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Br. 227. 24. Jahrgang. 3. Beilage des Vorwärts " Berliner Volksblatt. Sonnabend, 28. September 1907.

Zur Kommunalwahlbewegung.

Der Wahltermin

"

Darstellung der Freisinnigen Zeitung" die Sozialdemokratie pflügt, ein 24jähriger Klavierlehrer Toselli sei. Daß und wie die ist unter der Herrschaft des Kommunalliberalismus nur zulange Trauung in London dieser Tage stattgefunden hat, mußte bis dazu berurteilt gewesen, müßig zu stehen. Erst der Sozialdemo- in alle Einzelheiten mitgeteilt werden. Aber alles das war tratie hat Berlin es zu danken gehabt, daß es besagtem Kalb " ist, wie wir hören, auf Mittwoch, den 6. November, festgesetzt. damit aus ihm die Saat tommunalsozialistischen Fortschrittes Schwangerschaft getuschelt und gewißelt werden. Als ob das wieder vergönnt wurde, den Pflug durch den Acker zu ziehen, noch nicht pitant genug, es mußte auch über eine neue emporsprießen fonnte. Die Freifinnige Zeitung" weiß es natür- irgend jemanden etwas anginge, wenn es wirklich wahr wäre. lich anders. Bom Gemeindewahlrecht des Arbeiters. Sie erzählt mit gutgespielter Naivität, das frei- Aber es ist interessant, das fizelt und darum her mit solchen sinnige Bürgertum habe stets seine Pflicht getan, ohne erst einen Privatgeschichten vor das Forum der Spießeröffentlichkeit. Die Stadtverordnetenversammlung genehmigte Anstoß von Iints abzuwarten. Man brauche die Sozial- Was diese Sorte Presse an Moral- und Empfindungs­am legten Donnerstag die Berichtigungen der Gemeinde- demokratie nicht, da sie sich oft genug sogar als Hemmschuh für den verwilderung leistet, ist gar nicht zu beschreiben. Als Buße wählerliste, die von dem Ausschuß empfohlen wurden, der die wirklichen Fortschritt gezeigt habe. Wir haben lange nicht so ge- dafür hält sie der Sozialdemokratie Moral- und Anstands­gegen die Liste erhobenen Einsprüche geprüft hatte. 406 Personen lacht, wie beim Lesen dieser frischfröhlichen Prahlereien und wurden nach den Vorschlägen des Ausschusses nachträglich in Schwindeleien. Heute wollen wir es uns versagen, an Beispielen lehren. Elendes Geschmeiß! die Liste aufgenommen. zu zeigen, welche Mühe es der Sozialdemokratie im Rathause ge­Darunter waren 176, die vom foftet hat, bis sie das liberale Kalb" endlich in Bewegung zu Wahlbureau nicht eingetragen worden waren, weil sie Schlaf- feßen vermochte. Im Laufe der Wahlbewegung wird sich ja noch Einen Blick auf den städtischen Schlachthof. burschen" seien. Für diese 176 hatte der Ausschuß festgestellt, daß mehrfach Gelegenheit bieten, diesen Nachweis zu führen. Schon auf eine geraume Entfernung hin verrät der fettige, fie tatsächlich nicht als Schlafburschen" gelten tönnen, Feftnageln möchten wir zum Schluß nur noch den Taschen- talgige Dunst, vermischt mit dem Geruch von Blut und also das Gemeindewahlrechts würdig sind. In der Stadtverordneten- spielerfniff, mit dem das in allen Lügenfünften erprobte Freifinne- Dünger, dem Fremdling, die Nähe des Berliner Vieh- und fizung gelang es nun der sozialdemokratischen Fraktion, über die Vor- organ dem Flugblatt unserer Genossen Unwahrhaftigkeit" nach Schlachthofes. Auch die umliegenden, dichtbevölkerten Straßen schläge des Ausschusses hinaus noch für sechs andere Wähler, die gleich zuweisen sucht. Das Flugblatt fagt:" Wer trägt die Schuld an der weisen