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Nr. 227. 24. Jahrgang.

1. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 28. September 1907.

Die Agrarbewegung in Apulien  .

Rom  , 25. September.  ( Eig. Ber.)

Die bürgerliche Presse rückt natürlich wieder mit der üblichen Mär von den Aufwieglern heraus. Demgegenüber ist es nicht uninteressant, eine voltswirtschaftliche Wochenschrift, den liberalen, freihändlerischen ,, Economista" zu hören:

Die rechtliche" Grundlage zu diesen Massenhinrichtungen ohne Gericht, auch ohne Feldgericht, ist die folgende:

Nach§ 12 des Gesezes über den Kriegszustand hat der bes fehlhabende Offizier auf dem Schlachtfelde das Recht, wenn es die " Wer die sogenannten Häuser" gesehen hat, in denen die Sicherheit des Vaterlandes erfordert und keine Möglichkeit zur Landarbeiterschaft Süditaliens lebt, wer die Mahlzeiten dieser Einberufung eines Gerichts vorhanden ist, die Erschießung der Be­Familien, ihre Not, wenn die Dürre die Ernte verbrennt oder sie treffenden anzuordnen; er muß jedoch zu diesem Zwecke eine im Regen verfault, miterlebt hat, wer all dies Elend sieht, der spezielle und persönliche Erlaubnis des Baren besißen; davon kann kann nicht den Mut haben, von Aufwieglern zu reden. Die er nur im Falle der Unterbrechung aller Kommunikationswege Aufwiegler solcher Bewegungen sind irgend eine Gelegenheits- mit dem Zaren dispensiert werden. Der General Kazniakow, ge ursache, die den Konflikt auslöst, der seit Jahren un- wesener Adjutant des berühmten" Henkers von Sibirien  , Möller­bewußt und latent in der Seele dieser Unglücklichen lag. Das Sefomelsky, stellte als Bedingung für die Uebernahme des Lodzer Haus ohne Luft und Licht, ohne die geringste Bequemlichkeit, die Generalgouverneurpostens die Erteilung einer solchen Vollmacht, unzureichende Nahrung, die trasse Not, die jede Extraausgave, die er auch erhielt!! eine Niederkunft, eine Krankheit, ein Todesfall bringt-: das sind die Aufwiegler. Die Landarbeiter Süditaliens befinden sich heute noch fast in derselben Lage wie vor 50 Jahren; nicht einmal die Elementarschule hat ihnen das Vaterland gegeben, und sie tehren ihm entweder den Rücken oder werden zu Aufständigen." So schreibt ein bürgerliches Blatt. Aber die Herrschenden

Aus Apulien   kommen Nachrichten über Agrarbewegungen, die an Aufstände grenzen. An mehreren Orten ist Blut geflossen. Die Billen von Grundbefizern find angegriffen, ufurpierte Gemeinde­ländereien gewaltsam besetzt worden. Die Bewegung ist in jeder Hinsicht einst zu nehmen. Nicht daß barbarische Ausschreitungen von seiten des Landproletariats zu befürchten wären, wie die bürgerliche Breffe glauben machen will, wohl aber, weil die Ursachen der heutigen Unruhen sehr tief stecken und die befizenden Klaffen in Apulien   teils unfähig find, Wandel zu schaffen, teils feinerlei Willen zeigen, sich zu irgend welchen Reformen zu entschließen. Heute wird man die Bewegung noch erdrücken können, indem man die Region mit Militär überschwemmt, Massenverhaftungen vornimmt und nach bekanntem Rezept die Arbeiter durch Drohungen und Ver­fprechungen firre macht. Aber niemand wird verhindern können, daß die Unruhen in immer ernsterer Form wiederkehren, so lange die Lebens- und Arbeitsverhältnisse des Klassen haben Augen, um nicht zu sehen... apulischen Volkes keine gründliche Aenderung erfahren.

