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Berechtigung der Frau dazu an und verwarf die Revision des Mädchens. Schon nach der Gesindeordnung müsse der Frau die Berechtigung zugestanden werden, einen Strafantrag im Sinne des Gesetzes vom 24. April 1854 zu stellen, wenn ein Gesinde den Vertrag breche, denn nach der Gejindeordnung hätte sie das Mädchen selbständig annehmen können. Diese Auffassung werde jetzt noch bestärkt durch die Bestimmungen des§ 1357 des Bürgerlichen Gesetzbuches über das Entschließungsrecht der Frau. Auch diese wären dahin auszulegen, daß die Frau des Dienstherrn das Recht zu einem Strafantrag gemäß dem Gesetz von 1854 habe.

Aus Industrie und Handel.

Wir sind die Herrscher!

Der Beschluß des Kohlensyndikats, für das nächste Geschäfts jahr die bisherigen Preise beizubehalten, wird noch besonders kommentiert durch eine Auslassung in der K. Volksztg." Das Blatt schreibt:

" Das Kohlensyndikat hat in seiner Sigung vom 14. Oktober, wie verlautet, auch mit dem Rückgang im Eisengroßgewerbe fich beschäftigt. Wie uns aus dem Syndikat nahestehenden Kreisen mitgeteilt wird, ist dabei auch die Frage zur Sprache gekomunen, ob, dem Beispiel des Stahlwerksverbandes folgend, das Kohlen syndikat ebenfalls Preiszugeständnisse machen solle, welche auf die Ausfuhrtätigkeit des Eisengroßgewerbes von Einfluß sein würden. Solche Preis zugeständnisse sind aber, nach unserem Gewährsmann, mit großer Mehrheit abgelehnt worden. Wie sehr ndem cin tatsächliches Monopol besigenden Kohlensyndikat die schlimmen Ereignisse im Eisengroßgewerbe Hekuba   sind, geht aus dieser Niederstimmung und auch daraus hervor, daß in der näm­lichen Versammlung auch beschlossen worden ist, die jetzigen. Richt­preise für das Jahr 1908/09 beizubehalten, mit anderen Worten, die heutigen überaus hohen Kohlenpreise bis zum 31. März 1909 unverändert beizubehalten. Trotz allen Niederganges im Eisen großgewerbe!... Das Syndikat kann sich bei seinem rücksichtslosen Vorgehen darauf berufen, daß es Unterstützung gefunden hat bei der preußischen Eisenbahnverwaltung. Die Frankfurter Zeitung  " macht darauf aufmerksam, daß diesmal der neue Vertrag um einen Monat früher abgeschlossen worden ist, als das in früheren Jahren geschah und daß unmittelbar nach dem Vertragsabschluß die Festſegung der Richtpreise für das nächste Jahr erfolgte. Die Kohlenmagnaten befürchteten wohl, daß in einigen Wochen die Situation auf dem Kohlenmarkt sich verschlechtert haben würde und deshalb befahlen sie schleunigen Vertragsabschluß mit dem Fiskus und Festsetzung der nächstjährigen Richtpreise.

Pleiten.

Das Hamburger Bankhaus Söhle ut. Co. hat seine Zahlungen Das Hamburger Bankhaus Söhle ut. Co. hat seine Zahlungen eingestellt. Die Höhe der Passiven soll sich auf zirka 30 Millionen belaufen, von denen zirka die Hälfte als gedeckt betrachtet werden Könnten. Der Krach auf dem Kupfermarkt wird als Ursache des Fallissements angegeben. Eine weitere Folge der Pleite ist die Zahlungseinstellung einer Reihe anderer Firmen.