charakteristische Züge auf. Ueberall fällt der Blick auf falls zu Unrecht als Schlafburschen" bezeichnet worden waren, die jedem fühlbaren, das großstädtische Erwerbsleben lähmenden Ladengeschäfte, die Stöcke, Schürzen, Stiefel, Messer, Abzieh­nachträgliche Aufnahme zu erwirken. Genosse Dupont, der mit im Aus- erkehrsmisere? Wer hat die Straßen der Stadt einer stähle, Gerätschaften zur Wurstfabrikation und sonstige, für schuß faß, hatte bezüglich einer Anzahl vermeintlicher Schlaf- Ausbeutung überliefert?" Hierzu erinnert die Freis. 8tg." daran, fuhrwerte jagen die Straßen entlang und in den Destillen vielfach verfippten Kapitalistenclique aur unbegrenzten das Fleischergewerbe unentbehrliche Dinge feilhalten. Schlächter­burschen" noch besondere Ermittelungen vorgenommen, und dabei daß 1897 die Verlängerung des Vertrages mit der Großen Straßen- tauchen allenthalben die Typen der Viehhändler und hatte er feststellen können, daß auch diese sechs als Chambregarnisten" bahngesellschaft gerade die Zustimmung der Sozialdemokraten betrachtet werden müssen. Dupont begründete am Donnerstag den gefunden habe. Das Freisinnsblatt vergißt nur, hinzuzufügen, Metzger auf. von der sozialdemokratischen Fraktion gestellten Antrag auf nach- daß in jenem Augenblick es sich darum handelte, durch Vertrags- Es ist Mittwoch, da herrscht auf dem Schlachthofe stets trägliche Aufnahme auch dieser sechs und erinnerte babei an die verlängerung für die Bevölkerung Berlins die endliche Einführung reges und geschäftiges Leben. Haben wir die Pforte von der Tatsache, daß man ja auch all die Postillione, die in den Post- Behnpfennig- Tarif des elektrischen Betriebes auf allen Straßenbahnlinien sowie den Eldenaerstraße her passiert, so wimmelt es um uns von häusern der Oranienburgerstraße und der Melchiorstraße in Massen Behnpfennig- Tarif und für die Straßenbahn- Angestellten gewisse Meistern und Gesellen der Fleischerzunft, von Viehtreibern, Erleichterungen durchzusehen. Die Auslieferung der Straßen Beamten quartieren untergebracht sind, nicht wie Schlafburschen" be- unserer Stadt an die Kapitalistenclique der Großen" war damals Links, in dem ersten Gebäude, und sonstigen daselbst beschäftigten Personen. handelt habe, sondern sie den Chambregarnisten" längst eine vollendete Tatsache, die der Kommunalfreifinn und Kälber vom Leben zum Tode befördert. Weiter vorn werden die Hammel zugezählt habe, so daß ihnen das Gemeinde- fchon früher auf sein Konto zu schreiben gehabt hatte. wahlrecht erhalten erhalten blieb. Er forderte, daß Ar- Die Freifinnige Beitung" schließt ihre Verlegenheits- und ziehen sich die Räumlichkeiten für Rinder hin, während ein beiter, die sich zur Sozialdemokratie bekennen, mit dem Verlogenheitsepistel mit der Mahnung an die Liberalen, den Schlachthaus für diese sich gleich dahinter erhebt. Dasselbe felben Maße gemessen werden, wie Postillione, die bei Gemeinde- bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen die ist in zirka 50 einzelne Räume abgeteilt, in denen die aus­wahlen ihre Stimmen feinem Sozialdemokraten geben. Ueber diese höchste Aufmerksamkeit zu schenken. Möge auch jeder geschlachteten Rinder hängen. Vor dem Eingang stehen Tische, unserer Genossen eingedenk dieser Mahnung sein. Ausführungen des sozialdemokratischen Redners berichtet das unserer Genossen eingebent dieser