Von dem Leben der Landproletarier in Süditalien   kann man sich in Deutschland   nur schwer eine Vorstellung machen. Der süd­italienische Landarbeiter lebt

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in der Stadt, und dies ist eine Form der Anpassung an die Lebensbedingungen früherer Zeiten, als auf dem flachen Lande Malaria   und Briganten sich um die Herrschaft stritten.

Die Lodzer Greuel.

Schon im Jahre 1906 ließ Stalon einige Anarchisten auf Grund desselben§ 12 erschießen; ebenso geschah es in Lublin  , wo ein 16jähriger Knabe erschossen wurde.

Die ganze juristische Welt in Polen   erhob gegen ein solches Verfahren Protest in Petersburg  ; man gab ihr insofern recht, als man zugab, Stalon hätte vorher die Erlaubnis des Baren ein­holen müssen! Dem Etalon ist selbstverständlich nichts geschehen, und diesmal wurde auch dieser Formalität" genügt.

In den Arbeiterkreisen herrscht gewaltige Erregung. Es gehen die unglaublichsten Gerüchte und die verschiedensten Legenden um. Ein Teil der Arbeiter will durch einen Generalstreit protestieren, es sind daher elementare Ausbrüche des Volkszornes zu befürchten. Die Arbeiterparteien arbeiten diesen Bestrebungen entgegen, planen jedoch in den nächsten Tagen einen einheitlichen, ruhigen Protest­streit. Selbst in den Kreisen der nationalen Arbeiter herrscht Erregung und Erbitterung; schießt man doch auch sie nieder!

Lodz  , 24. September, vorm.( Eig. Ber.). So hauft der Arbeiter also in irgend einer dunklen sonnenlosen Der Fabrikant Silberstein wurde vor einigen Tagen Höhle einer städtischen Straße, zahlt eine verhältnismäßig hohe während erregter Lohnverhandlungen ermordet. Wer den Miete sowie Verbrauchsabgaben von den notwendigsten Lebens- Mann erschossen hat, weiß niemand, und es ist anscheinend mitteln, und er hat noch den ungeheueren Nachteil, oft viele Stunden auch nicht zu ermitteln. Der verhängnisvolle Schuß fiel aus weit zu seiner Arbeitsstätte geben zu müffen. Das Aufbrechen in der Mitte eines Arbeiterhaufens, abgefeuert sicher von einem finsterer Nacht, um die Arbeit bei Sonnenaufgang beginnen zu Arbeiter, der in der Erbitterung über die Hartnäckigkeit des Tönnen, ist die Regel! Dabei nötigt der Waffermangel der Gegend, Arbeitgebers nicht mehr wußte, was er tat. Dieser Schuß der Mangel an Rapitalien und an Kenntnissen auf seiten der war eine unüberlegte Handlung, schädlich für die Arbeiter­Besizer sowie deren starres Festhalten am Hergebrachten zur Be- bewegung und gewiß ein Unglück für die Familie Silberstein. schränkung auf wenige Kulturen, meistens Wein und Oliven. Die Wir sind weit entfernt, den heißblütigen Schützen zu ber- Sibirien   verschickt wird), so muß man der schrecklichsten Dinge Folge dieser geringen Variation im Anbau sind lange Perioden der Arbeitslosigkeit. Deshalb und wegen des hohen Preises der Lebensmittel kann der apulische Landarbeiter, der höchstens zwei­hundert Arbeitstage im Jahre hat, auch bei einem Tagelohn von 4 Lire sich nicht die Not vom Halse halten.

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teidigen.

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Der Weg, den die Regierung weiter ging, ist aus den Tages­blättern bekannt. Wir meinen: die Errichtung der Fabrikpolizei auf Kosten der Fabrikanten! Diese gaben bereits über 700 000 Rubel für die Polizei, darunter 50 000 für eine Detektivabteilung. Wenn es so weiter geht, wenn Tausende arretiert werden ( General Stazniakow erklärte, daß beim nächsten Streit jeder weite Arbeiter in Retten geschlossen und nach gewärtig sein.

dort ist ihm der Boden zu heiß geworden.... Es bestätigt sich, daß General Kazniakow Lodz verlassen hat; dort ist ihm der Boden zu heiß geworden....

