Beilage zum„ Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 2.
Vom Bergarbeiter- Streik.
Dienstag, den 3. Januar 1893.
10. Jahrg.
trok bart, lautet nach der Germania ", die hoffentlich genan sitirt noffen thres Gesuchs nicht zugegen fein! hat, folgendermaßen: In Altendorf bei Chemnitz wurde der bisherige " Hochwürdiger Herr! Die Nachricht, daß ein Theil der sozialdemokratische Vertreter der Unansässigen mit 144 von In den Ausstandsrevieren ist eine vom 29. Dezember datirte Bergleute im Saarrevier die Arbeit eingestellt hat und ein all- 147 Stimmen wiedergewählt. In Wittgensdorf siegten in Bekanntmachung des Oberpräsidenten der Rheinproving an- gemeiner Ausstand droht, hat mich mit tiefem Schmerz erfüllt. der ersten und zweiten Klaffe der Unansässigen unsere Kandidaten, geschlagen, wonach derjenige, welcher sich unbefugt in der Nähe 3 wäre ungemein traurig, wenn gerade in der Zeit, wo der sowie deren Erfaßmänner. In der Klasse der Ansässigen vereiner Betriebsstätte, eines Berg- oder Hüttenwerks, oder auf den menschgewordene Sohn Gottes durch seine Engel Frieden ver- blieb den Gegnern der Sieg mit 110 gegen die große Minorität Bugangswegen zu einer folchen Betriebsstätte aufhält und der tünden läßt den Menschen, die guten Willens find, Zwietracht, von ca. 70 fozialdemokratischen Stimmen.- An der GemeindeAufforderung der Sicherheitsorgane, sich zu entfernen, keine Folge Saß und unabsehbares Elend heraufbeschworen merden sollten. rathswahl in Gelenau betheiligten fich 60 pt. der Wähler, leistet, mit Geldstrafe bis zu 60 M. oder mit entsprechender Haft Ich erachte es als meine oberhirtliche Pflicht, die katholischen Berg- 10 pet. mehr als vor zwei Jahren. Die sozialdemokratische Liste bestraft wird. Ferner wurde am 30. Dezember auf den vom leute auf das eindringlichste vor diesem unbesonnenen Schritte ging glatt durch. Unsere drei Kandidaten für die Anfässigen Ausstande betroffenen Gruben folgende Bekanntmachung angeheftet: zu warnen. Ich kann mir die ernste Befürchtung nicht verhehlen, wurden mit 128-133 Stimmen gewählt, während die Gegner " In den beiden gestern auf dem Bildstock abgehaltenen Berg- daß durch dies Vorgehen unabsehbares Unglück über die Aus- nur 83-91 Stimmen betamen, und in der Klasse der Unansässigen rbeiter Bersammlungen ist von den ehemaligen Bergleuten ständigen selbst und ihre Familien herabgerufen wird. Wenn die fiegte der Kandidat unserer Partei mit 275 Stimmen über ben Parken- Bildstock und Müller- Landsweiler behauptet worden, das Streiffomitee habe bei der Bergwerksdirektion für die gesammten Bergleute glauben, Ursache zu gerechten Beschwerden und Forde- Gegner, für welchen nur 115 Stimmen abgegeben wurden. Nach Belegschaften gekündigt. Das ist eine grobe Unwahrheit. Wenn rungen zu haben, so giebt es für sie geordnete und gesetzliche diesem Wahlergebniß besteht der aus 16 Personen zusammenWege, welche fie betreten mögen, um Abhilfe zu erlangen. Das gefeßte Gemeinderath zur Hälfte( 8 Mann) aus Sozialdemokraten.' ch eine derartige Kündigung ohne jede Bedeutung gewesen ire und an der Thatsache, daß die Ausständigen sich des Kontraft- Mittel der Arbeitseinstellung zu dieser Beit wird nicht blos die in Gesau wurden in allen Klaffen( Gutsbesizer, Hausbesitzer unmittelbaren Vorgesetzten der Arbeiter nach fruchtlos ergangenen und unanfäffige) die von unferer Partei vorgeschlagenen uches schuldig gemacht haben, nichts geändert hätte, so ftellen Warnungen zu größter Strenge veranlassen, sondern muß in Kandidaten gewählt. Bei den Unanfäffigen erhielt der Reichsmir doch zur Aufklärung unserer Bergleute hiermit fest, daß furzem große Noth unter die Streitenden und ihre Familien und Landtags- Abgeordnete Stolle 85 pt. ber abgegebenen uns weder von seiten des Streiffomitees, noch von irgend einer bringen; der Ausstand wird ihnen auch in den wohlwollendsten Stimmen. Wenn man bedentt", schreibt der Chemnizer Be