Mahnung sein. auf denen blutige Innenteile sich ausbreiten. Volle Rinder­Stöderblättchen Reich" folgendermaßen:" Der Redner magen liegen wie ausgestopfte Stuhlfissen umher und Personen wärmt die alte Forderung Singers auf, diese kaiserlichen Die Bürgerpartei erscheint wieder auf dem Plane. Um besser sind damit beschäftigt, den unverdauten Inhalt in große Blech­Beamten wegen der ihnen zugewiesenen Dienstwohnungen als als bei den früheren Wahlen abzuschneiden, will sie sich diesmal das fäften zu entleeren. In der Mitte, nicht weit vom Eingang, Schlafburschen anzusehen, eine Aeußerung, die kurz vor den Stadt- Bentrum dienstbar machen. Ob freilich die katholischen Arbeiter befindet sich ein Ring, der zum Antoppeln der Rinder, die Siefer reaktionären Gesellschaft Gefolgschaft leisten, steht dahin. dem Tode verfallen sind, dient. Ueberall hantieren blut­verordnetenwahlen zum mindesten recht unvorsichtig war." Wir Eine Versammlung, die dieser Tage in Moabit stattfand, hat auch bespritzte Schlächtergesellen, indem sie das vor ihnen liegende stellen fest, daß Genoffe Dupont genau das Gegenteil von bereits Kandidaten aufgestellt. Für den 44. Kommunalwahlbezirk Tier mittels einer Winde nach jeder beliebigen Seite hin dem gefagt hat, was das brave Stöderblättchen ihn hier sagen läßt. foll ein Kaufmann Boggiersch und für den 45. Eisenbahnsekretär drehen und wenden. Sie stehen beständig in Wasser und Vint Selbstverständlich ist es auch Schwindel, daß Genosse Liebig fandidieren. Unsere Genossen werden hoffentlich alles tun, und ihre Beine stecken bis obenhin in schweren, massiven Singer jemals die Forderung" erhoben hätte, man solle die um den Herren die Trauben zu versauern. Bostillione als Schlafburschen" ansehen. Damals, als Singer in Wasserstiefeln. Mit sicherem Schnitt trennen sie die Haut ab der Stadtverordnetenversammlung darauf hinwies, daß man ja auch und zerlegen den toten Körper in zwei Teile. jene Postillone unter die Chambregarnisten" rubriziert habe, er­flärte er ausdrücklich(( nach Ausweis des amtlichen stenographischen Berichtes): Mein Standpunkt ist nicht der, den Magistrat zu fragen: warum sind die Postillone in die Wählerlisten auf­genommen worden? sondern ich frage: warum find die anderen, die in der gleichen Lage find der gleichen Lage find in bezug auf Die Mitglieder der Wahlvereine Groß- Berlins werden ihr Wohnverhältnis, nicht in die Wählerlisten aufgenommen gebeten, beim Ottober- Umzuge die alte und neue Adresse den worden?" Die freifinnigen Stadtverordneten Cassel und Mommsen Bezirtsführer resp. Borstand mitzuteilen, ebenso ist für die tvaren es, die unserem Genoffen Singer hinterher das Wort im Abonnenten des Vorwärts" die gleiche Mitteilung der alten Munde umzudrehen versuchten, Herr Cassel vorsichtig tastend, und neuen Adresse nötig, und zwar an die betreffende Partei­Herr Mommsen täppisch zugreifend. Singer wies das sofort zurück spedition, damit keinerlei Unterbrechung beim Bezuge des und erklärte noch einmal:" Wir wollen, daß die anderen mit den Partei- Drgans stattfindet. Das Verbandsbureau. Bostillionen gleich behandelt werden." Aber das hat nicht ge­hindert, daß seit jenem Tage der von Freisinnigen auf­gebrachte Schwindel, Singer habe die Wahlentrechtung auch der Postillione gefordert, von den Leutchen der so­genannten Bürgerpartei". flott weitertolpor