verdienst erhalten. Auf alle Lohn- und Affordarbeiten soll ein Die Beamtin verlangte die Beseitigung aller Mängel und Miz Zuschlag von 7% Broz. gewährt werden. In Betrieben, wo die stände. Löhne erheblich unter dem Durchschnitt stehen, sollen noch besondere Dem Gesehe unterstellt waren 792 Betriebe mit 1959 Ars Zuschläge vereinbart werden. Um zu verhindern, daß die Löhne beiterinnen und 734 Lehrmädchen. 38 Betriebe erhielten 52 Be­der Werkstattarbeiter durch die Heimarbeiter gedrückt werden, wird willigungen zur Ueberzeitarbeit von 214 Arbeiterinnen während gefordert, daß auch die Löhne der Heimarbeiter im Tarif festgelegt 523 Stunden, die sich auf ½ bis 3 Stunden täglich verteilten. werden und daß sie die Löhne der Werkstattarbeiter um so viel Wegen Uebertretung des Gesetzes wurden 46 Verwarnungen erteilt übersteigen, daß die besonderen Unkosten der Heimarbeiter( Werk- und 33 Bußen im Gesamtbetrage von 705 Fr. verhängt. stattmiete, Material usw.) gedeckt werden. Die Heimarbeiterlöhne In der Stadt Zürich   mit 475 Betrieben und 1794 Personen, sollen durch die Werkstattfommission unter Mitwirkung der Heim- wovon 145 in 47 Geschäften Kost und Logis erhielten, führte die arbeiter festgelegt werden. Arbeiten, die ortsüblich in den Be- Lokalinspektion zum Erlaß von 22 Verfügungen, wovon 6 Uebers trieben angefertigt werden, sollen nicht an Heimarbeiter gegeben füllung der Arbeitsräume, 11 Verwendung von Arbeitsräumen werden. Ferner enthält der Entwurf Bestimmungen über das als Schlafzimmer, 2 ungenügendes Lager und 3 andere Mängel Anlernen von Arbeitern, über die Festsetzung der Preise für neue betrafen. Die erlassenen Verfügungen wurden durchgeführt. Muster und über die Benutzung des paritätischen Arbeitsnachweises im Sinne der Vereinbarungen, welche zwischen den Vorständen des Holzarbeiterverbandes und des Arbeitgeberschutzverbandes ge­troffen worden sind. Mit den Unternehmern der Stockbranche ist eine Verständigung dahin getroffen, daß die Kündigung des Vertrages, welche am 23. Oktober zu erfolgen hätte, bis zum werden, ohne vorhergehende Kündigung zu einer Verbesserung des 23. November hinausgeschoben wird. Inzwischen soll versucht Bertrages durch Verhandlungen zu kommen. eingehend diskutiert. Die Versammlung stimmte durch Annahme Der vom Referenten Hildebrand empfohlene Entwurf wurde einer Reſolution dem Entwurf zu und beauftragte die Kom­mission, auf Grund desselben weiter zu verhandeln und das Er­gebnis der Verhandlungen einer Versammlung zur Beschlußfassung gebnis der Verhandlungen einer Versammlung zur Beschlußfassung

vorzulegen.

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Eine Sympathiekundgebung für den

,, Hochverräter".

Die öffentliche Versammlung, die für die Kommunal. wahlbezirke 29 und 41 für Freitag nach den Borussia­gewaltigen Sympathiekundgebung für unseren Genossen Karl sälen"( Ackerstraße) einberufen worden war, gestaltete sich zu einer Liebknecht, der in wenigen Tagen die ihm wegen Hochverrats" zudiktierte Festungshaft antreten muß. Liebknecht war als Re ferent angekündigt worden, und das war für viele Tausende audiktierte Festungshaft antreten muß. Liebknecht war als Re­von Arbeitern ein Anlaß gewesen, nach der Ackerstraße zu Die Vergoldermeisterinnung hatte zu gestern abend eine Ver- wandern, um dem Hochberräter" einen Abschiedsgruß zurufen zu sammlung einberufen, zu der nicht nur die Innungsmitglieder, fönnen. Schon um 7 Uhr war der Versammlungssaal bis auf den sondern auch alle derfelben nicht angehörigen Arbeitgeber er­schienen waren, denen neue Forderungen der Vergolder unterbreitet letzten Blah gefüllt und von der Polizei wurde niemand mehr waren. Die Forderungen der Arbeitnehmer wurden natürlich als hineingelassen. Von der Polizei, die ein nach Hunderten zählendes zu hoch und in dieser Form als unannehmbar" erklärt. Es sollen Schuhmannsaufgebot zusammengetrommelt hatte und die ganze jedoch der Arbeiterkommission Verhandlungen angeboten werden, die Ackerstraße besetzt hielt! Ein paar Tausend Menschen dürften es schon heute stattfinden sollen, um auf friedlichem Wege eine Ver- gewesen sein, die feinen Einlaß mehr fanden und nun draußen ständigung zu ermöglichen. Man sei bereit, den Arbeitnehmern auf der Straße ausharrten. Drinnen empfing brausender Jubel etivas entgegenzukommen, so beim Lohn, wo eine 10prozentige. Er- unseren Genossen Liebknecht  , als er den Saal betrat und sich nach höhung gefordert wurde, die Arbeitgeber aber höchstens 5 Proz. zu der Rednertribüne durcharbeitete, von der herab ein prächtiger Tegen könnten. Die Frage, ob der Tarif mit der Innung oder den einzelnen Firmen abgeschlossen werden soll, wurde offengelassen und Strauß roter Blumen ihn grüßte. Liebknecht sprach über seinen die Entscheidung der zur Vertretung bei den Verhandlungen ge- Prozeß nur einen einzigen Sak, den ersten seines Vortrages. Ich wählten Kommission anheimgegeben, jedoch mit der Bedingung, daß habe", sagte er, heute nicht über den Militarismus und nicht über ein langfristiger Tarif auf keinen Fall anzunehmen ist. meinen Prozeß zu Ihnen zu reden, sondern über Kommunalpolitik." Und das tat er in einem vom Feuer der Leidenschaft durchglühten Vortrage, auf den die Kopf an Kopf gedrängte Menge mit Stürmen des Beifalls antwortete. Als die Versammlung geschlossen wurde scholl es ihm von allen Seiten entgegen:" Auf Wiedersehn! Auf gesundes Wiedersehn!" Langsam leerte sich der Saal. Auf der Straße harrte eine unabsehbare Menge, die Liebknecht umringte und ihn stürmisch begrüßte, als er hinaustrat. Aber im nächsten

