Einzelbild herunterladen
 

Der Verein für Sozialpolitik.

Die Verhandlungen des Vereins für Sozialpolitik begannen dieses Mal recht uninteressant. Wir meinen wirklich, daß es in der Sozialpolitik wichtigere Materien gibt, als die Art der Aus­bildung der höheren privatwirtschaftlichen Beamten. Nur eine Kleine Episode in der Diskussion war von einem gewissen Reiz, weil sie deutlich zeigt, wie sehr den preußisch- deutschen   Professoren in ihrer Mehrzahl das Gefühl für die Unabhängigkeit der Wissen­schaft mangelt. Professor v. Halle fand es angemessen, statt gegen die polizeiliche Einschränkung der Lehrfreiheit an unserer Partei­schule zu protestieren, den Polizeiübergriff dadurch zu decken, daß er unsere Lehrer ganz unnüb anrempelte. Uebrigens folgte die

Artikels:

-

-

Wir haben diese Aeußerungen so ausführlich zitiert, weil Wir haben diese Aeußerungen so ausführlich zitiert, weil fie offen zugeben, was in Essen von den Vertretern des Reformismus bestritten wurde. Namentlich der Passus über die Kolonialpolitik ist eine eklatante Bestätigung dessen, was die radikalen Wortführer zu Stuttgart   und Essen über die Ge­fahren der David- van Kolschen Resolution ausgeführt haben.

Schloß Mainau  .

