berliner Bälle" beschließt das Ganze. Wie immer, so hat auch eine höhere Lehranstalt gebraucht wird. mit der durch die Niederwallstraße führenden Untergrundbahn, diesmal der Direktor Schulz eine Pracht und einen Glanz entfaltet, die eine Verlegung der Kabel und Wasserleitungsröhren in der der kaum noch zu überbieten sein dürfte und start an 1001 Nacht" Kleinen Jägerstraße notwendig gemacht hatten. Diese Arbeiten erinnerte. Reizende Kostüme und prächtige Ausstattung wetteifern Der englische Arbeitsminister John Burns ist in Berlin ein- waren schon seit einer Woche beendet. Bei der Einbiegung in die miteinander. Nicht zulegt trug zum guten Gelingen das tüchtige getroffen, hat am Montag dem Oberbürgermeister Kirschner Niederwallstraße ist von der Untergrundbahn eine Wasseranlage Schauspieler- Ensemble bei. Zu den bewährten Kräften des einen Besuch abgestattet und wird verschiedene städtische Ein- geplant und der hierzu erforderliche Schacht schon ausgehoben Metropol- Theaters, den Herren Josephi, Giampietro und Fräulein richtungen und Anstalten während seines hiesigen Aufenthaltes be worden. Neben diesem Schacht war nun vorgestern das große Maffarh, gefellte sich recht vorteilhaft Guido Thielscher , bisher am sichtigen. Wasserrohr geplakt, und die ausströmenden Wassermassen hatten Thalia- Theater, der als Messenger Boy, als ausgetauschter Knabe
"
-