Deutfches Reich.

Achtung, Modelltischler! In der Modellfabrik Schmiedel Magdeburg legten 19 Modelltischler wegen fortgesetter Lohndrückerei die Arbeit nieder. Es ist nicht ausgeschlossen, daß diese Bewegung längere Zeit anhält und erwarten wir, daß bei den Kollegen das Wort Solidarität nicht zur Phrase wird. In Magdeburg   erhält Schmiedel keine Streifbrecher!

Die Lokalverwaltung Magdeburg   des Deutschen Holzarbeiter­verbandes.

Augenblick stürzten sich ganze Reihen von Schuhleuten auf die Menge, Büffe und Stöße austeilend. Und zu gleicher Zeit öffnete Beschluß der Bauarbeiter, die Arbeit am Freitag wieder aufzu- Elsasser Straße ziehenden Begleitern Liebknechts den Weg zu bers Die Aussperrung im Hannoverschen Baugewerbe ist durch den von Schuhleuten ergoß sich auf die Straße und suchte den nach der Die Aussperrung im Hannoverschen Baugewerbe ist durch den sich das Tor des benachbarten Straßenbahndepots, und ein Strom aufzubon legen. Berittene trabten heraus, sprengten auf die Trottoirs und warfen sich der nachflutenden Menge entgegen. Kein Mensch be

Der Kurssturz der United Copper- Aftien hat die New Yorker Bantfirma Dito Heinze u. Co. gezwungen, ihre Zahlungen einnehmen, verhütet worden. zustellen.

Gewerkschaftliches.

Die unheilige Dreieinigkeit.

Der zersprengte ,, Block". Bei der Gewerbegerichtswahl in alle a. S., fo berichtet man griff, was dieses Ungestüm der Polizeimacht eigentlich bezwedte uns unterm 14. Oftober von dort, wurden auf die Liste der freien Wenn es zu feinem ernsten Zusammenstoß gekommen ist, so ist das Gewerkschaften 4524 Stimmen und für die Hirsch- Dundersche Liste wahrlich nicht der Polizei zu danken, sondern lediglich der Be ganze 539 Stimmen abgegeben. Die Gewerkvereinler hatten mit sonnenheit der Berliner   Arbeiter bevölkerung ben schwarzen, blauen, gelben und grünen Gewerkschaftlern einen die sich durch diese höchst überflüssige Forsche nicht provozieren ließ, Blod" gebildet und ernteten" damit die Frucht der Blockpolitik- eine flägliche Niederlage.

Der beleidigte gelbe Kriegsrat.

Letzte Nachrichten und Depefchen.

