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anstoßenden Restaurant wurden fast sämtliche Gegenstände von der ja auch nur Teere Worte, deren sich die Liberalen Bedienten, wenn Wand gelockert und zertrümmert. Die große Schaufensterscheibe sie von der Wahrnehmung der allgemeinen Interessen" fabelten. ging entzwei und zahlreiche Flaschen und Gläser wurden von den Letztere werden nicht von den Liberalen, sondern nur von der Regalen heruntergeschleudert und gingen in Stücke. Sch. selbst Sozialdemokratie rückhaltlos vertreten. wurde durch eine Stichflamme getroffen und brannte im nächsten Augenblid lichterlos. Hinzuspringende Gäste ersticten die Flammen Can dem Brennenden. Inzwischen hatte er jedoch am ganzen Körper schwere Brandwunden erlitten. Das entstandene Feuer fonnte bald durch die alarmierte Feuerwehr gelöscht werden.

Köpenick .

Nach zwanzig Jahren. Einen graufigen Fund machten vor­gestern Erbarbeiter, die mit der Ausschachtung des Bauplazes für das neue Lehrervereinshaus in der Alexanderstr. 41 beschäftigt waren. Sie stießen beim Graben in der Tiefe von einem Meter unter der Oberfläche auf ein noch ziemlich dut erhaltenes mensch­liches Stelett in fißender Stellung. Wie festgestellt wurde, handelt es sich bei dem Skelett um die Ueberreste eines vor zwanzig Jahren spurlos berschipundenen bierzehnjährigen Sohnes der da­Ueber die freie Jugendorganisation und ihre Feinde" wird maligen Bortiersleute des Hauses. Der Bauplatz des Lehrer- am Sonnabend, den 28. Septentber, 8 Uhr in einer öffentlichen bereinshauses befindet sich auf einem früheren großen Natur- Bersammlung bei Stähne, Bismarckstr. 60 verhandelt werden. garten, ber meist verschlossen war, so daß es erklärlich erscheint, uch in unserem Ort ist man bemüht, die Bestrebungen unserer daß man nicht früher auf das Stelett stieß. Die Kriminalpolizei Jugend zu unterdrücken. Jeder Arbeiter muß daher bei der ist gegenwärtig damit beschäftigt, die Todesursache festzustellen, da Wichtigkeit der Frage der Jugendorganisation in der Ver­cs fich wahrscheinlich um ein Verbrechen handelt, das schon 20 Jahre sammlung erscheinen. Den Lehrlingen, jugendlichen Arbeitern zurüdliegt. Die Mutter des verschollenen Knaben soll noch am und Arbeiterinnen sei dieses besonders ans Herz gelegt. Da Leben sein und wird jebt gesucht. Das Skelett wird vorläufig in Gegner zu der Versammlung schriftlich eingeladen sind, verspricht der Bauhütte aufbewahrt. dieselbe einen interessanten Verlauf. Königs- Wusterhausen .

Landtagsabgeordneter Felisch verunglückt. Als vorgestern nach­mittag gegen 4% Uhr der 67 Jahre alte Landtagsabgeordnete Baurat Felisch, in Grunewald , Wangenheimstr. 31 wohnhaft, vor dem Hause Leipzigerstr . 101 einen in der Richtung nach Westen fahrenden Straßenbahnwagen der Linie 87( Treptow - Schöneberg ) verlassen hatte, wurde er von einem in derselben Richtung fahrenden Handwagen der Firma Arnold Müller angestoßen. Der alte Herr fam so unglüdlich zu Fall, daß er einen Bruch des rechten Armes davontrug. In einer Droschte schaffte man den Verunglückten nach der Unfallstation in der Kronenstraße und dann nach seiner Wohnung.