Bebel jede auch noch so geringe Konzession an die neue Art des| Sekretären dieser Kammer an den neuen Großherzog und seine Antimilitarismus wie sie von einem Teile der Franzosen zum Gattin gerichteten Beileidstelegramme mit seinem Namen zu unter­Schaden für Frankreich   propagiert wird ablehnte, hatte lebhaften zeichnen. Mit dem feinen Gefühl und Takt, der zu den schönsten äußeren Beifall und traf auch in Wirklichkeit die Stimmung der Eigenschaften dieser Presse gehört, wird versichert, die Sozial­Gesamtpartei. Es scheint total ausgeschlossen, daß die deutsche demokraten hätten, als sie in das Kammerpräsidium ein­Sozialdemokratie sich zu hervéistischen Experimenten jemals wird demokraten hätten, als sie verleiten lassen; und das nicht allein wegen ihrer besonnenen Ab- traten, versprochen, daß ihr Vertreter sich mit den repräsentativen schägung der Machtfaktoren im heutigen Staatswesen, sondern auch Verpflichtungen desselben in taktvoller Weise abfinden werde, und wegen ihrer prinzipiellen Stellung zum nationalen Gedanken, die ohne Wimperzucken hätten sie auch dem Großherzog den Treueid jede antipatriotische Agitation, jede Sabotage gegen das eigene Land geschworen, als sie in die Kammer eintraten. Und nun halte der verurteilt. Abgeordnete und Kammervize Adolf Geck   es mit seiner sozial­Bemerkenswert ist schließlich noch folgender Passus des demokratischen Genossenwürde" nicht einmal für vereinbar, eine rein menschliche Ehrenschuld abzutragen gegenüber einem Fürsten  , .. Die Parteischule gibt in ihrer gegenwärtigen Gestalt an dessen Bahre das ganze Land trauernd stehe, der wie ein Strafe gleich auf dem Fuße: Herr Georg Bernhard   hatte das vielleicht zu mancherlei Bedenken Anlaß. Insbesondere scheint die heimgegangener Vater von ganzen Wolfe beklagt werde, und dem richtige Gefühl, daß die Debatte ein Niveau erreicht hatte, das Auswahl der Unterrichtsgegenstände, die Verteilung des Lehrstoffs felbst die beiden sozialdemokratischen Tages­ein Eingreifen seinerseits erforderte. Indem er die Tagung des und die Bestimmung der Lehrkräfte zum Teil auf einer Verkennung blätter des Landes die Anerkennung seines ges der Aufgaben einer solchen Institution zu beruhen. Man wird blätter des Landes die Anerkennung seines ges Vereins für seine persönliche Reflame flug ausnüßte, nahm er möglicherweise später die Forderung der Trennung der Schule von rechten Wollens und seiner menschlichen Größe Rache für die ruppigen". Angriffe auf die Lehrer der Parteischule. der( marxistischen  ) Kirche aufstellen müssen. In dem einen Punkte nicht versagt hätten. Interessant war dagegen die Verhandlung über die Ver- dürften alle übereinstimmen: daß die Parteischule nicht ein Instrument Diesen Redensarten gegenüber genügt es, wenn wir den Tert fassung und Verwaltungsorganisation der Städte". Nicht so sehr bestimmter Richtungen innerhalb der Partei werden darf; genau so des Beileidstelegramms veröffentlichen, dessen Unter­wegen ihres sachlichen Gehaltes, sondern deshalb, weil es sich zeigte, wenig, wie etwa das Breßbureau.. daß alle Kritik der preußischen Professoren immer wieder abbricht, eichnung die honette" Bourgeoispresse von einem auf vorge­wenn es sich um praktische Konsequenzen handelt, daß die An­schobenem Posten stehenden Vertreter der Sozialdemokratie verlangt: Seiner Königlichen Hoheit dem Großherzog, läufe im Sande stecken bleiben aus Angst vor der Sozialdemo­tratie. Professor Loening hat ja, wie unsere Leser aus unserer ausführlichen Berichten ersehen haben, für ein Herrenhausmitglied die Rückständigkeit der preußischen Städte ziemlich scharf kritisiert. Selbst ihm ist das Dreiklassenwahlrecht zu schlecht, das Hausbesizer­privileg zu schädlich, die bureaukratische Bevormundung zu arg. Aber ihn hält die Angst vor der Sozialdemokratie, dem Umsturz" zurück. Es wirkt dies um so komischer, da, wie Dr. Sinzheimer ganz richtig hervorhob, kein Sozialdemokrat gerade vom Gemeinde­rat aus den Umsturg" beginnen wird. Nein, wirklich nicht, wir wollen nichts weiter, aber auch nichts weniger, als die Verwaltung der Städte in den Dienst der sozialen Interessen der größten und wichtigsten, die Stadt durch ihre Arbeit erhaltenden Schicht der städtischen Bevölkerung stellen. Wir haben ja ein Kommunal­programm, und seine Durchführung allein würde jenen sozialen Geist" in lebendige Tat umsehen, den Professor Loening selbst heute vermißt. Die Herren möchten zwar die Arbeiterklasse gern zur Mitarbeiterschaft heranbekommen, doch nur unter der Bedingung, daß sie deren Ausmaß und Art selbst bestimmen. Nichts ist charat­teristischer als die Art, wie die Professoren fich herausnehmen den Arbeitern vorzuschreiben, was sie tun dürfen und was nicht. Welche Naivität lebt doch in diesen Seelen, die wirklich meinen, die Ar­beiterklaffe bevormunden zu können. Diesen Hochmut brachte am schärfsten Professor Adolf Wagner zum Ausdruck. Er erklärte sich ganz offen als Feind des gleichen, direkten Wahlrechts, nicht nur in den Kommunen, sondern auch im Reiche. Er sprach es deutlich aus, daß die Städte nicht in Abhängigkeit von der Arbeiterklasse geraten dürfen. Für Wagner ist es eben selbstverständlich, daß die Herrschaft der besitzenden Klasse gehören muß. Ja, da ihm die Herrschaft der Befißenden bedroht erscheint, müssen die Zügel straff angezogen werden. Gegen die Redner, die die Nebertragung der Polizeigewalt an die Städte fordern, trat daher Wagner energisch auf. Er kann sich die Trennung der Polizei von der preußischen Regierung offenbar gar nicht vorstellen.

17

Die Entitellungspreffe.

-

Paris  , 1. Oftober.( Eig. Ber.)

-

Die französischen   Sozialisten sind Hochverräter. Die deutschen  Sozialdemokraten sind Ultrapatrioten." Dies liebliche Spiel geht unausgesetzt weiter; und bald wird, wie beim Domino, auf der einen, bald auf der anderen Seite ein neuer Stein angesetzt. Jetzt ist der Fall Friedeberg" an der Reihe. In allen Bourgeois­blättern fanu man's lesen und Briand hat's am Sonntag auch mündlich von sich gegeben, daß Friedeberg wegen seines Anti­militarismus ausgeschlossen worden sei!-Zwar hat die Humanité" den Wortlaut des Ausschließungsbeschlusses mitgeteilt, der die durch­aus anarchistischen Anschaumgen Friedebergs kennzeichnet, aber solche Details intereffieren die wackeren Sozialistenbekämpfer nicht.