Aus der Partei.

Gemeindewahlfieg. In Altenbused( Hessen  ) wurden zwei

Zum Parteisekretär für den Wahlkreis Lübed wurde Genosse eyers gewählt, der bisher als Parteisekretär für den Bezirk Duisburg- Mülheim tätig war.

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Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

Wie gesagt, ist es unmöglich, zu wissen, wer geschossen hat. Trotzdem weiß der zaristische Henker, wen er bestrafen soll. Die Familie des erschossenen Silberstein hat viel Geld und der Fabrikantenverband auch. Es verlaufet, eine halbe Daher ist es natürlich, daß, seitdem in Apulien   Land- Million sei ausgesezt für die Ergreifung des Mörders. Dafür arbeiterorganisationen bestehen und die Region hat nach offizieller fann man schon etwas leisten! Der beste Prokurator" fam Statistit 36 767 Organisierte vor jeder Ernte Lohnbewegungen aus Warschau  , um die Sache zu untersuchen. Die nächste ausbrechen. In diesem Jahre fommt noch die leidige Frage der Folge seiner Untersuchung" war, daß man 48 Ar­Gemeindeländereien in einigen Orten hinzu. Des Schnedentempos beiter nach dem Hospital bringen mußte Genossen gewählt. der Justiz müde, besegen die Arbeiter gewaltsam die ufurpierten sie waren durch Kolbenschläge, Bajonettstiche, Fußtritte Ländereien und weichen auch nicht vor den Drohungen der Polizei. untersucht" worden. Dann steckte der Herr beste Profurator" So hat jetzt Apulien   allgemein Landarbeiterstreits in Rubo, 900, sage und schreibe nennhundert Arbeiter ins Loch. Durch Canosa  , Bisceglie, Minervino, Gravina, Terdie Drohung, jeden dritten Mann nach Sibirien   zu schicken, Aus der Redaktion der Rheinischen Zeitung  " zu Köln   ist Ges lizzi, Bitonto  . Gewaltsame Besetzungen ufurpierten Bodens bekam man endlich heraus nicht, wer der Täter war, nein, nosse S. Schiller nach sechszehnmonatiger Tätigkeit wieder aus find in Santeramo und in Cassano Murge vorgekommen, wer der Vorstand der sozialdemokratischen Organisation in geschieden. Er wird den am 1. Oktober in Berlin   beginnenden von den zahllosen Kleineren Bewegungen ganz zu schweigen. der Silbersteinschen Fabrik war! Außerdem erfuhr man auf zweiten Kursus der Parteischule besuchen. An seine Stelle tritt der In Ruvo und in Canosa   ist Blut geflossen natürlich diesem Wege die Namen der Vertrauensleute der P. P. S. Genosse Eugen Prager  , der zuletzt als Redakteur am Dffen­Arbeiterblut. In Rubo hat die Landarbeitergewerkschaft den Acht Leute im ganzen. Und was tat man mit den Leuten? bacher Abendblatt  " tätig war. Die Redaktion besteht nun aus den be Bürgermeister aufgefordert, zur Diskussion der Tarife die Guts- Man hat sie wie tolle Hunde niedergeschossen! Genoffen Meerfeld  , Kemptens  , Andrée und Prager. befizer zusammenzuberufen. Der Bürgermeister, der sich als Herr Wan   schoß sie nieder, gestern früh, sans façon auf das bloße des Ortes" fühlt, tut nichts von alledem, beruft einen von seiner Gutheißen des Gouverneurs hin, ohne Verhandlung, ohne Noch hinter Breußen und Sachsen  . Der Genosse Karl Meto Clique gegründeten politischen Landarbeiterverein ,, Libertà e Lavoro" juristischen Firlefanz. bom Norddeutschen Volksblatt" zu Bant- Wilhelms ( Freiheit und Arbeit), macht mit diesem einen Tarif ab und läßt ihn Es ist unnötig zu sagen, daß gerade diese Menschen an haven verbüßt zurzeit in Barel   eine Gefängnisstrafe von einem allen Grundbesitzern vorschreiben. Darauf treten die gewerkschaftlich dem Morde völlig unschuldig sind; denn die Sozialdemokratie Monat, die ihm wegen Beleidigung eines Bauern zudiktiert wurde, organisierten Landarbeiter in den Ausstand und veranlassen auch die sowohl wie die P. P. S. verurteilt den Terror aufs strengste. dessen Verhalten er im Volksblatt" bei der Vertretung der Rechte