Feuerwehrbericht. In der gestrigen Nacht wurde die Feuer­wehr um 2 hr nach der Utrechterstr. 16 alarmiert. Dort brannte im Treppenhaufe der Treppenläufer. Die Gefahr fonnte schnell beseitigt werden. Die Ursache des Brandes wird auf Brandstiftung zurückgeführt. Auf dem Hofe Leffingstr. 17 brannten Bretter, Stroh u. a. Dort mußte fräftig Waffer gegeben werden, um die Flammen zu löschen. Durch unvorsichtigkeit kam in der Mitterftr. 59 Feuer in einer Bolteriverkstatt aus. Terpentin it. a. brannten dort. Ferner mußte die Wehr nach der Waldemarstr. 70, Wasserthorstr. 58, Wabzedite. 8, benerstr. 15, Dranienste. 51 und 100 ausriden, wo Wadzechstr. 8, Sübenerstr. 15, Oranienste. 51 und 100 ausrücken, wo Garbinen, Möbel usw. in Brand geraten waren.

Spandau .

Ihrem jungen Leben durch einen Revolverschuß ein Ende ge­macht hat die 13jährige Tochter des Handelsmannes Budnat. Dieselbe wurde vor zirka acht Wochen durch einen Mann, welcher sich in Abwesenheit des Vaters in der Wohnung einfand, ver­anlaßt, unter Mitnahme ihrer Personalpapiere und einem Spar­fassenbuch nach Brandenburg zu fahren. Durch die Polizei wurde sie jedoch nach einigen Tagen in Nauen ermittelt und ihrem Vater augeführt. Die Bernehmungen durch die Polizei und die ihr drohende Bwvangserziehung haben wahrscheinlich nun das 13jährige Mädchen zu dem Entschluß gebracht, sich das Leben zu nehmen. Mit durch fchoffener Lunge und Magen wurde sie aufgefunden und in das Krankenhaus eingeliefert, wo sie am folgenden Tage an den Ver­Lebungen verstarb. Ueber den Verbleib des Mannes, der sie ver­schleppt hatte, konnte bisher noch nichts ermittelt werden. Man vermutet, daß es sich um einen nahen Verwandten des Mädchens handelt.

Gerichts- Zeitung.

Zum Mord im Essener Stadtwald.