Die ehrerbietigst Unterzeichneten geben ihrem tiefen Schmerze über den Heimgang Höchst ihres Herrn Vaters, Seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Friedrich, Ausdruck, Eure Königliche Hoheit selber, Hoheit selber, Höchst ihre erlauchte Gemahlin und das ganze Groß= herzoglich e der Haus der wärmsten Teilnahme Boltsvertretung versichernd. Ein großer, inhaltsreicher und überaus gesegneter Abschnitt der Geschichte Badens findet mit dem Tode diejes edlen und weisen, von seinem Volte hoch ver­ehrten und innig geliebten Fürsten seinen Abschluß. Mit fester und sicherer Hand hat der Dahingeschiedene, dem die nationale Einigung schon früh am Herzen lag, unsere engere Heimat in den von ihm mit geschaffenen Bau des mächtigen Deutschen   Reiches eingefügt, mit weitem politischem Blick zu­gleich aber auch die Verfassung und Verwaltung des Landes tnt freiheitlichem Geiste ausgebaut und sein Volk fulturellem, sozialem und wirtschaftlichem Gebiete in einer Weise gefördert, die ihm undergängliche Ehre und unauslöschlichen Dank sichert. In unserer tiefen Trauer nahen wir uns Eurer Königlichen Hoheit mit dem Gelöbnis unwandelbarer Ehrerbietung und Treue, sowie mit dem Wunsche: Gott stärke und tröste Eure Königliche Hoheit in diesen schweren Tagen und verleihe Ihnen eine lange, glückliche und gesegnete Regierung, zum Wohl des Volkes, zum Heil des Vaterlandes! Das Präsidium und die Sekretäre der Zweiten Kammer des Landtags 1905/06. Dr. Wildens. Dr. Zehnter.

auf

Auch Herr J. Bourdeau vom Journal des Débats  " stimmt in das Konzert ein. Herr Bourdeau ist zwar einer der unter­richtetsten unter den ganz wenigen bürgerlichen Journalisten in Frankreich  , die etwas vom Sozialismus wissen, und er verfolgt mit fluger Aufmerksamkeit die theoretische Literatur wie die tägliche Attion der Sozialisten, aber er wendet, wenn es ihm paßt, seine Müller. Duffner. Ihrig. Freiherr v. Gleichenstein. ganze Slugheit auf, um sich recht naiv zu stellen. Er schreibt heute: Das sozialdemokratische Tribunal hat sich sozusagen zum Alliierten ersten Vizepräsidenten der Zweiten Kammer, hätte unter diesen Hinter dem Namen des Zentrumsmannes Dr. Zehnter, des der preußischen Regierung gemacht" beruft er sich darauf, daß Bebel Hervé vorgeworfen hat, pour le liberalen Bresse gegangen wäre, der Name Adolf Geds folgen in demselben Artikel aber byzantinernden Beileidsterten also, wenns nach dem Geschmack der roi de Prusse!" zu arbeiten! Ja, warum treten die deutschen   sollen. Wer sich Sozialdemokraten gegen die Agitation Hervés auf, wenn sie Alliierte Funken von objektiver Beurteilung der Tatsachen bewahrt hat, der auch außerhalb unserer Partei nur einen der preußischen Regierung" find?- mußte sich fagen, daß ein Sozialdemokrat eine derartige Rundgebung schlechterdings nicht mitmachen kann, wenn er sich und feine politischen Grundsäße nicht einfach rundweg verleugnen will.

-

-

-

Eine preußische Nationalheilige.