tiert wird.

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Das liberale Stalb".

ba's

Die Freifinnige Zeitung", ein, Hauptorgan des unentwegten Kommunalliberalismus, bringt einen langen Artikel zu den Berliner Stadtverordnetenwahlen". Zeitiger als sonst hat sie sich diesmal an die Arbeit gemacht, dem freifinnigen Bürgertum vorzuschwaken, wie trefflich die Freisinnsmehrheit der Stadtverordnetenversammlung von Berlin auf allen Gebieten der Kommunalverwaltung ihre Schuldigkeit getan habe. Und giftiger noch als sonst eifert sie gegen die Sozialdemokratie, die dem Frei­sinn seinen Lorbeer nicht gönnen wolle.

Partei- Angelegenheiten.

Verband sozialdemokratischer Wahlvereine Berlins und Umgegend.

Achtung, 4. Wahlkreis. Das Bureau des, Wahlvereins befindet fich jetzt Stralauerplatz 1/2, vorn 2 Treppen.

Nowawes . Morgen Sonntagvormittag von 9-12 Uhr findet das Eintaffieren von Beiträgen des Wahlvereins in folgenden Lokalen statt. 1. Bezirk: Otto Hiemte, Wallstr. 55; 2. Bezirk: Karl Gruhl, Priesterstr. 69; 3. Bezirk: Paul Junger, Großbeerenstr. 50. Auch werden Mitglieder aufgenommen. Um rege Beteiligung

ersucht

Der Vorstand.

Berliner Nachrichten.

Auf der anderen Seite stehen dicht zusammengedrängt muntere buntfcheckige Kälber und harren unbewußt ihres Schicksals. Sich mal, wie süß," sagt eine Dame zu ihrem Töchterlein: die armen Dingerchen dauern mich!"

,, Ach was, dauern hin, dauern her, Madamken, Sie wollen doch ooch Kalbfleisch essen!", meint ein dicker Vieh­händler lachend.

Ein anderes Gebäude, weiter unten; umfaßt die Dampf­tessel und die Darmischleimereien. Auch wird dort das Fleisch für die Freibant gefocht und desinfiziert. Wenden wir uns wieder zurück nach links, am Eingang vorbei, so liegt vor uns das Polizeischlachthaus mit den anschließenden Be­obachtungsställen, woselbst die erkrankten Tiere unter Kontrolle von Polizeiärzten geschlachtet werden.