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den

des Bes

Nach dreitägiger Verhandlung ist, wie wir bereits gestern im Depeschenteil des größten Teils unseres Blattes melden konnten, der Ein großes Diebeslager ist gestern bei einem hiesigen Ginwohner des Mordes Angeflagte, ein zwanzigjähriger Bureaubeamter des entdeckt und polizeilich beschlagnahmt worden. Ein junger Dekonomie- Essener Kohlensynditats Ifred Land, von der Anklage Miß handwerker, der augenblicklich in Spandau beim Militär dient, soll Lafe im Essener Stadtwald am 1. Oftober 1906 ermordet zu haben fortgesetzt aus den Vorräten Mantel imb Liteikenstoffe gestohlen freigesprochen. Ueber den Tatbestand und die Anklage, haben wir habent. Die Beute brachte er nach der Wohnung eines Verwandten bereits am 22. d. M. berichtet. Die Verhandlung gestaltete sich in Köpenick . Die Polizei erhielt Kenntnis von den Diebereien und dadurch sehr interessant, daß der Angeklagte, auch nach Fällung des bei einer Haussuchung wurde ein förmliches Lager von Uniform- Freispruches dabei verblieb, er habe die Tat begangen. Der Vor­stoffen vorgefunden. sigende und der Verteidiger hoben eine große Reihe Momente hervor, Adlershof . die es ausschlossen, zum mindesten im höchsten Grade univahrschein­lich machten, daß die Selbstbezichtigung des Angeklagten der Wahr heit entspreche. In der Beweisaufnahme trat eine Reihe Zeugen auf, die einwandsfrei befundeten, daß Land entgegen seiner Darstellung sich wiederholt vor seiner am 10. Februar erfolgten Selbst bezichtigung über den Word unterhalten hat. Uebereinstimmend wurde bekundet, daß auch nicht das geringste auf eine Täterschaft fchließen ließ. Nicht ein einziges objektives Moment trat in das die Selbfibezichtigung der Beweisaufnahme zutage, Jm Gegenteil: nach Angeklagten unterstügte. fundungen unverdächtiger Beugen fann der Angeklagte zurzeit der Tat nicht am Tatort gewesen sein. Und doch ber blieb der Angeklagte bei Teiner Selbst bezichti gung und begehrte nach feiner Freisprechung laut, hingerichtet Streitbrecher für das Senftenberger Kohlenrevier anzulverben be- zu werden. Wie ist dies zu erklären? Der Fall Land ist nicht der müht sich, wie uns mitgeteilt wird, der Fuhrwerksbesiger Deegner. erste und wird auch leider nicht der letzte bleiben, in dem ein nicht Unsere Genossen von Königs- Wusterhausen ersuchen die Arbeiterschaft, Geistestranter schwerer Verbrechen der Wahrheit zuwider sich be ihren um ihre Gristenz ringenden Brüdern im dortigen Kohlen- zichtigt. Für die Beweggründe Lands hat die Verhandlung eine rebier nicht in den Rücken zu fallen. Reihe von Tatsachen zutage gefördert. Land war streng reli giös", ging häufig zur Stirche, las gern in bürgerlichen Blättern Beitungsflatsch, war eine Zeitlang Guttempler", machte spiritistischen Humbug mit, war äußerst willensschwach, stand unter der sugges rierenden Gewalt eines gewiffen Stein, des spiritistischen und hypnotischen Spielereien hinneigenden Vorsitzenden der Essener Gut­templer und renommierte gern mit Firlefang, auf den bürgerliche reise Wert legen, fo: baß er bei den Baderborner Husaren ge­dient", daß er unter Kaiser Karl dem Großen ein Manöver mit­gemacht" habe, daß er eigentlich von Adel sei und dergleichen. Der medizinische Sachverständige schildert den Angeflagten als leicht erregt, launenhaft, erblich belastet( der Vater war schvermütig und Trinker), degeneriert, hyfterifch, deffen geistige Minderwertigkeit hart an der Grenze der Geistesgestörtheft stebe. Sturg: im Milieu des Angeklagten spielte die