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Sie gehorchen. Die vier Mitglieder der Rheinisch- Westfälischen tatürlich bemüht sich die Firma, Streifbrecher zu bekommen, des jungen Sauermann standen, vom Bahnhof abgeholt. Eine Trägerhändler- Bereinigung, die sich bisher weigerten, dem Stahl- und die Polizei sorgt dafür, daß diese von den Streifenden nicht große Menschenmenge begleitete den Zug zur Fabrik. Der Vors werksverband die von ihm gewünschten Angaben über die von ihnen aufgeklärt werden. Aber selbst die Arbeit von Hausdienern ist sißende der Zahlstelle des Fleischerverbandes riß vom Zaun der verkauften Mengen, Abnehmer usw. zu machen, haben den Forde nicht so einfach, daß sie jeder beliebige Arbeitswillige ausführen Fabrik zwei Latten im Werte von 25 Pf. ab und schlüpfte durch rungen des Stahlwerksverbandes nachgegeben. Damit darf der könnte. Uebrigens weiß auch die Streikleitung Mittel und Wege die Lücke in den Garten, um zu beobachten. Deswegen wollte Fortbestand der Rheinisch- Westfälischen Trägerhändler- Vereinigung als gesichert gelten, deren Auflösung im Falle des Beharrens jener zu finden, um an diese Leute heranzukommen und sie der Firma man ihm zuerst den Prozeß wegen Landfriedensbruchs Fomen bei ihrer Weigerung für den 8. Oktober bevorstand. wieder zu entziehen. Daß sich die Firma A. Jandorf u. Co. machen; das ging aber nicht recht, und so mußte er wegen Sach­und Hausfriedensbruchs δαβ Das Kohlensyndikat lenkt ein. Wie die Rh.- Westf. 3tg." mit. durch ihr brüskes Verhalten gegenüber den Hausdienern usw. selbst beschädigung teilt, erachtet es das Kohlensyndikat nun doch in seinem Interesse geschädigt hat, dürfte ihr schon nach den Erfahrungen des heutigen Schöffengericht. Verhandlungsleiter war der berühmte Amtsrichter Frohnauer, der den Angeklagten zu 14 Tagen Gefängnis liegend, die Ausfuhr nach Möglichkeit zu erleichtern und wenn es Tages, mehr aber noch der folgenden Tage tlar werden. verurteilte. Vor kurzem hat dasselbe Gericht den Streitbrecher erforderlich ist, durch Gewährung einer Vergütung zu unterstützen. Der Schwerpunkt der Ausfuhr sei nach den verfeinerten Erzeug- Die Potsdamer Schuhmachergehülfen sind in eine Lohn- Hofmann, der wiederholt auf Streitende scharf ge. nissen hin zu verlegen und nur diesen eine entsprechende Unter- bewegung eingetreten und haben heute, Sonnabend, ihre Kündi- schossen, zu 15 M. und einen anderen Revolverhelden zu 10 M. stüßung zu gewähren. Im allgemeinen und voltswirtschaftlichen gung eingereicht. Sie fordern 10- bis 15prozentige Lohnerhöhung. Geldstrafe verurteilt. Interesse liege es, Rohstoffe, insbesondere Halbzeug davon auszu- Am 30. September war den Meistern der neue Tarif vorgelegt Die gewerkschaftlichen Lehrkurse für Arbeiterinnen in Nürn  schließen. Das Kohlensyndikat resp. die in ihm vereinigten reinen worden und sollten sie sich bis zum 3. Oktober äußern. Leider Bechen   glauben ein Interesse daran zu haben, dem sich vollziehenden hatten nur wenige es für nötig gehalten, zu antworten. Eine am berg haben mit 33 Teilnehmerinnen begonnen. Hierzu stellte der Aufsaugungsprozeß in der Eisenindustrie keinen Vorschub zu leisten, Donnerstag abgehaltene Versammlung der Meister erklärte, sich Metallarbeiterverband 10, der Fabrikarbeiterverband 6, Buch- und sondern diesen Prozeß, soweit sie dazu beizutragen in der Lage auf nichts einzulassen. Ob die Meister auf diesem Standpunkt Steindruckerei  - Hülfsarbeiter und Handlungsgehülfenverband je 4, find, hintanzuhalten und die schwächeren Betriebe nach Möglichkeit stehen bleiben werden, ist wohl zu bezweifeln und übrigens dürften Dienstbotenverein 3, Schuhmacher- und Textilarbeiterverband je 2 lebensfähig zu erhalten, wenn man sich auch nicht verhehlen kann, sie bei einiger Ueberlegung zu der Ueberzeugung gelangen, daß und Holzarbeiterverband 1 Mitglied. Leiterin der Kurse, die bis daß der Aufsaugungsprozeß auf die Dauer dadurch nicht auf eine Aufbesserung der Potsdamer Schuhmacherlöhne tatsächlich April 1908 währen, ist die Genoffin Helene Grünberg. Lehrstoffe sind zunächst: Gewerkschaftsbewegung, Unternehmerverbände und gehalten werden wird. Im Stahlwerksverbande scheine die Frage not tut. Arbeiterschutzgesetzgebung. der Unterstüßung noch weniger geflärt zu sein. Preisermäßigungen seien nicht zu erwarten.