Schließung aller Läden in dem 24 000 Einwohner zählenden Drte. Man möchte den Verstand verlieren über die bestialische der Landarbeiter kritisiert hatte. Die oldenburgische Gefängnis­Sodann demonstrierten fie vor dem Lokal ber Libertà e Lavoro". Roheit, die hier im Namen der Justiz verübt worden ist. verwaltung zu Varel   hat dem Preßsünder nun nicht nur die Selbst­wobei einiges demoliert wurde. Aus dem Pseudoarbeiterverein fiel Eine solche sinnlose Brutalität hat kaum ein Blatt des Buches beköstigung, sondern auch die Selbstbeschäftigung ber­ein Schuß auf die Menge, der einen Demonstranten bedenklich der Reaktion aufzuweisen. Nirgends in der Welt hat die weigert! Genoffe Meze hat Beschwerde erhoben. Das Resultat Konterrevolution so zynisch zu morden gewagt. Wenn man ist noch nicht bekannt. Zwei Tage darauf tam es zu einem Konflikt, dank dem um nur ein Beispiel zu nennen die Kommunekämpfer ge­Reichsländische Bolizeipraktiken. Am Sonnabend abend wollten provozierenden Verhalten des Bürgermeisters. Dieser edle Mann- schlachtet hat, so waren dies doch Leute, denen gegenüber man unfere Genossen in Mütter shola i. Elsaß   eine öffentliche Ver­Spada heißt er wollte höchstselbst 7 Wagen boll Streitbrecher wenigstens den Vorwand hatte, man habe sie mit der fammlung abhalten, die aber infolge eines Versehens nicht an auf die Felder befördern. Daran wurde er von den Streitenden rauchenden Waffe in der Faust erwischt. Aber hier!? gemeldet wurde. Nun versuchten unsere Genossen eine Privat­gewaltsam gehindert ohne daß es aber Verwundete gegeben Das Lodzer Komitee der Sozialdemokratie hat gestern bersammlung zu stande zu bringen, die nicht anmeldepflichtig ist, hätte. Darauf hielt der Bürgermeister an seine Barteigänger und abend den Generalstreit beschlossen. Die Proklamationen weil sie sich auf einen besonders eingeladenen begrenzten Personen­an die städtischen Polizisten eine Ansprache, deren Wirkung sich sofort sind in diesem Augenblick noch nicht fertig. Heute nachmittag freis beschränkt. Der Gendarm aber, vom Bürgermeister gerufen, in zahlreichen Revolverschüssen zeigte, die seine Leute" auf die werden wohl alle Fabriken stehen. löste die Versammlung auf, obwohl sie noch gar nicht eröffnet war. Protestieren half nichts. Beschwert euch über mich Streifenden abgaben. Hierbei wurden mehrere Demonstranten so rief der " Hüter des Gesetzes" den Versammelten zu, als sei er überzeugt, daß ihm bon feiner borgesezten Behörde об feines Jetzt Versammlung veranstalten, die nicht angemeldet zu werden braucht, ungefeßlichen Handelns kein Haar gekrümmt würde. wollten die Mitglieder der Parteiorganisation eine Mitglieder. und in der Gäste, die dem Verein beitreten wollen, Butritt haben tönnen. Doch auch diese Versammlung berbot der Gendarm, war aber nicht in der Lage, sich auf einen Gefeßesparagraphen berufen zu können. Auch hier meinte er nur: Ich dulde es nicht, beschwert dieser Drohung ließen es unsere Genossen natürlich nicht tommen. euch!" Buguterlegt drohte er noch mit Gewalt. Zur Ausführung Dem Ansehen der Regierung würde es sicherlich dienlich sein, wenn sie nun einmal die Versammlung überwachen will, wenigstens geseges fundige Personen dazu zu bestimmen, aber nicht Leute, die nicht Der Generalgouverneur hat fünf Kontorbeamte der einmal die elementarsten Begriffe vom Vereins- und Versammlungs­Aktiengesellschaft Silberstein zu Geldstrafen bis 3000 Rubel recht haben. berurteilt, weil ihnen die Nachricht über die dem Fabrik­befizer drohende Gefahr zwei Stunden vor der Ermordung vorlag, ohne daß ihrerseits eine Benachrichtigung der Polizei erfolgte. Die Untersuchung sowie die Urteilsfällung unterliegen auf Grund der Bestimmungen des Gesetzes über den Kriegszustand den Machtbefugnissen des Generalgouverneurs.