Hauptrolle jener Abgeneigtheit gegen ernste Beschäftigung, jenes phrafengeschwollene nationale" Tamtam, jene Freude an sensationellem" Klimbin, die von den parteilofen und den bürgerlichen Blättern lebhaft genährt wird, die das Herrentum weniger durch Berdummung der großen Menge zu verlängern bestrebt sind. In solchem Milieu gedeihen die Anlagen gur Betätigung hohlfter Eitelkeit borzfiglich und zeitigen die Frucht einer falfchen Selbstbesichtigung, unb jei es auch nur, um in dem Die lette Gemeindevertretersitzung beschäftigte sich mit der Wahl Blätterwald genannt zu werden. Mag sein, daß zwischendurch noch einer Kommission zur Erledigung der Borarbeiten für das hierfelbft masochistische Triebe( d. f. Triebe, die in dem Empfang von Schlägen, Die Charlottenburger Stadtverordnetenversammlung wählte am zu bildende Kaufmanns resp. Gewerbegericht; der Kommission ge- Erniedrigungen und dergleichen Entwürdigungen des Menschen eine Mittwoch zunächst den Gen. Bartsch an Stelle des Gen. Dörre, der hören auch unfere Genossen Neumann und Gruht an. Einem wollistige Befriedigung finden) eine Rolle spielten, wie sie uns in bekanntlich sein Mandat niedergelegt hat, in den Wahlausschuß. Antrage der Wegekommission auf Eingemeindung des forftfiskalischen der lakaienhaften Anbetung des Herrentums in den bürgerlichen Wie der Vorsteher mitteilte, ift gegen bas Urteil des Bezirks- Terrains, welches im Norden von der Berlin - Potsdam - Magdeburger Organen vom Schlage der Bukunft und ihrer minder geschickten ausschusses, durch welches die Wahlen einiger Mitglieder ber libe- Gisenbahn und dem Wege, welcher an der Kolonie Gute und Dachbeter so oft entgegentreten. Die Möglichkeit der unwahren ralen Frattion in der ersten und zweiten Abteilung für ungültig Albrechts Teerofen vorbei nach Stahnsdorf führt; im Selbstbezichtigung des Land fand neben der Gering erklärt jind, Berufung an das Oberverwaltungsgericht eingelegt. Weften von der Böckmannstraße, im Süden von dem' Turm wertigkeit seiner Veranlagung also thre Wurzel und ihre Triebfrast Durch Kenntnisnahme erledigte bie Versammlung die Bauberichte gestell ind im Dsteit durch eine Linie begrenzt wird, in der Degeneration, die in der nationalen", zielbewußten" Tattit für das erste Halbjahr 1907, den Jahresabschluß der Stadt- bie 80 Meter hinter dem Teerofen Gestell in paralleler des Reichsverbandes zur Bekämpfung der Sozialdemokratie und hauptkasse für das Rechnungsjahr 1906 und die Mitteilung Richtung zu demselben, und zwar von der Gütergoger Chauffee bis ähnlicher Sandlanger der herrschenden Klasse ihren Ausdruck findet. bes Magistrats über das Vermögen und die Schulden zu dem nach Stahnsdorf an Kolonie Gule vorbeiführenden Wege Selbstbezichtigungen der Landschen Art und Verherrlichungen eines der Stadt. Hiernach ist das Vermögen von Charlottenburg von entlang sich befindet, gab die Vertretung ihre Zustimmung. Ein Peters, von Liebert usw. entspringen derselben Wurzel der Unter­Ende März 1906 bis Ende März 1907 von 115 auf 155 Millionen, von der Stanalisationstommission vorgelegter Vertrag mit der Me- brückung des Gemeingeiftes. die Schulden von 83 auf 122 Millionen gewachsen, das Vermögen gierung wegen Benutzung von 945 Meter forstfistalischen Terrains Der Staatsantvalt stellte bie Entscheidung anheim und be hat sich also noch um etwa eine Million Mark mehr als die Schulben zur Verlegung der Kanalisationsröhret wurde genehmigt. Die tonte: hätte die Voruntersuchung, dasselbe Bild wie die Haupt vermehrt. Von den Vorlagen wurde die betreffend die