Die Ausfuhr von Glühstrümpfen bildet für die deutschen Fabrikanten ein ziemlich umfangreiches Geschäft. Wenn man er­wägt, daß in den ersten acht Monaten schon 1470 Doppelzentner Glühstrümpfe ausgeführt wurden, von denen jeder mit etwa 6000 M. zu bewerten ist, so ergibt sich ein Jahresumsatz von zirka 13 Millionen Mart. Für die ersten acht Monate belief sich der Wert auf zirka 8,82 Millionen Mart, im Auguſt allein allerdings nur auf 834 000 W. Der Hauptabnehmer für deutsche Glühstrümpfe ist Großbritannien  .

Gewerkschaftliches.

Die Rache der Wohlfahrts- Firma!

Deutsches Reich  .

Der Bergarbeiterstreit in der Niederlausit.

Senftenberg  , 5. September.  ( Eig. Ber.)

Husland. Baumwollen- Arbeiter- Streit.

New Orleans  , 5. Oftober. 2000 Mitglieder der Baumwollen Der gestrige Abend ist ruhig verlaufen, die patrouillierenden arbeiter- Vereinigung traten gestern abend in den Ausstand, wodurch ganze Wollmarkt Gendarmen und Berliner   Schuyleute fanden keine Arbeit mehr. Der der gesamte Frachtverkehr in Baumwolle und der Vorsigende der Lohnkommission war bei dem Bürgermeister mit dem mit der Vereinigung nicht angehörenden Arbeitern zusammen zu an der Börse lahmgelegt wurde. Die Eisenbahnpacker weigern sich, Anerbieten, die Ordnung durch Beauftragte aus den Reihen der arbeiten. Die unmittelbare Ursache des Ausstandes war die Weige Streifenden selbst aufrechtzuerhalten. Nach kurzem Wortwechsel rung, mehr als 150 Ballen täglich zu laden, während die Schiffahrts­ließ ihn der Herr stehen! agenten täglich 200 Ballen forderten.

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Der Messerheld unter den Arbeitswilligen, der den Direktor Junghann übel zurichtete, heißt Themoteus Petrus van Wisien und stammt aus Amsterdam  . Die bürgerliche Lokalpresse bringt die Streifenden trotz Aufklärung des Tatbestandes immer wieder mit dem Attentat in Verbindung und bezeichnet fie als verkommene Subjette. Demgegenüber gab ein Bürger, Herr Ernst Schulze  , in Senftenberg  , Bahnhofstraße 2 wohnhaft, folgende Darstellung des Sachverhalts:

" Ich fuhr mit dem Rade zwischen 3 und 4 Uhr nachmittags Da wo die Roß­die Weinberge" herunter nach der Stadt zu. schlächterei ist, tamen johlend und gröhlend, und gröhlend, die Straße war nicht breit genug, zirka zwanzig der Burschen daher. Der Direktor suchte von hinten vorsichtig an ihnen vorbeizukommen. Plötzlich stürzte sich die Horde auf ihn. Ein berittener Gendarm tam, sah den Knäuel von weitem, tat, als ob er wo anders hin wollte und kehrte um. Der Direktor schrie um Hülfe, ließ den Hut im Stich und floh. Ich war stehen geblieben und hatte die Sache vom weitem mit angesehen. Roßschlächter Kuhfaz aus der Kalauerstraße und Maurer  , die auf dem Hofe arbeiteten, haben auch beobachtet. Nachdem das Attentat ausgeführt, verteilte sich der Haufe."