Ein anderer Beweis" für den" Patriotismus" der deutschen  Damit aber den Verhandlungen ein heiteres Relief nicht fehle, Sozialdemokraten ist die Weigerung der Arbeitskonföderation, die trat auch Herr Fischbeck auf. Herr Fischbeck ist der umgestülpte internationale Gewerkschaftskonferenz zu beschicken. Bekanntlich haben Freijinn. Kein Wunder, daß bei dieser Stellung aus seinen Taschen nicht nur die Deutschen  ", sondern auch die Gewerkschaften der anderen mitgebrachte Zitate herausfallen. Diesmal hatte er ein besonders Länder es abgelehnt, Gegenstände ivie den Generalstreik und den wirksames Bitat, ob auch ein richtiges, ist wohl gleichgültig. In Antimilitarismus in dieser ganz anderen Aufgaben gewidmeten Unfer Königsberger   Parteiorgan, die Königsberger Boltsztg.", diefem schönen Zitat von Bebel kam nämlich das Wort Spreng Bersammlung zu besprechen. Die Arbeitskonföderation, die daheim eine brachte am 21. v. M. zur Denkmalsenthüllung in Memel   einen minen" vor. Aber Herr Fischbeck war nicht im Zirkus Busch und Prinzipienerklärung beschlossen hat, die die Zulassung aller Arbeiter Artikel, in welchem es auf die Frivolität der preußischen Hof- und wurde ausgelacht. Ueber das Wahlrecht wollte er gar nicht reden. Ihm wird schon schwach, wenn er nur das Wort Gleiches Wahl- verkündet, versteift sich darauf, just die Gewerkschaftsinternationale lebigkeit der Königin Luise gedachte. Das verlegte den eigen­Ihm wird schon schwach, wenn er nur das Wort Gleiches Wahl. zur Organisation ohne Rücksicht auf ihre politischen Anschauungen Abelstreise vor hundert Jahren hinwies und dabei auch der Leicht­recht" hört. Nur dadurch unterschied er sich von Professor Wagner der Hartungschen 8tg.". Sie er ( wir meinen natürlich politisch, denn von einem wissenschaftlichen auf das generalstreiflerische und antipatriotische Programm zu ver- artigen Patriotismus ( wir meinen natürlich politisch, denn von einem wissenschaftlichen der Königin Luise sei verunglimpft und schimpfte, fie obgleich bon Unterschied zu reden, hieße Wagner beleidigen), daß er gern die eidigen und schmollt, weil man ihren Wunsch nicht erfüllt. Daraus flärte, das Andenken der ließe sich höchstens schließen, daß das Proletariat der anderen Länder materialistischen Verfügung über die Polizei haben möchte. die Ansicht der führenden französischen   Gewerkschaftler, daß die Ge- Geschichtsauffassung kaum mehr verstehen dürfte, als ein ge­werkschaft sich selbst genüge" und die sozialistische Partei überflüssig wöhnlicher Hammel von der Geometrie, auf die materialistische Geschichtsklitterung". Daß auch nicht- sozialistische Historiker, soweit Offener Reformismus. mache, nicht teilt. Aber die bürgerliche Presse will durchaus daraus sie nicht zu den preußischen Hofhistoriographen gehören, über die folgern, daß die deutschen   Sozialdemokraten Batrioten im monarchisch- fie nicht zu den preußischen Hofhistoriographen gehören, über die Offenherziger denn an anderen Stellen deckt der bürgerlichen Sinne sind. Nun, sie kann nicht anders und erfüllt schöne Legende von der edlen Landesmutter" Luise lächeln, ist jeden­Reformismus( diese Bezeichnung zieht die bewußte Richtung damit ihren Beruf. Beklagenswert aber ist es, daß die syndika- falls der Redaktion der Hartungschen Zeitung" in ihrer Herzens­dem Wort Revisionismus vor) in den Sozialistisch en listischen Organe oft in die gleiche Kerbe hauen und so das Wert einfalt unbekannt geblieben. Wir empfehlen ihr deshalb in dem im vorigen Jahre erschienenen Buche des Privatdozenten Hugo Monatsheften" seine Starten auf. In einer Betrachtung der internationalen Verständigung des Proletariats erschweren. Preuß über die Entwickelung des deutschen   Städte über den Essener   Parteitag schreibt dort Genosse Joseph Bloch wesens" folgende Stelle nachzulesen: zur Kolonial- und Militarismusdebatte:

"

Marokko  .

musterungen ab, die starken Abgang von Deserteuren ergaben. Die hierher gehörigen wesentlicheren Meldungen lauten:

Paris  , 3. Oktober. Vorgestern hielt Sultan Abdul Aziz   vor einem der Tore von Rabat   eine sogenannte Sarthe, d. h. eine Bählung der Mannschaften und Reittiere, ab. Der mit der Zählung betraute Kaid Michat erstattete die Meldung, daß von den mit dem Sultan aus Fez eingetroffenen Truppen 500 Mann Fußvolt als Deserteure zu betrachten feien.