berlegte.

verlegt.

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Lodz, 24. September, nach m. In Canosa   wurden die Streikenden hinterrücs von einem Befizer angegriffen, der mit drei Söhnen und zwei Dienern auf sie glieder der P. P. S. erschossen hat. Das ist vorläufig ein Soeben höre ich, daß man bereits wieder vierzehn Mit. losschoß, weil sie ihm den Auszug auf die Felder verweigert hatten. Gerücht. Die Proklamationen der P. P. S. sind heute früh Ein Streifender blieb sofort tot, zwei find seitdem gestorben. blutdürftige Gutsbesitzer und seine fünf Spießgesellen sind verhaftet, Atem anhält.. Der beschlagnahmt worden. Es ist, als ob die ganze Stadt den und die äußere Ruhe ist wiederhergestellt, nachdem die Grundbesitzer einen Teil der Forderungen bewilligt haben. Aeußerst drohend ist die Situation in Bitonto  , wo die Grund­befizer es abgelehnt haben, den Arbeitstag auf 14 Stunden fest­

zusetzen!!-

In Santeramo haben die Arbeiter eine Landstrede, die nachweisbar Gemeindegut ist, gewaltsam in Befiz genommen. Es handelt sich um 15 000 hektar, in die sich Anfang vorigen Jahr­hunderts 28 Adelsfamilien teilten. Hiervon haben die Arbeiter, 7000 an der Bahl, nur die 8000 ettar genommen, die sie un bestellt vorfanden. Diese Ländereien haben einen Wert von etwa neun Millionen und werden jetzt von den Arbeitern aufgeteilt und bestellt, während die Soldaten machtlos zuschauen. Die Landleute, die sich in dieser Weise ihr Recht selbst schaffen, haben sich keiner Sachbeschädigung schuldig gemacht und Wald wie Weinberge nicht angetastet.

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In den Regierungsbestien scheint nachträglich das Bewußt sein der Schimpflichkeit ihrer feigen Schandtat aufzudämmern. Die russische Regierung läßt nämlich folgendes Beschwichtigungs­Telegramm verbreiten:

Zur Bestialität die Feigheit: Die Ueberwälzung der Schuld auf den Generalgouverneur!