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Verfammlungen.

Der Verband der Lagerhalter nahm in seiner lebten Versamms lung nochmals eingehend Stellung zu der Situation, die sich aus den Essen, 4. Oktober.  ( Eig. Ber.) Vorgängen auf dem Düsseldorfer   Genossenschaftstage ergeben hat. Auswärtige Blätter teilen mit, daß die stattgehabten Es wurde das Vorgehen des Zentralvorstandes in Leipzig  , der im Einverständnis mit dem Ausschuß dem Tarifamt in Hamburg   mit­zahlreichen Kündigungen bei der Kanonenfirma Krupp notwendig geworden sind, weil die griechische Mord­geteilt hat, daß nunmehr bis zur Generalversammlung, die 1909 in Frankfurt   a. M. stattfindet, in keine Tarifverhandlungen mehr waffenlieferung, die bekanntlich Frankreich   zugefallen ist, und eingetreten werden kann, gutgeheißen. Unter Verbandsangelegen wegen welcher Krupp das Wolffsche Telegraphenbureau und heiten wurde die finanzielle Lage der Treptower Sternwarte bes die gesamte Presse mit Richtigstellungen" überschwemmt sprochen und beschlossen, 30 Starten à 80 Pf. zu übernehmen. Den hat, ausgeblieben ist. Das ist falsch. Krupp  ausgesperrten resp. streitenden Tabatarbeitern wurden aus der brauchte deswegen auch nicht einen Mann Ortstasse 30 M. überwiesen. Unter Verschiedenem wurde eingehend zu entlassen. Wahr ist, daß die feine Firma mit ihren allen Kollegen bedauert, daß die Verwaltungen nicht früher mit das Verhalten des Martenschutzverbandes besprochen und dabei von jezigen Maßnahmen Antwort gibt, auf die vielen ihren Angestellten die Sachlage besprochen haben resp. für Ersatz. Bloßstellungen der lezten Wochen, in den artikel Sorge trugen, denn man wußte doch schon vor der Düssel­ dorfer   Tagung, daß unter den obwaltenden Umständen mit dem 3eitungen sowohl, wie auf dem Parteita g. Schußverband feine Einigung zu erzielen sei. Folgende Resolution Ingrimmig über die bodenlose Frechheit einiger früherer Arbeiter, die es gewagt haben, wegen der gegen die guten So weit der Zeuge. Bei dem eminenten Interesse, das die der Fabrikanten von Martenartikeln" gegen die wurde angenommen:" In Sachen des Kampfes des Verbandes Sitten verstoßenden Pensionskasse der Firma gegen diese vorzugehen, und die famosen Wohlfahrtseinrichtungen mit Deffentlichkeit an der Sache nimmt, wäre es notwendig, daß durch Groß- Einkaufsgesellschaft Samburg" stehen die Erfolg bekämpft haben, verletzt dadurch, daß einige Genossen Berhör aller Zeugen Aufklärung erfolgt und das Ergebnis durch die Lagerhalter auf seiten der G.-.- G. Sie bedauern aber, daß die während des Parteitages blau gemacht haben, und last not Behörde veröffentlicht würde. Anderenfalls dürfte die Reichslügen Verwaltungen der Konsumbereine nicht viel früher bezw. sofort nach Aufnahme der Sperrung von Artikeln sich aufklärend an die least, um ihrer ins Wanten geratenen Machtste II una preffe den Fall gegen Partei und Gewerkschaften ausspielen. g mit allen Mitteln erneut Ausdruck zu verleihen, macht sie In einem Flugblatte wenden sich die Streitenden an die ge- Lagerhalter und die große Masse der Konsumenten gewandt hat. Tausende brave Arbeiter, die zum Teil 10-18 Jahre als famte Bevölkerung. Nachdem sie in kurzen Umrissen ein Bild über auch bedauern die Lagerhalter, daß der Vorwärts", troßdem er unter Lokales den Kampf des Schutzverbandes gegen die G.-E.-G. Ausbeutungsobjekt der Firma gedient haben, jetzt, wo der Ursachen, Berlauf und Stand des Streiks gegeben haben, weisen sie zur Kenntnis seiner Leser bringt, dennoch im Inseratenteil deren Winter vor der Tür steht, brotlos. Es sind bereits 800 Kün- scharf die Angriffe der bürgerlichen Presse zurück und wenden sich an Artikel empfiehlt. Die Lagerhalter erwarten, daß bei Einführung Sigungen im Kanonenressort, darunter 600 aus der Lafetten- alle Beteiligten einschließlich der Bürger um Bewahrung größter Ruhe. der Ersakartikel nur solche Firmen berücksichtigt werden, die die werkstatt allein, erfolgt. Weitere Kündigungen wie es aber mit ca. 50 an. Du sie abreifen werden, steht zur Stunde noch daß sowohl Volksversammlungen von seiten der Genossenschaften Von Posen waren 200 Angeworbene gemeldet worden; es tamen Forderungen der Gewerkschaften