anderen Seite eine Kündigung zugegangen ist. Saarbrücken , den Kreisen die Sympathieen rauben und Herzen und Hände ver- obachter", daß vor kaum 10 Jahren nur 2 Männer vorhanden Die Sache wird wohl so liegen, daß die Mittheilung über die schließen, welche gerne hilfbereit wären, wenn es sich um unver- waren, welche sich offen zur Sozialdemokratie bekannten, und jezt über 85 pt. der Abstimmenden sich mit den Jbeen der Kündigung nicht an den Herrn v. Velsen gelangt, sondern durch schuldete Noth handelte. Mehr noch muß mich der Gedanke an die Gefahren für die Sozialdemokratie einverstanden erklären, so steht man recht deut einen Zufall an eine falsche Adresse gerathen ist, oder auch Seelen der Arbeiter betrüben, indem sie ihren Glauben, ihr Heil, lich, was durch ruhige Agitation, ernstes und festes Handeln er wohl natürlich wieder infolge eines Zufalles gar nicht ihr ihre ganze Zukunft für Zeit und Ewigkeit aufs Spiel sezen, reicht werden kann. Dieser Ausfall der Wahl giebt den beften Ziel erreichte. Wie die Köln . Bolts- Beitung" meldet, hat die Bergwerks- wenn sie dem verführenden Rufe von Männern folgen, welche in Beweis dafür, daß für die Sozialdemokratie auf dem Lande ein sehr günstiger Boden vorhanden ist." In Herold siegte gleichDirektion ihren Abnehmern mitgetheilt, sie würde, so weit mög- ihren Umsturzbestrebungen Kirche und Staat bedrohen. Ich weiß wohl, daß der größere Theil unserer braven falls die Liste der Arbeiterpartei. Die Arbeiter haben im Gelich, ihren Lieferungs- Verpflichtungen nachkommen; es ist aber tatholischen Arbeiter der Stimme der Vernunft und der Religion meinderath nunmehr 7 Vertreter ihrer Interessen. Auch in schon nicht alles mehr geliefert worden. Grube mehr Gehör schenkt, als der trügerischen Sprache der Führer Neukirchen wurde ein Sozialdemokrat und zwar zum Ber König hat den Landabsag eingestellt. Mit Freude jener Bewegung. erinnere ich mich noch treter der Unansässigen gewählt.
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Aus St. Johann wird der Frantf. 3tg." unterm der heiligen Versprechungen, welche die Bergleute mir In Mosigkau bei Dessau wurde gleichfalls ein Genoffe 31. Dezember berichtet: Eine Versammlung der Bergleute in Bildstock beschloß, den Vorstand des Rechtsschutz- Vereins zu Unter- or wenigen Jahren auf den Firmungsreisen in dortiger in den Gemeinderath gewählt. handlungen mit der Bergbehörde zu ermächtigen. Letztere läßt sich jedoch Segend gegeben haben: fich stets fern zu halten von den Parteikonferenz. In Fulda tritt am 22. Januar Bornicht darauf ein; die Forderungen der Bergleute feien unannehmbar. liche und weltliche Autorität in die Herzen treuen. Verführern, welche Unzufriedenheit und Mißtrauen gegen geistDarum mittags 11 Uhr im Lok'schen Lokale„ Am Pröbel" der britte Unseres Erachtens kann die Berwaltung eines fiskalischen Bescheint triebes das Verlangen nach Unterhandlungen mit den Arbeitern scheint es noch Zeit, das Unheil abzuwenden oder in enge hessische Parteitag zusammen, um die Berichte der Deletriebes das Verlangen nach Unterhandlungen mit den Arbeitern Grenzen einzuschränken. Ew. Hochwürden ersuche ich deshalb in girten, der Agitations- und der Beitungskommission entgegen ihres Refforts absolut garnicht ablehnen, wenn sie sich ihrer der Liebe Chrifti, der für uns alle arm geworden ist, auf das zunehmen, sowie über die Agitationsfrage, die Aufstellung der Aufgabe als eines Staatsorgans vollkommen flar bewußt ist. zu welchen Ungeheuerlichkeiten heißt es das private Unternehmer- eindringlichste, Ihre Pfarrkinder zu bitten und zu beschwören, Reichstagskandidaten für Hessen und Waldeck , endlich über eventhum ermuntern, wenn schon der Staat die Arbeiter nicht einmal daß sie an einer so unbesonnenen Bewegung sich nicht betheiligen, tuelle Anträge der Delegirten zu berathen. sondern sich dagegen aussprechen und andere davon abhalten. einer Unterredung würdigen will!