Ueber die Situation vor Casablanca liegt folgende Meldung vor, die erheblich von der optimistischen französischen absticht:

" Ju der Frage der Kolonialpolitik wurde freilich die intransigente Stuttgarter   Resolution, die gegen den Willen der Nach Casablancaer Nachrichten foll Mulay Hafid sich Mehrheit der deutschen   Delegation zustande gekommen war, von dem ernstlich zum nahen Entscheidungskampf um die Herrschaft Parteitage überhaupt nicht angefochten. Die Debatte hierüber be- mit Abdul Aziz vor Rabat   rüsten. Der letztere hält Truppen­vegte sich auf relativ niedrigem Niveau. Doch konnte zu deren ( der Radikalen) Leidwesen die programinatische Erklärung des Genossen Bebel, daß die Partei eine zivilisatorische Kolonialpolitik zu unter­stützen bereit sei, nicht aus der Welt geschafft werden; und Genosse David hob diese Tatsache in zugespizten, flaren Worten mit Nach druck hervor. Die Patei wird schon wegen des ideellen Einflusses der Kolonialpolitik auf weite Schichten des Bolkes nicht umhin können, den öden verneinenden Doktrinarismus zu verabschieden ( Diese und die folgenden Hervorhebungen rühren von uns her. Red. d. Vort."), der von einer wissenschaftlich vertieften Auffassung ebenso weit entfernt ist, wie von praktischer Kenntnis der Dinge und der ohehin stets nur in den Köpfen einzelner dominierte, denen es freilich berstattet war, im Namen der Partei zu sprechen. Die Köln  , 3. Oktober. Der Kölnischen Zeitung  " wird aus Rabat  Stuttgarter   Verhandlungen haben die Richtung gezeigt, in der sich gemeldet: Nur einer der Schaujastämme, die in der Nähe von die Revision vollziehen wird. Es wäre allerdings verfehlt, die Casablanca wohnenden Senata, habe bedingungsweise, nämlich vor­fozialistische Kolonialpolitik bis zum Zukunftsstaat vertagen zu wollen. behaltlich der Entschließung des Sultans, mit den Franzosen ein Wenn jener Ausdrud für uns einen realen Sinn haben soll, dann Abkommen getroffen, nach dem das Gebiet ihres Stammes den nur den, daß die Partei an der gegenwärtigen Kolonialpolitik Europäern wider zugänglich sein soll und sie selbst wieder zum vom Standpunkt eines Sozialisten teilzunehmen habe, daß fie Markt in Casablanca kommen werden. Die gesamten übrigen unbeeinflußt von bloßer Negationslust, wie von überhizten Schaujastämme erklärten sich bereit, Millionen Frank zu Phantasien, die wirtschaftliche Entwickelung nüchtern studieren, das zahlen, falls die Franzosen Casablanca räumen werden. Die Ab­Interesse der Arbeiterklasse an den Kolonien wahrnehmen und auch lieferung der Waffen hat kein Stamm zugestanden. in der Kolonialpolitit ihre allgemeinen Kulturgiele verfolgen müsse. Ob die deutsche Sozialdemokratie in ihrer Haltung gegenüber dem Kolonialsystem der deutschen   Regierung eine Aenderung eintreten laffen könnte, bleibt dabei zunächst völlig außer Betracht, da sie schon Nach Meldungen aus Casablanca wird die Mahalla Mulan ans fonftitutionellen Gründen an deren positive Unterstützung feines Safids, welche Verstärkungen erhalten haben und ziemlich gut be­falls denken fann. Doch handelt es sich auch gar nicht um die waffnet sein soll, ihren Marsch auf Rabat   vielleicht heute antreten. Opposition selbst, sondern um deren Art und Begründung, die von Eine zweite Mahalla, über deren Stärke man noch im Unflaren höheren Gesichtspunkten politischer Berantwortung getragen sein muß. ist, soll ihr folgen und cine dritte unter dem Kommando El Beigt die Behandlung der Kolonialpolitit in Effen einen kleinen Raschids gebildet werden, um gegen Fez vorzurüden und Mulah Rüdschritt gegenüber Stuttgart   einen Rückschritt, mit dem die Hafid zum Sultan auszurufen, während der Heerführer der ersten Verfechter des politischen Realismus in jeder Frage rechnen müssen, Mahalla, Burial el Aniun, die Getreuen des Sultans Abdul Aziz und der in Wahrheit die fortschrittliche Tendenz um so augenfälliger in Rabat   einschließen soll.

Paris  , 3. Oktober. Aus Mazagan wird gemeldet, daß Mulah Hafid den Gouverneur verhaften ließ und ihn gefesselt mit sich nach Marrakesch   führte.

Politifche Ueberficht.