anerkennen. Auch wird erwartet, heißt 3-5000 Mann sollen in allernächster Zeit in nur Ob den Zünderwerkstätten stattfinden. Außerdem sollen 6000 nicht feft. Eine Anzahl ist dieser Tage gleich mit Familie gekommen. einberufen und Flugblätter der Partei- und Gewerkschaftspresse, Mann in Rheinhausen   auf der Friedrich Alfred- Hütte" be- Diefe Leute sind am allerschlimmsten daran. Von allem entblößt, soweit ihr diese zur Verfügung gestellt wird, zur Aufklärung bei schäftigt werden, wahrscheinlich aus Menschenfreundlichkeit, ftanden sie mit Sad und Back da, wollten den Streifenden nicht in gelegt werden." Die Generalversammlung des Verbandes der Musiker wählte um sie aus dem jetzt sich rührenden Essen zu entfernen, und sie den Rüden fallen, mußten aber um Obdach zu habenbei der Erfahwahl zur Ortsverwaltung Adolf Lehmann   als vor der ansteckenden Gefahr zu bewahren, der sie durch die Werkswohnungen beziehen und waren so den Unternehmern rettungs- zweiten Vorsitzenden und Albert Schüß zum Beifizer. In die mit Sturmschritt marschierenden Lehren des Sozialismus los ausgeliefert. Statutenberatungskommission wurden Irrgang, Ziez. und dem von ihm verbreiteten Gifte ausgesezt sind. In den Auf die Eingabe an den Bergmeister Richter um Vermittelung euert, Bieler, Kissel und Justo gewählt. Den Bericht verschiedenen Werkstätten macht sich eine große Sozialisten- ist eine Antwort bisher noch nicht erfolgt. zum Zentralarbeitsnachweis erstattete Bieler, dessen Aus­hete bemerkbar. Alle, die auch nur den leisesten Anschein er­führungen von Beliede ergänzt wurden. Aus dem Bericht ist Achtung! Metallarbeiter. Auf der Grube Hallesche Pfänners zu entnehmen, daß die Kommission 11 Sizungen abgehalten hat. weden, rot gefärbt zu sein, erhalten den Laufpaß. Die schaft"; Firma Schöppenthau u. Wolf in Senftenberg  , stehen die Kummer fei frankheitshalber aus der Kommission ausgeschieden. scharfmacherische Presse jubelt über diese Maßnahmen, glaubt Metallarbeiter, Dreher, Schlosser, Schmiede in Kündigung. Es ist Blanschefski stellt den Antrag, den Mitgliedern fie doch, durch diese die starken Mauern durchbrechen und die dieselbe Firma, die die Forderungen der Arbeiter als berechtigt an das Beitragszahlen zu erleichtern dadurch, daß der Arbeits­Arbeiter in die alleinseligmachende Kirche und zu den staats- ertannte, dann aber zwei Stollegen maßregelte, weil sie die vermittler Stempel und Marken erhält und die Marken gleich in erhaltenden Parteien zurückbringen zu können. Daß sie Forderungen der übrigen Kollegen bei der Direktion ber die Bücher flebt, dabei könne es nicht vorkommen, daß die Bücher nicht recht haben, wird ihnen das debacle", das unwider- treten haben. Die Kündigung der beiden Kollegen ist nicht in Ordnung seien. Der Antrag fand einstimmige Annahme. ruflich kommen wird, und das nach menschlicher Voraussicht auf nochmaliges Vorstelligwerden zurüdgenommen, jedes Tie regt an, eine Agitationsversammlung zu veranstalten. hier im Industriegebiet seinen Anfang binnen kurz oder lang stritte abgelehnt. Nach dem bisherigen Verhalten der Gruben nicht abgehalten worden. Dies sei jetzt anders, es wären genügend Entgegenkommen feitens der Betriebsleitung aber Dieselbe sei schon längst geplant, aber wegen Referentenmangel nehmen wird, lehren. befizer ist nicht ausgeschlossen, daß nunmehr auch die Metall- Kollegen vorhanden, die ein Referat übernehmen könnten. arbeiter des Senftenberger Kohlenreviers in den Kampf der Berg- wird beschlossen, im Oktober eine Agitationsversammlung abzu­arbeiter hineingezogen werden. Die Metallarbeiter werden ersucht, halten. Arbeitsangebote nach Senftenberg   bis zur Erledigung der Diffe Sozialdemokratischer Wahlverein für ben Reichstages renzen nicht anzunehmen. Die Löhne find außerordentlich niedrig. Wahlkreis Brieg  - Namslan.( Ortsverein Berlin  .) Heute Sonntag, Stundenlöhne von 28, 30, 32 Pf. find die allgemein üblichen. Haltet den 6. Oktober, abends 6 Uhr, Sigung bei Berniz  , Grünauerstr. 3. den Zuzug nach Senftenberg   fern. Arbeiterfreundliche Blätter werden um Abdruck ersucht. Letzte Nachrichten und Depefcben. Deutscher Metallarbeiter Verband. Bezirksleitung des 3. Bezirks: H. Bernice.