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Nach den in letzter Zeit gemachten Erfahrungen sind ähnliche Sozialdemokratische Preffe. In Bamberg erscheint Bewegungen fast immer fruchtlos und unglücklich für die Arbeiter zum Schrecken der Schwarzen seit 1. Januar eine Sonderausgabe verlaufen. Möge sich doch niemand zu strafwürdiger Wider- der Würzburger Unterfränkischen Boltstribüne" unter dem feglichkeit und unheilvollen Thaten hinreißen lassen. Es gilt, ge- Titel: Bamberger Boltszeitung". liebte Mitarbeiter, von den uns anvertrauten Seelen großes Unglüc abzuwehren, ihre irdische Wohlfahrt zu erhalten und so zu Ein Hoch auf die deutsche Sozialdemokratie zum nenen fördern, wie sie allein gefördert werden kann: mit christlicher Jahre sandte unser Genosse Karl Thiel aus dem Breslauer Besonnenheit, Mäßigung und Geduld, und mit dem Be- Gefängniß heraus. wußtsein, daß wir alle einft Rechenschaft zu geben haben vor dem ewigen Richter. Saget den Arbeitern, daß der Herr die Seelen
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Ueber dieselbe Versammlung wird der Kölnischen Zeitung " aus Friedrichsthal geschrieben: Eine im bergmännischen Saal zu Bildstock abgehaltene, von mindestens 10 000 aus ständischen Bergleuten besuchte Versammlung beschloß, den Vorstand des Rechtsschutzvereins zu ermächtigen, mit der Bergverwaltung wegen Beilegung des Ausstandes in Unterhand fung zu treten, dabei aber sämmtliche Forderungen, wie Achtftundentag und die Bölflinger Beschlüsse mit den Unteranträgen der Gruben Ausschußmitglieder aufrecht zu erhalten und die Mus der Schweiz . Auf Einladung der Züricher deutschen Arbeit unter keinen Umständen eher aufzunehmen, bis Warken ihrer Angehörigen einft von ihnen fordern wird, daß sie vor ihm Sozialisten sprach, wie der Vorwärts" schon Eura mittheilte, oder sein Stellvertreter Lambert aus Wuftweiler dies bestimmt. Wir Rechenschaft abzulegen haben über das Wohl und Wehe, welches Bebel am 29. Dezember im Kasino zu Außersteht über unsere bezweifeln febr meint die Kölnische Zeitung ", daß die fgl. fie durch ihre Handlungsweise, durch Wort und Beispiel, über Lage". Die Versammlung war von etwa 1200 Personen besucht. Bergwerksdirektion bei diesem so frivol hervorgerufenen Aus- ihre Familien, über Frau und Kinder gebracht haben. Rufet den darunter auch einigen Unabhängigen", die eine Saupt- und and von ihrer grundsäglichen Stellung, den sozialdemokratischen Arbeitern die Worte des Apostels zu: Wir ermahnen euch, Staatsattion angekündigt hatten, sich jedoch angesichts der im or Vorstand des Rechtsschutzvereins, ber zudem ausschließlich Brüder, daß ihr euch befleißigt, ruhig zu sein und euer eigen fanten Versammlung sehr ruhig verhielten. Zum Borsteenden abgelegten Bergleuten gebildet ist, als Vertreter Geschäft zu betreiben und zu arbeiten mit euern Händen, und wurde ein schweizerischer Staatsbeamter, Genosse 2ang, erwählt. ihrer Belegschaften nicht anzuerkennen, abweichen wird. daß ihr ehrbar wandelt gegenüber denen, die draußen Bebel schilderte in 1/2 stündiger Rede die politischen und wirthDiese Bemerkung fennzeichnet die Schamlosigkeit der rheinischen sind, so daß ihr von niemandem etwas zu begehren nöthig schaftlichen Verhältnisse Deutschlands , die Auflösung, in welcher Unternehmerpresse. Wenn die Vorstandsmitglieder des Rechtsschutz habt." Ew. Hochwürden ermächtige ich, dieses Schreiben, wo die ganze bürgerliche Gesellschaft sich