Wir erfundigen uns nun bei einem Aufseher nach dem Schweineschlachthof und werden nach links gewiesen, wo wir Charlottenburg. verbreitung statt. Wir bitten die Genossen, sich rege daran zu Gleich links ragt das Juspektionsgebäude auf, weiter vorn Am Sonntag findet eine Flugblatt- unter einem durch Pfeiler gestügten Viadukt hindurchgehen. beteiligen. Die Genoffen nehmen am Sonntagfrüh 8 Uhr in den reihen sich rechts und lints Ställe für Rinder aneinander. bekannten Lokalen das Material entgegen. Diejenigen Genossen, die bereits am Sonnabend Zeit haben, fönnen das Material schon am Dicht dabei liegen die Ställe und Schlachthäuser für Schweine. Sonnabend um 7 Uhr erhalten. Die Verteilung muß am Sonntag Im Innern der letzteren bietet sich dem Beschauer ein eigen­beendet werden. Am Montag darf nichts mehr verteilt artiges Bild. Riesige Bottiche, in denen das Wasser quilt werden. In letzter Zeit war die Beteiligung an dieser Arbeit und kocht, harren der Schweine, die zum Abbrühen der nur gering. Wir erwarten, daß die bevorstehenden Stadtverordneten Borsten hineingeworfen werden. Ueberall blitzen die scharfen wahlen jeden Genossen veranlassen, mehr wie sonst seine Schuldig- Messer; die glatten, fetten Rüsseltiere werden in zwei Hälften feit zu tun. geteilt und mittels einer kleinen Schwebebahn in das Stühl­haus befördert. Links, an der Seite des Schlachthauses ent­lang, reiht sich Zelle an Zelle, in denen die Schweine ge­schlachtet werden. Den Anlaß, schon jetzt sich in die Unkosten eines Leitartikels Während bei den Rindern die Bolzenpistole über die Stadtverordnetenwahlen zu stürzen, hat der Freifinnigen als Tötungsmittel in Anwendung kommt und so Tierquälereien Zeitung" das Flugblatt gegeben, das am lebten Sonntag im unmöglich macht, wird bei den Schweinen vorläufig noch zweiten Reichstagswahlkreise von unseren Genossen verbreitet ein großer, schwerer Hammer benutzt. Diese Schlachtart wurde und zum Eintritt in die Wahlbewegung aufforderte. Das geht in der Weise vor sich, daß der betreffende Schlächter Freifinnsorgan stellt sich erstaunt über den zahmen, beinahe re­zwischen 5-6 Schweinen steht und mit dem Hammer nach fignierter Ton", den das Flugblatt anschlage. Offenbar sollen durch dieses Staunen" die liberalen Bürger in den mutmachenden dem Kopfe eines, Tieres zielt. Die Opfer scheinen das Wahn versetzt werden, daß die Sozialdemokratie hoffnungslos der Wie ist die Zeitung so interessant. Unheil schon zu ahnen, denn sie drücken sich grunzend und Götterstärke des neu erwachten Liberalismus weiche. Das Kom- Die sozialdemokratische Presse ist roh in der Sprache; sie schreiend zusammen, so daß der Eyefutor, troß seiner munalprogramm, das in dem Flugblatt in einigen Hauptpunkten verwildert die Sitten, sie weckt die niedrigsten Instinkte, sie Uebung, Mühe hat, eins heraus zu drängen. Oft muß er sfizziert ist, wird von der Freisinnigen Zeitung" ein relativ berletzt den guten Ton. So und ähnlich lauten die Urteile auch zwei- bis dreimal schlagen, wenn er das erste Mal nicht bescheidenes" genannt. Da finde man kaum eine einzige Forde der bürgerlichen Presse. Man spielt sich uns gegenüber als gut trifft. Mit Grausen und Entsegen sieht der Neuling dieſem rung", die eigentlich sozialistisch" sei, dagegen fast durchweg die Ethiker und Boltserzieher auf. Elende Heuchelei! Jeder unheimlichen Wirken zu. Ueberall hört man die dumpfen, Reformvorschlage, die auch von liberaler Seite Standalprozeß beweist das. erhoben" würden oder vielmehr bereits längst bon liberalen Mord- und Raubprozesse, über alle Prozesse, die in das Rücken. Liegt das Tier getroffen am Boden, so stößt der In der Berichterstattung über frachenden Schläge und es rieselt einem eiskalt über den Stadtverordneten erhoben und zum Teil auch schon durch= geführt worden" seien. Die Sozialdemokratie sei mit ihrem erotische Gebiet hinausspielen, ist das Gros der bürgerlichen Schlächter in aller Gemütsruhe einen eisernen Haten in seinen Latein am Ende", fie fönne nur noch mit dem liberalen Presse ein Sitten- und Moralverderber schlimmster Sorte. Rachen, so daß die Spitze an der Seite herausdringt und zieht Kalbe pflügen", und so weiter. Die dazu Prädestinierten finden in den detaillierten das noch zuckende und zappelnde