Berlin   und Umgegend.

Der Streit bei A. Jandorf u. Co.

weitere

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Razzia gegen den Steigerverband.

Wie wir bereits gestern mitteilten, hat die am Freitag ab­gehaltene Versammlung der bei den Firmen A. Jandorf   u. Co. sowie Kaufhaus des Westens beschäftigten Hausbiener, Bader  , Schaffner usw. einstimmig den Streit beschlossen. Ebenso ein­mütig ist am Sonnabend früh die Arbeitsniederlegung in allen Geschäften der Firmen erfolgt. 164 Hausdiener usw. hatte die Firma bereits entlassen, weil dieselben den von der Organisation zurückgewiesenen Vertrag nicht unterzeichnet haben, welcher die Bewegungsfreiheit der Hausdiener usw. durch die Festsetzung einer Bochum  , 4. Oftober. Konventionalstrafe von 101 M. Knebelt. Den Gemaßregelten Außer den bisher gemeldeten Maßregelungen der dem Steiger­folgten nun durch freiwillige Arbeitsniederlegung auch die übrigen berbande angehörenden Grubensteiger, sind jetzt auf Beche Matthias Hausdiener, welche den Vertrag aus Unkenntnis der Sachlage Stinnes" in Carnap   bei Alteneffen wiederum zwei Steiger mit unterzeichnet hatten. Ja, es gelang den Streitenden auch, einen offener Motivierung wegen Aufforderung zum Beitritt zum Steigerverbande" gekündigt worden. großen Teil derjenigen zur Arbeitsniederlegung zu bewegen, welche jahrelang auf der Grube angestellt, der eine hat sechs, der andere Beide Beamte sind schon die Firma als Ersatz für die Gemaßregelten eingestellt hatte. Es nur drei Kinder. Auf Zeche" Ewald bei Wanne wurde allen war um so leichter, diese Arbeiter zur Solidarität zu bewegen, Steigern mit Kündigung gedroht. Die Zeche annonciert in vielen als sie mit geringeren Löhnen wie die bisher gezahlten ein- Beiungen und sucht Steiger  , um ihr Vorhaben auszuführen. gestellt waren. Mit Rücksicht auf, die am Sonnabendabend er­folgende Lohnzahlung ist noch ein Teil der Arbeiter in den Betrieben geblieben, doch kann mit Sicherheit erwartet werden, daß auch diese am Montag die Arbeit nicht wieder aufnehmen.

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Es gibt keine Klassenjustiz.

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" Das Ungeheuer" freigegeben. Leipzig  , 5. Oktober.  ( B. H.  ) John Lehmanns Satire " Das Ungeheuer" ist von der Zensur den Vereinigten Leipziger Schauspielhäusern, Direktion Hartmann, zur Aufführung freige­geben worden.