befindet den wirthschaftvereins früher gemaßregelt wurden, weil sie für ihre Kameraden es angemessen scheint, auch von der Kanzel zu verkündigen. lichen und politischen Bankerott und verweilte namentlich bei eintraten, und jetzt infolge der über sie verhängten Verrufs Indem ich mein schwaches Gebet für den glücklichen Erfolg Ihrer Frankreich , wo der Anfang vom Ende begonnen habe. Aus den erklärung auf feiner Beche in Arbeit genommen werden, so ist es Bemühungen aufopfere, verbleibe ich mit herzlichem Gruß und Klaffenkämpfen und Krisen tomme die bürgerliche Welt nicht mehr einfach eine blöde Niederträchtigkeit, sie durch die Bezeichnung Segen in der Liebe Chrifti Ew. Hochwürden ergebener+ M. Felix, heraus. Er schloß mit den Worten:„ Geft der Sieg des Prole abgelegte Bergleute" als Leute abthun zu wollen, die kein Recht Bischof." tariats werde den Frieden auf Erden", welchen das Christenmehr hätten, die Interessen der Bergleute zu vertreten. Gegenüber diesem katholischen Würdenträger find wahrhaftig thum verheißen hat, zur Wahrheit machen!" Als Bebel unter Aus Saarbrüden berichtet das Wolff'sche Telegraphen- selbst die protestantischen Sozialdemagogen probenfeftere Arbeiter ftürmischem Beifall geendet hatte, eröffnete der Vorsitzende die bureau unterm 2. Januar:„ Das Maschinenpersonal war in dem freunde. In dem Korum'schen Erlaß spürt man nichts anderes Diskussion und jedem Redner wurden 15 Minuten Redezeit zuerkannt. Das Wort erhält zunächst Baginsti, der enttäuscht war, Streifgebiete gestern trotz der Bedrohung durch die ausständigen als den mit Erlaubniß zu sagen Polizeigeist der himm Bergarbeiter vollständig angefahren. In Ensdorf und Elvers- lischen Gendarmerie. Von christlicher Liebe, die alles verzeiht, daß Bebel in seinem Vortrag der Unabhängigen keinerlei Erberg, sowie auf Grube von der Heydt" tamen Ruheftörungen weil sie alles zu begreifen vermag, und den Willen hat und wähnung gethan. Bei der Darlegung der ökonomischen und vor. In Louisenthal, Bildstock, Guichenbach und Holz fanden ausführt, dem Gequälten zu helfen, ist in dem Erlaß nichts zu sozialen Entwickelung habe der Referent nicht gesagt, welche gestern start besuchte Bergarbeiter- Versammlungen statt; diejenige spüren. Was nüßt nun eigentlich dem Volke so eine Kirche? Mittel das Proletariat in diesem Kampfe hat. Er bezweifle, ob in Louisenthal war von etwa 800, die in Guichenbach von etwa 300 wird sich wohl jeder der Bergleute fragen, gegen welche der Erlaß das Erfurter Programm einen theoretischen Fortschritt der Sozial Personen besucht, zu derjenigen in Bildstock waren auch viele Frauen gerichtet ist. demokratie bedeute; es wird ausgestellt im Glastaften wie der erschienen. In den Versammlungen wurde beschlossen, den Streif Die Kreuz- Zeitung " erzählt ihren Lesern, daß die Beschwerden heilige Rock.( Baginsti hatte nur von Herrn" Bebel ge fortzusehen; man fchenkte der Versicherung Glauben, daß Geld der Arbeiter fich gegen eine neue Arbeitsordnung richten, deren sprochen, als ihm unversehens der Genosse" Bebel entschlüpfte, und Lebensmittel aus dem Auslande für die Streifenden unter Bestimmungen von den Bergleuten als zu schroff bezeichnet was allgemeine Heiterfeit hervorrief, die mur gesteigert wegs seien. Der Oberpräsident der Rheinproving, Nasse, und werden, obgleich fie von den Arbeiter Aus- wurde, als er sagte, ja, wir waren einmal Genossen, worauf Regierungspräsident von Heppe find