Opfer hinaus in den Schlacht­Also die Sozialdemokratie ist den Kommunalliberalen in ihren Schilderungen über fommunalpolitischen Forderungen nicht sozialistisch genug! Dieser raffiniert romantisch ausgeschmückten Beschreibung der Helden" Gauner und Räuberkniffe, in der raum, wo es ein anderer sofort in Empfang nimmt. Hoffentlich wird auch bald bei den Schweinen ein Borwurf ist längst nicht mehr neu; wir haben ihn bisher noch in und ihrer Taten Anleitung und Anreiz zur Nachahmung. Und Mittel gefunden, die Tiere schneller, sicherer und in weniger jeder Agitation zu den Stadtverordnetenwahlen aus dem Munde mit Wohlbehagen werden die pikanten Geschichten serviert, je abstoßender Art zu töten. Daß diese Tätigkeit auf die aus­der Liberalen gehört. Die Taftit, die meisten Forderungen des Kommunalprogramms der Sozialdemokratie als alte liberale tiefer der Sumpf, in den die Richter hineinsteigen müssen, führenden Personen berrohend im höchsten Grade wirft, Forderungen" zu reklamieren, mag ja manchen Leuten ver- desto breiter die Wiedergabe der Intimitäten. Die perversesten wird wohl kein vernünftiger Mensch in Abrede stellen. Der flucht gescheit vorkommen, aber der Erfolg hat noch immer gezeigt, und schmutzigsten Orgien finden die eingehendste Schilderung. grauenvolle Anblick hat uns die Luft geraubt, noch weitere daß sie herzlich dumm ist. Die überschlauen Freisinnsführer, die Daran tönnen Spießer, ihre Frauen, Töchter und Söhne Besichtigungen vorzunehmen und wir beeilen uns, schleunigst unentwegt an dieser kindlichen Tattit festhalten, bilden sich ber sich ergötzen. Keine Schlafzimmerintimität, fein Ball- einen Ausweg zu gewinnen. Wir kommen noch an dem Ge­mutlich ein, daß fie die Fahnenflucht freisinniger Kommunal geheimnis ist vor der geilen Sensationslust der honetten bäude für die Fleischbeschau vorbei, in dessen Erdgeschoß sich wähler hemmen können, wenn sie in die Bürgerschaft hinaus- Presse sicher. Und wo feine Standälchen, feine Nuditäten eine Gastwirtschaft befindet. Auf der Straße angelangt atmen posaunen: Was die Sozialdemokratie da fordert, das wollen wir sind, werden sie erfunden. Man hat die erhizte Phantasie der wir erleichtert auf. Die Sonne sendet ihre Strahlen schräg ja auch. Ja, wenn's mit bloßem Wollen", das in Wafflreden parabiert, getan wäre! Im Vollbringen könnte der Liberalismus Leser daran gewöhnt, wie an das tägliche Brot. Geradezu über die Dächer und über den Bahndamm senken sich all­zeigen, was er wirklich" will". Aber gerade weil er's am Voll ein öffentlicher Standal war die Ausschlachtung des Hau- mählich die Abendnebel. Aus den riesigen Schornsteinen der bringen fehlen läßt, hat immer mehr die werftätige prozesses. Monatelang hat man verehrl. Leser und Leserinnen Talgschmelzen quillt dicker, schwarzer Rauch und der Todes­Bevölkerung Berlins , die in der dritten Abteilung wählt, sich von damit amüsant, prickelnd unterhalten. Und bei dem Auf- schrei der geängstigten Tiere dringt kläglich durch die Abend­ihm abgewandt und ihre Hoffnung auf die Sozialdemokratie gefeßt, wühlen des Schmutzes, dem Aufwerfen der Schlammwellen hüllt dämmerung. ohne die auf teine Besserung der fommunalen Zustände Berlins man sich heuchlerisch in die Toga des Rechtssuchers. Es ist zum zu rechnen ist. Gerade weil der Liberalismus in der Kommune ekeln! Nun hat man eine neue Sensation, die Gräfin Montignoso die alten liberalen Forderungen" solange unerfüllt gelassen hat, haben alte liberale Wähler in immer größerer Zahl ihm ihr Ver ist wieder mal das Objekt zur Befriedigung lüfterner Sensation. frauen entzogen und erwarten eine Berwirklichung auch Daß dieses gehetzte Weib sich wieder verheiraten wollte, mußte der alten liberalen Forderungen" nur von der alle Welt wissen. Von einem eigenen" Korrespondenten ließ Sozialdemokratie, Das liberale Kalb", mit dem nach der die Klatschpresse sich ausführlich berichten, daß der Zukünftige"

Für die Acrmsten der Armen gut genug.

stalten zu unterhalten, in denen die Aermsten der Armen unter­Die Stadt Berlin ist geseßlich verpflichtet, eine Reihe An­gebracht werden. Dazu gehören das Asyl in der Fröbelstraße, in welchem obdachlose Familien untergebracht werden, dann die Hospitäler, welche zur Aufnahme von Siechen bestimmt sind, und