Berlin  , den 3. Oktober 1907. Eine sogenannte Taktlosigkeit".

in die Erscheinung bringt, so beweist die Debatte über die Militärfrage, daß die deutsche Sozialdemokratie in wirklich entscheidenden Dingen fest auf ihrem reformistischen Stand­puntty beharrt. Der Vorstoß gegen den Genossen Noste, der wegen seiner Militärrede im Reichstage das Mißfallen der Antimilitaristen erregt hatte, mißlang völlig. Und das ist nicht etiva nur dem energischen und sympatischen Ein­Die bürgerliche Presse, voran die nationalliberale, leistet sich treten des mitangeklagten Genossen Bebel für Noske zu danken, bielmehr der Psychologie der Partei, die gerade auf diesem Gebiete eine lange Entrüstungsepistel über die aktlosigkeit" des Ge die Linie der Gewissenhaftigkeit nie überschreitet. Die Rede des nossen   Adolf Geck  , der sich bekanntlich als Vizepräsident der Zweiten Genossen Vollmar, der, genau wie in Stuttgart  , zusammen mit badischen Kammer geweigert hat, die von dem Präsidium und den

Bei den Sparsamkeitsmaßregeln, die durch die verziveifelte Finanzlage geboten wurden, hatte Stein die Ausgaben des Hofes mit aller möglichen Schonung behandelt; die Hofhaltung kostete damals immer noch mehr als die gesamte Zivilverwaltung. Trotzdem ging es ohne gewisse Ein­schränkungen auch hier nicht ab. Die Königin flagte:" Beim Wiittagessen haben wir vier Schüsseln, am Abend drei, und das ist alles." Nun lud der aus Erfurt   zurück­kehrende Kaiser Alexander das Königspaar zu einem Besuch in Petersburg   ein, und die Königin Quise, die des Lebens in Königsberg   einigermaßen über­drüssig geworden war, wünschte dringend, der Einladung zu folgen. Stein widersetzte sich energisch; denn einmal war die Reise politisch durchaus inopportun, sodann mußten zur Deckung der Kosten, die nach Angaben Schöns 70000 Dukatent betrugen, Gelder angegriffen werden, die zum Ersatz für Kriegs­schäden bestimmt waren und von denen Stein meinte, daß sie das verheerte Masuren nötiger habe. Hierüber fam es zum Bruch zwischen der Königin und dem Minister; und intrigante Hofleute wie mißbergnügte Beamte gossen natürlich eifrig Del ins Feuer."

Zu dem seichten Geschichtsabspülicht der Redaktion des Königs­ berger   Freisinnsblattes wird wohl diese Darlegung nicht passen; aber es wird nicht verlangen wollen, daß wir auf seinen naiven Legendenglauben irgendwelche Rücksicht nehmen.

Uebrigens hat der Entrüstungsschrei der Hartungschen Zeitung" nicht nur die sogenannte anständige" Presse aufgeschreckt, sondern auch die wohllöbliche Königsberger   Polizei. Sie hat, wie uns ge­meldet wird, gestern in der Redaktion der Königsb. Volksztg." ge­haussucht natürlich ohne Erfolg.  -

-

Ein Panzerkreuzer für 36%, Millionen. Bor wenigen Jahren foftete noch ein Linienfchiff 20 Millionen Mark- heute baut Deutschland   sogar schon Panzerfreuzer mit einem Aufwand von fast 37 millionen! Ein Panzerfreuzer kostet also heute Aufwand von faft 37 Millionen! Ein Panzerfreuzer kostet also heute ziemlich doppelt soviel, wie vor wenigen Jahren ein Linienschiff!

Ueber den der Werft BI ohm u. Voß zum Bau übergebenen Panzerfreuzer" F" meldet das Berl. Tagebl.":

" Dieser Neubauauftrag ist in mehr als einer Beziehung von weittragendem Interesse. Kann man die bisher für unsere Kriegsmarine gebauten Panzerkreuzer, die eine Wasser­verdrängung von 9000 bis 12 000 Tonnen aufweisen, nur als fleine bezeichnen, so kommt dem Panzerkreuzer E", den die Kieler  Staatswerft feit etwa Jahresfrist im Bau hat, mit seinem De placement bon rund 15 000 Tonnen die Bezeichnung eines mittleren" zu. Dem Panzerkreuzer" F" dagegen, dessen Kiel  jezt in Hamburg   zu strecken sein wird, gebührt- selbst