gestern hier eingetroffen. fch üffen genehmigt ift." Bebel replizirte: Gott sei Dank, daß es aus ist") Ferner Heute ist der Ausstand allgemein; im Ganzen sind heute nur Bekanntlich ist das genaue Gegentheil wahr; die Bergarbeiter fritifirt Baginsti die Stellung der Fraktion im Reichstage zur 4546 Mann angefahren." Amusant ist an diesem Telegramm lehnen die neue Arbeitsordnung ab, weil fast alle wichtigeren Arbeiterschuß- Gesetzgebung und beschuldigt die deutsche Sozialdes offiziösen Wolff'schen Bureau's, daß es wohl die Zahl der Abänderungsvorschläge der Arbeiterausschüsse ignorirt wurden. demokratie, daß sie das Proletariat nicht revolutioniren, fondern Besucher der unbedeutenden Louisenthaler und Guichenbacher Diese Ausschüsse sind eben auf den Staatsbetrieben genau so wie das Bürgerthum belehren wolle. Die Sozialdemokratie wird eine Versammlvren angiebt, aber nichts von den 10 000 Berg- in den meisten Privatwerken nichts weiter als ein dekorativer allgemeine Rompromißpartei, eine Boltsbreipartei werden. Ieuten Set, welche die Bildstocker Bersammlung bes Beirath, um deffen Meinung man sich fümmert oder auch Köfter beschwert sich, daß Bebel den Enterbten in der fuchten. nicht, je nachdem es gerade paßt. Die Kreuz- Zeitung " darf sozialen Entwickelung teine Rolle angewiesen habe Das Berliner Tageblatt" bringt aus Neunkirchen davon ihren Lesern freilich nichts erzählen, dafür aber sorgt das wiederholt die Vorwürfe gegen den Vorwärts", daß er die folgende, vom 31. Dezember datirte Mittheilung: Heute Morgen fromme Blatt auch in dem neuen Jahre dafür, daß das demonstrirenden Arbeitslosen Ballonmützen" genannt habe. find nun auch die legten bisher noch arbeitenden Gruben König Philifterium nicht aus dem Gänsehaut- Stadium herauskommt, Die theoretischen Ausführungen Bebel's unterschreibe er als und Kahlwald theilweise in den Streit eingetreten. Von der indem es schreibt:„ Im Kampfe der Arbeiter gegen die moderne richtig. Er schließt mit der Versicherung, daß die Unabhängigen über 800 Mann starken Belegschaft der Grube König haben nur Wirthschaftsordnung werden die versuchten und vollendeten die Erben der Sozialdemokratie sein werden. 200 anfahren können, die übrigen wurden durch die zu Tausenden Massenmorde durch Gift und Dynamit immer häufiger. Blei hält den Ausdruck Krise für überlebt und unzutreffend, anwesenden Ausständigen verhindert, obwohl sie zum großen Die entscheidende soziale Krisis scheint sich rasch zu nähern. weil dieser Zustand ein dauernder geworden ist. Er verweilte Theil einzufahren wünschten. Auf der Grube Kahlwald find Der Ausstand der Bergarbeiter in den fiskalischen Gruben namentlich bei der Maifeier. Die Nichtfeier des 1. Mai ogar nur 25 Bergleute eingefahren. Ganz in der Frühe des Saarreviers dient offenbar nur dazu, die Unzufriedenheit seitens der deutschen Sozialdemokraten sei nicht Vorsicht, sondern durchzogen die Streifenden johlend und singend unseren Ort, zu der Arbeiterwelt mit den staatlichen Einrichtungen auf die Spize Symptom . weilen ein Hoch auf den Kaiser ausbringend, um zu treiben.".... Das alles läßt darauf schließen, daß es sich Greulich weist die feinem Freunde Bebel, der seit 27 Jahren damit zu beweisen, daß sie teine Sozialdemo: hier um einen anarchistischen Versuch handelt, die Berg - immer der gleiche entschiedene Vorfämpfer geblieben sei, getraten feien. Die Gendarmerie, welche man weit und breit leute ins Unglück zu stürzen, sie wirthschaftlich und moralisch machten Vorwürfe zurück. Baginsti, der die Versammelten gar zufammengezogen hat, zum Theil aus Hannover , ist den Taufen zu ruiniren, um in ihnen eine entschlossene Gefolgschaft heranzu- nicht fenne, hätte uns schon deshalb mit seinen Berliner Stänkereien verschonen sollen, die sie ausfechten mögen, wo sie ben gegenüber ohnmächtig.