Wie es mit der Aufhebung des Verbotes für Preußen steht, darüber verlautet bisher nichts. Will Preußen sich den Ruf wahren, daß es eine russische Provinz sei? Bekanntlich behandelt russischen Beamtenkreisen zur Zeit Alexanders II. Womit freilich Lehmanns Satire die Korruption in den höchsten und niederen nicht gesagt sein soll, daß unter dem jezigen russischen Regiment nicht gesagt sein soll, daß unter dem jezigen russischen Regiment weniger betrügerische Beamte zu finden seien.

Der verbotene Lessing.

Effen a. R., 5. Oktober.  ( Privatdepesche des Vorwärts".) Der Oberbürgermeister von Elberfeld   verbot heute die Aufführung von Lessings" Nathan der Weise  ". Der sozialdemokratische Arbeiter­bildungsberein wollte das Stück am 13. d. M. im Stadttheater zur Aufführung bringen lassen.

In der Wurst- und Fleischwarenfabrik von J. u. P. Sauer­mann, A.-G. in Kulmbach  , brach im Sommer ein Streit der Es handelt sich bei diesem Streit, wie ausdrücklich hervor- Echlächtergesellen aus, der jetzt noch nicht erledigt ist. Die Arbeiter, gehoben werden mag, nicht um Lohnforderungen der Haus- die ganz indifferent gewesen und unter den schlechtesten Verhält. diener usw., ja, die Lohnfrage spielt hier überhaupt keine Rolle. niffen zu leiden gehabt hatten, waren dadurch, daß einer von ihnen Wenn auch der von der Firma angebotene Tarif den Wünschen der an Erschöpfung gestorben war, turz vorher plöhlich zum Bewußt­Arbeiter hinsichtlich der Lohnfäße nicht entspricht, so hätte man sein ihrer Lage gekommen und hatten durch ihr entschiedenes Der jagende Herr Amtsrichter. doch das wurde in der Versammlung am Freitag betont in Auftreten und ihre Einmütigkeit der Fabrikleitung Zugeständnisse Marburg  , 5. Oktober.  ( B. H.  ) Wegen Jagdbergehens wurde dieser Frage wohl eine Vereinbarung mit der Firma erzielt. Der abgenötigt. Die Direktion konnte diese Niederlage nicht ver- der Amtsrichter Waldemar Bomstedt zu 40 Mt. Geldstrafe und Ein­Stein des Anstoßes war vielmehr die Konventionalstrafe, auf winden und ergriff die nächste beste Gelegenheit, um sich zu rächen. ziehung des Jagdgewehrs sowie des Jagdhundes verurteilt. welche die Firma trotz mehrfacher Verhandlungen nicht verzichten Um die junge Organisation zu zerstören, maßregelte sie die Ver­Die Furcht vor der Demonstration. wollte. Die Entlassung derjenigen, welche den Tarif der Firma bandsleiter. Darüber entstand ein äußerst hartnädiger Streit. nicht unterzeichneten, schlug dem Faß den Boden aus und gab die Die Direktion bemühte sich, von allen Seiten Streitbrecher herbei- Budapest  , 5. Oktober.  ( Privatdepesche des unmittelbare Veranlassung zum Streik. Der Streikbeschluß ist zuschaffen. Die Arbeitswilligen traten sehr provokatorisch auf, Vorwärts") Der Oberstadthauptmann Boda verbot, gefaßt worden von den Hausdienern usw., die dem Deutschen   bedrohten die Streifenden, schossen ohne Anlaß auf sie usw. offenbar veranlaßt durch eine geheime Verfügung des Mini­Transportarbeiterverband angehören. Die Chauffeure gehören Am 16. Juni tam eine Ladung Streifbrecher aus Berlin  . Sie steriums des Innern, den Demonstrationszug vor das Par­dem Deutschen   Metallarbeiterverband an, sie haben ebenfalls die wurden von einer Eskorte schon eingestellter Streifbrecher, die mit lament am 10. Oktober. Das Verbot hat unter der Arbeiter­Arbeit eingestellt. Prügeln und Wurstspießen bewaffnet waren und unter Führung schaft große Erregung hervorgerufen. Verantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glode, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Sierau 5 Beilagen.