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man tönnte auch sagen natürlicherweise, vor allem der Jaurès   bei dem vor allem Lehrmädchen in Frage kommen, die in gaß aber darauf hinzuweisen, daß sich die Innungsvorstände die tabestehende Kreis zu Worte und wenn auch Leitartikler aller der Kartonindustrie besonders rücksichtslos ausgebeutet werden.| ausschlaggebenden Rechte, wie Wahl und Absetzung der Sprechs Er vergaß Richtungen herangezogen sind, drückt ihm namentlich die Redaktion Auch hinsichtlich der Heimarbeit, die in diesem Industrie- meister usw. ausdrücklich vorbehalten haben. jelbst das Gepräge der Tendenzen auf, die in Limoges   und Nanch zweig ungefähr 700 Arbeiterinnen umfaßt, mußte etwas weiter, auf die bereits schon gerichtlich festgestellten Durchstechereien bie Mehrheit gefunden haben. Und in der allen Richtungen geöffneten geschehen. Auf die Einladung zu zu Verhandlungen erwiderte eines der strupellosesten Arbeitsvermittler hinzuweisen, der sich , gewerkschaftlichen Tribüne" der" Humanité" findet man tatsächlich Herr Otte, der Vorsitzende des Prinzipalverbandes, daß vor noch immer im Amt befindet und bei der Innung noch im hohen zumeist antipolitische Syndikalisten, die die Kooperation Mitte August eine Zusammenkunft nicht möglich sei. Die Karton- Ansehen steht. der Gewerkschaft mit der Partei heftig zurückweisen. arbeiterschaft, die seit einer Reihe von Jahren bewiesen hat, daß sie In der Diskussion ging man nun sowohl mit Schmidt als Das offizielle Wochenblatt der Partei aber, der" Socialiste  ", auch die elendesten Arbeits- und Lohnverhältnisse gleichmütig zu auch mit Ecke scharf ins Gericht. Schmidt solle lieber mehr ist in einem mit dem Wachstum der Partei steigendem Maß mit ertragen vermag, wartete denn auch geduldig den ganzen Sommer Sorgfalt auf seine Innungszeitung verwenden, die nur mit Berichten und Mitteilungen administrativer Natur angefüllt. So über und ließ auch den August verstreichen, ohne daß die Prinzipale Annoncen über Bäckereiverkäufe, Berichten über Vereine von fann das Erscheinen des neuen Wochenblattes allen denen will- auf die Sache zurückkamen. Auf wiederholte Anfrage traf dann Bäckermeistersöhnen usw. ausgefüllt sei, während wissenschaftliche kommen sein, die ohne Unterschied ihrer besonderen Meinungen am 12. September die Antwort ein, daß die Prinzipale zu ihrem und sonstig Artikel vollständig fehlen. Bei der Lohnbewegung habe bon einer alle Probleme des Sozialismus erfassenden Diskussion die Bedauern" den Vorschlägen und Wünschen nicht näher treten man die Meister, die unter dem Druck des Boykotts bewilligen Förderung der Parteibewegung erwarten. Darum ist auch nichts fönnten. Die geschäftliche Situation sei. derartig ungünstig und im mußten, in geradezu raffinierter Weise schikaniert. Der Jnnungs­einfältiger, als wenn die bürgerlichen Blätter aus diesem Anlaß Niedergange begriffen, daß es zurzeit nicht angängig sei, ein- vorstand habe seine Macht geradezu nur zu dem Zwecke gebraucht, über eine bevorstehende neue Spaltung der Partei orakeln. Die schneidende Aenderungen vorzunehmen. Die Festsetzung eines um die Innungsmitglieder durch fortgesette Drangsalierungen Herausgabe der guesdistischen Socialisme" wird die Parteieinheit fo Atfordtarifs für die Bezugsbranche müsse man als gänzlich un- zur Verzweiflung zu treiben. Ede als Obermeister der wenig beeinträchtigen, wie es die extrem- revisionistische Direktion der durchführbar ansehen. Innung rechtfertigt dieses Vorgehen damit, daß doch den Innungs­Revue Socialiste" getan hat. Daß der französische   Sozialismus neben Drganen, die, wie das Mouvement Socialiste" und die Hervésche Guerre Sociale", schon jenseits der Grenze des Anarcho­Sozialismus stehen, nun auch eines haben wird, das in der heute dringendsten Frage, der des Verhältnisses der Partei zu den Ge­werkschaften, den Standpunkt des Stuttgarter Kongresses vertreten wird, bringt nicht die sozialistische Partei ins Wanten, sondern stellt vielmehr in ihrem intellektuellen Organismus erst das Gleich gewicht her. Polizeiliches, Gerichtliches ufw.