Schaffung Arbeiten für den Anschluß der Abortanlagen auf den Schulgrundstücken verhandlung ergeben, so wäre die Anflage unterblieben. Darin der Stelle eines Direktors für die Steuerverwaltung entsprechend in der Priester- und Auguststraße an die Kanalisation wurden zum liegt das Zugeständnis der Mangelhaftigkeit unserer Boruntersuchung, dem Antrage des Magistrats angenommen. Ebenso stimmte die Preise von 3010,50 m. dem Selempnermeister W. Michaelis- Nowawes die bei ihrer jezigen Organisation den Zweck, die Wahrheit zu Versammlung der Magistratsvorlage betreffend die Unfallfürsorge übertragen. Ein Umbau des der Gemeinde gehörigen Haufes ergründen, nicht erfüllen fann, vielmehr, fo tange in ihr der für städtische Beamte zu. Die übrigen Beratungsgegenstände waren Briefterstr. 81 erfordert ca. 1500 9.; da aber nur 1200 m. für präponderande Einfluß der Staatsanwaltschaft, die intellektuelle und belanglos. diesen Zweck ausgeworfen find, stimmt die Vertretung der baulichen moralische Abhängigkeit des Richters von einer Verwaltungsbehörde Anarchie sollte nach dem Ausspruch des Herrn Oberbürgermeisters Veränderung unter der Borausseßung zu, daß der Bächter die Mehr- und die Schuglofigkeit der Angeklagten bleibt, eine Duelle vont Schuftehrus anläßlich der Mülltutscher Aussperrung in Charlotten- tosten selbst trägt. Die Regierung wünscht bezüglich der Juftigirrtilmern bleiben wird. Das Verdienst, daß im Fall Land burg geherrscht haben. Sie herbeigeführt zu haben wurden da. Lehrpersonen an der höheren Mädchenschule die Einstellung fein Justizmord begangen ist, gebührt dem Vorfigenden des Prozesses, Sayes bon 1150 Mr. für mals bie Ausgesperrten befchuldigt. In wieweit dies nun zutrifft, eines einstweilig angestellte der mit erfreulicher Inbefangenheit alles, was für den Angeklagten wissenschaftliche, haben in legter geit die gerichtlichen Verhandlungen gezeigt. bon 950 Mr. für einftiveilig angestellte fprach, ans Licht gog: ein leider in deutschen Landen felten rühm­In den Anklagezustand waren verfekt 9 Ausgesperrte, davon technische Lehrerinnen als Grundgehalt und Erhöhung der licher Ausnahmefall. mußten bereits sechs vollständig freigesprochen werden, weil eine Mietsentschädigung auf 370 M., gleich der der einstweilig angestellten strafbare Handlung denselben nicht nachgewiefen werden konnte. Lehrer, was für das laufende Etatsjahr eine Mehrausgabe von Bei den drei noch ausstehenden Verhandlungen wird sich ebenfalls nichts 375 M. bedingt; die Vertretung erflärt sich hiermit einverstanden. herausstellen, was den Vorwurf des Oberbürgermeisters rechtfertigen Nach einer Stabinettsorder ist das Grundgehalt der Vorschullehrer tönnte. Erwähnenswert ist die gerichtliche Feststellung, daß die Firma fat- auf 1350. und 300 M. Bulage festzusetzen, das find 50 W. pro sächlich die Arbeiter ausgesperrt hatte. Wird nun der Herr Ober- Lehrer und Jahr mehr. Die Vertretung beschließt eine dem bürgermeister seine Anschauung fiber das Vorgehen der Arbeiter- entsprechende Alenderung der Besoldungsordnung. organisation revidieren? Wir glauben es nicht. Was gedenkt nun der Herr Staatsanwalt gegen die Revolverhelden a la Knitter und Reinickendorf - Oft. Genossen tun? Die Arbeiter fönnen sich des Gefühls nicht wehren, als hätten diese geute einen greibrief, ben Revolver gegen Arbeiter in Anwendung zu bringen. Für die jetzt im Betriebe be­fchäftigten Stutscher und Arbeiter wird, früher als die Arbeitgeber es glauben, die Zeit kommen, in der sie die Notwendigkeit der Arbeiter organisation erkennen.