- Wie das angstschlotternde Berliner bilden." Tageblatt" mit amüsanter Ernsthaftigkeit meldet, fassen die Bes Der fromme Schillo und der tonfufe Warten Anarchisten, wollen, nur nicht an diesem Orte. Wenn die Unabhängigen in hörden die Lage bereits" so ernst auf, daß sie eingehende Bor - das triegt eben doch nur die„ Kreuz- Zeitung " fertig. dem großen historischen Bilde, das Bebel uns vorgeführt, fehlen fichtsmaßregeln" getroffen haben. Das Blatt meldet per„ Privatund sich darüber beschweren, so mögen fie doch erst historische telegramm" aus Trier unterm 81. Dezember seinen indeß wohl Thaten verrichten. Er schließt mit der Rückweisung der Vorfaum so entsetzten Lesern, daß wegen der Ausschreitungen der würfe wegen der Maifeier und ruft den Unabhängigen zu, fie Streifenden die Gendarmerie aus dem Regierungsbezirk aus mögen doch an der Spize des fünften Standes aufmarschiren. Landauer bezeichnet Bebel's Rede als„ lahm und sammengezogen wurde", was wirklich nichts Neues mehr ist. Ferner fagt es, je zwei Bataillone des 69. und 29. Infanteriemüde", was einen anhaltenden Entrüstungssturm der Versammlung hervorruft, der sich immer wieder erneuert, Regiments wären in den Trierer Kasernen marschfertig" der Eine Protestversammlung gegen die Militärvorlage fobald Redner weiter Erst Lonfignirt, um in das Streifgebiet abzurücken, woran sowieso sprechen will. auf die Bitte Langs, Landauer reden l'aum ein Angehöriger des mit dem Staatssozialismus lieb- wurde weiter abgehalten in Dhlau. zu laffen, damit iugelnden Deutschen Reichs gezweifelt haben fann. er nicht auf billige Weise zum Märtyrer" werde, tritt Ruhe Wie sich die fatholische Kirche der fatholischen Arbeiter in der Gemeindewahlen. Sächsische Wahlergebnisse. ein und hält Landauer seine vorbereitete Nede. Roth annimmt mit- Strafpredigten anstatt mit werkthätiger Jn Ruppertsgrün bei Elsterberg wurde ein Sozialdemokrat Seidel führt aus, daß Bebel offenbar auf das, was ihm Dilfe, was doch die Gebote des Nazareners vorschreiben, in den Gemeinderath gewählt; in Scholas gelang es, zwei als Unterlassungsfünde vorgeworfen wurde, gar nicht eintreten, arhellt mit verblüffender Deutlichkeit aus dem Schreiben, unserer Genossen durchzubringen. In Rodewisch erhielten fondern nur den Untergrund der Entwickelung aufzeigen wollte, 3 der Trierer Bischof Korum an seine geistlichen Unter- unsere beiden Kandidaten für die 3. und 4. Klasse der Unan- woraus dann die Forderungen und Mittel von selbst folgen. an gerichtet hat. Dieses Schreiben, das die Tattit der sässigen die große Minorität von 184-187 Stimmen gegen 198 Im übrigen glaube er, daß die Schweiz nicht der Boden sei, um Sarzen in bezug auf deren Verhalten zu der herrschenden bis 207 Stimmen der sogenannten„ Reichstreuen"; bei der Streitigkeiten ausländischer Sozialisten zu erledigen. Gegenüber Macht und zu den beherrschten Arbeitern einmal so recht offen- Auszählung der Stimmen durften übrigens unsere Ge- den Rathschlägen Landauers, unters Volt zu gehen und dasselbe
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