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SP

Straffonto der Preffe. Wegen Beleidigung eines Baumeisters wurde der Genosse Mag Müller von der Wolfsstimme" zu Chemnitz   vom Schöffengericht zu 14 Tagen Gefängnis verurteilt. Die Begründung sagt, daß die bisherigen Geldstrafen auf den schon wiederholt bestraften Angeklagten ohne bessernde Wirkung geblieben sind, auch würde durch die Geldstrafe ein Un­beteiligter getroffen, da M. die Geldstrafe nicht selbst bezahle. Des­halb sei auf Freiheitsstrafe erkannt worden, von der das Gericht aber auch keine bessernde Wirkung erwartet!

Gewerkschaftliches.

Das Ende vom Liede.

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Jezt fand nun im Englischen Garten  " eine Branchenversamms borstandsmitgliedern drei Viertel der Kundschaft weggeblieben lung der Kartonarbeiter und-arbeiterinnen statt, in der die Antwort sei. Darüber sei der Vorstand so empört gewesen, daß er mit des Schutzverbandes der Berliner   Kartonfabrikanten so nennt sich geradezu drakonischen Strafen gegen die Meister vorgegangen sei, die Prinzipalsorganisation auf der Tagesordnung stand. Der welche bewilligt hatten. Endlich wurde zur Abstimmung über den Branchenleiter Schade gab den Bericht. Bemerkenswert ist, daß Antrag des Innungsvorstandes geschritten. Das Resultat war die Kartonfabrikanten von jeher, wenn eine tarifliche Regelung der die Ablehnung desselben(!) und damit erreichte diese Arbeitsbedingungen angestrebt wurde, bittere Klagen über un- für die Innung in vieler Hinsicht charakteristische Versammlung günstigen Geschäftsgang und Niedergang der Industrie anstimmten ihr Ende. Jede Gesellenversammlung, die auch nur den zehnten und behaupteten, daß aus diesen Gründen ein Entgegenkommen un- Teil des Trubels in dieser Versammlung gezeitigt hätte, wäre möglich sei, Dabei hat sich die Kartonindustrie Berlins   immer ohne Gnade der Auflösung verfallen. Doch den staatserhaltenden weiter entwickelt, neue Fabriken find emporgeblüht, und die Unter- Bäckermeistern fann man ja unmöglich zumuten, andere Manieren nehmer heimsen trotz der in ihren Reihen herrschenden Schmutz- in ihren Versammlungen zu befolgen. konkurrenz noch ganz erträgliche Gewinne ein. Der Redner brachte folgende Resolution in Vorschlag:

Die Versammlung nimmt mit lebhaftem Bebauern die ab­lehnende Antwort der Prinzipale entgegen. Sie hält die Gründe der Ablehnung für ganz unzutreffend und beauftragt die Orts­verwaltung und Branchenleitung, nochmals mit den Prinzipalen in Verbindung zu treten. Sie erwartet, daß die Prinzipale nun mehr Entgegenkommen zeigen werden als bisher. In der ab­lehnenden Antwort sieht die Versammlung einen weiteren Ansporn zum Ausbau der Organisationsverhältnisse. Sie verpflichtet alle Anwesenden, dafür zu sorgen, daß in absehbarer Zeit alle Arbeiter und Arbeiterinnen der Organisation angehören."

Deutfches Reich.

Achtung, Former! In der Metallgießerei von Lunik( Inhaber Melzer) zu Eberswalde   sind wegen Affordabzüge Differenzen aus gebrochen. Zuzug von Formern ist streng fernzuhalten.