Während des Streits der Käsereiarbeiter in Memmingen  fandte, wie wir seinerzeit berichteten, ein Unternehmer an den Pfarrer einen Brief, worin er diesem mitteilte, daß der jugendliche Arbeiter M. sich am Streit beteilige, daß er so frech" sei und Streitposten stehe(!) und sogar an den Versammlungen der Streifenden teil. Die Augsburger   Gelben feiern fast jede Woche ein Fest: die Aus dem bayerischen Landtag. nehme.(!!) Der Pfarrer erkannte sofort seine Aufgabe; Verurteilung eines Sozialdemokraten oder eines freien Gewerkschaftlers! München  , 18. Oktober.  ( W. T. B.) Kammer der Abgeordneten er denunzierte den jugendlichen Arbeiter Diesmal traten als Ankläger die Generäle von 13 gelben Vereinen In der heute abend abgehaltenen Sigung fragt Schäfler( Bentrum) der Polizei und diese fertigte sogleich wegen unbefugten auf; das Schlachtopfer bildete der Bezirksleiter der Schuhmacher, nach den Gründen, aus denen die bayerische   Regierung der lebten Wirtshausbesuches" einen Strafbefehl aus. Der jugendliche Genosse Neubauer in München  . Er soll das ganze Heer der Reichstagsauflösung zugestimmt habe. Arbeiter besaß nun, wie man uns schreibt, die weitere Augsburger Gelben in einer Bersammlung beleidigt haben. Das Ministerpräsident Frhr. v. Podewils   erklärt: Die Verbündeten Frechheit", gegen den Strafbefehl Einspruch zu erheben(!!!) unsinnigste Zeug wurde ihm in den Mund gelegt. Der Kronzeuge Regierungen fonnten seinerzeit den Antrag Gompesch nicht ans mit dem Erfolge, daß er vom Gericht freigesprochen war ein Wachtmeister der Polizei, der nach seinem eigenen nehmen, weil er ein Ueberschreiten der dem Reichstag gezogenen wurde. Die Bemühungen des natürlichen Sleeblatts: Unter nehmer, Stirche und Polizei, welche sich unbewußt immer zur Knebelung der Arbeiterschaft zusammenfinden, waren also vergebens!

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Berlin   und Umgegend.

Geständnis das, was er als lleberwachender in der Versammlung gehört, am anderen Morgen( 1) aus dem Gedächtnis(!) niedergeschrieben und es als" Heyartikel" dem Leiborgan der Gelben, der Augsburger Stadtfraubas" zugesandt hatte. Diese journalistische Arbeit des Polizeiwachtmeisters galt dem Gericht als absolut zu­verlässig; es verurteilte den als ruhig und besonnen bekannten Gewerkschaftsbeamten zu 70 M. Geldstrafe.

Die Töpferträger versammelten sich am Freitag morgen im Gewerkschaftshause, um den Bericht über den Stand der Be­wegung entgegenzunehmen. Kribom erklärte, daß wenig Neues Der Kampf der Straßburger Bauhülfsarbeiter ist durch Ver­zu berichten sei. Die Zahl der streifenden Töpferträger, die dem mittelung des Bürgermeisters mit dem Abschluß eines dreijährigen Zentralverband angehören, sei von 77 auf 89 gestiegen; zusammen Tarifvertrages beendet worden. Es wurde vereinbart: 1. Für mit den Mitgliedern anderer Organisationen stehen 105 auf den Bauhülfsarbeiter im 1. Vertragsjahr 39 Pf. Stunden­Streiflisten. Der Redner warnt davor, Streifbrecherdienste zu lohn, im 2. Jahre 42 Pf. und im 3. Jahre 45 Pf.; 2. für Erd­Leiften und ermahnt zur Einigkeit. In der Innung herrsche arbeiter: im 1. Vertragsjahre 42 Pf. Stundenlohn, im mancherlei Streit, die Meister seien mit der bestehenden Lage 2. Jahre 43 Pf. und im 3. Jahre 45 Pf.; Ueberstunden­durchaus nicht zufrieden; der feste Widerstand der Töpfer habe sie entschädigung 10 Pf. pro Stunde, Nachtarbeit 20 Pf. und bei leisten. Karl Heidemann   erzählte als ein Beispiel, wie der ungünstigen Jahreszeit kann als ein guter bezeichnet werden. überrascht; denselben festen Widerstand müßten auch die Träger Sonntagsarbeit doppelten Stundenlohn. Der Erfolg in Anbetracht übereifrig die Polizei für die Arbeitswilligen eintritt, daß sein Der Kampf dauerte vier Wochen. Sohn, der als Maurer Arbeit suchte, beim Passieren einer Bau­stelle in Rigdorf gestern verhaftet wurde. Der Beamte habe die bloße Anwesenheit des Fremden in der Nähe von Arbeitswilligen als lästig angesehen und ihn ohne weiteres beim Kragen genommen und arretiert. Heidemann protestiert energisch Baumschulenweg. Am Dienstag, den 15. d. M., fand in gegen eine derartige Behandlung eines friedlichen Bürgers und Speers Festsälen eine öffentliche Versammlung statt, die von der wird Beschwerde erheben. weiblichen Vertrauensperson einberufen worden war. Genosse Die Unterstübungsfrage wurde wieder lebhaft erörtert. Der Heinig referierte zunächst über: Die Rechtlosigkeit der Frau". Vorstand beharrt darauf, daß die schuldigen Streiffondsbeiträge bezahlt werden müssen, und er stützt sich dabei auf das Statut. Diejenigen, die viel schuldig geblieben sind, erwarten nun ein größeres Entgegenkommen und möchten die Bezahlung aufschieben. was zu mancherlei Reibungen geführt hat. Heidemann erklärte, daß der Vorstand Grleichterungen gewähren wolle, aber nur bis zu einem gewissen Maße. Die Mitglieder dürften nicht vergessen, daß sie ihre Pflichten in erster Linie erfüllen müßten, wenn fie Rechte geltend machen wollen.