Vorort- Nachrichten.

Charlottenburg .

Schöneberg .

Nowawes .

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Den Bericht vom Effener Parteitag erstattete in der Mitglieder verjammlung bes Babivereins Genoffe Toten. Die Dionision bewegte fich größtenteils im Sinne der Ausführungen des Referenten, die darin gipfelten, daß in diesem Jahre ben gefaßten Beschliffen mit feltener Einmütigkeit zugestimmt werden könne, da die Wehre zahl derselben den gehegten Erwartungen entsprochen habe und das Gesamtergebnis des biesjährigen Parteitages eine gewisse Be friedigung hervorrufe.

Raubprozeß Zucker und Genossen.

Vor dem Schwurgericht des Landgerichts II unter Borsiy des Bandgerichtsdirektors Leue begann heute die Verhandlung gegen die beiden dreisten Stäuber, die unter Anwendung von Chloroform in der Nacht zum 2. Mai die Büfettdame Däschinger aus dem Grand Büfett in einer Drofchte betäubt und beraubt haben. Die Angeklagten Samuel 8uder und Kellner Mag auf beder find seinerzeit in Annaberg in Schlesien fest­genommen worden. Samuel Buder ist 28 Jahre alt, in Wettweil in der Schweiz geboren; er ifl der Sohn wohlhabender Eltern, hat fich aber zu einem internationalen Hochstapler herausgebildet. Er ist seit längerer Zeit der Bräutigam" einer gewissen Jda Franke, mit der er in der Welt umherzog. Nach längerem Aufenthalt in Hamburg ging er mit der Frante nach Leipzig , Paris , Straßburg , Mannheim , Nürnberg , Prag , Wien , Breslau , Leipzig , Stettin Neber Liberalismus und Kommunalpolitik sprach am Dienstag, Auch in Schottland ist Unter Bereinsangelegenheiten machte der Borfigende befannt, und fam schließlich nach Berlin . mit ber abend in einer vom liberalen Verein nach der Schloßbrauerei ein- daß am 10. November b. 3. eine Urania- Vorstellung leber den er unter polizeiliche Kontrolle geftellten Frante berufenen öffentlichen Wählerversammlung Dr. Naumann. Diese Brenner bis Venedig stattfindet und Billetts bei den Bezirks- getvesen. Er hat nichts gearbeitet und erhielt von seinen Versammlung zeichnete sich dadurch aus, daß der Referent wie auch führern zu haben find. Am Donnerstag, ben 10. Oftober, findet Eltern einen regelmäßigen Bufchuß, der aber nicht ausreichte, da die liberalen Diskussionsredner die Tätigkeit der Liberalen im eine Flugblattverbreitung zur Gewinnung von Vorwärts" Bucker im Spiel und bei Wetten größere Summen verlor. Er Stadtparlament nicht genug beleibräuchern fonnten. Die Lob- Abonnenten statt und wird regste Beteiligung der Genossen er wurde deshalb zum Teil von der Franke ernährt. Den Angeklagten hudelei bes Referenten sowohl als auch der Diskussionsredner auf wartet. Maulbeder hat er in Hamburg fennen gelernt, wo dieser in die liberale Tätigkeit gab unserem Genoffen Eduard Bernstein Der Vorstand wurde beauftragt, für den bierten Bezirk, da einem Hotel als Sellner tätig war. Es scheint jo, als ob son dort als Diskussionsrebner Veranlassung, das Wort zu ergreifen und den derfelbe für den ausgefchiedenen Vezirtsführer aus feiner Mitte zwischen beiden der Plan geschmiedet worden fei, Raubfige unter Liberalen Bestrebungen die der Sozialdemokratie gegenüber zu einen Erfaß nicht gelvählt hat, einen solchen eventuell aus einem vendung von Chloroform auszuführen. Jedenfalls attadvierte sich stellen. Mit echt wies Redner auf das veraltete und ungerechte anderen Bezirk zu ernennen. Da die einzelnen Bezirke Genossen Maulbecker, der ein homofeguell veranlagter Mensch ist, von mun an tommunale Wahlrecht hin, betonend, daß ein solches in teinem zum Besuch der Arbeiter- Bildungsschule nicht borgeschlagen haben, volständig dem Zucker und machte beffen Fahrten mit. Zuerst ging's wo anderen Lande vorhanden wäre. Nachdem er noch nachgewiefen, wurde die Angelegenheit den Vorstand zur weiteren Veranlassung nach Stettin , wo Buder bei dem Zahntechnifer Knoblauch vorsprach wie sehr die Sozialdemokratie für die wichtigsten fulturellen Auf fiberliefert. und dort unter verschiedenen Flaschen auch Chloroform bemerkte. gaben eingetreten ist, schloß er, daß nur in der Sozialdemokratie Gerligt wurde noch, daß trotz der wichtigen Tagesordnung der die Boltsintereffen wirkliche Vertretung und Förderung fänden. Der Besuch der Versammlung mangelhaft war. nachfolgende Redner Herr Dr. Voßberg brachte es fertig zu

fagen, daß die Mehrheit der Schöneberger Bevölkerung hinter den Nieder- Schönhausen.

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Sein Ersuchen an Knoblauch, ihm Chloroform abzulassen, wurde ab­gelehnt, Buder wußte aber einen günstigen Augenblick zu benutzen und stahl eine Flasche Chloroform. Für Knoblauch hatte dies recht böje Folgen, denn infolge der später gegen ihn erhobenen, bösartig erfundenen Beschuldigungen des Zuder wurde auch gegen Snoblauch ein Verfahren eingeleitet, bald aber wieder eingestellt.