Deutscher   Metallarbeiterverband. 8. Bezirk. Knappschafts ,, reform  " noch keine Entscheidung. Die entscheidende Generalversammlung des Bochumer Knapp schaftsvereins, in welcher ein neues Statut angenommen und über die Schaffung eines Rückversicherungsverbandes entschieden werden sollte, tagte am 28. v. M. in Bochum  . Vorher hielten die Aeltesten sämt Diese Resolution wurde nach lebhafter Debatte gegen zwei licher Arbeiterorganisationen noch eine gemeinsame Sigung ab, in Stimmen angenommen. Die Gegner der Resolution wünschten, daß welcher einstimmig der Beschluß gefaßt wurde, falls die Werks­Man schreibt uns aus Senftenberg   unter dem 2. Oktober: fofort etwas energischer vorgegangen werde. Die Mehrheit war vertreter kein weiteres Entgegenkommen zeigten, das Statut ab­Die Arbeitswilligen, die man mit so viel Liebe und jedoch der Meinung, daß zuvor noch eifriger agitiert werden müsse, zulehnen.- Berghauptmanu Liebrecht wie auch Geheimer Ober­Mühe geholt und behandelt hatte, haben die ganze Stadt um eine stärker besuchte Versammlung zustande zu bringen. De bergrat Dr. Steinbrink hielten die Lage für zu wenig geflärt, als in Aufruhr gebracht. Gestern abend zog ein Trupp diefer achtenswerte Ausführungen machte auch der Verbandsvorsitzende daß zur Abstimmung geschritten werden könnte, und befürworten eine Edelsten und Besten" vor das Rathaus; lärmten, johlten Sloth. Er wies unter anderem darauf hin, daß in erzgebirgischen Aussetzung der Abstimmung. Während dieser Zeit sollen neue Ver­Kleinstädten, wie in Annaberg- Buchholz  , wo es lange Jahre erbärm handlungen gepflogen werden. Demgemäß entscheidet die Versamm und verlangten Nachtquartier vom Bürgermeister. Ein hochlich mit der Kartonarbeiterschaft bestellt war, jetzt der größte Teil lung und wählt eine Kommission von 14 Vertretern, fieben Werks wohlweiser Rat der Stadt Senftenberg wußte sich nicht organisiert ist und durch energisches Vorgehen annehmbare Tarif- Herren und sieben Weltesten, die unter Mitwirkung Dr. Steinbrinks anders zu helfen, als die gesamte Polizeimannschaft bis zum verträge erzielt hat, eine erfreuliche, aber für die Kartonarbeiter die sofortigen Beratungen wieder aufnehmen. Fortsetzung der General letzten Gerichtsdiener und Nachtwächter mobil zu machen. und arbeiterinnen Berlins   beschämende Tatsache, die jedoch beweist, versammlung am 12. Oftober. Vergebens. Hunderte von Neugierigen hatten sich eingefun- daß auch hier endlich die Organisationsarbeit ihre Früchte tragen muß. den. Am Markt und in den angrenzenden Straßen standen Achtung, Schuhmacher! Die Differenzen bei der Firma die Bürger, eifig debattierend. Endlich erschienen Be­rittene". Blanmäßig wurde zum Angriff vorgegangen. Daß G. Klaus, Stallschreiberstr. 4, find geregelt und ist am Mittwoch die Arbeit wieder aufgenommen worden. es dabei nicht ohne leichte Zusammenstöße abging, versteht Verband der Schuhmacher. Ortsverwaltung Berlin  sich am Rande. Die Gendarmenpferde tänzelten auf den Trottoiren umher und die ehrsamen Spießer waren ganz Die Differenzen in der Zuckerwarenfabrik von Kurz u. Co., aus dem Häuschen. Zahlreiche Verhaftungen wurden borge- Reinidendorferstr. 53, dauern unverändert fort. Bis jetzt sind einige aus dem Häuschen. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorge- unbedeutende Arbeitswillige, darunter ein Heizer, der mit Sad und nommen aber Geld oder Obdach bekamen die Arbeits­,, unwilligen" nicht. Wo sie endlich geblieben sind, weiß man nicht. Der beste Helfer bei dieser Tragikomödie war ein leise einsetzender, später heftiger werdender, dann wieder nach­lafsender, fanfter und warmer Regen. Auch noch naß werden? Und die Spießer verschwanden einer nach dem anderen. Nur die liebe Stadtpolizei hatte ihre heilige Not, die Schuster und Bäckerjungen, die sich die erwünschte Ge­legenheit zur Gaudi" nicht entgehen ließen, zu Hause zu bringen. Manchen Spaß hats dabei gegeben.