Daß eine schwer bedrängte und unwiffende Bevölkerung, die fich der Gewalt einer gewiffenlosen Clique überliefert sieht, leicht heischen wird für die an ihm begangenen Frevel, dann wird Wenn das unglückliche russische Proletariat einst Rache zu Erzessen verleitet wird, liegt auf der Hand. Die Bevölkerung es allen Verschleierungen zum Troß seine Peiniger zu finden hat eben von der herrschenden Klasse gelernt, daß Machtstreitigkeiten wissen. mit Gewalt ausgefochten werden. Sieht sie doch bei jeder Wahl, daß die Gegner durch Bedrohung und bewaffnete Angriffe auf die

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Straffonto der Presse. Von der Straffammer zu Breslau  wurde in der Berufungsinstanz der Genosse Steinkamp bom Voltsblatt für Bochum  " wegen Beleidigung des Verlegers des Bochumer Generalanzeigers" zu 14 Tagen Gefängnis ver­urteilt. St. hatte die Abonnentenversicherung dieses Blattes scharf fritisiert. Der Vertreter des Klägers führte aus, daß das Bolts­blatt" in geradezu verletzender Weise städtische Einrichtungen und Gerichtsurteile fritisiere, und daß es an der Zeit sei, einmal einen Riegel vorzuschieben. Das Schöffengericht hatte ebenfalls auf vier zehn Tage Gefängnis erkannt.

leefoot von der Pfälzischen Boft" au Ludwigs. Wegen Beleidigung eines Streifbrechers wurde der Genoffe hafen vom Schöffengericht zu Auweiler zu 10 Mart Geldstrafe

berurteilt.

Wegen Beleidigung eines Kaplans wurde der Genosse Beter Haberer vom Offenburger   Voltsblatt zu 40 Mark Geldstrafe verurteilt.

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andere Partei ihren Kandidaten den Sieg zu sichern suchen. Außer- sendet uns folgende Mitteilung über die Vorfälle in Lodz  : Das Auslandskomitee der Polnischen Sozialistischen Partei  den wird sie ja systematisch in größter Unwissenheit gehalten: Die standrechtlich erschossenen Leute bilden die erste Serie! so dachten die Streifenden von Canosa  , die die Stadt umzingelt Sie wurden ausgesucht aus einer Gruppe von zirka 60 bis jetzt warf am Donnerstag die Revision des Genossen 8ander bon Die Presse vor der Revisionsinstanz. Das Reichsgericht ber. hielten, um die Streifbrecher mit allen Mitteln am Auszug berhörten"! Unter ihnen sind Angehörige der verschiedenen Bar- der Volksstimme zu Frankfurt   a. M. gegen das Urteil zu hindern, daß ihr gefeglich berbürgtes teien, also Nationaldemokraten, Christliche  , Sozialisten und Partei- des Landgerichts Frankfurt a. M. vom 26. April, das ihn wegen Recht sei!( In diesem Drte fönnen von 31000 Ein- lose. Die Henker selbst klagten sie nicht der Teilnahme an der Er- Beleidigung Königsberger Richter mit zwei Monaten Gefängnis wohnern 21000 nicht lesen noch schreiben.) Unter mordung des Fabrikanten Silberstein an! Einigen von ihnen wurde belegte. Die angebliche Beleidigung foll in der Besprechung eines diesen Verhältnissen ist schließlich die Gewalt die schließlich die Gewalt die einzige vorgehalten: sie hätten beim Telephon gestanden, anderen wieder: Urteils verübt sein, das einen Redakteur bestrafte, der den Freispruch normale Form der Machtäußerung. Leider ziehen aber auch hierbei sie hätten den Eingang bewacht, der erschossenen Arbeiterin, der des Inspektors Neumann zu Kautehmen von der Anklage des Tot die Arbeiter stets den fürzeren; denn die Toten sind immer auf 39jährigen Müller: daß sie Eilberstein angespudt habe!! Die gegen= schlags eines Arbeiters kritisiert hatte. ihrer Seite. teiligen Informationen der bürgerlichen Presse sind irrig.

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