Liberalen stehe. Er schloß feine Ausführungen mit einem Stampfruf In der am Dienstag ftattgefundenen außerordentlichen gegen rechts und lints, gegen schivars und rot. Im großen und Generalversammlung des Wahlvereins wurde zunächst das An gaitzen richtete fich die Debatte meist gegen die Unabhängige Were benten des verstorbenen Genossen Karl Weber in der üblichen Die beiden Angeklagten tamen nach Berlin und machten am einigung". Weise geehrt. Sierauf wurden die Ergänzungswahlen zum Bor. 1. Mai abends im Grand Büfett in der Jägerstraße die Betannt Das Schöneberger Tageblatt" glaubt sich für berufen, einige stand vorgenommen. An Stelle des bisherigen Staffierers Genoffen schaft der 24 Jahre alten Büfettdame Therese Daschinger, welche faule und läppische Bemerkungen gegen die Ausführungen unseres Salomon wurde Rißmann, zweiter Vorsitzender Kaesehagen, Bei Brillantbrofche und Brillantohrringe trug. Die beiden Angeklagten Genoffen Bernstein fich erlauben au follen. Bu dem Stimmungsbild siger Paul Babst und als Revisor Schelle gewählt. Ein Antrag des besuchten dann mit der D. noch ein Cafe. Danut bestiegen die brei über die Bersammlung schreibt es ut. a.: Herr Bernstein, der Herrn Steinmaus um Wiederaufnahme in den Wahlverein wurde eine Droschte. Während der Fahrt pacte Maulbeder das Redner der Genossen, bevegte fich anfangs ganz fachlich und fnüpfte einstimmig abgelehnt. Nachdem wurde beschlossen, wie alljährlich Mädchen plötzlich an der Stehle und würgte ste, während vielfach an einzelne von Herrn Dr. Naumann ausgeführte Bunfte ein Winterfest zu veranstalten. Betreffs des Arrangements foll Buder gleichzeitig ihr die Flasche Chloroform unter die Nase an. Erst im weiteren Verlauf seiner Rebe tamen jene allgemein fich auf Antrag des Genossen Fränkel der Borstand mit dem hielt und sie betäubte. Das Mädchen hörte noch, wie Begriffe, beren die Genossen fich fo gern bedienen, über Bildungsausschuß in Verbindung setzen. Fünf Neuaufnahmen Buder feinem Begleiter fagte: Du, die ist weg 1", gleich darauf seine Lippen. Und als er anfing, jene Verdienste der wurden bestätigt. Unter Verschiedenes teilte der Genosse Paezold wurde fie befinnungslos. In diesem Zustande wurde fie beraubt. Liberalen, beren fich unsere Partei rühmen kann, nur für seine mit, daß im November eine öffentliche Bersammlung ftattfindet, Die Angeklagten nahmen ihr die mit Brillanten und fünf blauen Genoffen in Anspruch zu nehmen, erntete er nur den heftigen Wider- bes weiteren erfuchte er, sich recht rege an der Flugblattverteilung Steinen befekte goldene Brosche ab, ferner ein paar Brillant­spruch der Versammlung und büste dadurch die Sympathien, die er am 17. Oktober zu beteiligen. Den Genoffen fei an dieser Stelle ohrringe und ein Portemonnaie mit 23 M. Juhalt. Sie sprangen allenfalls beim Beginn feiner Stebe gehabt hätte, vollkommnen ein." ans Sera gelegt, daß in Zukunft mehr für den Versammlungs- dann während der Fahrt aus dem Coupee, ohne daß der Kutscher Wir glauben es gern, daß unfer Redner, sobald er über den befuch Gorge getragen werden möge. Nur wenn jeder an dem von dem Borgefallenen etwas gemertt hätte. Der Boden wurde Stahmen beffen, was ble Liberaten forderten, hinausging, die Leben der Partei und ihren Aufgaben mitwirkt, könne man Er- ihnen hier zu heiß und fie gingen nach Schlesien . Es gelang dem Sympathien der Versammlung einblißte. Im allgemeinen waren es folge erzielen. Auder, die Brosche in Brieg für 130 M. zu verfegen. Bon biefem