Aus der Frauenbewegung.

Die Vertrauensperson Frau Kinzel erstattete Bericht über das ver­floffene Geschäftsjahr und wurde darauf einstimmig wiedergewählt. Von dem Genossen Schulz wurde angeregt, in Baumschulenweg einen Konsumverein zu gründen.

Die Züricher Gewerbeinspektorin über den Arbeiterinnenschutz.

Berwickelungen unentbehrliche Autorität des Militärkommandos Zuständigkeitsgrenze und einen Eingriff in die bei kriegerischen bedeutet hätte. Für die Bemessung der zur Bewältigung des Auf standes in Deutschfüdwestafrika nötigen Truppenzahl fonnte nur bie Militärautorität, aber nicht das Parlament maßgebend sein. Dief bayerische Regierung hat der Reichstagsauflösung im voraus zus gestimmt für den Fall, daß der Reichstag   den Nachtragsetat ab lehnte oder die Truppenzahl einschränkte. Für die Stellungnahme der Regierung war nicht maßgebend Feindseligkeit gegend irgende eine Partei, sie erfolgte vielmehr aus rein sachlichen Gründen. einigung), wobei darauf hingewiesen wurde, daß dem sozialdemo Gegenüber einem Angriff des Abg. Prieger( Freie Ver fratischen Abgeordneten Roßhaupter, der als Arbeiter bei den Staatseisenbahnen tätig war, während der Ausübung des Av­geordnetenmandats Urlaub unter Fortzahlung des Arbeitslohnes gewährt worden ist, erklärt der Ministerpräsident, das Vorgehen der Regierung sei berechtigt. Die Arbeiter erhielten auch als in Betracht, da er nur Arbeiter und nicht Beamter sei. Ein Be Schöffen oder Geschworene Urlaub mit Fortbezug des Lohnes. Daß Abgeordneter Roßhaupter Sozialdemokrat sei, komme hierbei nicht

amter wäre felbstverständlich durch seinen Diensteid auf das mo­narchische Prinzip verpflichtet, und die Regierung würde, wenn ein Beamter sich Verfehlungen gegen dasselbe aufchulden kommen lasse. daraus die Konsequenzen ziehen.

Eine Schiffskatastrophe. Kopenhagen  , 18. Oktober.  ( W. T. B.) Der dänische Dampfer " Alfred Erlandsen", von Libau   nach Grangemouth( Schottland  ) unterwegs, strandete gestern abend bei Ebbears Nod in der Nähe von Saint Abbs head( Schottland  ). Die gesamte aus 16 Personen bestehende Bemannung ertrant. Als der Dampfer Kopenhagen   an­gelaufen hatte, befanden sich unter der Bemannung drei Deutsche  , der Matrose Emil Schupphaus, der Koch Mathiesen Mor..

Das franzöfifche Neberschwemmungsgebiet. Saint Etienne  , 18. Oktober.  ( B. H.  ) Ueber die Uebers schwemmungen laufen sehr schlechte Nachrichten ein. In Andre sieur ist die Loire   um 5,45 Meter gestiegen. Beide Ufer find über­schwemmt, der reißende Strom führt Balken, Bäume usw. mit sich fort. Mehrere Brücken sind weggeschwemmt, die Wege zerstört, der Materialschaden ist ungeheuer. Im Departement Gard   ist der Schaden ebenfalls unbeschreiblich. Seit dem Jahre 1858 ist keine derartige Ueberschwemmung zu verzeichnen.