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Die Gendarmerie ritt indessen zum Tore hinaus. Draußen in den Werkskasernen und-Kantinen gabs Arbeit. Die fremden Gäste verstanden mit Bierflasche und Schnaps­bulle besser umzugehen, wie mit Hacke und Schaufel. Ste hatten tüchtig einen in der Krone" und verlangten Geld. Sie feien betrogen und beschwindelt worden, bis 8 Mt. follten fie verdienen, freie Verpflegung sollten sie haben, gefunde und geräumige Wohnungen wären vorhanden, herrlich würde es sein. Da tamen fie in elende Höhlen, deren Schmutz und Stank man roh übertüncht hatte. Das Erwachen war fürchterlich. Darum geberdeten sich die, so da geglaubt hatten, eine Ferienreise nach dem Kanaan der Niederlaufig zu machen, wie die Wilden. Der Schaden, der angerichtet wor­den ist, läßt sich bis jetzt noch gar nicht übersehen.

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Bad seinen Einzug auf dem Geschäftswagen der Firma hielt, zu verzeichnen, die sich mit dem Herrn Chef im Schweiße ihres An­gesichts abmühen. Zuzug ist streng fernzuhalten.- Arbeiterfreundliche Blätter werden um Abbrud gebeten. Den Arbeiswilligen gibt man bedeutend mehr als die Streitenden überhaupt verlangt haben.

Zentralverband der Bäcker und Konditoren.

Zur Bewegung der Marmorarbeiter. Wir veröffentlichten vor einigen Tagen ein Rundschreiben des Unternehmerverbandes, nach dem die Arbeiter eine Erhöhung des Akkordtarifes um 15 Proz. ab. gelehnt hätten. Die Streitleitung hat dazu zu erklären, daß den Arbeitern eine Erhöhung von 15 Broz. nie angeboten wurde, nicht, wie es in unserem Blatte infolge eines Fehlers hieß, 40 Proz

Die Sieger" unter sich.

Letzte Nachrichten und Depeschen.

Die nüklichen Elemente" in Senftenberg  . Senftenberg  , 2. Oktober.  ( Privatdepesche des Vor­wärts".) Heute haben sich hier die Krawalle der Streif­brecher wiederholt. In großer Anzahl zogen sie vor das Nat­haus. Dreißig Berliner   Schuyleute sind zur Verstärkung der hiesigen Polizeibeamten und Gendarmerie hier angekommen. Ein Streifbrecher hat den Direktor von Henkels Werken mit dem Messer gestochen. Am Abend kam es zu großen Tumulten der Arbeitswilligen. Die Gendarmen haben mit blanker Waffe eingehauen, Verhaftungen in großer Zahl wurden vorgenommen. Die Geschäftsinhaber haben wegen der Unruhen ihre Läden geschlossen. Die Unternehmer, sehr wenig erbaut durch die herangezogenen arbeitswilligen Sülfskräfte", haben eine Sigung gehabt, über deren Resultat noch nichts bekannt ist. Auch die Streifenden hatten heute Versammlungen, in denen beschlossen wurde, erneut Gini. gungsverhandlungen anzubahnen.

Das offiziöse Wolffiche Bureau versendel folgende Meldung: Senftenberg  , 2. Oktober. Infolge der Bergarbeiterbewegung ist es zu Ausschreitungen gekommen. Heute nachmittag wurde der Direktor eines Werkes von drei Arbeitern überfallen und durch Messerstiche schwer verletzt.

Kein Wort davon, daß die Streitbrecher die Tumulte begehen, kein Wort davon, daß ein Streit. Leser der bürgerlichen Blätter werden durch diese tenden­brecher das Attentat auf den Direktor berübte! Die iöse Art der Berichterstattung in den falschen Glauben bersetzt, daß Streikende die Erzesse begangen hätten. Und das ist wohl auch die Absicht. Denn sonst könnte die Reichslügenverbandspresse nicht über Roheitsvergehen strei­fender Arbeiter zetern und die Blätter vom Schlage der " Post" usw. nicht größeren Schuß der Arbeitswilligen ver­langen. Diese Meldung ist ein Musterbeispiel, wie man in bürgerlichen Kreisen Tatsachen meldet und doch die Wahrheit

unterschlägt,

Mordprozeß Niederhofer.