12jährigem Zuwarten", in dem Fräulein Albrecht eine Gewerbe­Im Sommer 1906 hat die Züricher   Regierung endlich, nachtenien aus Schleswig   und der Leichtmatrose Julius Vetter. Niedergebrannte Ortschaft. inspektorin angestellt, deren erster Bericht kürzlich im Gesamt- Budapest  , 18. Oktober.  ( W. T. B.) Der Ort Aranh( Kom. Der Tarifvertrag der Stockarbeiter( Branche des Holzarbeiter- bericht der Regierung beröffentlicht wurde. Sie machte erst auf Hunyad) ist mit Ausnahme von 16 Häusern vollständig abgebrannt, verbandes) läuft am 23. Januar 1908 ab. Die Stodarbeiter haben dem Bureau für Fabritwesen eine furze Lehrzeit durch und über­deshalb die Frage erörtert, ob der Vertrag gekündigt oder still- nahm sodann die selbständige Leitung des Arbeiterinnenschutz­schweigend verlängert werden solle. Sie kamen zu der Ansicht, daß wesens. Von Anfang August bis zum Schlusse des Berichtsjahres eine unveränderte Verlängerung des Vertrages den Interessen der führte die Beamtin 272 Besuche in Betrieben aus, die unter dem Arbeiter nicht entspreche, sondern daß Berbesserungen in mancher Arbeiterinnenschutzgesetz stehen, wobei sie sofort die alte, bekannte Hinsicht notwendig feien. Die Branchenkommission hat einen Ver- Tatsache tonjiatieren konnte, daß der Vollzug des Gesetzes in den tragsentwurf ausgearbeitet, der auch die Zustimmung der Ver- Städten Zürich   und Winterthur   besser sei als auf dem Lande, trauensmänner gefunden hat und am Donnerstag der Branchen- wo die Behörden wenig tun und die Geschäftsinhaber gar nicht versammlung vorgelegt wurde. Der Entwurf stellt in der Haupt- wiffen, daß sie unter das Gesetz gehören, wenn sie Arbeiterinnen fache folgende Forderungen auf: Berkürzung der wöchentlichen oder Lehrmädchen beschäftigen. Oft fonnte die Inspektorin die Arbeitszeit von 51 auf 49% Stunden. Diese Forderung wird um Bemerkung hören: In meinem Hause, in meiner Wohnung, kann so mehr für berechtigt gehalten, als etwa der dritte Teil aller ich machen, was ich will. Da hat mir niemand dreinzureden." Stodarbeiter schon jeht den Achtstundentag hat, der unter anderen Sie traf denn auch in einem Bezirke 25 Geschäfte, welche meistens in zwei der größten Betriebe herrscht. Weiter wird gefordert, daß Lehrmädchen beschäftigen, die dem Gesetze nicht unterstellt waren. Gibney, 18. Oktober.  ( B. S.) Das schwedische Schiff Alfheld" bei schlechtem Geschäftsgange die tägliche Arbeitszeit auf fechs Die 1% ftündige Mittagspause und die 10stündige Arbeitszeit, die ist am 10. Oftober an der Westküste von Tasmanien   gestrandet. Bier Stunden verkürzt werden muß, che Entlassungen vorgenommen das Gesez vorschreibt, werden oft übertreten. Vielfach werden Mann sind ertrunken, von der übrigen Besatzung sind sechs gestern werden. Der Mindestlohn soll von 25,50 M. auf 27 M. wöchentlich Schlafzimmer als Arbeitsräume benutzt, die in bezug auf Reinlich in Hobart  ( Tasmanien  ) eingetroffen. Sieben, darunter der erhöht werden. Arbeiter, die abwechselnd in Afford und in Lohn feit, Licht und Ordnung zu wünschen übrig lassen. Es kommt Kapitän, verblieben erschöpft unfern der Wrackstelle, so daß das beschäftigt werden, sollen in Lohn den durchschnittlichen Afford vor, daß zwei Personen zusammen in einem Bette schlafen müssen. Zuspätkommen des eingeleiteten Rettungsversuchs befürchtet wird. Berantw. Redakteur: Hans Weber, Berlin  . Inseratenteil verantw.: Th. Glede, Berlin  . Drud u. Verlag: Vorwärts Buchdr. u. Verlagsanstalt Baul Singer& Co., Berlin   SW. Hierzu 3 Beilagen u. Unterhaltungsblatt

Gestrandetes Schiff.