Nach Beendigung der diesjährigen Bäderbewegung suchten die Innungsmeister den Ausgang derselben als einen Sieg von ihrer Seite auszuschreien. Wie es in Wirklichkeit im Lager der Sieger" aussieht, zeigte jüngst eine Innungsversammlung in Rigdorf. Die Bäderinnungen fuchen nämlich jetzt aus der unzweifelhaften Niederlage, die sie sich trotz allen gegenteiligen Geschreies zuge 30gen haben, zu retten, was noch zu retten ist. Ganz besonders ist ihnen der paritätische Arbeitsnachweis des Gesellen hat, ein Dorn im Auge. Auf alle mögliche Weise versuchen sie verbandes, der sich nach dem Streit in großartiger Weise entwickelt denselben unmöglich zu machen. Nun haben sie einen Innungs­Zentralarbeitsnachweis eingerichtet, in dem die beiden großen Ber­Heute reisen die Arbeitswilligen in kleinen Trupps nach finer Innungen die ausschlaggebende Rolle spielen und der auch allen Richtungen ab. Einzelne versuchen auch den Vorsitzenden nur den betreffenden Innungsobermeistern unterstehen foll. Die der Unternehmervereinigung, Herrn Direktor Schumann 3wangsinnungen wollen nun ihre Watglieder unter Androhung von den Jlse" werken, zu sprechen, weil sie diesen für ihr bon Strafen von 20 M. zwingen, ausschließlich diesen Herkommen verantwortlich machen. Arbeitsnachweis zu benutzen.. Um 11 Uhr haben die Unternehmer Sigung  . Mit Rüdebel in Bewegung, um diesen Innungsarbeitsnachweis zur An­Auch der Vorstand der Zwangsinnung Rigdorf sett alle sicht darauf hat der Direktor der Henkels Werke" die Ausnahme zu bringen, findet aber begreiflicherweise bei den Bäder­ständigen bereits gebeten, zu arbeiten. Es müsse sich nun meistern Widerstand, die seinerzeit sich ehrenwörtlich verpflichteten, entscheiden." Durch den total mißglückten Maffentransport ihre Gesellen nur durch den paritätischen Arbeitsnachweis zu be hat sich die Situation von Grund aus verschoben; sie steht ziehen. für die Streifenden so günstig wie nie vorher. Zu den Am 1. Oktober hatte nun der Innungsvorstand eine Innungs­München, 2. Oktober.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) Nach Ausständigen sind gestern 50 Mann der Poley"-Werke ge- bersammlung zu Gröpler, Rirdorf, Bergstr. 147, eingeladen, um achttägiger Verhandlung erklärten heute die Geschworenen den Zirkus fommen, ebenso haben sich auf fast allen Werken die Ar- über die Beteiligung an dem Bentralinnungsarbeitsnachweis zu direktor David Niederhofer für schuldig, den Kaufmann Bernhard beitenden verringert, so daß die Produktion bis auf ein beschließen. In dieser Versammlung tam es nun zu äußerst tur- entschel im Zirkus Bavaria im Mai 1904 ermordet und be­Minimum herabsinkt. bulenten Szenen. Obermeister de hatte sich die Scharfmacher raubt zu haben. Niederhofer wurde ferner für schuldig der Eine Anzahl Bersammlungen finden heute nachmittag ziemlich verfahrenen Rigdorfer Innungskarren aus dent Sumpf lautete auf Todesstrafe wegen Raubmordes und schweren Raubes Schmidt und Müller aus Berlin   kommen lassen, die den Wechselfälschung und des Betrugs erklärt. Das Urteil des Gerichts im Ausstandsgebiet statt, in der die Lage beraten werden soll. ziehen sollten. Die Bädermeister von Rigdorf, welche bewilligt fowie auf fünf Jahre Zuchthaus wegens Betrugs und Wechsel­Als echtes Streitbrechervermittelungsinstitut hat sich haben, aber während des Streits durch Strafbefehle von 20 M. bei wie sich jetzt herausstellt die Wach- und Schließ jeder Kleinigkeit, Hefeboykott usw. fast zur Verzweiflung getrieben fälschung. Außerdem wurde die Aberkennung der bürgerlichen Ehren­gesellschaft in Essen   wieder einmal glänzend" be- wurden, wollten sich aber auch von diesen Herren nicht darüber be- rechte ausgesprochen. währt. Sie ist es gewesen, die die Leute angeworben, die lehren lassen, daß mit dieser neuen Bestimmung nicht eine neue Agenten haben ihr als Butreiber gedient! Kontrafte bat Rute auf ihren Rüden geflochten werden soll. Laut und energisch Nachklänge vom Aufstand in Swenburg. man den Leuten kaum vorgelesen, in die Hände haben sie keine Rigdorf nicht angehörten. Müller zog es beizeiten vor, fich zu Kampforganisation der russischen sozialdemokratischen Arbeiter. protestierten sie gegen die Anwesenheit dieser Leute, die der Innung Petersburg  , 2. Oktober.  ( W. Z. B.) Heute ist in Sachen der bekommen, aber eine Liste mußten sie unterschreiben und die brücken; Obermeister Schmidt- Berlin blieb aber. Der die Ver- partei, von welcher am 19. September zahlreiche Mitglieder wegen Papiere einschließlich nvalidenkarte hat sammlung leitende Obermeister de ließ abstimmen, ob der Ber- Hervorrufung des Aufruhrs in Sweaburg und Anreizung zum bes man ihnen abgenommen. Geld hatten sie auch feins und die liner Schmidt sein Referat halten solle oder nicht. Obgleich das waffneten Aufruhr in Kronstadt   vor Gericht gestellt worden waren, Erregung und Verzweiflung der Leute, die sich betrogen sahen, Resultat der Abstimmung mehr als zweifelhaft war, erklärte er ohne Sachen, Geld, Papiere und Obdach dastanden, ist be- aber, daß die Majorität den Schmidt anhören wolle und erteilte das Urteil gefällt worden. 18 Personen wurden als schuldig erkannt greiflich. Findet sich kein Staatsanwalt, der ihm auch sofort das Wort. Darob erhob sich ein gewaltiger Tu- und zu Zwangsarbeit von 4 bis 7 Jahren, der am schwersten be diesem Treiben ein Ende macht? mult. Nun wurde die Hausknechtstaftit angewendet und einige lastete Bergingenieur Malosemow zu 8 Jahren verurteilt. Bäckermeister, die der Innung besonders verhaßt waren, wurden 16 Angeklagte sind freigesprochen worden. hinausbefördert. Dabei tam es zu Schlägereien. Endlich erschien ein Polizeiaufgebot, was die Gemüter einigermaßen beruhigte. Hagelschlag in der Pfalz  . Nun erst fonnte Obermeister Schmidt sein Referat halten, oft Ludwigshafen  , 2. Oftober.( B. H.  ) Nach dem Pfälzischen Es war am 18. April dieses Jahres, als eine Branchen genug durch Zwischenrufe unterbrochen. Er erklärte, daß er an Aurier" wurden gestern in der Nähe von Frankenthal   die Gemar versammlung der Kartonarbeiter und-arbeiterinnen Berlins   der folche Szenen gewöhnt sei und sich dadurch nicht aus der Ruhe fungen von Heuchelheim  , Beindersheim  , Groß- und Klein- Niedes­Ortsverwaltung des Buchbinderverbandes und der Branchenleitung bringen lasse." Didfällig" rief man ihm zu. Beim Streit seien heim von einem furchtbaren Hagelwetter heimgesucht. Hagel­den Auftrag erteilte, mit dem Prinzipalsverbande zweds Abschluß viele Meister aus Berlin   O. zu ihm gekommen, die geweint haben. förner fielen in der Größe von Taubeneiern nieder, Hunderte eines allgemeinen Tarifvertrages in Verbindung zu treten. Da für Er habe ihnen aber nicht helfen können. Daß er das alte Märchen, von Fensterscheiben wurden zertrümmert. Die Felder wurden zer­die Kartonarbeiter bereits ein Tarifvertrag bestand, so handelte es daß es chold, Schneider und Genossen den Zentralarbeits- stört, die Trauben in den Weinbergen zerschlagen und alle noch sich hierbei hauptsächlich um Festsetzung von Minimallöhnen für die nachweis beherrschen und für ihre Zwecke benutzen wollen, wieder auf den Feldern befindlichen Früchte vernichtet. Auch aus Orten Zuschneider und die Arbeiterinnen, fotoie eines Affordtarifes, aufwärmte, ist selbstverständlich. Der künftige Arbeitsnachweis in Rheinhessen   und Oberhessen   werden schwere Beschädigungen Regelung der Arbeitszeit und des Lehrlingswesens oder unwesens, müsse im Interesse der Gesellen den Innungen verbleiben. Er ver- der Fluren durch das gestrige Unwetter gemeldet. Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inferatenteil verantw.: Th. Glocke, Berlin  . Druck u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW, Sierau 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt

Berlin   und Umgegend.

Tarifbestrebungen in der Kartonindustrie.

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